Mittwoch, 20. Oktober 2021

Bürgerliebe

Bürgerliebe

Wie liebt der Bürger fragte ich mich
Muss es gleich in bürgerlichen Bahnen
Am besten in der Ehe enden welche
Der sicherste Tod der Liebe ist
Weil sie Gefühl gegen Sicherheit
Tauscht und so zumindest ein
Bürgerliches Bedürfnis erfüllt
Oder ist die Freiheit wichtiger
Die Ehe mehr Tradition als Gefühl
Ist die Liaison daneben bürgerlich
Oder der Versuch des Ausbruchs
In die Freiheit aus der Sicherheit
Gehören beide zusammen weil
Sie beide Bedürfnisse befriedigen
Welche Liebe ist dann bedeutender
Auch wenn es keine verbindliche
Antwort auf diese Fragen gibt
Scheint das nebeneinander
Ein Teil bürgerlicher Tradition
Und wo die gewahrt wird
Ist es zumindest bürgerlich
Was doch auch etwas ist

jens tuengerthal 19.10.21

Bürgerfreiheit

Bürgerfreiheit

Der Bürger ist ein freier Mensch
In der Gemeinschaft lebend die
Seine Freiheit sichert wie zugleich
Einschränkt um zu funktionieren
Zwischen diesen Gegensätzen
Hat sich die bürgerliche Kultur
Entwickelt die zur Basis des
Deutschen Grundgesetzes wurde
Sie geht von der Gleichheit aus
Schützt aber die Unterschiede
Ausdrücklich im Glauben wie
Für das Eigentum aus dem sich
Viele zuerst zu Lasten der Freiheit
Definieren dabei ist diese der
Ursprung gemeinsam mit Sicherheit
Die Bürger für ihr Hab und Gut
In der Gemeinschaft suchen
Ob dies nun eine Beschränkung
Der Freiheit schon ist oder diese
Sichert ist immer fraglich doch
Ein zentraler Bestandteil der
Bürgerlichen Kultur zugleich
Die ihre Bildung gerne über
Den Bestand ihrer Bibliotheken
Vergleicht oder misst wobei
Der Schein so wichtig ist wie
Der Inhalt als Nachweis der
Zugehörigkeit zum Bildungsbürgertum
Manchmal bleibt wenig mehr aber
Das sichert zumindest die Freiheit
Auf die es dem Bürger ankommt
Sei es als Schein hinter Regalen
Welche der fest gebundenen Freiheit
Den Anschein von Sicherheit geben
Oder als wirkliche Gedankenfreiheit

jens tuengerthal 19.10.21

Dienstag, 19. Oktober 2021

Bürgergeld

Bürgergeld

Die Koalition plant ein Bürgergeld
Ob dies den Namen verdient wird
Sich erst viel später zeigen doch
Fragt sich ob es dem bürgerlichen
Geist entspricht oder eher nicht
Ein solches Geld machte Arbeit
Zur Erlangung eines Einkommens
Überflüssig was sicherlich nicht
Dem bürgerlichen Geist entspricht
Andererseits schafft es lächerlich
Autoritäre Maßnahmen voller
Misstrauen nach Hartz IV wieder ab
Spart Millionen für bloße Kontrolle
Wie meist überflüssige Maßnahmen
Gibt dafür Kreativen mehr Freiraum
Schafft der Kunst eine Basis die
Das Überleben sichern kann
Eine typisch bürgerliche Tätigkeit
Welche wichtige Teile sozial fördert
Das System entscheidend vereinfacht
Nur ohne Abhängigkeit von der Gunst
Egal welcher Gönner schüfe es die
Basis für eine Zeit der Freiheit die
Der offenen Gesellschaft gut täte
Um auch innezuhalten im ewigen
Strom der Optimierung der Menschen
Nach Leistungsbereitschaft sortiert
So viele aussortiert die keinen
Rückweg ins Leben mehr finden
Aber abgesehen vom sozialen Geist
Wird die Maßnahme sich rechnen
Dabei mehr Freiheit hochhalten
Statt autoritärer Zwangsarbeit
Ein guter bürgerlicher Weg

jens tuengerthal 19.10.21

Klassennormalität

Klassennormalität

Eine neue Studie besagt dass Kinder
Von Akademikern viel höhere Chancen
Haben einen Abschluss zu erreichen auf
Einer Universität was nun als Zeichen
Für bestehende Ungleichheit manche
Empört statt darüber zu lächeln wie
Normal es heute ist dass auch die
Kinder von Arbeitern studieren wird
Eine verbale Umkehr noch aus dem
Marxistischen Klassendenken heute
Für einen Grund zur Empörung gehalten
Natürlich sind alle Menschen gleich
Vor dem Gesetz aber darum muss
Nicht jeder die gleiche Begabung haben
Ist das Klassendenken hinter solchen
Statistiken viel spaltender als die Realität
Natürlich gesellen sich Gleiche eher
Wen wundert es wenn Hochbegabte
Auch hochbegabte Kinder haben
Was muss daran irgend schlecht sein
Ist die Tatsache dass weniger Kinder
Aus Arbeiterfamilien einen Abschluss
Erlangen ein Grund zur Empörung noch
Könnte es nicht schlichte Natur sein
Die immer auch Ausnahmen kennt
So haben die Arbeiterkinder was auch
Immer das heute noch sein soll meist
Erfolgreicher studiert als ich dem es
Aus manchen Gründen nicht lag
Zumindest bei meinem Studienfach
Weil ich fehlerhaft immer dachte als
Sohn eines Arztes wie Enkel eines
Juristen müsste ich eins von beiden
Studieren was schlicht Unsinn war
Weil Klasse nicht immer hilft oder
Befreit sondern im Gegenteil auch
Probleme vergrößern noch kann
Die ich als Arbeiterkind nie hätte
Habe gegen meine Begabung studiert
Obwohl ich es besser wusste weil
Der innere Druck viel höher war
Familienkonform erfolgreich zu sein
Der mich viele Umwege nehmen ließ
Als ältester Sohn noch dazu so kann
Herkunft eine Last oder Chance sein
Aber gewiss kein Grund zur Empörung
Wenn erwartungsgemäß die Kinder
Aus bildungsferneren Schichten auch
Entsprechend im Studium abschneiden
Weil Bildung zwar wichtig und kostbar
Aber nur ein Teil des Ganzen ist auch
Wenn Sozialwissenschaftler gerne
Die Egalität genetisch postulierten
Es gibt diese nur theoretisch nicht
Als Gewissheit für Erfolg der an
Sehr vielen Faktoren hängt warum
Solche Studien eher das Gegenteil
Des gewünschten belegen zumindest
Keinen Zwang zur Egalität bringen
Eher ein Schuster bleib bei deinen
Leisten begründeten dächte wer kritisch
Was unter Sozialwissenschaftlern nicht
Besonders beliebt zu sein scheint
Wem nutzt nun das Gegenteil
Wie lässt es sich begründen
Ist es je gut etwas zu zwingen
Offenbart die Realität uns das
Erzwungene Gleichheit nicht weiter führt
Wir Unterschiede hinnehmen müssen
Weil sie eben natürlich sind oder das
Falsche Förderung Verschwendung ist
Nun wissen wir sicher es gibt keine
Sicherheit in die eine oder andere
Richtung aber vermutlich sollen wir
Nun reflexhaft für Gleichheit sein
Die wie gerade belegt irreal ist
Warum ich eher frage cui bono
Oder wem nutzt es und warum
Es gut wäre keiner Statistik zu trauen
Die ich nicht selbst gefälscht habe
Es gibt soziale Klassen die nur
Verfestigt wer sie leugnet aber
Manche reden gern im Jargon
Der Marxisten der so einfach ist
Hier sehen wir deutlich warum
Falsch und eher schädlich aber
Diese logische Folgerung bleibt
Den Jüngern dieser Sekte wohl
Weiterhin verschlossen aber gut
Dass wir darüber schrieben

jens tuengerthal 19.10.21

Liebesleichtigkeit

Liebesleichtigkeit

Leichtigkeit hat die Liebe nur wenn
Frisch verliebt dachte ich früher als
Verliebt sein wenn es gut ging noch
In einer Beziehung enden sollte doch
Durfte ich nun entdecken wie leicht
Liebe sein kann wo wir sie so sein
Lassen wie es ihr entspricht also ein
Gefühl was der anderen gut will
Egal auf welchem Wege dabei
Der anderen Glück sein will statt
Festen Vorstellungen zu folgen
Lieber frei fliegen lässt um dabei
Zu genießen was übrig bleibt
Wohin nur wenige je gelangen
Die noch meinen echte Liebe
Gäbe es nur in Beziehungen die
Stets hoffnungsvoll beginnen aber
Irgendwann immer nur noch ertragen
Werden weil nie alles kompatibel ist
Eine Frage von Kompromissen sind
Was die meisten scheinbar erfolgreich
Lieber verdrängen statt zu leben was
Dauerhaft glücklicher macht als die
Alte Illusion von ewiger großer Liebe
Die trotz der vielfachen gegenteiligen
Erfahrung noch glaubt es könne das
Große Glück in allem für immer geben
Was einzig dazu führt nie im Leben
Mit dem zufrieden zu sein was ist also
Im Ergebnis in frustrierte Ehen oder
Trauriges Single Dasein nur führt was
Keine verlockende Aussicht wohl ist
Weder noch denke ich heute der viel
Lieber gelegentliche Einsamkeit sich
Mit Büchern versüßt dafür gerne die
Freuden der Liebe ohne Versprechen
Als Glück genießt weil es echt bleibt
Ohne von Erwartungen getrübt nur
Wiederholung schlechter Versuche
Zu sein die wir alle lange kennen
Es gibt in der Liebe keine Gewissheit
Außer dass die Lügen beginnen
Sobald wir uns einander versprechen
Wir können als Kompromiss vor der
Konvention eine Beziehung führen
Mit erwartbaren Folgen für alle oder
Die Liebe frei fliegen lassen um ihr
So die Chance zum Glück zu geben
So ehrlich zu sein macht es leichter
Den Weg zu wählen der passt denn
Wer sich Illusionen hingibt hat es viel
Schwerer glücklich zu werden mit dem
Was ist und dennoch tun wir nichts
Lieber als uns solchen Träumen die
Wir schon lange kennen hingeben
Auch das traurige Ergebnis betreffend
Vermutlich ist es besser so weil es die
Hoffnung aufrecht erhält es könnte doch
Am Ende alles gut werden auch wenn
Alle Erfahrung dagegen spricht hat es
Häufig zur eigenen Existenz schon
Beigetragen was nicht falsch sein kann
Aber wir merken schon es wird schwer
Leichter liebt es ohne Lügen aber im
Genuss des Augenblicks denn mehr
Bleibt am Ende ohnehin von nichts
Egal was wir vorher versprachen

jens tuengerthal 18.10.21

Montag, 18. Oktober 2021

Leseland

Leseland

Reise am liebsten im Leseland was
In jeder Hinsicht grenzenlos ist so
Auch heute wo ich in Worpswede
War wo Rilke und Vogeler Anfang
Des 20. Jahrhunderts sich trafen wie
Lieber wieder verloren weil manche
Nicht genug Platz nebeneinander
Haben vielleicht zog dann mit einem
Freund um den Helmholtzplatz den
Er literarisch verewigte auf einen Wein
Bei dem es mit ihm selten bleibt was
Auch ein gutes Zeichen der Liebe
Zu den Menschen sein kann sodann
Ging es wieder ins 19. Jahrhundert zu
Rahel Varnhagen über die Hannah Arendt
Im Berlin der frühen 30er noch schrieb
Von wo der Sprung in die Kulturgeschichte
Des 20. Jahrhunderts schon nahe lag die
Noch über die Übergangszeit wie deren
Geist nachdachte was mich dann wieder
Ins Berlin der Gegenwart mit einem
Band der Anderen Bibliothek führte
Der über die Taut Siedlung im Süden
Philosophierte wie die Schwärmerei
Von Franz Hessel über diese Siedlung
Den ich von einer Geliebten habe die
In der hiesigen Taut Siedlung lebt was
Schon fast den Bogen zu einem anderen
Auch Berliner schließt Alexander Humboldt
Der in der Oranienburger lebte als dort
Weder Partymeile war noch Straßenbahn
Mit dem ich dann auf dem Orinoco fuhr in
Spannenden Zitaten aus seinem Tagebuch
Die in der Biografie der Anderen Bibliothek
Passend verarbeitet wurden und so war ich
Heute nahe meiner Geburtsstadt Bremen
Wohin mich eine andere Geliebte literarisch
Entführt hatte die dem nahe steht wie in
Berlin durch die Jahrhunderte um dann
In Südamerika die Lektüre zu beenden
Die mich weit führte und durch manch
Nahe auch näher zu mir wieder brachte
Wie Lesen überhaupt die beste Art ist
Seine Zeit zu verbringen zumindest dann
Wenn wir keinen Sex haben oder vorher
Wein trinken aber auch damit noch gut
Konkurrieren kann bei so herbstlicher
Witterung in Stunden vor dem Kamin

jens tuengerthal 18.10.21

Springermachtlos

Springermachtlos

Beim Schach kann der Springer auch
Spielentscheidend sein durch seine
Sprünge alle in schach halten auch
Den König schlagen wo ohne Ausweg
Bei Springer zündeten nun andere
Die Bombe gegen den Chefredakteur
Der Bild Reichelt der damit matt war
Nachdem seiner vorigen Vergehen
Wegen noch Nachsicht geübt wurde
Die New York Times übernahm die
Rolle des anderen weil Ippen seine
Redaktion die monatelang recherchierte
Bei ihrer Veröffentlichung ausbremste
Nicht die Konkurrenz zu schädigen
Was als unlauter gelten könnte aber
Wer immer die Informationen an die
NYT weiter gab wird dies nicht ohne
Vorsatz getan haben und hat so die
Projekte von Springer in den USA
Möglicherweise stärker ausgebremst
Als der Verbleib Reichelts retten sollte
Jedenfalls diesen den Posten gekostet
Da machte einer der seine Macht in
Untragbarer Weise missbrauchte den
Mächtigsten Medienkonzern machtlos
Weil seit me too nicht mehr alles nur
Geschluckt wird sondern auch Opfer
Des Missbrauchs sich ihrer Macht
Bewusst werden was jedenfalls für
Mehr Gerechtigkeit sorgt und also
Besser so ist als Medienskandal nun
Breit getreten auch noch manche
Andere Stühle wackeln lassen könnte
Dahingestellt warum Springer nun
Wieder einen Mann an die Spitze
Seines Boulevard Blattes stellt statt
Die Chefin der Bild am Sonntag zu
Befördern was klüger gewesen wäre
Im Falle weiterer Angriffen scheinen
Hier noch einige Fragen offen zu sein
Warum manches auch nur Übergang
Vor dem Untergang sein könnte bleibt
Die große Frage in diesem Spiel wird
Die Springerin im Hintergrund Friede
Friedlich in Dahlem bleiben oder doch
Eine langfristige Perspektive längst im
Auge haben für den Konzern der bei
Dieser Gelegenheit schwach aussah

jens tuengerthal 18.10.21

Baumosophie

Baumosophie

Können Bäume unser Denken verändern
Schafft die Art ihrer langen Existenz einen
Neuen Blick auf das Leben weil Wälder
Mit teils jahrhunderte alten Bäumen die
Ein fest verwurzeltes Leben an einem Ort
Führen doch über Wurzeln wie Bewohner
Mit der ganzen Welt verbunden sind wie
Sich mit dieser auch informativ austauschen
Das Bäume nicht reisen ergibt sich aus
Ihrer Natur wie ihre eigene unsere rettet
Auch durch den Abbau von CO2 noch
Von der Ruhe im Wald zu reden ist wie
Eulen nach Athen tragen dies obwohl
Wer je allein im Wald übernachtete weiß
Es ist nahezu nie völlig ruhig weil sich
Immer noch etwas bewegt bleibt die Ruhe
In der immer Lebendigkeit der Natur
Verglichen mit der Stadt ein Traum
Wie gerne lausche ich der Stille im Wald
Um Gedanken nachzuhängen die dann
Frei und ungestört Philosophie werden
Doch genügt schon das Wesen wie
Das Erleben einer einzigen uralten Eiche
Die Zeiten wie Klima wechseln sah
Vor der Generationen kamen und gingen
Die allen Widrigkeiten zum Trotz doch
Stehen blieb als gewachsene Erinnerung
Vielen Absolutismus noch zu relativieren
Den menschlicher Anspruch stets treibt
Bescheiden vor so lang lebender Natur
Denke ich und finde es genügt lange
Eine Baumosophie sich auszudenken
Um zu würdigen was sie mich lehrten
Durch ihre Natur wie ihr Wesen

jens tuengerthal 17.10.21

Sonntag, 17. Oktober 2021

Baumpariser

Baumpariser

Welch wunderbare Nachricht dachte ich
Als ich las Paris wird 170.000 neue Bäume
Zu den bereits 200.000 in der Stadt wie den
300.000 in den großen Waldgärten um so
Etwas gegen den Klimawandel zu tun was
Überall das einfachste und beste Rezept ist
Mehr Bäume überall würden sowohl das
Klima wie die Psyche heilen können
Schaffen lebendigen Erholungsraum der
Dazu beständig über sich hinaus wächst
Gesünderes Leben ermöglicht denn wer
Unter Bäumen flaniert kann vielfältig
Von ihrer positiven Wirkung profitierten
Pflanzten wir alle nun überall Bäume wo
Freie Flächen sich finden statt sie mit
Neubauten weiter zu versiegeln wäre
Ein erster großer Schritt getan bloße
Grünflächen reichen nicht es braucht
Überall wieder mehr Bäume wie auch
Langsam entstehende Urwälder endlich
Die noch besser das Gleichgewicht 
Für das Klima auch in Zukunft halten
Wir brauchen mehr Bäume als Menschen
Unsere vielen Fehler auszugleichen
Wie die Natur heilen zu lassen was
Über Jahrtausende zerstört wurde
In einem Land voller Wälder muss
Niemand irgendwohin mehr reisen
Weil das Gute uns so nahe liegt
Wagen wir unsere Städte wieder
Zu bewalden würden davon alle
Einwohner wie die Natur profitieren
Paris sei uns ein Vorbild dabei damit
Das Wachstum der Zukunft mehr
In Natur als in Bauten oder Bevölkerung
Ginge damit wir besser leben können

jens tuengerthal 17.10.21

Konservatief

Konservatief

"Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert."
So lässt Guiseppe Tomasi de Lampedusa im Leopard, Tancredi zu Fürst Salina dagegen

"Sind nicht auch wir dabei, so denken sich die Kerle noch die Republik aus. Wenn wir wollen, daß alles bleibt wie es ist, dann ist nötig, daß alles sich verändert."

Fürst Salima zu Tancredi auf dessen Worte oben hin.

Was ist heute konservativ wohin weist
Ein Geist der auf Erhaltung setzt dabei
Wie werden dabei Prioritäten bestimmt
Christdemokraten jammern gerade vom
Drohenden Untergang wie es Tenor in
Konservativen Kreisen lange schon war
Sei es des Abendlandes spätestens seit
Sprengler sein Machwerk schrieb oder
Christlicher Werte gar der Moral noch
Die dafür linke Kreise stets besaßen
Wie sie nicht müde werden zu bekunden
Gerne auch mit der immer gültigen
Keule des Faschismus ohne dabei
Zu bemerken wie sie so Opfer der
DDR noch dreißig Jahre nach dem
Fall der Mauer werden welche die
Totalitäre Führung dieses Staates
Mit dem antifaschistischen Schutzwall
Einst errichtete um die Diktatur von
Proleten auf den autoritären Spuren
Des in jeder Hinsicht unfreien Marx
Weiter zu erhalten was um so
Dringender täglicher Wiederholung
Bedarf wenn Sozen wieder das
Bündnis mit den Erben der SED schön
Reden nicht von der Ideologie zu
Weichen auf der sie einst gründeten
Womit die früher Lafontaine-Jünger
Ihre bis heute Demokratie-Ferne
Wie die zum Grundgesetz bezeugen
Eigentlich destruktiv konservativ sind
Wo sie sich für progressiv halten
Aber jenseits des destruktiven Kontrapunkt
Der sogenannten Linken stellt sich die Frage
Im Sinne einer konstruktiven Konsequenz
Was ist dringend noch zu erhalten um
Die alten Werte zu bewahren vor allem
Welche sind das wirklich logisch gedacht
Komme aus einer Familie die gerne ihre
Rituale seit Generationen zelebriert wie
Sich darauf bauend auch im Untergang
Für besonders hervorgehoben hält
Wie etwa das Gebet vor der Mahlzeit
Auch wenn längst schon Atheist weil
Das Innehalten geschätzt wird als
Zäsur im modernen Alltag der hetzt
Worüber Römer wie Babylonier sich
Schon nahezu wortgleich aufregten
Vor mehreren tausend Jahren was
Bis heute nur Varianten erfuhr doch
Was ist für uns heute wirklich tief
Konservativ noch könnte es der
Der Papst sein dessen Kritik am
Kapitalismus fast sozialistisch klingt
Sind es die Grünen welche nun
Seit vierzig Jahren für den Erhalt
Dessen kämpfen was Konservative
Gerne die Schöpfung nennen welche
Die Menschheit schon zu lange bedroht
Gibt es eine taugliche Antwort die
Kategorisch gelten könnte im
Auf und ab periodischer Meinungen
Die wie Moden im Blätterwald blühen
Klimaschutz ist gerade ganz en vogue
Aus konservativen Gründen der Erhaltung
Von Natur und Leben warum logisch
Die Abtreibungsgegner mit denen von
Friday's for future sich vertrügen
Beide wollen Leben retten wie jene
Die Frauen über Verhütung aufklären
Wären sie nicht systemimmanent Gegner
Wäre Politik je schlüssig wie konsequent
Konservativ heißt am Althergebrachten
Festhaltend wie meine Familie an ihren
Ritualen die alle Aufsteiger belächeln
Weil sie hohle Floskeln für sie sind
Während alte Familien verständnisvoll
Einander dabei innig zulächeln
Natürlich wir kennen es und uns
Nicht nur im Untergang der Buddenbrooks
Wieder was auch unsere Identität wurde
Falls wer selbstreflexiv kritisch denkt
Was sehr wenigen nur noch liegt die
Lieber laut gut berlinerisch sich als
Wichtigen Mittelpunkt der Welt sehen
Und so fragt sich am Ende was eine
Konservative Gesinnung ist wohin sie
Wen nach seiner wie der Natur führt
Ob der Kampf dann ein Ende hat
Es um Inhalte wie Werte geht ob
Deren Charakter am Alter hängt
Welche Rolle der kategorische Imperativ
Dabei für die Zukunft der Menschheit spielt
Wie konservativ der Geist der Aufklärung
Den Romantikern oder etwa auch
Horkheimer und Adorno erschien
Werde mich hüten diese Fragen die
Sich jeder dringend selber stellen sollte
Irgend hier beantworten zu wollen
Denn um mit Montaigne zu schließen
Was weiß ich schon nur das
Tief geht was bleibt

jens tuengerthal 17.10.21

Samstag, 16. Oktober 2021

Liebesmittel

Liebesmittel

Tut die mittlere Liebe besser als die
Extreme Liebe und wohin führt sie
Außer in langweilige Gewohnheit
Die so entbehrlich wie egal ist
Oder wäre die gelassene Liebe
Eine Form des Miteinanders die
Mehr Zufriedenheit als Spannung
Zwischen den Beteiligten erzeugt
Tendiere nach genug Extremen
Inzwischen dazu mich lieber ganz
Auf die gelassene Liebe zu verlassen
Ohne ständige Dramen sich das
Schönstmögliche zu gönnen könnte
Der Schlüssel zu nachhaltiger 
Zufriedenheit im Leben sein um
Statt den Traum von großer Liebe
Ein Leben lang nur zu verfolgen
Pragmatisch genießen was da ist
Mit weniger Leidenschaft vielleicht
Aber zuverlässiger und gelassen
Sich sicher gut tun ohne etwas mehr
Als schöne Momente zu erwarten
Verzichte heute gern auf Dramen
Das Lebenselixier junger Damen
Also logisch auch auf diese für
Mehr gewachsene Erfahrung
Um schlicht gelassen zu genießen
Nichts muss aber vieles kann
Wenig ist der Aufregung je wert
Wohlbefinden ein Glück an sich
Ob mir als ich die große Liebe
Als Traum aufgab die wahre Liebe
Verloren ging oder es so viel
Eher möglich wurde miteinander
Die Schnittmengen zu genießen
Weil wirklich erwartungslos statt
Notorisch unzufrieden voll Hoffnung
Es könnte was besseres kommen
Lieber mehr was ist genossen wird
Klingt vermutlich zu pragmatisch
Ohne alle Romantik wobei der
Aufklärer in mir fragt wem nutzt es
Scheinen mir so ohne jedes Drama
Alle auf Dauer glücklicher zumindest
In Summa was ja zählt denn kurze
Euphorie hinterlässt wenig

jens tuengerthal 16.10.21


Mittosophie

Mittosophie

Wie sähe die Philosophie der Mitte aus
Was macht sie stark und stabil wo sind
Elemente der bürgerlichen Gesellschaft
Als Heimat des Kerns zu erkennen die
Für Ausgewogenheit und Toleranz stehen
Sich fern aller Extreme den goldenen
Mittelweg suchen um mehr Miteinander
Statt spaltende Provokation zu erreichen
Was will sie als gelassen gut zu leben
Wäre sie eher eklektizistisch um so
Von allem das Beste zu genießen
Trifft Montaigne mit seinem Denken
Zwischen Stoa und Epikurismus den
Kern menschlicher Fragen oder ist
Die Philosophie der Renaissance
Nur noch Geschichte für uns heute
Geht es mehr um Lust oder Pflicht
Wäre sie kantschen Prinzipien so nah
Wie Marx Dogmen logisch fern weil
Der Freiheit aller verpflichtet ohne
Über höhere Wahrheiten noch im
Stile des Glaubens zu räsonieren
Weil er für die Mehrheit längst egal
Denkt die mittige Mehrheit kritisch
Oder zumeist lieber gar nicht um
Zu genießen was gerade gut tut
Wie abstrus Moden auch sind denen
Mehrheiten gerne hinterherlaufen
Ist Glück eine entscheidende Frage
Strebt sie nach Zufriedenheit oder
Müsste sie stets neue Reize wecken
Wie unsere Märkte es sich wünschen
Frage ich mich in dem Versuch das
Eigene Denken wie seine Gründe
Von außen abstrakt zu betrachten
Was dem beteiligten Subjekt logisch
Immer nur halb gelingen kann
Im Bewusstsein des Scheiterns an
Den Grenzen meines Verstandes
Bleiben am Ende alle Fragen offen
Was ein suum cuique nahelegt
Vielleicht ein Ansatz der Toleranz
Die Miteinander erst ermöglicht
Lasse es lieber offen denn
Was weiß ich schon und
Mehr Bescheidenheit
Schadet nie

jens tuengerthal 16.10.21

Ökomitte

Ökomitte 

Ein Erfolg gegen den Klimawandel
Erfordert ein Umdenken der Mehrheit
Die in der Mitte ihre Heimat hat was
Der wichtigste Schritt sein muss da
Bloß staatliche Verpflichtung nicht
Weiterbringt wo die Bürger sie nicht
In ihrem Leben konkret umsetzen
Was mehr Rücksicht in allen irgend
Klimarelevanten Bereichen bedeutet
Zuerst heißt möglichst keine Flüge
Weniger Fleischkonsum wie ein
Bewusstes Einkaufsverhalten im
Privaten Alltag weil Masse noch
Am meisten mit Perspektive bewegt
Corona war eine Chance zu lernen
Wie es anders gehen kann auch
Ohne Fernreisen Glück möglich ist
Unser Gemeinwesen wird erst dann
Nachhaltig ökologisch funktionieren
Wenn die Mehrheit es auch lebt
Verantwortung also übernimmt
Wagen wir endlich den Schritt die
Mehrheit dahin mitzunehmen
Könnten wir erfolgreich sein
Statt weiter so ein Aufbruch
Der Zukunft neu denkt um
Etwas zu bewirken

jens tuengerthal 16.10.21

Bürgermitte

Bürgermitte

Wo steht heute die Mitte in der
Die bürgerliche Gesellschaft ihre
Traditionelle Heimat hat wenn sich
Die Regierung nach links verschiebt
Die CDU stürzt ab und muss sich neu
Definieren wie der gescheiterten Kandidat
Gerade feststellte bei voller Übernahme
Der Verantwortung für die Niederlage
Was zumindest zum Abschied noch zeigt
Was bürgerliche Größe ausmacht an der
Es vorher eher mangelte während ein
Scholz mehr für diese steht auch als
Bisher Finanzminister trotz seiner auf
Abwegen befindlichen Partei spannend
Ist die Stärkung liberaler wie grüner 
Elemente in der künftigen Regierung
Weil sie für die Heimat eines neuen
Bürgertums steht was einst als das
Bionade-Biedermeier treffend bezeichnet
Für eine neue Mitte steht zu der passt
Dass die FDP nun von rechts im
Bundestag in die Mitte rutschen möchte
Auch um nicht neben der rechtsradikalen
AfD sitzen zu müssen die der Preis für
Die Orientierung der Merkel-CDU gen
Mitte auch war aber sich bei einer
Langfristig erfolgreichen Regierung
Wie die Linke erledigen dürfte weil
Radikale bei starker Mitte keine Zukunft
In der Demokratie haben nicht mehr
Im Interesse der Mehrheit liegen
Was manche in der SPD noch nicht
Mit falschen Koalitionen verstanden
So wird es eine Suche nach der
Neuen Mitte zunächst geben die
Weniger links der Mitte liegt als
Zwischen Freiheit und Ökologie
Neue Wege suchen könnte auf denen
Alte Volksparteien ihre Rolle ändern
Mitte ist was die Mehrheit wünscht
Was für die meisten eine gute wie
Zuverlässiger Verwaltung ist die
Funktioniert wie wenig sonst stört
Die wichtigen Fragen endlich angeht
Sicherheit und Stabilität gewährt
Es wird sich nicht die Mitte ändern
Aber erfolgreich wird sein wer sie
Auf seinem Weg mitnimmt vielleicht
Ist es ein gutes Zeichen der Zukunft
Wenn dabei Freiheit und Ökologie
Eine größere Rolle spielen werden

jens tuengerthal 16.10.21

Freitag, 15. Oktober 2021

Liebeswandel

Liebeswandel

Wandelt sich die Liebe in Zeiten
Des Online-Dating wie ständiger
Verfügbarkeit unzählbarer möglicher
Partner deren Träume sich aber
Oft noch ganz konventionell gleichen
Zumindest tun alle gerne so während
Sie im Sinne der Optimierung lieber
Weitersuchen ob sich nicht doch noch
Ein geeigneteres Modell findet was
Noch höhere Deckungsgleichheit in
Interessen wie Leidenschaften aufweist
Familiär optimal kompatibel wäre also
Am besten das all inclusive Modell von
Harmonischer Liebe Partnerschaft Lust
Freundschaft und mehr was aber nie
Eine oder einer erfüllen kann weil keine
Dazu da ist Erwartungen zu erfüllen
Warum bei dieser Sicht Enttäuschungen
Logisch vorprogrammiert immer sind
Aber dann geht die Suche eben mit
Neuer Hoffnung auf optimale Passung
Weiter und findet kein Ende während
Die Betreiber der Dating-Agenturen
Zumindest einen Gewinn davon haben
Leben vielfältig abwechslungsreich wird
Doch frage ich mich seit längerem ob
Wir nicht glücklicher lebten nähmen wir
Von allen Begegnungen nur das Beste
Um es miteinander zu genießen aber
Ersparten uns das übrige weil sich doch
Irgendwo jemand für anderes findet
Können wir ein nebeneinander zulassen
Damit wir und andere sich nicht weiter
Verbiegen müssen um miteinander so
Glücklich für geteilte Momente zu leben
Geht es also weniger um das nur eine
Puzzleteil im Leben was viele suchen
Die immer wieder frustriert werden als
Um den Genuss der Schnittmengen die
Sich zeitweise immer wieder finden was
Ein größeres Glück mir scheint als die
Stets frustrierende Suche nach einer
Oder einem was noch chancenloser
Scheint angesichts der Trägheit die
Männer gerne an den Tag legen den
Autor hier nicht ausgenommen der
Sich als Liebhaber viel besser findet
Denn als Partner was anstrengend
Immer wieder wird aber all das ist
Vermutlich wieder graue Theorie
Denn wenn die Liebe zuschlägt
Sind wir ohnehin danach bewusstlos
Machen irgendwelchen Unsinn der
Solange er andauert der Traum vom
Leben uns zu sein scheint und wer
Wollte nicht seine Träume leben also
Geht es vermutlich trotz Notwendigkeit
Eines Wandels im Denken weiter wie
Immer mit der Liebe halt kopflos

jens tuengerthal 15.10.21