Mittwoch, 20. November 2024

Lektürentagebuch 20.11.24

Lektürentagebuch 20.11.24

Zum Zauberberggeburtstag sei sich
Heute ganz diesem so großartigen
Roman gewidmet in dem ich auch
Wie fast jeden Tag heute nur las

Geburtstag eines Buches ist schon
Ein lustiger Termin und warum zählt
Dabei der Tag der Erstveröffentlichung
Der 24. November 1924 hier allein

Wären nicht die Tage in denen einst
Thomas Mann seine Frau Katia im
Sanatorium in Davos besuchte noch
Viel eher der passende Geburtstag

Ist es der Tag an dem der Autor mit
Dem Schreiben beginnt oder jener
An dem er die Feder aus der Hand
Legt vor dem vollendeten Werk

Vollendet ist dieses Werk was noch
Vor dem Ersten Weltkrieg begonnen
Doch in der Zeit des Krieges ruhte als
Mann die Bekenntnisse noch erkämpfte

Dieser literarische Grabenkampf mit
Seinem Bruder Heinrich zu dessen
Sicht er sich später doch bekannte
Klüger geworden durch Erfahrung

Eine Wandlung die auch im Zauberberg
Diesem grandiosen Werk sichtbar wird
Wo der anfänglich verspottete Italiener
Settembrini für den Humanismus steht

Sich mit Vernunft gegen die Bedrohung
Durch östliche Emotionen stark macht
Als Aufklärer und Freimaurer dabei für
Menschlichkeit und Freiheit kämpft

Ein Vorkämpfer der Demokratie seit
Drei Generationen schon wie er es
Gerade Hans und Joachim erklärte
Denen dies revolutionäre fremd ist

Von einem dieser Gespräche las ich
Die so typisch für den Zauberberg 
Wie seinen Geist am Ende doch sind
Der schon 1924 europäisch dachte

Auch den katholischen Juden Naphta
Überlebte Settembrini und damit sein
Humanismus wie sein ununterbrochener
Kampf für Freiheit und Demokratie

Dass dieser sonderbare Italiener der
Offensichtlich nicht wohlhabend ist
An einer Enzyklopädie arbeitet adelt
Diesen freien Geist noch zusätzlich

Er steht damit in der Tradition der
Großen Enzyklopädisten in Frankreich
Den Aufklärern von Diderot Holbach
Bis Voltaire und d’Alembert 

Wer dagegen das nationale Geraune
Das Thomas Mann noch in seinen
Bekenntnissen eines Unpolitischen
Von sich gibt liest staunt hier nur

Der Autor rechnet hier mit seiner
Position zum Krieg ab und gibt ein
Bekenntnis zur Republik wie auch
Zur Demokratie damit deutlich ab

Dass er dies vorher literarisch noch
Im Essay von deutscher Republik tat
Ergänzt diese Sicht auf den Zauberberg
Nur erhebt Settembrini zum Propheten

Während Hans und Joachim als Söhnen
Aus gehobener bürgerlicher Familie im
Hanseatischen Hamburg dies fremd
Erscheint ist Hans doch offener dafür

Sein Vetter versuchte vom Thema mit
Erinnerung an die Pflicht zur Liegekur
Abzulenken während Hans trotz seiner
Herkunft interessiert noch dabei bleibt

So ist der Zauberberg obwohl ein
Roman über die Zeit und ihr Vergehen
Unter besonderen Umständen dort in
Davos ein zutiefst politisches Buch

Es sind die sieben Jahre vor dem
Ersten Weltkrieg in denen er spielt
In diesen zieht Hans ein und dort
Verschwindet er wie so viele auch

Ob den Tod im Krieg findet oder
Nur die Zeit dort verliert lässt Mann
Offen wie die Leser im unklaren
Die Geschichte war zu Ende

Vorher aber trifft sich noch das
Alte Europa in den Bergen dort
Krank und leidend aus allen
Teilen die sich später bekämpften

Jenes felix Austria das Settembrini
Als freiheitsdurstiger Italiener noch
In freien Reden verflucht ging unter
Aus seinen Trümmern wuchs neues

Die erste deutsche Republik wuchs
Auf den Trümmern des Weltkrieges
In den sie alle hinein stolperten wie
Schlafwandler im nationalen Wahn

Wie aktuell sind diese gefährlichen
Blüten heute wieder wo Krieg ist im
Osten von Europa und nationale
Kräfte hierzulande wieder erstarken

Russland diese Randfiguren noch
Medial unterstützt und Putin als
Mäusefänger manche einfängt die
Nie in der Demokratie ankamen

Geradezu visionär scheinen uns
Da die Reden Settembrinis vom
Humanistischen Europa das die
Dichtung und Kultur hochhält

Ein Buch das noch in alter Zeit
Vor dem Ersten Weltkrieg also
Angedacht und begonnen ist
Weitsichtig schon für die Zukunft

Ganz nebenbei ist der Zauberberg
Noch eines der witzigsten wie auch
Unterhaltsam spannendsten Bücher
Über Leben Tod und die Zeit

Auch nach hundert Jahren noch
Brandaktuell und wichtig sollte
Gerade jetzt jeder die tausend Seiten
Auch mit einem Lächeln lesen

Vielleicht hilft uns der Zauberberg
Wie sein Blick in die Zeit vor dem
Großen Krieg unsere besser noch
Zu verstehen im realen Chaos

jens tuengerthal 20.11.24

Spaghettiglück

Spaghettiglück

Spaghetti sind nicht
Nur Essen sondern immer
Eine Form von Glück

Sie genießen um
Zufrieden glücklich satt sich
Danach zu fühlen

jens tuengerthal 20.11.24

Liebeszeit

Liebeszeit 

Liebe braucht keine
Zeit sondern verschenkt diese
Füreinander ganz

jens tuengerthal 20.11.24

Zeitgewinn

Zeitgewinn

Zeit gewann ich um
In Ruhe zu genießen 
Als ich sie mir ließ 

jens tuengerthal 20.11.24

Hyggelig

Hyggelig

Gemütlich machen
Lieber lustvoll genießen
Alles in Ruhe

jens tuengerthal 20.11.24

Schlafesglück

Schlafesglück

Schlafen macht glücklich
Heilung ohne Medizin
Allein durch Ruhe

jens tuengerthal 20.11.24

Liebesträumereien

Liebesträumereien

Wie schön ist es von Liebe zu träumen
Doch bringt uns diese Sehnsucht dem
Träum näher oder verhindert sie als
Dann Erwartung die Realisierung eher

Was abstrakte Schwärmerei bleibt
Schadet auch in Wirklichkeit nicht 
Doch jede Konkretisierung vorher
Offener Hoffnungen fesselt uns 

Wenn es also endlich konkret wird
Mit dem Traum von Liebe sollte ganz
Dringend schluss mit Träumen sein
Um mit diesen nichts zu ersticken

Nehme es mir fest vor diesmal
Vernünftig zu bleiben also alle
Träumereien noch rechtzeitig
Abzustellen bevor Erwartung 

Habe aber längst schon genug
Erfahrung wie damit keinerlei
Hoffnung auf Vernunft in der Liebe
Über diesen Plan nur zu lachen

jens tuengerthal 19.11.24

Lektürentagebuch 19.11.24

Lektürentagebuch 19.11.24

In drei Büchern gelesen von denen zwei
Kulturhistorisch und eines literarisch war
Jedes für sich ein Genuss aber war der an
Grauen Tagen mich lächeln lässt

Von Franz Hessel über die immer
Grenzen der Kosmetik gelesen wie
Sich liebevoll lächelnd amüsiert darüber
Als Cécile sich dort schön machen ließ 

Sie tat es für ihren Liebhaber Gaston
Der ihr etwas unaufmerksam schien 
Um so seine Leidenschaft wieder mit
Dem Körper in mittleren Jahren noch

Wecken zu können was scheinbar zu
Ihrer großen Freude auch gelingt was
Sie an dem jungen Tänzer bemerkt
Der sie gleich zweimal aufforderte

So wie sie sich beim Tanzen wunderbar
Jung fühlt merkt wie er etwas eifersüchtig 
Reagiert worauf sie sich noch schöner fühlt
Obwohl gut gereifte Witwe längst 

Als aber dann beim Weggehen ihr
Geliebter den Eintänzer noch bezahlt
Verfliegt dien Magie der Kosmetik so
Schnell wie sie vorher verzauberte


In Egon Friedells so wunderbarer 
Kulturgeschichte der Neuzeit über 
Wissenschaft und Forschung in der
Barockzeit gelesen und gelernt wie

Der Bürgermeister von Magdeburg
Otto vom Guericke das Vakuum mit
Experimenten entdeckt und über die
Fortschritte in der Chemie wie auch

Der Blutkreislauf entdeckt wurde die
Erforschung der Natur weiter kam
Sich weiter beflügelten als umgekehrt
Die geistigen Welten dieser Epoche 

Dort kreist vieles noch um alten 
Aberglauben der sich Religion nennt 
Gefangen in dogmatischen Mustern
Fern der Freiheit der Antike


Mit viel englischem. Humor erzählt
Peter James Bowman den Lesern
In Der Glücksritter von denletzten verzweifelten Versuchen des Fürsten

Pückler eine reiche Braut in England
Zu finden um seine Gärten noch weiter
Finanzieren zu können die doch auch
Bitte seine dann Ex-Frau tolerieren soll

Diese eine geborene Hardenberg
Tochter des Kanzlers sollte bitte noch
Auf dem Grundstück wohnen was die
Besten Partien alle noch abschreckte

Langsam merkt Pückler wie gering die
Chancen auf Erfolg in England sind
Ärgert sich über die damit unnötige
Investition der Englandreise auch

Doch bleibt er noch über die Saison
Weil das Leben in London ohne die
Zuhause nötige Hofhaltung zur dort 
Repräsentation noch günstiger ist

Was wir uns ruhig vorrechnen dürfen
Das Leben in der märkischen Provinz
War für ihn teurer als eine Saison
Sinnloser Suche noch in London

Er besserte seine klammen Finanzen
Die ihn nötigten sich von seinem Freund
Dem Baron Rothschild etwas zu leihen
Durch Kartenspielen erfolgreich auf

Die Whist Spiele im Club mit den
Jungen Dandys dort denen es nicht
Auf einen Cent ankam half dabei
Dem Zocker wohl erstaunlich gut 

jens tuengerthal 19.11.24

Dienstag, 19. November 2024

Parteiverlassen

Parteiverlassen

Kann sich der Bundeskanzler auf
Seine Partei verlassen oder nie
Also wie immer in der SPD die
Zwischen vielen Flügeln schwankt

Sie beraten über seine Kandidatur
In seiner Abwesenheit um sich mal
Ohne ihn aussprechen zu können 
Wohl ein echtes Misstrauensvotum 

Der Parteivorstand hat ein Problem
Könnte als beliebtesten Politiker im
Ganzen Land Pistorius aufstellen
Oder den unbeliebtesten Scholz 

Könnte Wahlen gewinnen wollen
Oder sie schon verloren geben
Darum Pistorius lieber nicht als
Kandidaten vorab verbrennen

Die Genossen sorgen sich um
Ihre parlamentarische Zukunft
Was für Pistorius spräche aber
Verrat an Scholz auch wäre

Ginge Scholz freiwillig wäre
Pistorius wohl die erste Wahl
So könnte er es auch beim
Nächsten mal noch werden

Sich auf die Partei verlassen
Lässt ganz schnell verlassen
Sich fühlen aus guten Gründen
Darum verließ ich sie lieber

jens tuengerthal 19.11.24

Liebesverlass

Liebesverlass

Auf Liebe kannst du
Dich vollkommen verlassen
Alles geht sie bleibt

jens tuengerthal 19.11.24

Teevollkommen

Teevollkommen

Tee passt immer nur
Graue Novembertage
Macht er vollkommen

jens tuengerthal 19.11.24

Lesetage

Lesetage

Bei Regen lesend
In deiner Bibliothek
Sitzen ist traumhaft

jens tuengerthal 19.11.24

Regenlauschen

Regenlauschen

Wie schön ist es doch
An grauen Novembertagen
Regen zu lauschen

jens tuengerthal 19.11.24

Lektürentagebuch 18.11.24

Lektürentagebuch 18.11.24

Welch wunderbarer Herbsttag war das
Habe ihn bestmöglich wohl genutzt
In vier wunderbaren Büchern gelesen
Egon Friedell und dreimal Thomas Mann


Begonnen mit Egon Friedell in dessen so
Großartiger Kulturgeschichte der Neuzeit
Über Moden und ihre rasanten Wechsel der
An Beispielen beschrieben wird welche uns

Leser die manche Moden schon erlebten
Gerne lächeln lassen weil sich doch so
Manches was uns ganz einmalig schien
Nur wiederholt um ganz modisch zu sein

Spannend war für den Dichter auch der
Beginn einer Ordnung deutscher Dichtung
Wie der Vereine zur Pflege des Deutschen
Mit ihren teils seltsamen Anwandlungen

Auch dabei erinnert manche Diskussion
Über die Reinhaltung deutscher Sprache
An Wiederholungen der Gegenwart auch
Versuche und Sprüche ähneln sich dabei

So erzählt Friedell auch der Gründung
Der Fruchtbringenden Gesellschaft die 
Palmenorden genannt wurde mit dem Motto
Alles Zu Nutzen die deutsche Sprache pflegte

Sie wurde 1617 von fünf Fürsten in Weimar
Gegründet am 24. August der eigentlich der
Gedenktag der Batholomäusnacht war doch
Blieb es bis 1680 über den Krieg noch dabei

Eines ihrer Mitglieder wurde später auch der
Dichter Martin Opitz den wie Friedell meinte
Kein Dichter ernst nahm der aber das erste
Regelbuch deutscher Dichtung schrieb

Sie glich den Renaissance Akademien
Hatte Elemente von Ritterorden einer
Bruderschaft der Sprachwächter war
Gelehrtengesellschaft und literarischer Verein

Darüber spottet Friedell ein wenig aber
Erkennt auch die Bedeutung von deren
Arbeit für die deutsche Sprache an auch
Wenn kaum einer ihre Regeln befolgte


Von der kulturhistorischen Lektüre aus dem
Barock ging es zur Heinrich Breloers Buch
Ein tadelloses Glück über Thomas Mann als
Mensch und Liebender was sich bemüht

Über seine auch homosexuelle Neigung als
Erzählung einfühlsam aufzukären worüber
Thomas selbst genug schon andeutete in
Seinen Romanen und Erzählungen

Was aufmerksame Leser lange erkannten
Große weitere Überraschungen gibt es nicht
Außer die Versuche die Tiefe seiner Gefühle
Für einzelne Herren noch zu beschreiben

Im heutigen Kapitel ging es darum wie
Thomas Mann die Buddenbrooks verpackt
Von denen es nur ein Exemplar tatsächlich
Gab versiegelte und sich dabei verbrannte

Breloer beschreibt das sehr einfühlsam
Auch die Nutzung des Siegelrings mit
Dem riesigen Mann darauf der einen
Baum und einen Mensch hochhält

 Während er sich noch rasiert kommt
Sein Schwarm Paul vorbei der ihm die
Brandblase vom Siegellack aufsticht wie
Ihn notdürftig verbinder der aber kaum

Glauben kann wie dies einzige Exemplar
An Samuel Fischer gesendet wurde
Es aber mit zur Post bringt wie mit seinem
Freund die Apotheke noch aufsucht

Es ist nett solche kleinen Anekdoten aus
Dem Leben eines großen Autors zu lesen
Wie seine mir nicht unähnliche gewisse
Ungeschicklichkeit im handwerklichen

Als Verehrer liebevoll zu belächeln die
Thesen zu seiner Homosexualität sind
Bekannt und erschöpfend bereits durch
Den Autor selbst besser behandelt

Wer Thomas Manns inneren Kampf um
Seinen Weg verstehen will lese lieber
Den Tonio Kröger den Tod in Venedig
Oder auch den Zauberberg das genügt

Mehr als dort beschrieben ist auch real
Vermutlich nie passiert und die große
Emotionale Aufregung wurde Literatur
Dies auszuwalzen passt nicht zu Mann

Sex ist ein wunderbares Thema aber
Bei Thomas Mann gibt es dazu nicht
Mehr zu sagen als er selbst schrieb
Alle Versuche enden eher peinlich

Im Gegensatz zu seinen Söhnen hat
Der Vater seine Neigung nie ausgelebt
Doch sie auch nie geleugnet sondern
Selbst zu Literatur schon gemacht

Besser als Thomas Mann selbst wird
Kein Autor dies je beschreiben können
Neue Details sind dabei völlig egal
Weil der Autor selbst alles uns sagte

Welche Aufklärung es dazu noch
Bräuchte bleibt dem Leser Manns
Immer rätselhaft und insofern er
Vater seiner Kinder unbestritten war

Ist jede weitere Diskussion hier keine
Aufklärung sondern Verunklarung wer
Thomas Mann verstehen will soll ihn
Lesen und sich einfühlen da steht alles


Darum schätze ich auch Dieter Borchmeyer
Mit seiner tollen Biografie unter dem Titel
Thomas Mann Werk und Zeit so sehr die sich
Konsequent am Werk lieber nur orientiert

Dies mit weitem Blick über das gerade
Besprochene Werk als Kenner hinaus
Aber bei der Sache des Autors bleibend
Statt indezenter privater Spekulationen

Las über den Musikautomaten oder auch
Musiksarg wie Hans Castorp ihn nannte
Im Zauberberg und seine Beziehung zur
Musik die Hans so liebte und verehrte

Wie Hofrat Behrens dieses Gerät als
Schattenfürst für die deutsche Seele
Wie Mann ihn sagen lässt up to date
Anschaffte als gute deutsche Technik

Mann hat wie Borchmeyer erläutert
In seinen Exikreden auf die gefährliche
Verbindung im Deutschen von seelischer
Altertümlichkeit und moderner Technik

Hingewiesen welche Nationalsozialisten
Gerne und intensiv nutzten in denen der
Nationalsozialismus als Stimmung wurzelte
Was fast wie Laptop und Lederhosen klingt

Auch wenn wir nicht wissen was der bis
Zur Vertreibung Münchner Mann dazu
Wohl gesagt hätte ist es eine Art von
Technisierter Romantik im deutschen Gemüt

Erstaunlicherweise findet sich in der neuen
Maschine kein Wagner sondern viel eher
International bekannte Komponisten also
Französisch und italienisch noch mehr

Dies entspricht dem eher internationalen
Publikum des Berghofs gut und erspart
Die Auseinandersetzung mit diesem von
Mann verehrten Künstler der ihn inspirierte

Doch klingen dessen Urszenen auch etwa
Durch Aida oder in Debussys preludes an
Dieser übernimmt die Rolle von Wagners
Waldidyll aus dem Siegfried wobei hier

Die Antike Idylle der Sagenwelt entspricht
Hans Zauberberg Existenz als bereits
Völlig losgelöst im selben Zustand einer
Zeitloser Unschuld beschreiben

Dies überbietet noch Carmen von Bizet
Als Anspielung im Verhältnis zu zu
Peeperkorn über die Liäson mit Clawdia
Die sie auf ihre Art beide vererhten

Wie Pepperkorn in Andeutungen wohl
Eher nicht was möglicherweise eines
Der Motive seines Freitodes durch den
Dramatischen Ring aus Sumatra war
 
Gounods Faust dagegen fungiert als
Erinnerung an seinen beim Eintreffen
Des Automaten bereits verstorbenen
Vetter Joachim durch das Lied des

Valentin wird später noch der Geist
Joachims bei der okkulten Sitzung
Heraufbeschworen bis Hans das Licht
Einschaltet in Settembrinis Sinne hier

Dies obwohl der Humanist der Musik
Eher kritisch gegenüberstand als einer
Emotionalen Verführung der Vernunft
Die den Menschen willenlos mache

Musikalischer Höhepunkt für Hans ist
Der Lindenbaum also das alte Volkslied
Am Brunnen vor dem Tore dabei bilden
Die Gedanken dazu nach Borchmeyer

Die Essenz des Romans in der dort
Sympathie mit dem Tod und das Lied
Verbindet Wagner und Bismarck also
Romantik und imperiale Wirtschaft 

Beide spiegeln sich im Lindenbaum
Aus dem deutschen Musikautomaten
In der Fülle des Wohllauts was seinen
Höhepunkt im Weltfest des Todes findet

Also im 1. Weltkrieg mit dem der
Roman endet indem Hans Castorp
Vermutlich wie so viele andere stirbt
Was offen bleibt wie damit das Ende


Am Ende noch den Meister selbst
Gelesen also im Zauberberg über
Die Verbindung von Technik und
Sittlichkeit durch Settembrini

Wie Christus die Gleichheit als
Erster offenbarte was aber durch
Die französische Revolution zum
Allgemeines Gesetz wurde 

Dies scheint Hans als Verbindung
Eher konfus beim Vergleich der drei
Revolutionstage 1830 mit den sechs
Der Schöpfung haut Hans auf den Tisch

So sehr sich da Widerstand in ihm regt
So wichtig ist ihm doch der Lehrer
Settembrini als noch Urlauber in Davos
Der den Berghof nur kurz besucht

Bis dann aus den drei Wochen die
Der frisch examnierte oder diplomierte
Ingenieur so plante sieben Jahre werden
Ziehen noch einige Seiten ins Land

Den Zauberberg aufmerksam lesen
In Andeutungen Welten entdecken
Wie das große Theater was Mann
Hier inszeniert bewundern tut gut

Wenige Seiten offenbaren dabei
Mehr als ganze Kapitel anderer
Die nie diese Schönheit erreichen vom
Weiter gedachten Inhalt zu schweigen

Diese abgesonderte Welt in den
Schweizer Bergen in der sich die
Lungenkranken finden dem Tod
Zu entkommen spielt mit diesem

Es sind existenzielle Geschichten
Die direkt am Abgrund spielen wie
Ihn unsere Welt im Umbruch nun
Gerade wieder erleben muss

Im Ersten Weltkrieg implodiert die
Welt die Mann noch fein beschreibt
Millionen verlieren ihr Leben infolge
Die größere Katastrophe droht dann

Begonnen vor dem großen Krieg
Noch vom nationalen Geist getragen
Vollendet er ihn als geläuterter nun
Demokrat in der Weimarer Republik

Settembrini der Humanist als armer
Besserwisser wird vom Besserwisser
Zum weisen Lehrer der menschlicher
Bleibt als es ein Naphta je war

Es ist diese Wandlung spürbar im
Ende wie im Schneekapitel mehr
Noch als Hans die spirituelle Sitzung
Mit einem Lichtschalter platzen lässt

Damit ist der Zögling des Humanisten
Wie Freimaurers Settembrini der also
Ein Lichtsuchender war selbst zum
Vernünftigen Aufklärer geworden

So bringt er Licht in dunkle Momente
Geistererscheinungen damit auflöst
Zeigt was er gelernt hat damit zum
Westlichen Humanismus sich bekennt

Gegen dunkle östliche Mystik sich wendet
Einen Naphta sich erschießen lässt was
Den Geist der Aufklärung überleben lässt
Statt sich in Gefühlen nur zu verlieren

jens tuengerthal 18.11.24

Montag, 18. November 2024

Liebesenergie

Liebesenergie

Liebe bleibt beste
Energiequelle allein
Aus großem Gefühl

jens tuengerthal 18.11.24