Donnerstag, 29. Mai 2025

Lektürentagebuch 29.5.25

Lektürentagebuch 29.5.25

Mit Charles Asselineau noch tiefer in die
Schlimmste Hölle des Bibliomanen
Eingedrungen der auf der Auktion einen
Viel zu teuren Retif de la Bretonne kauft

Wozu ihn der Dämon als Bauchredner
Ganz gegen seinen Willen noch trieb
Bis er am Ende mehr ausgab als er
Im Monaten als Rente noch bekäme

Er war gegen seinen Willen am großen
Bücherwahn Konkurs gegangen ohne
Eine Aussicht auf Rettung folgte ihm
Der Auktionator wie die Meute aller

Zu seinem Haus ging es um dort die
Kostbare alte Sammlung eines echten
Literaten zur Versteigerung noch in
Augenschein angeblich zu nehmen

Angekommen wühlte sich die Meute
Durch seine geliebte Sammlung um
Die Schätze herauszogen wie in 
Wannen aus dem Fenster warfen

Am Ende arm hoch verschuldet
Ohne seine Bibliothek will er sich
Der Bibliothek hinterher auch aus 
Dem Fenster stürzen doch der

Dämon hält ihn vor dieser letzten
Freiheit zurück die Diebe und der
Dämon ziehen ihn aus und legen
Ihn zumindest am Ende ins Bett

Dort weckt ihn ein Freund der ihn
Zum Mittagessen mitnehmen will
Seinen neuesten Schwarm vorzustellen
Dem er sogleich von seinem Ende

Wie der Verzweiflung erzählt dass
Der Dämon ihn zerstörte wie auch
Seine Büchersammlung geraubt ist
Er an den Schulden ersticken wird

Der Freund meint nur er fiebere wohl
Schloss das Fenster durch das der 
Scharfe Wind hereinwehte dann stand
Er selbst auf und fand alle Bücher

Jedes stand an seinem Platz selig
Beginnt die Auferstehung aus dem
Nur Albtraum der Hölle des Bibliomanen
Er ging mit dem Freund dafür essen


Weiter mit Franz Hessel durch die
Friedrichstadt der erzählt wie wichtig
Das Theater damals für sie war warum
Die Berliner kein Theatervolk sind 

Sie sein misstrauisch gegen alles was
Ihnen unmittelbar gefällt kommen meist
Hungrig noch ins Theater schwankten 
Zwischen Verdrossenheit und Andacht 

Was bis heute treffend noch ist vor allem
Wissen sie stets aller besser und dazu
Genau Bescheid wie es zu sein hätte
Große Begeisterung zeigt eher keiner

Selig betritt er die Dorotheestädtische
Kirche in der sich Schadows Erstling
Für den neunjährig verstorbenen Grafen
Von der Mark befindet des illegitimen

Sohnes Friedrich Wilhelms II mit der
Enke seiner berühmten Geliebten die
Tochter eines höfischen Musikers war
Einen Palast in Charlottenburg bekam

Jedoch stand sie nach dem Tod ihres
Geliebten nicht mehr hoch im Kurs bei
Friedrich Wilhelm III und seiner Luise
Wurde enteignet und zeitweise bestraft

Gegenüber der Kirche die es heute leider
Nicht mehr gibt dafür steht das wunderbare
Grab in der oberen Etage unserer schönen
Alten Nationalgalerie heute noch stand

Wohl ein Palais das von einem Beamten
In den Besitz der Großloge Royal York kam
Friedrich Nicolai lobt es noch sehr als der
Garten noch bis an die Spree ging

Mangels Mitgliedschaft in der Loge muss
Hessel sich auf diese Beschreibung wohl
Verlassen aber schwärmt vom Anblick der
Heute leider wie die Gärten verloren ist

Dafür erinnert sich der Autor noch aus
Studienzeiten an einige der schönen
Seminargebäude hinter der Bibliothek
Wie der Universität nah der Hegel Büste

Dieser früher ein Nachbar vom Haus
In dem Frau Merkel heute noch lebt
Das direkt neben dem Palais der auch
Bekannten Familie von Weizsäcker liegt

Scheint aus seiner Büste allen noch
Zuzurufen alles Dasein sei vernünftig
Heute noch zuzurufen mit großem Ernst
Wie er zu diesem Schwaben passt der

Deutschen Griesgram so doppelt in
Lehre und Wesen verkörperte doch 
Biegt Hessel lieber an der Ecke in die
Friedrichstraße wieder ein an der damals

Der Wintergarten noch lag das berühmte
Varieté Berlins was gerade Jubiläum hatte
Ursprünglich nur der Erholung weniger
Hotelgäste noch diente als Garten mit Grün

Doch entwickelte sich dieser einst so
Beschaulich stille Ort zu einer Bühne
Für kolossale Aufführungen am Trapez
Mit viel Magie die nun zauberhaft heißt

Fein beschreibt und beobachtet Hessel
Das zentrale Berlin in dem heute etwa
Unser Kulturkaufhaus Dussmann liegt
Nahe dem Bahnhof Friedrichstrasse

Der Wintergarten wanderte gen Westen
Im Osten kam der Friedrichstadtpalast
Schon jenseits der Spree dann dafür
Wich das Tacheles einer Shopping Mal 

jens tuengerthal 29.5.25

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen