Mittwoch, 22. Dezember 2021

Liebesinflation

Liebesinflation

Wenn Liebe inflationär wird
Haben wir zu viel des Guten
Was dessen Wert relativierte
Sofern Liebe nach Gesetzen
Der Ökonomie funktionierte
Was für Beziehungen vielleicht
Gelten könnte aber woran für
Gefühle wohl Zweifel bestehen
Angesichts mangelnder Logik
Wie ihrer Berechenbarkeit
Zwar gehen Frauen häufig
Davon aus Männer seien
Einfach und berechenbar
Wollten meist nur das eine
Was zwar eher begründen
Würde was sie erwarten als
Eine wahre Aussage über die
Männer als Ganzes zu machen
Aber das wäre wieder logisch
Gedacht noch dazu von einem
Mann der sich nicht anmaßt
Frauen je verstehen zu können
Sondern lieber liebt wie sie sind
Unberechenbar oft unlogisch aber
Liebenswert genau darum oder
Auch nicht aber dann spielt es
Ohnehin keine Rolle mehr weil
Ohne Gefühl nur Gymnastik bleibt
Für eine Nacht oder so die keine
Bedeutung im weiteren mehr hat
Zumindest keine Inflation auslöst
Deren Folgen manche fürchten die
An Gesetze der Logik noch glauben
Die in der Liebe nicht mehr gelten
Weil die Basis zwar Natur sein mag
Deren Komplexität Mann aber bei
Frau zumindest nicht verstehen kann
Ob es umgekehrt anders ist Frauen
Also sich berechnend verhalten kann
Dahinstehen wenn ein Teil dabei
Stets unberechenbar für den anderen
Bleibt warum Frauen die meinen
Männer seien berechenbar also
Regeln der Logik auf die Liebe
Anwenden eine Inflation fürchten
Müssen während ich als nur Mann
Ohne Aussicht diese Komplexität
Zu verstehen völlig sorglos sein kann
Vestehe es nie aber genieße es
Wo es sich zeigt wie es ist weil es
Ist was es ist und mehr dazu
Wäre schon fast inflationär
Warum dies Gedicht hier
Endet nur habe ich noch
Lange nicht genug davon

jens tuengerthal 22.12.12

Dienstag, 21. Dezember 2021

Liebesrelativ

Liebesrelativ

Wie lang dauert die große Liebe
Sind ewige Versprechen ewig
Haltbar oder haben sie auch ein
Natürliches Verfallsdatum nach
Reifung oder Übermaß irgendwann
Lohnt es dies zu beachten oder
Ignorieren wir es lieber so lange
Wie es gut geht wie danach eben
Einander bis es vergessen ist was
Vergebung unglaublich erleichtert
Wie oft versprach ich ewige Liebe
Viermal verlobte ich mich sogar
Mit der Absicht zu heiraten was
Logisch das Gegenteil von Liebe
Eher erzeugt als sie nachhaltig
Zu fördern was ich ignorierte im
Glauben die Liebe sei so groß
Sogar dies zu überleben was
Sich immer wieder als Irrtum erwies
Um neue begehen zu können
Der den Käse der übrig blieb dann
Weiter reifen ließ was bekanntlich
Bei Wein und Käse den Geschmack
Hebt sofern wir es noch mögen was
Die Aussicht erhöht am Ende doch
Die Beste bekommen zu haben was
Unvergleichlich noch länger hält
Und so bleibt die Liebe immer relativ
Aber absolut in jedem Augenblick was
Auf die übliche Dialektik hinweist die
Den Verstand überschreitet wie auch
Im übrigen gerne etwas verwirrt was
Hier so stehen gelassen wird allein
Dahingestellt ob bereits verwirrt oder
Noch Herrin meiner Sinne mit aller
Sinnlichkeit die Quelle so mancher
Gefühle wie Irrtümer schon war
Deren Überwindung richtig scheint
Absolut und nie relativ

jens tuengerthal 21.12.21

Zu

Zu

Die Beschlüsse zu Corona sind
Mal wieder leider einfach

Zu wenig
Zu feige
Zu lebensgefährlich
Zu riskant
Zu ignorant
Zu mutlos
Zu kurzsichtig
Zu spät

Mehr sage ich nicht dazu
Macht nur schlechte Laune
Die will ich lieber nicht aber
Weihnachtsgeschäft geht vor
Leben und Schutz anderer
Same procedure as last year
Fröhliche Weihnachten allen
Kranken und Sterbenden

jens tuengerthal 21.12.21

Kulturromantik

Kulturromantik

Wie romantisch ist die Idee der
Bürgerlichen Kultur geprägt was
Verrät ihre Entstehung über das
Denken der Zeit in der sie aufkam
Die sich von der Klassik abwandte
Die der Aufklärung verpflichtet war
Dafür gern ins religiöse abdriftete
Warum Schiller die da keimende
Romantik noch mehr ablehnte als
Goethe der mit ihr gerne flirtete wie
Etwa mit Bettina von Arnim der
Geborenen Brentano wie damit
Enkelin seines frühen Flirts was
Eine gewisse sogar Generationen
Übergreifende Leidenschaft noch
Erkennen lässt warum auch die
Berliner Romantiker ihn zu ihrer
Kultfigur machten auch wenn sein
Streng naturwissenschaftliches Denken
Diesen Heroen des Gefühls eher fremd
Blieb die lieber Geniekult betrieben von
Dem Goethe sich nach dem Werther eher
Distanziert hatte mit dem er sich aber
Doch gerne anschwärmen ließ als der
Großfürst deutscher Dichter weil das
Romantisch geniale Element auch bei
Aller Kunst seine Rolle spielt sogar wenn
Diese sich der Aufklärung verpflichtet fühlt
Was am Ende der Zeile wieder zeigt das
Gefühl nie ganz vergessen werden kann
Auch wenn es so unsachlich ist bleibt es
Teil dessen was Schönheit erst ausmacht
Denke ich lächelnd und bin vermutlich viel
Romantischer als ich es mir eingestehe
Was wäre ich auch sonst für ein Dichter
Ohne viel Gefühl für die Sprache auch
Die das der anderen sinnlich rühren soll
Warum es gut ist mit Kant der Romantik
Lieber kritisch stets zu begegnen aber
Liebesgedichte mit viel Gefühl zu dichten
Um so vielfältig zu berühren was zwar
Wieder zum Trieb der Natur führt aber
Zugleich mehr Nähe ermöglicht denn
Wie sollte ich als Mann von eben nur
Natürlich beschränktem Verstand je
Meinen Frauen verstehen zu können
Wie gut aber ist es sie mit Versen auch
Ohne Verstand aber mit viel Gefühl
Berühren zu dürfen womit die Natur
Den Geist zueinander treibt sich wie
Es ihr entspricht näher zu kommen
Was in kalten Zeiten ein Vorteil ist
Da jede Reibung Wärme erzeugt
Über das andere Zeugen sei hier
Nicht weiter lamentiert da es ja um
Wurzeln der Kultur auch in der
Romantik als Teil unserer Natur geht
Die träge wie sie natürlich eben ist
Nach Wohlbefinden immer strebt
Worin in der Empfindung eben das
Gefühl auch steckt ohne das alles
Logisch Gute uns wertlos scheint
Weil beides Gleichgewicht braucht
Tut jeweils zu Zeiten wohl besser
Ist viel von unserem Verständnis der
Bürgerlichen Kultur im Biedermeier
Geprägt von romantischem Geist auch
Wenn der Aufklärer ihn kritisch sieht
Solange wir es verstehen wollen ist es
Am Ende doch Aufklärung irgendwie
Derer es immer bedarf auch um die
Natur miteinander zu genieße

jens tuengerthal 21.12.21

Wintersonnenwendig

Wintersonnenwendig

Zur Wintersonnenwende hat die
Sonne die geringste Mittagshöhe
Über den Horizont was heute am
21.12.2021 um 11.02h MEZ war
Wie uns die Astronomen lehren
Für deren Wissen mir sonst eher
Das Vokabular fehlt warum mir hier
Die Feststellung genügt aber was
Viel faszinierender noch ist für den
Geistigen Menschen ist wie hier am
Dunkelsten Tag des Jahres das
Licht in der Natur wiedergeboren wird
Im Zyklus in dem die Erde die Sonne
Solange es sie gibt umkreist was so
Schon fast unvorstellbar lange ist aber
Von einer Dialektik im Sein der Natur
Zeugt die sich in vielen Kulturen auch
In den Festen und Kulten wiederfand
Weil die Menschen den Himmel gern
Beobachten um zu erkennen was wird
Wie die Natur zwischen Tod und Geburt
Ewig kreist wobei das Ende genau am
Höhepunkt mit dem Sommeranfang
Beginnt während der Anfang des Jahres
Des Lichts den Winter beginnen lässt
Mit dem noch Frost und Eis erstarren
Lassen was im Frühling wieder zart
Blühen wird weil es natürlich so ist
Dies beim Blick auf die Kulturen die
Unser Erleben der Natur spiegeln im
Hinterkopf zu haben kann helfen so
Manch abstrus scheinende Kulte zu
Verstehen und fördert so Aufklärung
Des Menschen als Naturwesen der
Sich nur gerne etwas dazu erfindet
Um zu verstehen was unerklärlich
Lange uns schien und als wir dann
Verstanden waren all die Kulte längst
Zur lieben Gewohnheit geworden wie
Im Norden die Weihnacht mit der
Geburt von Christus gleichgesetzt die
Alte Sonnenwendfeier plus drei ersetzte
Womit das geistige Licht der Erlösung
Über die erfundene Seele anstelle der
Natur die Führung übernahm was uns
Menschen als abstrakt denkenden Wesen
In unserer evolutionären Entwicklung zum
Aufrecht gehenden Tier ganz entspricht
Vielleicht hilft es die Wurzeln in der Natur
Aller Kulte und Religionen zu erkennen
Sie auch am dunkelsten Tag im Jahr mit
Mehr Vernunft gelassener zu betrachten

jens tuengerthal 21.12.21

Literaheimat

Literaheimat

Manche Leute wollen irgendwohin
Die meisten heute eigentlich weil
Es viele Arbeitsplätze im Tourismus
Gibt die sie damit erhalten auch wenn
Das Bedürfnis zu reisen weit mehr
Zerstört als je erhalten hat auf der
Von den Globetrotteln angeblich so
Verehrten Welt von der sie meist
Keine Ahnung aber viel gesehen
Haben weil sie lieber reisen als
Lesen und ankommen was mir
Fern liegt dennoch muss ich viel
Geduld üben mit den Touridioten
Die unsere Welt zertrampeln wie
Eine Horde Elefanten auf Eiern
Was nicht immer einfach ist aber
Zum Glück habe ich genug Bücher
Um mich entspannt abzulenken
Niemand muss irgendwo hin um
Die Welt zu verstehen wie Kant uns
Schon vor über 200 Jahren zeigte
Den in Ruhe zu lesen das da bleiben
Immer schon mehr lohnte als das
Reisen egal wohin was ich ja gern
In seinem Sinne immer wiederhole
Vielleicht liest es ja zufällig jemand
Denkt als große Ausnahme nach
Weil nicht reisend Zeit dafür bleibt
Aber das wäre schon außergewöhnlich
Lieber hoffe ich etwas normaleres
Nicht reisend viel Ruhe zu finden
In der literarischen Heimat wieder
Anzukommen nicht um etwas fertig
Zu lesen sondern viel anzufangen
Was dann weiter auf mich wartet
So Grund genug ist weiter zu lesen
Leben mehr gibt als jede Reise 
Von schönen Büchern umgeben ein
Leben als Leser zu führen statt durch
Die Welt hetzend Dinge zu erledigen
Wie Ziele zu erreichen wie die Leser
Die Bücher erledigen wollen welche
Eher Jäger als liebende Leser sind
Also mit mehr Freude am abknallen
Was mir als Genießer fern liegt der
Lieber in möglichst vielen Büchern
Parallel in meinem Universum der
Buchstaben ständig unterweg ist
Solange sie mich in Ruhe lassen
Mögen sie die Welt weiter zerstören
Denke ich Bücher werden überleben
Bleiben länger als ein Leben das
Zu viele gehetzt verbringen voller
Erlebnisse die ich nur belächele
Weil meine viel erlesener sind
In der gebundenen Buchwelt

jens tuengerthal 20.12.21

Montag, 20. Dezember 2021

Coronaglück

Coronaglück 

Schon das zweite Weihnachten unter
Corona steht bevor was wohl nicht das
Letzte sein wird weil alles länger dauert
Als gehofft ist es an der Zeit dem Elend
Etwas Gutes abzugewinnen um damit
Gut durch die Zeit zu kommen die eben
Ist wie sie ist während die Regierung
Noch versucht zu ignorieren was droht
Können sich alle logisch denkenden 
Wie mittlerweile coronaerfahrenen
Bürger in Ruhe vorbereiten auf das
Was wenn auch zu spät bald kommt
Welch Gewinn ist es doch wenn wir
Nun Weihnachten in Ruhe verbringen
Die lästige Verwandtschaft uns wie
Sonst alle Jahre wieder ersparen ohne
Damit Unwillen zu zeigen sondern bloß
Gebotene Vorsicht und Rücksicht nehmen
Der biedermeierliche Rückzug ins Private
Als Gebot der Stunde schenkt viel Zeit
Für sich und in Ruhe oder noch besser
Um zu lesen wie für Paare sich in den
Üblichen Dingen paarweise zu üben
Es wird noch viel härter klingt ganz
Schrecklich und verdirbt die Laune an
Weihnachten unnötig besser schauen wir
Wie die Regierung nicht zu weit voraus
Sondern freuen uns am Augenblick um
Dabei die Chancen für das Land zu sehen
Was zu wenig Kinder schon lange hat die
Rente der Zukunft zu zahlen wenn unsere
Alten immer älter werden was uns ja nun
Corona in Pflegeheimen schnell abnahm
Die dabei entstehenden Kosten sind noch
Lächerlich gegen jene die Pflegeheime über
Jahre sonst noch erzeugen womit diese
Pandemie vorlkswirtschaftlich ein Gewinn ist
Auch weil bloße Konsumenten der Kassen
Vorab gehen ohne späte hohe Kosten was
Zwar einen Verlust an Altersweisheit bringt
Aber die Jugend stärkt und sonst entlastet
Nutzen wir die Zeit der Ruhe und Einkehr
Ohne lästige Besuche oder Essen die dann
Monatelang abtrainiert werden müssen um
Uns mental auf den nächsten Lockdown
Vorzubereiten damit wir dann gelassen
Reagieren nur endlich sagen wenn die
Regierung tut was lange nötig ist aber
Um des Weihnachtsgeschäftes wegen
Noch dringend verschoben werden musste
Was sind schon einige Alte gegen die sonst
Verlorenen Steuereinnahmen die helfen die
Kommende Krise lächelnd zu finanzieren
Denkt nicht daran was ihr nun nicht könnt
Freut euch an dem was möglich ist denn
Schlimmer wird es sowieso darüber lächeln
Ist die hohe Kunst der Liebe in Zeiten von
Corona und Nichtstun wird wieder Pflicht
Wünsche alles Gute beim ruhigen Fest

jens tuengerthal 20.12.21

Literaturlächerlich

Literaturlächerlich

Wann ist etwas Literatur
Wo werden nur lächerliche
Schemen zum Aufbau der
Spannung mechanisch gleichsam
Aneinander geklebt wie von
Einer Maschine die schlicht
Erwartbares produziert was
Die Leser der Bestseller in
Den Regalen nach Rang
Sortiert finden wie suchen
Wie notwendig aber sind
Diese lächerlichen Tricks
Als Handwerk des Autors
Denkt der sonst Spötter
Überhaupt etwas zu erzählen
Aufmerksamkeit zu bekommen
Im überall Geschrei wo er lieber
Leise und dezent wäre aber
Die Stillen hörte sonst keiner
Auf dem großen Marktplatz
Also schwimmt im Strom auch
Wer Erfolg um zu überleben
Haben will im eben Leben
Was die Literatur auf dem
Büchermarkt zur Ware reduziert
Schlicht lächerlich macht
Wobei unklar ist wer sich
Dabei amüsiert außer die
Tumbe Masse die den Markt
Über ihre Nachfrage bestimmt
Was als demokratisch gilt aber
Nichts beweist als den geringen
Geschmack gelenkter Mehrheit
Es ist also eher traurig über die
Lächerlichkeit der Literatur unter
Den Bedingungen des Marktes
Überhaupt nachzudenken aber
Da gerüchteweise der Dreck auch
Die Schönheiten finanziert die
Das Herz der Literaten erwärmen
Lächeln wir dazu freundlich und so
Ist es mit Büchern wie mit allem
Was einen Markt irgendwo hat
Es verkauft sich wie der Ekel
Davor als Überflussreaktion
Alles hat seinen Preis und
Wir nennen es Leben

jens tuengerthal 19.12.21

Sonntag, 19. Dezember 2021

Omikronadvent

Omikronadvent

Advent Advent die Pandemie
In Variante brennt aber unser
Gesundheitsminister schließt
Lieber aus statt zu handeln
Keinen Lockdown an Weihnachten
Zu wollen lässt er verkünden
Lieber einen offenen Sonntag
Damit der gesteigerte Konsum
Unseren Wohlstand erhält weil
Egal scheint wieviele sterben
Beim wieder gleichen Spiel
In dem die Politik ständig
Dem Virus nur hinterher rennt
Es ist halt der heilige Advent
Was nichts mit Wissenschaft
Gar Vernunft zu tun hat sondern
Dunkle Zeiten mit Konsum
Anstatt hell beleuchtet damit
Beim Finanzminister auch ja
Die Kasse christlich klingelt
Sich sogar reimt wie zu Fasching
Auf dem Niveau befindet sich
Der Corona Diskurs wieder
Als wüssten wir es nicht längst
Advent Advent das vierte Lichtlein
Brennt wie in den Krankenhäusern
Bald überall und lichterloh denn
Omikron steht hinter der Tür
Was nur verzögert wer radikal
Durchgreift und schützt was
Hier keiner mehr erwartet denn
Konsum zählt mehr als Leben
Weil Weihnachten das Fest der
Glücklichen Einzelhändler ist
Wie der gestressten Familien
Deren ältere Teile Omikron
Schneller entsorgt als geplant
Was den Staat sehr entlastet
So freuen sich im Advent alle
Bis auf die ihn nicht überleben
Aber die sind ja nicht mehr
Am Ende also auch egal
Denn wenn wer erben soll
Muss vorher wer sterben
Die Freude ist also groß im Advent
Wenn alles seine Wege geht
Heute wo das vierte Lichtlein brennt
Wird alles wieder gut ganz wie
Im Märchen und wenn sie nicht
Gestorben sind überlebten alle
Die also nicht starben glücklich

jens tuengerthal 19.12.21

Freitag, 3. Dezember 2021

Kunstblick

Kunstblick

Oder Nr.11111

Wie wir auf Kunst blicken
Verrät viel über uns wie
Das Denken unserer Zeit
Was erscheint uns wertvoll
Warum gibt es Klassiker
Die unvergänglich schön
Erscheinen quasi zeitlos
Was ist bloße Mode die
Bald wieder vergeht wie
Schule ich den Blick für
Große Kunst statt nur
Dem Strom zu folgen
Was verbindet etwa
Dürer und Picasso
Warum tat sich ein
Liebermann der einst zum
Impressionismus aufbrach
So schwer mit dem Expressionismus
Was konnte nach DaDa noch kommen
Sind holländische Altmeister noch
Von Bedeutung in der Postmoderne
Verwandelt der Handel die Kunst
Ist Kunst ihrer Zeit stets voraus
Als geistige Avantgarde oder
Eher der schlichte Spiegel
Auf dem wir erkennen was ist
Habe schon sehr früh im Städel
Begonnen Kunst zu betrachten
Wie davor als Kind zu malen
Bin lange vor Kunst weggelaufen
Das Talent des Vaters im Nacken
Weil mir die Welt zu komplex schien
Lernte sie langsam kennen und lieben
Wo so vieles nebeneinander steht
Bin ich als Dichter ein Künstler
Oder doch nur der Chronist der
Zeit die mein Blick mit formt
Was hat Wert und was ist nur
Künstliche Spielerei mit Kunst
Die kommende Generationen
Erst wirklich schätzen können
Frage ich mich ohne Antwort
So wird Text Nr.11111 im Blog
Flaneurgedanken der erste
Vor einer Pause wie der letzte
Eines Kontinuums was offen
Lässt was nach ihm kommt

jens tuengerthal 3.12.21

Lustgeschichte 004

Lustgeschichte 004

Was schafft eine lustvolle Stimmung
Ist es das Gefühl für den anderen
Oder sind es primäre Reize  zuerst
Auf die wir nur reagieren und wo
Beginnt die Lust im Kopf oder Körper
Vermutlich gilt es weniger alternativ
Als kumulativ wie sehr stark auch
Persönlichkeit wie Sozialisation wirken
Was die einen heiß macht wird andere
Abstoßen oder entsetzen was aber
Auch für den gleichen Menschen
Je nach Stimmung völlig verschieden
Sein kann weil uns einmal nach
Wilder körperlicher Lust eher ist
Dann wiederum nach Zärtlichkeit
Wie schnell es wechselt ist Typfrage
Was für beide Geschlechter gilt
Manchmal ist die Verständigung
Dazu schwieriger als gedacht
Es gibt nicht das eine Rezept dafür
Jedoch lehrt die Erfahrung es ist
Erfolgversprechender sich dabei
An Frau zu orientieren die gerade
Stimmungen intensiver empfindet
Falls überhaupt und sie nicht nur als
Reflex reagiert um zu gefallen was
Für Mann schwer zu unterscheiden
Sein kann aber spätestens dabei
Auch natürlich spürbar wird dann
Geht es seinen guten Weg oder
Scheitert schon im Ansatz weil
Nicht alles kompatibel ist aber
Besser dies schnell zu merken
Als lange verzweifelt zu scheitern
Mit vielen lustlosen Umwegen
Die so entbehrlich sind wie
Schlechter Sex immer der
Sich an fehlender Echtheit
Der Lust immer offenbart
Die eher einem Porno gleicht
Eben nur gespielt wird was
Viele lange nicht bemerken
Oder sich mit Liebe schön reden
Lust ist immer auch Natur
Die miteinander reagiert auch
Wenn gutes Theater lange täuscht
Wie schöne Wäsche sie erhöht
Ohne Chemie aber Lametta ist
Als bloße Dekoration entbehrlich
Lust kann mit Liebe kommen
Aber oft stört diese auch dabei
Weil sie die nötige Gier schwächt
Gerade in längeren Beziehungen
Vergeht manchen die Lust mit
Wachsender Frustration die sie
Gern mit fehlender Liebe auch
Verwechseln was schade ist
Weil eins ohne das andere auch
Beide lange glücklich machen kann
Aber der Traum miteinander ist was
Dem verbreiteten Modell entspricht
Ohne darum erfolgreicher zu sein
Gar unserer Natur zu entsprechen
Ein gutes Gleichgewicht zwischen
Natur und geistigen Träumen die
Mit der Vorstellung verbunden sind
Trägt die Lust am nachhaltigsten
Wobei offene Kommunikation hilft
Erwartbare Missverständnisse dabei
Zu vermeiden was daneben auch
Helfen kann eine erotische Stimmung
Miteinander zu schaffen die beim
Thema dann schon nahe liegt

jens tuengerthal 2.12.21

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Zuwenig

Zuwenig

Im feigen Versagen vor Corona
Ist der föderale Bundesstaat nun
Schon über ein Jahr geübt das
Zeigt sich auch diesmal wieder wie
Üblich ein wenig sich abgerungen
Wurde aber zu feige zu wenig wie
Zu vorsichtig aber immerhin doch
Deutlich in die richtige Richtung
Mit der angekündigten Impfpflicht
Die aber erst Monate später wenn
Wirkt also gerade eher egal ist
Wenn wir doch noch die Triage
Im Krankenhaus verhindern wollen
Die in Österreich bereits Realität ist
Zumindest ein Beschluss der eine
Privilegierung für Geimpfte dann
Vorsieht wäre wünschenswert was
Aber vor Weihnachten noch kommt
Sofern es gerecht dabei zugeht wie
Ein Privileg für Lehrer sofern ihre
Bedrohung durch Corona groß ist
Auf Heimunterricht zu bestehen um
Sich und ihre Umgebung zu schützen
Der teilweise Ausschluss für Ungeimpfte
Ist ein netter Anfang aber sollte dringend
Noch weitergehen damit diese Feiglinge
Nicht länger die Demokratie versklaven
Wäre strenger Hausarrest angemessen
Unklarheit bei 2G 0der 2G+ ist rumgeier
Insofern Sicherheit Quarantäne bräuchte
Wäre eine strengere Strategie zu wünschen
Es wird diese halbe Aktion zwei Wochen
Vielleicht halten bis die überarbeiteten
Ämter aktuelle Zahlen wieder liefern
Dann kommt der große Schreck 
Es muss noch nachgeschärft werden
Wir kennen das Spiel alle schon
Aber es ist zumindest ein Schritt
Zu wenig zu feige zu unkoordiniert
Aber zumindest ein wenig Aufbruch
Nach Monaten der Stagnation nun
Kann Kanzler Scholz sich beweisen
Bei den nächsten malen die sicher
Kommen wie das Amen bei den nun
Anstehenden Beerdigungen mit viel
Abstand für wenige

jens tuengerthal 2.12.21

Zapfenstreicheln

Zapfenstreicheln

Nach 16 Jahren als Bundekanzlerin
Wird Angela Merkel heute von der
Bundeswehr mit großem Zapfenstreich
Verabschiedet dabei freuen sich die
Feuilletonisten im ganzen Land über
Die Auswahl ihrer Lieder die von
Nina Hagen über Hildegard Knef zu
Ignaz Franz reichen zeigen sowohl
Humor wie die Geschichte der so
Wichtigen Kanzlerin dieses Landes
Großer Gott wir loben dich ist die
Wohl geringste Überraschung mit
Der sie als Pfarrerstocher auch in
Guter Tradition noch steht das sie
Sich Rote Rosen als Regen wünscht
Mag liebevoll belächelt werden aber
Du hast den Farbfilm vergessen von
Nina Hagen ist jedenfalls eine liebevoll
Lächelnde Ovation an ihre Vergangenheit
Die auch lange in der DDR lag aber
Spannender als diese Deutungen der
Lieder ist die Geschichte dieses Ritus
Bei dem Militärkapellen zum Abschied
Mit Fackeln die große Show veranstalten
Er wurde wohl 1596 erstmal erwähnt wie
Nach 1726 von Flemming in seinem Buch
Der vollkommene teutsche Soldat in dem
Er beschreibt wie ein Offizier wenn die
Landsknechte zurück ins Lager sollten
Mit einem Trommler und einem Pfeiffer
Durch die Kneipen zog und mit seinem
Stock über den Zapfen der Fässer strich
Danach war Sperrstunde und es durfte
Kein Getränk mehr ausgegeben werden
Die Soldaten mussten zurück in die Zelte
In der heutigen Form wurde was wir den
Großen Zapfenstreich nennen erst 1813
Durch eine Anordnung des preußischen
Königs Friedrich Wilhems III. im Rahmen
Der Befreiungskriege zur Tradition der
Zunächst präsentieren des Gewehrs mit
Stillem Gebet einführte was bald durch
Den Choral Ich bete an die Macht der Liebe
Wie bei Militärs deren Beruf bekanntlich das
Töten anderer ist passend und beliebt noch
Ergänzt wurde die spätere Form wurde
Erstmals für Zar Nikolaus I. bei seinem
Besuch in Berlin 1838 präsentiert später
Nach der Reichsgründung wurde dann
Traditionell Heil dir im Siegerkranz zu singen
Egal ob dies ein wirklicher Gewinn war
Erfolgt seit 1922 nach Ende der Zeremonie
Das Abspielen der deutschen Nationalhymne
Die als österreichisches Kaiserquartett einst
Von Papa Haydn komponiert wurde von dem
Einst revolutionären Text wird heute nur 
Noch die Dritte Strophe gesungen die auch
Offizielle Nationalhymne der BRD ist
Wünschen wir Mutti eine schöne Zeremonie
Mit einem leicht punkigen Abschied mit Nina

jens tuengerthal 2.12.21