Sonntag, 4. Mai 2025

Galleryweekender

Galleryweekender

Wieder mal Gallery Weekend in Berlin
Vom Helmholtzplatz gen Mitte gelaufen
Dort durch Linien und Auguststraße
Die jährlich übliche Runde zu schauen 

Fragte mich ob es etwas neues gibt
Die Kunst die Entwicklung spiegelt
Ein neuer Geist zu spüren ist oder
Das Weltgeschehen keine Rolle spielt

Natürlich spiegelt die Kunst was ist
Doch spannender als diese bloße
Retrospektive ist wohin geht sie 
Welche Richtungen sind spürbar

In Galerien geht es immer auch
Um das Geschäft was mit Kunst
Auf dem Markt der Wohlabenden
Zu machen ist und was gut geht

Viel Farbe war zu sehen diesmal
Von grell bunt abstrakt bis zu den
Altmeisterlichen Werken aus der
Leipziger Schule war alles da

Doch auch ganz zarte Kunst
Die ein genaues Hinschauen
Erforderlich macht und die
Betrachter dabei lächeln lässt

Einige wilde verrückte Sachen
Die eher experimentell witzig waren
Als ins heimische Wohnzimmer passten
Teilweise auch politisch waren dabei

Die politischen Aussagen dabei eher
Konventionell als richtungsweisend
Waren so erwartungsgemäß dass sie
Schon wieder fast unpolitisch waren

Es war gut besucht mit dem üblichen
Galerie Publikum Touristen aber auch
Mitte Szene die sich dort traf um beim
Sekt noch ein wenig zu plaudern

Am meisten beeindruckten mich die
Zarten Bleistiftzeichnungen die fast
Fotografisch genau die Zeit hielten
Dabei dezent unaufdringlich blieben

Den größten Andrang gab es vor
Den altmeisterlichen Werken der
Leipziger Schule die dabei mit 
Christlicher Ikonographie spielten

Vor den Bleistiftzeichnungen standen
Viele lächelnd staunend was wir auch
Einander irgendwie glücklich sagten 
Schöne kleine Momente des miteinander

Das Publikum kam mir diesmal noch
Deutlich höflicher vor als sonst kaum
Wer drängte eher ließen wir uns noch
Höflich den Vortritt angenehm entspannt

Im gerne etwas ruppig lauten Berlin
War das ein angenehmes Erlebnis
Das den großen Andrang erträglich
Mit vielen schönen Menschen machte

Wer das Gallery Weekend besucht
Kommt um Kunst zu sehen aber
Immer auch andere dabei noch
Beobachten zu können es ist

Dies Sehen und Gesehen werden
Manchmal wichtiger noch als die
Kunst die dabei nicht störte was
Den Rundgang angenehm machte 

jens tuengerthal 4.5.25



Liebeslohn

Liebeslohn

Liebe lohnt immer
Manche bezahlen für sie 
Noch ein Leben lang

jens tuengerthal 4.5.25

Unruhelohn

Unruhelohn

Unruhe macht sich
Bezahlt in frühem Tod lohnt
Sich also wirklich

jens tuengerthal 4.5.25

Ruhegeld

Ruhegeld

Ruhegeld empört
Weil es Nichtstun bezahlt statt
Gönnen zu können

jens tuengerthal 4.5.25

Samstag, 3. Mai 2025

Lebenswert

Lebenswert

Was macht ein Leben lebenswert
Sind es Gesundheit und Sicherheit
Wie immer genug zu essen oder
Zählen dabei geistige Werte mehr
Wann ist es das nicht mehr dann
Wer darf darüber entscheiden
Außer die deren Leben es betrifft
Gibt es einen Maßstab dafür was 
Lebenswert noch ist und wo es
Aufhört einen Wert noch zu haben
Lebt wenn der Geist zählt dann
Noch wer länger bewusstlos ist
Muss ich diese Fragen für mich
Alle beantworten oder ist es
Völlig egal solange ich noch
Genießen kann was bleibt
Weil sich am Genuss dann
Jeder Wert messen ließe
Überlege ich und merke
Wie wenig ich über das
Was Leben ausmacht
Je sicher wissen kann
Und überlebe halt mit dem
Was mir noch übrig bleibt
Hoffentlich genüsslich
Bis zum Ende

jens tuengerthal 3.5.25

Lektürentagebuch 3.5.25

Lektürentagebuch 3.5.25

Erstaunlich wundert sich der Fremde
Bei Franz Hessel als er am 16. Juli
In Paris ankommt beim Spaziergang
Durch die Stadt das überall noch

Das gleiche Stück mit dem Titel
Relâche gespielt bis ihn jemand
Aufklärt das hieße geschlossen
Was nach dem Nationalfeiertag

Also dem 14. Juli der noch an
Den Sturm auf die Bastille erinnert 
In diesem präsidialen Königreich
Das auch die X. Republik bliebe

Pause in Paris nennt er dieses
Einsame flanieren durch Paris
Wenn die Stadt wie leergefegt ist
Weil alle in der Sommerfrische sind

Beschreibt die gerade noch überfüllten
Orte die nun einsam leer stehen mit den
Spuren voriger Feste noch überall oder 
Das von Rilke berichtete Karussell im

Jardin des Luxembourg auf dem nur
Zwei Kinder auf Löwe und Elefant 
Einsam ihre Kreise drehen die den 
Sommer in Paris überstehen

Nur einige Touristen finden sich aus
Amerika welche die Mainstreet hier
Suchen und die er zur Oper schickt
Statt auf den Champs Élyssées

Überfüllte Parks und Märkte stehen
Fast leer und einsam während die
Bewohner sich an ihren Küsten je
Nach Vermögen noch stapeln

Habe Paris mehrfach im Sommer
Mit wenig Menschen erlebt was
In manchem die beste Zeit dort war
Auch um wen kennenzulernen 

Leider war ich nahezu immer mit
Irgendwem liiert in Paris was dies
Wunderbare Abenteuer beschränkte
In der angeblich Stadt der Liebe

Habe sie mir immer wieder erlaufen
Von Montparnasse bis Saint Cloud
Alle Ufer und Straßen entlang alle
Wunder der Stadt als Flaneur bestaunt

Verhandlungen noch einst mit dem
Großmeister in der Bibliothek am
Kamin in der rue Cadet beim einst 
So berühmten Grande Orient geführt

Über den Dächern der Stadt geliebt
Gefeiert getrunken getanzt noch am
Anfang der wilden neunziger auf den
Schauen von Chanel gewesen 

Die Geschichte der Stadt studiert alles
Von außen betrachtet einige Bücher
Bei den Bouquinisten am Ufer der Seine
Erworben die noch immer hier stehen

Kenne die Stille im Sommer gut wenn
Tout Paris ausgeflogen ist und liebe sie 
Sehe ich von Touristen und Hitze ab 
Die überall immer unerträglich sind

Hessel beschreibt noch das Erstaunen
Über die Stille der Großstadt die sich
In ein verlassenes Zentrum verwandelt
Das mir noch nie schöner erschien

Dagegen ist die überfüllte Stadt im
Weihnachtseinkaufsrausch wie mit
Vollgestopfter Metro unerträglich
Zu hektisch und schnell für mich

Vielleicht darum finde ich Hessels
Pause in Paris so liebenswert fein
Den Geist der Stadt treffend die sich
Sonst gerne wichtig aufbläst noch

Vielleicht liebe ich Paris besonders
Wenn es am wenigsten typisch Paris
Noch ist sondern ein Nest im Urlaub
Mit schöner historischer Kulisse dazu

jens tuengerthal 3.5.25

Götzenmoral

Götzenmoral

Manche meinen noch immer
Der Aberglaube sei das Gerüst 
Unserer Moral wie die 10 Gebote
Welche dabei gerne genannt 
Gerade Kirchentage verführen
Politiker zu diesem Verhalten
Das sie überflüssig machte
Warum es dringend geboten ist
Darauf aufmerksam zu machen
Alle Moral aus dem Aberglauben
Ist das Gegenteil einer nach dem
Kategorischen Imperativ dem es
Auf das Gewissen allein ankommt 
Tauglichen Moral sondern bloß ein
Moralisch wertloses Befolgen der
Geaberglaubten höheren Befehle
Sie sind niemals für jeden gültig 
Noch bringen sie mehr Moral
Sondern erreichen das Gegenteil
Was sich jedem logisch erschließt
Der sich aus der Unmündigkeit befreite
Was zugegeben nur wenige sind
Aber wer wollte sich von einer
Mehrheit von Idioten die doch 
Richtige Moral rauben lassen
Welche einzig vernünftig wäre
Die Götzenmoral der Anbetung
Lächerlich machte und erledigte
Vermutlich wird es auf den Gipfeln
Aufgeklärt kritischer Freiheit einsam
Aber die Narren sind uns egal solange
Wir nur sicher sind vernünftig den 
Prinzipien der Aufklärung zu folgen
Statt lächerliche Götzen anzubeten
Wird am Ende alles gut und wenn
Nicht ist es noch nicht das Ende

jens tuengerthal 3.5.25

Lebensernst

Lebensernst

Ernst nehmen solle ich das Leben
Statt nur Witze darüber zu machen
Wie Menschen hoffen mit Aberglauben
Antworten auf letzte Fragen zu finden
Sich um Reichtum und Erfolg auch
Im Sport noch bemühen und dies
Für gesund und normal halten
Frage mich nur warum ich diese 
Albernheiten ernst nehmen soll
Der Liebe wegen ruft dann eine
Die sei doch Glück genug aber
Auch das ist eher ein Witz als
Mit Vernunft je ernst zu nehmen
In Wirklichkeit realistisch betrachtet
Passen wir ja gar nicht zusammen
Was der beste Witz wohl war
Den ich letztes Jahr hörte
Genau wie die albernen Götter
All die lächerlichen Gesetze
Urkomisch heilige Prinzipien
Wenn der Mensch noch etwas
Lernen kann was Größe zeigt
Ist es über sich zu lachen mehr
Bleibt im zahnlosen Alter nicht
Denke ich und lach mir einen
Am liebsten über das Ende
Um sich dann tot zu lachen

jens tuengerthal 3.5.25

Idealpapst

Idealpapst 

Die Welt erregt sich über Trump
Der ein KI generiertes Bild von
Sich als Papst offiziell verbreitet
Meinen das kränke doch das
Religiöse Empfinden vieler Gläubiger
Frage mich nur warum denn 
Eigentlich wäre es doch die
Idealbesetzung wenn nun ein
Verurteilter Vergewaltiger der
Gerade die Demokratie für seine
Herrschaft der Dekrete beseitigt
Vereinsvorsitzender der größten
Organisation für Kindesmissbrauch
In absolutistischen Strukturen noch
Würde zumindest offen ehrlich statt
Der moralischen protestantischen Lügen
Von Menschlichkeit die doch nur eine
Klar umzäunte Grenze braucht damit
Alte Männer keine ihrer Gewohnheiten
Jemals ändern müssen wofür doch
Papst Trump geradezu ideal wäre
Den heiligen Aberglauben bloßzustellen

jens tuengerthal 3.5.25

Liebesleben

Liebesleben

Kein Liebesleben
Mehr haben befreit endlich
Vom etwas wollen

jens tuengerthal 3.5.25

Lebensaussicht

Lebensaussicht

Tod erwarten bleibt
Einzig sichere Aussicht
Ruhe vom Leben

jens tuengerthal 3.5.25

Lebensbetrachtung

Lebensbetrachtung

Leben ist immer
Ökologisch betrachtet
Eine Belastung

jens tuengerthal 3.5.25

Liebesgewohnheit

Liebesgewohnheit

Gewohnheit ist der Tod der Liebe 
Wie zugleich ihr schönstes Glück
Beides stimmt und gefährlich wird es 
Wenn wir das eine mit dem anderen
Verwechseln und damit das Ende
Beschleunigen wo wir genießen
Ohne jede Absicht zerstören
Weil wir einander nicht verstehen
Was für gewöhnlich normal ist
Warum es keinen vernünftigen
Ausweg hier gibt gelegentlich
Noch rettet genug Gefühl die
Verbliebenen Reste auch mangels
Alternative gerade doch wäre es
Leichtsinnig darauf zu vertrauen
Weil damit die tödliche Gewohnheit
Ihren Anfang immer nimmt weiche 
Sich noch dazu in Sicherheit wiegt
Dies sei ein logisch geteiltes Glück 
Was es natürlich nie ist weil die
Liebe keiner Regel verlässlich folgt
Vermutlich ist es am besten immer
Zu genießen was gerade ist im
Wissen es könnte bald enden
Ohne es verstehen zu wollen
Was Gewohnheit voraussetzt
Mit der das Unglück anfing das
Wir gerade noch traumhaft fanden

jens tuengerthal 3.5.25

Gewitterriesling

Gewitterriesling

Nach dem Gewitter ist es heute
Herrlich abgekühlt doch noch
Schön genug draußen zu sitzen
Vorm Crossroads ist es gut gefüllt

Direkt vor mir zwei Italienerinnen
Mit dazu passendem Mann die in 
Dieser schönen Sprache parlieren
Die eine könnte die Mama sein

Links davon eine noch sehr junge 
Blondine mit drei Knaben um sich
Die sie scheinbar gut im Griff hat
Zumindest hören sie ihr zu

Sie schaut sich zwischendurch
Noch um ob sie beobachtet wird
Spricht mit provokanter Stimme
Wirkt dadurch eher nervig

Zwei Herren mit Damen an
Einzelnen Tischen wirken nicht
Wie ein erstes Date sondern 
Zeigen Gewohnheiten altee Paare

Etwas eingefahren in allem dabei
Zugleich gelegentlich übergriffig
Sie am Telefon er rauchend die
Einen die anderen umgekehrt 

Drei Damen mittleren Alters
Nahmen am hinteren Tisch Platz
Leicht alternative Krankenschwestern
Die mit sich beschäftigt sind

Währenddessen gestikuliert die
Italienische Mama mit großen Gesten
Die ihre eindringliche Rede unterstützen
Sieht sich beobachtet und sofort

Beginnt sie mit ihren Haaren und
Der prominenten Nase zu spielen
Schaue darum lieber weg nicht
Noch versehentlich Hoffnungen

Bei der sehr femininen Dame zu
Wecken ohne jede weitere Absicht
Begrüße stattdessen noch einen
Stammgast sowie Phil und Tino

Letzterer räumt langsam ein und
Ermahnt die Gäste zur Ruhe da
Es inzwischen nach Mitternacht
Zeitweise befolgen sie die Bitte 

Ein Knabe im afrikanischen Kaftan
Zur blonden Popperfrisur läuft hier
Wichtig telefonierend hin und her
Mit seinen großen goldenen Ohrringen

Der Herr am Nachbartisch hört der
Dauernd rauchenden zierlichen Dame
An seiner Seite aktiv wie ein Therapeut zu
Bis sie genug vom Reden irgendwann hat

Die drei Krankenschwestern die auch 
Ältere Erzieherinnen sein könnten 
Lachen laut und viel miteinander bis
Tino sie zur Ruhe auch ermahnt

So brav wie sie reagierten und
Sich beim Lachen nun umsehen
Könnten es Erzieherinnen sein
Die gern für Ordnung sorgen

Doch auch so diszipliniert sind
Sie noch ziemlich überdreht 
Als hätten sie etwas zu feiern
Und lachen immer wieder los 

Langsam wird es etwas leerer 
Wie frisch an der Glatze doch
Die Hoody Kapuze leistet Abhilfe
Es wird Zeit reinzugehen nun

jens tuengerthal 2.5.25

Freitag, 2. Mai 2025

Verbotsverfahrensgründe

Verbotsverfahrensgründe

Ein Verbotsverfahren vor dem
Bundesverfassungsgericht braucht
Gute Gründe damit eine Partei
Verbieten zu wollen noch dazu
Eine die im Osten bereits die
Mehrheit der Menschen voller
Angst vor der Islamisierung wie
Mal wieder zu kurz zu kommen
Gewählt hat deren Stimme damit
Politisch verloren gingen was 
Eine vermutlich Wahlhilfe für 
Das BSW wäre weil alle die
Nie in der Demokratie ankamen
Ihre Heimat bei Populisten suchen
Wie gut ist es da wenn auch der
Außenminister der autoritären
Faschistoiden US Regierung die
Gerade ihre Demokratie zerstören
Vor einem solchen Verbot warnt
Vielmehr eine AfD Politik der
Geschlossenen Grenzen fordert
Was im Umkehrschluss einfach 
Bestätigt wie nötig dies Verbot
Gerade jetzt wieder ist um das
Bündnis der Rassisten endlich
In die gebotenen Schranken zu
Weisen statt sie noch staatlich
Weiter zu alimentieren was ist
Als ob der Staat seine gezielte 
Zerstörung noch bezahlen wollte
Was Putin fraglos sehr freute 

jens tuengerthal 2.5.25

Lektürentagebuch 2.5.25

Lektürentagebuch 2.5.25

Vom Heimweh nach der Mark erzählt
Franz Hessel ganz liebevoll wie ihn die
Erinnerung überkommt an die stillen Orte
Etwa den Dorfteich in dem sie badeten 

Der war weder so groß noch so tief
Wie Wannsee oder Müggelsee doch
War er der seiner Erinnerungen an die
Bäder mit den Kunststudentinnen

Wie sie vom Boot aus in den See
Am liebsten sprangen der überall
Flach und voller Schilf auch war
Aber so vertraut darum wunderbar

Die Jungens von den Gütern umher 
Badeten hinter dem Zaun mit den 
Schönheiten des Dorfes noch und
Auf dem Steg saßen die Angler

Von der Landbevölkerung badete keiner
Für so etwas hatte doch keiner Zeit 
Dafür fuhren sie noch mit Kutschen 
Wie der mit zwei Apfelschimmeln

Näherte er sich Berlin mit der Bahn
Von Westen oder Süden kommend
Überkam ihn wenn das Land ganz
Flach und sandig wurde die Erinnerung

Die Sommer oder Winter auf dem Land
Mit jungen Kunststudentinnen oder den
Sonst Freundinnen was sich so ergab
Blieben ihm eine warme Erinnerung

Lese es und denke an die Lahn
Wo wir tagelang gefühlt paddelten
An Weilburg mit den Stiftungsfesten
Der elterlichen Turnverbindung noch

Die Erlebnisse dort aufregend noch
In wacher Erinnerung die vermutlich
Von der Phantasie übermalt wie der
Dorfteich bei Franz Hessel auch

Betrachte es und freue mich daran
Wie die Lektüre Erinnerungen weckt
Auch an die nackten Bäder mit den 
Damen in den Seen der Mark

Es fehlt mir das Stück kindlicher
Erinnerung an diese Landschaft
Die Hessel so liebevoll beschreibt
Die lag dafür an vielen anderen Orten

Vielleicht fehlt mir darum die Wehmut
Wenn die Bahn durch flaches sandiges
Land gen Hauptdorf rollte weil ich nie
Eine als erster dort im Sand geliebt

Wenn du wund wirst wie am Strand 
Von der Liebe und der Lust im Sommer
Durch alles was dazwischen noch kam
Knirschend im Feuchtgebiet sich rieb

Was ich nur an der Ostsee erlebte wie
In sandigen Wäldern des Rheingrabens
Du dich draußen lieben musst voller
Übermut als hättet ihr kein Bett irgendwo

Es danach tagelang wund bereust aber
Glücklich dich erinnerst an deine noch
Wilden Abenteuer in eher harmloser Zeit
Die mein flacher Dorfteich wohl waren

Erinnere dabei die Versuche im Wald
Bei Hundespaziergängen noch wo dann
Keiner unten sein wollte der lästigen
Waldameisen am Popo wegen

Tatsächlich berauschend war der Sex
In wilder Natur nie wirklich doch ist
Die Erinnerung verklärt wunderbar an 
Eigentlich völlig idiotisches Treiben

Die Romantik gestört durch Mücken
Die Lust beeinträchtigt durch Ameisen 
Dazu überall wund reibender Sand 
Aber wir haben es draußen gemacht

Der Hardtwald die Rheinebene wie die
Hügeligen Wälder um Bad Vilbel noch
Davor sind Plätze meiner Erinnerung
Die Kindheit im Frankfurter Stadtwald

So sind verschiedene unverbundene Orte
Quellen meiner Erinnerung noch die teils
Romantisch sexuell teils kindlich verspielt
An verschiedenen Plätzen mir noch lagen 

Es ähneln die Wälder der Rheinebene
Denen der Mark was den Sand angeht
Erinnerungen mit Lust und Schmerz
Die Orte für uns für immer verklären

Denke es und fragte mich wie es wäre
Wenn ich irgendwo geblieben statt
Immer weiter zu suchen wie bei einer
Zu bleiben und beende die Verse lieber

jens tuengerthal 2.5.25