Samstag, 25. Januar 2020

Schlangenkultur

Schlange stehen gilt heute
Als lästig und zeitraubend
Darum finden sich immer
Findige die Schlangen lieber
Umgehen oder sich lächelnd
Vordrängen als sei es ihr Recht
Andere erniedrigen sich sogar
Nur um vorgelassen zu werden
Weil sie das Warten nicht ertragen
Sollte ich mich über Drängler ärgern
Oder diese lieber bemitleiden weil
Sie so arm sind keine Zeit mehr
Übrig haben in Ruhe anzustehen
Was eine eigene Kultur sein kann
Die sich rasender Zeit entgegen stellt
Die Gleichheit aller Menschen uns
Bei offensichtlicher Ungleichheit nur
Ganz deutlich vor Augen führt warum
Wer drängelt sich darüber erhebt was
Mehr geistige Armut offenbart als der
Geringe Zugewinn weniger Plätze je
Ausgleichen könnte noch dazu das
Moralische Gewissen unnötig belastet
Hier ließe sich ausnahmsweise etwas
Von der totalitären Mangelwirtschaft
Der untergegangenen DDR lernen
In der Menschen aus Notwendigkeit
Lernten diszipliniert Schlange zu stehen
Was viel preußische Haltung offenbart
Im Sinne einer humanistischen Kultur
Die noch dazu Langsamkeit würdigt
Statt durch Tricks gewinnen zu wollen
Lieber sich aufrecht einordnet dabei
Bescheidenheit noch mehr übt statt
Auf Sieg um jeden Preis zu pokern
Denke dabei auch an den alten Moltke
Der lieber viel leistete als viel glänzte
Mehr war als er noch erscheinen wollte
So war der große Schweiger preußisch
Im kulturell positiven Sinne der auch ein
Verständnis füreinander uns deutlich zeigt
Obwohl ein Krieger der den Kampf als
Kind seiner Zeit für notwendig hielt
Die Schlange so zu sehen um dabei
Haltung und Disziplin zu wahren aber
Gleichzeitig das positive Element 
Im Schlangestehen sehen was uns
Langsamkeit entdecken lässt hilft
Mit dem was ist besser zu leben
Das Sein auch in der Schlange noch
Mit Epikur genießen zu können dafür
Mitleid mit armen Dränglern zu haben
Was sicher glücklicher macht

jens tuengerthal 25.1.20

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen