Lektürentagebuch 24.6.25
Mit Egon Friedell und seiner großen
Kulturgeschichte der Neuzeit die heute
Lektüre begonnen um damit endlich
Descartes hinter sich zu lassen
Die Ausführungen zu diesem großen
Denker und seinem Cogito ergo sum
Waren schon sehr ausschweifend fast
Barock dachte ich dabei auch wenn
René Descartes sicher bedeutend ist
Den Individualismus erstmals radikal
In aller Konsequenz gedacht hat waren
Die Ausführungen dazu mühsam
War mein Gefühl schon immer bei
Descartes hier wird einer bejubelt
Der sich in vielem erledigt hat doch
Bleiben manche Fragen noch aktuell
Mit großer Eleganz und Knappheit
Dagegen taucht Friedell dann in den
Hochbarock ein die Epoche die als
Die Ludwigs XIV. wohl gelten kann
Seine Regierungszeit umfasst mehr
Als ein halbes Jahrhundert bringt
Großes neues in der Kunst macht
Frankreich zur Führungsmacht
Ganz Europa orientiert sich an den
Moden von Versailles und imitiert
Den dortigen Stil strebt so zum
Absolutismus in der Vollbarocke
Es beginnt mit dem Ende des
Dreißigjährigen Krieges also
Eine kulturell neue Epoche die
Auch die Aufklärung hervorbringt
Friedell nennt schon Leibnitz den
Zeitgenossen Ludwigs doch wird
Im dann Rokoko die Philosophie
Der Pariser Salons noch wichtiger
Bin gespannt was Friedell dann zu
Diderot und Hohlbach schreibt den
Radikalen Atheisten nach all den
Frommen und seiner Neigung dazu
Es ist die für das heutige Europa
Seinen Rechtsstaat wie seine Freiheit
Entscheidende Zeit die sich auch
Vom alten Aberglauben abwendet
Doch soweit ist Friedell noch nicht
Als nächstes geht es um den König
Als Mittelpunkt des Koordinatensystems
Nach dem sich alles ausrichten soll
Bin gespannt wie er hier wieder
Seine Meinung kundtun wird beim
Schreiben von Geschichte wie er sie
Als Kulturbürger betrachtet
Entsprechend las ich nun gespannt
Noch etwas in Was ist Aufklärung
Dem Katalog der DHM Ausstellung
Über die Suche nach Wissen die
In die neue Wissenschaft mündet
Im nun dritten Teil wo passend
Michael Hagner von der ETH Zürich
Über das Unbehagen an der Wissenschaft
Vom Menschen schreibt die uns auch
Aktuell vielfältig umtreibt etwa in der
Gentechnik oder bei künstlicher Intelligenz
Und gleich mit Sigmund Freud beginnt
In seiner Schrift das Unbehagen in der
Kultur hat Freud die Kultur als einen
Unabschließbaren Prozess bezeichnet
In dem sich die Menschen zwischen
Triebhafter Natur und der Domestizierung
Dieser einzurichten versuchen so sei die
Kultur das stärkste Bollwerk gegen den
Kampf aller gegen alle wie gerade wieder
Doch damit beginnen die Probleme erst
Überwiegt die Kultur drängt es den Trieb
Wo dieser zu stark wird meldet sich das
Gewissen gern verkleidet im Aberglauben
Menschen sind in ihrer eben Natur zur
Kultur verdammt was noch keinen Weg
Zum Glück ihnen weist so drückte Freud
In dem Essay von 1930 seine Sorge aus
Wie berechtigt diese Furcht vor einem
Zivilisationsbruch war zeigte sich nur
Wenige Jahre später zuerst in Deutschland
Freud wollte vor schlimmstem warnen
Über das Unglück der Anthropologie
Zwischen Natur und Kultur nachdem
Die Schöpfungsgeschichte zur nur
Metaphysischen Erklärung noch taugte
Descartes und seine Trennung von
Körper und Geist in der Natur bereits
Widerlegt wurde stellten sich neue
Wurde Natur und Kultur zum Thema
Der Anthropologie was egal worauf
Sie sich dabei konzentriert also den
Geist oder Körper Unbehagen erzeugt
Schnell in nur Vorurteile hinein rutschte
Kant hielt es für vergeblich das geistige
Leben und seine natürlichen Ursachen
Im Gehirn zu suchen weil dessen Aufbau
Wie Funktion schlicht unbekannt wäre
Andererseits hat Kant mehrfach versucht
Den Begriff Menschenrasse zu bestimmen
Suchte also vererbbare typische Merkmale
Was ganz schnell rassistisch dann wurde
Welche Eigenschaften wurzeln in der
Natur und was kam aus der Kultur dazu
Wo ist von menschlichen Rassen noch
Die Rede was eine Diskriminierung ist
Es wird ein spannendes Thema was
Merklich auf dünnem Eis heute steht
Mutiges Denken brauche Lösungen
Im Geist der Aufklärung zu finden
jens tuengerthal 24.6.25
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