Freitag, 4. Juli 2025

Meerliebermann

Meerliebermann

Sommer in der Stadt ist heiß
Wie stickig darum nur schwer 
Erträglich doch wenn ich etwas
Erfrischung brauche gehe ich
In mein Badezimmer wo die
Meerbilder von Liebermann 
Ein Strandgefühl geben was
Schöner als die Realität meist
In der Phantasie mich völlig
Glücklich und zufrieden macht
Mehr als Meergefühl geht nie
Wie wunderbar ach fing sie
Max Liebermann ein der das
Meer fühlbar sichtbar machte
Dazu ein wenig Hessel lesen
Ist die Sommerfrische hier am
Helmholtzplatz fast vollkommen
Die frische Brise kommt vom
Ventilator und auf dem Butterbrot
Schmilzt die bretonische Salzbutter
Als wären wir wirklich am Meer

jens tuengerthal 4.7.25

Liebeshoffnung

Liebeshoffnung

Ehe erhofft sich
Bestand einer Liebe durch
Gesetz zu finden

jens tuengerthal 4.7.25



Sicherheitshoffnung

Sicherheitshoffnung

Auf Sicherheit hofft
Alle Welt gerne doch nur
Das Ende ist es

jens tuengerthal 4.7.25

Kontrollverlust

Kontrollverlust

Kontrollverlust klingt
Bei Waldbränden viel schlimmer
Als beim Liebesspiel

jens tuengerthal 4.7.25

Beziehungpragmatismus

Beziehungpragmatismus

In einer Beziehung musst du
Irgendwie miteinander auskommen
Was real schwer genug schon ist
Wird mit viel Gefühl nicht einfacher

Die Liebe ist ein romantisches Ideal
Das im Alltag gerne scheitert weil
Dieser pragmatische Lösungen eher
Braucht als Anbetung von Heiligen

Zusammenleben gar noch den Alltag
Miteinander teilen ist Aufgabe genug
Zwischen Abwasch und Wäsche geht
Die Sinnlichkeit zu gerne verloren

Sich klar zu machen dass Beziehung
Leben und Liebe träumen zwei Dinge 
Von verschiedenen Sternen sind mit
Unterschiedlichen Voraussetzungen

Kann helfen mit beidem gut zu leben
Beziehungen brauchen Pragmatismus
Liebe stirbt ohne Ideale dazwischen
Überleben wir im Alltag manchmal

jens tuengerthal 4.7.25

Madonnenverehrung

Madonnenverehrung

Neige zur Madonnenverehrung
Könnte ein väterliches Erbe sein
Aber wenn ich eine Frau liebe
Verehre ich sie zu gerne wie eine
Heilige und bete sie als Muse an

Was als Dichter wunderbar ist
Die so umschwärmten auch am
Anfang noch schweben lässt
Im Beziehungsalltag aber eher
Weniger zu Lösungen führt 

Manche Madonna oder Magdalena
Ließ sich das jahrelang gefallen
Konnte den Dichter so verführen
Sie wie ein Wunder zu behandeln
Auch wenn sie nur eine Frau war

Was zwar schon Wunder genug
Aber doch nur menschlich bleibt
Warum ich als radikaler Atheist
Frauen wie Heilige gern verehre
Zumindest am Anfang jedenfalls

Solange der emotionale Rausch 
Weiter wirkt weiß ich nicht auch
Wenn das väterliche Erbe da ist
Halte ich eine genetische Disposition
Diesbezüglich doch für eher fraglich 

Kann nicht behaupten damit bis
Heute erfolgreich gewesen zu sein
Bei den pragmatischen Berlinerinnen
Stieß das eher auf Befremden
Erntete gelegentlich Spott wenn

Sie es nicht lächelnd hinnahmen
In der von Fontane so treffend
Beschriebenen typisch märkischen
Selbstüberschätzung die alles 
Was sie bekommen für lange

Verdient schon halten egal wie
Übertrieben es war und dies mit
Unvergleichlichem Geiz belohnen
Der sich Kleinigkeiten ewig noch
Zugute halten kann und so ist die

Lust an der Madonnenverehrung
In Berlin leider etwas geschrumpft
Noch ohne zu wissen wie ich dann
Andere Eigenschaften noch weiter
Lächelnd ertragen soll aber noch

Besteht geringe Hoffnung wieder
Eine Madonna doch zu finden nur
Muss der seine Muse anbetende
Dichter heute eher damit rechnen
Dass Frau dies unpassend findet

Sich mehr für pragmatische Fragen
Interessiert wie seinen Verdienst für
Wichtiger hält als lyrische Verdienste
Nur solange gerne Muse ist wie sie
Sich völlig fraglos verehrt fühlt 

So stoße ich im Alltag bereits dank 
Eigener Unfähigkeit an meine Grenzen
Behandele sie bald wie Frauen halt
Was alle vorher Magie noch der
Madonnenverehrung erledigt

jens tuengerthal 4.7.25

Donnerstag, 3. Juli 2025

Lektürentagebuch 3.7.25

Lektürentagebuch 3.7.25

Das Kapitel über das Bayerische Viertel
Jene schöne Ecke im Westen im Band
Zwei Flaneure in Berlin von Erdmann ist
Eher eines über die Arten der Liebe 

Welche seltsamen oder wunderschönen
Dreiecksbeziehungen Hessel und auch
Benjamin führten erfahren die Leser
Weil Helen Grund dort geboren ist

Ob Hessel es darum als Flaneur in
Berlin so liebevoll beschreibt bleibt
Unklar wie manches bei den sich nicht
Unähnlichen Beziehungen der beiden

Mehr vom bayerischen Viertel das die
Überschrift des Kapitels bildet was
Verschiedentlich noch bei Hessel 
Wie in Benjamins bekannten Werk

Kindheit in Berlin um 1900 eine
Rolle spielt erzählt Erdmann nicht
Zu verlockend war scheinbar das
Erotische Thema um Helen Grund

Warum Erdmann wenn er etwa
Sich auf das Romanfragment
Aller Mann bezieht dies nicht
Ausdrücklich sagt bleibt unklar

Das Geplauder über die Arten der
Liebe wie die Vorliebe beider eher
Für Prostituierte ist nett erzählt wozu
Das freudschen Schema am Ende

Wie im Bilderbuch passt aber auch
Etwas schlicht reduziert was zu den
Komplexen Persönlichkeiten von
Hessel und Benjamin nicht passt

So ist die Überschrift dieses Kapitels
Noch mit dem ersten Zitat von Hessel 
Die erste Täuschung denn eigentlich
Geht es um Liebe und Sex allein 

Habe das längere Kapitel mit Freude
Gelesen weil es Zusammenhänge im
Leben zur Literatur und Liebe zeigte
Wie der seltsamen Lust noch dazu

Vom Bayerischen Viertel dagegen
Wie den Zusammenhang zu beiden
Autoren wusste ich vorher schon mehr
Als hier noch zur Sprache kam 


Auf einige Seiten noch versunken
In Franz Hessels Alter Mann der
Kaum in seiner Wohnung zurück
Einen Zettel von Lilo dort findet

Was er las erschrak ihn dann doch
Sie sei auf acht Tage verreist und
Würde ihm von unterwegs dann
Telefonisch ihre Adresse mitteilen

Er begab sich in ihr Boudoir das
Sein Atelier früher war während
Die Gäste ins Berliner Zimmer
Kamen das ihr Schlafzimmer ist

Während Küster davon träumt
Wie er Marie einst hier malte 
Überraschte ihn die Klingel
Es sind Doris und Lydia

Seine Freundin und die Schauspielerin
Wollen ihn mitnehmen zu einer anderen
Der Malerin Lena Flanders die in ihre
Wohnung im Neu Westend sie lud

Beschreibt wunderbar die Fahrt mit
Der U-Bahn wie den vielen Raum den
Es dort noch zwischen den Alleen gäbe
Wie das wundervolle der Flanders dort

Den vielen Raum gibt es dort heute eher
Weniger dafür sind die Alleen älter heute
Denke an den Freund der dort lebte bis
Es ihn mit Familie nach Dahlem zog

Dort erfuhren sie dass sie sich nun
Für ein Fest in Grunewald verkleiden
Sollten das unter dem aktuellen Motto
Der Untergang des Abendlandes stand

Küster beschließt sogleich sich nicht
Verkleiden zu wollen aber genießt es
Den schönen jungen Damen dabei
Zurückgelehnt im Sessel zuzusehen

Sehr genoss der alte Mann nun die
Damen zu beobachten aber spürt
Wieder zuhause sein geschwollenes
Knie und denkt an sein nahes Ende

Dies jedoch nicht düster sondern 
Gelassen im Dialog mit sich dabei
Dem Tod ins Angesicht sehend wie
Dabei noch einen Vers deklamierend

Doch liegen noch einige Seiten auch
Im nur Romanfragment vor mir die
Dem Ende noch etwas Zeit geben aber 
Das ist Alter wenn das Ende spürbar wird

jens tuengerthal 3.7.25

Bücherfrieden

Bücherfrieden

Nichts ist friedlicher als eine Bibliothek
Lesende Menschen sind bei sich und
Tun lesend niemandem etwas warum 
Der Bau von mehr Bibliotheken die
Vermutlich beste Maßnahme zur
Friedensstiftung wäre die dazu noch
Über Vermittlung von Bildung die
Chance eines langfristig friedlichen
Lebens ganz deutlich erhöhte wollte
Wer in einer friedlichen Welt leben
Bücher und Bildung sind der beste
Schutz vor Krieg und helfen uns
Nachhaltiger als jeder Schutzschild 
Aus Raketen es je könnte darum baut
Mehr Bibliotheken statt Raketen
Um in einer besseren Welt zu leben
Einer in der Menschen friedlich wie
Still zusammenleben können weil
Alles Gute im Kopf beginnt und
Irgendwer bringe Putin noch um

jens tuengerthal 3.7.25

Kriegsrechnung

Kriegsrechnung

Lese wie die Ukraine den Vizechef
Der russischen Marine tötete womit
Ihnen wieder ein dicker Fisch ins Netz
Ging der sicher nach Rache schreit
Wofür Putin dann wieder Raketen
Gegen ukrainische Zivilisten schickt
Was nicht fair aber auch typisch ist
Es ist ein lächerliches Spiel im Krieg
In dem sich gedroht wie getötet wird
Als sei es ein Strategiespiel nur
Ginge nicht um echte Leben die
Wo beteiligt und betroffen nur noch
Eine zufällige Perspektive haben
Herrscher spielen Krieg und ihre
Zufällig Bürger werden dazu als
Nicht immer überlebende Statisten
Eingesetzt was immer Terror ist nur
Im Krieg schon lange ganz normal
Wie vermintes Land das auch noch
Jahre später Unbeteiligte treffen kann
Warum es Verträge gegen Landminen
Einst gab die aber im Krieg keinen
Mehr wirklich interessieren wenn der
Keml mit Überschallatomraketen droht
Wird auch jedes Argument hinfällig 
Die Rechnung des Krieges bezahlen
Menschen über Generationen dabei
Gewinnen kann keiner mehr aber
Das Spiel geht solange weiter bis
Irgendwer einfach damit aufhört
Armeen wären besser überflüssig 
Nur gerade ist es wieder anders
Weil Europa seine Freiheit gegen
Den Diktator Putin verteidigen muss
Und bleibt dennoch ein sinnloses 
Sich Abschlachten von Menschen
Bei dem keiner etwas gewinnt nur
Wer wollte es lassen wenn einer
Der Böse ist und damit anfing
Noch dazu wenn Deutschland
Nach zwei verlorenen Weltkriegen
Endlich auf Seiten der Guten steht 
Denke es und hätte gerne eine
Einfache Antwort die es nicht gibt

jens tuengerthal 3.7.25

Liebesenthaltsam

Liebesenthaltsam

Enthaltsamkeit bei
Liebe bereichert länger
Als alle Dramen

jens tuengerthal 3.7.25

Unabhängig

Unabhängig

Unabhängig wird
Finanziell nur verstanden
Statt geistig gelebt

jens tuengerthal 3.7.25

Abkühlungsglück

Abkühlungsglück

Abkühlung tut gut
Nach Hitzewelle glücklich
Regen erwartet

Schlechtes Wetter wird
Gutes Wetter hilft gegen
Waldbrände sogleich

jens tuengerthal 3.7.25

Liebesmagie

Liebesmagie

Braucht die Liebe Magie
Den Zauber der anderen
Sehen zu können im Meer
Der Gleichgültigkeit noch

Als Felsen der im Sturm
Uns noch Halt bietet auch
Wenn alle Stricke reißen
Eine Aussicht gibt auch

Jenseits aller Vernunft
Überlege ich der allen 
Hokuspokus als unfrei
Nach der Natur ablehnt

Liebe als Entscheidung
Für jemanden lieber sieht
Statt nur Zwang zu folgen

Dennoch bleibt es auch
Evolutionär hilfreich für
Den Bestand einer Beziehung
Verzaubert voneinander zu sein

Diese eine Liebe als quasi
Unausweichlich zu sehen
Um Krisen zu überstehen 
Zusammen zu bleiben auch

Wenn es vielleicht nicht passt
Weil die Verbindung etwas
Magisches hat wie ein Wunder

Aber auch wenn ich es so nenne
Dieses Gefühl auch genieße 
Kann ich mir dennoch sicher sein

Am Ende ist alles nur Natur
Und die reagiert logisch
Auch beim Zufall

jens tuengerthal 3.7.25

Geheimkabinettsblick

Geheimkabinettsblick

Etwas voreilig nennt Franz Hessel den
Blick in Vaters Geheimkabinett welchen
Die Astrologie uns gerne vorgaukelt die
Wie so viele esoterische Lehren davon

Überzeugt ist höhere Wahrheiten für 
Ihre Gläubigen zu verkünden die sich
Dort satt essen als sei es Mutters
Speisekammer in der sie Leckereien

Naschen von denen sie träumen
Um zu wissen wie alles einmal wird
Tieferen Einblick zu haben in das
Was die Welt im Innersten noch

Zusammenhält wie es im Faust
Der Doktor Faust für sich beklagt
Den Sinn allen Seins zu erkennen
Bis intelligente Menschen dann

Merken nichts hat Sinn und Leben
Das ist um zu enden mehr nicht
Stöbern die Narren noch gern
Im Geheimkabinett und verkünden

Ihren gerade Hokuspokus als die
Höhere Wahrheit unseren quasi
Stein der Weisen der uns tiefste
Einsicht schenkt ohne dabei je

Daran zu denken wie unsinnig
Diese Annahme logisch schon ist
Albernen Hokuspokus für eine
Tiefere Form der Erkenntnis über

Das Leben und die Natur zu halten
Gerne behaupten die Narren dann
Es ginge nicht um schlichte Natur
Sondern was diese beseelt als

Gäbe es eine Seele in der Natur
Sei diese nicht bloßer Aberglaube
Der natürlich unfrei macht weil so
Etwas möglichst noch als

Unsterblich behauptet wird
Was in der Natur nicht nachweisbar
Nirgendwo real zu finden ist und
Dies ist der Schlüssel all diesen

Unfreien Hokuspokus als solchen 
Ganz einfach zu zeigen würde wer
Beim Thema Hokuspokus noch
Vernünftig kritisch denken

Was dabei schnell endet aber
Statt zu zetern sage ich lieber
Wie Hessel es so klug schrieb
Es sei etwas voreilig im großen

Geheimkabinett herum zu wühlen
Als sei es eine Speisekammer
In der wir Nahrung aus der Natur
Suchen unser Überleben zu sichern

Nicht nur der verlassene Friedhof
Der totgeborenen Ideen die uns
Ewig unfrei versklaven helfen

Wogegen aufzustehen sicher
Der Würde des Menschen dient
Damit nicht die Dummheit siegt 

jens tuengerthal 2.7.25