Dienstag, 1. Oktober 2019

Virtuellreal

Wird die Liebe aus dem
Virtuellen Raum mit dem
Vollzug wirklich real oder
Bleibt sie stets beliebig
Wie unsere unendliche
Auswahl und Unzufriedenheit
In virtuellen Partnernetzwerken
Die nur scheinbar befriedigt
Weil sie uns Erfolg vorgaukelt
In Wirklichkeit aber immer nur
Uns die beliebige Austauschbarkeit
Vorführt also alles infrage stellt
Was den Glauben an große Liebe
Sonst tragen könnte der uns treibt
Das Risiko echter Gefühle einzugehen
Die so furchtbar verletzen können
Dass es im Leben keine Heilung gibt
Als die ablenkende Relativierung
Der virtuell so gerne gefolgt wird
Für schnelle Befriedigung unserer
Emotionalen Bedürfnisse auch wenn
Real selten mehr dabei herauskommt
Als die Befriedigung des Körpers die
Nur mit zunehmendem Gebrauch auch
Immer fragwürdiger und egal wird

So bleibt am Ende meist wenig
Von der virtuellen Liebe real übrig
Außer der Kenntnis des eigenen
Marktwerts der auch oft relativ
Enttäuschend ausfallen kann
Je nach zufälliger Laune der Natur
Die dich einer gefallen lässt oder nicht
Was so viele Gründe haben kann
Wie Dinge die Laune beeinflussen
Von Hormonen bis Gedanken
Wer wäre ich je zu meinen diese
Bei einer Frau verstehen zu können
Als Mann von geringem Verstand

Doch gibt es die große Chance
Die virtuelle Austauschbarkeit einfach
Zu beenden und die dort Funde real
Zu lieben als wären sie es um dann
Wirklich glücklich zu werden zumindest
Als schönen Traum noch weil
Die Hoffnung zuletzt stirbt
Wenn wir es wagen
Glücklich zu sein
Könnte es klappen
Was den Versuch wert wäre
Sofern die Angst vor neuer
Verletzung nicht überwöge

Fraglich nur was die Alternative ist
Als allem ein Ende zu setzen
Was zumindest eines wäre
Auch nicht mehr austauschbar
Uns irgendwo noch sein ließ
Da schlicht nicht mehr existent
Sich alles auf Dauer erledigte
Nur ist was nicht mehr ist nichts
Worüber auf der Suche nach
Dem Glück noch nachgedacht
Werden müsste da am Ende
Sein oder nicht sein über das
Was ist alleine entschiede
Der Tod zwar jedes Unglück
Wie Leiden beendete aber
Damit auch alles mögliche Glück
Was selten konsequent lohnte
Und so scheint am Ende doch
Die Liebe alternativlos zum Nichts
Bis die Angst es widerlegt

jens tuengerthal 1.10.2019

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