Mittwoch, 25. Juni 2025

Ablenkung

Ablenkung

Ablenkung ist die
Taktik schlechter Politik
Wie großer Weisheit

jens tuengerthal 25.5.25

Abendlandsmoral

Abendlandsmoral

Droht der Untergang des Abendlandes
Wie er schon lange gerne beschworen
Ginge damit unsere Moral verloren oder
Müsste diese sich vorher erst befreien

Noch immer meinen manche das
Christliche Abendland verteidigen
Zu wollen und sehen sich dazu gern
In der Nachfolge von Karl Martell

Der Großvater von Karl dem Großen
Der die Berber in der Schlacht bei
Poitiers schlug was historisch lange
Noch völlig überbewertet wurde 

Heute sind wir zumindest sicher
Nicht genau zu wissen wo diese
Schlacht stattfand und wann genau
Erkennen also wie wenig wir wissen

So waren die Berber wohl nicht mit
Dem Ziel der Eroberung gen Norden 
Gezogen sondern um zu plündern
Was sie danach noch weiter taten

Der angeblich große Sieg blieb
Real relativ folgenlos wurde von 
Zeitgenossen kaum je erwähnt
Wurde erst viel später inszeniert

Nur die Festung Carcassonne
Hatten sie erfolgreich erobert bis
Die vereinigten Truppen der Franken
Mit Burgundern Friesen und Sachsen

Sie schlugen und ihren Anführer dabei
Töteten was eher zum Sieg beitrug
Jedenfalls Karls Macht als Hausmeier 
Im da noch merowingischen Reich stärkte

Die Gemetzel die der ehrgeizige Führer
Aus der Familie der Karolinger noch
Unter Friesen und Sachsen anrichtete
Zeigen dessen moralischen Charakter

Der seinen Glauben mit dem Schwert
Gen Osten verbreitete wie die Macht
Der Karolinger begründete die mit seinem 
Enkel Karl den Höhepunkt schon erreichte

Wer mit solchen zwielichtigen Helden
Das Abendland retten will hat dessen 
Zentrale Werte wohl nicht verstanden 
Verehrt mal wieder einen Massenmörder 

Spannender als was wirklich geschah
Bei dieser Schlacht die erst später in 
Ihrer Bedeutung hochgejubelt wurde 
Ist was christliche Moral je taugte

Inkas und Indianer werden dies wohl
Anders bewerten auch Nachfahren der
Sklaven hätten auch allen Grund
Diese Moral eher kritisch zu sehen

Spätestens seit Kant wissen wir es
Kommt für moralisches Handeln allein
Auf das freie Gewissen an was also
Aufgeklärt mündig sich entschließt

Dies kann nur wer sich vorher aus
Der selbstverschuldeten Unmündigkeit
Dem Gewissen allein folgend befreite
Um zu tun was kategorisch richtig ist

Gilt was Kant moralisch bewies erst
Seit er das tat Ende des 18. Jahrhunderts
Oder legte er nur unsere Natur frei
Die er so ogisch erklärbar machte 

Der moralische Individualismus
Begann schon bei Epikur also schon
Über 270 Jahre bevor die christliche
Seuche Menschen moralisch deantwortete

Moralisch ist so zu handeln dass dein
Handeln Gesetz für jedermann
Sein könnte wie Kant es in seinem auf 
Freiheit vertrauenden KI beschrieb 

Wer den Geboten eines erfundenen
Gottes folgt handelt nie moralisch
Weil er nur Geboten einer höheren 
Macht folgt die moralisch wertlos sind

Eine religiös oktroyierte Moral gebiert
Nur Gehorsam ohne ethischen Wert 
Auch wenn es moralisch scheint
Bleibt es ethisch logisch wertlos 

Eine Moral des Abendlandes verteidigt
Nur wer Gewissensfreiheit stärkt wie
Alle autoritären Regeln wie sie alle
Formen des Aberglaubens bringen

Konsequent ablehnt um dafür allein
Seinem aufgeklärten Gewissen zu folgen
So müsste eine europäische Moral
Atheistisch wie auch laizistisch sein 

Mittelalterliche oder noch viel ältere
Vorantike Gebote schaden dem eher
Wie der Aberglaube an eine Seele
Die in der Natur so nicht existiert

Durch die Annahme einer solchen
In der Natur nicht nachweisbaren Seele
Als Teil unseres Wesens werden wir
In Konsequenz damit immer unfrei

Wer also das Abendland heute
Noch moralisch retten will sollte
Sich gegen alle äußeren Gebote stellen
Wie für Laizismus und Atheismus sein 

Jede moralische Entscheidung ohne
Ein aufgeklärtes mündiges Gewissen
Ist wertlos und eher schädlich auch
Wenn viele Christen gute Absichten haben

Wer die Zukunft noch retten will sollte
Für diese Ziele sich einsetzen wohin
Autoritäre Gebote uns führten ist
Jeden Tag in den Nachrichten zu lesen

Nur Gewissensfreiheit und Aufklärung
Bei der sich selbst aus Unmündigkeit
Befreit werden kann gibt uns die Chance
Den ewigen Frieden zu erreichen 

Die einzige Moral die das Abendland
Retten könnte hat keine Gebote mehr
Muss jeder in sich suchen gehen um
Seinem Gewissen folgen zu können 

Den Untergang des christlichen 
Abendlandes würde ich so begrüßen
Wie das Ende jeden Aberglaubens 
Das eine befreite Moral ermöglicht

jens tuengerthal 25.6.25

Dienstag, 24. Juni 2025

Lektürentagebuch 24.6.25

Lektürentagebuch 24.6.25

Mit Egon Friedell und seiner großen
Kulturgeschichte der Neuzeit die heute
Lektüre begonnen um damit endlich
Descartes hinter sich zu lassen

Die Ausführungen zu diesem großen
Denker und seinem Cogito ergo sum 
Waren schon sehr ausschweifend fast
Barock dachte ich dabei auch wenn

René Descartes sicher bedeutend ist
Den Individualismus erstmals radikal
In aller Konsequenz gedacht hat waren
Die Ausführungen dazu mühsam

War mein Gefühl schon immer bei
Descartes hier wird einer bejubelt
Der sich in vielem erledigt hat doch 
Bleiben manche Fragen noch aktuell

Mit großer Eleganz und Knappheit
Dagegen taucht Friedell dann in den
Hochbarock ein die Epoche die als
Die Ludwigs XIV. wohl gelten kann

Seine Regierungszeit umfasst mehr
Als ein halbes Jahrhundert bringt
Großes neues in der Kunst macht
Frankreich zur Führungsmacht

Ganz Europa orientiert sich an den
Moden von Versailles und imitiert
Den dortigen Stil strebt so zum
Absolutismus in der Vollbarocke

Es beginnt mit dem Ende des 
Dreißigjährigen Krieges also
Eine kulturell neue Epoche die
Auch die Aufklärung hervorbringt

Friedell nennt schon Leibnitz den
Zeitgenossen Ludwigs doch wird
Im dann Rokoko die Philosophie
Der Pariser Salons noch wichtiger

Bin gespannt was Friedell dann zu
Diderot und Hohlbach schreibt den
Radikalen Atheisten nach all den
Frommen und seiner Neigung dazu

Es ist die für das heutige Europa
Seinen Rechtsstaat wie seine Freiheit
Entscheidende Zeit die sich auch
Vom alten Aberglauben abwendet

Doch soweit ist Friedell noch nicht
Als nächstes geht es um den König
Als Mittelpunkt des Koordinatensystems
Nach dem sich alles ausrichten soll

Bin gespannt wie er hier wieder
Seine Meinung kundtun wird beim
Schreiben von Geschichte wie er sie
Als Kulturbürger betrachtet


Entsprechend las ich nun gespannt
Noch etwas in Was ist Aufklärung
Dem Katalog der DHM Ausstellung
Über die Suche nach Wissen die

In die neue Wissenschaft mündet
Im nun dritten Teil wo passend
Michael Hagner von der ETH Zürich
Über das Unbehagen an der Wissenschaft

Vom Menschen schreibt die uns auch
Aktuell vielfältig umtreibt etwa in der
Gentechnik oder bei künstlicher Intelligenz
Und gleich mit Sigmund Freud beginnt

In seiner Schrift das Unbehagen in der
Kultur hat Freud die Kultur als einen
Unabschließbaren Prozess bezeichnet
In dem sich die Menschen zwischen

Triebhafter Natur und der Domestizierung
Dieser einzurichten versuchen so sei die
Kultur das stärkste Bollwerk gegen den
Kampf aller gegen alle wie gerade wieder

Doch damit beginnen die Probleme erst
Überwiegt die Kultur drängt es den Trieb
Wo dieser zu stark wird meldet sich das
Gewissen gern verkleidet im Aberglauben 

Menschen sind in ihrer eben Natur zur
Kultur verdammt was noch keinen Weg
Zum Glück ihnen weist so drückte Freud
In dem Essay von 1930 seine Sorge aus

Wie berechtigt diese Furcht vor einem
Zivilisationsbruch war zeigte sich nur
Wenige Jahre später zuerst in Deutschland
Freud wollte vor schlimmstem warnen

Über das Unglück der Anthropologie 
Zwischen Natur und Kultur nachdem
Die Schöpfungsgeschichte zur nur 
Metaphysischen Erklärung noch taugte

Descartes und seine Trennung von
Körper und Geist in der Natur bereits
Widerlegt wurde stellten sich neue
Wurde Natur und Kultur zum Thema

Der Anthropologie was egal worauf
Sie sich dabei konzentriert also den 
Geist oder Körper Unbehagen erzeugt
Schnell in nur Vorurteile hinein rutschte

Kant hielt es für vergeblich das geistige
Leben und seine natürlichen Ursachen
Im Gehirn zu suchen weil dessen Aufbau
Wie Funktion schlicht unbekannt wäre

Andererseits hat Kant mehrfach versucht
Den Begriff Menschenrasse zu bestimmen
Suchte also vererbbare typische Merkmale
Was ganz schnell rassistisch dann wurde 

Welche Eigenschaften wurzeln in der
Natur und was kam aus der Kultur dazu
Wo ist von menschlichen Rassen noch
Die Rede was eine Diskriminierung ist

Es wird ein spannendes Thema was
Merklich auf dünnem Eis heute steht
Mutiges Denken brauche Lösungen
Im Geist der Aufklärung zu finden

jens tuengerthal 24.6.25

Liebesgeschichte

Liebesgeschichte

Liebe historisch 
Betrachtet verliert alle
Gefahr von Gefühl

jens tuengerthal 24.6.25

Historisch

Historisch

Historisch oder
Hysterisch unterscheiden
Nur zwei Buchstaben

jens tuengerthal 24.6.25

Geschichtsschreibung

Geschichtsschreibung

Geschichte schreiben 
Allerbeste Entspannung
Zu allen Zeiten

jens tuengerthal 24.6.25

Damengeburtstag

Gedenkstein im Lilli Park Offenbach

Damengeburtstag

Am 23 Juni haben neben meiner lieben
Jüngeren Schwester die heute 50 wurde
Noch einige tolle Damen Geburtstag was
Der kurzen historischem Erwähnung wert


Anfangen möchte ich hier mit einer die
Lange im Schatten einer anderen stand 
Aber einst Prinzessin von Polen war
Maria Lesczyñska wurde 1703 geboren

Die spätere Frau des französischen
Königs Ludwig XV. war nach Vertreibung
Ihres Vaters Vaters als polnischer König
Der im Elsass im Exil lebte eine ideale

Kandidatin als Ehefrau aus Sicht des
Mächtigen Herzogs von Orleans der
Auch Monsieur le Duc genannt wurde
Und lange für den Minderjährigen regierte

Maria war bei der Hochzeit bereits 22
Der König noch junge 15 dennoch
Verliebte er sich anfangs wohl sehr
Ihre 12 Schwangerschaften in den 

Ersten elf Ehejahren sprechen für
Regelmäßigen sexuellen Kontakt
Jedoch verweigerte sie ihm sobald
Schwanger auf Rat der Ärzte allen Sex

Irgendwann nahm sich Ludwig dann
Verschiedene Mätressen besonders
Nachdem sie nach der 12. Geburt 
Allen sex künftig katholisch verweigerte

Die berühmtesten unter dem zahlreichen
Auch offiziellen Mätressen des Königs
War Madame de Pompadour die große
Aufklärerin und Retterin der Enzyklopädie

Die Königin galt wie ihre ganze Familie
Als gebildet und bescheiden so war ihr
Der Pomp in Versailles eher zuviel
Sie leistete viel mit ihrer Mildtätigkeit

Zeitweise gehörte auch Voltaire zum
Kreis um Maria wurde aber wegen
Irgendeiner Unziehmlichkeit wieder
Aus ihrem Umkreis vertrieben

Gleiches galt wohl für Rousseau
Der als Komponist erfolgreich war
Aber seiner Inkontinenz wegen
Wie aufgrund der Intrïgen den Hof

Später lieber mied dann mit den 
Enzyklopädisten befreundet war
Aber hier geht es ja um Maria
Die polnische Prinzessin die

Zur Königin von Frankreich 
Wurde und so noch einige
Nachfolger am Thron stellte
Eine europäische Rolle spielte 


Das nächste Geburtstagskind
Unter den bekannten Frauen
Ist Anna Elisabeth Schönemann
Besser bekannt als Goethes Lili

Sie wurde am 23. Juni 1758 in
Offenbach geboren was sie für
Eine Frankfurter Familie schon
Verdächtig genug wohl machte

Ihr Vater war erfolgreicher Bankier
Die Mutter entstammte noch dem
Hugenottischen Adel und war mit
Schnupftabak reich geworden

Jedenfalls lehnten beide Familien
Die Verlobung ab und Lilli heiratete
Drei Jahre später den Bankier und
Freiherrn Bernhard von Türckheim

Goethe hatte die hoch musikalische
Sechzehnjährige bei einem Hauskonzert
Der Familie Schönemann in Frankfurt
Noch im Frühling 1775 kennengelernt 

Sie standen in einem eigenartigen
Liebesverhältnis zueinander was 
Auch Verse von Goethe zeigen der
Von ihrer bunten Menagerie dichtete

Diese hätte die wunderbarsten Tiere
Bekäm sie alle und wüsste nicht wie
Auch Arme Prinzen darunter in nie
Gelöschter Liebesqual als ihre dort

Bedichtete sogar sehr konkret noch
Erotische Szenen in denen er ihre
Füße küsst aber sie ihn dann nur 
Gelegentlich weiter als zum Knie lässt

Schwärmt dann noch von ihrem
Balsamfeuer von dem sie Tröpfchen
Um die Lippen ihres Ungeheuers streicht
Das doch so verletzlich wäre was wohl

Deutlich genug seine Zunge am tropfenden
Schoß meint was Goethe sonst selten
So deutlich beschrieb wie später nur 
Im Faust und Versen für Christiane

Wie glücklich ist Mann doch noch
Heute wie damals lesbar auch wenn
Frau seine Liebkosungen lustvoll zu
Genießen weiß und nicht nur erträgt 

Nach einem halben Jahr schon aber
Wurde die Verlobung wieder gelöst
Doch Goethe erwähnt seine Lilli noch
Ausführlich in Dichtung und Wahrheit

Auch nahm er Lilis Bildnis noch in einem
Medaillon mit über die Alpen auf seiner
Italienischen Reise von Weimar aus
Nannte sie seine erste und letzte Liebe

Wie er im Alter von achtzig an seinen
Freund den Schweizer Naturgelehrten
Frédéric Soret schrieb ein Mädchen aus
Bester Frankfurter Bankiersfamilie

Diese leben heute eher im Taunus
Also in Kronberg und Königstein
Wo ich auch mal eine Liebste hatte
Bevor es nach Berlin mich trieb 

In Goethes Stella und Dorothea
Deren Vorbild Lilli war ging sie auch
In die Literaturgeschichte dann ein
In Offenbach erinnern noch heute

Der Lilli Tempel und Lilli Garten im
Metzlerschen Badetempel an das
Geschehen in Goethes Jugend
Dem er auch selbst glücklich entfloh

Dieser Badetempel wurde jedoch erst
Im Jahre 1788 gebaut als Goethe längst
In Weimar war der sich im Park dort aber
Mit seiner Verlobten noch häufiger traf

Der Tempel hatte im Keller eine wohl
Lustvolle Grotte die vom benachbarten
Main mit Wasser gespeist wurde was
Nach der Begradigung Geschichte war

Heute gehört der gut sanierte Tempel
Den der Volksmund nach Lili nannte
Der Stadt Offenbach und nicht mehr
Dem bekannten Bankhaus Metzler

Lilli wandte sich um 1800 noch einmal
Für einen Freund wohl vergeblich an 
Goethe der bereits Geheimrat da in 
Weimar als Autor des Werther bekannt


Fünf Jahre nach Lili wurde die später
Als Kaiserin von Frankreich berühmte
Joséphine de Beauharnais geboren 
Am 23. Juni 1763 auf Martinique

Sie wurde als erste Ehefrau von Napoleon
Zur Kaiserin der Franzosen und berühmt
War vorher schon einmal verheiratet doch
Ihr Mann wurde im Terreure guilotiniert

Durch die Tochter ihres Sohnes eine
Josephine von Leuchtenberg wurde sie
Zur Vorfahrin der Dynastien noch in
Belgien Schweden Norwegen Dänemark

Wie Luxemburg und Lichtenstein doch
Die Ehe verlief unglücklich warum sie
Sich auf eine Scheidung einigten die
Josephine sehr gut gestellt hätte

Nach der Hinrichtung ihres Mannes
Wurde auch Josephine verhaftet aber
Der Sturz von Robespierre sorgte für
Die Befreiung der Grande Dame von Paris

Bald darauf lernte sie Napoleon kennen
Der sich leidenschaftlich in die sechs
Jahre ältere verliebte und sie 1796
Heiratete was seine Karriere förderte 

Ihr und ihren Beziehungen ist es zu
Verdanken dass er Kommandeur der
Italienischen Armee der Franzosen wurde
Ihre Kontakte halfen beim Staatsstreich 

Ihr Lebenslauf vereinte Elemente des
Ancien Regime der Aristokratie mit
Denen der Revolution was ihr eine
Breite Akzeptanz erst ermöglichte 

Damit profitierte Napoleon auch vom
Gesellschaftlichen Status seiner Frau
Die ihm eine breite Anerkennung gab
Die der Korse alleine nie erreicht hätte 

Napoleon krönte sie 1804 in Notre Dame
Sehr zum Unwillen seiner Familie zur 
Kaiserin sonst wirkte sie politisch nicht
Weiter und gebar auch keine Kinder

Darum willigte sie in die Scheidung ein
Die 1810 vollzogen die erste unter dem
Code civil in Frankreich damit wurde und
Josephine zog sich nach Malmaison zurück 

Sie überredete jedoch Napoleon noch
Die nach der Revolution abgeschaffte 
Sklaverei in den Kolonien 1802 wieder
Einzuführen wo sie bis 1848 blieb

Als Kind von Plantagenbesitzern war sie
Der Ansicht diese könnten nur mit Sklaven
Effektiv betrieben werden was natürlich
Im Widerspruch zur Revolution stand


Als letzte der großen Damen aus dem
18. Jahrhundert sei die am 23.6.1800
Geborene Schauspielerin und Autorin
Charlotte Birch-Pfeiffer vorgestellt

Als Tochter eines Klassenkameraden
Von Schiller der auch zeitweise noch 
Auf dem Hohenasperg einsaß geboren
Zeigte sich ihr großes Talent früh

Sie übte sich als Vorleserin ihres Vaters
Dann in München wohin die Familie
Nach dessen Befreiung auf Intervention
Des bayerischen Königs gezogen war

Verhaftet und verurteilt war ihr Vater
Wegen seiner zu deutschen Gesinnung
Über das Vorlesen für den erblindeten
Vater kam sie dann zum Theater

Erst in München erfolgreich lernte sie
Ihren späteren Ehemann den dänischen
Autor Andreas Christian Birch anlässlich 
Einer Aufführung in Hamburg kennen

Mit Birch hat sie eine Tochter die später
Als Schriftstellerin bekannt gewordene
Wilhemine von Hillern während die Mutter 
Den Spuren ihrer eigenen Mutter folgte

So spielte sie zwei Jahre im Theater
An der Wien ebendort hatte auch ihr
Erstes eigenes Stück dann Premiere
Im Oktober des Jahres 1828 noch

Auf einer ihrer vielen Tourneen lernte
Sie in Berlin Giacomo Meyerbeer kennen
Mit dem sie von 1834 bis 1860 noch
Erfolgreich zusammenarbeitete

Nach einem ersten Engagement in
Berlin am Königsstädtischen Theater
Wurde sie Direktorin des Züricher
Theaters bis sie schließlich 1844

An die königliche Oper Unter den Linden
In Berlin gerufen wurde wo sie dann bis
Zu ihrer Pensionierung zum Ensemble
Gehörte und sehr gefeiert wurde 

Sie feierte noch 1863 ihr 50 jähriges
Bühnenjubiläum und zog sich erst
Im Jahr 1865 ins Privatleben zurück
Wo sie drei Jahre später dann starb

Ihre zahlreichen Werke prägten die
Deutschen Bühnen über viele Jahre
Mit über 90 Werken war sie nach
Kotzebue die erfolgreichste Autorin

jens tuengerthal 23.6.25

Maria Lesczyñska Königin von Frankreich
Lilli Schönemann Goethes Verlobte
Lili Tempel im Lili Park Offenbach
Joséphine de Beauharnais  als Kaiserin 
Joséphine de Beauharnais Ehefrau Napoleons
Charlotte Birch-Pfeiffer  Autorin und Schauspielerin
Charlotte Birch-Pfeiffer 

Montag, 23. Juni 2025

Chimborazotag

Chimborazotag

Am 23 Juni 1802 bestieg der preußische
Naturforscher Alexander von Humboldt
Gemeinsam mit seinem französischen
Partner Aimé Bonpland erstmals den 

Chimborazo bis zu einer Höhe von
6267 Metern wo sie dann ein Plateau
Das unpassierbar war etwa 400 bis 800
Meter unter dem Krater zur Umkehr zwang

Sie schafften dies trotz ungeeigneter
Kleidung und Ausrüstung erlitten aber
Durch Sauerstoffmangel Höhenkrankheit
Deren Symptome er erstmals beschrieb

Die Höhenkrankheit zeigte sich bei den
Drei Expeditionsmitgliedern durch Übelkeit
Schwindel und Blutungen aus den Lippen
Wie auch stark aus dem Zahnfleisch

Humboldt selbst beschreibt wie er 
Bonpland und Montúfar nicht ohne Gefahr
Versuchten zum Gipfel zu gelangen die Instrumente in beträchtliche Höhe trugen

Sie waren dabei in dicken Nebel gehüllt
Die dünne Luft machte ihnen zu schaffen
Diese das Interesse des Publikums sehr
Erregende Expedition brachte aber nur

Wenig nützliche Resultate für einen
Fortschritt der Wissenschaft wie er
Dazu selbst bemerkt dabei stiegen sie
Auf einem wenige Zentimeter breiten

Weg hinauf neben dem es erschreckend
Stell hinab ging über verkrusteten Schnee
Sie führte sie ließen dort Steine hinab
Rollen die sie bald nicht mehr sahen

Das Gestein offenbarte den Vulkan bald
Wurde es so steil dass sie sich auch mit
Den Händen festhalten mussten und sie 
Holten sich alle blutende Wunden 

Weil der Schnee in die Stiefel gelangte
Hatten sie bald taube eisige Füße dabei
Nahm die Kälte mit jedem Höhenmeter zu
Das Atmen wurde immer schwerer dazu

Kam noch Übelkeit die Brechreiz weckte 
Außerdem blutete das Zahnfleisch wie
Lippen die Augen waren blutunterlaufen
Sie fühlten Schwäche im Kopf und einen

Ständigen Schwindel der sehr gefährlich
War in ihrer Situation und Humboldt ist
Sicher dies liege am Sauerstoffmangel
Doch sie stiegen im Nebel noch weiter

Eine große Spalte setzte ihrem Bemühen 
Den Gipfel zu erreichen ein Ende sie war
Mindestens 175 Meter tief und 20 breit
Dabei waren sie auf 5915 Meter Höhe

Tatsächlich waren sie deutlich höher
Wie Reinhold Messner später bewies 
Aber hier seien die wörtlichen Angaben
Von Humboldt aus dem Tagebuch zitiert

Damit fehlten nach Humboldts Bericht
Nur noch 390 Meter zum Gipfel dabei
Waren es -1,6° sie konnten vor Kälte
Nicht mehr weiter aber nahmen noch

Eine Luftprobe unter größter Vorsicht
Der Schnee würde sie versinken lassen
Was das Erreichen des Gipfels verhinderte
Unklar wäre ob ihr Leiden noch zunähme

Gerne hätte er gesehen ob der Gipfel
Einen Krater hätte doch war ihr Aufenthalt
Dort oben sehr düster und traurig weil sie
In Nebel gehüllt waren kein Leben dort war

Nicht einmal der Kondor den sie noch
Anfänglich über sich sahen war dort 
Nur zwei Flechtenarten lebten in dieser
Höhe dann schneite und hagelte es

In einer halben Stunde fiel bereits ein
Halber Meter Schnee sie hatten nur
Kurze Stiefel und keine Handschuhe
Die blutigen Hände und Füße bekamen

Bei jedem Schritt neue Verletzungen
Von den überall spitzen Felsen da der
Weg aufgrund des Schnee nicht mehr
Sichtbar war wurde es wenig vergnüglich

Sie sammelten während ihres Abstiegs
Weiter Steine für die Sammlungen in
Madrid Paris und Berlin was damals
Noch keiner haben könnte

So wenig wichtig der Aufstieg für die
Wissenschaft war angesichts des großen
Risikos auch leichtsinnig sicher so
Sehr hat er Humboldts Ruhm gemehrt 

Menschen mögen gerne Rekorde und
So kann heute der ersten beinahe
Besteigung des Chimborazo wie des
Großen Humboldt gedacht werden

Wichtiger noch als seine Beschreibung
Der Natur die eben ist wie sie ist und
Manchmal eben extrem erscheinen mir 
Seine sozialen und ökologischen Sichten

Humboldt kritisiert in seinem Berichten
Bereits sehr weitsichtig die Zerstörung
Des Urwaldes für den Bergbau wie die 
Ausbeutung der Eingeborenen dort

Auch deshalb ist es wichtig und gut
Wieder an diesen großen Forscher
Zu denken und ihn noch zu lesen
Achtsam mit der Welt umzugehen

jens tuengerthal 23.6.25

Lektürentagebuch 23.6.25

Lektürentagebuch 23.6.25

Mag es ja überhaupt nicht wenn Bücher
Enden und verzögere dies darum gerne
Um Jahre und lese immer hunderte Bände
Parallel das Ende noch aufzuschieben

Bei Franz Hessel und seinen kurzen
Romanen und Geschichten fällt dies
Naturgemäß schwer auch hatte mich
Die Romanze in Paris wirklich gepackt

Wollte wissen was aus Lotte und Arnold
Als beinahe Paar bis zu ihrer Abreise
Noch würde denn eigentlich zog es die
Beiden doch wie magisch zusammen 

Er sitzt bei ihr am Bett betrachtet selig
Ihre Schönheit bei der sich die zarten
Knospen ihres kleinen feinen Busens
Unter dem durchsichtigen Gewand zeigen

Staunt über das Wunder des Körpers
Hält weiter die eine Hand noch der
Schlafenden Lotte und bettet seinen Kopf
In ihren Schoß liegt am Venushügel

Dort lag er wie das Einhorn in der
Alten Legende und es ist heller
Morgen als er ihr Atelier verlässt
Im Café den Maler Ephrussi trifft

Dieses Pseudonym für den echten
Picasso zeichnete auf dem Tisch
Blätter vom gestrigen Ball auf denen
Arnold zuerst Pamela zu sehen meint 

Später erkennt es musste Lotte sein
In deren Schoß er die Nacht verbrachte
Ohne ihr dabei näher zu kommen
Sie hätte der Maler gestern vermisst

Wie schade meint Arnold es wäre
Sicher ein schönes Ephrussi Bild
Geworden doch der Meister winkt ab
Das Beste könne nicht gemalt werden 

Der junge Eberhard kommt dazu und
Sie plaudern über den Ball auf dem er
Wie Pamela die Könige gewesen wären
Er mit seinem wilden Bärenfell

Denke an die Picassos in Berlin im
Museum Berggruen der Brücke nach
Paris wo ich den Alten noch traf
Der sich an meinen Großvater erinnerte 

Sehe Eberhardt im Bärenfell dort als
Figur des Geschehens das Hessel als
Feinsinniger Zeitzeuge leben lässt
So mir die Jugend des Grotepater zeigt 

Ahnung von Kunst hatte er ja keine
Aber sonst sehr gebildeter Mann meinte
Berggruen lachend und saufen konnte er
Wie er ein wunderbarer Tänzer auch war

In der Erinnerung verwindet sich die
Reale Familiengeschichte mit dem
Roman von Hessel der 24 Jahre älter
Als mein Großvater noch war während

Heinz Berggruen der sie alle kannte
Noch zehn Jahre jünger war aber alle
Beteiligten noch in Paris erlebte ist er
Die Brücke in meine Berliner Gegenwart

Am Friedhof kauft er einen großen
Strauss Narzissen für Lotte bei der
Ihm Pamela die Tür öffnet die wieder
So raumgreifend amerikanisch da war

Mit großen Worten und noch größeren
Plänen dazu alles mit Beschlag belegte
Von ihrer beider Hochzeit sprach die
Kein Teil des Plans nun mehr ist

Sie will Lotte mit nach Spanien nehmen
Ihr russischer Fürst hätte bestimmt nichts
Dagegen wenn sie beide mitkämen doch
Daraus wird nun nichts mehr werden

Morgen käme Lottes Mutter um sie zurück
Nach Deutschland zu nehmen und dann
Kommt noch eine Depesche die Mutter
Käme schon heute sie müsse sofort los

Vor dem Haus verabschiedet er sich von
Pamela die noch nach Claude fragte dem
Adressaten dieser Hefte in denen die
Geschichte von Arnold und Lotte steht 

Einmal sehen sie sich noch kurz im
Jardin du Luxembourg von wo er sie
Noch zur Metro bringt um noch einen
Letzten Versuch bei ihr zu unternehmen

Ob sie nicht seine Frau werden wolle
Er käme dafür auch nach Deutschland
Arbeitete irgendwas aber sie sagt nur
Lebe wohl sie wolle sich nicht an ihm

Versündigen was ihm rätselhaft scheint
Wie uns Lesern zunächst und es ist
Das letzte mal dass sie sich sahen 
Was sich in seinen Papieren fand

So endet die große Liebe jenes Wunder
Der Begegnung was auf einem Kinderball
Begann keusch voller Sehnsucht beide
Traurig in dadurch unsterblicher Liebe 

Die schönste und größte Liebe welche
Auch die letzte vor dem großen Krieg war
Wird besonders weil sie nie alltäglich war
Wie die fernen Musen am nächsten mir 

Hessel bleibt der Meister der unvollendeten
Liebe mit der er in allen Varianten der Lust
Durchaus erfahrener Liebhaber spielt ohne
Auch nur eine noch vollziehen zu müssen

Er lässt dem unausgelebten Gefühl seine
Vollendete Schönheit was verständlich
Macht warum Mascha Kaleko ihn den
Heiligen Franz vom Fischer Verlag nannte

Kurz berichtet Lotte noch von der
Beerdigung von Lilly wie trist es war
Sie war mit dem Witwer allein ihre
Leiche kehrte nach Berlin zurück

Während er noch auf dem Perron der
Metro ein letztes mal zu ihr schaut fuhr 
Sein Zug ein und so sahen sie sich
Auch am Ende wirklich nie wieder

jens tuengerthal 23.6.25

Frauendauer

Frauendauer

Frauen sind einfach
Unerträglich auf Dauer
Schlimmer nur ohne

jens tuengerthal 23 6.25

Wechselbäder

Wechselbäder

Wechselbäder sein
Gesund außer im Gefühl 
Lehrte Erfahrung

jens tuengerthal 23.6.25

Wetterwechsel

Wetterwechsel

Schönwetter endet
Mit lautem Gewitter als
Nächtliche Wohltat

jens tuengerthal 23.6.25

Liebestödlich

Liebestödlich

Liebe ist ein tödliches Vergnügen
Davon lassen kann Leben retten
Wäre also wirklich vernünftig
Leider glauben zu viele noch
Vernunft und Liebe passte nie
Welch ein Irrtum denn als die
Letzte Liebe zu mir sagte wir
Passen doch nicht zusammen
War das im Ergebnis sehr
Vernünftig denke ich heute
Entsprach den Tatsachen
Damals riss es mir noch den
Boden unter den Füßen weg
Was schnell tödlich endet
Wenn du im leeren Raum
Ohne Halt zu fallen beginnst 
Warum Vernunft Leben rettet
Unsicher nur bleibt bis heute
Ob die vernünftige Entscheidung
Auf Basis von Gefühl erfolgte
Was ihr die logische Basis
Raubte auf die wir setzen
Manches bleibt also ungewiss
Was gefährlich scheint bei einer
So lebensgefährlichen Sache
Wie es Liebe nach Gefühl ist
Denke ich was wiederum die
Vertreter großer Gefühle für
Fragwürdig eher halten 
Dazu fällt mir nur eines ein
Cogito ergo sum 
Aber vermutlich werden wir
Uns nie verstehen so als 
Männer und Frauen und dann
Ist es besser wenn es nie 
Passte egal wie tödlich
Wer will schon noch 
Die Liebe überleben

jens tuengerthal 23.6,25