Samstag, 18. Januar 2020

Kulturflaneur

Der Flaneur schweift durch die
Großstadt aus Lust am Einblick
Der Teilnahme am Leben der
Anderen wie an und für sich
Der Menge der Beschäftigten
Erscheint er wie schon der
Große Flaneur Hessel beklagte
Der durch Berlin einst flanierte
Wie ein unnützer Störenfried
Der es weder eilig hat noch
Irgend ein modisches Ziel als
Quasi Rechtfertigung verfolgt
Der Flaneur wie die Flaneuse
Lassen sich einfach treiben
Beobachten was geschieht
Erzählen auf ihre Art davon
Ob in Bildern oder Büchern
Womit wir bei der Kultur sind
Die in vielem schon immer
Auf begabten Flaneuren ruht
Die über den Dingen stehen
Nirgendwo dazugehören darum
Die besten Beobachter sind
Chronisten ihrer Zeit stets waren
So ist das Flanieren eine Quelle
Der künftigen Kultur wie zugleich
Als Beobachter der ziellos bleibt
Wird der Flaneur eine Kultur 
Die Gradmesser und Gegenpol
Des Alltäglichen um uns ist
Ohne Zeitdruck die Langsamkeit
Kultiviert wie die Zustände spiegelt
Jede Bedeutung damit relativiert
So ist der Flaneur schon Kultur
An und für sich doch noch mehr
Ist der Kulturflaneur der an den
Stätten der Kultur gerne flaniert
Von Museen bis zu Buchläden
Bibliotheken Konzerthäusern 
Bühnen und anderen Brettern
Die manchen die Welt bedeuten
Als gewünschter Zuschauer
Damit ein wichtiger Kulturträger
Warum wir endlich Flaneure als
Notwendigen Bestandteil aller
Kultur anerkennen sollten auch
Um wieder mehr Langsamkeit
Als großes Glück zu entdecken

jens tuengerthal 18.1.20

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