Freitag, 19. Mai 2023

Rahelsalon

Rahelsalon

"...was ist am Ende der Mensch anderes als eine Frage!" 
An Adam von Müller in Leipzig, 15. Dezember 1820. In: Rahel: ein Buch des Andenkens für ihre Freunde, 3. Theil. Berlin: Duncker & Humblot, 1834

"Einen gepackten Reisewagen und einen Dolch sollte ein jeder haben; daß, wenn er sich fühlt, er gleich abreisen kann."
Briefe, 24. März 1800. In: Rahel: ein Buch des Andenkens für ihre Freunde, 1. Theil. Berlin: Duncker & Humblot, 1834. S. 196

"Eifersucht ist Beschämung; darum ist es eine einsame Leidenschaft [...]; – Beschämung, die Rechnung ohne den Wirth gemacht zu haben [...]. Unsre Wünsche, unsre Neigung brachten wir in Anschlag, nicht die des Andern."
Brief, 16. März 1822. In: Rahel: ein Buch des Andenkens für ihre Freunde, 3. Theil. Berlin: Duncker & Humblot, 1834. S. 63.

Rahel Varnhagen von Ense


Rahelsalon

Am 19. Mai 1771 wurde in Berlin
Rahel Varnhagen von Ense als
Levin in eine wohlhabende gebildete
Jüdische Familie hineingeboren
Sie wurde als Saloniere und Autorin
Berühmt wie beliebt als Treffpunkt
Für viele bekannte Geister ihrer Zeit
Sie wird zur Romantik gezählt ist
Aber in ihren Positionen vielfach
Ein Kind der Aufklärung gewesen
So trat sie für die Emanzipation
Der Frau wie der Juden ein als
Geborene Jüdin die später konvertierte
Rahel wurde von Hauslehrern
Gut ausgebildet wie erzogen
Sie verehrte Goethe dem sie im
Böhmischen Karlsbad erstmals
Im Jahr 1795 begegnete wobei
Dieser sie ein Mädchen von ganz
Außerordentlichen Verstand nannte
Die er eine schöne Seele nannte
Was immer dies Gespenst sein soll
Das mehr Gewohnheit als Vernunft zeigt
Von 1793 bis 1808 in der später
Von Karl August Varnhagen als
Ihre glanzvollste Zeit beschriebenen
Epoche lebte sie in der Jägerstraße 54
Wo sie nahe dem Gendarmenmarkt
Auch ihren berühmten Salon betrieb
Die sie noch Thees oder Geselligkeit
Nannte berühmte Gäste ihres Salons
Der nicht so hieß waren Jean Paul
Ludwig Tieck Friedrich von Gentz
Friedrich Schlegel Wilhelm und 
Alexander von Humboldt Friedrich
De la Motte Fouqué Prinz Louis Ferdinand
Mit seiner Geliebten Pauline Wiesel
Die Brentanos wie Carl Maria von Weber
Verschiedene Grafen und Fürsten auch
Rahel verliebte sich 1796 in einen
Grafen von Finckenstein was nur
Unglücklich enden konnte warum sie
Danach mit einer Freundin nach
Paris zur Erholung reiste was zwar
Real eher eine contra dictio wäre
Emotional aber so wirkte und also
Gut und richtig wohl war darauf fogte
Noch ein Verlöbnis mit einem
Spanischen Botschafter dessen Namen
Den Raum hier sprengten was aber
Ebenfalls scheiterte ohne Folgen an
Dessen wohl heftiger Eifersucht bis
Sie den vierzehn Jahre jüngeren
Robert Varnhagen von Ense 1814
Heiratete kurz vor der Hochzeit
War Rahel zum Christentum konvertiert
Zu ihrem großen Bedauern blieb die
Ehe immer kinderlos aber glücklich
Beide reisten zum Wiener Kongress
Wo Varnhagen im Dienste Hardenbergs
Als Diplomat erfolgreich arbeitete
An ihren späteren Salons wieder in
Berlin nahmen neben den bereits
Genannten noch Heinrich Heine
Ludwig Börne Eduard Gans wie
Der Philosoph Hegel und Fürst
Pückler teil während der Kur in
Teplitz tanzte wohl der König
Friedrich Wilhelm III mehrfach
Die Polonaise mit ihr sie sah
Sich nicht als Schriftstellerin
Brillierte aber mit Aphorismen
Wie in tausenden von Briefen
 Wurde mit ihrem Mann so
Zu einem Stück Berliner Geschichte

jens tuengerthal 19.5.23

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