Sichtwechsel
Historische Sichtwechsel die alles
Ganz anders erscheinen lassen sind
Geistig ein spannender Prozess der
Offenheit braucht und Kreativität nutzt
Das Verhältnis von Kaiser Wilhelm I
Zu Bismarck schien weitgehend klar
Dieser sagte selber er sei Kaiser nur
Von Bismarcks Gnaden galt als belegt
Nun gibt es drei neue Bücher zum Thema
In dem Forscher anhand der Korrespondenz
Von Wilhelm dessen Frau wie Bismarck
Das alte Bild weitgehend umkehren
Wie die taz die jene Bände in einer
Sehr guten Besprechung vorstellt zeigt
Ist das alte Bild vom passiven Kaiser
Danach wohl nicht mehr haltbar
Sicher hat auch die Kamarilla um
Bismarck dazu beigetragen dieses
Bild weiter leben zu lassen vom nur
Schwachen Kaiser unter dem Kanzler
Bin damit in einer vielfältig auch
Preußen affinen Familie noch groß
Geworden doch verstellen uns die
Eigenen Meinungen gerne den Blick
Genau wie das Bild seines Enkels
Wilhelm II der als großmäulig aber
Geistig eher sehr schwach galt was
Christopher Clark gut widerlegte
Dies war das Bild was Deutschland
Nach der Niederlage von 1918 brauchte
Einen Idioten zu finden der Schuld war
Keine Verantwortung zu übernehmen
Genau das gleiche nur extremer bei
Hiller dem Inbegriff des Bösen der als
Tote Verkörperung des Teufels ein Volk
Antisemitischer Täter kollektiv entlastete
Wieviel an historischen Fakten ist
Nur Meinung die Gewohnheit wurde
Welches Wissen kann gewiss sein
Wenn es um Meinungen dazu geht
Vermutlich wird nicht alles falsch
Gewesen sein am öffentlichen Bild
Von Bismarck und Wilhelm doch
Offen zu bleiben ist vernünftig
Weniger Meinung zur Geschichte
Dafür immer wieder Überprüfung
Der eigenen Vorurteile könnte zu
Mehr Aufklärung am Ende führen
Vieles was fest zu stehen scheint
Kann sich durch oft nur um Nuancen
Veränderten Blick völlig verkehren
Es ist gut möglich sich zu täuschen
Wie etwas wirklich war weiß meist
Nicht mal mehr genau wer dabei
Gewesen ist lerne ich mich mehr
In Zurückhaltung künftig zu üben
Wie gut welcher politische Akteur wirkt
Was historisch richtig und nötig war
Wer wann warum log werden wir erst
Hunderte Jahre später genau wissen
Dann aber weil immer weiter weg
Vom Denken der Zeit kaum mehr
Angemessen beurteilen können
Grund genug sich zurückzuhalten
Weniger Meinung zu haben um dafür
Mehr für möglich zu halten könnte das
Leben offener und bunter machen was
In grauen Zeiten doch Perspektive hätte
jens tuengerthal 9.3.25
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