Montag, 25. November 2019

Paargewalt

Weit über 140.000 Fälle
Von Gewalt in Beziehungen
Wurden letztes Jahr angezeigt
Dabei sind 81% der Opfer Frauen
Nur 18% sind dagegen Männer
Was das übrige eine Prozent ist
Weiß der Dichter nicht zu sagen
Die Ministerin bemerkte dazu
Positiv sei die gestiegene Zahl
Der Anzeigen was auch immer
Daran nun positiv sein soll
Sind es egal wie viel zu viel
Ist jede Gewalt zu verurteilen
Deren Opfer immer Schwächere sind
Was gegen jede Gerechtigkeit verstößt
Spannend wäre was hinter den Zahlen
Außer nackter Statistik wirklich steckt ob
Wirklich nur 18% Männer Opfer wurden
Oder viel weniger anzeigten die lange
Opfer psychischen Terrors auch wurden
Wieviel mehr Frauen nicht anzeigten
Wo die Grenze dabei verläuft zwischen
Öffentlich anzuklagender Gewalt und
Dem normalen Terror fast jeder Ehe
Was keine Rechtfertigung von Gewalt
Sein soll die durch nichts gerechtfertigt
Sein kann als eine Notwehrlage die
Als gegenwärtiger rechtswidriger Angriff
Selten für psychischen Terror bejaht wird
Doch können Opfer von diesem wohl
Ein Lied von der Gewalt singen deren
Auswirkung sie in den Wahnsinn treibt
Der sich leider zu oft in Gewalt äußert
Wäre es darum an diesem Tag nicht
Wichtig über Ursachen nachzudenken
Statt sich hinter Statistiken zu verstecken
Über den Gewaltbegriff zu reden um
Mehr Miteinander statt Konfrontation
Wieder zu erreichen weil eine Anzeige
Kein Problem löst allein dem Staat
Zuständigkeit gibt wo er es nie sein kann
Weil Menschen lieber lernen sollten
Ihre Probleme friedlich zu lösen
Das Gewaltmonopol des Staates nutzen
Ist keine Lösung sondern allein eine
Verlagerung der Zuständigkeit für Gewalt
Aber das sagt lieber keiner mehr laut
Weil die Opfer geschützt werden sollen
Auch wenn es das Problem bloß verlagert
Nicht zu weniger Gewalt führen kann
Niemals zu einer Lösung beiträgt
Manchmal Opfer abstempelt als dann
Gewalttäter wobei sich auch gern
Opfer und Täter verschieben nur
Der Staat gern nach Mode urteilt
Ohne etwas damit zu erreichen
Weil die Menschen erst selbst
Lernen müssen friedlich zu sein
Statt sich voll Hass zu bekämpfen
Was wichtiger für den Frieden wäre
Als ein Ansteigen der Anzeigen

jens tuengerthal 25.11.19

Rauchererotik

Ist Rauchen noch erotisch
Oder heute eher neurotisch
Als schlechte Angewohnheit
Von Süchtigen die noch nicht
Die Zeichen der Apostel der
Gesundheit lasen sondern
Sich lieber hemmungslos
Dem kranken Laster hingeben
Doch vielleicht liegt gerade
In der hemmungslosen Sucht
Auch das sinnliche Element
Was der immer wieder kleine Tod
Mit jedem Zug dem Raucher schenkt
Dieses stückweise Sterben als ein
Weg zwischen Ende und Anfang
Der eben darum so sinnlich ist
Was immer die Gesundheitsapostel
Uns predigen von Impotenz infolge
Ist die erotische Stimmung in den
Raucherräumen der Bars so viel
Größer als jenseits des Dunstes
Dass auch Nichtraucher sie gern
Aufsuchen um so zumindest Teil
Der verruchten Lust zu werden
Nicht bloß mit Birkenstock gesund
Über Untiefen hinweg zu schweben
Vielleicht sterben Raucher früher
Werden wirklich impotenter doch
Nichts wiegt genossene Lust auf
So kann ein kürzeres Leben auch
Wertvoller sein als ein lustloses
Leben ohne Höhepunkte jedenfalls
Hat der blaue Dunst noch mehr
Erotik als jedes Fitnessstudio
Oder vegane Gesundheitsclubs

jens tuengerthal 25.11.19

Sonntag, 24. November 2019

Entbrüstet

In Utah wird einer Frau nun
Der Prozess gemacht weil sie
Barbusig mit ihrem Partner
In der Garage arbeitete was
Weniger erotische als eher
Technische Gründe hatte
Dabei von dessen Kindern
Aus vorheriger Ehe gesehen
Deren Mutter sie nun anzeigte
Wobei unklar blieb ob die Kinder
Geschockt oder amüsiert waren
Das Gezicke viel mehr die Exfrau
Offenbart als die barbusige Neue
Die sich noch dazu als Feministin
Offenbarte der es ums Prinzip geht
Eine eigentlich männliche Domäne
Die das sie bestrafende Gesetz als
Gegen die Gleichheit verfassungswidrig
Nannte was die guten Christen empörte
Ist doch die Scham schon biblisch in
Der Geschichte von Adam und Eva
Als Strafe des einen Gottes genannt
Da müssen die bibeltreuen Mormonen
Solch Schamlosigkeit doch bestrafen
Denn dächten wir vernünftig kritisch
Wie es die Verfassung der USA forderte
Schnitten wir die alten Zöpfe schlicht ab
Die der Aberglaube noch hinterließ
Müssten wir wohl vernünftigerweise
Zugeben dass die Ungleichbehandlung
Gegen Menschenrechte verstößt weil sie
Gleiches ungleich im Wesen behandelt
Auch wenn ich einen Busen immer viel
Erotischer noch finde als Männerbrust
Was Natur für meine sexuelle Neigung
Passend so prägte gilt sicher nicht für
Eine andere Neigung warum auch die
Ungleichbehandlung ungerecht ist
Wie überhaupt die lächerliche Scham
Als Straftatbestand verdrängt gehört
Sollen die Menschen doch nackt sein
Oder Sex haben wo und mit wem es
Gerade gefällt solange es alle daran
Beteiligten frei auch genießen können
Ist Sex etwas schönes und nie schlimm
Schaffen wir lieber die Scham nun ab
Jenes religiöse Überbleibsel letzter Macht
Einer längst impotenten Priesterkaste
Schenken wir dem weiblichen Busen
Egalitäre Freiheit endlich im Alltag
Befreien wir Schwänze und Schösse
Gleich mit für unbegrenzte Lust
Folgen in Gedanken eher Gilgamesch
Als der Geschichte von Adam und Eva
Um wirklich paradiesisch menschlich
Zu leben statt weiter nur von einem
Fernen himmlischen Reich zu träumen

jens tuengerthal 24.11.2019

Samstag, 23. November 2019

Smokingdandy

Rauchen ist völlig nutzlos
Es beschäftigt allein cool
Schädlich ist es wohl dazu
Doch darum geht es nicht
Im Gegenteil soll diesmal
Betrachtet werden wie gut
Das Rauchen zum Dandy
Als völlig nutzlosem Wesen
Das sich dem Genuss hingibt
Passt als sinnliche Lust trotz
Ihrer öffentlichen Anfeindung
Die Raucher gern als kranke
Süchtige öffentlich isoliert um
In diesem Geist noch einmal
An die Erotik des Dunstes als
Zeichen längst vergangener Zeit
Zu erinnern als graue Nebel
Noch verrucht romantisch waren
Kein pathologischer Zustand bloß
Den Gesundheitsapostel lieber
Gänzlich verbannen wollen mit
Überall öffentlichen Mahnungen
Während sich menschliche Maschinen
In Studios fit und gesund erhalten
Ihre Arbeitskraft zu mehren an der
Dann andere besser verdienen
Stehen die rauchenden Dandys
Heute vor der Tür oder ziehen sich
In abgedichtete Serparés zurück
Deren es in Berlin noch genug gibt
In jeder Bar die irgend auf sich hält
Weil diese Stadt das Sinnlose liebt
Etwas dandyhaftes hat mit ihrer
Unproduktiv ewigen Feierlaune
In den vielen Dörfern bis heute
Wie das Rauchen gerade jetzt
Im Schatten des drohenden Todes
Noch mehr zum letzten Daddy passt
Der mit dem Ende spielend genießt

jens tuengerthal 23.11.19

Freitag, 22. November 2019

Aus dem Himmel über Berlin

Wenn ich Flugzeuge höre
Über mir in unserem
Himmel über Berlin
Geteilt oder ungeteilt
Spüre ich die in meinem
Bauch und fühle dich
Langsam näher kommen
Um da zu sein
Um zu kommen
Zusammen endlich auch
Miteinander weniger allein
Und es ist gut so
Komme was wolle
Wann es dann kann
Das unsichtbare Band
Schlingt sich aus dem
Himmel über Berlin
In weiter Ferne so nah
Untrennbar um uns
Und oben brummt es nur

jens tuengerthal 22.11.19

Lustkultur

Haben wir Lust auf Kultur
Ist unser Denken lustvoll
Oder sind wir immer noch
Schwer traumatisiert von der
Geschichte von Adam und Eva
Die alle Lust mit Scham verband
Ein unbewusst also idiotisches
Paradies idealisierte was sich
In der Philosophie noch bis zu
Rousseau und Marx weiterzog
Sind wir unfähig geworden die
Errungenschaften unserer Kultur
Lustvoll wirklich zu genießen
Weil ein absurd unbewusstes
Paradies lange idealisiert wurde
Während die Schöpfungsgeschichte
Des Gilgamesch-Epos damit beginnt
Sich Zivilisation und damit Kultur
Kultiviert und voller Lust hinzugeben
Wie Enkidu dazu rasiert wird um so
Kultiviert 6 Wochen bei einer Hure
Die Liebe und Lust kennenzulernen
Als den wichtigsten Kern der Kultur
Haben wir die Lust lieber bestraft
Eine Sünde noch dazu genannt
Dem Zwang zum einen Gott
Entsprach das Diktat der Monogamie
Was kulturell Vorteile hat in der damit
Beständigkeit der Familien die dem
Nachwuchs ein sicheres Nest geben
Aber vieles Leiden infolge verursachte
Die Lust als Kultur verschwinden ließ
Wie sie das alte Rom noch pflegte
Lust als höllisch bestrafte Sünde sah
Uns gegen die Natur kämpfen ließ
In der Lust ihre Befriedigung sucht
Wie es ihrer Neigung entspricht
Stattdessen das unbewusste Paradies
Diese Hölle des Stumpfsinns für jeden
Echten Genießer zum Ziel machte
Nachdem Menschen stets frustriert
Mit darum viel Gewalt nach ihrem je
Aberglaube strebten ohne das Leben
Je wirklich genießen zu können
Im Gegenteil wurde der Philosoph
Der die Lust in den Mittelpunkt stellte
Frauen gleichberechtigt behandelte
Über Jahrtausende von allen Sekten
Vom Christentum bis zum Islam
Als verlorener Sünder verpönt
Was zu immer wieder Ausbrüchen
Von Hass in allen abrahamitischen Sekten
Für ihren je Aberglauben auch führte
Zerstörung vorheriger Kultur gehörte
Für diese Besitzer höherer Wahrheit dazu
Ließ Erinnerung und Erbe schrumpfen
Für alberne spirituelle Ideen alleine
Die jeder kritische Geist verlacht
Warum das Lachen darüber lange
Strafbar auch wurde als eine Frage
Der Macht über das Bewusstsein
Unbefriedigter Narren voller Sehnsucht
Die bloß nicht kritisch denken sollten
Ihre Freiheit glücklich zu sein niemals
Als schönstes Ziel entdecken sollten
Das nur Lust und Liebe statt des
Lächerlichen Aberglaubens bräuchte
Ein Leben lang lieber kultiviert statt
Bewusstlos paradiesisch glücklich
Lustvoll miteinander zu leben
Als zufriedene Menschen

jens tuengerthal 22.11.19

Donnerstag, 21. November 2019

Waldtränke

Bäume brauchen viel Wasser
Sie holen es sich mit Wurzeln
Aus dem Boden herauf wobei
Unklar noch ist wie sie es bis
In die Kronen pumpen doch
Spannend ist wie das Wasser
In den Boden kommt und woher
Zuerst kommt es vom Regen
Der je nach Baumart verschieden
Schnell auf den Boden kommt
Im Erdreich gebunkert wird um
Für heiße  trockenen Zeiten einen
Vorrat zu bilden der konstant bleibt
Doch woher kommt der Regen
Der sich meist aus Wolken überm Meer
Bildet weiter ins Landesinnere als
Die sonst nur grünen 200km Küste
Warum wird der Rest nicht Wüste
Es ist der Wald und die Seen die
Genug Wasser für neue Wolken
Kondensieren es regnen zu lassen
Wo das Meer nicht mehr wirkt
Durch den Schatten der Bäume
Bleibt der Waldboden feucht kühl
Kühlt durch Kondensat zusätzlich
Biber bewirken durch ihre Bauten
Die Bäche stauen noch weitere
Wasserspeicher als Lebensraum
Der Buchen zwar zu feucht aber
Anderen Arten zum Biotop wird
Doch immer ist der Wald großer
Erzeuger von Wolken die Wasser
In ferne Regionen auch bringen
So sehen wir wichtig der Wald
Für überall gutes Wachstum ist
Sonst verdorrten küstenfernere
Regionen ohne große Flüsse
Wer also Klima und Böden für
Die Zukunft retten will pflanzt
Bäume zu Wäldern die uns erst
Auf Dauer das Leben zu sichern
So schafften wir Ruheräume die
Als Urwald noch weiter wirkten
Weil wir uns nicht die Erde Untertan
Machen sollten sondern statt des
Überholten Aberglauben besser
Mit ihr künftig leben lernten
Nur verbrauchen was wir auch
Zurückgeben für die Zukunft

jens tuengerthal 21.11.19

Mittwoch, 20. November 2019

Baumalter

Wir wachsen am meisten
In den ersten Jahren des
Lebens und dachten lange
Bei Bäumen wäre es auch so
Doch welch Irrtum tatsächlich
Diese wachsen im hohen Alter
Viel mehr und binden dadurch
Länger und mehr CO2 was sie
Klimatisch so wichtig macht
Der Anstieg dieses Gases aber
In der Atmosphäre führte dazu
Dass Bäume viel schneller wachsen
Was ausgleichen könnte wären
Wälder noch frei und natürlich
Nicht wie meist bewirtschaftet
Was die natürlichen Prozesse
In denen Holz abgebaut wird
Unterbricht diese dafür eher
Als Feuerholz genutzt werden
Zu schnell zu viel Gas freisetzen
Was zu klimatischen Veränderungen
Führen wird die ganze Regionen
Nahe der Küsten untergehen lassen
Zu unabsehbaren Veränderungen führt
Die wir nicht mehr kontrollieren können
Warum großflächige Aufforstung dringend
Nötig wäre noch etwas zu retten jedoch
Ohne daraus Nutzwald zu machen
Sondern lieber mutig auf Urwald
In Jahrhunderten zu setzen
Der klimatisch am besten wäre
Unser Wachstum zu begrenzen
Um Natur mehr Raum zu geben
Wäre ein erster nötiger Schritt dabei
Falls einer fragt wie sich das jemals
Rechnen sollte sei darauf verwiesen
Der Schaden ohne wäre größer
Wer zur Rettung des Klimas aber
Mehr Ackerland in Wald wandelt
Kann nur weniger produzieren
Was ausgeglichen werden kann
Etwa durch weniger Fleischproduktion
Die für die gleiche Menge wiederum
Ein vielfaches an Land braucht
Weniger Fleisch essen dafür mehr
Wild in größeren Flächen wäre
Ein ökologisch gesunder Ausgleich
Wagten wir wieder mehr Wald um
Klimatisch noch etwas zu retten
Es wird lange dauern bis es wirkt
Weil alte Bäume mehr wirken
Jahrhunderte vermutlich noch
Fangen wir besser sofort an
Damit es in Zukunft wieder alte
Bäume in echten Urwäldern gibt
Es könnte uns retten was doch
Grund genug sein sollte

jens tuengerthal 20.11.19

Erdreich

Wir reden gern vom Erdreich
Wenn wir das Dunkle unter uns
Meinen ohne zu wissen wie reich
Oder arm es da wirklich ist wo
Die Basis des Waldlebens liegt
Sichtbar ist uns meist nur Erde
Die uns unbelebt sogar scheint
Dabei wohnen dort viel mehr
Wesen auf wenigen Quadratmetern
Als es Menschen auf der Erde gibt
Was unvorstellbar noch scheint
Ist oft wirklich winzig klein nur
Dem bloßen Auge unsichtbar
Doch wichtiger als Wölfe und Rehe
Für das Überleben des Waldes
Als eigene Biosphäre der Natur
Die sich selbst im Gleichgewicht hält
Wenn etwa winzige Milben in gleich
Heerscharen Rinde und Blätter in
Wieder nährreichem Boden verwandeln
So spielt Natur im Urwald ganz
Harmonisch zusammen wie es
Ihrem Wesen entspricht und oft
Ist das unscheinbar Winzige wichtiger
Für das Gleichgewicht als die Riesen
Die wir alle auf den ersten Blick sehen
Manches was uns eher ekelt wie eben
Milben die wir aus Hausstaub kennen
Sorgt erst für natürliche Ordnung indem
Es von dem lebt was Natur produziert
Vielleicht können wir davon lernen
Auch Natur ihren Lauf zu lassen
Weil sie von alleine eben funktioniert
Wie wertvoll das Kleine oder Eklige
Für den Bestand immer wieder ist
Auch wenn nahezu unsichtbar oft
Dem Leben einfach zu vertrauen
Wenn wir der Natur schlicht folgen
Statt sie besiegen zu wollen immer
Deren Zusammenspiel wir noch lange
Nicht wirklich verstanden haben
Lieber bescheiden zu bewundern
Was ganz natürlich schon da ist
Damit glücklich lieber zu leben
Könnte uns auf Dauer besser tun

jens tuengerthal 20.11.19

Dienstag, 19. November 2019

Baumwesen

Pflanzen sind Lebewesen
Das ist inzwischen allen klar
Doch wie ähnlich sind sie uns
Menschen oder anderen Tieren
Ist die Scheidung zwischen den
Pflanzen und Tieren noch legitim
Meistens sind Bäume unbeweglich
Sobald sie Wurzeln schlugen
Dauert die Übertragung von
Informationen viel länger noch
Misst sich Alter in Jahrhunderten
Was weder Tier noch Mensch
Zumeist erreichen kann dafür
Sind sie in vielem langsamer
Aber überleben bereits seit etwa
600 Millionen Jahren und damit
Länger als die meisten Lebewesen
Vieles spricht inzwischen dafür
Dass Bäume ein Gedächtnis haben
Sogar neuronaler Strom ist messbar
Es liegt vermutlich in den Wurzeln
Aus denen auf abgesägten Bäumen
Neue alte wachsen können wie uns
Die C14 Methode längst bewiesen
Die auch das sagenhafte Alter von
9000 Jahren von Fichten nachwies
Die im Norden Schwedens sogar
Dauerfrost der Eiszeit überlebten
Wobei bis heute unklar ist wie sie
Das im ewigen Eis noch schafften
Was ihnen die Kraft zu leben gab
Wie vieles auch der Kommunikation
Der Bäume über lange Strecken
Trotz ihrer Unbeweglichkeit uns
Rätselhaft erscheint was auch
Für die unterschiedliche Reaktion
Auf Angriffe von außen gelten muss
Die erlernten Muster wie auch die
Intelligent angepasste Reaktion
Die sogar andere warnen kann
Durch Botschaften die nur der Wind
Verweht sprechen für ein Gedächtnis
Wie es uns alte Sagen phantastisch
Noch verkündeten und Bücher
Wie der Wind in den Weiden
Oder der kleine Hobbit erzählen
Doch scheint etwas daran zu sein
Wüssten wir nur hinzuhören
Uns genug Zeit für die Bäume
Wieder zu nehmen verstünden wir
Vielleicht besser was Zeit bedeutet
Wie wertvoll pflanzliches Leben
Auch sein kann würden endlich
Wert schätzen was um uns wächst
Statt blind weiter zu zerstören was
Basis allen Lebens auch ist

jens tuengerthal 19.11.19

Volljährig

Heute vor 18 Jahren sind wir
Deine Mutter und ich noch
Mit dem Taxi in die Charité
Dann hast du dir noch über
Zehn Stunden Zeit gelassen
Bis sie dich rausgeholt haben
Das ging alles rasend schnell
Und dein Papi war total nervös
Bis er dich endlich im Arm hielt
Alles wieder gut mir schien
Mit dem süßesten Baby der Welt
Das damals noch ganz winzig
Heute seine Mutter längst schon
An Länge überholt hat und nun
Bist du plötzlich volljährig
Dein Papi denkt voller Liebe
An dich und ist so stolz
Auf seine große Tochter auch
Wenn das nur dein Verdienst ist
Dass du so eine tolle junge Frau
Geworden bist die ich betrachte
Und dabei denke wie schön
Dass sie so ein sozialer Mensch
Eine wunderschöne Frau zugleich
Engagiert gebildet intelligent ist
Zugleich das Feiern nicht vergisst
Große Parties schon schmeißt
Ein wildes Berliner Mädchen wie
Zugleich ein zartes Gemüt ist
Darüber bin ich sehr glücklich
Mach weiter so es ist alles gut
Dein Papi ist sehr stolz auf dich

jens tuengerthal 19.11.19

Montag, 18. November 2019

Weicheeiche

Eichen sollst du weichen
Buchen sollst du suchen
Zumindest im Gewitter
Gilt die alte Bauernregel
Im Wald verdrängen die
Buchen gerne die Eichen
Wachsen schneller und
Rauben den Eichen das
Lebensnötige Licht denn
Sozial ist die Buche allein
In ihrer Art andere Bäume
Dagegen verdrängt sie gern
Warum es im Land hauptsächlich
Buchenwälder gab dafür Eichen
Zu einsamen Solitären wurden
Die dafür widerstandsfähiger
Mit dickerer Rinde ganz für sich
Über 500 Jahre alt werden können
Wie gerne erinnere ich mich noch
An die alten Schwanheimer Eichen
Die schon Goethe aus ebenfalls
Frankfurter Jugend schon als uralt
Beschrieb in Dichtung und Wahrheit
So mag die Eiche im Wald eher
Von der Buche verdrängt werden
Auf freiem Feld dagegen lebt sie
Oft als Solitär viel länger als alle
Sonst heimischen Bäume wurde
So zum Symbol für Bestand den
Sie im Wald gegenüber Buchen
Gerade nicht zeigt da im Rudel
Die beständige Eiche unterliegt
Aufgrund ihrer Langsamkeit
Aber als Solitär sich stärker zeigt
So ist die Eiche längst ein Teil
Des Kulturlandes geworden auch
Während Buchen im Wald blieben
Zeigt es darum viel Kultur wenn
Die Deutschen die Eiche als ihren
Baum wählten aber die Buche
Welche die Wälder aus denen
Sie einst kamen ausmacht oder
Ist es das Gegenteil von alter
Ideologie die meinte den stärksten
Baum als Sieger sich zu wählen
Eine Vorliebe für Schwächere
Gar Zuneigung zu Einzelgängern
Sich in diesem Stamm eher zeigt
Als Geschichte vermuten ließe
Frage mich was diese Liebe der
Deutschen zur Eiche verrät ob sie
Einfach traditionell unreflektiert ist
Wie so oft in der Geschichte leider
Mehr Blindheit als Erfahrung belegt
Oder ein Volk von Eigenbrötlern eher
Offenbart als eine Gemeinschaft wie
Goethe einst so treffend schrieb
Zur Nation zu bilden ihr Deutschen
Ihr hofft es vergebens bildet lieber
Freier zu Menschen euch aus
Ob sie sich dabei besser noch
An Buchen oder Eichen orientierten
Oder am besten mehr Bücher läsen
Sei hier einmal dahingestellt doch
Scheint es gut mache Vorurteile
Gelegentlich infrage zu stellen

jens tuengerthal 18.11.19

Liebestod

Stirbt die Liebe unter der Auswahl
Immer irgendwie besserer Optionen
Oder erreicht sie ihre höchste Blüte
Erst im Schatten großer Vielfalt
Aus der sich bewusst entschieden wird
Nicht mehr der schnelle kleine Tod
Der relativ austauschbar wurde
Zählt als vielfältig höchstes Ziel
Sondern die Einmaligkeit daneben
Die dauerhaft fühlbar bleibt macht
Monogamie erst wirklich wertvoll weil
Kein Produkt von äußerem Zwang
Sondern bewusste Entscheidung
Im Schatten optionaler Vielfalt
Warum allen die bewusst handeln
Jene optionale Vielfalt statt Verführung
Zu bieten den Wert der Entscheidung
Im Leben miteinander erst schöpft
Keine Option mehr zu wollen um
Füreinander entschieden zu sein
Was nur kann wer die Wahl hat
Dennoch dabei bleibt statt sich
Alternativlosen Illusionen hinzugeben
Eine bewusste Entscheidung trifft
Darum ist die optionale Vielfalt
Der virtuellen Netze weniger Tod
Als Geburt der Liebe als einer
Entscheidung füreinander
Trotz aller Alternativen
Die wertvoll macht

jens tuengerthal 18.11.19

Sonntag, 17. November 2019

Onlinedating

Sich online daten ist wirklich
Spannend auch wenn immer
Etwas irreales dabei mitklingt
Wenn du völlig Unbekannte
Plötzlich real triffst und damit
Alle vorher Illusionen verfliegen
Manchmal werden sie dann
Von der Realität übertroffen
Leidenschaft taucht aus dem
Vorher nur Traum vor dir auf
Häufiger noch passiert nichts
Dann musst du dich schon
Sehr bemühen irgend mehr
Daraus zu ziehen als netten
Smalltalk wobei sich immer
Empfiehlt möglichst frei über
Themen wie Sex oder die
Eigene Erfahrung auf den
Plattformen zu reden um
Die lächerliche Lage damit
Zu entspannen denn wie oft
Sehe ich die doch nicht
Paare peinlich schweigsam
Beieinander sitzen ohne sich
Irgend näher noch zu kommen
Was zum Thema Annäherung
Führt die heute immer wieder
Ein Drahtseilakt der Befindlichkeiten
Besonders der Damen dabei ist
Auch wenn es natürlich beiden
Wenn mal die Chemie stimmt
Sehr um das eine auch geht
Tut Frau von Ehre gern alles
Dies zumindest zu verzögern
Ihren Wert damit zu erhöhen
Sich begehrenswert zu machen
Während Mann dabei zwischen
Desinteresse und noch nicht
Bedrängung balancieren muss
Interessant zu bleiben also mit
Erfahrung Frau den Vortritt lässt
Was aber bei erwartbarem Ablauf
Auch sehr viel Geduld kosten kann
Der die Erfahrung abträglich ist
Vor allem muss Mann dabei noch
Richtig einschätzen was Frau will
Auch wenn sie das Gegenteil sagt
So ist manche schon tief beleidigt
Fühlt sich zurückgewiesen wo die
Andere empört me to längst ruft
Das Onlinedating ist also ein sehr
Riskantes Pflaster das sonstigen
Sport bei weitem an Gefahren
Übertrifft und alle Aufmerksamkeit
Von Mann ständig fordert der dabei
So tief fallen wie sich verlieren kann
Erfahrung lehrte mich wider die Natur
Große Zurückhaltung eher zu üben
Außer es fühlt sich ganz anders an
Was auch das Gegenteil sein kann
Weil wenig je trügerischer wohl ist
Als dabei bekundete Überzeugungen
Die meinen können was sie sagen
Aber genauso das genaue Gegenteil
Auf nichts weniger Verlass ist als auf
Die Reaktion der Frau dir gegenüber
Wovon ich längst aufgegeben habe
Eine Meinung haben zu können
Weil sie nichts sicher dabei haben
Als die Überzeugung anders als alle
Übrigen Frauen zu sein was wiederum
Zu besonders erhöhter Vorsicht rät
Weil die dabei gewohnten Muster gern
Zur Selbstbestätigung durchbrochen werden
Doch etwas besonderes wieder zu sein
Auch die alten Regeln der Jagd sind heute
Hinfällig jede verwirklicht sich selbst
So scheint mir Gelassenheit heute der
Beste Weg zum Ziel zu sein wie keines
Dabei irgend zu haben mit egal was
Am Ende noch glücklich zu sein
Wer nun noch den hohen Anteil
Psychischer Störungen einkalkuliert
Der sich im Netz geballt findet
Kann das große Theater mit etwas
Gelassenheit betrachten die hilft
Manche Launen lächelnd zu ertragen
Irgendwie lohnt doch alles immer
Die Persönlichkeit reifen zu lassen
In der großen Schule des Lebens
Was zu kitschig für ein Ende wäre
Müsste nicht Schluss sein

jens tuengerthal 17.11.19

Liebesflüchtig

Manche fliehen vor dem Glück
Weil es ihnen zu groß scheint
Um wirklich zu sein ihnen also
Mehr Angst macht als Befriedigung
Schenken könnte gäben sie sich
Jemals ganz hin anstatt nur vor
Was auch immer wegzulaufen
Ohne ein Ziel dabei zu haben
Als der Angst als Antrieb zu folgen
Dabei geht es im Leben um nichts
Als einfach anzukommen
Denke ich mir immer staunend
Was sie wohl wollen könnten
Irgendwo irgendwann bei irgendwem
Heben sie im Kampf um Herrschaft
Lieber immer wieder ab
Landen nur um aufzutanken
Bleiben immer einsam dabei
Da bleibe ich lieber wo ich bin
Warte was kommt um zu bleiben
Lasse was flüchtig ist fliegen
Kümmere mich nicht weiter darum
Was ziellos umher schwebt
Denke ich zumindest theoretisch
Meist kommt es dann anders
Was aber nicht notwendig immer
Gegen alle Theorie spricht
Manche nennen es Liebe aber
Flüchtlingspolitik passte auch

jens tuengerthal 17.11.19

Samstag, 16. November 2019

Liebeswirren

Die Liebe ob virtuell oder real
Verwirrt immer wieder gerne
Kaum hast du dich auf eines
Eingestellt oder abgefunden
Mit diesem oder jenem Zustand
Erscheint plötzliches ein Gefühl
Was schon aufgegeben wurde
Klopft an als wäre nichts gewesen
Möchte an der Uhr einfach drehen
Als flögest du mit Lichtgeschwindigkeit
Über deine eigenen Abgründe hinweg
Ohne zu wissen wohin es gehen soll
Fühlt sich der früher Waldläufer doch
Ein wenig verwirrt von allem dabei
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Betrachte ich was hier just passiert
Lasse es geschehen und warte ab
Was bleibt was geht was kommt
Zusammen miteinander überhaupt
Was weiß ich schon denke ich nur
Mit Montaigne staunend über die Welt
Es wäre eine Illusion zu glauben ich
Könnte all dies wirklich verstehen
Gar Frauenherzen ergründen
Betrachte das ewige Rätsel
Staunend und lasse alles fließen
Was bleibt bleibt was geht geht

jens tuengerthal 16.11.2019

Liebeslotto

Die virtuelle Liebe verführt
Zum Liebeslotto bei dem es
Nichts zu gewinnen gibt als
Die Illusion ewiger Vielfalt
Aus der wir zu wählen meinen
Anhand schnell gewischter
Schöner Bilder wie real sie
Immer sein mögen hinter den
Virtuellen Scheinwelten der
Netzwerke die uns zu gerne
Von Algorithmen gesteuert
Aufeinander noch loslassen
Das Traumlos nicht zufällig
Sondern wohl gewählt zu ziehen
Doch selten gelingt es wem dabei
Weil keiner sich zufrieden gibt
Mit dem was dort gefunden
Vielmehr beliebig weiter
Gesucht geschrieben geküsst
Wird ob sich nicht doch noch
Etwas besseres irgendwo findet
Warum die hohe Kunst nicht darin
Besteht die Schönste und Tollste
In allen Netzwerken zu finden denn
Diese Suche endete nie ließe nur
Im steten Strom relativieren wie
Am Ende einsam verzweifeln weil
Immer etwas neu reizen könnte
Sondern die eine für sich um des
Glücks wegen zur Schönsten zu machen
Was vielleicht genau das Wunder ist
Warum Liebe angeblich blind macht
Obwohl sie viel tiefer sehen lässt
Uns mit liebenden Auge erst die
Vollkommene Schönheit sehen lässt
Ohne Zweifel glücklich macht wenn
Wir den Mut haben dafür nicht mehr
Die freie Wahl künftig zu haben
Doch gebe ich als Mann von eher
Bescheidenem Horizont mein Wahlrecht
Gerne auf die Schönste für immer als
Nicht nur unerreichtes Ideal zu haben
So müssen wir in der Liebe vielleicht
Manchmal Freiheit aufgeben sie zu
Gewinnen auf Dauer

jens tuengerthal 16.11.2019

Freitag, 15. November 2019

Liebessorge

Wer liebt sorgt sich auch
Um die Liebste intensiver
Wie um die Lieben alle
Warum Polyamorie eher
Stressig für Liebende ist
Die in beständiger Sorge
Um ihre vielen Lieben leben
Mühsam diese koordinieren
Voreinander verbergen wie
Damit unsichtbar machen
Leben unoffen verbringen
Was mir zu anstrengend wäre
Zumindest auf Dauer dabei
Andererseits relativiert Menge
Lässt das einmalige Leiden
Verhältnismäßig erscheinen
Nimmt Problemen ihre Dramatik
Macht die Reaktion angemessen
Auf dem Jahrmarkt der Aufmerksamkeit
Dem Schauplatz der Geschlechter
Dessen Währung Interesse heißt
Über den wir auf dem Drahtseil
Balancieren zwischen gerade genug
Aber niemals zu viel um uns nichts
Zu vergeben im großen Spiel
Bei dem am Ende keiner siegt
Aber alle glücklich sein wollen
Als gäbe es wirklich Wunder

jens tuengerthal 15.9.2019

Donnerstag, 14. November 2019

Herbstaufundab

Die bunteste Jahreszeit wechselt
Zwischen lichtlos grauen Tagen
An denen die Sonne sich kaum
Zwischen Nebelschleiern zeigt
Tage im Dunst kommen und gehen
Nur Tee und Kamin noch trösten
Über die dunklen Tage hinweg
Und schönster hellster Sonne
Die alle Schönheit des Herbst
In leuchtendem Bunt strahlen lässt
So heller als Sommer noch wirken
In denen dunkles Grün beschattet
Die Hitze noch stöhnen lässt die
Längst frischer Kühle hier wich
Manchmal aber vergehen dann
Die grauen Tage in schönstem Rosa
Westlich was Hoffnung uns gibt
Die der heutige sonnige Tag
Auch überreichlich erfüllte
Was auch innerlich strahlen ließ
Beim kurzen Weg durch den Wald
Kraft gibt für wieder graue Tage
In denen sich der Nebel auch gern
Verschleiernd auf das Gemüt legt
So macht der Herbst auch Stimmung
Manche blühen im Grau erst auf
Anderen ist sogar die Sonne zu kalt
Während ich mich stets bemühe
Auch im dichtesten Nebel noch
Einen Leuchtturm zu sehen fragt sich
Mancher im Herbst warum noch weiter
Wenn alle Natur so schön stirbt
Liegt der Tod uns näher der zu gern
Im Herbst unter den Alten fischt
So ging ich heute gut gelaunt
Von der Sonne beschienen
In den Buchladen wo mich dann
Die Nachricht einer lieben Freundin
Erreichte in deren Leben gerade
Der graue Nebel des Krebs sich
Überraschend bei ihrer Mutter
An diesem hier so schönen Tag
Ausbreitete und damit ihr Leben
Verdunkelte und es blieb nichts
Als ihr Trost und Liebe zu geben
Die in der Ferne nur in Worten
Wenn überhaupt ankommt
Auf das dem gefühlten Herbst
In dunklem grau auch wieder
Leuchtende Tage folgen
Weil alles fließt in der Liebe

jens tuengerthal 14.11.2019

Mittwoch, 13. November 2019

Baumknigge

Bäume wachsen gerade hoch
Gen Himmel also Sonnenlicht
Was ihre Photosynthese stärkt
Sie schnell stark werden lässt
Sie folgen damit der Ordnung
Der Natur die ihrem Wesen als
Lebewesen völlig entspricht
Nur ungewöhnliche Umstände
Sorgen für schiefes Wachstum
Oder Teilung etwa der Kronen
Was sie auch anfälliger macht
Darum spricht die gute Ordnung
Mit geraden Bäumen im Wald
Der Natur der Bäume ganz
So sind sie am stabilsten
Ihre Welt ist dann in Ordnung
Die Bäume sind damit auch
Am widerstandsfähigsten gegen
Stürme Unwetter und Schädlinge
An steilen Hängen kann der Druck
Wandernder Erde und des Schnee
Zu einem Schrägstand führen der
Zwar anfälliger macht dafür aber
Den Umständen besser trotzt
Doch wachsen sie auch dort
Irgendwann gerade nach oben
Weil es ihrer Natur entspricht
Zumindest soweit sie gesund
Bilden sie oben eine Krone
Statt mehrerer die im Sturm
Mehr Angriffsfläche bieten
Den Stamm zu spalten drohen
Wo das passiert werden die
Wunden schnell infiziert und
Der Stamm von Innen gefressen
Was auch zum Tod meist führt
So hat die Ordnung der Natur
Ihren guten Sinn und stärkt
Die Bäume beim Überleben
Hält den Wald auf diese Art
Gesund und widerstandsfähig
Spannend wäre nun die Frage
Ob Ordnung und aufrechtes
Wachstum auch den Menschen
Entspricht oder was für unser
Sein die beste Ordnung wäre
Aufrecht durchs Leben zu kommen
Wann wir uns besser natürlich
Einer Hanglage anpassen also
Umwege in Kauf nehmen um
Langfristig so besser zu leben
Was in einer automatisierten wie
Arbeitsteiligen Gesellschaft die
Unbequeme Normalität längst ist
An die wir uns unter Zwang nur
Anpassen um zu funktionieren
Doch täte es wohl manchen gut
Die nur als Rädchen funktionieren
Mehr ihren geraden Weg zu suchen
Um aufrecht durchs Leben zu kommen
Statt sich unnatürlich zu verbiegen
Was auf Dauer für Menschen wohl
So ungesund und gefährlich ist wie
Für Bäume in der inneren Stabilität
Den aufrechten Gang uns raubt
Der uns zu Menschen erst machte
Der Knigge der uns zur aufrechten
Haltung im Leben erzieht könnte so
Mehr unserer Natur entsprechen als
Viele über Ordnung fluchend denken
Weil wir so Sicherheit wie Stabilität
Im Leben dauerhaft uns erhalten
Wo dies den Umständen entspricht
Die manche Schieflage rechtfertigen
So lange die Richtung am Ende stimmt

jens tuengerthal 13.11.19

Liebesende

Anfang und Ende liegen
Sich manchmal näher als
Glaubt wer noch glaubt
Es gäbe Himmel und Hölle
Außer in uns immer wieder
Darum lohnt sich auch
Manchmal zu warten
Was kommt zu genießen
Wie schön Wunder sind
Die langsam kommen
Mit wie zueinander

jens tuengerthal 13.11.19

Dienstag, 12. November 2019

Baumsex

Haben Bäume auch Sex
Können sie es genießen
Was tun sie dabei um die
Fortpflanzung zu erreichen
Fragt sich wer sich mit dem
Leben im Wald beschäftigt
Weiß die Bäume stehen fest
Bleiben stets an ihrem Platz
Die direkte Befruchtung wie
Bei Menschen und Tieren
Scheint also ausgeschlossen
Auch haben wir Bäume wohl
Knarren aber nie stöhnen gehört
Was die Bäume beim Sex selbst
Empfinden wissen wir bisher nicht
Schon Menschen fällt es schwer
Diese Dinge klar zu artikulieren
Doch wie viele Versuche von uns
Scheitern daran wie schwer muss
Es da erst für verwurzelte Bäume
Sein ihre Bedürfnisse zu artikulieren
Ihre Lust miteinander zu befriedigen
Wie wenig wissen wir dazu noch
Wenn auch viel darauf hindeutet
Dass Bäume mehr empfinden als
Viele Menschen bei der Hingabe
Die sie eher sportlich erledigen
So senden sie Botenstoffe der Lust
An die passenden Partner wodurch
Diese zur Paarung animiert werden
Auch Insekten helfen beim Transport
Der Samen wie der dann nötigen
Bestäubung die Fortpflanzung erst
Möglich macht und überbrücken
So naturgegebene Entfernungen
Teilweise auch mithilfe des Windes
Der die leichten Pollen weiterträgt
Womit die Lust herbeigeweht wird
Was wir Menschen über Parfüm
Wie andere Botenstoffe kennen
Auch entscheiden Bäume frei ob
Sie sich fortpflanzen oder das Risiko
Dabei wiederum zu hoch ist weil
Zu viele Tiere da sind oder die
Witterung gerade dazu passt
Wie befriedigend Sex für Bäume ist
Was die Lust mit ihnen alles macht
Wissen wir noch nicht was sich aber
Nicht sehr vom Sexleben vieler
Zweibeiner unterscheidet die selten
Wirklich wissen was sie tun noch
Wie sie gemeinsam zur erträumten
Befriedigung finden die eher noch
Die Ausnahme leider häufig ist weil
Sie weniger aufeinander hören als
Onanie miteinander nur beitreiben
Was sie fälschlich Sex dann nennen
Da sind Bäume feinfühliger wohl
Die sogar Inzucht relativ konsequent
Vermeiden können um sich passende
Partner in der Ferne lieber zu suchen
So könnten wir Menschen wohl auch
Für unser Sexleben manches noch
Von Bäumen lernen die immer sehr
Ruhig und bedacht dabei vorgehen
Was mehr Erfolg verspricht als viele
Schnellschüsse wie sie uns oft als
Heldenhaft gelten ohne es zu sein
Warum sich Zeit lassen bei der Wahl
Wie achtsame Pflege besser sind
Als die übliche Wegwerfmentalität
Damit sein kann was Zeit braucht

jens tuengerthal 12.11.19

Sonntag, 10. November 2019

Wurzelheimat

Viele Menschen reisen gern
Um die Welt um überhaupt
Etwas zu erleben in Bewegung
Als brächte uns Unruhe weiter
Entfernte uns nicht mehr von
Dem auf was es uns ankommt
Immer mehr indem es Denken
Durch bloße Bewegung ersetzt
Mehr von dem nur stiftet was
Ursache des Problems eher ist
Uns reisend heimatlos macht
Weil Menschen Bäumen eher
Gleichen als Vögeln also keine
Flügel haben sich zu erheben
Sondern Wurzeln brauchen
Wieder Halt zu finden im Leben
Was sich in Konsequenz der
Beständigen Unruhe gern auch
Pathologisch wuchernd entwickelt
Während echter Wald sich heilt
Finden immer mehr immer weniger
Halt im Leben werden depressiv
Oder von Ängsten geplagt die
Spiegel der wurzellosen Unruhe
Ausdruck von Unfreiheit auch sind
Bei der Kant der ein Leben lang
In Königsberg blieb viel eher noch
Für das Gegenteil stand nämlich
Die größte Freiheit zu denken aber
Seinen Wurzeln treu zu bleiben
Im leeren Raum fest zu stehen

jens tuengerthal 10.9.19

Samstag, 9. November 2019

Novembertag

Es ist nur ein Tag im November
Dieser seltsam vielfältige neunte
Ostwestliches liegt vielen nah
Nicht nur auf dem Diwan wohl
In der einzig aufrechten Lage
Der entspannten Horizontalen
Ein Volksfest wird es manchen
Im traurigen Monat November
Als Heine nach Deutschland kam
Ein Wintermärchen auf den Herbst
In Versen uns aus Paris zauberte
Was passend wie unpassend scheint
An jenem Tag der so vielfältig bleibt
Dass feiern wie trauern falsch scheint
Wir inmitten nicht so wissen wohin
Was typisch deutsch sein könnte als
Existenz irgendwo dazwischen noch
Mit unvergänglicher Schuld seit 38
Einer Republik seit 18 oder deren 2
Von Scheidemann und Liebknecht
Dem illegal zu Wien erschossenen
Robert Blüm 1848 zu Heines Zeiten
Als käme er aus den Wintermärchen
Floh der Winterkönig Friedrich I. aus
Dem ihn einst wählenden Böhmen
In die heimatliche Pfalz mit seiner
Frau aus dem Hause Stuart deren
Mutter die erste Elizabeth verkürzte
Am 9. November 1620 was noch
Weitere 28 Jahre Krieg bedeutete
Seither dunkle Erinnerung auch im
Simplicissimus uns geworden nach
Dem westfälischen Frieden eher vor
Religiösen Experimenten warnen sollte
Was dennoch nichts half gegen den
Unvernünftig dummen Nationalsozialismus
Diesem peinlichsten Ausrutscher der
So tödlich wie präzise deutsch war
Schon mit Hitler und Ludendorff 1923
Am selbigen neunten putschen wollte
Noch für 10 Jahre scheiterte wie die
Täter nach Landsberg brachte was ja
In Deutschland auch im Fußball keiner
Karriere nachhaltig bisher geschadet
Wenn auch nicht jeder Mein Kampf
Dort schrieb einer sich viel lieber
Erschüttert geläutert als Wohltäter gab
Ist gegensätzliche Vielfalt in allem
Vielleicht typisch deutscher als alles
Warum bunter Vielfalt in Verantwortung
Heute zu gedenken angemessener scheint
Als die eine oder andere Richtung
An diesem mal wieder 9. November

jens tuengerthal 9.11.19

Freitag, 8. November 2019

Baumband

Gibt es ein Band zwischen
Menschen und Bäumen
Das über bloße Nachbarschaft
Weit hinausgeht die Verbindung
Als überlebenswichtig uns zeigt
Warum wir Wälder unbedingt
Erhalten müssen als Natur
Mit der wir im Zusammenspiel
Erst eine dauerhafte Zukunft
Haben die einander auch hilft
Fragte ich mich schon lange
Entdeckte bei der Lektüre vom
Peter Wohlleben nun wie weit
Dieses Band wirklich reicht
Wie wichtig es heute wäre um
Noch das Klima zu retten endlich
Konsequent aufzuforsten damit
In ferner Zukunft wieder echter
Wald entsteht der den Namen
Urwald auch verdient was viele
Menschliche Generationen dauert
Darum schnell begonnen werden
Sollte uns dem Ziel im Baumtempo
Langsam wieder zu nähern mit dem
Wald als Teil unserer Natur zu leben
Was allen im Leben besser täte

jens tuengerthal 8.11.19

Donnerstag, 7. November 2019

Liebesgelassen

Die Welt virtueller Liebe macht
Gelassener durch ihre Vielfalt
Was spannender macht als
Leidenschaftliche Konzentration
Die eher vertreibt als anzieht
Da in der Liebe wie in der Lust
Die Gesetze des Marktes gelten
Angebot die Nachfrage bestimmt
Überschuss die Preise verdirbt
Wer jederzeit verfügbar ist scheint
Jedenfalls spürbar bei Frauen
Nicht mehr reizvoll was viele Ehen
An der Monogamie scheitern lässt
Die nur befriedigt je gut sein kann
Gesollt der Anfang vom Ende ist
So nimmt der Markt virtueller Liebe
Auch wo er sich auf Lust beschränkt
Mit seinem Überangebot alle Angst
Leer auszugehen irgendwas findet
Sich auf Dauer immer wo es doch
Mit nur wenig sprachlichem Talent
Ein leichtes ist vielfältig parallel
Zu flirten im virtuellen Raum der
Grenzenlos diskret dabei ist
Zumindest erscheint dort die
Liebe nicht mehr als Einbahnstraße
Was ihr so viel an Schönheit nimmt
Denoch davon zu träumen mit einer
Anzukommen entspricht mir zwar
Dem die Monogamie natürlich scheint
Weil erst Konzentration uns auch
In der Lust zur Perfektion führt
Wie in der Kunst zu große Vielfalt
Willkürlich nur noch erscheint
Aber die Gelassenheit gegenüber
Der steten Vielfalt nimmt dabei
Die Bedürftigkeit die so oft uns
Erpressbar macht in Beziehungen
Zu bekannt traurigen Folgen führte
So mag ich mir auch sicher sein
Nur eine noch zu wollen jedoch
Werde ich um dies zu erhalten
Nie mehr einer das Gefühl geben
Sie könne sich meiner sicher sein
Weil die dadurch Gelassenheit
Auf Dauer attraktiver macht
Während Gewissheit scheinbar
Notwendig Frau zum Missbrauch
Dieser zu verführen scheint
Zumindest unattraktiv macht
Den Marktwert eklatant senkt
Neugier auf andere weckt oder
Zumindest Methoden der Erpressung
Spürbar aggressiver macht weil es
Wie immer um Herrschaft geht
Liebe sich nur dort entfaltet
Wo wir frei ohne alle Spiele
Einander wollen und gönnen
Alles übrige aber zumindest
Ein sinnliches Spiel sein kann
So schreibe ich zur Theorie
Die das Gefühl besonders gern
Wo es von hinten schieben hilft
In Windeseile ad absurdum führt
Doch ist es gut zumindest darüber
Mit Gelassenheit nachzudenken
Irgendwann geduldig weise dabei
Zu werden und sexy zu bleiben
Um zu genießen was ist

jens tuengerthal 7.11.19

Tourismusterror

Alles zu viel schadet der
Natur und ihrem Gleichgewicht
Darum wäre weniger stets mehr
Was wir eigentlich längst wissen
Wird im Urlaub gerne ignoriert
Bücher die uns darüber aufklären
Was wir gesehen haben müssen
Sorgen für steten Zustrom der
Massen die allein dadurch schon
Zerstören was sie unbedingt
Noch gesehen haben wollen
Es gibt keinen korrekten Tourismus
Nur weniger oder besser keinen
Wenn wir Lebensräume schützen
Wollen um das System irgendwie
Noch im Gleichgewicht zu halten
Auch wenn Umweltschützer die
Sich in bester Absicht treffen
Noch nebenbei Highlights schnell
Besichtigen werden sie Teil des
Großen Stroms der Zerstörung
Die kaputt macht wovon wir leben
Uns die eigenen Wurzeln kappt
Auf den Spuren von Humboldt
Um die Welt reisen um seine
Ökologisch revolutionären Ideen
Weiter zu verbreiten klingt toll
Doch dazu genügte ihn zu lesen
Um zu verhindern wovor er
Längst so weitsichtig warnte
Reisen hat keine Zukunft mehr
Zumal die Touristen noch dazu
Über kleinste Sporen ungesunde
Keime in ihre Heimat einschleppen
Dies lässt sich nicht vollständig
Verhindern sie wandern auch mit
Zugvögeln immer wieder ein
Doch bewusst weniger reisen
Lieber heimische Natur erkunden
Würde mehr Welt retten statt auf
Spuren von Humboldt durch diese
Weiterhin zu jetten um zu sehen
Was viele andere längst sahen
Stattdessen lieber wieder die
Langsamkeit vor Ort entdecken
Um zur Ruhe zu kommen die
Eigene Vielfalt zu genießen
Wäre die Rettung vorm Terror

jens tuengerthal 7.11.19

Lesereinsamkeitsglück

Leser finden sich
Meist lesend allein
Wie schön ist es da
Dies Glück zu teilen
Zusammen ist manchmal
Weniger allein in dann
Geteilten geistigen Welten
Die grenzenlos verbinden

jens tuengerthal 6.11.19

Mittwoch, 6. November 2019

Virtuellreal

Wie verhält sich virtuell
Gefundene Liebe zur sonst
Realität geht sie indirekt tiefer
Weil sie Wirklichkeit sucht
Oder haftet ihr für immer
Das virtuell Irreale auch an
Spielt der Zufall der ersten
Begegnung im Netz noch
Eine Rolle im geteilten Leben
Kann diese Frage überhaupt
Allgemein beantwortet werden
Frage ich mich und weiß es
Immer noch nicht auch viele
Versuche das Glück zu finden
Später bin ich so ahnungslos
Noch wie zuvor kenne auch
Keinen sicheren Weg damit
Bleibt was glücklich scheint
Frauenherzen gewogen bleiben
Lerne mit bald fünfzig mühsam
Noch die Dinge zu nehmen
Wie sie kommen und sind
Leben zu genießen statt es
Weiter verstehen zu wollen
Manchmal fällt es schon leicht
Die unerträgliche Leichtigkeit
Des unverstandenen Seins
Einfach zu genießen wie sie
Unbedacht einfach kommt und
Wieder verschwindet im Nichts
Das am Ende stets alles war
Der normale Wahnsinn halt
In dem nichts Bestand hat als
Die wechselhafte Tatsachen
Virtuell oder real ganz egal

jens tuengerthal 6.11.19

Sonntag, 3. November 2019

Sprachpolizei

Brauchen wir eine Sprachpolizei
Zur Wahrung politischer Korrektheit
Oder haben wir sie längst als einen
Meinungsterror der alles beherrscht
Wie vor allem von Rechtsaußen
Laut gemutmaßt wird die dafür
Selbst als ständige Tabubrecher
Auftreten um Unruhe zu stiften
Doch seltsam genug fallen viele
In diese bigotte Verteidigung der
Meinungsfreiheit heute mit ein
Warnen vor moralischer Polizei
Wenn der Tabubrecher Lucke etwa
An Hamburgs Universität lautstark
Am Reden gehindert wird als ob es
Um Meinungsfreiheit geht wenn sich
Gegen geistige Brandstifter gewehrt
Die Täter beim Namen genannt nun
Plötzlich genau dies laut beklagen
Doch steht es gut um die Freiheit
Wenn sich aus der Gesellschaft
Gegen die Brandstifter die stets
Am Rande der Legalität zündeln
Endlich lautstark gewehrt wird
Weil diese zwar die Freiheit fordern
Die das Grundgesetz auch ihrer
Meinung gewährt aber nur um damit
Im Geist der Intoleranz noch mehr
Vorurteile zu schüren welche die
Flammen ihrer Brandstiftung bilden
So gesehen brauchen wir keine
Sprachpolizei sondern viel mehr
Aufklärung über die Brandstifter
Um die Demokratie zu verteidigen
Die weniger durch Tugendterror
Als die ständige Überschreitung
Moralischer Grenzen gefährdet ist
Welche jene begehen die lautstark
Den Tugendterror beklagen der nur
Die demokratische Reaktion auf
Ihre ständigen Verletzungen ist

jens tuengerthal 3.11.2019

Freitag, 1. November 2019

Überlebenskampf

Herrscht in der Natur ein ständiger
Kampf ums Überleben bei dem stets
Der Stärkere siegt oder ist dies ein
Völliges Missverständnis eigentlich
Friedlicher Natur die sich viel eher
Solidarisch verhält es dabei um das
Überleben des Fittesten geht der
Am besten also sich angepasst hat
Nicht etwa die Vernichtung von
Natürlich schwächeren Kreaturen
Ein natürlicher Vorgang wäre der
Sich aus einem Missverständnis
Von Darwin und seinem langen
Missbrauch auch durch die Nazis
Erklären lässt denn Natur ist vom
Wesen her solidarisch niemals
Vernichtend gegen andere sondern
Auf ein natürliches Gleichgewicht
Das sich stabil hält natürlich bedacht
So gesehen ist Natur eher solidarisch
Als vernichtend kriegerisch im Kampf
Was eher ein menschlicher Irrweg
Zu sein scheint der sich leider trotz
Erfundener Argumente durchsetzte
Weil er vielen glaubwürdig schien
Auch bei der Rechtfertigung der Jagd
Wird dieser Unsinn gern vertreten
Darum ist es Zeit umzudenken damit
Solidarisches Verhalten Ideal wird
Wie es der Natur entspricht statt dem
Falsch verstandenen Darwinismus
Der Natur und Mensch so schadet
Es geht nicht länger darum sich die
Natur Untertan zu machen sondern
Miteinander glücklich zu werden
Im allem Leben der Natur stets

jens tuengerthal 1.11.19

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Ankommer

Manche kommen an
Andere nur zusammen
Liebend zu bleiben

Was auch immer kommt
Macht da sein das Dasein erst
Miteinander schön

jens tuengerthal 31.10.19

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Naturkunst

Natur als Kunstwerk zu sehen
Wie Haeckel es von Humboldt
Ganzheitlich betrachtend lernte
Schuf im Jugendstil noch einmal
Umfassende Kunst aller Bereiche
Die Freude an sinnlicher Schönheit
Ästhetisch kultivierte eine neue Welt
Aus natürlichen Formen noch gebar
Wieder neu die Kunst sehen lernen
Die aus gewachsener Natur entstand
Mit dem Blick des Genießers einfach
Genauer sehen was ist um es so mehr
Zu würdigen als Naturkunstwerk auch
Ohne Schöpfer natürlich gewachsen
Voller Liebe abgebildet so gewürdigt
Vielleicht sollten wir endlich wieder
Genauer hinsehen um zu genießen
Was ist als schönste aller Welten
Mit viel Lust am gewachsenen Detail

jens tuengerthal 30.10.19

Dienstag, 29. Oktober 2019

Suchoptimierung

Wir lassen die Partnersuche
Durch Algorithmen optimieren
Die jeweils passenden aussuchen
Statt sich auf Gefühl zu verlassen
Oder die Wahl der Familie wie es
Jahrtausende lang üblich noch war
Beantworten dazu unendlich Fragen
Um den perfekten Treffer zu finden
Sind schon dadurch voller Erwartung
Die stets nur enttäuscht werden kam
Kurze schnelle Blüte scheinbarer Nähe
Weicht schnell enttäuschtem Realismus
Weniger zu erwarten um am Ende viel
Glücklicher mit unerwartetem mehr zu
Sein wäre auch virtuell der Schlüssel
Für dauerhafte Zufriedenheit in der Liebe
Die freie Wahl zu haben im unendlichen
Meer algorithmisch optimierter Partner
Ist die Illusion und so das sicherste Mittel
Dauerhaftes Glück zu verhindern irgendwo
Dazwischen überleben wir gerade noch
Mit dem Traum von der großen Liebe
Fraglich nur ob diese berechenbar ist

jens tuengerthal 29.10.19

Montag, 28. Oktober 2019

Lebenserwartung

Wenn du etwas erwartest
Vom Leben und überhaupt
Passiert gern das Gegenteil
Uns einfach zu zeigen nichts
Ist sicher als das Ende doch
Nicht mal wann wissen wir
Und so gebe ich lieber alle
Erwartung für immer auf um
Zu genießen was unerwartet
Ist als wäre es ein Wunder
Wie die Liebe es natürlich
Auch nicht ist auch wenn
Sie sich genauso anfühlt
Lasse Dinge geschehen
Auch völlig unvernünftig
Damit was ist sein kann
Was es will denn was
Weiß ich schon vom Leben
Der Liebe und überhaupt je
Habe keine Lebenserwartung
Mehr genieße dafür viel mehr
Wie schön Leben unerwartet ist
Auch im Herbst wieder

jens tuengerthal 28.10.19

Wahlweise

Thüringen wählte was einst
Der Familie Heimat war als es
Noch Sachsen-Gotha und Weimar
Hieß zwischen den grünen Wäldern
Wo deutscher Geist zuhause war
Tummelt sich der größte Teil heute
Am Rand des politischen Spektrums
Wählte in Mehrheit Linke und AfD
Hat deutlich die Demokratie nicht
Verstanden könnte es scheinen
Wäre nicht der Linke eher mittig
Der Rechte dafür mehr radikal
Die Mitte spürbar verloren im
Osten ohne Bürgerlichkeit als
Traditionelle liberale Kultur
Fragt sich was kommt und bleibt
Was der Geist von Weimar ist
Der übermorgen erinnert wird

jens tuengerthal 28.10.19

Sonntag, 27. Oktober 2019

Zeitgewinn

Mit jeder Zeitumstellung wird
Überall die Auswirkung noch
Diskutiert wie dramatisiert
Befürworter werden von den
Gesundheitsaposteln dafür
Mit aller Schärfe angegriffen
Die selbst für jeden Urlaub
Willig die Zeit umstellen
Nie an Schäden dächten
Enthalte mich da völlig
Hat wie alles Vorteile
Aber auch Nachteile
Mehr oder weniger wichtig
Als käme es je darauf an
Das Leben im Takt zu halten
Wäre nicht viel wichtiger es
Mehr zu genießen egal wie
Irgendwer am Rand Zeit zählt
Nach Licht also Sonne oder
Nur nach normiertem Prinzip
Oder anderer bloß Willkür
So könnten wir auch wieder
Lokale Zeitzonen einführen
Zwischen Flensburg und München
Statt einfacher MEZ wieder uns
Chaotisch zeitlich abgrenzen
Um nur der Natur zu folgen
Aber der größte Zeitgewinn
Wäre sich daran zu freuen
Egal wie es kommt um so
Mehr zu genießen was ist

jens tuengerthal 27.10.19

Bücherheimat

Von Büchern umgeben kommt
Ein Gefühl von Heimat in mir auf
Vielleicht weil ich schon als Kind
Vor den großen Regalen meiner
Eltern aufwuchs die auch etwa
Bei den Mahlzeiten immer wieder
Konsultiert wurden in Zeiten vor
Wilki als noch der Brockhaus
Die Diskussionen als letzte
Instanz entscheiden durfte
Waren Bücher schon immer
Zuhause und Heimat für mich
So sitze ich gerade wieder
In der Böse Buben Bar mit
Pfeife beim Grauburgunder
Zwischen den Bücherregalen
Die hier bis zur Decke reichen
Fühle mich schön plaudernd
Hier wieder gut angekommen

jens tuengerthal 26.10.19

Samstag, 26. Oktober 2019

Baumgefühl

Manche Menschen umarmen
Bäume und reden gern mit ihren
Pflanzen als hörten diese wirklich
Wären nicht nur Grünzeug ohne
Jedes Verständnis und Bewusstsein
Was Gläubige gern Seele nennen
Auch wenn es für eine solche keinen
Beleg in der Natur irgendwo gibt
Die Erfolge in der Praxis sprechen
Selten gegen die Pflanzenflüsterer
Auch wissen wir inzwischen dass
Pflanzen miteinander kommunizieren
Sensibel und empfindsam auch sind
Auf ihre Umgebung klar reagieren
Warum sie nicht etwa auch auf
Zuwendung reagieren sollten bleibt
So unklar wie die Wege dorthin
Zumindest haben manche Menschen
Ein gutes Gefühl beim umarmen der
Bäume was belegen könnte dass es
Ihnen wohl spürbar gut tut auch wenn
Es keinen vernünftigen Beleg dafür gibt
So gleicht wohl die Verbindung zu den
Bäumen in manchem der Liebe die auch
Keinen vernünftigen Grund als ein Gefühl
Hat was eben da ist oder verschwindet
Mit manchmal vernünftigen Gründen
Als Aufklärer liegt Baumliebe mir fern
Als liebender Mensch verstehe ich sie
Vielleicht hilft es der Vernunft dabei
Zu erkennen dass Pflanzen stets
Belebte Natur sind die immer auch
Miteinander reagiert sogar wenn wir
Es wie in der Liebe nicht erklären können
Aber zu fühlen wie gut es uns tut hilft
Auch unerklärliches zu genießen
Vielleicht sollte ich auch mal einen
Baum umarmen sogar wenn ich es
Natürlich unvernünftig finde aber selbst
Zuwendung und Zärtlichkeit genieße
So könnte es uns gut tun ein Gefühl
Für Bäume in uns zu entdecken um
Mit unserer Natur im Einklang zu sein

jens tuengerthal 26.10.19

Freitag, 25. Oktober 2019

Waldmenschen

Wir kamen aus den Wäldern
Die einst alles hier bedeckten
So kommen wir auch im Wald
Wieder zu unserer Natur

Umgeben von Bäumen zu sein
Ist der natürliche Lebensraum
Von uns seltsamen Zweibeinern
Auch wenn viele es vergaßen

So hat unsere Natur sich über
Zehntausende von Jahren also
Länger als jede Kultur alt ist
Dieser Umgebung angepasst

Die Zivilisation ist großartig
Es gibt keinen Grund sie nun
Für zurück zur Natur aufzugeben
Doch gut ist zu wissen woher

Wer weiß woher er lange stammt
Lernt sich besser zu verstehen um
So mit seiner Natur im Einklang
Künftig bewusster zu leben

Mehr Wald überall löste viele
Unserer gerade Probleme leicht
Verbesserte das Klima spürbar
Auch zwischenmenschlich dann

Es wäre ein Fortschritt zu erkennen
Wie gut Wald uns ganz natürlich tut
Als eben Teil unserer Natur die sich
Kultiviert aber Waldmensch bleibt

jens tuengerthal 25.10.19

Donnerstag, 24. Oktober 2019

MenschNatur

Stehen wir gegenüber
Der Natur oder sind wir
Egal wie immer Teil der
Uns umgebenden Natur

Gibt es etwas über der
Natur oder ist diese alles
Wie Lukrez schon wusste
Epikur auch hier folgend

Wenn wir aber Natur sind
Alles zu dieser natürlich
Gehört fragt sich nur was
Geistige Welten noch sind

Ist Glaube Teil unserer Natur
Oder entfernt uns Aberglaube
Von dieser nur immer weiter
Weil Natur schlicht Materie ist

Alle Erkenntnis und Erfahrung
Spricht für Kausalität der Natur
Wie sie uns diese täglich beweist
Mit Kräften und Gründen aus sich

Die Götter die Menschen erdachten
Ihresgleichen das Fürchten zu lehren
Moral im Jenseits zu verankern sollen
Die Massen leichter lenkbar machen

Kluge Köpfe des Aberglaubens haben
Einst die Macht mit diesem verbunden
Adel und Königtum gottgewollt genannt
Womit Glaube Staatsmacht auch wurde

Lange lag es darum vielen in Europa fern
Den lächerlichen Aberglauben infrage nur
Zu stellen was schnell zur Tradition wurde
Bis heute bei Anfang und Ende gepflegt

Die Staatsmacht ist zum Glück säkular
Im mehr oder weniger einigen Europa
Was für Fortschritt und Aufklärung steht
Auch wenn nur wenige es so begriffen

Frage ich mich heute wo ich dem
Aberglaube noch Raum gäbe in der
Säkularen Welt ohne Götter heute
Fiele die Entscheidung mir leicht

Nicht für Anfang und Ende wohl
Weder Taufe noch Beerdigung
Lassen sich mit Freiheit vereinbaren
Wie sie Kants Imperativ lehrt

Allein inmitten wenn zwei Liebende
Für ihren Bund höheren Segen wollen
Könnte dies der guten Natur helfen
Wider alle anderen natürlichen Triebe

Was über Umwege zurück uns wieder
Zum Thema der Natur führt ob wir ihr
Gegenüberstehen oder Teil von ihr sind
Wenn wir eine als gut bewerten dabei

Gut ist was gefällt und auch gut tut
Was den Kreis schon einschränkt
Weil wir im Lichte des Imperativ dies
Kritisch aufgeklärt betrachten sollen

Dies kantsche Sollen ist der Preis
Völliger sittlicher Autonomie die alle
Höhere Moral dann entbehrlich macht
Uns Gewissensfreiheit erst schenkt

Wenn wir uns nun entscheiden ein
Bündnis der Liebe auf nur Gefühl
Für immer zu schließen schadet dem
Unsinn auch höherer Segen nicht mehr

Dann pflegen wir schlicht Tradition
Als sei diese ein Wert an sich wie
Tischsitten die so vielen heut fehlen
Was sie in aller Form unfrei macht

Die Freiheit nämlich ist der Schlüssel
Der Natur und Form wieder verbindet
Dem Geist den Rahmen gibt sich
Darin ganz erst wieder zu entfalten

So steht dem aufgeklärten Menschen
Alles frei kein Gesetz begrenzt ihn
Solange er aufgeklärt mündig handelt
Was den strengsten Rahmen gibt

Die Natur kennt keine Moral je
Sie folgt Naturgesetzen natürlich
Die wiederum logisch gelten als
Folge ihrer materiellen Natur

So könnte sich fragen ob Moral
Als geistiges Produkt der Natur
Stets gegenübersteht oder nur
Ausfluss unserer Bedürfnisse ist

Wo wir es wie der Aberglaube
Dialektisch betrachten steht es
Natürlich gegenüber dagegen
Ist es aufgeklärt logisch eins

Nach der Aufklärung steht nichts
Mehr der Natur gegenüber dafür
Ist alles natürlicher Teil von dieser
Auch die Phantasie von Göttern

Diese große geistige Freiheit die
Kaum einer der Zeitgenossen je
Begriff nur später ein Max Stirner
Sah im Einzigen beantwortet es

So holte der kategorische Imperativ
Den transzendent gefesselten Geist
Wieder zurück in die Natur womit
Diese und jene wieder eins wurden

jens tuengerthal 24.10.19

Dienstag, 22. Oktober 2019

Liebesflüchtig

Virtuelle Liebe ist flüchtig
Irreal wie virtuelle Welten
So ging es mit der aus den
Tiefen von Instagram einst
Aufgetauchten vermeintlich
Großen Liebe der kleinen
Prinzessin auf der Erbse
Die wieder verschwand
Als wäre nichts gewesen
Hätten wir nie das Gegenteil
Zuvor uns noch geschworen
Weil sich ja schnell andere
Überall noch finden wofür
Der Dichter noch Monate
Brauchte es wieder glauben
Zu können und es längst
Virtuell flirtend noch nicht
Glauben kann wie dies
Kommen und Gehen mit
Sex und viel Gefühl nur
Eine Art Freizeitpark ist
Erregender Unterhaltung
Als virtuell realer Kick mit
Lust auf Selbstbestätigung
Der seinen Zweck erfüllt
Wo er uns gut unterhielt
Was bliebe wäre mehr
Wovon alle gerne reden
Als Traum vom Rest des
Lebens der sicher nur
Mit diesem Ziel alleine
Unglücklich machen kann
Bei virtueller Beliebigkeit
Der zu entfliehen allein
Zufriedenheit schenkte
Angesichts der Alternativen
Wie potenzierter Möglichkeiten
Kaum einer wirklich mehr wagt
Der Markt wird zum Selbstzweck
Befriedigt seine Besucher mit
Neuen Möglichkeiten jeden Tag
Die sich ständig wiederholen
Viele fühlen sich gut unterhalten
Manche nur spüren die Leere
Die bleibt wenn alles austauschbar
Lust und Liebe konsumiert werden
Bin mit Unterbrechungen nun seit
Drei mal drei Jahren auf diesem Markt
Virtuell erschreibbarer Liebe
Der zur Parallelwelt wurde
Mit Jahren realer Unterbrechung
Die hinterher irreal mir erscheinen
So echt wie die Fotos der Insta-Stars
Nur wie wirklich die Wirklichkeit ist
Fragt in virtuellen Welten lieber keiner
Stets mit dem Ziel sie zu verlassen
Was der Fehler gewesen sein könnte
Lassen wir es einfach fließen statt
Hoffnungsvoll Erlösung zu erwarten
Kann nichts mehr enttäuschen
Liebe ist eine Inszenierung auf Zeit
Für soziale Netzwerke geworden
Flüchtig wie ein Klick oder Wisch
Bitte lächeln wir sind alle happy
Dann werden zumindest noch
Die Bilder davon glücklich
Egal was wir sind

jens tuengerthal 22.10.19

Schatzsuche

Schatzsuche ist eine
Große Aufgabe die
Manche ein Leben
Lang beschäftigt
Ohne Garantie für
Ein erfolgreiches Ende
Manchmal endet auch
Tragisch was perfekt
Vorher einfach schien
Aus Missverständnissen
Doch lehrte mich dies
Gut auf einen Schatz
Aufzupassen wenn sich
Eine als solcher zeigt
Im Wissen um meine
Beschränkten Fähigkeiten
Immer das richtige zu tun
Freue ich mich viel lieber
An dem was ist statt nur
Weiter suchen zu wollen
Hüte ich meinen Schatz
Achtsam und liebevoll
Was bleibt mir sonst
Es könnte sich lohnen
Um großes zu kämpfen
Läge es nicht der Liebe
Ferner als zwei sich je
Nah kommen können
Wenn sie wagen zu lieben
Was verletzlich stets macht
So glaube ich an nichts mehr
Außer die Liebe die groß ist
Wo sich das Warten lohnte
Was wir erst hinterher wissen
Also immer ins ungewisse dabei
Miteinander segeln müssen
Um irgendwann anzukommen
Beieinander wie miteinander
Innig verschlungen inmitten
Aufmerksam dabei geblieben
Seinen Schatz nie so zu nennen
Um das Besondere zu bewahren

jens tuengerthal 22.10.19

Sonntag, 20. Oktober 2019

Bilderfrieden

Der Buchhandel hat seinen
Frieden gemacht mit dem
Bilderwelten die multimedial
Erst überall präsent machen
Zeichnet darum auch einen
Fotografen mit dem Friedenspreis
Als soziales Beispiel aus denn
Bildbände gehen immer gut
Es geht immer auch um Handel
Da soll der Idealismus auch
Nicht zu kurz kommen neben
Dem kulturellen Marketing
Dies erklärt den Preis für
Den Brasilianer Salagado
Der Licht auf Ungerechtigkeit
Wirft zur Dokumentation der
Schwande jenseits der Schatten
Klingt gut und vernünftig auch
Das Buch entfernt sich vom Wort
Wird multimedial präsent um eine
Zukunft noch zu haben in Welten
Die stärker von Smartphones als
Von Büchern künftig bestimmt wird
Ob uns das freuen soll ist egal
Handel muss eben laufen
Warum ich mich nun frage
Was es über unsere Kultur sagt
Die Technisch geschult das Wort
Für die Bilder wieder vergisst

jens tuengerthal 20.10.19

Samstag, 19. Oktober 2019

Buchmasse

Buchmessen sind heute keine
Orte des Intellekts mehr sondern
Allein des Handels die aber gern
Ihr Marketing kulturell tarnen
Wofür es in Deutschland auch
Seltsame Monopole noch gibt
Um die Kultur zu schützen die
Sich hinter der Masse versteckt
Sicher gibt es zwischen allen
Geschäften auch noch mal
Stille Orte des Lesens aber
Eher als seltene Ausnahme
Geht es um Buchhandel dort
Der zum Marketingevent wurde
Multimedial dauernd präsent
Geistlos aber doch hübsch
Für echte Leser eher entbehrlich
Schaue ich es von Ferne an
Stelle den Ton bei Insta ab
Lass es vorüber segeln
Bleibt mir das weitere daran
Die Geschäftigkeit immer fremd
Werde ich im Leben kein Händler
Sondern bleibe lieber ein Spötter
Der die Masse lieber belächelt
Als in ihr abzutauchen wieder
Fraglich nur wem das was wert ist

jens tuengerthal 19.10.19

Für immer

Für immer klingt lang
Und ist doch fast nichts
Gemessen an der Länge
Eines menschlichen Lebens
Im Verhältnis etwa zum
Universum oder der Zeit
Verglichen vor allem aber
Mit der relativen Größe des
Gefühls in mir für sie
Wäre alles weniger nur
Noch lächerlich denke ich

jens tuengerthal 19.10.2019

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Liebeseifer

Wer Liebe mit Eifer sucht
Statt sie fliegen zu lassen
Wie es ihrem Wesen entspricht
Findet nur selten mehr als
Erwartet dabei wissen wir
Längst dass die Erwartung
Immer der Tod der Liebe ist
Weil sie keiner erfüllen kann
Damit alles zur Enttäuschung
Vorab schon programmiert
Die ihre negativen Vorurteile
Nur erwartungsgemäß bestätigt
Weil Besitz für Liebe tödlich ist
Liebe wo sie wirklich groß wurde
Schenken mehr will als haben
Warum es keine legitime Eifersucht
Geben kann sondern nur ein dann
Nötiges Ende nur so genannter Liebe
Die sich an Konventionen verlor
Kleingeistig beschränkt gefangen
Die Größe der Liebe nie erkennt
Welche so gerne doch gönnt
Ihrer Natur nach und wo nicht
Nie mehr war als Gier nach Besitz
Eines dann unfreien anderen
Bin treu nur weil ich es will
Wäre es nie wo ich müsste
Weil dann die Erwartung schon
Vorab die Liebe ermordet hat
Lang hat es gedauert dies längst
Bekannte Wissen auch zu fühlen
Seitdem hat meine Liebe Flügel
Statt Fesseln für irgendwen je
Damit sie kommen kann
Um zu bleiben

jens tuengerthal 17.10.19

Zwischenzeilig

Manches steht geschrieben
Für jeden gut lesbar dann
Der lesen kann oder will

Mehr noch steht nicht da
Klingt nur zwischenzeilig an
Für jene die es fühlen können

Sich zwischenzeilig erkennen
Geht näher als viele Worte
Liest auch was nicht ist

Für Liebe und große Gefühle
Nutzen wir gern riesige Worte
Überschwang Ausdruck zu geben

Dabei steht worauf es ankommt
Nirgendwo lässt sich nur manchmal
Zwischenzeilig unerwartet finden

Liebe wo sie ganz groß ist
Kann ganz still werden
Zwischen den Zeilen

jens tuengerthal 17.10.19

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Wortlust

Wenn du dir fern ganz nah
Sein willst bleiben nur Worte
Einander überall zu spüren
Sich zungig in Silben fühlbar
Inniger zu erkunden um ganz
Eins zumindest absatzweise
Sich fühlen zu können und so
Stelle ich mir in Gedanken vor
Deine Mitte inniger noch zu
Liebkosen als je wer es tat
Um dich tiefer eindringlich auch
Glücklich zu machen für mehr
Als einen Moment sonst nur
Vergänglicher Höhepunkte die
So erst wirklich bleiben weil
Die liebende Wortlust zwei
Körper zu einem macht
Während meine Zunge noch
All deine Lippen küssen will
Vor Glück kaum mehr weiß wo
Oben endet und unten anfängt
Von hinten wie von vorne
Aber ob du es auch überall
Spürst wie gedacht werde ich
Erst in Wirklichkeit erfühlen

jens tuengerthal 16.10.19

Von Dichtung und Wahrheit

Manches ist Dichtung
Manches ist Wahrheit
Manchmal sind Dichtung und Wahrheit
Nur schwer auseinander zu halten
Dann verschwimmt die Wirklichkeit
Mit dem Traum und was weiß ich schon
Wie wirklich die Wirklichkeit je ist
Aber das wichtigste ist
Sich am Ende mit Liebe
Küssen zu wollen um
Glücklich zu bleiben auch
Jenseits von
Dichtung und Wahrheit

jens tuengerthal 16.10.19

Dienstag, 15. Oktober 2019

Liebesdasein

Wenn etwas fehlt ist etwas da
Wo etwas jemand ist wird nichts
Gefühlt immer mehr miteinander
Nicht weil ohne nichts mehr wäre
Sondern weil mit mehr wäre als
Ohne bisher unvorstellbar war
Was plötzlich alles eins sein kann
Auch wenn zwei nicht eins sind
Kann zwei weniger als eins sein
Weil einfach etwas fehlt was erst
Als eins ganz glücklich macht

jens tuengerthal 15.10.2019

Sonntag, 13. Oktober 2019

Feminismuss

Muss der aufgeklärte Mann
Heute ein Feminist auch sein
Oder gerade nicht weil das
Öffentlich überall geforderte
Bekenntnis die Sache entwertet
Mehr Schein als Inhalt noch ist
Was muss am Ende nur noch ein
Verordneter Feminismist ist

Seitdem Emma Watson die einst
Als Hermine bei Harry Potter
Berühmt wurde sich so klug als
UN-Botschafterin dazu bekannte
Eine ganze Welle damit auslöste
Die im me too Skandal einen sehr
Hässlichen Höhepunkt fand der so
Wichtig die Sache war dennoch
Etwas von Pogrom auch hatte
Das den öffentlichen Pranger
Zur Anklage gerne nutzte um
Die Täter sozial zu vernichten
Was im Rechtsstaat zumindest
Fragwürdig noch sein sollte auch
Wenn die Gewalt vorher sicher ein
Verbrechen war das bestraft gehört
Sollten die Opfer nicht aus Rache zu
Täterinnen öffentlicher Steinigung werden
Bekam der Feminismus ein anderes Gesicht

Verehre Frauen sehr und finde es
Das schönste Kompliment sie als
Gentleman wie eine Dame zu behandeln
Was viele heute eher verwirrt wenn ich
Natürlich einer Dame die Tür aufhalte
Ihr in den Mantel helfe wie aufstehe
Wenn eine Dame den Raum betritt
Auch wenn sie völlig gleichberechtigt
Für mich natürlich dabei sind und ich
Als junger Vater jahrelang Hausmann war
Weil die Mutter viel mehr verdiente
Erfolgreicher war als der nur Dichter

Bewundere die Kanzlerin etwa für ihre
Ruhige weibliche Art der Führung ohne
Männliches Potenzgehabe dabei die
Den politischen Stil langsam ändert
Ohne je ihre Partei wählen zu wollen
Kann ich sie als Frau bewundern
Wie als große Dame Europas schätzen
Sie so zu behandeln täte dem Umgang
Besser als lächerliche Grabenkämpfe
Wie sie die Ränder gern inszenieren

Eine Frau lieben und verehren ist für mich
Die schönste Form des Umgangs und sie
Dabei durch die Art des Umgangs noch
Zur Dame zu adeln erhebt beide mehr
Als gesetzlich erzwungene Quoten je
Könnten weil es das Leben verschönert
Warum ich natürlich einer Dame immer
Den Vortritt lassen würde wenn ich kann
Nichts dagegen hätte auch in die zweite
Reihe zu treten sie glücklich zu machen
Weil mehr als einen von Liebe getragenen
Umgang der dem anderen vor allem gut
Will kann es ohnehin nie geben im Leben

Kämpfe als Gentleman natürlich nicht
Mit einer Frau sondern verbeuge mich
Lieber voller Bewunderung um dafür
Das miteinander mehr zu genießen
Werde aber immer für Gerechtigkeit
Kämpfen wo egal wer ungerecht
Von egal wem behandelt wird weil
Männer und Frauen zwar von Natur aus
Glücklicherweise ungleich aber zugleich
Als Wesen völlig gleichberechtigt sind
Eine Quote dazu legitim sein kann
Weil ich für mehr Gerechtigkeit bin
Ohne das eine Seite siegen sollte
Warum ich kein Feminist mehr bin
Wie es die wunderbare Emma Watson
Gerade zur Mode machte sondern stets
Ein Gentleman nur bleibe der Damen
Voller Verehrung und Bewunderung
Behandelt weil es die Welt schöner macht
Immer gegen Ungerechtigkeit kämpfe
Auch ohne modisches Etikett es mir
Um das Ergebnis dabei mehr geht
Als den daran gehängten Titel

jens tuengerthal 13.10.19

Literaturnobelig

Einmal ausgesetzt dafür danach
Doppelt gemoppelt im Ergebnis
Erwartbar nett und besser als
Mancher zuvor Symbolismus
Für einen nur Sänger wie Dylan
Der sich auch im Wesen als echt
Amerikanisch europäischer Kultur
Wie Würdigung unzugänglich zeigte
Insofern war Dylan wie Trump ein
Vorübergehender postkultueller nur
Zu ertragender Schicksalsschlag

Diesmal zwei Literaten dabei eine
Natürlich Frau des Gleichgewichts
Wie geforderten Feminismus wegen
Welcher Mann wagt es schon heute
Sich nicht formelhaft Feminist im
Langweiligen Gender-Chor zu nennen
Und Handke halt der literarisch sicher
Besondere so politisch fragwürdig er ist
Mit seinem Bekenntnis zu Serbien auch
Aus privat emotionalen Gründen was
Den Literaturpreis sicher politisch
Fragwürdig zumindest macht auf dem
Balkan der sich immer so gern noch
Provoziert fühlt in Ehre und überhaupt
Bei zunehmender Lächerlichkeit dazu
Noch in Europa fremde Spiele spielt
Halt Balkanien von teilweise früher
Noch KuKasien war wohin auch der
Weibliche hoch verdiente teilweise
Verweist und so ist er doppelt ein
Preis für untergegangene Reiche was
Nach einem Jahr nichts zumindest
Kulturhistorisch interessant auch ist

So sind die Preise diesmal sehr nett
Lassen auch literarisches diskutieren
Galten hochverdienten Literaten statt
Peinlichen Barden nur sind teilweise
Politisch inkorrekt wie zugleich auch
Da weiblich feministisch korrekt und
So ist in Schweden wieder alles gut
Auch wenn alles geht wie erwartet
Muss keiner mehr enttäuscht sein
Die Frage ob ein Preis adelt stellt
In der Republik ohnehin keiner
Zumindest nicht so deutlich mehr
Was aber undeutlich bleibt kann
Auch ohne bleibenden Wert weg

jens tuengerthal 13.10.19

Samstag, 12. Oktober 2019

Turmsprache

Kultur erhält und verständigt sich
Durch Sprache die dabei zugleich
Nach Regionen wieder divergiert
Füreinander unverständlich wird

Der Turm zu Babel mit dem einst
Menschen den Himmel erreichen
Wollten wurde biblisches Symbol
Der endgültigen Sprachverwirrung

Ob dies je der Realität entsprach
Es eine Ursprache gab ist unklar
Viel mehr spricht dafür dass sich
Sprache später erst entwickelte

Es ist das Ideal der Einheit wohl
Ein paradiesischer Traum bloß
Ähnlich dem rousseauschen Traum
Vom erstrebenswerten Urzustand

Die Sprache wurde zum Spiegel
Unterschiedlicher Kulturen die sich
Den je Bedingungen entsprechend
Ganz verschieden entwickelte

Wo wir den Unterschied als der
Natur jeder Kultur entsprechend
Begreifen wandelt sich das Ideal
Von der Einheit zur Vielfalt endlich

Vielleicht wäre es menschlicher
Statt biblische Verwirrung als
Strafe zu sehen von natürlicher
Vielfalt auszugehen im Leben

Glück nicht in der Einheit gegen
Unsere Natur zu suchen sondern
Die Vielfalt künftig zu feiern die
Mehr unserem Wesen entspricht

So bliebe am Ende vieles wohl
Den meisten unverständlich weil
Wir natürlich verschieden sind
Doch könnte es gut so sein

Dann wäre multikulturell normal
Statt reiner Rasse mit einer Sprache
Unterschiedlichkeit als Ideal feiern
Vielfalt als Kulturquelle würdigen

jens tuengerthal 11.10.19

Liebermannig

Auf der Terrasse
Der Villa Liebermann am
Wannsee Tee trinken

Wunderbarer Herbst
Verliebt ins Leben wieder
Einfach genießen

Wie schön ist Berlin
Westlich aufs Wasser blickend
Liebermanns Ruhe

jens tuengerthal 12.10.19

Freitag, 11. Oktober 2019

Nichtserwartung

Nach unserm Leben
Erwartet uns ewig Nichts
Was wäre noch mehr

Alles wird zu Nichts
Seiner Natur gemäß so
Ist alles gut so

Erwarte nichts mehr
Alles endet von allein
Das war es dann wohl

jens tuengerthal 11.10.19

Stumpfsinn

Arbeit ist meistens
Im Alltag großer Stumpfsinn
Zur Zielerreichung

Lichte Momente
Dazwischen retten über
Düsteren Stumpfsinn

So kämpfen wir uns
Durch die Dunkelheit damit
Ordnung erleuchtet

jens tuengerthal 11.10.19

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Potenzturm

Fernsehtürme sind lächerliche
Phallussymbole einer sonst eher
Unterbelichteten Gegenwart die
Über ferne Bilder ganz nah sich
Alle Illusionen aufrecht zu halten
Versucht wie auch die DDR einst
Deren überlebender Schwanz
Zum Berliner Symbol wurde so
Nutzlos freier Funk für eine
Geschlossene Gesellschaft war
Ist der weithin sichtbare Turm
Als Symbol östlicher Potenz
Stachel im Fleisch des Westens
Gewesen ideologisch betrachtet
Wenn auch ehrlich gesagt technisch
Wie real existierend völlig überflüssig
Auch in Wirklichkeit also zum Zeichen
Hervorragender Symbole geworden
Die nichts als konkurrente Vermessung
Der Welt an sich blieben was mich
An Spiele kleiner Jungens erinnerte
Wie sie von Neid getrieben schon
Assyrische Könige gegen Babylonier
Genau betrieben wie Trump und Xing
Es heute lächerlich wieder betreiben
Weil scheinbar aufragende Männlichkeit
Noch immer vielen für Kraft steht
Zeugung und damit Schöpfung als
Fortbestand der Art über sich hinaus
Die sterblich von Ewigkeit träumt
Sinnlosen Protz betreibt um sich
Damit überragend an die Spitze
Zu stellen als Sieger statt lieber
Im Kleinen zu genießen weil Sieger
Als glücklich gelten wie hoch der
Preis für den Sieg auch immer war
So feiern wir Berliner heute den 50.
Unseres Fernsehturms als Symbol
Für was auch immer uneinig egal
Hauptsache Party und Ehrung
Wird der Potenzturm gefeiert
In all seiner heute Lächerlichkeit

jens tuengerthal 3.10.19

Brückenturm

Manche Türme bauen Brücken
Obwohl zuerst nur hervorragend
Aus geistiger Landschaft sind sie
Auch deshalb Verbindungsglied
Zwischen Weltteilen die sonst
Unberührt nebeneinander lägen
Weil weithin sichtbar zumindest
Eine Orientierung bieten im sonst
Irrgarten unserer Gedanken die
Der Charakter des Leuchtturms
Als quasi haltlose Sicherheit mit
Seinem Leuchten im Dunkeln
Trotz oder wegen des seltsamen
Doppelcharakters des Lichts
Zwischen Welle und Teilchen
Denen die kritisch denken gibt
Als letzter Hoffnungsschimmer
Eines großen Zusammenhangs
Der uns die Welt erklärt wie was
Sie im Innersten zusammenhällt
Zugleich dabei befreit aus den
Nur spezialisierten Mustern einer
Wissenschaft oder bloß Dichtung
Die nur je Ausschnitte betrachten
Statt Verbindungen zu sehen
Auf die es am Ende ankommt
Zusammenhänge zu verstehen
Gestaltend auch im Kosmos
Der Gedanken zu wirken
Für eine noch vielleicht
Zukunft irgendwann

jens tuengerthal 3.10.2019

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Freiheitswille

Freiheit ist Wille
Selbst zu entscheiden was gut
Oder böse ist

Staaten nehmen gern
Dem Bürger diese Freiheit
Ungefragt noch ab

Wundern sich aber
Wenn keiner moralisch ist
Lieber dumm gehorcht

jens tuengerthal 2.10.19

Liebesfreiheit

Liebe braucht Freiheit sich
Füreinander zu entscheiden
Jegliche Bestimmung wäre
Eine Negation der Basis
Auf der sie erst blühen kann

Habe lange abhängig geliebt
Ohne zu bemerken wie es
Die Liebe und mich zerstörte
Die verkündete Drohung nicht
Ohne mich leben zu können
Wie der mehrfach angedrohte
Freistod bei einer Trennung
Längst alle Bedingungen der
Vermeintlich großen Liebe
Endgültig zerstört hatten
Weil da eine dich benutzte
Fesselte um zu halten

Diese Liebe war längst unfrei
Sie machte unglücklich und
Versklavte bei vollkommener
Schönheit und Hingabe zugleich
Warum ich lange blind war
Meinte den verlorenen Traum
Ewig lieben zu müssen wie
Im Echo verlassen glaubte
Nicht ohne diese Traumfrau
Weiter leben zu können
Spiegelte was sie zuvor drohte

Erkannte süchtig danach nicht
Die immer gleichen schlichten
Muster mit denen sie spielte
Weiß nichtmal ob sie weiß
Wie sie durch Erniedrigung
Abhängigkeit schuf bei zugleich
Hinhalten und Verstoßung
Fiel nur in immer gleiche
Muster wachsender Verzweiflung
Die sich und alles aufgab um
Den verlorenen Traum wieder
Zu erreichen immer gutmütig
An das große Versprechen
Für ein Leben noch glaubte

Will die psychologischen Muster
Dieses Verhaltens nicht nennen
Um die andere als frei weiter
Noch behandeln zu können
Wie es die Würde der Liebe
Auch wo sie Geschichte ist
Von mir verlangt trotz aller
Qualen zuvor zu achten
Was einmal schön geträumt

Befreit hat mich aber davon
Nicht ihr ausdrucksvolles Nichts
Sondern die Erzählung einer die
Nahezu das gleiche jahrelang
Geschlechtlich nur umgekehrt
Erlebte bis sie sich endlich
Davon befreite weil es dort
Nie Freiheit oder Glück gab
Sie in ständiger Habachtstellung
Lebte nichts zu provozieren
Euphorie immer bestraft wurde
Nichts im täglichen Wechsel je
Sicher war der sie in den fast
Wahnsinn trieb was ich so gut
Kannte wie nachfühlen konnte

Plötzlich verstand ich wieder Kant
Der genau aus dieser abhängigen
Unmündigkeit befreien will um als
Aufgeklärter Mensch dann zu leben
Konnte statt weiter zu verzweifeln
Am Leben ohne die vermeintlich
Große Liebe die stets nur ihre
Bestätigung wie Anerkennung
Überall suchte wie sogar mehr
Komplimente und Aufmerksamkeit
Einforderte als Liebeslohn für ihre
Vollkommene Hingabe trotz des
Ständigen Misstrauens noch
Was jedes Gefühl relativierte

Die Liebe ist wie alles Leben sonst
Ein Karussell in dem sich ständig
Wiederholt was wir gewohnt auch
In Mustern der Versklavung noch
Denen wir aus Gewohnheit folgen
Es dreht sich weiter ob wir folgen
Oder einfach mal aussteigen weil
Was war nicht mehr gut tat doch
Kreist es auch ohne uns weiter
Wir können jederzeit wieder
Einsteigen wo es uns gefällt
Bereichert um Erfahrung die
An eigene Grenzen auch ging

So habe ich mir endlich nun die
Freiheit genommen aus diesem
Karussell auszusteigen um mich
Von der Sklaverei der Liebe zu
Befreien und lieber als freier
Mensch wieder die Liebe auch
Genießen zu können wie sie ist
Ihrer Natur nach frei und gütig
Gutes tun will statt Macht zu haben
Die um Vorherrschaft immer ringt
Und diese Liebesfreiheit ist nun
Das größte Glück für mich was
Genügt es künftig zu bleiben
Weil nichts anderes den Namen
Liebe ohne Erwartung je verdiente
Alles übrige lächelnd fliegen
Künftig für immer zu lassen
Um zu würdigen was gut tut
Damit glücklich zu sein

jens tuengerthal 1.10.19

Dienstag, 1. Oktober 2019

Liebeskarussell

Sucht die Liebe Einmaligkeit
Oder ist sie ein Karussell
Das sich immer weiter dreht
Im virtuellen Raum heute eben
Mit dem dort üblichen Tempo
Bei dem manchen auch übel wird
Wie mir als ich den rasenden
Wechsel der großen Liebe zum
Nächsten verkraften musste
Doch hat die Erfahrung gelehrt
Vieles gleicht eher dem Karussell
Auch wenn ewige Einmaligkeit
Vorher noch so laut beschworen
Vielleicht sogar gerade dann
Wie lange Erfahrung lehrt werden
Im Karussell auf dem Jahrmarkt
Unseres Lebens einfach bei
Jedem Halt die Plätze neu besetzt
Die virtuelle Welt dreht dabei bloß
Etwas schneller als wir gewohnt
Weil sie freie Auswahl uns bietet
Dahingestellt mit welchen Chancen
Auf Dauer gar von Ewigkeit wie sie
Der Traum von Liebe gern beschwört
Zumindest zeigt der realistische Blick
Auf das real existierende Karussell
Wie schon die alten Griechen wussten
Alles fließt auch wenn nicht jedem
Anfang schon ein Zauber innewohnt
Manches besser echolos verhallte
Dreht es sich doch so lang wir leben
Immer weiter warum auch schlimmster
Liebeskummer irgendwann verheilt
Dir ex post lächerlich nur erscheint
So bleibt die Liebe immer Karussell
Werden die Plätze bei jedem Halt
Neu besetzt nur entscheiden wir
Ob wir aussteigen oder lieber noch
Weiter uns schwindelig drehen
Bis wir irgendwann ankommen
Alles ohne Sorge gut so ist
Wie es ist weil es ist was es ist
Wir weniger von Ewigkeit reden
Als den Augenblick genießen
Der so auch Dauer bekommt
Aus ruhender Schönheit die
Sich zuvor genug gedreht
Unerwartet Ewigkeit entsteht

jens tuengerthal 1.10.19

Virtuellreal

Wird die Liebe aus dem
Virtuellen Raum mit dem
Vollzug wirklich real oder
Bleibt sie stets beliebig
Wie unsere unendliche
Auswahl und Unzufriedenheit
In virtuellen Partnernetzwerken
Die nur scheinbar befriedigt
Weil sie uns Erfolg vorgaukelt
In Wirklichkeit aber immer nur
Uns die beliebige Austauschbarkeit
Vorführt also alles infrage stellt
Was den Glauben an große Liebe
Sonst tragen könnte der uns treibt
Das Risiko echter Gefühle einzugehen
Die so furchtbar verletzen können
Dass es im Leben keine Heilung gibt
Als die ablenkende Relativierung
Der virtuell so gerne gefolgt wird
Für schnelle Befriedigung unserer
Emotionalen Bedürfnisse auch wenn
Real selten mehr dabei herauskommt
Als die Befriedigung des Körpers die
Nur mit zunehmendem Gebrauch auch
Immer fragwürdiger und egal wird

So bleibt am Ende meist wenig
Von der virtuellen Liebe real übrig
Außer der Kenntnis des eigenen
Marktwerts der auch oft relativ
Enttäuschend ausfallen kann
Je nach zufälliger Laune der Natur
Die dich einer gefallen lässt oder nicht
Was so viele Gründe haben kann
Wie Dinge die Laune beeinflussen
Von Hormonen bis Gedanken
Wer wäre ich je zu meinen diese
Bei einer Frau verstehen zu können
Als Mann von geringem Verstand

Doch gibt es die große Chance
Die virtuelle Austauschbarkeit einfach
Zu beenden und die dort Funde real
Zu lieben als wären sie es um dann
Wirklich glücklich zu werden zumindest
Als schönen Traum noch weil
Die Hoffnung zuletzt stirbt
Wenn wir es wagen
Glücklich zu sein
Könnte es klappen
Was den Versuch wert wäre
Sofern die Angst vor neuer
Verletzung nicht überwöge

Fraglich nur was die Alternative ist
Als allem ein Ende zu setzen
Was zumindest eines wäre
Auch nicht mehr austauschbar
Uns irgendwo noch sein ließ
Da schlicht nicht mehr existent
Sich alles auf Dauer erledigte
Nur ist was nicht mehr ist nichts
Worüber auf der Suche nach
Dem Glück noch nachgedacht
Werden müsste da am Ende
Sein oder nicht sein über das
Was ist alleine entschiede
Der Tod zwar jedes Unglück
Wie Leiden beendete aber
Damit auch alles mögliche Glück
Was selten konsequent lohnte
Und so scheint am Ende doch
Die Liebe alternativlos zum Nichts
Bis die Angst es widerlegt

jens tuengerthal 1.10.2019

Gefühlsnetz

Heute ist Partnersuche virtuell
Im Netz suchen wir die Liebe
Am besten fürs Leben um dann
Unsere Hochzeit bildschön auf
Instagram zu inszenieren als
Makellosen Traum vom Glück
Wie überhaupt die Suche mit
Bildern nach der Inszenierung
Selbiger förmlich schreit was
Uns schnell in die Tinderwelt
Führt das oberflächliche Paradies
Der Selbstbestätigung in dem
Wir uns durch Matches finden
Und falls einander schreiben
Dürfen sofern wir das Spiel
Nicht für freien Zugang noch
Bezahlen wollen uns also quasi
Noch spürbar deutlicher einen
Traumpartner kaufen wollen
Was mich so wenig je verlockte
Wie sonstige Prostitution auch
Doch scheint es uns viel wert
Weniger einsam zu sein wie
Zärtlichkeit und Berührung noch
Intensiver zu spüren als sonst
Gewöhnlich onanierend nehmen
Dafür sogar die immer lächerlichen
Seiten der Zweisamkeit in Kauf
Der virtuellen Hölle zu entkommen
Die täglich neue Auswahl verspricht
Egal welchen Gewinn so relativiert
Aller Liebe das besondere raubt weil
Der zufällige Wisch selten nur irgend
Höheren Idealen folgt als dem Trieb
Den wir uns ungern gestehen dafür
Mit programmierter Enttäuschung
Dort von großer Liebe träumen
Wie sie mir jene Prinzessin auch
Versprach die mich kleinen Frosch
Auf Instagram einst erwählte sie
Aus schwäbisch enger Hölle zu
Befreien um dann im Nichts
Aus dem sie mir erschien
Wieder zu verschwinden als
Schönster Stern am Himmel
Nur traurige Erinnerung mir ließ
Wie es so passend war für jene
Welt der virtuellen Liebe in der
Die größten Gefühle aus dem
Immer nur Nichts auftauchen
In dem sie wieder verschwinden
Hinterlassen nur die verlorenen
Träume die unsere Einsamkeit
Mit jedem mal noch vergrößern
Weil wir nach dern Erwachen
Spüren wie austauschbar wir
Für alle Ewigkeit statt der nur
Gehofften unendlichen Liebe
Am Ende immer doch bleiben
Bis Leben und Lieben enden

jens tuengerthal 1.10.19