Weniger ist häufig mehr
Lehren Design und Kunst
Lange schon lieber reduziert
Trotz gelegentlicher Ausbrüche
Von emotionalem Überschwang
Gibt sich was irgend Geist hat
Heute eher spartanisch schlicht
Meist ganz in schwarz gekleidet
Auf ein Minimum dabei reduziert
Folgt seit dem Bauhaus die Form
Ihrer Funktion im Alltag zu gern
Dies wissend liebe ich doch den
Überfluss im Rahmen auch sehr
Freue mich an barocken Formen
Mehr als an einer langen Dürre
Weil Lust und Freude am Genuss
Leben schöner macht als Strenge
Kann auch mehr wunderbar sein
Ist immer weniger manchmal auch
Nichts mehr was noch bleibt neben
Dem Schatten seiner selbst den der
Fanatiker noch im Abgang hinterlässt
So scheint mir bei aller Freude am
Schwarz das ich fast immer nur trage
Als wäre mir der Existenzialismus
Auch vom Wesen her fremder als ein
Montaigne oder Kant wie überhaupt
Der geistige Kontrapunkt des Barock
Wie des Rokoko die Aufklärung also
Die unter Perücken verborgen aufbrach
Den Geist wirklich zu befreien mir noch
Am nächsten vom Wesen her kommt
Während die katholische Romantik
Eher Abwehrreflexe bei mir auslöst
Dieser Überfluss an Gefühl der völlig
Verwirrt statt irgend zu befreien ist
Gerade im spirituellen Nebel wieder
Modern geworden der mich abstößt
Mit seinen Horoskopen als Wahrheit
Der Anmaßung überlegener Intuition
Die übertriebener Reflex allein ist
So kann ich nicht mehr klar sagen
Ob weniger mehr ist oder immer
Einen Mangel nur beschreibt was
Im Überfluss ich gerne genieße
An Formen und Wesen weiß ich
Auch wenn der Vernunft vertrauend
Folge ich dabei gern dem Gefühl
Scheint das Gleichgewicht hierbei
Entscheidend für das Wohlgefühl
Zuviel macht weniger zufrieden
Gewisse Vorfreude ist erregend
Dauernder Mangel macht krank
Echt und gut ist alles was gut tut
Diesem Weg mittig zu folgen liegt
Scheinbar mir mehr als alle Extreme
Die manche brauchen um sich zu
Beweisen noch dabei was mir als
Genießer des Wohlbefindens eher
Entspricht als extreme Übertreibung
Ist der ruhige Mittelweg ohne alle
Übertreibung ein extremer Genuss
Den ich orgasmisch schön finde
Als quasi Höhepunkt des Lebens
Das wenig mehr zum Glück braucht
Als die Fähigkeit zur Zufriedenheit
Mit dem mehr oder weniger was
Deiner Natur gänzlich entspricht
Vielen völlig verloren ging die
Dafür spirituelle Orientierung
Oder andere Extreme ausprobieren
Dabei liegt alles bereits in unserer
Natur mehr oder weniger offen
Wagten wir mehr zu genießen
Was ist statt immer mehr oder
Anderes wollen zu müssen
Wäre künftig alles ganz einfach
jens tuengerthal 4.1.20
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen