Gedenkstein im Lilli Park Offenbach
Damengeburtstag
Am 23 Juni haben neben meiner lieben
Jüngeren Schwester die heute 50 wurde
Noch einige tolle Damen Geburtstag was
Der kurzen historischem Erwähnung wert
Anfangen möchte ich hier mit einer die
Lange im Schatten einer anderen stand
Aber einst Prinzessin von Polen war
Maria Lesczyñska wurde 1703 geboren
Die spätere Frau des französischen
Königs Ludwig XV. war nach Vertreibung
Ihres Vaters Vaters als polnischer König
Der im Elsass im Exil lebte eine ideale
Kandidatin als Ehefrau aus Sicht des
Mächtigen Herzogs von Orleans der
Auch Monsieur le Duc genannt wurde
Und lange für den Minderjährigen regierte
Maria war bei der Hochzeit bereits 22
Der König noch junge 15 dennoch
Verliebte er sich anfangs wohl sehr
Ihre 12 Schwangerschaften in den
Ersten elf Ehejahren sprechen für
Regelmäßigen sexuellen Kontakt
Jedoch verweigerte sie ihm sobald
Schwanger auf Rat der Ärzte allen Sex
Irgendwann nahm sich Ludwig dann
Verschiedene Mätressen besonders
Nachdem sie nach der 12. Geburt
Allen sex künftig katholisch verweigerte
Die berühmtesten unter dem zahlreichen
Auch offiziellen Mätressen des Königs
War Madame de Pompadour die große
Aufklärerin und Retterin der Enzyklopädie
Die Königin galt wie ihre ganze Familie
Als gebildet und bescheiden so war ihr
Der Pomp in Versailles eher zuviel
Sie leistete viel mit ihrer Mildtätigkeit
Zeitweise gehörte auch Voltaire zum
Kreis um Maria wurde aber wegen
Irgendeiner Unziehmlichkeit wieder
Aus ihrem Umkreis vertrieben
Gleiches galt wohl für Rousseau
Der als Komponist erfolgreich war
Aber seiner Inkontinenz wegen
Wie aufgrund der Intrïgen den Hof
Später lieber mied dann mit den
Enzyklopädisten befreundet war
Aber hier geht es ja um Maria
Die polnische Prinzessin die
Zur Königin von Frankreich
Wurde und so noch einige
Nachfolger am Thron stellte
Eine europäische Rolle spielte
Das nächste Geburtstagskind
Unter den bekannten Frauen
Ist Anna Elisabeth Schönemann
Besser bekannt als Goethes Lili
Sie wurde am 23. Juni 1758 in
Offenbach geboren was sie für
Eine Frankfurter Familie schon
Verdächtig genug wohl machte
Ihr Vater war erfolgreicher Bankier
Die Mutter entstammte noch dem
Hugenottischen Adel und war mit
Schnupftabak reich geworden
Jedenfalls lehnten beide Familien
Die Verlobung ab und Lilli heiratete
Drei Jahre später den Bankier und
Freiherrn Bernhard von Türckheim
Goethe hatte die hoch musikalische
Sechzehnjährige bei einem Hauskonzert
Der Familie Schönemann in Frankfurt
Noch im Frühling 1775 kennengelernt
Sie standen in einem eigenartigen
Liebesverhältnis zueinander was
Auch Verse von Goethe zeigen der
Von ihrer bunten Menagerie dichtete
Diese hätte die wunderbarsten Tiere
Bekäm sie alle und wüsste nicht wie
Auch Arme Prinzen darunter in nie
Gelöschter Liebesqual als ihre dort
Bedichtete sogar sehr konkret noch
Erotische Szenen in denen er ihre
Füße küsst aber sie ihn dann nur
Gelegentlich weiter als zum Knie lässt
Schwärmt dann noch von ihrem
Balsamfeuer von dem sie Tröpfchen
Um die Lippen ihres Ungeheuers streicht
Das doch so verletzlich wäre was wohl
Deutlich genug seine Zunge am tropfenden
Schoß meint was Goethe sonst selten
So deutlich beschrieb wie später nur
Im Faust und Versen für Christiane
Wie glücklich ist Mann doch noch
Heute wie damals lesbar auch wenn
Frau seine Liebkosungen lustvoll zu
Genießen weiß und nicht nur erträgt
Nach einem halben Jahr schon aber
Wurde die Verlobung wieder gelöst
Doch Goethe erwähnt seine Lilli noch
Ausführlich in Dichtung und Wahrheit
Auch nahm er Lilis Bildnis noch in einem
Medaillon mit über die Alpen auf seiner
Italienischen Reise von Weimar aus
Nannte sie seine erste und letzte Liebe
Wie er im Alter von achtzig an seinen
Freund den Schweizer Naturgelehrten
Frédéric Soret schrieb ein Mädchen aus
Bester Frankfurter Bankiersfamilie
Diese leben heute eher im Taunus
Also in Kronberg und Königstein
Wo ich auch mal eine Liebste hatte
Bevor es nach Berlin mich trieb
In Goethes Stella und Dorothea
Deren Vorbild Lilli war ging sie auch
In die Literaturgeschichte dann ein
In Offenbach erinnern noch heute
Der Lilli Tempel und Lilli Garten im
Metzlerschen Badetempel an das
Geschehen in Goethes Jugend
Dem er auch selbst glücklich entfloh
Dieser Badetempel wurde jedoch erst
Im Jahre 1788 gebaut als Goethe längst
In Weimar war der sich im Park dort aber
Mit seiner Verlobten noch häufiger traf
Der Tempel hatte im Keller eine wohl
Lustvolle Grotte die vom benachbarten
Main mit Wasser gespeist wurde was
Nach der Begradigung Geschichte war
Heute gehört der gut sanierte Tempel
Den der Volksmund nach Lili nannte
Der Stadt Offenbach und nicht mehr
Dem bekannten Bankhaus Metzler
Lilli wandte sich um 1800 noch einmal
Für einen Freund wohl vergeblich an
Goethe der bereits Geheimrat da in
Weimar als Autor des Werther bekannt
Fünf Jahre nach Lili wurde die später
Als Kaiserin von Frankreich berühmte
Joséphine de Beauharnais geboren
Am 23. Juni 1763 auf Martinique
Sie wurde als erste Ehefrau von Napoleon
Zur Kaiserin der Franzosen und berühmt
War vorher schon einmal verheiratet doch
Ihr Mann wurde im Terreure guilotiniert
Durch die Tochter ihres Sohnes eine
Josephine von Leuchtenberg wurde sie
Zur Vorfahrin der Dynastien noch in
Belgien Schweden Norwegen Dänemark
Wie Luxemburg und Lichtenstein doch
Die Ehe verlief unglücklich warum sie
Sich auf eine Scheidung einigten die
Josephine sehr gut gestellt hätte
Nach der Hinrichtung ihres Mannes
Wurde auch Josephine verhaftet aber
Der Sturz von Robespierre sorgte für
Die Befreiung der Grande Dame von Paris
Bald darauf lernte sie Napoleon kennen
Der sich leidenschaftlich in die sechs
Jahre ältere verliebte und sie 1796
Heiratete was seine Karriere förderte
Ihr und ihren Beziehungen ist es zu
Verdanken dass er Kommandeur der
Italienischen Armee der Franzosen wurde
Ihre Kontakte halfen beim Staatsstreich
Ihr Lebenslauf vereinte Elemente des
Ancien Regime der Aristokratie mit
Denen der Revolution was ihr eine
Breite Akzeptanz erst ermöglichte
Damit profitierte Napoleon auch vom
Gesellschaftlichen Status seiner Frau
Die ihm eine breite Anerkennung gab
Die der Korse alleine nie erreicht hätte
Napoleon krönte sie 1804 in Notre Dame
Sehr zum Unwillen seiner Familie zur
Kaiserin sonst wirkte sie politisch nicht
Weiter und gebar auch keine Kinder
Darum willigte sie in die Scheidung ein
Die 1810 vollzogen die erste unter dem
Code civil in Frankreich damit wurde und
Josephine zog sich nach Malmaison zurück
Sie überredete jedoch Napoleon noch
Die nach der Revolution abgeschaffte
Sklaverei in den Kolonien 1802 wieder
Einzuführen wo sie bis 1848 blieb
Als Kind von Plantagenbesitzern war sie
Der Ansicht diese könnten nur mit Sklaven
Effektiv betrieben werden was natürlich
Im Widerspruch zur Revolution stand
Als letzte der großen Damen aus dem
18. Jahrhundert sei die am 23.6.1800
Geborene Schauspielerin und Autorin
Charlotte Birch-Pfeiffer vorgestellt
Als Tochter eines Klassenkameraden
Von Schiller der auch zeitweise noch
Auf dem Hohenasperg einsaß geboren
Zeigte sich ihr großes Talent früh
Sie übte sich als Vorleserin ihres Vaters
Dann in München wohin die Familie
Nach dessen Befreiung auf Intervention
Des bayerischen Königs gezogen war
Verhaftet und verurteilt war ihr Vater
Wegen seiner zu deutschen Gesinnung
Über das Vorlesen für den erblindeten
Vater kam sie dann zum Theater
Erst in München erfolgreich lernte sie
Ihren späteren Ehemann den dänischen
Autor Andreas Christian Birch anlässlich
Einer Aufführung in Hamburg kennen
Mit Birch hat sie eine Tochter die später
Als Schriftstellerin bekannt gewordene
Wilhemine von Hillern während die Mutter
Den Spuren ihrer eigenen Mutter folgte
So spielte sie zwei Jahre im Theater
An der Wien ebendort hatte auch ihr
Erstes eigenes Stück dann Premiere
Im Oktober des Jahres 1828 noch
Auf einer ihrer vielen Tourneen lernte
Sie in Berlin Giacomo Meyerbeer kennen
Mit dem sie von 1834 bis 1860 noch
Erfolgreich zusammenarbeitete
Nach einem ersten Engagement in
Berlin am Königsstädtischen Theater
Wurde sie Direktorin des Züricher
Theaters bis sie schließlich 1844
An die königliche Oper Unter den Linden
In Berlin gerufen wurde wo sie dann bis
Zu ihrer Pensionierung zum Ensemble
Gehörte und sehr gefeiert wurde
Sie feierte noch 1863 ihr 50 jähriges
Bühnenjubiläum und zog sich erst
Im Jahr 1865 ins Privatleben zurück
Wo sie drei Jahre später dann starb
Ihre zahlreichen Werke prägten die
Deutschen Bühnen über viele Jahre
Mit über 90 Werken war sie nach
Kotzebue die erfolgreichste Autorin
jens tuengerthal 23.6.25
Maria Lesczyñska Königin von Frankreich
Lilli Schönemann Goethes Verlobte
Lili Tempel im Lili Park Offenbach
Joséphine de Beauharnais als Kaiserin
Joséphine de Beauharnais Ehefrau Napoleons
Charlotte Birch-Pfeiffer Autorin und Schauspielerin