Dienstag, 13. August 2024

Lektürentagebuch 13/8/24



Lektürentagebuch 13/8/24


Was nehme ich mit zum Lesen für

Einen Seetag überlegte ich noch

Am morgen und wusste es doch

Sofort und lag damit genau richtig


Neben Fred Hildebrandts Erinnerungen

Die dich von Berlin grüßen sollen in

Denen ich heute gar nicht las anders

Als beim letzen mal noch war es


Andrzej Bobkowskis geniales Buch

Hinter dem Wendekreis was heute

Als ich viele Seiten in der Hängematte

Dort vollkommen glücklich verschlang


Die ideale Lektüre für einen Urlaubstag

Am See war dessen Reisebericht der

Vom Zeltplatz mit Lebensmittelmarken

Nach dem Krieg in Biarritz nun zu einer


Realen und geistigen Tour de France

Wurde bei der es nie um Sport ging

Denn was ist geistig langweiliger als

Konkurrente Gladiatorenkämpfe die


Nur in seltenen Ausnahmefällen ein

Geistiges Niveau erreichen was der

Rede noch wert wäre warum es wohl

Besser ist zu ihnen zu schweigen


Ob und warum dies beim Fußball

Gelegentlich anders sein kann ist

Eine hier völlig irrelevante Frage

Die darum auch dahinstehen kann


Bobkowski brach von Biarritz aus

Auf zu Schmugglertouren in das

Benachbarte Spanien was dort zur

Touristischen Unterhaltung gehörte


Als offiziell illegalen Sport den

Örtliche Beamte milde belächeln

Weil einfach alle es tun oder oder

Auch sie echte Basken sind


Nach verschiedenen Abschieden

Von Zeltnachbarn die dann immer

Den noch bleibenden alles schenkten

Was den Transport eher nicht lohnte


Brach auch Bobkowski als Erzähler

Mit seiner Frau auf zuerst entlang

Der Pyrenäen bis zum Mittelmeer

Wie diesem folgend in alle dort so


Mondänen Seebäder wie Städte

Zu einer wahren Tour de France

Die er teilweise mit dem Rad auch

Zurücklegt oder mit der Bahn


Manches verzögert sich dabei

Weil die Bahn etwa Räder nicht

Pünktlich zum Ziel bringt was sich

Bis heute selten wirklich änderte


Auch hier sind Deutsche und ihre

Nachbarn im Westen wieder Brüder

Die an ihrer entstaatlichten Bahn

Als gelegentliches Chaos leide


Der Autor beschreibt mit feinem Blick

Für typische Details alle Städte auf

Dem Weg von Biarritz in die Alpen

Mit klimatischen Erlebnissen auch


Das ein Land wie Frankreich in seiner

Fläche es ermöglicht alle europäischen

Wetterzonen auf einer Tour zu erleben

Die Europa im Kern ganz enthalten


Menschliche Details wie die nötigen

Deutschen Gefangenen die auf den

Bauernhöfen die Produktion sichern

Deren Stimmen auch dazu machen


Diese große Radtour mit seiner Frau

Welche teils komische Erlebnisse im

Zusammentreffen beschreibt endet

Mit der Zugfahrt nach Paris wieder


Die Erinnerungen an besondere Orte

Wie der liebevolle Blick auf sie macht

Diesen Reisebericht durch Frankreich

Nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer


Kulturgeschichte wie damit Kritik der

Epoche wechselnder Regierungen

Unter König oder Präsident de Gaulle

Dem Kopf der Befreiung im Kriege


Zugleich zeichnet Bobkowski dabei

Ein gelungenes Bild des französischen

Geistes im Wandel der Zeit den er

Als naher Fremder genau beobachtet


Wie ein reisender Reporter erzählt er

Nur ganz bezaubernd dabei in Details

Verliebt vom Erlebnis Frankreich was

Von großer Kenntnis wie Liebe zeugt


Von den Pilgerinnen nach Lourdes

Dieser irgendwie seltsamen Stadt

Für den nur irgendwie Katholiken

Die wie Fischweiber deutlich riechen


Zu den Bäuerinnen seiner Quartiere

Über Mitreisende aus ganz Europa

Deutsche Kriegsgefangene wie die

Borniertheit französischer Beamter


Denke an meine Tour de France im

Jahre 1996 damals Ende September

Nach dem Ersten Staatsexamen im

Studium der seltsamen Jurisprudenz


Über fünftausend Kilometer fuhren wir

Mit meinem kleinen Autor auf ebenso

Kleinen bis kleinsten Straßen um das

Land als Ganzes zu entdecken wie


Ein Gefühl für das Leben in Frankreich

Wie das Lebensgefühl der Nachbarn

Zu bekommen die uns fern nah sind

Zeitweise als ein Reich noch galten


Bis die Erben Karls des Großen der

Unser beider erster Kaiser war es

Wieder in getrennte aufteilten die sich

Nun länger lieben als vorher hassten


Fuhr ähnlich wie er nur ohne Alpen

Die ich mir wie Nizza und Cannes

Ersparte lieber im Elsass begann

Wie in Lothringen in Metz endete


Vom Mittelmeer zum Atlantik noch

Großen schönen Flüssen folgend

Um Frankreich vor Ort zu erfühlen

Unseren engsten Partner in der EU


Vielleicht weil ich Bobkowski auch

Daher so gut verstehe ist mir viel

Von dem was er erzählt so nah wie

Seine Beschreibung treffend sind


Es erinnerte diese Lektüre an die

Vielen anderen Reisen die ich

Einst nach Frankreich unternahm

Und ist doch eine eigene Reise


Sie spiegelt den Geist des Landes

Zu einer Zeit über zwanzig Jahre

Vor meiner Geburt noch und zeigt

Den französischen Charakter


Dies tut er ganz liebevoll ohne

Alle Besserwisserei eher staunend

Nimmt den Leser mit nach Frankreich

Gibt ein Gefühl für Stimmungen dort


Jahre der Arbeit im GO in Straßburg

Viele viele Urlaube dort einst von

Französischen Brüdern bis zu den

Liebsten in Paris und Straßburg


Lieber ganz zu schweigen nicht den

Eid der Verschwiegenheit zu brechen

Brachten Frankreich so fühlbar nah

Wie Bobkowski es mit Gefühl kann


Was soll ich nach Frankreich reisen

Oder noch absurder Guatemala wo

Bobkowski am Ende starb der noch

In der Wiener Neustadt geboren wurde


Als Sohn eines kuk Berufssoldaten

Der später polnischer General wurde

Was den Sohn zum polnischen Autor

Wie europäischen Literaten machte


Der 1939 noch im Mai nach Paris

Emigrierte um eigentlich nach

Buenos Aires auszuwandern was

Sich mit dem Krieg aber zerschlug


Werum er noch bis 1948 in Frankreich

Als Autor Dichter wie für verschiedene

Unternehmen noch tätig war

Ein begeisterter Radler blieb


Warum sollte ich seinen realen Spuren

Folgen wenn seine literarischen doch

Schon mehr beschreiben was ich dort

Vermutlich nicht mal erleben würde


Will sagen es lohnt wirklich sehr

Bobkowski in der Hängematte am

See nahe Berlin zu lesen um ein

Gefühl für Frankreich zu bekommen


Hinfahren und in Schlangen stehen

Wie alle anderen Idioten machen nur

Jene noch die nicht lesen können

Oder in geistlosen Welten leben


Paris oder Frankreich kannst du dir

Besser erlesen als erleben um es

Als Lebensgefühl zu verstehen

Dafür empfehle ich Bobkowski


Wer Frankreich kennenlernen will

Lese große französische Literatur

Oder diesen klugen Polen der aus

Europa aus Angst vor dessen bald


Untergang floh auch wenn Europa

Inzwischen einiger und erfolgreicher

Als je wurde Bobkowski als Band

Der Anderen Bibliothek lohnt sehr


jens tuengerthal 13.8.24




Seetag

Seetag


Manche treten weite Reisen an

Einen Tag an der See zu haben

Berliner haben eigene Seen wie

Das brandenburgische Umland


Wenn im August Müggelsee wie

Wannsee langsam kippen fahren

Wir Berliner als wäre ich je einer

Außer so angemeldet halt doch


Nach Brandenburg wo es genug

Saubere Wasserlöcher noch aus

Der letzten großen Eiszeit gibt die

Teils zauberhaft in Wäldern liegen


So habe ich das Glück gehabt den

Heutigen Tag als kleinen Urlaub am

See in der Hängematte wie auf dem

Paddelbrett zu verbringen mitten im


Schönsten Buchenwald am reinsten

Liepnitzsee der auf dem Gebiet der

Gemeinde Bernau liegt doch zum

Wandlitzer Seengebiet gehört


Wandlitz wir erinnern uns dunkel

Das Wohngebiet hoher Funktionäre

Der DDR heute halt Brandenburg

Ein Naherholungsgebiet um Berlin


Sehen wir von rechten Umtrieben wie

Impfgegnern und anderen Wahnsinnigen

Dort einmal ab ist Brandenburg was das

Landschaftliche angeht wirklich zauberhaft


Auf Dauer leben will dort kein Berliner

Der noch andere Möglichkeiten hat

Doch schön ist die Natur auch deshalb

Wie zauberhaft erst die relative Ruhe


Das finden einige der 3,8 Millionen

Einwohner Berlins was mehr als eine

Millionen mehr als in Brandenburg ist

Warum es gut ist möglichst früh zum


See zu fahren einen Parkplatz wie

Einen relativ einsamen Platz am Ufer

Noch finden zu können was gelang

Der Tag am See war damit gerettet


Der hier längere Fußweg von der

Straße zum See ist schon eine erste

Erholung vorbei an riesigen Buchen

Zum erträumten einsamen Seeufer


Der faltbare Bollerwagen zum nötigen

Transport aller Badeutensilien ist dabei

Ein Glück wie der Hackenporsche es für

Viele ältere Menschen auch sein kann


Doch wie jung fühlte sich der Dichter

In der geliebten Hängematte nackt den

Tag lesend zu verbringen wie wenn es

Zu warm wurde in den See zu springen


Ein wunderbares Picknick mit Zutaten

Vom Edeka am Helmholtzplatz rundete

Das ganzheitliche Wohlbefinden ab ein

Tag Urlaub und Erholung in Brandenburg


Was haben die Berliner für ein Glück

Egal ob ich nun einer bin oder nicht

Mit der Natur in ihrer Umgebung die

An heißen Tagen wunderbar verwöhnt


Über Stunden Bobkowski gelesen der

Von Biarritz aus zu seiner Tour de France

Mit Bahn und Fahrrad erzählend aufbrach

So in der Hängematte unterwegs gewesen


Zwischendurch noch sitzend gepaddelt

Auf dem aufblasbaren Brett bei dem das

Aufpumpen schon Sport genug auch ist

Nackt auf den Wellen des Sees wunderbar


Werde die Hängemattenlektüre immer dem

Wackeligen Brett vorziehen wie auch einen

Strandkorb dem Segelboot als Leser doch

Ist es für Momente schon auch amüsant


Dankbar für einen Urlaubsdienstag hier

Ganz nah an Berlin auch wenn ich es

Auf dem Diwan gut genug finde hat

Geringe Abwechslung gelegentlich Reiz


jens tuengerthal 13.8.24







Liebesmangel



Liebesmangel


Gegen den Mangel

An Liebe helfen stets

Viel Zärtlichkeiten


jens tuengerthal 13.8.24





Planlos



Planlos


Pläne scheitern meist

So irgendwie zumindest

Planlos macht glücklich


jens tuengerthal 13.8.24





Seetag



Seetag


Heiße Tage am

See zu verbringen

Scheint ein guter Plan


jens tuengerthal 13.8.24





Lektürentagebuch 12/8/24

 


Lektürentagebuch 12/8/24


Anhand eines Veilchens zeigt

Alphonse Karr seinem Freund

Welch geringe Rolle doch der

Mensch in der Natur nur spielt


Wie vielen Raupenarten dagegen

Das Veilchen Nahrung wie Nest

Wird bevor sie zu Schmetterlingen

Werden von großartiger Vielfalt


Zu meinen unsere Größe allein

Begründe die Herrschaft über die

Natur wie das Märchenbuch Bibel

Behauptet scheint ihm lächerlich


Wie klein wäre dann der Mensch

Verglichen mit Elefanten oder der

Kraft eines einzelnen Ochsen die

Uns lange in den Schatten stellen


Das kleine Veilchen gibt als Nahrung

Raupen wie Schmetterlingen so viel

Kraft zu ihrer Verwandlung dass sie

Kaum je genug bewundert werden


So ist es in der Natur vielfach wo

Ganz unauffällige Bewohner den

Anderen als Quelle oder Ort dienen

Der ihnen die nötige Energie gibt


Dieses Wunder schätzen zu können

Heißt die Natur einzig angemessen

Auch zu würdigen wie selbst lieber

Bescheiden diese zu bewundern


Stolz genug könnte es uns machen

Ein Teil des Zusammenspiels in der

Natur voller Wunder auch zu sein

Auch ohne Verdienst wie das Veilchen


Was ist der Mensch der sich so gern

Für die Krone der Schöpfung hält

Deren unnützer Wurmfortsatz er ist

Mehr blind allen schadet als nutzt


Wer dies mit Bescheidenheit nun

Anerkennt um sich daran zu freuen

Wird viel Größeres noch entdecken

Dem verglichen wir bloß winzig sind


Diese bescheidene Haltung gegenüber

Wundertätiger Natur in ihrem großen

Zusammenspiel könnte uns ehren

Wie eine Chance zu überleben sein


Vielleicht doch noch nicht hinter dem

Wendekreis aber dafür in Biarritz kam

Andrzej Bobkowski an der dort gleich

Wunderliches mehrfach erleben darf


Ein Gepäckträger der sich zu ihm

Auf die Bank setzt wirkte erschöpft

Darauf angesprochen erwiderte er

Lachend erschöpft sei er immerzu


So sei er schon zur Welt gekommen

Wobei sich hinter dem Lachen mehr

Verbarg als der nur scheinbare Schalk

Warum der Autor ihn sprechen ließ


Damit gab er dem Erschöpften wie

Seinem Lachen ein Publikum das

Jeder aufmerksame Leser mehrt

Der dessen Geist nun bewundert


In den Läden der Stadt findet er viel

Erstaunliches nachdem er sich traute

Den Reißverschluss am Zelt zu schließen

Nach ersten verschlafenen Tagen


In diesen aber hatte er sich schon

Vor seinem Zelt ein Beet angelegt

Mit den erstaunlichen Blumen die

Dort in den Dünen noch wuchsen


Beim Einkaufen entdeckte er dort

Viel Orangen Zitronen wie auch

Spanische Schokolade und den

Als französisch dort verkauften


Spanischen Wein den alle hier

Trinken weil er die Hälfte nur

Kostete obwohl Schmuggelware

Wie die anderen Dinge auch


Er staunt wie die unbekannte

Verkäuferin ihm dies vertrauensvoll

Sogleich versichert wie auch die

Bäckerin ihm zum Betrug rät


Er solle sich die in Paris bereits

Durchgestrichenen Marken von

Seinen Freunden schicken lassen

Diese gelten hier erst als gültig


Sie machen dort im Südwesten

Immer gerne alles ganz anders

Als es in Paris geplant wurde

Und wie stolz sind sie darauf


Sein Einwand damit betrüge er

Doch andere um ihr Brot raubt

Ihm das Vertrauen der Bäckerin

Sie wurde danach sehr strikt


Zur Gemeinschaft gehört dort

Wer mit betrügt und schmuggelt

Wie sie es schon immer hier taten

Gesetzestreue eher verachten


Feine Bilder malt Bobkowski hier

Von der südlichen Mentalität wie

Ihrer offenen Freude am Widerstand

Gegen jedes staatliche Regime


Der baskische Widerstandsgeist

Wird so in Geschichten lebendig

Die mit offenen Armen aufnehmen

Konformität als Angriff eher sehen


Die Kunst aus kleinen Bildern große

Geschichten einer Kultur zu zaubern

In der südlicher Geist erkennbar wird

Wie Geschichte verstanden wird


Frankreich und Spanien zugleich wie

Beides nicht wirklich und darum im

Widerstand gegen jede Ordnung die

Einfach anarchisch umgekehrt wird


Keine Reise an diesen Ort könnte

Das Gefühl für die Menschen dort

So einfangen wie diese Worte die

Ein großes Kulturbild malen


In reichsten buntesten Farben hat

Bobkowski dieses Urlaubsbild gemalt

Was ihm in wenigen Absätzen gelingt

Zeigt die Größe dieser Literatur


Eine Kultur zwischen Ländern wird

In kleinen Momenten sichtbarer die

Gewohnte Ordnung einfach umkehren

Wie diese Freiheit lustvoll feiern


Wie reich ist der literarisch Reisende

Denke ich der ein Gefühl bekommt

Für den Geist von Biarritz den viele

Im einst Adelsbad vergebens suchen


jens tuengerthal 12.8.24





Montag, 12. August 2024

Neulieben



Neulieben


Neue Liebe scheint noch schöner

Als alles was vor ihr was und das

Ist auch gut so weil es mir die

Illusion des Neuanfangs schenkt


Nicht um des Vergleiches wegen

Wie sollte ich je eine mit der anderen

Vergleichen können sondern um

Der Liebe Würde zu schenken


Das Besondere in einer zu sehen

Ist das schönste Glück was sich

Zweifellos am besten genießt wer

Da schon hadert ließe es lieber


Vielfach verlor ich mein Herz schon

Manche hielten es fester und länger

Vielleicht als andere aber jede die

Beginnt soll einmalig schön sein


Das Wunder an der Liebe ist das

Sie uns diese Hoffnung schenkt

Auch wenn gelegentlich vergens

Lohnt es den Glauben nie aufzugeben


Jede Liebe ist anders besonders

Doch die für die mein Herz schlägt

Ist genau darum gerade einmalig

Dies zuzulassen macht sie dazu


Trotz aller Verletzungen in jeder

Liebe ein neues Wunder zu sehen

Das keinerlei Zweifel verdient ist

Der sicherste Weg glücklich zu bleiben


jens tuengerthal 12.8.24