Montag, 10. März 2025

Lektürentagebuch 10.3.25

Lektürentagebuch 10.3.25

Begonnen heute mit dem alten indischen
Papageienbuch indem die Prinzessin den 
Papagei um Rat fragt ob sie riskieren soll
Ihren Liebhaber im Geheimen zu treffen

Worauf dieser erwidert dass könne sie
Wenn sie so trickreich wäre wie die Frau
Die ihren Mann aus den Händen der
Tempelwächter wieder befreien konnte

Weil die Prinzessin die Geschichte noch
Nicht kannte erzählte er von dem Mann
Der glücklich verheiratet stets einen
Tempel aufsuchte um dort zu beten

Wie ihn dort eine Frau verführte worauf
Er sich mit dieser dort der Lust hingab
Als die Tempelwächter dies bemerkten 
Ließen sie den Tempel umstellen

So sollte der Mann wenn er mit der
Geliebten den Ort verließen verhaftet
Wie dem König vorgeführt werden
Der über ihn dann urteilen sollte

Als die Gerüchte der kleinen Stadt
Die Geschichte zu der Ehefrau trugen 
Machte sie sich sogleich besonders
Schick angezogen auf zum Tempel

Dazu nahm sie ein Maultier mit viel
Gutem Essen und Trinken mit das
Sie den Wächtern dort anbot sie sei
Auf dem Weg zu einem Familienfest

Sie wolle nur kurz die Göttin noch um
Hilfe für Fest und Weg bitten so lange
Könnten sie in Ruhe essen und trinken
Worauf die Wächter ihr Zutritt gaben 

Im Tempel ging sie zu ihrem Mann
Gab der Geliebten ihre Kleider damit
Sie unerkannt fliehen könnte was 
Diese auch sofort dankbar tat

Sie blieb bei ihrem Mann bis die
Soldaten des Königs kamen welche 
Ihren Mann verhaften sollten aber
Keinen Grund mehr dazu sahen

Stattdessen wurde der Kommandeur
Der Tempelwächter wegen falscher
Beschuldigung eines Unschuldigen
Bestraft und ihr Mann war gerettet

Es ist zu schön wie diese uralten
Geschichten immer wieder auch
Die Grenzen gewohnter Moral
Sehr trickreich überschreiten 

Was ist die Moral von der Geschichte
Fragt sich der lächelnde Leser dabei
Vielleicht dass erlaubt ist was gefällt
Wenn du trickreich genug bist

Aber auch dass die Liebe in der Ehe
Wie der Schutz des Partners vor Strafe
Wichtiger ist als jede Eifersucht die
Treue sich in Verlässlichkeit zeigt


Von Indien aus ging es lesend in
Die islamische Welt und um ihre
Aufklärung in dem lehrreichen Buch
Von Christopher de Bellaigue 

Wie und wann kam es zum Wandel
Im islamischen Denken was noch
In der Zeit um 900 so innovativ wie
Von Toleranz und Philosophie geprägt war

Bellaigue datiert dies um die Zeit der
Eroberung von Konstantinopel wie der
Etablierung des osmanischen Reichs 
In dem mystische Strömungen herrschten

Plötzlich wurde der Koran ganz wörtlich
Genommen Mystik wurde stärker betont
Auch als Reaktion auf die Pest Epidemie
Die viele als Strafe Gottes ansahen

Zwar gab es noch Eroberungen etwa
Auf dem Balkan und die heiligen Stätten
Aber das innovative Denken das noch
In Bagdad vorherrschte war vorbei

Während sich das Christentum nach
Dem stark mystisch spirituell geprägten 
Mittelalter in der Renaissance emanzipierte
Wieder philosophischer dabei wurde 

Ging der Islam den umgekehrten Weg 
Befindet sich im Islamismus noch im
Geistigen Mittelalter ohne kritisches Denken
Fraglich was eine Befreiung auslöste

Hängt es an einzelnen Führern dabei
Folgt die Masse den Vordenkern nur
Oder sind solche Strömungen kollektiv 
Woran hängt die Freiheit des Denkens

Warum gab es keine liberale Befreiung
Nach dem Ende des Kolonialismus
Wieso setzten sich in Persien die
Mullahs gegen die Freiheit durch

Wir sind frei zu glauben oder nicht
Wer in konventionellen Gesellschaften
Aufwächst lernt diese Freiheit nie kennen
Wird als Baby getauft oder beschnitten

Dies zu verbieten wäre zumindest ein
Anfang Kinder vor dem Aberglauben 
Mit seinen Riten klar zu schützen
Wovon wir auch hier weit entfernt sind

Angst und Unsicherheit stärken stets
Aberglauben also spirituelles Denken
Darum suchen in Krisen Menschen
Gerne Zuflucht im Glauben als Rettung

Würde gerechter Wohlstand auch die
Arabische Welt zur Aufklärung bringen
Beginnt es mit Schulen ohne Religion
Überlegte ich bei der Lektüre

Wie kann der Aberglaube überwunden 
Werden der in allen Religionen steckt
Um Vernunft und Freiheit dafür als
Wege zum Glück führen zu lassen

Warum wählte die laizistische Türkei
Einen islamistischen Scharlatan wie
Erdogan der vom osmanischen Reich
Mehr träumt als von Demokratie

Kann ein Land wie Deutschland das
Noch immer Staatskirchenrecht hat
Religion in Schulen unterrichtet darüber
Ein kritisches Urteil je abgeben 

Das spannende Buch zur Aufklärung
In der islamischen Welt weckt viele
Wichtige Fragen auch für unsere hier
Gegenwart die noch Antworten suchen

Mehr Laizismus wie in Frankreich
Könnte eine europäische Antwort sein
Weil Religion keine tauglichen Werte
Im Sinne der Aufklärung Kants vermittelt

Noch steht auch in der Präambel des
Grundgesetzes in Verantwortung vor
Gott was dringend gestrichen gehört
So aufgeklärt demokratisch zu werden 

Davon ist das Denken vieler Menschen
Die ihr Heil im spirituellen suchen noch
Weit entfernt und es bräuchte viel mehr
Aufklärung und Vernunft im Staat 


Nach der Reise in die weite Welt
Ging es mit Franz Hessel als ein 
Flaneur in Berlin in den dort Zoo
Den er liebevoll kritisch beschreibt

Erzählt wie Alexander von Humboldt
Half Friedrich Wilhelm IV zu überzeugen
Die Menagerie von der Pfaueninsel
Näher an die Stadt dafür zu holen 

Mit viel Liebe beschreibt er auch die
Häuser der Tiere die diesen eine 
Illusion von Heimat geben sollen oder
Eher dem Besucher dies vorgaukeln 

Eher kritisch sieht Hessel die Freude
An der Betrachtung eingesperrter Tiere
Was Zoos bis heute noch sind dies aller
Angeblichen Verbesserungen zum Trotz

Es ist immer auch ein Jahrmarkt mit
Tieren für die Besucher die dort sich 
Sonst vielfältig unterhalten noch werden
Wie Berliner Jugend dort flirten lernte

Generationen von Berliner Jugendlichen
Ihn eingeschlossen wie Hessel schreibt 
Hätten dort erste Kontakte zum anderen
Geschlecht in tierischer Umgebung gesucht

Die Art wie der Autor hier die Menschen
Im Zoo wie die Inszenierungen darstellt
Ist wieder so humorvoll wie liebevoll auch
Wo wir die Abneigung gegen Zoos teilen

Habe sie mit meiner Tochter auch noch
Besucht und fand es immer schrecklich
Von der Tristesse eines Gefängnisses 
Für Tiere die Menschen begaffen

Wie idiotisch sich viele Menschen
In der Gegenwart von Tieren dazu
Aufführen bestätigt dies noch mehr
Aber könnte über Menschen lehren

Manche Menschen halten sich aber
Auch Haustiere als Vergnügen den 
Zoo beständig zu haben die sie dann
Möglichst menschlich dazu behandeln

Zu den Haustieren der Berliner hier
Etwas zu dichten unterlasse ich lieber
Weiter friedlich in der Stadt zu leben
Zum Glück ging es nur um den Zoo

Tiere wie Menschen sollten möglichst
In Freiheit leben und ein Gefängnis für 
Lebewesen sollte kein Vergnügen sein
Aber davon sind wir noch weit entfernt

jens tuengerthal 10.3.25

Frauenliebe

Frauenliebe 

Liebe die Frauen
Dabei lieber alle als
Eine ganz allein

jens tuengerthal 10.3.25

Frauenwunder

Frauenwunder

Frauen sind Wunder
Vielfältiger Natur muss
Mann einfach lieben

jens tuengerthal 10.3.25

Merzscherz

Merzscherz

Merz zu verhindern
Schaffen Grüne alleine
Was wunderbar ist

jens tuengerthal 10.3.25

Sicherlust

Sicherlust

Was funktioniert immer überlege ich
Worauf habe ich stets Lust außer
In Ruhe gute Bücher zu lesen
Was auch nicht jedesmal stimmt 
Weil mal die intellektuelle Lust
Dann die körperliche Geilheit
Nach schlichten Mustern überwiegt
Die dann wieder hochkomplex sind
So bleibt es ein ewiges hin und her
Mit der Lust als variables Wesen
Das sehr launisch sein kann
Auf das keinerlei Verlass je ist
Früher wurde mir nachgesagt ich
Stände nur auf blonde Walküren
Was die Praxis leicht widerlegte
Dafür mich bei welcher erregt hat
Zufällige Häufungen in Epochen
Beweisen überhaupt nichts einzig
Sicher ist die immer Ungewissheit
Tatoos fand ich immer zu billig
Bis eine Liebe eines trug dann
Konnte sich alles umdrehen
Nur eines ist wirklich sicher also
Die Ungewissheit und das sich 
Nie etwas dabei noch ändert
Natur ist wie sie ist

jens tuengerthal 10.3.25


Liebesgewiss

Liebesgewiss

Liebe ist nie beweisbar
Nichts an ihr ist je objektiv
Sie bleibt ein subjektives Gefühl
Ohne jede Gewissheit über ihren
Bestand ihre Ursachen ihre Zukunft
Zumindest dies ist gewiss
Verlassen wir uns einfach
Darauf irgendwann verlassen
Zu werden wen wir nicht
Schon vorher verließen 
Oder inzwischen sterben
Dann machte der Tod die
Liebe unsterblich was uns
Offenbart wie wenig jemals
Von Unsterblichkeit zu halten ist
Dem Aberglauben derer die das
Nur Nichts fürchten als wäre es
Etwas und nicht real nichts
Sein wir uns also ganz sicher
Mehr Gewissheit gibt es nie
Bei der Liebe und so

jens tuengerthal 10.3.25

Lügenmerz

Lügenmerz

Noch ist Deutschland im Vormerz
Kann ein Kanzler verhindert werden
Der 900 Milliarden Schulden will wie
Dafür dass Grundgesetz noch ändern

Sofern die Grünen sich weigern wird
Auch die verlogene SPD die nun alle
Empfänger von Bürgergeld wie dazu
Flüchtlinge dem Populismus ausliefert

Um sich an der Macht zu erhalten einen
Rassistischem Populisten wählen will
Die Schuldenpolitik nicht durchsetzen 
Weil die nötige Mehrheit dann fehlt

Deutschland hat bereits gewählt der
Designierte Kanzler will durch Betrug
Am Wähler das Grundgesetz ändern
Um Milliarden Schulden zu machen

Wer Respekt vor der Demokratie hat
Wie das Grundgesetz respektiert und
Einen Hauch von Charakter hat wird
Keinen Merz zum Kanzler machen

Dann muss er sich offenbaren und
Mit der AfD koalieren oder neu den
Bundestag wählen lassen da dieser
Keine taugliche Mehrheit findet

Alle die dabei versagten sollten von
Ämtern künftig ausgeschlossen werden
Den Verrat an der Demokratie zu bestrafen
Der mit rassistischem Populismus begann

jens tuengerthal 10.3.25

Sonntag, 9. März 2025

Sichtwechsel

Sichtwechsel

Historische Sichtwechsel die alles
Ganz anders erscheinen lassen sind
Geistig ein spannender Prozess der
Offenheit braucht und Kreativität nutzt

Das Verhältnis von Kaiser Wilhelm I
Zu Bismarck schien weitgehend klar
Dieser sagte selber er sei Kaiser nur
Von Bismarcks Gnaden galt als belegt

Nun gibt es drei neue Bücher zum Thema
In dem Forscher anhand der Korrespondenz
Von Wilhelm dessen Frau wie Bismarck 
Das alte Bild weitgehend umkehren

Wie die taz die jene Bände in einer
Sehr guten Besprechung vorstellt zeigt
Ist das alte Bild vom passiven Kaiser
Danach wohl nicht mehr haltbar 

Sicher hat auch die Kamarilla um
Bismarck dazu beigetragen dieses
Bild weiter leben zu lassen vom nur
Schwachen Kaiser unter dem Kanzler

Bin damit in einer vielfältig auch
Preußen affinen Familie noch groß
Geworden doch verstellen uns die
Eigenen Meinungen gerne den Blick

Genau wie das Bild seines Enkels 
Wilhelm II der als großmäulig aber
Geistig eher sehr schwach galt was
Christopher Clark gut widerlegte

Dies war das Bild was Deutschland
Nach der Niederlage von 1918 brauchte
Einen Idioten zu finden der Schuld war
Keine Verantwortung zu übernehmen

Genau das gleiche nur extremer bei
Hiller dem Inbegriff des Bösen der als
Tote Verkörperung des Teufels ein Volk
Antisemitischer Täter kollektiv entlastete

Wieviel an historischen Fakten ist
Nur Meinung die Gewohnheit wurde 
Welches Wissen kann gewiss sein
Wenn es um Meinungen dazu geht

Vermutlich wird nicht alles falsch
Gewesen sein am öffentlichen Bild
Von Bismarck und Wilhelm doch 
Offen zu bleiben ist vernünftig

Weniger Meinung zur Geschichte
Dafür immer wieder Überprüfung
Der eigenen Vorurteile könnte zu
Mehr Aufklärung am Ende führen

Vieles was fest zu stehen scheint
Kann sich durch oft nur um Nuancen
Veränderten Blick völlig verkehren 
Es ist gut möglich sich zu täuschen 

Wie etwas wirklich war weiß meist
Nicht mal mehr genau wer dabei
Gewesen ist lerne ich mich mehr 
In Zurückhaltung künftig zu üben

Wie gut welcher politische Akteur wirkt
Was historisch richtig und nötig war
Wer wann warum log werden wir erst
Hunderte Jahre später genau wissen

Dann aber weil immer weiter weg
Vom Denken der Zeit kaum mehr
Angemessen beurteilen können
Grund genug sich zurückzuhalten

Weniger Meinung zu haben um dafür
Mehr für möglich zu halten könnte das
Leben offener und bunter machen was
In grauen Zeiten doch Perspektive hätte 

jens tuengerthal 9.3.25

Lektürentagebuch 9.3.25

Lektürentagebuch 9.3.25

Mit Franz Hessel in seine auch lange
Heimat München gereist und sich von
Ihm die Stadt und ihre Eigenarten im
Liebevollen Ton schildern lassen

Kann als nahezu Ortsfremder wenig
Zu den Details sagen war aber auch
Im von ihm erwähnten Deutschen Museum
Heute zöge ich die Pinakotheken wohl vor

Berichtet von wunderbar breiten Straßen
Wie von verwinkelten Gassen auch dem
Mittelalterlichen Kern beschreibt er dazu 
Mit viel Liebe dazu dann Schwabing

Dort hat er selbst als Student gelebt
Um später mit seiner Frau Helen wie
Dem Sohn etwas ländlicher zu leben
Der Stadt und ihrem Wesen zugetan

Erzählt über Theater und Galerien
Wie die Münchner Künstler Szene
Die eher zweitrangig doch wäre
Wer groß würde ginge meist weg

Dabei erwähnt er Berlin nicht direkt
Spottet nur ein wenig über provinzielles
Von den Trachten bis zum Essen aber
Mehr über Touristen in Lederhosen

Nennt die etwas seltsam bleichen
Sächsischen Knie in kurzen Hosen
Die sich dann redend offenbarten als
Nur verkleidete Touristen dort

Hessel mag München und den dort
Geist auch wenn maches ihm als
Berliner kleinstädtisch vorkommt
Sind die Straßen teils sehr breit


Weiter mit Franz Hessel ging es
Im Flaneur in Berlin nun nach Charlottenburg
Dabei lästert er gleich über das große
Offene Tor am Landwehrkanal was keins ist

Der neobarocke Torbau wurde 1907/08
Errichtet dabei begrüßen den Berliner
Der durch den Tiergarten kommt noch
Bis heute Sophie Charlotte und Friedrich 

Allerdings wurde es im Nationalsozialismus
Noch etwas verbreitert um so Raum für die
Aufmärsche zu geben und blieb heute so
Ein wenig zerrissen seltsam damit

Nach Sophie Charlotte die dort am Dorf 
Lietzow ihre Sommerresidenz in der erst
Lietzenburg hatte wurde der Ort nach
Ihrem Tod Charlottenburg genannt

Dabei war es rasant gewachsen wie
Im Jahre 1895 Großstadt geworden
Sogar die mit dem höchsten Aufkommen
An Steuern im damaligen Reich noch

Ab 1920 wurde Charlottenburg dann
Zu einem Stadtteil von Großberlin was
Bis heute so blieb es war Zentrum
Des alten Westberlin noch bekam 

Von den Berlinern früh ausgelagerte
Universitäten wie Technik und Künste
Was auch Hessel schon beschreibt
Nur hieß der 17. Juni da Berliner Straße

Über das kleine Knie als Knick geht es
Zum Schloss Charlottenburg was er
Sehr liebevoll mit schönen Geschichten
Von der Enke bis zum Alten Fritz beschreibt

Freut sich an dem wunderbaren Garten
Wie den Anlagen in diesem vom düsteren
Mausoleum für Königin Luise und ihren 
König FW III bis zum zauberhaften Belvedere

Von der Wanderung in Filzpantoffeln durch
Das Schloss mit ironischem Bedauern dafür
Mit Begeisterung über die Stüler Bauten die
Ursprünglich Kaserne des Gardes du Corps

Heute beherbergen diese beiden zwei der
Schönsten Berliner Museen der klassischen
Moderne Berggruen und Scharf-Gerstenberg
Die immer einen Besuch noch lohnen

Am Lietzensee vorbei geht es bis zur
Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche über
Die er mit fast soviel Freude wie über
Den Berliner Dom dabei lästert

Warum dieser Bau so peinlich wie
Verlogen das Reich glorifizierte ist
Wunderbar lachend zu lesen zeigt
Dabei genug Intellektuelle Distanz

Dort verlässt bei Gelegenheit Hessel
Seine Stadtrundfahrt um ins nahe
Gelegene Romanische Café zu gehen
Das etwas östlich der Kirche lag

Der Intellektuellen Treffpunkt Berlins 
Bis zum Krieg stand zwischen der
Budapester Straße und dem Kudamm 
Ist heute leider nicht mehr erhalten

Dafür steht an seiner Stelle das so
Unsäglich hässliche Europa Center
Ein Einkaufszentrum Baujahr 1965
Das bei Christiane F eine Rolle spielt 


Zeitlich weit zurück und weit gen
Süden ging es danach mit dem Band
Zur islamischen Aufklärung ins Bagdad
Der Zeit um 900 das sehr luxuriös war

Weit überlegen sowohl künstlerisch
Wie intellektuell war nach dem Autor
Christopher der Bellaigue die Kultur
Dort der im Karolingerreich noch

Viele der griechischen Bibliotheken
Sollen in Bagdad gelandet wie auch
Gelesen und rezipiert worden sein
Auch unter anderem von Epikur

Dessen hedonistisches Denken wurde 
In der arabischen Kultur positiver noch
Bewertet als in der christlichen lange
Was sich in Vorurteilen bis heute hält

Große europäische Denker des hohen
Mittelalters die Bagdad oder Damaskus
Besuchten schrieben begeistert von
Der Intellektuellen Überlegenheit dort

Wie und wann es dann zur Wende kam
Warum das eher schlichte Weltbild der
Islamisten sich nur an den Koran hielt
Daraus auch die Scharia dann ableitete

Dies obwohl es lange Zeit eine große
Geistige wie philosophischer Überlegenheit
Der muslimischen Welt gegeben hatte auch
In Spanien wo vieles reformiert wurde 

Die Auberginen und Hülsenfrüchte 
Führten die Araber in al Andalus ein 
Was unsere Kultur dankbar übernahm 
Auch wie knapp der Sieg der Christen

Unter Karl Martell gewesen wäre wird
Von Bellaigue weiter phantasiert wie
Auch seine Behauptung die griechischen
Texte stammten aus Istanbul falsch ist

Dies wurde als Konstantinopel erst 
Im Jahre 1453 erobert genau wie die
Legende um Karl Martell wohl bloß
Eine unbelegte Heldensage ist 

So vertritt die heutige Forschung
Eher die These es wäre nur ein
Kleines Heer für einen Versuch
Gewesen der später glorifiziert wurde 

Doch von solchen doch eher kleinen
Ungenauigkeiten eines vor allem auf die
Islamische Welt spezialisierten Historikers 
Liest sich die islamische Aufklärung gut

Wie angelsächsische Historiker gerne
Spannend für ihr Publikum schreiben
Dennoch sollte es historisch korrekt
Die philosophischen Würzen würdigen

Zwar kappte Rom schon während der
Kreuzzüge die Brücke nach Konstantinopel
Schwächte Ostrom durch einen Überfall 
Aber von da kam der Geist der Renaissance 

Als sich nach 1453 zahlreiche Intellektuelle
Aus Konstantinopel gen Rom flüchteten
Geriet das Denken im Reich in Bewegung
Was sich in vielen Gebieten zeigte

Zwar mag auch die Wiederentdeckung des
Lukrez eine Rolle gespielt haben wie es
Greenblatt so wunderbar beschrieb doch 
Dürfte das Ende von Ostrom wichtiger sein

Dennoch auch die Intellektuelle Welt der
Araber in einem noch toleranten Islam
Angemessen zu würdigen könnte den
Gegenseitigen Verständnis sehr gut tun

So übernahm der Staufer Friedrich II viel
An Wissen von den Arabern in Sizilien
Was er durch seine Mutter einst erbte
Er in der Medizin Sektionen einführte 

Im christlichen Mittelalter war noch die
Arabische Intellektuelle Kultur der
Dogmatisch beschränkten christlichen
In vielen Teilen weit überlegen

Spannend wird da die Frage warum es
Zu einer Umkehr kam die sich vom
Längst aufgeklärten Denken abwandte
Ob es kolonialer Trotz der Masse war

Die Bewegung des Islamismus das
Geistige Niveau senkte um so besser
Die Massen bis heute erfolgreich noch 
Bewegen zu können mit Aberglaube 

Warum diese radikale Wendung die
Weg vom philosophisch kritischen Denken
Der islamischen Aufklärung zum typisch
Spirituellen Stumpfsinn dafür zu kommen

Wo sehen wir immer wieder ähnliche
Bewegungen auch im Westen der nach
Der aufgeklärt kritischen Zeit nun den
Idioten wie Trump und Putin zujubelt

jens tuengerthal 9.3.25

Liebesworte

Liebesworte

Liebe bleibt wortlos
Geht mit Erklärungen war
Nie der Rede wert

jens tuengerthal 9.3.25

Zärtlichkeit

Zärtlichkeit

Zärtlichkeit ist die
Schönste Zuwendung geteilt
Allein Onanie

jens tuengerthal 9.3.25

Bescheidenheit

Bescheidenheit

Bescheidenheit schenkt
Mehr Zufriedenheit mit viel
Weniger täglich

jens tuengerthal 9.3.25

Flugausfall

Flugausfall

Jeder Flugausfall
Ist eine Klimafreude
Weniger ist mehr

jens tuengerthal 9.3.25


Lektürentagebuch 9.3.25

Lektürentagebuch 9.3.25

Mit einem schauerlichen Märchen
Das Anselm erzählt der leider keine 
Liebesgeschichte hat enden die
Irrtümer der Liebenden überraschend

Es heißt die sieben Raben und
Berichtet von der schweigenden 
Prinzessin in die sich ein König
Verliebt der sie mit zu sich nimmt

Im Palast schmückt er sie mit den
Schönsten Stoffen und Edelsteinen
Doch sie spricht nicht weil sie zuvor
7 Brennessel Hemden stricken muss 

Dies um ihre verzauberten Brüder
Zu befreien was aufwendig scheint
Den König macht ihre Stille immer
Verrückter nach ihr und verliebter 

So heiratet er sie und sie bekommen
Ein Kind was dann aber von 7 Raben
Aus seiner Wiege entführt wird worauf
Sie wieder zu stricken beginnt

Das Volk der ihre Stille schon lange
Verdächtig war nennt sie eine Hexe
Nach der Entführung des Kindes
Scheint sie dem. König verdächtig

Ihr wird der Prozess gemacht dabei
Wird sie auch gefoltert aber sagt nichts
Strickt nur immer weiter die Hemden
Was so absurd klingt wie Märchen sind

Sie wird als Hexe ohne ein Wort im
Prozess gesagt zu haben zum Tode
Durch das Feuer verurteilt als sie
Den Scheiterhaufen betritt wirft 

Der König der sich als Henker mit
Roter Kapuze verkleidet hatte sich 
Zu ihren Füßen voller Liebe da
Hatte sie die Hemden vollendet

Sie warf diese zu den sieben Raben
Die sie auf der Fahrt begleitet hatten
Auf ihrer Schulter schon saßen wie 
Sie es bei Hexen so gerne taten

Da wurden die Raben zu Prinzen
Das Baby lag wieder in ihrem Arm
Sie sprach als Königin zu ihrem Volk
Das sie plötzlich verwandelt bejubelte

Auf die sich anschließende Frage
Von Ulrich was mit dem armen König
Nun geschieht und wie es weitergeht
Meinte Margot Familienangelegenheit

Lisa meint dabei Anselms Hand haltend
Der König müsse nun einfach die Kapuze 
Abnehmen und mit ihr glücklich werden
Ganz so wie es sich gehört im Märchen

Worauf Dappertutto zustimmt ganz so
Wie wir anderen auch denn inzwischen
Sei es Tag geworden und er reißt die
Vorhänge auf und macht Frühstück

Dass der Initiator der Nacht voller
Geschichten zur Liebe dabei den
Kochlöffel wie einen Zauberstab schwingt 
Verwundert nur jene welche die

Liebe noch nicht persönlich kennen
Die es gerne etwas magischer hat
Lächelt der Zauberer der Worte der
Alles spirituelle für Hokuspokus hält 

Ein Märchen das ganz ohne sicheres
Ende einfach aufhört damit sich jeder
Seines dabei denken kann stellt auch
Viele Fragen an die Liebe in aller Stille

Verliert der König seine Liebe weil er
Nicht vertraut wie auf das Volk hört
Was ist eine Liebe noch wert bei der
Einer ein Todesurteil vollstrecken will

Kann wer gefoltert wurde je verzeihen
Sollte das wer ein gutes Ende wollte
Je hoffen oder erwarten was bliebe
Ohne Vertrauen noch vom Leben

Wie nah sind sich Liebe und Tod
Nicht nur im kleinen Tod immer
Sind Romeo und Julia wie der
Werther Ausdruck tiefster Liebe

Sind solche romantischen Ideen
Nicht immer nahe dem Wahnsinn
Ist die Liebe nüchtern betrachtet
Eine emotionale Krankheit mehr

Der Tag und das Licht beenden
Die Geschichten von der Liebe
Im seltsamen März 1919 plötzlich
Wie im Märchen gehen Gas und Strom

jens tuengerthal 9.3

Perspektivlos

Perspektivlos

Die Verhandlungen von SPD und CDU
Führen in ein asoziales Land völlig ohne
Zukunft was ungedeckten Schulden einer
Kommenden Generation zumutet dafür
Sollen die Ärmsten hart bestraft werden
Wie Rentner als Wähler beschenkt werden 
Der nötige Umbau der Sozialsysteme
Wird kommenden Generationen zugemutet
Dafür wird in Rüstung und Infrastruktur
Zusätzlich investiert ohne Perspektive
Diese Regierung offenbart damit schon
Bevor sie entsteht den totalen Konkurs
Wer sich in diesem Deutschland nicht
Lieber umbringen will braucht viel Phantasie
Es wird düster in Deutschland im Vormerz
Und die SPD will das mittragen da bleibt
Zu hoffen dass Grüne sich verweigern
So hat Deutschland keine Zukunft mehr
Die Aussichten bleiben bescheiden
Gründe für Hoffnung unsichtbar

jens tuengerthal 9.3.25

Samstag, 8. März 2025

Handelskrieg

Handelskrieg

Die USA provozieren einen
Handelskrieg nach dem anderen
Der Freund und Berater seines
Präsidenten unterstützt Nazis
Beide buhlen um Aufmerksamkeit
In deutlich pathologischer Weise
Lasst sie ins Leere laufen
Es scheint dringend Zeit sich
Massiv dagegen zu wehren 
Blockiert alle Produkte aus
Den Vereinigten Staaten
Macht es unmöglich noch
Einen Tesla zu fahren weil
Jeder mit Hakenkreuzen
Beschmiert oder angesteckt wird
Trefft sie dort wo es weh tut
Treibt sie in den Konkurs 
Wer ständig die Backen
Weit aufbläst und alle beschimpft
Wird den Sturm ernten wie
Isoliert verraten einsam enden

jens tuengerthal 8.3.25