Samstag, 21. August 2021

Aufklärungsmorgen

Aufklärungsmorgen

Wie sieht das Morgen der Aufklärung
Aus in einer künftigen Welt und welche
Fragen stellen sich an ihre Werte die
Schon die Romantik mit schaurigem
Ergebnis infrage stellen wollte dabei
Nicht mehr als selbstbezüglich wurde
Wie sich in Gefühl und Hokuspokus
Lieber flüchtete als zur Vernunft
Während die Fragen der Aufklärung
Angefangen mit der nach der endlich
Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit hoch aktuell blieben
Sie mehr denn je zeigen wie sich
Eine globalisierte Welt im Sinne der
Kollektiven Verantwortung ordnen muss
Um eine gemeinsame Zukunft zu haben
Wie sie der kategorische Imperativ zuerst
Vordachte und die als Maßstab gültig ist
Vom ewigen Frieden als Prinzip des
Friedlichen Zusammenlebens ganz
Zu schweigen was dringender als je
Die Prinzipien der UN schon enthielt
Nach denen Verträge den Frieden sichern
So haben sich die Methoden geändert
Beherrschen Computer und Maschinen
Die nach 1 und 0 funktionen immer mehr
Unser Leben aber eine Ordnung die dem
Gerechter wurde als die der Aufklärung
Hat die Menschheit nicht entdeckt auch
Wenn manche Kulturen diese verachten
Sollten wir um so stärker in Freiheit wie
Menschenrechte vertrauen weil sie uns
Den Weg in die Zukunft erst weisen die
Rückschrittliche Diktaturen die noch
Unaufgeklärt regiert werden immer nur
Schlecht nachäffen können während
Wo diese gewachsen es weiter geht
Mit Fortschritt in Verantwortung dabei

jens tuengerthal 21.8.21

Aussichtsreich

Aussichtsreich

Die Aussichten für den Herbst sind
Die Pandemie betreffend eher trübe
In Afghanistan zeigt sich der Westen
Als planloser Verlierer dessen Dienste
Offensichtlich unfähig waren dann kommt
Die Klimakrise schneller als befürchtet
Wir müssen unser Leben ändern weil
Katastrophen schon abzusehen sind
Jeder Tag weiter so macht es noch viel
Schlimmer und China einig mit Rußland
Zeigt sich als künftige unfreie Supermacht
Die Aussichten könnten also ruhig als
Eher bescheiden bezeichnet werden
Wo die wahre Lebenskunst beginnt
Aus einer bescheidenen Lage noch
Das Beste zu machen wie mit mehr
Optimismus nach vorne statt zurück
Zu schauen wobei der Blick gerade
In die Geschichte helfen kann alles
Zu relativieren um zu merken auch
Wenn die Situation schwierig ist
Ging es uns doch noch nie so gut
Kommen wir dem Ziel immer näher
Mit weniger Ressourcen klimaneutral
Zu leben und mehr zu retten als zu
Schaden was zumindest noch eine
Gute Perspektive im Leben noch ist
Wir haben theoretisch nun begriffen
Es braucht dringend mehr Wälder
Die Situation stabil zu halten wie
Weniger Menschen als früher was
Manche Entwicklung viel gelassener
Sehen lässt auch wenn andere noch
Etwas brauchen bis sie bemerken
Dass der alte Lebensstil vorbei ist
Die Systeme anzupassen nun sind
Reisen und ähnliches asozial peinlich
In Zukunft bewertet werden wird zeigt
Die junge Generation Verantwortung
Bei Fridays for Future und anderen
Der Globalismus wird nun vernetzt
Was manchen Unsinn alleine erledigt
So bleibt die Situation schwierig aber
Nie ging es uns besser dabei waren
Die Aussichten der Welt nie so gut
Etwas retten zu können weil auch die
Letzten Leugner begreifen was nötig ist
Eine Zeit von Rückzug mit Lektüre
Oder Berieselung durch Filme für alle
Denen das Lesen weniger liegt weil
Alles andere nicht mehr gut passt
Könnte besser und friedlicher werden
Als viele heute noch ahnen die nur
Über das Ende der Gewohnheiten
Jammern statt zu erkennen wie
Aussichtsreich dies für uns ist

jens tuengerthal 21.8.21

Wahlorakel

Wahlorakel

Rund vier Wochen vor der Wahl
Beginnen die Orakel über die
Kandidaten während die Grüne
Kandidatin Baerbock erst als
Strahlende Überfliegerin schien
War sie plötzlich im Tiefflug aus
Dem sie langsam aber dezent
Wieder aufsteigt weil nun erst
Relativ still und ohne mehr Ärger
Scholz kroch erstaunlich hoch
Was ihm keiner mehr zutraute
Auch wenn die Führung der SPD
Nur formell hinter ihm steht als
Dem Kompromisskandidaten wird
Ein Angriff für ihn schwer werden
Auch wenn ihm persönlich nichts
Vorwerfbar sein sollte sogar der
Wirecard-Skandal keine Wellen
Mehr schlagen sollte was aber
Eher unwahrscheinlich doch ist
Wird das Versagen in Afghanistan
Ihm wie dem Außenminister noch
Lange und laut angekreidet werden
Zumal letzterer nun im peinlichen
Ausfallschritt gegen den BND trat
Also ein Ablenkungsmanöver fuhr
Was so offensichtlich wie schlecht
Sind dort wenig Stimmen zu holen
Außer durch wenig unangenehmes
Auffallen was dem Hanseaten noch
Gelingen könnte zumindest tritt ihn
Gerade die eigene Partei nicht die
Vermutlich mit Selbstmitleid noch
Zu beschäftigt ist was aber selten
Viele Wähler beeindrucken kann
Kaum bis zur Wahl anhalten wird
Dagegen wird Laschet nun Lass et
Aus den eigenen Reihen noch lauter
Entgegen gerufen die ihn einst wählten
Ob ihm Merkels lächelnde Umarmung
Dabei helfen kann scheint fraglich
Söder feixt dazu mit wenig Dezenz
Die Unionsparteien stehen immer
Schlechter da und geraten langsam
In Panik um sicher gewähnte Plätze
Wann Merz auf ihn schießt ist offen
Der zwar noch gegen Maas schießt
Aber wo einer sich mit Mutti zeigt zum
Auftakt seines Wahlkampfes in Berlin ist
Wer einen aus dem Kabinett angreift
Eher ein gefährlicher Gegner wohl
Was der letzte Überlebende aus der
Anden-Connection schon immer war
Ruhig bleiben und auf neue Unwetter
Vertrauen könnte die Grünen stärken
Wie jedes Hindernis in Afghanistan
Was die CDU und die SPD dagegen
Ernsthaft fördern könnte ist gerade
Nirgendwo ersichtlich und so braucht
Keiner große Wahlorakel um sich
Vorzustellen wie es weitergeht

jens tuengerthal 21.8.21

Freitag, 20. August 2021

Liebeseinfach

Liebeseinfach

Im Märchen ist die Liebe einfach
Zwei finden sich werden glücklich
Und wenn sie nicht gestorben sind
Bleiben sie es bis an ihr Ende doch
Um das er hier aber nicht gehen soll
Weil die einfache oder komplizierte
Liebe die spannendere Frage ist
Für das was unser Leben bestimmt
Es könnte einfach wunderbar sein
Oder auch wunderbar einfach
Dachte ich schon manches mal
Aber trug dann genug kompliziertes
Dazu bei oder fiel dem zum Opfer
Warum es dies nicht mehr wurde
Was die Frage stellt ob einfach nun
Wirklich gut wäre oder doch immer
Eher unpassend weil unmenschlich
Zwei verschiedene Menschen eben
Umwege gehen müssen um dann
Zueinander zu finden was Liebe
Wirklich groß macht nach meinem
Gefühl denn verliebt zu starten auf
Wolken sexuell betört zu schweben
Ist relativ leicht aber der Idee einer
Liebe die bedingungslos gönnt ohne
Vorbehalte ins Leben zu folgen ist
Für zwei vorher getrennte Leben
Eine ziemlich komplexe Aufgabe
Wenn das nicht auch kompliziert
Wird steckt wenig dahinter als nur
Rosarote Illusionen die nie halten
Es wird also logisch kompliziert
Aber die Kunst scheint mir dabei
Es sich in dem was ist noch so
Einfach wie möglich zu machen
Mehr zu genießen als zu leiden
Darum hilft es mir sich daran zu
Erinnern dass Liebe bedingungslos
Gut will und wo sie das nicht mehr
Tut oder will ich lieber hinterfrage
Welches Spiel anstatt gespielt wird
Ob sich das noch lohnt ist dann
Schon eine der Bedingungen
Es weiterzuspielen oder nicht aber
Hat nichts mehr mit Liebe zu tun
Dann bleibt wenig Liebe übrig
Aber viele mäßige Kompromisse
Die ich besser genau so betrachte
Weil es die Erwartung senkt wie
Das Miteinander infolge entspannt

jens tuengerthal 20.7.21

Unmündigkeitsglück

Unmündigkeitsglück

Ist die Befreiung aus der Unmündigkeit
Zumal wo diese selbstverschuldet war
Je ein Glück oder für viele ein Unglück
Weil sie sich ihrer Situation bewusst
Werden in der sie vorher noch selig
Dahin dämmerten und in ihrem halt
Aberglauben Schutz suchten weil
Die Vernunft so wenig weit reichte
Wie das Bewusstsein des Handelns
Ist ein mehr an Erkenntnis für diese
Ein Glück oder eine Katastrophe
Weil sie merken wie unfrei sie sind
In ihrem gewohnten geübten Leben
Was genau bedacht ohne Verstand
Mehr erlebt als geführt wurde als sei
Leben nur ein Freizeitpark in dem wir
Möglichst gut amüsiert werden wollen
Werden solche Menschen die sicher
Keine ganz kleine Minderheit nur sind
Glücklicher durch die Befreiung die
Der Geist der Aufklärung ihnen bringt
Oder sollte freie Vernunft diese lieber
Vom aufgeklärt selbständigen Denken
Verschonen weil es ihnen besser geht
Wenn sie so leben wie sie es gewohnt
Dachte ich und fragte mich was wohl
Kant zu diesen Fällen sagen würde
Die sich nicht nur unter den Zuschauern
Einschlägiger Fernsehkanäle finden
Vielleicht ist darum auch die Toleranz
Ein wichtiger Grundsatz der Aufklärung
Nur wer sich fragt wird hinterfragen
So des Lichts der Aufklärung gewärtig
Der Rest möge weiter beten wenn das
Sie glücklicher macht ob nun Götter
Mammon oder die Sonne an ist egal
Unmündigkeit ist nur für Mündige ein
Unglück dem Rest mehr ein Segen
Der von Verantwortung befreit die
Besser vielleicht nicht jeder hat

jens tuengerthal 20.8.21

Blickwechselfreude

Blickwechselfreude

Wie wunderbar kann die Welt sein
Wenn du auf das Schöne schaust
Statt dich über Hässliches zu ärgern
Was realistischer sei mag offen bleiben
Zumindest ist wer genießt real länger
Glücklich als jene die sich quälen
Was mir klar wurde nachdem mir das
Leben jahrelang grau erschien ohne
Die verlorene Liebe völlig wertlos war
Auch wenn nüchterner Blick sagte es
War eine Qual vorher mit ihr zu oft
Ungewiss den Launen ausgeliefert
Wie sie nicht nur junge Damen doch
Gelegentlich zu gerne zeigen um
Die Fülle ihrer Macht zu erproben
Ohne zu wissen ob sie wissen was
Sie tun doch alles bestimmend noch
Das Leben der Opfer zur Hölle machen
Welch Freude ist es da einfach mal den
Blick zu wechseln um zu erkennen wie
Du dir im Wahn selbst die Hölle schufst
In der du unter Qualen nur überlebtest
Sah gerade eine liebe Freundin die ein
Glücklicher zufriedener Mensch sonst
Als erstes mir ein Lächeln schenkte
Bevor wir uns je gesehen hatten
Ihr Leben zu genießen weiß es sich
Für eine Fiktion zur Hölle machte die
Sie im Wahn immer heißer befeuert
Bis das was sonst wunderbar ihr zur
Qual wurde und das gebrochene Herz
Alles tat sich tiefer noch zu verletzen
Wie gerne hätte ich ihr nun gesagt
Wechsel doch mal den Blick um zu
Sehen was wirklich ist statt dich nur
Weiter für Gespenster zu quälen die
Keinen so glücklich machen können
Lass die dunklen Geister wegfliegen
Schau auf dein Glück und genieße es
Aber weiß auch da helfen keine Worte
Sie wären belehrend nerviger Unsinn
Es hat diese Lebenskunst glaube ich
Nach Jahren in der Dunkelheit mehr
Mit Befreiung aus Unmündigkeit zu tun
Das Glück sieht nur wer frei dazu ist
Hinterher scheint es ganz einfach nur
Den Blick zu wechseln um die Welt
In gänzlich anderem Licht zu sehen
Was fern aller Esoterik hier gedacht
Die Fähigkeit meint auch im Innern
Seine Position zu verändern um sich
Vom Wahn der unfrei macht zu befreien
Selbst bestimmt zu leben statt sich von
Launen anderer abhängig zu machen
Um das Glück zu genießen was ist
Weil mehr ohnehin nie geht aber ich
Brauchte Jahre um das zu realisieren
War Gefangener vermeintlicher Liebe
Ohne jeden Lebenswillen und dann
Half der Blickwechsel zu erkennen
Wie schön das Leben genau so ist
Wüsste ich nur wo der Schalter sich
Findet mit dem du umschalten kannst
Sofort schriebe ich es ihr aber muss
Trotz Erfahrung mit Liebeskummer
Zugeben ich weiß nicht wo er ist noch
Wie dieser genau funktioniert außer
Sich bewusst zu machen wie gut es
Damit mir geht hab ich keine Ahnung
So sagte ich eher nichts dazu denn
Was willst du auch sagen wenn eine
Ihr Herz einfach so wegwirft um mit
Sich unglücklich zu werden obwohl
Sie ein strahlender Sonnenschein
Glücklich erfolgreich wie schön ist
Nahm sie in den Arm ohne genau
Zu wissen ob das hilft zumindest
Bist du zusammen weniger allein
Dachte ich und hoffe sie findet
Bald wieder glücklich zu sich

jens tuengerthal 20.8.21

Tiergartenmorgen

Tiergartenmorgen

Am Morgen durch den Tiergarten
Flanieren zeigt dir Berlins Vielfalt
Von ehrgeizigen Sportlern über die
Mehr oder weniger gut kostümierten
Teile der arbeitenden Bevölkerung
Bis zu den immer Hundehaltern die
Durch den langen Park eher hetzen
Oder vom Vierbeiner gezogen werden
Weniger Augen für die Schönheiten
Der Natur als ihr Ziel fest im Blick die
Auch die Vielfalt der Stadt spiegeln
Dann ältere Landladys wieder mit
Wachsjacken in ihren Hunterstiefeln
Den Labrador oder Golden Retriever
An der Leine führend immer auf der
Suche nach Gesprächspartnerinnen
Oder zumindest Aufmerksamkeit wo
Sie sich treffen gerne mitten auf den
Befahrensten Wegen inne haltend
Was vorige Raser zu manchmal sehr
Gewagten Ausweichmanövern zwingt
Bei denen sich der Flaneur wundert
Wie wenig schwere Zusammenstöße
Es im grünen Herzen Berlins gibt wo
Wege für alle gemischt genutzt werden
Beschilderung eher die Ausnahme ist
Ohne mutmaßen zu wollen ob die hier
Regellosigkeit der Grund ist warum es
Relativ problemlos meistens ausgeht
Bei den Hundehaltern gibt es noch die
Jungen alternativen Damen mit meist
Wehendem Haar und wallenden Kleidern
Die gerne leinenlos barfuß über Wiesen
Schweben und gelegentlich an Elfen
Häufiger an Waldkauze erinnern wie
Herren in glänzenden Trainingsanzügen
Welche gerne mal ihre Autorität am Tier
Der desinteressierten Umwelt vorführen
Gelegentlich verirrt wirkende Anzugträger
Die auftragsgemäß die Tiere aus den
Umliegenden Botschaften korrekt ausführen
Manchmal auch einige Touristen die den
Tiergarten noch mit erledigen wollen die
Vom rasenden Radverkehr erschreckt
Noch auszuweichen versuchen dabei
Aber den Gegenverkehr in größere
Ausweichnöte bringen und sie alle
Kommen doch aneinander vorbei
Aufgehalten nur von immer wieder
Auch rotierenden Wasserwerfern
Die Rasenflächen Bäume Büsche wie
Alles übrige mit ihren Fontänen feucht
Halten kleine Seen hier und dort neu
Entstehen lassen bis es versickert
Wo diese die Wege im Zyklus kreisend
Beregnen kommt es zu Stauungen
Dann lächeln sich manche der Besucher
Verständnisvoll an während einige der
Eiligen hindurchrasen die Dusche dabei
Nicht scheuend danach wie begossene
Pudel ihre Wege eilig weiter ziehend
Tun sie heldenhaft um in ihrer dabei
Lächerlichkeit nicht noch erkannt zu
Werden wobei sich der Flaneur fragt
Welche Tätigkeit so eilig sein kann
Dass sie nicht eine halbe Minute
Innehalten kann um trocken dort
Anzukommen wo sie meinen so
Dringend gebraucht zu werden 
Vielleicht erspart dies auch einigen
Noch die Dusche und sie kommen
So zumindest gewaschener an als
Sie im gehetzten Leben Zeit fänden
Womit die öffentliche Dusche auch ein
Gewinn für die Gemeinschaft wäre
Nicht nur des Grüns hier wegen
Einige Blätter beobachtet die schon
Leicht gelb gefärbt gen Boden segelten
Unter grauem Himmel war die Stimmung
Fast herbstlich am Freitagmorgen hier
Im Tiergarten der den alten Westen
Mit dem was früher Berlin war verbindet
Die schönste Jahreszeit bricht nun an
Der Herbst der alles noch golden färbt
Zwischenzeitlich passend unterm Schirm
So kann ein Spaziergang im Tiergarten
Morgens dich mehr über die Stadt lehren
Als flanieren auf den bekannten Meilen
Weil sich verschiedene Welten treffen
Gehetzt oder geruhsam darauf bedacht
Ein Ziel jenseits zu erreichen oder nur
Da zu sein wie die Demonstranten von
Friday for Future vorm Brandenburger Tor
Die da etwas im kühlen Regen standen
Um gegen die Erwärmung zu protestieren
Von mehr Polizisten und Wagen umstanden
Als sich auf dem kleinen Platz versammelten
In Erinnerung der schönen ruhigen Natur
Die zauberhaft Blätter fliegen wie Äste
Im Wind knarren Gewässer an ihre Ufer
Plätschern lässt ohne sich von denen die
Sie auf schnellstem Wegen durchrasen
In ihrem Lauf stören zu lassen vielleicht
Ist das schön genug es sich zu merken
Was lohnt je sich zu hetzen denk ich

jens tuengerthal 20.8.21

Donnerstag, 19. August 2021

Casanova-Gen

Casanova-Gen

Von meinem Großvater hieß es
Er hätte das Casanova-Gen gehabt
Als ich ihn kennenlernte war er aber
Bereits seit 34 Jahren mit der Liebe
Seines Lebens verheiratet die er
Auch im Alter noch anbetete dabei
Spielt keine Rolle dass nach seinem
Tod meine Großmutter leider noch
Die Liebesbriefe an seine Sekretärin
Fand mit der er eine Liaison hatte
Welch überflüssige Schlamperei
Dachte die ganze Familie dabei
Was nicht gegen das Gerücht spricht
Auch die Geschichte aus seiner Zeit
Im Paris der 20er belegt eher noch
Obige These wie er mir noch ganz
Diskret in Abwesenheit meiner Omi
Bestätigte stimmte es dass damals
Seine Pariser Freundin Tänzerin
Im Moulin Rouge war der berühmten
Roten Windmühle auf dem Montmartre
Ob es dieses Gen tatsächlich gibt
Es wirklich dominant vererbt wird oder
Immer eine Generation überspringt
Weiß ich auch nicht zumindest haben
Wir beide den liebenden Blick auf die
Schönen Damen dieser Welt was auch
Nicht gegen die obige These spricht
Bei der Lektüre von Casanovas Bericht
Über sein aufregendes Leben fiel mir
Viel später auf was den Frauenliebling
Der er wohl war ausmachte es war die
Gelegentlich auch unglücklich endende
Aber immer große Liebe zu den Frauen
Wie er Frauen nicht konsumierte oder
Verschlang der Masse wegen sondern
Sich jeder auch wenn es mal mehrere
Waren in deren Gunst er stand voller
Liebe und Hingabe widmete was mir
Der entscheidende Unterschied schien
Eine Frau als ein immer anderes
Wunder der Natur zu vergöttern
Um sich an ihrer Weiblichkeit zu freuen
Es änderte sich wenig in der Art des
Umgangs der Geschlechter in den
Letzten 300 Jahren wie vermutlich
Sich seit Menschengedenken nie
Wirklich etwas geändert hat weil
Wir nach unserer Natur eben sind
Wie es uns gerade in diesem Reich
Entspricht wobei das komische ist
Dass auch schon damals wie heute
Frauen sich Männer aussuchen um
Sie zur Jagd auf sich zu treiben was
Nach immer ähnlichen Mustern geht
Zwar gibt es immer wieder Bücher
Die versprechen den großen Trick
Wie jede Frau zu erobern sei doch
Halte ich diese für Produkte einer
Männlichen Phantasie die allein dazu
Dienen unsere Potenz anzuspornen
Aber nichts mit Realität zu tun haben
Casanova hatte keinen großen Trick
Der bei jeder funktionierte den es
Nach meiner bescheidenen Erfahrung
Die auf noch nicht 500 zurückblickt
Denen ich näher kommen durfte denn
Frau bestimmt was passiert und Mann
Wenn er klug ist achtet genau darauf
Nie gegeben hat weil jede anders ist
Es darauf ankommt ihr das Gefühl
Zu geben verehrt und einzig zu sein
Mindestens in diesem Moment sich
Ihr aufmerksam mit Liebe und Hingabe
Ganz zu widmen was auch die Ehe meiner
Großeltern immer auszeichnete auch wenn
Er gelegentlich seinen Genen noch folgte
Wird er es mit Liebe und Hingabe getan
Haben und genau das ist es was manche
Das Casanova-Gen nennen mit dem du
Einer Frau das Gefühl gibst für dich das
Schönste Wunder zu sein was du nie als
Schauspiel üben kannst wenn du Frauen
Nicht liebst sondern dich ihnen überlegen
Fühlst oder die immer gleichen Spiele als
Überflüssig verlachst was ein nicht so fern
Liegender Gedanke manchmal sein kann
Dies zu erkennen ist auch wichtig aber die
Kunst beginnt wo du im Bewusstsein dessen
Sie noch als einmalig anbeten kannst
Die große Kunst die eine Begegnung zum
Einmaligen Ereignis in allem machen kann
Ist es sich ihr ganz zu widmen wenn sie dich
Nach üblichem Hindernislauf erwählt hat ihr
Näher kommen zu dürfen und du diese
Gnade als eine solche genießt was auch
Manchmal große Konzentration erfordert
Aber den Augenblick zum Wunder macht
Nicht einfach in eine Frau eindringen wollen
Sondern mit ihr eins werden möchtest voll
Glück über den gewährten Zugang dabei
Immer dankbar bleibst weil nichts in der
Lust selbstverständlich sein sollte auch
Wenn diese manchmal mühsame Umwege
Noch nimmt bevor sie zur Erfüllung findet
Weil die Natur es kompliziert auch mag
Wo du es dann als deine Ehre siehst Frau
Als Dame verehrend zu beglücken auch
Wenn du sie in Momenten wie eine Hure
Vögelst macht den Unterschied dachte ich
Schon als ich mit 20 Casanova erstmals
Las ohne die Kunst ganz zu begreifen was
Miklós Szentkuthy in Apropos Casanova mit
Feinem Blick und vielen Zitaten bestätigt
Den ich nun über 50 genüßlich noch lese
Nicht Frauen erobern wollen sondern sie
Auch als radikaler Atheist noch wie eine
Göttin zu verehren weil sie es sind auch
Wenn sie gelegentlich Zicken oder Hexen
Im Ton sogar an Drachen erinnern können
Wird die Begegnung eine glückliche wenn
Du eine Dame als Göttin behandelst weil
Sie dann so anbetungswürdig sein kann
Was weniger mit Genen in meinen Augen
Zu tun hat als mit der Haltung zueinander
So können Frauen Tussis schwierig oder
Langweilig gelegentlich auch sein aber
Wo du sie im Moment zur Göttin machst
Kannst du ihre Gnade so genießen was
Der ganze Zauber mir zu sein scheint
MIt dem sich glücklich leben lässt mit
Oder ohne Casanova-Gen mit der einen
Was so gut wie viele sein kann denn
Auch Casanova träumte immer noch
Von großer Liebe und war ganz da
Liebe und verehre eine Frau als
Deine Göttin im Moment der Begegnung
Wie lang er auch immer dauern mag
Dann wirst du glücklich mit ihr bleiben
Weil sie die Chance hat es zu sein

jens tuengerthal 19.8.21

Liebesrezept

Liebesrezept

Frage mich nach viel auf und ab 
Was das Rezept für eine dauerhaft
Glückliche Liebe sein könnte aber
Merke schon wie das Wort dauerhaft
Erste Konflikte ohne Lösung verursacht
Weil die Dauer eine Erwartung ist die
Nicht den Augenblick nur genießt
Was das Höchste ist was sein kann
Wie Goethe schon dichtend uns lehrte
Auch glücklich beschränkt die Liebe
Weil was wen glücklich macht immer
Unterschiedlich sein wird aber solange
Alle Beteiligten es sind es wohl gut ist
Braucht es Treue oder Ausschließlichkeit
Ist eher das genaue Gegenteil wahr
Spielt Sex überhaupt eine Rolle bei
Der Liebe und ihren Wegen oder macht
Wer darauf pocht die Liebe lächerlich
Gestehe nach nun fast 500 Versuchen
Die einzig Richtige zu finden dass ich
Keine Ahnung habe wie es gehen soll
Ob es eine überhaupt geben kann
Sicher nur weiß wo Liebe ist gönnt sie
Will sich bedingungslos dabei gut was
Daher logisch keine Bedingung ist die
Sich als Erwartung bestätigen müsste
Sie ist wenn sie ist und nicht wo nicht
Es bedarf keiner Spiele mehr wie nie
Einer formellen Bestätigung weil es
Passt wo es passt ineinander und so
Überhaupt sich einfach gut anfühlt
Mehr gönnen als besitzen nur will
Aber das Ideal erfüllt natürlich keiner
Immer und vermutlich auch keine stets
Wobei ich Frauen mehr zutraue dabei
Was schon der ersten Fehler sein könnte
Das andere Geschlecht zu überschätzen
Es durch Hochachtung willig zu machen
Wo viele das Gegenteil wünschen was
Dem Selbstbild der meisten entspricht
Aber wenn es da ist es zu genießen ist
Glaube ich immer ein gutes Rezept
So glücklich wie möglich zu bleiben
Was mir vorerst völlig genügte

jens tuengerthal 19.8.21

Lebenssinnfülle

Lebenssinnfülle

Hätte das Leben einen Sinn
Verlöre es seine Berechtigung
Zur Existenz mit diesem was
Angesichts vielfältiger Sinnsuche
Wie deren multipler Ergebnisse
Kaum vernünftig je sein kann
Gerne geben wir ihm einen Sinn
Manche mit ihrem Beruf andere
In dem was sie sonst lieber tun
Einige suchen ihn in der Liebe
Was Sein aber an andere hängt
Damit auf gefährlich dünnes Eis
Stellt was nicht immer lang trägt
Der Epikuräer braucht keinen Sinn
So wenig wie Götter die es geben mag
Aber die wenn sie sein mögen in einer
Parallelwelt leben die uns nichts angeht
Also völlig irrelevant real eigentlich sind
Wie alle Gottesstaaten lächerliche Haufen
Die sich mit dem beschäftigen was sie
In ihrer Suche nach Lust je betrifft denn
Um nichts anderes als die Befriedigung
Der größtmöglichen Lust geht es nach
Epikur im Leben worin auch die Fähigkeit
Zur Unterscheidung wie zum Genuss steckt
Was die wichtigste Aufgabe wohl ist um
Genießen zu können was ist worin der
Epikuräer sieht was andere Sinn nennen
Wobei für Epikur Höhepunkt aller Lust
Ein Garten voller Freunde ein Brot ein
Käse wie Wasser und Wein waren was
Zeigt wie wenig wie viel uns sein kann
Wenn wir lernen es so zu betrachten
Was vielleicht die wichtigste Aufgabe
Ist um aus der Fülle des Lebens das
Größtmögliche Glück sich zu suchen
In Zufriedenheit mit allem was ist
Worin sich Toleranz so sehr zeigt wie
Die Fähigkeit zum freien Genuss
Was anderes noch sollten wir wollen

jens tuengerthal 19.8.21

Unschuldsbürger

Unschuldsbürger

Fehler passieren immer wieder
Sind allzu menschlich wären für
Eine offene Gesellschaft noch kein
Problem wenn jemand auch die
Verantwortung dafür übernimmt
Das Prinzip bürgerlicher Kultur
Ist Eigenverantwortung auch die
Im Beamtenstaat immer mehr durch
Organisierte Deantwortung ersetzt
Keinen mehr zur Verantwortung zieht
Durch die komplexe Teilung der Macht
Ist niemand mehr verantwortlich aber
Jeder unter der Schuldschwelle auch
An allem irgendwie beteiligt warum
Großes Bedauern geäußert wird aber
Keiner Verantwortung mehr übernimmt
Es haftet eben keiner persönlich mit
Privatkapital sondern handelt nur als
Organ eines Bereiches der Verwaltung
So gut Merkels Entpolitisierung war
Die auf effektive Verwaltung setzte
So sehr steigerte sie auch die totale
Deantwortung im Ergebnis womit
Keiner sich verantwortlich mehr fühlt
Höchstens noch überrascht wurde
Womit ein wichtiges Element der
Bürgerlichen Freiheit verloren ging
Was an persönlicher Verantwortung
Statt peinlicher Anklage anderer hing
Wenn die Verteidigungsministerin nun
Schuld im Kabinett verschieben möchte
Sich von allem frei zu halten ist sie nur
Peinlich während Merkel und Maas die
Verantwortung übernahmen zwar noch
Ansätze bürgerlicher Freiheit erkennen
Lassen die aber hinter der Überraschung
Als quasi alternativlos verschüttet werden
Wie unkündbare politische Beamte handeln
Den freien Bürger kennzeichnet nicht die
Absolute Unschuld was auch geschieht
Das entspricht eher staatlichem Handeln
Im Geiste des Absolutismus der sich nur
Den Mantel der Demokratie umhängte
Wie die katholische Kirche einst das
Dogma der verlogenen Unfehlbarkeit
Sondern Freiheit bedeutet Verantwortung
Als Bürger handelt wer sich dem stellt
Wie statt nur sich unschuldig zu nennen
Effektive Lösungen der Krise vorträgt
Der Bürger muss nicht unschuldig sein
Aber trägt Verantwortung in der Krise
Konstruktiv nach Lösungen zu suchen
Wer sich davor mit Formalien nur drückt
Ist abhängig und unfrei für immer warum
Für den Bürger die Freiheit wichtiger als
Die Unschuld in allem ist wer dagegen
Mehr Verantwortung übernimmt zeigt
Sich eher führungsstark noch als alle
Egal wer dabei schuld war

jens tuengerthal 19.8.21