Donnerstag, 5. September 2024

Mittwochsriesling

Mittwochsriesling

Am warmen Sommerabend noch
Auf einen Riesling vorm Crossroads
An der Kreuzung wo alle Plätze
Nochmal draußen besetzt sind
Sitze neben einem Bekannten
Mit seinen Hund am Stammplatz
Einige bekannte Gesichter sind da
Am Tisch gegenüber kämpft eine
Dame mit den Tränen sichtbar
Aufgewühlt von was auch immer
Wird es vermutlich die Liebe sein
Die immer wieder zu gerne alles
Im Leben durcheinanderbringt
So zieht ihr Leid meinen Blick
Wie magisch an der zwar nur
Als Flaneur hier beobachtet
Doch zu gerne tröstete und so
Wandert der Abend in die Nacht 
Ohne größere Aufregung
Alles gut zum Riesling
Es störte dabei nicht weiter
Dass es Donnerstag war

jens tuengerthal 5.9.24

Lektürentagebuch 05/09/24

Lektürentagebuch 05/09/24

Heute vom Papageienbuch über
Die beiden genialen Polen bis zu
Wieland zu Ehren seines heutigen
Geburstages mit viel Lust gelesen

Angefangen mit einer neuen frechen
Erotisch verspielten Geschichte aus
Dem alten indischen Papageienbuch
Bei der es um Tarnung und Lügen ging

Wie die beiden Frauen zusammenwirken
Ihren gemeinsamen Gemahl zu täuschen
Als dieser überraschend heimkommt und
Dabei die eine in flagranti fast erwischt

Doch geschicktes Schauspiel bei dem 
Die eine sich nur dumm stellen muss
Was zu ihrer aufgewühlten Situation
Perfekt passte besessen zu wirken

Worauf die andere dem ahnungslosen
Gatten erzählt diese sei von einem
Bösen Geist besessen der er brachte
Warum er sofort Abhilfe suchen müsse

Die so gewonnene Zeit wird dann zum
Schnellen Abschied genutzt wie der
Papagei der Prinzessin erzählt die so
Geschickt sein solle wenn sie es täte

Retteten die eigentlich peinliche
Situation und verkehrten sie dann
Zu Lasten des dummen Ehemannes
Mit dem die Frauen einfach spielen

Keine schlichte Moral der Guten denn
Der Ehemann wird doppelt betrogen
Sondern weibliche Solidarität die sich
Mit Schauspiel ihre Freiheit sichert

Bedenken wir dass diese Geschichten
Weit über tausend Jahre alt sind wird
Deutlich wie weit christliche Moral die
Kultur in Europa wieder zurückwarf

Auch warum die Macht der Männer
Bis heute am Aberglauben hängt der
Frauen etwas aufzwingt was diese
Mit anderem Aberglauben besiegen

Hinter dem Wendekreis ist immer
Noch vor diesem und beschreibt
Typisch französische Zeremonien
Des lästigen Abschieds in Paris

Wie selten dort Umarmungen noch
Waren und wer wirklich für Momente
Noch nah kam vor ihrer bestaunten
Auswanderung nach Südamerika

Schön beschreibt er wie fern dieser
Andere Kontinent den meisten liegt
Die nicht verstehen wie wer Europa
Verlässt was wenig Gründe aber

Zum Bleiben ihm noch bietet was
Immer hinter dem Wendekreis dann
Wirklichkeit wird geht es erstmal
Von Paris nach Cannes mit allem

Stanislaw Witkiewicz den ich heute
In Abschied vom Herbst noch für
Einige Seiten begleitete widmet
Sich Sehnsucht und Gedanken

Seines Protagoniste Atanazy der
Mit Lust und Betrug hadert während
Die neue Geliebte ihre Defloration
Mit dem persischen Prinzen erlebt

Läuft Atanazy quer durch die Stadt
Zu seiner Verlobten als würde er der
Kein Künstler werden durfte wie von
Magischen Kräften zu ihr hingezogen

Diese parallelen Gedankenwelten in
Denen starke Frauen sich ihre Lust
Nach Laune nehmen wie ihre Männer
Betrügen wie diese es von sich denken

Sind fein und sinnlich großartig dabei
Beschrieben der alte Gretchen Mythos
Die heilige reine Liebe wie die Buße
Auf dem Gang wie nach Canossa

Der eine weiß nicht was die andere
Tut und grämt sich um seine die er
Gefühlt zuvor betrogen was diesen
So wenig weiß wie er noch an den

Persischen Prinzen denkt dessen
Sekundanten die Freunde sind ihm
Seine Forderung noch überbringen
Zum baldigen Duell auf alte Ehre

Wie seltsam sind diese Welten doch
Die starke reiche Frauen mit den
Männern spielen lassen die noch
Vorgestrig um ihre Ehre dabei ringen

Denke darüber nach und wie oft ich
Welche Verlobte wann betrog oder
Doch lieber nie um das Versprechen
Heilig zu halten und schweige lieber

Großartig aber ist es wie Witkiewicz
Hier auf allen Etüden von Liebe und
Lust verschränkt parallel spielt wobei
Eher die Frauen Befriedigung finden

Die elfmal des persischen Prinzen
Muten dabei eher an wie ein altes
Orientalisches Märchen als realer
Sex der damit wohl verendete

Wie realistisch dies auch sein mag
Sind zumindest die bisherigen Frauen
Stark und ich bin nun gespannt auf
Die Begegnung mit der Verlobten

Verloben und heiraten wollte Wieland
Dessen 291. Geburtstag wir nun feiern
Nachdem er sein Hausmädchen ohne
Böse Absicht geschwängert hatte

Wie genau er über Techniken wie die
Möglichen Folgen aufgeklärt war lässt
Jan Philipp Reemtsma uns im Unklaren
Vermutlich schwieg Wieland auch dazu

Zu lang walzte Reemtsma aber alle
Quellen aus zumal sich das ganze
Am Ende nur im Nichts verliert wie am
Konfessionellen Gegensatz scheitert

Sie Katholikin er Protestant und dazu
Von der Stadt Biberach beschäftigt
Da gab es keine gute Perspektive
Flucht aus Liebe in Armut war keine

Zumindest hat der gute Wieland der
Später zu einem der großen Autoren
Aus Weimar auch wurde sich bemüht
Das ganze noch gut zu regeln

Es gelang nicht der konfessionelle
Widerstand gegen die gemischte Ehe
War in Biberach zu groß und die Idee
Von Liebe scheiterte an der Praxis

Doch von geheimen nächtlichen Treffen
Mit zuständigen wohlgesonnenen
Katholiken aus Biberach bis zu dem
Versuch die Mutter zu überzeugen

Ließ der gute Wieland nichts hier
Unversucht seine Geliebte noch
Über die Ehe zu retten was mißlang
Unklar bleibt dabei jedoch wie sehr

Sich dieser Fehlschlag auf das Werk
Des späteren Autors noch auswirkte
Warum weniger genügt hätte aber
Sex und Liebe ziehen ja immer

Leider war nur einmal und wenig
Vom Sex die Rede wohl mangels
Ausreichender Quellen dabei kann
Es im übrigen auch dahinstehen

Zumindest Wieland so indirekt an
Seinem Geburtstag geehrt dessen
Werke einen neuen Platz fanden
In der erweiterten kleinen Bibliothek

jens tuengerthal 5.9.24

Prüfungsangst

Prüfungsangst

Manche fürchten sich 
Vor Prüfungen im Leben
Als zählte etwas

Am Ende bleibt nichts 
Als lustvolle Momente 
Mehr zu genießen

jens tuengerthal 5.9.24

Liebesprüfung

Liebesprüfung

Liebe prüfen ist
Gefährlicher als jede
Form von Beziehung

jens tuengerthal 5.9.24

Zerreißprobe

Zerreißprobe

Deutschland zerreißt sich
Um illegale Grenzen 
Oder Bürgergeld

Anstatt Empörung
Ersetzt alle Lösungen
Mit lautem Gebrüll

Die Ärmsten schlagen
Etwas verbotenes tun
Jubelt der Michel

jens tuengerthal 5.9.24

Liebesrealismus

Liebesrealismus

Hab meine Welt auf mich gestellt
Außer mir ist nicht in meiner Welt
Keine Götter wie keine Kräfte die
Das Sein über mir bestimmen

Damit bin ich frei und kann erst
Lieben und mich damit auch für
Eine entscheiden statt nur das
Opfer von Instinkten zu sein

Liebe als ein Gefühl das über
Den einzelnen hinausgeht wie
Die den Egoismus überwindet
Wird damit schnell unrealistisch

Vernünftig ist sie auch eher nicht
Verwirrung löst sie dazu noch aus
Traurig hinterlässt sie uns häufiger
Als sie glücklich machen kann

Realistisch betrachtet spricht also
Wenig für die Liebe nach Stirner
Der Freiheit anarchisch definiert
Noch weniger nur für Leben ohne

So lehrt nüchterner Liebesrealismus
Sich nicht weiter um sie zu bemühen
Was kommt bleibt auch ohne Mühe
Macht zumindest erwartungslos

Im übrigen wird wenig im Leben so
Sehr überschätzt wie die Liebe
Gemessen an der Summe mit ihr
Erlebter glücklicher Momente

Wer sie fliegen lässt gewinnt viel
Die sie fesseln vollen verlieren sicher
Die Bilanzsumme bleibt negativ nur
Wäre ohne wider meine Natur

Also finde ich mich damit ab sie
Gelegentlich noch zuzulassen
Weil ohne alles wertlos würde
Dann nicht mehr bilanzierbar

jens tuengerthal 4.9.24

Mittwoch, 4. September 2024

Bücherrealität

Bücherrealität

Es soll tatsächlich Menschen geben
Die meinen sie zögen die Realität
Den geistigen Welten der Bücher vor
Was Lesern wie mir unverständlich bleibt

Nichts ist wirklicher für mich als die
Erlesenen Welten in denen ich lebe
Kein Erlebnis kommt mir näher als
Was meinen Geist berührt wie Bücher

Wie belanglos und hohl sind doch
Die Gespräche der meisten die sich
Mit immer gleichen Floskeln dabei
Noch zu überbieten versuchen

Guter geistiger Austausch ist selten
Wenn meist mit Lesern alles sonst
Ist für mich eher entbehrlich doch
Heißt es wir alle bräuchten das

Viele gehen in Bars und Kneipen
Um belanglos zu plaudern was
Dem Flaneur eher fern liegt der
Nur beobachtet und für sich bleibt

Wirklich nah kommen mir nur die
Geistigen Gespräche die sich nicht
In Aberglaube und Esoterik verlieren
Oder anderen unfreien Antworten

Insofern diese eher sehr selten sind
Ziehe ich meist Bücher vor die dann
Zumindest zuverlässig gut unterhalten
Statt mit Geschwätz nur zu langweilen

Doch sind echte Leser die Ausnahme
Um den Platz sehe ich vielleicht mich
Eingeschlossen drei oder vier der
Rest plaudert munter Nichtigkeiten

So wie die Mehrheit gerne in Massen
Auf Volksfeste oder zum Sport geht
Maschinen in Räumen bedient was
Dem Flaneur fremder als alles ist

Finden diese ihre Wirklichkeit gut
Wie mir die Welt der Bücher einzig
Wichtig verglichen dagegen scheint
Die diesen völlig irreal vorkommt

Weiß nicht wie wirklich welche
Wirklichkeit für wen ist aber bin
Sicher in der Bücherwelt immer
Mehr da als in platter Realität je

Durch den Alltag schwebe ich eher
In Gedanken meist woanders außer
Um diesen in Versen zu beschreiben
Finde ich Realitäten eher lästig

Viele unternehmen ständig was
Vermutlich weil sie nichts mehr
Zu lesen haben denke ich der
Damit wieder nichts versteht

Alle störenden Ablenkungen
Sind für Leser nur lästig was
Anderen das echte Leben ist
Kann mir gestohlen bleiben

Selten ist der Gewinn von
Realen Begegnungen auch
Nur annähernd guter Lektüre
Je vergleichbar was keiner zugibt

Nur wer auch geistige Welten teilt
Kann für mich ein Leben teilen doch
Die der meisten sind völlig ungeistig
Weil sie nur im System funktionieren

So bleibt die Realität der erlesenen
Welten für mich wirklicher vor allem
Wichtiger als geistloses Geschwätz
Nur bleibe ich dabei natürlich allein

Gerne geben wir uns für kurze Nähe
Anderen Illusionen hin doch ist dies
Ein hoffnungsloser Versuch immer
In geistigen Welten bleibt es einsam

Je höher wir auf Berge steigen um so
Tiefer wir in Höhlen eindringen desto
Weniger werden wir auf andere treffen
Hier ist Einsamkeit ein Gütesiegel

Wie gut ist es diese mit immer genug
Büchern zu teilen die näher kommen
Als die meisten Menschen Lesern je
Lesekreise sind so möchtegern bloß

Die Einsamkeit mit Büchern als Leser
Wie eine große Gemeinschaft auf
Geistiger Ebene genießen genügt
Vollkommen glücklich zu bleiben

Finde alles Glück in Büchern immer
Mit anderen eher ganz selten mal
Einen Hauch für kurze Momente
Dennoch behaupte ich das Gegenteil

Dies zu wissen und dabei über sich
Wie die Anpassung an den sozialen
Druck der Masse lachen zu können
Macht die Bücherrealität noch schöner

jens tuengerthal 4.9.24

Lektürentagebuch 04/09/24

Lektürentagebuch 04/09/24

Wieder in drei Büchern gelesen
Um im Rhythmus des des Wechsels
Zwischen den Bänden zu bleiben
Der so tut als hielte er das Hirn fit

Zumindest die noch vorhandenen Reste
Um davon noch hier zu erzählen dabei
Mit dem Papageienbuch begonnen den
Klugen altindischen Liebesgeschichten

Die Ratschläge des Papageis ähneln
Sich dabei wie die kluge Moral auch
Doch sind die Geschichten jedesmal
Wieder überraschen spannend gut

Diesmal war es die unzufriedene
Ehefrau die mit ihrem Mann zu ihren
Eltern fahren wollte und dann auf der
Reise den Gatten von einem gerade

Aufgenommenen Vagabund noch
Vom Wagen stoßen lässt wie die
Ehe bei der Anhörung sogar leugnet
Weil der neu ihr noch besser gefiel

Ob dies an der Neuheit dessen lag
Oder an seiner sonst Ausstattung
Bleibt unklar Reichtum war es nicht
Bleiben Gefühl oder neue Lust

Weil die Frau und der Vagabund
Behaupten der Gatte sei falsch
Überlegt der Minister wie er die
Frage gerecht klären könnte

Auch diesmal geht er geradezu
Salomonisch vor und fragt sie
Einzeln nach der letzten Mahlzeit
Vor ihrer Abreise was offenbart

Wer der wahre Gatte ist worauf
Die Frau wieder ihrem Mann als
Zugehörig zugesprochen wird
Der Betrüger aber überführt ist

Andrzej Bobkowski nimmt noch
Abschied von Paris und Europa
Ist eigentlich nicht mehr zuhause
Nachdem alle Bücher eingepackt

So schleicht Hinter dem Wendekreis
Sich langsam aus der flüchtigen Heimat
Die Frankreich geworden war dafür
Kommt noch letzter Besuch vorbei

Diese Abschiede werden dabei als
Seltsam mit schlechtem Sekt noch
Empfunden weil Champagner gerade
In Paris viel zu teuer ist ohne damit

Gleich auf den Stil schließen zu
Wollen denn Bobkowski bleibt ein
Meister des Augenblicks wird die
Zeit vor dem Abschied doch zäh

Was wer in Südamerika will wird mir
Ohnehin immer rätselhaft bleiben
Doch ist das nicht Thema hier wer
Weiß wozu Putin uns noch verführt

Das nirgendwo und dazwischen des
Daseins vor dem Aufbruch zumindest
Wird sehr gut beschrieben es ist eben
Eine irgendwie unerträgliche Zeit

Zwischen Wehmut und ohne schon
Begeisterung für das Neue bleibt nur
Eine ferne Hoffnung es könnte im
Dann irgendwo vielleicht besser sein

Am heißen Sommertag im inzwischen
September nun wieder eingetaucht in
Abschied vom Herbst des so genialen
Künstlers Stanislaw Ignacy Witkiewicz

Von der Rückkehr des vorigen Geliebten
Dem jungfräulichen Vollzug der Ehe wie
Der Begegnung mit dem Vater der Braut
Wird dort ohne Scheu geschrieben

Witkiewicz hat eine gute Art über Sex
Zu schreiben ohne pornographisch gleich
Dabei zu werden fühlt er sich in alle hier
Beteiligten Akteure mit Lust tief ein

Ob die elf male die sie es dort trieben
Nicht ein wenig übertrieben sind alle
Beteiligten völlig wund nur machte sei
Dahingestellt der auch große Maler

Wechselt zwischen den Beschreibungen
Des exklusiven Interieurs wie des Sex
Den sie wie geplant bekommt mit einer
Unaufgeregten nonchalance hin und her

Die reiche jüdische Tochter in ihrer noblen
Villa empfängt den persischen Liebhaber
In ihrer schwarzen Badewanne nachdem
Der Vorgänger sich gerade verabschiedete

Nebenbei wird die teure Bestechung des
Personals um die wichtigen richtigen
Informationen noch zu erhalten die sie
Bewusst so streute dezent eingeflochten

Der Autor macht dies humorvoll sinnlich
Kreiert eine erotische Atmosphäre für dies
Angeblich erste mal was in einem wilden
Vögeln endet bis der Vater dazu kommt

Dieser reiche Jude will sich aufregen
Wird von seiner Tochter ausgelacht
Sucht einen Ausweg wie die geplante
Hochzeit zumindest zu verhindern

Ob diese nur dazu dient so mit dem
Adelige Atanazy gleichzuziehen ist
So unklar wie die Willkürlichkeit der
Wechsel der Dame zwischen beiden

Sie grämt sich dass Atanazy nicht
Schneller war und sie deflorierte
Doch nimmt es und genießt es so
Wie es gerade kommt und passt

Wie diese Badezimmer bis später
Schlafzimmer Szene komponiert ist
Welche Gedanken der Autor seinen
Protagonisten dabei gibt ist genial

Sie spielt ein Spiel mit dem Prinzen
Er träumt sehnsüchtig von Liebe am
Ende der Auftakt für neue Abenteuer
Der im Reichtum gelangweilten Dame

Eine starke Frau die mit ihren Männern
Spielt wie diese nach Laune nimmt was
Kein Mann wahr haben oder wissen will
Weil sie ihr emotional unterlegen sind

Ein wenig Sex und eine eher unaufgeregte
Defloration ihrem Wunsch gemäß stellt
Die Frau als sexuelle Herrscherin dar
Über den emotional abhängigen Mann

Es bleibt spannend wie sie nun die
Liaison mit Atanazy entwickelt wie
Beide in den sexuellen Rausch der
Alles verdreht miteinander geraten

jens tuengerthal 4.9.24

Sieglos

Sieglos

Ohne Sieger gäb
Es keine Verlierer mehr
Was wertvoll wäre 

jens tuengerthal 4.9.24

Liebeschaos

Liebeschaos

Liebe braucht Chaos
Gefühle zu entfalten
Alles in Ordnung

jens tuengerthal 4.9.24

Planungsunsicherheit

Planungsunsicherheit

Jede Planung bringt
Stets neue Unsicherheit
Ob der Erfüllung

Planlos glücklicher
Leben alle ohne mit
Gefühl für Freiheit

jens tuengerthal 4.9 24

Hoffnungslos

Hoffnungslos

Gerne machen wir uns Hoffnungen
Dieser oder jener Liebestraum möge
In Erfüllung gehen ohne zu merken
Wie die Erwartung uns dann fesselt

Erwartung ist nur dazu da enttäuscht
Zu werden trägt also das Scheitern
Bereits in sich und lenkt alle Gedanken
Unfrei infolge in ihre schlichte Richtung

Habe alle Hoffnung in der Liebe lieber
Aufgegeben und bin also dabei völlig
Hoffnungslos was dem möglichen erst
Raum gibt zu sein was und wie es ist

Nicht um mich selbst zu täuschen
Nur erwartungslos zu spielen so
Der Liebe ein Hintertürchen noch
Offen zu halten was Betrug wäre

Sondern um ohne zufrieden zu sein
Jede Hoffnung damit aufzugeben
Weil es besser ist frei beziehungslos
Zu leben statt gefangen in irgendwas

Gestehe mir lieber ein der bessere
Liebhaber als Partner zu sein ohne
Hoffnung eine auf Dauer zu binden
Überrascht wenn es dennoch passiert

Vielleicht ist es das größte Glück
Völlig hoffnungslos und also frei
Zu genießen was kommt und ist
Statt noch irgendetwas zu wollen

Weiß nicht ob viele diese Freiheit
Als Glück ohne Erwartung teilen
So auch für sich genießen was ist
Hab meine Welt auf mich gestellt

Hoffnungslos bei sich zu bleiben
Könnte die einzige Chance sein
Der Liebe erwartungslos noch
Begegnen zu können was lohnt

jens tuengerthal 3.9.24

Dienstag, 3. September 2024

Demokratierettungsversöhnung

Demokratierettungsversöhnung

Ist der Osten noch zu retten oder
Für die Demokratie verloren fragt
Wer auf die Wahlergebnisse vom
Sonntag noch erschrocken schaut

Sind die über ein Drittel Wähler
Von rechtsradikalen Parteien wie
Über die Hälfte welche Populisten
Ihre Stimmen gaben alle radikal

Keine dieser Parteien hat bessere
Rezepte für die Zukunft noch die
Erfahrung eine Verwaltung zu leiten
Was effektives Handeln erfordert

Was könnte Brücke einer endlich
Versöhnung mit dem Grundgesetz
Wie seinen Werten auch dort sein
Welche AfD wie BSW gefährden

Habe keine einfachen Antworten
Denke es ist ein komplexer langer
Prozess einander zu versöhnen
Mit den Werten unseres Landes

Dies sollte in der Schule beginnen
Eine Freundin die Lehrerin ist hat
Gerade vorgeschlagen es bräuchte
Einen Ost-West Schüleraustausch

Vielleicht wäre so etwas ein Anfang
Wie mehr politischer Unterricht der
Mit praktischen Übungen für die
Werte von Freiheit und Demokratie

Neu sensibilisiert und Gemeinschaft
Statt Trotz gegeneinander bildet was
Zu lange der normale Wahnsinn war
Welchen Staat wollen wir künftig

Denke nicht dass ein Drittel aller
Wähler rechtsradikal ist auch nicht
Die Hälfte der Wähler gegen das
Grundgesetz eingestellt noch ist

Doch braucht es dazu Dialog wie
Verständigung miteinander um den
Hass und die Vorurteile abzubauen
Was vorrangige Aufgabe sein muss

Hier darf es nicht um Schuldengrenze
Oder Einsparungen gehen sondern in
Diesem Bereich muss massiv investiert
Werden unsere Demokratie zu retten

Es braucht mehr Lehrer und Austausch
Verständnis und Abbau von Vorurteilen
Statt weitere Radikalisierung um unsere
Demokratie in der Mitte zu stabilisieren

Diese Aufgabe ist wichtiger als Rüstung
Autobahnen und jede Investition weil sie
Die Basis des Zusammenlebens für alle
Künftig sichern wird statt nur zu spalten

Vermutlich müssen auch radikale Kräfte
Verantwortung übernehmen damit die
Wähler sehen im Rechtsstaat kochen alle
Nur mit Wasser und sind hier gebunden

Radikalisierung nutzt keinem Bürger
Der ein friedliches Leben führen will
Trotz bei Wahlen hat Folgen für alle
Jeder trägt dabei mit Verantwortung

Es ist unser Land und unser aller
Grundgesetz machen wir uns auf
Gemeinsame Wege zu finden die
Ängste beruhigen und Trotz bremsen

jens tuengerthal 3.9.24

Lektürentagebuch 03/09/24

Lektürentagebuch 03/09/24

Abschied vom Herbst im gerade
Verlängerten Sommer zu nehmen
Scheint absurd und doch fesselte
Der Roman des Anvantgardisten

Stanislaw Ignacy Witkiewicz mich
Mit genau diesem Titel schon von
Der ersten Seite an so selten ich
Nur von einem Buch hier berichte

Heute ist es angemessen wie die
Schlichte Wirklichkeit der junge
Adelige Atanazy der mit der so
Hübschen wie vollkommenen Zosia

Bereits verlobt ist liebt diese so sehr
Dass er dieser Konstellation die ihn
Emotional aufzufressen droht durch
Eine Liaison mit Hela Bertz entflieht

Entfliehen will mit der verführerischen
Wunderschönen rothaarigen Jüdin die
So reich wie gebildet dazu noch ist doch
Immer wieder damit lautstark kämpft

Sie soll ihn vom Übermaß der Liebe
Was ja nicht gesund wäre befreien
Er sagt ihr genau das nachdem er
Den gerade küssenden Konkurrenten

Aus ihrem vollkommenen roten Salon
Vertrieb was sie geschehen ließ um
Ihn sodann schmerzvoll zu erniedrigen
Was der Lust eine neue Spielart gibt

Die politisch soziale Groteske spielt
Mit Sex Erotik Gefühl wie dessen
Völlig beliebiger Austauschbarkeit
Wie wir es in Tinderzeiten gut kennen

Dabei beschreibt der Roman sehr fein
Wie mit philosophischen Reflexionen
Den Zerfall der polnischen Salonwelt
Zwischen Adel und jüdischem Geld

Wie die beiden sich schon im ersten
Kuss verschlingen dem Dialoge folgen
Die noch die erotische Spannung schüren
Ist feinfühlig großartig wie klug inszeniert

Im Vorwort schon schreibt Witkiewicz
Er fürchte den Vorwurf der Pornografie
Doch sei dies Unsinn er beschreibe den
Sex nur nach der Natur wie notwendig

Nötig um die Handlung voranzutreiben
Welche die immer größere Anhängigkeit
Beider beschreibt die schließlich sogar
Atanazys Verlobte zum Freitod bringt

Wie philosophisch fein dabei sowohl
Die Dialoge als auch die Gedanken
Der Protagonisten beschrieben werden
Macht Abschied vom Herbst so groß

Die eingeschobene kleine Lästerei über
Eher langweilige Dekadenz bei Proust
Der in der gleichen sozialen Welt spielt
Sind literarisches Spiel im Roman dazu

Bei Witkiewicz passiert etwas sowohl
Sinnlich wie real belässt er es nicht bei
Andeutungen sondern ist so deutlich
Wie emotional mitten im Geschehen

Wer sich bei Proust langweilte was
Auch mir nach wenigen Seiten meist
So geht wird Witkiewicz lieben der den
Polnischen Humor mit Sinnlichkeit mischt

Selten empfehle ich Bücher die ich
Bisher nicht ganz gelesen habe doch
Hier genügen mir fünfzig Seiten um
Zu sagen wunderbar lest es alle

Witkiewicz zaubert eine untergegangene
Welt von Reichtum Geist und Lust wieder
Aus ihrem Märchenschlaf und schafft so
Eine verzauberte Atmosphäre dazu

jens tuengerthal 3.9.24

Aufgestockt

Aufgestockt

Regal aufgestockt
Platz für Bücher gewonnen
Bibliotheksglück

jens tuengerthal 3.9.24