Endlichkeiten
Alles Sein ist endlich und also alles
Was ist und was nicht ist kann uns
Bei der Betrachtung egal sein auch
Wenn das die menschliche Phantasie
Seit gefühlter Ewigkeit beschäftigt als
Gäbe es mehr als Natur die wir noch
Lange nicht wenn überhaupt je ganz
In ihrer Komplexität verstehen doch
Zumindest haben wir inzwischen den
Zusammenhang verstanden der alles
Mit allem irgendwie verbindet auch
Wenn wir noch weit davon entfernt
Sind die Konsequenzen zu ziehen ist
Es ein Fortschritt der die Natur als
Solche anerkennt statt etwas dazu
Zu erfinden um zu erklären was wir
Nicht verstehen können weil es den
Beschränkten Horizont übersteigt
Was die Menschheit vom Aberglauben
Als sicherstem Hindernis die Natur
Wie sie eben ist zu verstehen befreien
Könnte flüchteten nicht zu viele bei
Jeder sich bietenden Gelegenheit
Wieder zu den einfachen Antworten
Von denen höhere Wesen wie alle
Sonst Geister das populärste sind
Die dafür unsere Endlichkeit negieren
Ein ewiges Leben in geaberglaubten
Himmeln oder Höllen versprechen
Für die nur erdachte Seele die es
In der Natur so wenig gibt wie den
Pädagogisch erfundenen G-Punkt
Warum es angesichts beschränkter
Zeit im endlichen Leben doch eher
Zu empfehlen ist sich auf die Natur
Als Maßstab zu beschränken um
Zu genießen was uns übrig bleibt
Vanitas als Codewort der Endlichkeit
War nach dreißig Jahren Krieg hier
Im Lande unter den Poeten hoch
Im Kurs wenn auch damals noch
Vom Glaubenswahn geprägt steckt
Manch Gutes in den Gedanken mit
Denen Gryphius und andere das Sein
In seiner Endlichkeit nach dem großen
Sterben überdachten denke ich während
Unter zuckenden Blitzen wie Regen
Die Metropole zu versinken scheint
So erinnerte uns der Dichter 1637
Noch mitten im Krieg wie doch alles
Eitel ist auf Erden und vergänglich
Wie was jener heute baut morgen
Dieser schon wieder einreißt wo
Heute Städte stehen wird bald
Schon nur noch Wiese sein auch
Wenn uns dies unvorstellbar scheint
So lacht uns einen Moment das Glück
Was mit Beschwerden bald wechselt
Es bleibt bei Gryphius alles vergänglich
Was gebeutelt vom Sterben im Krieg
Der deutsche Lande so lang verheerte
Voll Schrecken noch geschrieben wird
Heute zum Weckruf unseres Seins um
Lustvoll mit der Natur zu leben wie sie
Ist ohne sich vor dem Tod zu fürchten
Schreibe es und höre Donner grollen
Es kann die Natur auch wenn wir sie
Ganz verstehen oder beherrschen
Stets nur kleine Ausschnitte verstehen
Viel Freude auch bereiten die von der
Lust an und mit ihr bis zum Geist reicht
Der uns mit Abstand betrachten lässt
Was um uns geschieht wobei wir gut
Daran täten weniger zu beten als was
Ist mit Gelassenheit zu genießen weil
In beschränkter Endlichkeit uns nie
Mehr übrig bleibt was ganz viele der
Scheinbaren Verlockungen relativiert
Im Schatten unserer Grenzen quasi
Auf das was uns ausmacht konzentriert
Eine Chance also mehr auch bietet
Mit Lust zu leben was uns bleibt
Weniger zu wollen um sich mehr
An dem zu freuen was ist wie ein
Gryphius im Klimawandel heute der
Mehr Opfer fordern wird als dieser
Grausame dreißigjährige Krieg
Gelesen werden könnte denn das
Bewusstsein unserer Endlichkeit
Ist auch ein Schlüssel zum Genuss
In sich bescheidender Verantwortung
jens tuengerthal 25.7.21
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