Dienstag, 4. März 2025

Schuldenfalle

Schuldenfalle

Schulden fallen durch
Weniger investieren 
Schneller höher an

jens tuengerthal 4.3.25

Lustkonsequent

Lustkonsequent

Lust folgt konsequent der Natur
Nur wo tut sie das jenseits aller
Moral jemals wirklich wie stark
Ist unser Lustempfinden nur noch
Konventionen unterworfen wie
Den Regeln des Marktes dazu
Wer sagt was sie oder er dabei
Wirklich will und wie viele wissen
Dies überhaupt je noch oder schon
Was ist dann dabei konsequent am
Konventionellen Theater um etwas
Gemeinsame Geilheit die selten nur
Wenn überhaupt je zusammen noch
Befriedigung findet oder ist das nicht
Alles eher albern warum wir es uns
Lieber gleich sparen können auf
Effektivere Onanie zurückgreifen
Die uns viel davor und danach
Erspart von den sonst Folgen
Von Sex wie Nachwuchs der auf einer
Überbevölkerten Erde nur stört hier
Abgesehen und zu Krankheiten
Im weiteren zu schweigen warum
Es konsequent wäre auf den 
Sex für Onanie zu verzichten
Nur wer ist dabei noch lustvoll
In Konsequenz

jens tuengerthal 4.3.25

Liebeskonsequenz

Liebeskonsequenz

Was ist konsequent in der Liebe
Heißt es ihr konsequent zu folgen
Lieber sie konsequent zu ignorieren 
Damit in Konsequenz interessant
Auch zu bleiben weil die Liebe wie
Alle Märkte auf Angebot und Nachfrage
Konsequenter reagiert als auf Gefühle
Diese nur phantastische Illusion die
Andere sei wirklich bedeutend um
Glücklich leben zu können was hilft
Alles zu ignorieren woran sie uns
In Konsequenz immer wieder hindert
Überlege ich und frage mich viel eher
Ob Liebe nicht immer die gelebte
Inkonsequenz sein muss aber
Erspare allen eine Antwort

jens tuengerthal 4.3.25

Montag, 3. März 2025

Konsequenzen

Konsequenzen

Konsequenzen müsse die Tat
Von Mannheim haben fordert 
Der Kanzlerkandidat der Union
Und nun fragt sich auch welche

Sollten wir nun alle potentiell
Gefährlichen Autofahrer wo
Sie als Deutsche leider nicht
Ausweisbar sind einsperren

Wollen wir endlich konsequent
Alle Gefahren im Straßenverkehr
Ausmerzen für weniger Opfer
Damit nicht 2700 jährlich sterben

Eine Lösung wäre eine konsequente
Geschwindigkeitsbeschränkung im
Ganzen Land die nachweislich viele
Menschenleben ganz einfach rettete

Welche Konsequenzen möchte dieser
Leicht cholerische Kandidat androhen
Uns vor verrückten Autofahrern besser
Schützen zu können frage ich mich

Die beste Konsequenz wäre vermutlich
Würde der Kandidat lieber verzichten
Statt Konsequenzen anzudrohen wo es
Bescheidene Zurückhaltung bräuchte 

Es gibt keine Sicherheit vor so etwas
Außer Massenaufläufe lieber zu meiden
Das Leben bleibt stets lebensgefährlich
Jeder Autofahrer kann Mörder werden

Wer sich in Gefahr begibt wird darin
Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit 
Auch sterben können es bräuchte da
Als Konsequenz weniger Geschwätz 

jens tuengerthal 3.3.25

Lektürentagebuch 3.3.25

Lektürentagebuch 3.3.25

Mit Franz Hessel in ein #Flaneur in #Berlin 
Aus seiner Erinnerung heraus das
Dem Kommödchen direkt benachbarte
Bescheidene Wohnhaus des Kaisers
Wilhelm I. in Filzpantoffeln besichtigt 

Eine gut bürgerliche Wohnung die
Eben zufällig fürstlich war blieb im
Erdgeschoss zumindest eher bescheiden
Oben bei der Kaiserin dann geschmackvoll 

Mehr Komplimente kann Hessel dem
Wohnhaus des 1888 verstorbenen Kaisers
Hier nicht machen erzählt dafür sehr nette
Anekdoten wieder vom Vorleser der Kaiserin

Ausführlich dabei auch über preußische
Haltung und Gewissen was der Steifheit
Des Mobiliars zu entsprechen schien aber
Doch mit gewisser distanzierter Sympathie

Der Kaiser starb im gleichen Jahr auch
Wie der Vater des Autors in dem der da
Achtjährige Knabe mit seiner Mutter vom
Stettin nach Berlin umzog was gut passt

Er besichtige die Räume jedoch erst
Nach dem Krieg in der dann Republik
Mit anderen dort Touristen denen die
Führerin die Räume dazu anpries

Unverändert seien sie geblieben was
Auch Unmengen an Ktrsch offenbarte
Die dem Kaiser gesandt wurden von
Wohlmeinenden Bürgern ohne Geschmack

Ob dies tatsächlich so war wie belebt 
Oder die Familie Kitsch dort abstellte
Zum würdigen Gedächtnis es am Ende
Nur Personal so drapierte bleibt offen

Wenige Worte fand der Führer ihres
Wagens für dieses Haus was Hessel 
Einige anekdotische Seiten wert war
Als Ort an dem Bismarck oft erschien 

Hier holte sich Kanzlerfürst noch die
Anweisungen seines Kaisers persönlich
Auf zu steifen Stühlen sitzend ab was
Sie zumindest doch historisch macht 

Gegenüber wird noch barocke Pracht
Der Staatsbibliothek beschrieben die
Der letzte Hohenzollernfürst dabei mit
Gezwirbeltem Schnurrbart noch ziert 

Am Rande des Spott immer wieder
Beschreibt Hessel eine noch ganz
Frisch untergegangene Welt einer
Monarchie die sich lächerlich machte

Dabei bleibt er zurückhaltend wie
Stets ein wenig respektvoll wenn
Von historischen Orten die Rede
Lässt jedoch in zart den Spott fühlen

Was Hessel oder Thomas Mann
Vom immer eher derb deutlichen
Heinrich Mann noch unterscheidet
Den die DDR so gerne glorifizierte

Diese Mörderin des Bürgertums die
An der Grenze ihre Bürger erschoss 
Mochte die schlichte Lästerei gerne
Hessel blieb lieber liebevoll dabei

Auch dieser feine Ton des Sohnes
Aus guter Familie bringt ihn mir
Näher als Tucholsky häufig noch
Er beschreibt immer liebevoll 

Dagegen verspottet Heinrich Mann
Weiß es besser als der Leser der
Bitte mit dem Autor laut lachen soll
Statt hintergründig zu lächeln

Die Comedy mit Schenkelklopfen
War nie meine Welt des Humors
Manchen liegt das wohl näher
Die in anderen genießen Hessel 


Nach der kurzen Unterbrechung
Setzt Margot ihre Geschichte vom
Letzten Tag des Erich Wörner fort
Die fast magisch geisterhaft wird 

Berichtet wie er sie in ihrer Wohnung
Aufsucht um dort völlig erschöpft
Ein wenig noch zu schlafen wozu
Sie ihn auf ihren Diwan bettet

Woran die geneigte Leserin merkt
Wie gut es ist für den Fall der Fälle
Einen Diwan zu haben sei es nur
Den Getriebenen Rast zu bieten

Ausgeschlafen erzählt er ihr etwas
Verwirrt von seinen Ängsten wie der
Sorge verfolgt zu werden worauf die
Tatkräftige Margot beschließt mit ihm

Eine Freundin in ihrem Atelier in
Montparnasse zu besuchen dem
Stimmt Wörner begeistert zu als
Sie sich dort unterhalten kommt 

Völlig unerwartet wie ein Geist
Eine Dame die sich an Wörner
Wendet der diese an den Händen 
Packt und mit ihr verschwindet

Etwas später kommt er wieder und
Erzählt die Geschichte dieser Frau
Die zu einem polnischen Maler noch
Gehörte als er sie zum ersten mal sah

Dies war in dem Atelier im Haus von
Bilbao alias Picasso das er übernahm
Seitdem verfolge sie ihn beständig
Wolle sich mit ihm vereinigen

Während Erich Wörner noch seine
Keuschheit verteidigt rauchen die
Damen etwas Opium was als ein
Ersatz für Männer gesehen wird

Denke an den Spruch von meinem
Großvater der auch zu dieser Zeit
In Paris gelebt hat und Picasso
Betrunken noch kennenlernte

Danach wäre die Summe aller
Laster stets konstant warum er
Auf die anderen Drogen lieber
Verzichtete um zu genießen

Wörner aber ist sichtbar gequält 
Es fragt sich was ihn treibt der
Von Frauen verfolgt wird die sich
Mit ihm noch begatten wollen 

Auch wenn Männer von so etwas
Gerne träumen ist die Realität dessen
Erschreckend reizlos auch wenn dabei
Unklar bleibt ob nur genau deshalb

Frauen die wir unbedingt haben wollen
Wenn sie dies wollen reizlos werden
Wer nicht mehr will sich plötzlich von
Den tollsten Frauen verfolgt sieht

Bestaune die treffende Beschreibung
Denke an meine eigenen Erfahrungen
Mit den drei Chanel Models kann so
Das Gefühl der Flucht nachvollziehen

Nach drei wilden Wochen mit den 
Beständig koksenden geilen Models
War mein Bedarf vollkommen gedeckt
Bin auch vor diesen dann geflohen

Wir wollen einander gerne erobern
Um es reizvoll miteinander zu finden
Egal auf welche Art das wer dann tut
Kann nur Liebe die Lust erhalten

Dies nicht weil sie es reizvoll machte
Wer liebt kennt sich dabei schon 
Sondern als Zeichen der Zuwendung
Die dann Erwartungen nur erfüllt

Wer alles haben kann wie auch hatte 
Braucht wohl Koks noch zu wollen
Oder entsagt lieber weil nichts mehr
Als Enttäuschung zu erwarten ist

Liebe statt Drogen kann dabei auch
Funktionieren wobei wir es dann gern
Für die andere tun aber zumindest
Ein gutes Gefühl danach haben

Mit diesen Fragen setzt sich auch
Franz Hessel dezent auseinander
Was seine Aktualität zeigt in einer
Stadt wie Berlin wo alles geht

jens tuengerthal 3.3.25


Liebeslügen

Liebeslügen

Liebe lügt gerne
Über Einmaligkeit und 
Ihre Ewigkeit

jens tuengerthal 3.3.25

Propaganda

Propaganda

Propaganda ist
Lügen staatlich verbreitet
Mit festem Glauben 

jens tuengerthal 3.3.25

Wahrheitslüge

Wahrheitslüge

Wahrheit ist immer
Erfindung eines Lügners 
Manche nutzen das

jens tuengerthal 3.3.25

Liebesmündig

Liebesmündig

Wenn ich zu dir sage
Ich liebe dich
Und es auch so meine
Tue ich das weil ich es will
Oder weil ein Gefühl mich
Zu diesem Verhalten bestimmt
Ist die Liebe stärker als mein
Wille und was wäre sie wenn
Als Entscheidung füreinander
Überhaupt noch wert oder
Ist Liebe die willenlos macht
Eine bloße Diktatur die nur
Zur Unterdrückung in einer 
Beziehung miteinander führt
Mündig kann nur entscheiden
Wer sich aus Unmündigkeit
Aus eigener Kraft befreite
Alles andere wäre wertlos 
Überlege ich und merke dabei
Wie oft sagte ich schon
Ich liebe dich
Ohne ganz zu wissen
Was ich damit tue
Weiß nur nicht ob
Es weniger sagen
Mehr wert wäre 
In Fragen der Liebe

jens tuengerthal 3.3.25

Meinungsbildung

Meinungsbildung

Was macht Meinungsbildung aus
Ist die Meinung wichtiger oder
Braucht es dazu Bildung zuerst
Worin ist Wissen noch wichtiger 

Meinungsumfragen fragen gerne
Ständig unsere Meinung ab ohne
Die Ahnung dazu zu prüfen wie
Bürger ohne Bildung wählen dürfen

Wohin mangelnde Bildung kombiniert
Mit Aberglauben führen zeigen uns
Die USA gerade beispielhaft wie das
Erstarken der AfD bildungsfern ist

Natürlich nicht ausschließlich und mit
Ausnahmen immer aber doch in der
Mehrheit der radikalen Kräfte denen
Differenziertes Denken fern liegt

Dies wird durch Parolen ersetzt die
Meinung ohne nachdenken machen
In die Unmündigkeit führen damit
Das Gegenteil von Aufklärung sind

Kant beschrieb in was Aufklärung ist
Genau wessen es bedarf um sich
Eine mündige Meinung zu bilden
Maßstab ist der kategorische Imperativ

Wer diese Prüfung anlegt bevor eine
Meinung verbreitet wird kann sich
Vielen Unsinn künftig ersparen um
Mit Würde in Freiheit zu meinen 

Alle anderen Meinungen über die
Wie von denen viel geredet wird 
Sind kein weiteres Wort mehr wert
Dazu schwiegen wir mit Bildung besser

jens tuengerthal 3.3.25

Sonntag, 2. März 2025

Hansewahl

Hansewahl

Hansestädte sind irgendwie sehr
Traditionell und konservativ auch
Wenn Wahlen Rot Grün bestätigen
Belegt dies nur was war bleibt

Die Wahl bestätigt die bisherige
Regierung mit geringen Verlusten
Kein Grund etwas zu ändern und
Die Rechtsradikalen blieben klein

FDP und BBW spielen keine Rolle
Eine stabile bürgerliche Mitte bleibt
Bei dem was sich bewährt hat ein
Wechsel bräuchte gute Gründe

Diese Wahlen haben gezeigt die
Stabilität einer Demokratie liegt 
In dem was im Osten völlig fehlt
Einer bürgerlichen Mittelschicht

Wer Stabilität in Deutschland
Auf Dauer sichern will muss
Die bürgerliche Mitte stärken
Statt mit Rechten zu kungeln

jens tuengerthal 2.3.25

Lektürentagebuch 2.3.25

Lektürentagebuch 2.3.25

Begonnen mit Franz Hessels Irrtümern 
Der Liebenden in denen Margot auf 
Ulrichs etwas spirituelle Anregung hin
Die Geschichte des Verstorbenen 

Erich Wörner erzählt von dem sie 
Schweigen wollte ihn aber dafür einen
Märtyrer nennt doch Dappertutto fordert
Dazu auf von ihrem Heiligen zu erzählen

Sie erzählt wie sie in Paris im Theater
Noch saßen als er sie mit einer besonderen
Hure in Marseille verglich die anders als
Alle war die er dennoch nicht nahm

Wie er in Kontakt mit Bilbao kam dem
Jungen aufstrebenden spanischen Maler 
Im Paris vor dem Krieg noch der deutlich
Den realen Pablo Picasso darstellt. 

Auch sein Sekretär ist fein gemalt
Wie sie ihn im Studio besuchen wo
Die meisten Bilder in umgedreht er
An einem das Genie schon erkennt

Denke an die Besuche im Museum
Berggruen noch wo ich den Sammler
Aus seiner Wohnung kommend traf 
Wir über meinen Großvater sprachen

Die Anekdote wie mein Großvater
Mit Picasso und Hemingway soff
Was sich daraus angeblich ergab
Wie ihm die Bilder nicht gefielen 

Dort in ein intensives auch spirituelles
Gespräch mit beiden kam über die Antike
Wie das Bild ihrer Götter und warum wir
Diese nicht mehr sehen können

Dazu vertrat der heilige Märtyrer
Dessen letzten Tag sie begleitete
Es läge daran weil diese uns nicht
Ansähen was uns verzweifeln ließe

Hier unterbricht Dappertutto mit einem
Halt die Geschichte von Margot weil
Es um Liebeswahn nicht um Meinungen
Verstorbener in dieser Nacht gehen soll

Zu wund dafür seien ihre Gemüter noch
Vom gerade erst beendeten Krieg denn
Die Geschichte spielt wir erinnern uns
Im März des traurigen Jahres 1919


Lasse die zumindest zeitweise hier
Unterbrechung der Geschichte zu
Wechsel zu Ein Flaneur in Berlin wo
Es um die Singakademie nun doch

Des Goethefreundes Zelter ging die
Hinter der Neuen Wache verborgen
In Richtung Festungsgraben lag in 
Der ein Maurermeister Musiker wurde 

Erzählt am Denkmal noch seines
Vorgängers der sie einst gründete
Wie die Singakademie bald schon
Die vornehmsten Geister vereinte 

Wie die Zelters und Mendelssohns
Diese Gesellschaft zum besten machten
Was Berliner Kultur lange hervorbrachte
Den Bürgern eine neue Heimat bot

Erzählt vom benachbarten Palais des
Prinzen Heinrich das zur Universität wurde
Die heute Humboldt Universität heißt nach 
Den beiden Brüdern die in Berlin und von

Übersee aus den Berliner Geist formten
Wie bei der Gründung der Universität die
Damals noch nach dem regierenden König 
Friedrich Wilhelm III. benannt wurde

Geht dann zum gegenüber sich noch
Anschließenden Forum Fridericianum
Mit damals Oper und Bibliothek die erst
Seit 1910 im neuen Gebäude der bis

Heute noch Staatsbibliothek weiter sitzt
Doch ist der noch vom großen Baumeister
Knobelsdorff entworfene Platz gelungen
Der heute nach Bebel heißt vorher schon

Opernplatz und Franz Joseph Platz war
Das Denkmal der Bücherverbrennung mit
Den beklemmenden leeren Regalen heute 
Beherbergt woran wir erinnern sollten

Doch Prinz Heinrich liebte Berlin nicht
So wenig wie sein Bruder Friedrich blieb 
Lieber in Rheinsberg wie Friedrich dafür
Auf dem Weinberg zu Potsdam war

Der erste Rektor der 1810 gegründeten
Universität war übrigens Fichte aus den
Dreihundert Studenten im ersten Semester
Wurden schon bald über 10.000 in Berlin

Wie Franz Hessel noch berichtet während
Heute über 200.000 im Hauptdorf studieren
Was relative Größe auch uns offenbart die
Von der Millionenstadt erzählen könnte

Doch ehrlich gesagt kenne ich diese
Metropole gar nicht sondern eher die
Vielen Dörfer dort die es stets blieben 
Darum hier auch Kieze genannt werden

Zu den Zahlen bemerkt Hessel nur
Wie immer sehr höflich ob sich damit
Die Qualität der Lehre verbesserte wie
Der Studenten enthielte er sich lieber

Inwieweit das gegenüber heute juristische
Seminar vom Geiste des großen Wieners 
Fischer-Erlach geprägt sei lässt Hessel offen
Jedenfalls heißt das ursprünglich noch als

Bibliothek geplante Gebäude im Volksmund
Immer noch Kommödchen weil es an eine
Solche Barock Kommode doch erinnert egal
Ob eine solche wirklich Vorbild noch war

Dafür erzählt er uns eine weitere schöne
Anekdote warum St. Hedwig als katholische
Kirche nach einer umgedrehten Kaffeetasse
Als Vorbild rund mit Kuppel einfach wurde

Ein Meisterwerk von Knobelsdorff nennt
Hessel dafür dass Opernhaus was gerade
Nach langer Sanierung wieder eröffnet wurde
Die mit einer Graun Oper eingeweiht wurde

Friedrich nahm am Opernleben wohl einen
Regen Anteil und schaute gern direkt hinter
Graun über dessen Schulter in die Partitur
Was bei Friedrichs Größe Sage sein dürfte

Dazu können wir uns dann Menschen
In der Mode der Zeit auf dem Platz vor
Wie nach dem Oper im Frack mit Dreispitz
Oder in Kniebundhosen vorstellen 

Wunderbar gibt Hessel so mit kleinen 
Anekdoten ein Gefühl für die Stadt und
Erzählt von seinen Besuchen in der Oper
Noch als Student auf den Stehplätzen

Wie die Musikstudenten jede Note mitlasen
Aus der Partitur auf ihrem Schoß was ich
Als magische Kunst immer bewundere
Ohne mich zu mühen es zu lernen

So wenig wie ich Arabisch Chinesisch
Oder Ägyptisch je verstand werde ich
Die Musik immer als Wunder verzaubert
Aus einer fremden Welt betrachten


Von der Weinlese im Rebstock erzählt
Marcello Fois mit bildhafter Schönheit
Von der Dorfjugend die dabei half wie
Auch die hochschwangere Mercede

So wird in Mercede und der Meisterschmied
Aus der Natur direkt berichtet auch warum
Brot und Käse dieser Region Sardiniens
Gut sein dafür Olivenöl und Wein schlecht

Es ist wieder dieser ursprünglich erdige Ton
Der Natur und Erzählung verwebt auch bei
Dem angefeuchteten Brot mit Trauben dazu
Schmeckt der Leser Land und Leute noch

Der Wein sei säuerlich und eher derb
Werde erst völlig verschrumpelt gelesen
Lohne nicht wirklich die Probe sei nur 
Mit Wasser und Honig gut trinkbar

Denke an meine Zeit in Heidelberg
Als ich einen Freund am Neckar
Bei der Weinlese noch in half der
Um seine Burg Weinberge hatte

Dieser Baron der es noch in Geisenheim 
Studierte machte einen feinen Riesling
Auf der Burg die einmal dem Götz den
Goethe selbst bedichtete gehörte

Der Rückweg vom Weinberg wird sehr
Ruckelig im Wagen für die im achten 
Monat schwangere Mercede die in der
Folgenden Nacht ein totes Mädchen gebiert

Sie hatten dessen Seele schon früher
Entfleuchen sehen wird erzählt was
Gut möglich scheint da es eine solche 
Seele ohnehin nicht gibt kann sie auch weg

Dennoch traue ich dem Instinkt nicht
Nur der schwangeren Frauen mehr zu
Als alle Wissenschaft beweisen kann
Warum ich es nehme wie beschrieben

Die wunderbare kräftige ländliche Sprache
Von dennoch zarter literarischer Schönheit
Schafft eine ganz eigene Welt die das
Unberührt ländliche Leben uns zeigt

Ob es guten Wein aus Sardinien gibt
Wie aus Italien überhaupt werden die
Sarden anders beurteilen als Franzosen
Enthalte mich darum dazu lieber

jens tuengerthal 2.3.25

Liebesruhe

Liebesruhe

Ruhe in Liebe
Finden wäre wohl traumhaft
Genügt auch davor

jens tuengerthal 2.3.25

Ruhestörung

Ruhestörung

Ruhestörung bleibt
Eine Kriegserklärung stets
Die Mehrheit wollte

jens tuengerthal 2.3.25

Sonntagsruhe

Sonntagsruhe

Sonntagsruhe ist
Dem Atheisten heilig
Als letzte Vernunft

jens tuengerthal 2.3.25

Nichtsnutz

Nichtsnutz

Vom Nichtstun voller Genuss
Zum Nichtsnutz ist nur ein ganz 
Winziger Schritt wie der Buchstabe
Um den es sich unterscheidet der
Auch der letzte im Alphabet ist doch
Ein großer Schritt zur Zufriedenheit
Wäre es den Nutzen aufzugeben 
Um einfach zu genießen was ist
Statt immer etwas zu wollen was
Zwanghaft eher erscheint wie aller
Gelassenheit dabei entbehrt schon
Wie zielorientiert gruselig klingt
Das Sein schlicht ökonomisiert
Mit keinem Zweck als berechenbar
Zu machen was diesem fern liegt
Aber es gibt nur wenige die das
Aushalten weil doch alles stets
Seinen Preis hat außer es ist
Einfach umsonst für alle da
Wie diese Verse im Netz was
Sie völlig wertlos wie zugleich
Unendlich kostbar macht weil
Wenn etwas keinen Preis hat
Hat nicht mehr alles seinen
Was die Chance erhöht auch
Das zu lieben was du tust
Womit es unbezahlbar wäre
Manche rechnen dabei noch
Was den persönlichen Gewinn
So zählbar marginalisierte
Da bleibe ich lieber ein
Unbezahlbarer Nichtsnutz

jens tuengerthal 2.3.25