Reiseplanung
Plane wirklich keine Reise
Und bin heil froh darüber
Wo sollte ich schon hinwollen
Was nicht in meiner Bibliothek
Längst im feinsten Stil beschrieben
Also zum nachlesen bereit steht
Besuche nur gelegentlich Orte
An denen ich schon war wie
Besuche bei Verwandten
Oder in geliebten Museen
Zu denen ich die Berliner zähle
Deren Sammlungen ich kenne
Wie aus Tradition das Städel
In den ich schon als Kind malte
Alles andere kommt ohne mich
Auch weiter gut aus und was
Interessant sein könnte
Darüber lese ich lieber
Um konsequent nicht mehr
Wie nirgendwo hin zu reisen
Weil Tourismus asozial ist
Egal wie er sich dafür tarnt
Dennoch finde ich eine genaue
Reiseplanung unterhaltsam wie
Noch von einem gewissen Reiz
Zu Fuß nach Syrakus etwa wie
Seume es 1802 machte um
Darüber ein Buch zu schreiben
Was in der Anderen Bibliothek
Erschien und bei mir doppelt
Inzwischen steht was bei über
Zweihundert Bänden aus dieser
Sammlung allein gelegentlich
Doch vorkommt aber egal ist
Und so plane ich heute schon
Den längst bekannten Spaziergang
Vom Helmholtzkiez zur Gemäldegalerie
Für morgen und überlege noch
Auf welcher Route ich durch mein
Berlin dann flanieren werde
Ob ich zurück die Bösen Buben
Oder zuerst Dussmann besuche
Alternativ oder beide lieber
Was wie verführerisch wäre
Welche Ausstellungen laufen
Im großen Kulturforum und
Ob die Neue Nationalgalerie
Gleich noch mit besucht wird
Der miessche Glaskasten mit
Kunst im Keller ist auch nett
Weil ich vom Berg laufen werde
Ist es ein richtiger Angang der
Rechtzeitig begonnen werden will
Darum lieber noch verschoben wurde
Zu vielen alten Lieben mich führt
Also denen in der Kunst meine ich
Nachdem nun schon ausführlich
Vorab über den Spaziergang durch
Mitte und dem Tiergarten gedichtet
Geplant und verworfen wurde kommt
Morgen nur der kleine Spaziergang
Mit Besuch bei alten Freunden im
Museum was wunderbar klingt
Gut geplant kein Problem wird
Reise genug für Wochen ist
jens tuengerthal 13.5.25
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