Mittwoch, 16. April 2025

Toleranzedikt

Toleranzedikt

Ist Intoleranz
Gegenüber Feinden der
Freiheit geboten

jens tuengerthal 16.4.25

Bedingungslos

Bedingungslos

Liebe ist bedingungslos
Oder des Wortes nicht wert
Kenne leider kaum eine
Alle erwarten sich etwas
Meinen zumindest das
Sei doch selbstverständlich
Es soll ihnen dabei auch
Gut gehen damit es sich 
Irgendwie lohnt zu lieben 
Sonst zahlen sie ja drauf
Werden nur ausgenutzt 
Im übrigen soll es doch
Bitte gerecht zugehen
Was sie geben das
Können sie auch erwarten
Sonst war es nichts wert
Dabei geht es denjenigen
Um Macht in Beziehungen
Nie gab es nach Meinung
Der allermeisten Opfer als
Die sich alle irgendwie sehen
So viele böse Narzissten
Bei denen sich alles um sie 
Immer nur drehen soll während
Die Masse der zukurzgekommenen
Sich ihre Jammeridentität heute
Mit psychologischer Pathologie
Gerne fachkundig bestätigt um
Weiter von Liebe zu träumen
Die endlich mal an sie denkt
Betrachte es und denke nur
Nie gab es so viele gute Gründe
Für immer Single zu bleiben
Mit sich zufrieden zu sein
Statt als Opfer zu leiden

jens tuengerthal 16.4.25

Astrokapitalismus

Astrokapitalismus

Soll ich mich noch darüber aufregen
Wenn Milliardäre ihre Frauen für
Zehn Minuten ins Weltall schießen
Oder ist dieser Unsinn nahezu egal
Weil jede Neiddebatte peinlich ist
Welcher Ehemann hätte nicht schon
Gerne seine Frau ins All geschossen
Es ist eine ökologische Sauerei aber
Bloß eine unwichtige in Kleinigkeit
Verglichen mit den Urlaubsflügen
Die noch dazu billig sein sollen
Damit sie sich jeder leisten kann
Dieser Hollywood Feminismus auf
Typisch amerikanischem Niveau
Passt ins faschistische Amerika
Betrifft nur eine winzige Elite ist
Ökologisch darum unbedeutend 
Schlimm ist dagegen das Verhalten
Der Massen die Fliegen normal finden
Hier kann jeder bei sich anfangen
Sofort etwas zu ändern dann ist
Egal ob Bezos seine Frau auf den
Mond schießt oder kurz ins All
Darüber darf sich moralisch nur
Erheben wer nicht mehr fliegt
Tue das seit über 24 Jahren
Aber finde die Hobbys der
Milliardäre egal weil die Masse
Unser großes Problem ist

jens tuengerthal 16.4.25

Dienstag, 15. April 2025

Verschismus

Verschismus 

Schadenfreude macht hässlich
Zeigt diejenigen niederträchtig
Entblößt mit wenig Menschlichkeit

Mitleid dagegen schwächt Opfer
Zeigt sie als dessen bedürftig
Ohne sich wehren zu können

Söder geht es gerade beschissen
Indien bekommt nicht jedem der
Statt gelbem Reis Weißwurst gewohnt ist

Es fällt mir leider gerade schwerer
Kein Mitleid zu haben mit einem
Der sonst immer etwas laut ist

Gönne ihm das Heldentum der
Schadenfreude ein wenig da
Alles andere verschissen ist

Ob der Verschismus nun Bayern
Langfristig gefährdet oder Söder
Geläutert wiederkehrt zeigt die Zeit

jens tuengerthal 15.4.25

Lektürentagebuch 15.4.25

Lektürentagebuch 15.4.25

Eine lange Reise mit der Kutsche
Unternahm ich heute lesend mit
Dem Ehepaar Gondela aus Bremen
Sie sind Auf der Reise ins Paradies

Wie der wunderbare Band aus der
Anderen Bibliothek heißt der von
Der Reise der beiden durch Deutschland
Über Dresden ins Elsass führen soll

Dort will der Bremer Kaufmann mit
Seiner Gattin die eigenen Weingüter 
Der Familie inspizieren damit die nur
Schöne Reise auch nützlich wird 

Die aufregende heutige Reise führte
Von Dresden durch das Erzgebirge
Bis ins böhmische Töplitz was eine
Abenteuerliche Berg und Talfahrt wird 

Das Reisetagebuch der beiden was 
Merkbar mal sie und mal er schreibt
Ist ein wunderbarer kulturhistorisches
Dokument über unterschiedliche Sitten 

Wie sehr hatten sie von Sachsen wie
Der Perle Dresden insbesondere noch
Geschwärmt so ernüchtert waren sie
Von Böhmen dass sie am Abend erreichten 

Die Bestechung des sehr freundlichen 
Zöllners der ihnen dafür einen sicheren
Passierschein ausstellt um keine Zölle mehr
Zahlen zu müssen die Heinrich Gondela 

Im Tagebuch wieder eine gräßliche
Geldprellerei nannte was gerade gut
In unserer Zeit passt und den etwas
Neuerreichen Makler westlich offenbart

Viel Aufregung gab es dann um die
Abfahrt vom Berg die sie lieber zu Fuß
Statt im Stuhlwagen zurücklegten den
Sie dabei aber aus den Augen verloren

Aufmerksam werden Wege und Landschaft
Wie auch die hohe Zahl von Bettlern die
Auf dem Abstieg nach Töplitz kommen
Mit immer auch viel Humor beschrieben

So auch ihr Hotel in Töplitz dessen Zimmer
Mit einer dicken Schicht Staub bedeckt
Schon so antik wirkten wie die Wirtin 
Dafür übermäßig neugierig sich zeigte

Seltsam finden die beiden Hanseaten
Auch wie übermäßig freundlich die 
Menschen sind ihnen große Titel geben
Bei zugleich eher grimmigen Gesichtern

Spürbar werden die beiden die so sehr
Von Dresden schwärmten was dem
Berliner eher seltsam vorkam der die
Kleinstadt an der Elbe schon kennt

Vom herb gebirgigen Charakter Böhmens
Eher enttäuscht sind auch von den 
Menschen deren Trachten werden als 
Ahnlich aber schlampiger beschrieben 

Ob der Böhme dem braven Soldaten
Schwejk der über hundert Jahre später
Erst entstand ähnelt hier dahingestellt
Weil geographische Typologie stets

Eher fragwürdig bleibt doch führt
Der mir naheliegende Gedanke zu
Einer humorvollen Betrachtung der
Unterschiede die alle Vorurteile bestätigen 

Dies zu bestätigen kannst du Reisen
Wie durch Gebirge klettern oder dich
Als Leser in gute Bücher vertiefen was
Dem Autor dieser Zeilen näher liegt 


Weiter ging es mit Johann Karl Riesbeck
In den Briefen reisenden Franzosen womit
Der Autor die Zensur umgehen wollte was
Zu teils lustigen sprachlichen Spielern führt

In Wien angekommen flucht er erstmal
Ausgiebig über die schlechten Gasthöfe
Die zu teuer zu dunkel oder ausgebucht
Von dort Theaterschauspielern waren 

Als er schließlich einen fand in der da
Noch deutschen Reichshauptstadt
Erzählt er im Brief erstmal von der Reise
Aus Linz die Donau hinunter im Schiff

Dieses der Arche Noah gleichende Schiff
Wird ausgiebig beschrieben wie auch die
Teils erbärmlichen sanitären Bedingungen
Wie das nur Loch in der Schiffswand 

Da sich keiner genötigt sah es zu reinigen
Stank es überall ganz erbärmlich auch
Darum hatte er seinen Platz auf dem Dach
Der Kabine des Steuermanns eingenommen

Von dort beobachtet er die Landschaft die
Von steilen Abhängen sich in weite Wiesen 
Verwandelt zu Felsen wieder wird wie über
Stromschnellen hinweg die Donau führt

Die Gastwirtschaften am Ufer lobt er sehr
Besonders die jungen Damen die dort sehr
Adrett bedienten und auch andere Dienste
Den Reisenden gerne noch anböten

Prostiution als kleiner Nebenerwerb der
Gastronomie gehört einfach dazu statt
Ein kriminelles Drama daraus zu machen
Ist es Teil einer umfassenden Dienstleistung

Enthalte mich hier jeder Bewertung um
Diskussionen zu entgehen doch schildert
Riesbeck das Geschehen mit viel Humor
Bis zur Ankunft im Hafen von Wien 

Dabei macht der aufmerksame Autor
Auch immer wieder Sozialstudien wie
Zu Holztransporteuren den Ärmsten dort
Oder den Schlawinern an Bord

Riesbeck ist eine vielfältig lohnende
Lektüre aus dem deutschen Reich noch
Sechs Jahre vor der Revolution die das
Reich in seinen Grundfesten erschütterte

Er bietet angesichts der Zensur auch sehr
Gewagte und kritische Blicke auf das Leben
An den besuchten Orten im Reich das es
Ab 1803 nicht mehr geben sollte

Die Tarnung als Franzose wird mit teils
Erwartbaren Vorurteilen gepflegt die aber
Den Text so liebevoll humorvoll machen
Ein Gefühl für die Landschaft mir geben

So konnte ich ohne mein Bett noch je
Verlassen zu müssen heute gleich zwei
Reisen unternehmen die mich dazu noch
Durch Raum und Zeit zugleich führten

Lächle und denke was will der Flaneur mehr 
Als Reisen und in der Bibliothek bleiben auch 
An Bord eines Schiffes ohne Seekrankheit
Mit Tee und guter Lektüre im Paradies

jens tuengerthal 15.4.25

Liebesfeuer

Liebesfeuer

Liebe brennt gern in
Offene Herzen Löcher
Die dran verbluten 

jens tuengerthal 15.4.25

Brandmauern

Brandmauern

Brandmauern schützen
Vor Ausbreitung von Feuer
Abriss bringt Gefahr

jens tuengerthal 15.4.25

Brandstifter

Brandstifter

Brandstifter zündeln
An gefährdeten Stellen 
Wie Merz im April

jens tuengerthal 15.4.25

Frauenliebe

Frauenliebe

Casanova lesen lehrt Frauen lieben
Nicht der Menge wegen denn so viele
Waren es auch bei ihm nie nur knapp
Über hundert erwähnt er in seinen
Erinnerungen und Nachweise für die
Gemutmaßten tausend gibt es nicht
Sondern der Haltung wegen die er
Gegenüber seinen Angebeteten hat
Die er alle wie Heilige anbetet egal
Was für unheilige Dinge sie danach
Miteinander noch tun geht es in der
Liebe um ein Gefühl allein also die
Geistige Haltung zum anderen
Wer Frauen lieben will sollte sie
Dringend anbeten und vergöttern 
Es lieber nie mit Vernunft versuchen
Noch je meinen sie zu verstehen
Frauenliebe genügt sich selbst
Braucht keine vernünftigen Gründe
Ist wirkungsvoll bei allen die noch
Davon träumen angebetet zu werden
Wer lieber ein gutes ruhiges Leben
Ohne Dramen und Erklärungen
Führen möchte unterlässt dies lieber
Bevor jeder Rückzug verletzte denn 
Schlimmer als gekränkte Frauen ist
Kein rachsüchtiger Feind denkbar 
Lebenslänglich Single bleiben wollen 
Könnte beides erfolgreich abkürzen
Schenkt viel Zeit und Gelassenheit
Wenig lohnt auf Dauer noch mehr
Passt auch besser in unsere Zeit
Die keine Fortpflanzung mehr braucht
Habe lange zur Anbetung geneigt
Was wie aller Aberglaube völlig
Von Vernunft befreit ist wie dazu
Schmerzvolle Nebenwirkungen hat
Rate heute davon abzusehen um
In Ruhe für sich zu bleiben was
Für ein gutes Leben völlig genügt
Dies sogar zuverlässiger verspricht
Als egal welche Frau je könnte 
Erwarte aber natürlich nicht dass
Irgendwer der Vernunft in Fragen
Der Liebe konsequent folgt
Den Autor eingeschlossen
Warum es einfach weitergeht

jens tuengerthal 15.4.25

Verfallserscheinungen

Verfallserscheinungen

Leben heißt dem eigenen Verfall
Zusehen zu dürfen und hoffentlich
Rechtzeitig zu gehen bevor es
Nicht mehr deine Entscheidung ist
Gehen wenn es am schönsten ist
Wäre wohl weise leider nur sind
Das die wenigsten und feige dazu
Warum der Aberglaube mit seinen
Lächerlichen Jenseitsversprechen
Noch immer Zulauf auch bei nicht
Völlig bildungsfernen Schichten hat
Dabei ist das beste was es sendet
Das Wissen dass es endet wie
Fontane einst treffend dichtete nur
Erkennen das wenige schon aus 
Angst wieder zu kurz zu kommen
Was das real existierende Elend
Das Leben schon einfach so ist
Noch zur großen Peinlichkeit macht
Besser wir schließen die Augen
Noch schneller auch davor

jens tuengerthal 15.4.25

Montag, 14. April 2025

Naturgeschichte

Naturgeschichte

Ist Umweltschutz ein neues Thema
Weil wir die Folgen unseres Handelns
Erst langsam in seiner Komplexität
Begreifen und die Schäden erleben

Fragt sich wer den Klimawandel wie
Die Diskussion darüber erlebt doch
Kennen wir die aktuellen Folgen schon
Seit den frühen siebziger Jahren als

Der Club of Rome uns alle vor den
Folgen des Wachstums warnte doch
Geändert hat sich seit dem nichts im
Gegenteil exportieren wir noch

Unseren schädlichen Lebensstil in die
Ganze Welt und potenzieren damit die
Drohende Katastrophe immer weiter
Statt endlich Verantwortung zu übernehmen

Dies hieße Wachstum nur noch für Wälder
Beschränkung unserer Vermehrung wie ein
Ende des globalen Tourismus sofort um
Der Natur noch eine Chance zu geben

Asiaten und Afrikaner wollen den
Gleichen Lebensstandard wie wir
Der Terror des Tourismus wird damit 
Zur wachsenden weltweiten Bedrohung

In ähnlicher Weise äußerte sich auch
Alexander von Humboldt um 1800 der
Die katastrophalen Folgen des Raubbaus
Lange vor den meisten erkannte

Doch war Humboldt nicht der erste
Welcher sich für Umweltschutz einsetzte 
Vielmehr schrieb schon Plinius der Ältere
Im römischen Kaiserreich zum Thema

Seine Naturalis historis in 37 Bänden
Die das Wissen über die Natur aus der
Zeit um das Jahr 60 vollständig sammelte
Ähnliches über die Folgen unseres Tuns

Beklagte die Baumfällung in Afrika wie
Griechenland die das Land verwüsteten 
Warnte vor schwerwiegenden Folgen
Auch bei Bergwerken in Germanien

Sein Werk das zwar empirisch heute
Eher kritisch zu sehen ist war aber
Etwa für Alexander von Humboldt eine
Wichtige Inspiration für seinen Kosmos

Die Folgen endlich zu bedenken wie
Verantwortlich zu handeln wäre die
Einzig angemessene Reaktion auf das
Alte Wissen um die Folgen unseres Tuns

Von Plinius über Umweltschutz lernen
Heißt seine Denkweise die sich an den
Natürlich beschränkten Ressourcen mehr
Orientiert mit unseren Wissen verbinden 

Der ganzheitliche Ansatz der nicht nur
Schnelle Gewinne will sondern auch die
Langfristig Verantwortung übernimmt war
Nie so dringend und nötig wie heute 

In die Antike zu schauen um für die
Zukunft zu lernen könnte endlich ein
Konstruktiver Umgang mit der Zeit sein
Wie das Leben auf der Welt retten

jens tuengerthal 14.4.25

Lektürentagebuch 14.4.25

Lektürentagebuch 14.4.25

Das Tatütata von Franz Hessel las ich
Schon in der Nacht zu Sonntag aber
Hatte gestern irgendwie vergessen
Von der Lektüre etwas zu berichten

Die kleine Geschichte von kaum einer
Seite die nur mit viel Abstand gefüllt 
Berichtet vom Langhanschen Tor das
Als Brandenburger lange Wahrzeichen 

Wie er davorateht und den Verkehr
Links und rechts hindurch brausen sieht
Nur die viel breitere Mitte bleibt völlig
Unbefahren und damit gähnend leer

Früher war diese Spur noch den 
Mitgliedern der königlichen Familie
Als Zeichen ihrer Hoheit vorbehalten
Aber heute machte es ihn nervös

So befragt er gleich einen hier mit
Der Ordnung beschäftigten Polizisten
Warum dort keiner führe der sofort
Schlicht antwortet weil es verboten ist 

Noch ein wenig betrachtet nun der
Bürger Flaneur die leere Mitte die
Er gerne mit Kinderwagen füllte
Von Spreewälderinnen geschoben

Eine lustige Vorstellung ist heute wie
Dies Tor längere Zeit nach Brandenburg
Noch führte das mitten in Berlin nun
Zwischen Tiergarten und Mitte steht

Wie die sich gerne weltbürgerlich nun
City West nennende Hälfte der Stadt
Viel länger in Brandenburg lag in das
Jenes Tor führte was Jahre dicht war

Dort stand die Mauer und endete damit
Die freie Welt im sowjetischen Bereich
Der noch in vielen Köpfen östlich spukt
Welche nie in der Demokratie ankamen

Lange war es das Tor zur preußischen
Hauptstadt in der die einst Kurfürsten
Von Brandenburg auf der Insel residierten
Eher Kaserne für viele als ein Ort von

Lasterhafter Ausschweifungen doch
Unter den Linden flanierten die Huren
Die heute an den Rand verbannt wenn 
Sie noch öffentlich sich anbieten dürfen

Nun schon über hundert Jahre ohne
Regierende royale Familie hier ist das
Tor für den Verkehr gesperrt worden
Aus Gründen des Denkmalschutzes 

Wie Franz Hesel mit dieser also heute
Ungeregelten Leere mit oder ohne
Kinderwagen schiebende Spreewälderinnen
Klar käme bleibt natürlich völlig ungewiss

Als Flaneur gefiel ihm die Fußgängerzone 
Vielleicht doch wie absurd käme es ihm vor
Die Linden verlassen zu müssen statt dem
Boulevard frei folgen zu können durch Berlin 

Wie gut eine gesperrte Straße entschleunigt
Ob wir nicht alle Autos künftig innerhalb des
S-Bahn Rings verbieten sollten sind noch
Politische Fragen literarisch kein Thema


Das Kapitel über den Charlatan der 
Charlatane von Greta de Francesco
Zu Ende gelesen und sich dabei noch
Über Dummheit und Dreistigkeit amüsiert

Wie diesem italienischen Gassenjungen
Erst die Inquisition dauerhaft in Haft brachte
Im Prozess gegen ihn über seine Lügen
Wie sein Netz aufklärte ist schon lustig

Nach Frankreich war Cagliostro noch
In England Preußen und Russland wo
Katharina die Große ihn verbannte wie
Sich in einem Stück über ihn lustig machte

Seine Rückkehr nach Italien war eher
Mäßig erfolgreich vor allem stand am Ende
Der Prozess der Inquisition die diesen
Hochstapler nie wieder frei ließ 

Elisa von der Recke eine Baltische
Adelige am preußischen Hof schrieb
Ein Buch über seinen Betrug auf den
Sie selbst einsam und bedürftig hereinfiel

Goethe wie Schiller lästern über diesen
Scharlatan deutlich in ihrem Schriften
Dabei sucht Goethe in Italien sogar
Dessen Familie enttäuscht auf

Der Besuch bestätigte wie wenig
Von dem Betrüger und seinem
Umfeld zu halten war was der doch
Italienliebhaber Goethe lieber ignorierte

Eine Nachahmung dieses Betrügers
Spukte noch für einige Jahre durch
Braunschweig und Celle doch die
Niedersachsen blieben erdverwachsen


Weiter von Casanova über Lucia gelesen 
Die er erst über Umwege nach einer ihm
Peinlich misslungenen Predigt traf als 
Junge Tochter eines Gutsverwalters

Wie offen er über sein Scheitern schreibt
Weil er sich eitel vorher völlig überschätzte
Was so manchem Redner schon so ging
Aus dem ihn nur eine Ohnmacht rettete

Die Blamage ließ ihn wieder gen Padua
An seine alte Universität fliehen um das
Dritte Examen abzulegen als dann Abbé
Nach Venedig ängstlich zurückzukehren 

Doch war sein Missgeschick dort längst 
Vergessen wie so vieles was wir uns
Schamvoll noch zu Herzen nehmen im
Strom der Ereignisse schlicht verrinnt

Dennoch war er gern der Einladung
Einer adeligen Freundin auf ihre Güter
Für eine Zeit zu kommen gefolgt wo er
Die vierzehnjährige Lucia kennenlernt 

Zärtlich liebevoll beschreibt der große
Casanova der dort erst fünfzehn ist
Wie er sich dem Mädchen nähert die
Ihm mit ihrer Natürlichkeit fasziniert 

Vorsichtige erste Zärtlichkeiten die
Von tiefer Zuneigung getragen sind
Zeugen von Liebe wie vom Wesen
Des großen Verführers dabei

Casanova liebt und verehrt die Frauen
Nähert sich ihnen genauso auch wo
Mit der Absicht mehr zu erreichen
Steht das Gefühl dabei im Zentrum

Er ist den Damen auch in all seinen
Erinnerungen immer liebevoll zugeneigt 
Was stets weiter führte bei diesen als
Kämpfe um der Damen Gunst je

Zwar gibt es auch Frauen die gerne
Um ihr Herz kämpfen lassen wollen
Permanent Dramen inszenieren um
Noch etwas fühlen zu können dabei

Doch sind diese weniger für Casanova
Geeignet wie dieser auch Bettina als
Er endlich gekonnt hätte einen Korb gab
Wer vorher Drama braucht lohnt nie

Dies soll nur mit Aufregung vorab noch
Gut kaschieren wie langweilig meist
Unbefriedigend wird was danach kommt
Warum ich Drama Prinzessinnen meide 

Casanovas Begeisterung für die echte
Offene Natürlichkeit von Lucia ist nach
Den Damen um Bettina verständlich
Doch ist es Neigung mit Vernunft 

Auch die Liebesgeschichten wie Affären
Eines großen Aufklärers an dessen
Maßstab der Vernunft zu messen scheint
Angemessen und philosophisch klug

Wie er sie dann mit dem Bekenntnis
Seines Leidens an seinem Begehren
Wie seiner Liebe doch gewinnt sie
Kleine Momente genießen ist zauberhaft

Dein Scheitern vor dem großen Gefühl
Zu gestehen und fliegen wollen wir dann
Dafür um so mehr geliebt zu werden ist
Von einer traumhaft ehrlichen Schönheit

jens tuengerthal 14.4.26

Montagsliebe

Montagsliebe

Montage lieben
Hilft alles zu ertragen
Ändert aber nichts

jens tuengerthal 14.4.25

Erwartungsdruck

Erwartungsdruck

Erwartung erhöht
Druck nutzlos immer weiter
Bloß konventionell

jens tuengerthal 14.4.25