Amazonenmücken
Anzüglichkeit oder Sinnlichkeit ist es
Was das Kulturvolk von den Barbaren
Unterscheidet und während die Wilden
In schlichter Nacktheit der Natur folgen
Die manchmal auch ansehnliche Reize
Noch offenbart werden andere sich zwar
Weit entblößen und doch Details verhüllen
Um ihnen nicht den Zauber zu nehmen
Dieses Spiel mit der Erotik ist eine immer
Leidenschaft der Franzosen die sie seit
Jahrhunderten mit Eleganz zur Perfektion
Getrieben die auch Alphonse Karr in der
Reise um meinen Garten spielerisch nutzt
Wenn er lächelnd dem Kapitel über die
Anthropophagen bei dem er letztlich doch
Auf die Stechmücken zu sprechen kommt
Einen Absatz über die Amazonen noch
Voranstellt wobei er die der Gegenwart
Von denen der Antike so unterscheidet
Dass diese noch eine Brust abschnürten
Während jene sie besonders noch durch
Die Kunstfertigkeit ihrer Couturiers mehr
Zur Schau stellen als ihnen Natur gab um
In ihren Schlachten einander zu besiegen
Deren Beute ahnungslose Männer sind
Die bis heute irrig meinen sie wählten
Möchte ich gerne lächelnd ergänzen aber
Zugleich nicht den falschen Eindruck hier
Erwecken der Autor hätte etwas gegen
Frauen was sich meist allein aus der
Schlechten Erfahrung begründet die
Manche mangels solcher machen
Von wenigen auf alle irrig schließen
Was ich eher nicht behaupten würde
Obwohl mehr sie widerlegen könnten
Bleiben viele bei ihren Entschlüssen
Wo kämen wir bei stetem Wechsel
Der Geschlechtspartner auch hin
Was bliebe von den Familien übrig
Wie wenig Stoff für echte Dramen
Blieb übrig ohne Konflikt mit Damen
Wie reduziert würde hehre Bindung
Auf mechanische Bewegungen die
Ursprünglich der Fortpflanzung dienten
Von ihr gelöst aber ein Universum
Entfalteten an dessen Spitzen auch die
Meister der Wäsche ihre Kunst zeigen
In dem es weniger um das schlichte
Eindringen der Geschlechtsorgane
Ineinander als die Kunst dies mit
Großer Schönheit zu verhindern die
Im halb verhüllten den Reiz erhöht
Aber es geht ja im Text dem Absatz
Der ihm voransteht zum Trotz nicht
Um Sex sondern um Anthropophagen
Also Menschenfresser zu denen Karr
Die gemeine Stechmücke zählt deren
Lebensdauer ich zu gern verkürze
Wenn sie nächtlich mich umschwirrt
In Ignoranz ihrer Besonderheit wie
Der von Karr mit tiefer Einsicht wie
Kunstfertigkeit beschriebenen ganz
Natürlichen Schönheit dieser Tiere
Die sie ästhetisch vor alle Insekten
Stellt nicht nur der zarten Farben
Ihrer Flügel wegen sondern auch
Aufgrund der Eleganz ihrer mit
Widerhaken versehenen Waffen
Mit denen sie für einen Tropfen Blut
Ihr Leben riskiert wenn sie saugend
In ihrem Opfer feststeckt dem sie
Zuvor noch ein wenig Gift zuführt
Was uns lange leidend an diese
Begegnung mit den Schönheiten
Der Natur denken lässt die wir wohl
Alle manches mal schon verfluchten
Wenn sie der Preis der Liebesnächte
Auf mondbeschienener Wiese waren
Vielleicht noch besser ertrugen aber
Kaum einer wirklich wertschätzt weil
Für lästig überflüssig gehalten trotz
Ihrer bezaubernd zarten Schönheit
Denke an die letzte Liebesnacht
Auf der benachbarten Wiese die
Trotz mehr als einem Dutzend Stichen
Keinerlei Reue aufkommen ließ weil
Manche Wunder der Natur sogar
Stich Gift und Widerhaken überwinden
Denk an den Vorspann dieses Kapitels
Das Anthropophagen überschrieben
Sinne über die Brücke zwischen dem
Gehobenen Busen heutiger Amazonen
Wie tiefe Schönheit der Plagegeister
Nach die uns in der Natur umschwirren
Spüre die tiefe Sinnlichkeit all dieser
Betrachtungen eines eben Franzosen
Frage mich ob deutsche Verse sie
Tragen des Schatzes darin wegen
Welch lustvolles Wunder ist Natur
Sogar bei Betrachtung der Mücke
jens tuengerthal 26.7.21
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