Samstag, 19. Juli 2025

Sommerrieslinggefühl

Sommerrieslinggefühl

Unter Sternen vorm Crossroads wieder
Angekommen und gleich von Selma den 
Guten Rheingauer Riesling bekommen
Dafür von Timo erstmal gerügt worden

Wie gefährlich es war Selma mit einem
Vollen Tablett in der Hand zu begrüßen
Was aber Selma gleich wieder korrigierte 
Sie hätte mich schon vorher gesehen

Gut wie Tino seine Mitarbeiter auch ohne
Jeden sachlichen Grund verteidigt was
Manche Mitarbeiterin sich wünschte
Also ist am Ende wieder alles gut so

Der Riesling ist wunderbar erfrischtend
Die Plätze sind gut gefüllt und der Flaneur
Sitzt am reservierten Stammplatz neben
Dem Fass die Terrasse gut im Blick

Drei gemischte Paare und drei Gruppen
Von Herren und nun eine Gruppe von
Vier Damen mit einem Herren der ruhig
Neben den schnatternden Damen sitzt

Die Frauen reden natürlich über Fußball
Das Spiel der Frauen morgen gegen
Die Französinnen und entwickeln
Dabei Theorien wir es wohl läuft

Die Damen sind sehr innig miteinander
Kuscheln noch für Fotos auf der Bank
Halten sich dabei liebevoll im Arm
Der Herr wird von einer beschmust

Was ihn nicht daran hindert seinen
Blick neugierig wandern zu lassen 
Spannend wäre nun wer wirklich
Mit wem hier wie verbunden ist

Lasse dies offen und schaue zu den
Neuen drei Damen mit zwei Herren
Bei denen eine üppig gebaute sich
Mit dem Sitz ihres Tops beschäftigt

Dies hat trägerlos hier einiges zu
Halten wobei das Wie den Flaneur
Rein physikalisch erstaunt aber so
Bleibt manches in der Natur rätselhaft

Sie reden englisch miteinander und
Sind dabei teilweiser sehr engagiert
Die Rubens Lady trinkt Bier und hat
Sonst die Arme als Halt verschränkt

Die drei Herrenrunden plaudern ruhig
Sind mit sich beschäftigt während das
Übrige Paar sich nach der Haltung
Schon länger zu kennen scheint

Kurz hebt die Dame mit dem haltlosen
Top im Gespräch die Arme was sie
Aber gleich korrigiert um den nötigen
Letzten Halt noch finden zu können 

Bei den fünf Damen scheinen je zwei
Ein Paar zu sein während die andere
Mit ihrem Typen etwas daneben sitzt
Eine geht nun sortiert es sich neu 

So wandert der Abend gen Mitternacht
Zeit den Blick wieder abzuwenden um
Sich den fliegenden Gedanken wieder
Unter den hier Sternen zuzuwenden 

Da kommt noch ein Herr zur Damenrunde 
Küsst alle zur Begrüßung und kuschelt
Nun mit der dunklen auf der Bank und
Plötzlich redet der vorher Stille Herr auch

So mischt sich manchmal um Mitternacht
Nochmal alles neu damit am Ende alle
Finden was sie vorher schon hatten
Und die Nacht nimmt einen neuen Lauf

jens tuengerthal 18.7.25

Freitag, 18. Juli 2025

Lektürentagebuch 18.7.25

Lektürentagebuch 18.7.25

Das Kapitel Lucie und Odile beginnt
Mit dem Besuch bei Odiles Ex Gatten
Der sich dann doch als ihr wieder
Versöhnter Mann vorstellt was den

Nächsten kleinen Anfall von Odile
Zur Folge hat die mit einem großen 
Satz auf diesen springt und ihn so
Umwirft weil er doch versprochen

Hätte nichts zu sagen aber Jim
Wundert sich nicht mehr Odile
Wäre großes Theater immer aber
Nimmt sich dafür wen sie will

Nach dem Erlebnis geht Jim
Mit Odile zu ihr die sogleich
Ein großes Feuer im Kamin
Entfacht und sich ganz auszieht 

Nackt und mit Kohle beschmiert 
Räkelt sie sich vor dem Kamin
Geht irgendwann ins Bad und
Erwartet Jim dann rein im Bett

Mit Lucie und Odile gehen 
Jules und Jim auf den Ball
Der vier Künste der zu einer
Wilden Orgie natürlich wird 

Odile ist bis auf eine Scherpe
Und einen Slip schon nackt als
Junge Wilde passend entkleidet
Lucie als Priesterin verkleidet

Eine zeitlang trug Jim sie noch
Auf den Schultern dann lösten
Ihm ein russischer Prinz und ein
Amerikaner ab bei denen sie blieb

Bei der großen Schau der nackten
Modelle präsentierte sich auch Odile
Die Lucie dabei sehr leid tat aber sie
Sahen sie an dem Abend nicht wieder

Am nächsten Tag im Café der Maler
Kommt Odile mit ihrer Milchkanne
Wieder zu Jim und nimmt ihn mit
Wütend weil er sie nicht geholt hätte

Er liebe sie überhaupt nicht wenn er
Sie mit diesem Russen gehen lasse 
Sie habe natürlich mit ihm gevögelt
Jim ist etwas eifersüchtig darauf

Doch zeigt er ihr das weder noch
Will er dem nachgeben sondern ihr
Lieber ihre Freiheit in allem lassen 
Er ahnte schon dass sie bald weg ist

Tatsächlich fährt sie mit ihren Landsleuten
Auf eine große Autotour und verabschiedet
Sich mit den Worten vielleicht nie wieder
Komme was sie zuvor noch nicht gesagt 

Fein wird das wilde Paris beschrieben wie
Der Ball der vier Künste den Hessel auch
In verschiedenen Romanen beschrieb
Lange bevor Roché seinen schrieb 

Die Ähnlichkeiten der Beschreibung
Würden bei nicht literarischen Texten
Wohl manche Plagiat schreien lassen
Denke lieber sie waren zusammen da

Erlebten gemeinsam das gleiche mit
Den gleichen Frauen die noch dazu
Beide liebten und redeten dazu noch
Miteinander über ihre Erlebnisse dabei

Nähe sollte nicht weiter verwundern
Umgekehrt wären große Unterschiede
Viel eher erstaunlich hier warum ich als
Leser nur lächelnd bekanntes genieße

Interessant dabei ist wie vornehm beide
Hessel noch etwas eleganter aber dennoch
Beide über Sex eher dezent schreiben um
Das Besondere nicht zu relativieren 

Dies unterscheidet die beiden vom Stil
Eines Henry Miller der eben Amerikaner
Auch in der fleischlichen Lust etwas
Schlichter und grober immer blieb

Doch auch ohne Details zum Akt sind
Hessel und Roché für mich erotischer
Als es Miller je wird dabei der Frauen
Reitet wie ein Cowboy wilde Stuten

Auch wenn Odile beim Sex wohl ein
Wildpferd war beschreibt Roché ihre
Sinnlichkeit immer mit Eleganz die
Der Lust wie ihr auch Würde gibt 

Dies unterscheidet Hessel und Roché
Von Miller der wie viele Männer Frauen
Hält fickte während Jules und Jim sie
Wie Casanova verehren und lieben

Diesem Stil schließe ich mich gerne an
Frauen nur ficken ist eher sportlich
Lieber bete ich sie wie Heilige an als
Dabei natürlich auch Atheist der Lust

Allerdings gibt es auch zahlreiche Frauen
Die einfach gefickt werden wollen ohne
Alle Madonnenverehrung für die sind 
Männer wie Miller dann passender

jens tuengerthal 18.7.25

Tiefgang

Tiefgang

Tiefgang ist bei Schiffen der Abstand 
Von der Wasserlinie bis zum Kiel
Wo er höher ist als das Wasser tief
Besteht Gefahr auf Grund zu laufen 

Gemessen wird dieser mit dem Lot
Wenn nicht bekannten Angaben dazu
Vertrauensvoll gefolgt werden kann
Was im Bodden lustig manchmal wird

Bei Menschen meinen wir damit die
Fähigkeit tiefen Gedanken zu folgen
Was oft eine Gefühlsfrage auch ist 
Eher schwierig exakt zu messen

Viele plätschern am liebsten im auch
Geistigen Flachwasser um nicht den
Boden unter den Füßen zu verlieren 
Manche finden keinen Grund mehr

Wer schon beim Blick in sich den
Boden unter den Füßen verliert
Sollte einen geistigen Freischwimmer
Besser haben nicht zu ertrinken

Unerwartete Untiefen machen oft
Menschen ohne Tiefgang Angst
Sie sollten lieber im Flachen bleiben
Die passende Umgebung genießen

Wie großartig aber wird es wenn
Du gemeinsam geistig tief tauchst
Einander die Unterwelten offenbarst
Die weit unter dem Kiel liegen

Für diese lohnendsten Tauchgänge
In geteilten Gedanken habe ich das
Tauchen und Segeln gern aufgegeben
Selten finden sich welche die tief gehen

jens tuengerthal 18.7.25

Zufallsfunde

Zufallsfunde

Manches findet sich
Eher zufällig nebenbei
Ohne alle Absichten
Was die Chance sich
Erwartungslos dabei
Zu begegnen erhöht
Damit Freiheit schenkt
Statt von etwas bestimmt
Kann sich dann noch 
Füreinander entschieden werden 
Womit Wunder wirklich werden
Warum der Zufall mir näher liegt 
Als alle Bestimmung darüber
Um frei zu genießen was ist
Und dies ganz entschieden

jens tuengerthal 18.7.25

Liebeswandel

Liebeswandel

Liebe soll ewig
Halten obwohl frisch verliebt 
Am allerschönsten

jens tuengerthal 18.7.25

Veränderungen


Veränderungen

Wir bremsen gerne
Alle Veränderungen
Schon aus Gewohnheit

jens tuengerthal 18.7.25

Systemfehler

Systemfehler

Kranke Systeme
Künstlich am Leben halten
Lohnte eher nie

jens tuengerthal 18.7.25

Liebesteilung

Liebesteilung

Ist Liebe je teilbar
Wollen wir nicht eher
Das absolute ungeteilte Gefühl

Überlege ich bei der Lektüre
Von Jules und Jim die manche
Frau auf die eine oder andere

Art miteinander teilten aber
Immer wieder auch Liebe 
Für die gleiche Frau empfanden 

Erinnere mich an meinen Freund
Mit dem ich wie Jules und Jim
Das J und mehr noch teilte

Wie auch mindestens vier Frauen
Mehr oder weniger lang in der
Seltsam immer gleichen Reihenfolge

Dabei selten nur gleichzeitig was
Jules und Jim über Jahre taten
Frage mich ob ich das wollte

Oder es wenn es eben so ist
Geteilt noch besser ist als
Gar nicht mehr und ob wir

Uns in unserem unterschiedlichen
Wesen nicht perfekt ergänzten
Jeder andere Bedürfnisse bei

Der Liebsten befriedigen konnte 
Das nicht viel entspannter wäre
Wenn wir verschiedene Lieben

Je nach Bedürfnis dann teilten
Die eine will das unbedingt
Während die andere es so

Auf keinen Fall will was 
Jedem unterschiedlich
Wichtig dabei wäre

Auch die Stimmung die
Neigungen schwanken lässt
Legt eine flexible Teilung nah

Statt sich in Teilen zu frustrieren
Lieber was passt genießen ein
Glückliches Liebesleben zu haben

Machte alle Beteiligten glücklicher
Nach dem Prinzip der Mengenlehre 
Schnittmengen lustvoll zu teilen

Wo diese fehlen diesem Bereich
Entspannt mit anderen zu teilen
Was auch keine Untreue wäre

Weil es ohne Schnittmenge
In diesem oder jenen Bereich
Von Gefühl bis Lust auch nichts

Gibt was miteinander fehlte 
Hatte so einige Geliebte die
Womöglich nach der Lektüre

Schlechter Bücher auf bestimmte 
SM Praktiken standen oder
Davon träumten gefesselt

Genommen zu werden
Was meiner Natur immer 
Eher fern lag was sie also

Besser mit anderen teilten
Weil es nicht zu mir passte
Sich besser tut was harmoniert

Hatte Sex mit drei Frauen
War nett und aufregend weil
Alle drei wunderschön wie

Dank genug Schnee auch
Ständig geil aber mich hat
Das nicht glücklich gemacht

Finde es zu zweit schöner 
Aber es kann doch jeder
Gerne alles ausprobieren

Und mit mir genießen was 
Mit Gefühl zueinander passt
Darum sollten wir am besten

In der Liebe genau das teilen 
Was miteinander perfekt passt
Für das andere gibt es andere 

Könnte alle glücklicher machen
Statt immer teilweise unbefriedigt
Also schnell frustriert zu bleiben

Was viele gerne mit Konsum 
Anstatt dann kompensieren
Der nie Befriedigung schenkt

Teilen wir lieber was wir nach
Unserer Natur teilen statt alles
Nie erreichen zu können dabei

jens tuengerthal 18.7.25

Lektürentagebuch 17.7.25

Lektürentagebuch 17.7.25

Heuer gleich drei Kapitel in dem so
Wunderbaren Jules und Jim gelesen
Von Henri-Pierre Roché gelesen die
Mit Odile begannen und vielfältig

Spannend waren in der Begegnung
Mit der wilden ungezügelten Odile wie 
Der Entwicklung der beiden mit ihr auch
Im Urlaub am Strand in Holland

Schließlich taucht im dritten Kapitel
Unter dem Titel Lucie in Paris diese
Auf und die dann Konfrontation mit
Der eifersüchtigen Odile ist spannend

Völlig ungezügelt folgt diese gegen
Den klaren Wunsch von Jules und Jim
Ihrem Trieb und kämpft um den Platz
Im Bett von Jim und auch bei Jules

Sie spricht nur gebrochen französisch
Kommt aus dem hohen Norden und ist
Noch blonder als Lucie wie immer offen
Auf einen Tee zu beiden zu kommen

Die beiden imitieren dann ihre Sprache
Sprechen mit ihr auch im seltsamen
Satzbau der Ausländer was als quasi
Einschub diese Welt noch abhebt 

Ihre vielfältige Verrücktheit lässt Odile
Einen Gegensatz zu Lucie bilden die
Neugierig dennoch auf Odile ist auch
Wenn noch unklar ist in welcher Rolle

Wunderbar erzählt und zwischendurch
Auch mit schönen Gesprächen zwischen
Jules und Jim über die Liebe und die
Frauen mit ganz liebevollen Zartheit

Jim beherrsche zwar die Frauen die den
Großen sportlichen Boxer begehen aber
Zugleich sei er in ihrer Hand während
Jules sie zu sehr verehre aber zu wenig

Von ihnen bekomme wie er von sich meint
Worauf Jim fragt ob die Frauen beherrscht
Wer sie verehrt oder wer sie nur nimmt und
Jules meint wer eines tut soll das andere 

Darum nicht lassen und so schmeißt Jules
Odile mit Gewalt raus als sie ihn mit Lucie
Im Gespräch bei dem sie auf dem Diwan
Lag während Jim ihretwegen Lucie absagt

In Café der Maler dann wohin Lucie alle
Vier zum Tee lud sind Jules und Jim wieder
Ganz in ihrem Element und lauschen den
Fragen Odiles wie Lucies Antworten

Lucie erkennt dass Odile für Jim ebenso
Wie Gertrud kein starker Magnet ist nur
Vorübergehend bleibt während Jules merkt
Wie sorgsam Jim sein Gefühl verbirgt

Diese Begegnungen zweier Freunde
Mit verschiedenen Frauen die sie jeder
Auf seine Art lieben bei denen auch
Rollen wechseln sind brillant beschrieben

Denke an den Freund mit dem ich vor
Nun über 30 Jahren auch vier Frauen
Zeitweise teilte oder er mir folgte was 
Immer wer dabei wie intensiv erlebte 

Wir verloren uns inzwischen weil die
Entfernung zu groß und das Leben
Einander zu fremd war doch denkt 
Der Flaneur an vielfältige Parallelen

Nicht weil beide wie Jules und Jim
Das J im gleichen Namen tragen
Sondern wie nah und fern sich zwei
In ihren Frauen widerspiegeln

Einer heiratete und wurde seriös
Der andere verlor sich im großen
Berlin an die Liebe und die Frauen
Geteilte Liebe verwandelt manches


Noch ein Kapitel in zwei Flaneure in Berlin
Gerd-Rüdiger Erdmann über das damals
Bekannte Maison du livre française der
Françoise Frenkel nahe dem Verlag

Die als Frimea Frenkel im Zarenreich
Noch 1889 geboren wurde also zwischen
Hessel und Benjamin lag und in deren
Laden in der Passauer Straße 27 und 39a

Die beiden frankophilen sicher verkehrten
Genauere Belege als die Vermutung für
Den Besuch der beiden gibt es nicht
Dafür Gedanken zur Rolle beider auch

Für die französische Literatur als Vermittler
Wie als Übersetzer von Proust gemeinsam
Wie der Herausgabe von Baudelaire waren 
Beide immer in einer Sonderrolle auch

Frenkel floh 1939 aus Berlin nach Nizza
Wie später in die Schweiz und nach dem
Krieg bis 1975 als Buchhändlerin wieder
In Nizza sie veröffentlichte noch ein Buch

jens tuengerthal 17.7.25

Donnerstag, 17. Juli 2025

Freiversuch

Freiversuch

Einen Freiversuch haben alle
Sagen wir gerne großzügig
Wie ich es beim Jura Examen
In Heidelberg noch versuchte 

Der zählte dann wie nicht gemacht
Wurde auch später nicht besser
Warum ich bis heute lieber dichte
Als mich dem Recht zuwende

Nur im richtigen Leben ist das mit
Den Freiversuchen schwierig denn 
Wenn der Versuch zum Freitod klappt
Sind wir irreversibel nicht mehr

Wer erfolgreich dabei war wird in 
Verlogener Tradition der Kirchen
Noch Selbstmörder genannt statt
Freiheitskämpfer gegen die Depression

Wolfgang Grupp war ein erfolgreicher
Unternehmer der seine Firma Trigema
Letztes Jahr an seine Kinder weitergab
Nun in eine Altersdepression verfiel

Er hat wohl mit einer Schusswaffe
Versucht sich das Leben zu nehmen 
Bereut den gescheiterten Versuch aber
Wie er in einem Brief an seine früheren

Mitarbeiter nun bekanntgab was schon
Vorher für Spekulationen gesorgt hatte
Dabei war der erfolgreiche Unternehmer
Also einmal nicht wirklich erfolgreich

Ob das für ihn bedauerlich ist oder ihn
Vielleicht noch schöne Momente erwarten
Einmal dahingestellt zeigte sich zumindest
Wie ein Schaffer ohne Aufgabe aufgab 

Unter dieser sehr vorsichtig formulierten 
Nachricht finden sich immer Angaben zu
Telefonnummern mit Hilfe für Depressive
Damit sich niemand angestiftet fühlt

Frage mich manchmal ob dieser eher
Dezente Verlogenheit nicht das Problem
Größer macht als ein natürlicher Umgang
Der es als unsere Freiheit behandelt

Ja wir können jederzeit gehen was mal
Besser und mal schlechter klappt das
Ist ein wichtiger Teil unserer Freiheit nur
Wer das begreift kann Leben wollen

So halte ich die Verschwiegenheit wie
Das Rumgedrucksen zum Thema eher
Für problematisch als offene Worte aber
Lieber lügen alle wie gewohnt weiter

Der Freitod ist nichts schreckliches
Sondern ein selbstbestimmter Abschied
Diesen zu gönnen zeugt von Respekt
Derer die depressive Höllen selbst kennen

Ob Depression heute eine gesunde
Antwort auf kranke Zustände ist will ich
Weder entscheiden noch beurteilen
Darüber nun öffentlich reden tut gut

Wer das Leben nicht mehr genießt
Was keiner unter Depressionen kann
Darf gehen oder sich Hilfe holen
Das ist unsere Freiheit und in Ordnung

Viel schlimmer wäre ein Leben das
Unter Einfluss von Medikamenten nur
Lebenswert noch scheint weiter zu führen
Weil andere sagen anders sei krank

Es gibt keinen Freiversuch mehr 
Weder im Leben noch am Ende
Wolfgang Grupp wird zum Büßer
Der seine Tat nun öffentlich bereut

So wie es erwartet wird von einem
Guten christlichen Bürger der auch
In der Öffentlichkeit immer stand
Und ich denke nur er tut mir leid 

Sollte ich ihm mehr Erfolg wünschen
Oder ein nun glückliches Leben was
Unsinn ist der graue Nebel kommt
In dein Leben um zu bleiben 

Gut darüber öffentlich zu reden
Was mehr bringen könnte als das
Sonst verlogene Schweigen denn
Gründe gehen zu wollen gibt es genug 

Wer im offenen Bewusstsein dessen
Einen Ausweg für sich findet hat ein
Stück Leben wiedergewonnen während
Das Schweigen innerlich nur zerfrisst 

Dieses Ereignis ist ein guter Grund
Offen über den Freitod zu reden der
Nur eine Alternative immer ist die aber
Besser nicht im Nebel erst auftaucht

jens tuengerthal 17.7.25

Regierungslob

Regierungslob

Selten lobe ich die Regierung
Doch zeigt die Entscheidung der
Vertagung der Richterwahl sowohl
Weisheit wie Verantwortungsbewusstsein

Jedes weitere öffentliche Gerede über
Die Kandidatinnen für die Richterwahl
Schadete diesem wie dem Ansehen des
Bundesverfassungsgericht wäre also

Eine unnötige Gefährdung einer ganz
Wichtigen Institution des Rechtsstaates 
Deren stabile Sicherung uns wichtiger
Sein sollte als keine Siegen im Kampf

Verständlicherweise wollten die Grünen
Spahn und die CDU Fraktion nun auch
Öffentlich für ihre Unzuverlässigkeit
Grillen was aber keinem hilft

Vielmehr braucht es eine klare Mehrheit
Aller demokratischen Kräfte um eine
Über jeden Zweifel erhabene Wahl der
Richter damit zu gewährleisten

Dafür nun in Ruhe den Sommer noch
Abzuwarten zeigt mehr Weisheit als
Eine überstürzt erzwungene Entscheidung
Trinken wir in Ruhe Tee darüber noch

Wer alles polarisiert und ständig kämpft
Stärkt damit nur die radikalen Kräfte
Dies als Regierung zu verhindern zeigt
Mehr Weisheit als die CDU bisher

jens tuengerthal 17.7.25

Körpermacht

Körpermacht

Der Körper gehorcht dem Geist
Soweit er es kann und dieser aktiv ist
Ansonsten funktioniert er nach seiner
Natur was völlig natürlich mir scheint

Ob ich Glatze oder Bart trage ist meine
Entscheidung aus egal welchen Gründen
Auch ob ich mich operieren lassen oder
Gegen Krankheit kämpfe oder nicht

Wäre ich aber eine Frau käme eine
Römische Sekte die dazu noch viele
Rechtsradikale Männer motiviert und
Entschiede über meinen Körper

Alte Männer die angeblich keinen Sex
Haben oder nur mit Kindern worauf die
Römische Sekte spezialisiert ist erzählt
Frauen bis heute was sie mit sich dürfen 

Kein Mann hat jemals irgendeine
Entscheidung über Frauenkörper
Wie deren Freiheit damit umzugehen
Zu treffen sondern sollte still sein

Die Behauptung es ginge allein
Um den Schutz des ungeborenen
Lebens ist eine diskriminierende Lüge
Weil sie das Leben der Frau abwertet

Jede Schwangerschaft kann eine
Lebensgefahr darstellen und ob sich
Frau dieser aussetzt ist allein ihre
Freie Entscheidung zu jeder Zeit

Wenn zwei gleichrangige Rechtsgüter
Zusammenstoßen würden wie die
Abtreibungsgegner dreist behaupten 
Hätte dennoch keines logisch Vorrang

Ob das mit der Mutter verbundene
Werdende Leben selbständig oder
Ein Tumor ist im Körper der Frau
Ist eine Frage der Wertung bloß

Dazu kommt dieses gefährdet sowohl
Leben wie Freiheit der Mutter massiv
Worüber kein anderer entscheiden darf
Ein Vorrang ist mithin nicht erkennbar

Die vermeintlichen Lebensschützer
Sind so Räuber der Freiheit der Frau
Selbst über ihren Körper zu bestimmen
Für eine nur relativ behauptete Existenz 

Dazu wollen sie über deren Freiheit ihr
Leben zu führen entscheiden und ihr
Die Mutterrolle aufzwingen ohne dafür
Eine ihrer Freiheiten zu verteidigen

Die Macht über andere menschliche
Körper heißt Sklaverei und genau das
Ist was Abtreibungsgegner versuchen
Wofür sie dringend bestraft gehören

Stattdessen sind in Deutschland noch
Frauen nach § 218 ff StGB strafbar wenn
Sie ihre natürliche Freiheit ausüben über
Ihren Körper alleine zu entscheiden

Bestrafen wir endlich die rechtsradikalen 
Abtreibungsgegner alle wegen Sklaverei
Verteidigen wir endlich die Frauen denn
Allein in ihnen wächst unsere Zukunft

jens tuengerthal 17.7.25

Liebeszeugung

Liebeszeugung

Mit Liebe zeugen
Schafft nie besseres Menschen
Ist aber schöner

jens tuengerthal 17.7.25

Weltmacht

Weltmacht

Allein die Mütter
Entscheiden über Weltmacht
Zukunft aus dem Bauch

jens tuengerthal 17.7.25

Geburtenraten

Geburtenraten

Geburten werden
Statistisch berechnet da
Muss keiner raten

jens tuengerthal 17.725