Donnerstag, 8. August 2024

Quallust

Quallust

Manche quälen sich
Lieber statt zu genießen
Mir unverständlich

jens tuengerthal 8.8.24

Liebessorgsam

Liebessorgsam

Liebe ist sorgsam
Um Liebsten besser zu tun
Als nette Absicht

Noch hinter jeder
Zuwendung steckt unsere
Sehnsucht nach Echo

Geliebt zu werden
Alles zu wollen macht uns
Seltsam abhängig

jens tuengerthal 8.8.24

Haarstolz

Haarstolz

Schamhaar ist Moral
Beschämt unsere Natur
Haarstolz täte gut

jens tuengerthal 8.8.24

Bücherliebhaber

Bücherliebhaber 

Sind Bücherliebhaber die besten
Liebhaber weil sie aus Erfahrung
Wissen echte Schönheit will ganz
Langsam in Ruhe erlesen werden

Das Alter als Wert schätzen können
Sich von einem hässlichen Einband
Nicht vom Inhalt ablenken lassen
Lieber auf Worte dabei vertrauen

Denn auf was kann Liebe je bauen
Wenn nicht auf Worte die einander
Von der Idee des Gefühls erzählen
Das sie so miteinander dann teilen

Im Umgang mit zarten Papierseiten
Gelernt haben zartfühlend mit ihren
Liebsten mit Fingerspitzengefühl auch
Unter größter Spannung umzugehen

Keine schnelle Befriedigung suchen
Sondern sich lieber mehr Zeit lassen
Den Höhepunkt in Ruhe zu genießen
Auch wenn das lange dauern kann

Genug Geduld haben um eine schöne
Geschichte bis zum Ende zu lesen wie
Danach sie sorgsam ins Regal stellen
Ohne aus jedem Liebesroman gleich

Ein großes Drama machen zu wollen
Sich an schöne geteilte Lesezeiten 
Gerne liebevoll erinnern um damit
Egal wie es endete gut weiterzuleben

Weil sie im zärtlich liebevollen Umgang
Mit ihren Büchern Achtsamkeit lernten
Erwartungslos eine Geschichte beginnen
Sich an feinen Details freuen können

Ihrer großen literarischen Lieben auch
Nach dem Ende mit Zuneigung noch
Erinnern für die gute geteilte Zeit nie
Ganz vergessen was schön war

So sind echte Bücherliebhaber in
Liebe und Lust das größte Glück
Was einander passieren kann nur
Wie wenige wissen noch davon

So bleibt das Geheimnis der besten
Liebhaber unter sich gewahrt wie
Viele andere nie erfahren werden
Was sie ohne alles verpassten

jens tuengerthal 8.8.24

Nationalegal

Nationalegal

Angeblich nationale Kräfte rufen
Zur Hetze gegen Ausländer die damit
Ihren Ländern wirtschaftlich mehr
Schaden als ihr Erfolg je brächte

Die Wirtschaft warnt vor diesen
Sogenannten nationalen Kräften
Flieht den Osten der Republik wo
Sie von Putin aufgehetzt randalieren

Manch frustrierte ehemalige Bürger
Der untergegangenen DDR sind so
Hörig gegenüber Russland wie einst
Dies nutzt der Kreml medial massiv

Die Verbindungen zu KGB und Kreml
Sind schon lange bekannt in das hier
Radikal nationalistische Lager worauf
Wollen wir warten hier zu reagieren

Damit betreibt Putin wie es etwa die
Reichsbürger und ihr Putschversuch
Deutlich genug zeigen Krieg gegen die
Freiheit und Demokratie bei uns

Gleiches geschieht in England aber
Europa begreift immer noch nicht
Wie der Mann im Kreml all diese
Verwirrten nutzt Unfrieden zu stiften

Ginge es diesen um die Nation je
Wären sie nicht dumme Werkzeuge
Des Kreml wie vor ihnen schon hier
Pegida AfD und BSW als Gruppen

Es sind totalitär denkende Menschen
Von meist beschränktem Horizont die
Ihre Frustration an Ausländern auslassen
Dafür einen Putin noch bewundern

Die Nation ist mit dem Euro nur noch
Geschichte in Europa ohne Zukunft
Wer auf sie setzt ist bei den Verlierern
Sie dürfen nach Russland gehen

Putin führt seit Jahren Krieg mit den
Mitteln der Geheimdienste in Europa
Nehmen wir die Kriegserklärung an
Um europäische Werte zu verteidigen

Europa steht im Krieg mit Russland
Wer diesen länger noch fürchtet oder
Die Wirklichkeit negiert betreibt damit
Propaganda auch für den Kreml

jens tuengerthal 7.8.24

Muskblock

Muskblock

Elon Musk nutzt seine Unternehmen
Um Politik für Trump und Rechte in
Europa zu machen das ist seine
Auslegung von Meinungsfreiheit

Darauf kann es nur eine Antwort
Geben blockt alles von Musk bis
Dieser schmerzvoll spürt dass
Eine Mehrheit gegen ihn ist

Wenn die Börse diesem Scharlatan
Wie Propagandisten falscher Freiheit
Für die Feinde der Freiheit vertraut
Müssen wir unser Misstrauen zeigen

Keinen Cent mehr für Musk und ein
Aufruf zur Blockade all seiner die
Erde und den Weltraum nur weiter
Verschmutzungen Unternehmen

jens tuengerthal 7.8.24

Mittwoch, 7. August 2024

Lektürentagebuch 7/8/24

Lektürentagebuch 7/8/24

Wo verläuft die Grenze zum
Wahnsinn und was macht die
Kunst surrealen Erzählens mit
Geschichten die nie sein können

Wieder einige Seiten in die Werke
Von Bruno Schulz versunken hier
Zwischen dem Zimtladen und dem
Sanatorium zur Sanduhr um sich

Über diese skurril phantastische
Art königlich zu amüsieren die
Welten schafft wie sie nur die
Literatur mit Phantasie kennt

Er übertreibt die Beschreibungen
Ja er ist ja auch zuerst Maler den
Nur eine Frau zum Schreiben als
Nebenbei Berufung verführte

Wie Bruno Schulz seine Leser
Mit beständig untergründiger Erotik
Verführt und verwirrt aus dem
Unklar alten dennoch Kindermumd

Diese erotische Spannung noch
Weiter zu tragen auch im völlig
Absurden heiliges zu verbergen
Ist ganz große Kunst sicherlich

Wobei immer unklar bleibt wie
Nah dem Wahnsinn hier wer kommt
Die Leserinnen eingeschlossen was
An Rheinsberg auch erinnert

Tucholskys Rheinsberg als ein
Bilderbuch für Verliebte spielt
Mit dem erotischen Wahnsinn
Sprachlich verglichen vorsichtig

Dagegen ist Bruno Scholz ein
Großer Mystiker als wäre im
Wahnsinn die Kabala verborgen
Staunt der Leser über den Sex

Es gibt nicht den einen ganz
Sicheren Schlüssel zum tieferen
Verständnis dieses irren Werkes
So ähnelt es bezaubernd Frauen

Bruno Schulz erschließt sich dem
Marsianisch gepolten Lesern nicht
Vernünftiger wird es nie mehr doch
Kann das Werk erfühlt werden

Das große Geheimnis um den
Namen der seltensten Tulpe
Die zur Tarnung Rebecca als
Sei es nur eine Rose genannt

Ist Inhalt des 51. Briefes aus der
Reise um meinen Garten von
Alphonse Karr bei dem es mehr
Um Neid und Konkurrenz geht

Denke an die Tulipomanie die
Erste große Spekulationsblase
Aus dem Goldenen Zeitalter
Der Niederlande noch als die

Begehrtesten seltensten Pflanzen
Kostbarer als Gold wurden wie 
Dadurch eine spekulative Blase
Entstand bis sie schließlich platzte

Was zumindest noch ein Waisenhaus
Sehr reich machte wie damit dessen
Bewohner zu ehrbaren Bürgern in
Den Niederlanden um 1630 wurden

Doch versteckt Karr weniger die
Historie um die Tulipomanie in der
Erzählung vom frustrierten Gärtner
Der seinen Stolz nicht nennen darf

So verderben höhere Eide wie auch
Ein schlechtes Gewissen das Leben
Wie den Genuss von Tulpen die als
Einmalig schön den Garten zieren

Diese kleine Anekdote die auf den
Einst Tulpenwahn anspielt ist mehr
Ein moralisch philosophisches als
Ein botanisches Kapitel noch doch

Wie gut tut es wenn das sonst
Reise und Gartenbuch Karrs zum
Philosophischen Ratgeber wird der
Noch Kulturgeschichte schreibt

Diese Wendung faszinierte mich
Den Blumen weniger fesseln mehr
Weil es kulturell geistige Brücken
Neben der Ethik noch baute

In Apropos Casanova nun philosophiert
Miklos Szentkuthy über die Kunst im
Raum zwischen Renaissance die noch
Florentinisch geometrisch war und dem

Wild üppig aufgelösten venezianischen
Barock ganz passend hier anhand von
Tintorettos Susanna im Bade wie den
Moralisch philosophischen Hintergrund

Dieser biblischen Geschichte aus dem
Buch Daniel die erst den sinnlichen
Rahmen der peinlichen Spanner gibt
Die zu Verleumdern werden um so

Den verweigerten Sex zu bestrafen
Durch Behauptung des tatsächlichen
Welcher tödlich bestrafter Ehebruch
Wäre im talibanisch biblischen Geist

Vereint Tintoretto hier mit nonchallance
Boticelli und Turner in der sinnlichen
Stimmung über alle Zeiten hinweg setzt
Askese und Liederlichkeit darin gleich

Das Spiel mit der Erotik findet seine
Krönung für Szentkuthy in dem was
Er den Dienstmädchenspiegel nennt
Ohne narzistisches Wasserdrama

Da wird nichts mehr inszeniert
Alles ist natürlich nebenbei bevor
Das Drama der Erpressung kommt
Die Moralische genügt sich selbst

Wie meisterhaft hier Szentkuthy die
Erotische Spannung aufbaut durch
Nur Andeutungen ist wirklich große
Kunst passend zu Tintoretto 

Auf einige Seiten danach noch in
Arnon Grünbergs Gstaad getaucht
Wo sie sich als Bewacher nun im
Straßburg niederließen was das

Leben mit Sonderschule wie den
Geteilten Leben in der Wohnung
Kolossal veränderte auch wenn
Es um nichts weniger normal

Damit wurde in den Gedanken
Dieses Kindes zwischen den
Perversionen der Erwachsenen
Wie analen Bedürfnissen noch

Gefällt es sich ganz normal
In der Sonderolle gefesselt
Jedenfalls unberechenba zu
Bleiben auch für die Leser

Bevor der Dichter nun selbst
Dem Wahnsinn verfällt werden
Diese Verse zur Literatur lieber
Gefühlvoll mit Vernunft beendet

jens tuengerthal 7.8.24

Nichtstun

Nichtstun

Nichtstun erfordert
Ständige Übungen in
Mehr Gelassenheit

jens tuengerthal 7.8..24

Liebeswege

Liebeswege

Liebe nimmt Wege
Voller Gefühl da kam die
Vernunft noch nie hin

jens tuengerthal 7.8.24

Sommertage

Sommertage

So Sommertage
Die gerne alles geben
Licht Hitze Strahlen

Laden dazu ein
Nackt betrachtet zu werden
Ohne Bewegung

jens tuengerthal 7.8.24

Wiederholungstäter

Wiederholungstäter

Lieben wir immer ähnlich
Suchen wir uns dazu auch
Die sich gleichenden Partner
Weil sie halt unser Typ sind

Scheitern wir darum am immer
Gleichen miteinander weil das
Ganze Spiel sich wiederholt
Wir immer das selbe nur tun

Sicher reagieren wir triebhaft
Auf bestimmte Menschen eher
Zieht uns eine gewisse Art an
Doch könnten wir auch lernen

Schmerzvolle Erfahrungen führen
Beim Menschen für gewöhnlich
Zu einer Entwicklung bei welcher
Sich die Strategie infolge ändert

Viele beschwören im Schmerz
Lautstark das nie wieder aber
Wiederholen das gleiche schon
Nach kurzer Zeit genauso wieder

Geschieht dies weil Gefühle
Stärker als alle Vernunft sind
Wir in der Liebe nicht lernen
Jede Erwartung enttäuscht wird

Jedenfalls verhalten wir uns dabei
Wie beim Sex relativ ähnlich auch
Wenn das Modell gescheitert ist
Ändern wir nichts am Bedürfnis

Viele finden nie Befriedigung dabei
Spielen aber das gewohnte Spiel
Weiter weil es erfolgreich war
Egal was Erfolg dabei sein soll

Alle Taktiken führen nur dazu die
Gewohnten Fehler leicht verzögert
Zu wiederholen weil wir so sind
Wie es in der Liebe unsere Natur ist

Die Hoffnung dies zu ändern ist
So vergebens wir alle Vernunft
In Liebe und Beziehungen auf
Verlorenem Posten stets steht

So bleiben wir Wiederholungstäter
Entsprechend unserer Natur das
Einzige was ich tun kann ist mir
Dabei dessen bewusst zu sein

Ob das hilft oder etwas ändert
Scheint dagegen eher fraglich
Darum geht das Spiel weiter
Bis das Leben eben endet

Vielleicht lohnt es sich dabei
An die auch guten Momente
Mehr zu erinnern als an den
Sich wiederholenden Rest

jens tuengerthal 7.8.24

Dienstag, 6. August 2024

Lektürentagebuch 6/8/24

Lektürentagebuch 6/8/24 

Schulzmagie

Dichter dichten
Autoren erzählen
Maler malen
Komponisten komponieren

Bleibt jeder Meister in seiner
Kunst auch als Künstlerin
Wäre allen damit gedient
Für sektionale Freude

Manchmal mischt es sich auch
Wenn Goethe Landschaft um
Weimar nett malt oder ein auch
Geigender Thomas Mann sich

Zu ausführlich an die Töne
Verliert statt zu erzählen was
Mann so meisterhaft konnte
Wie etwa in Fülle des Wohllauts

Vom Doktor Faustus hier lieber
Ganz zu schweigen als einer
Verfaustung des Lebens des
Tonsetzers Adrian Leverkühn

Genial verschlungen werden
Dichtung und Wahrheit wie
Literatur Philosophie Musik
Zu einem Netz verwoben

Gerade kamen über Polen
Die Werke von Bruno Schulz
Des als Österreicher noch im
Dort Galizien geborenen dann

In Polen polnisch aufgewachsenen
Von deutscher SS aus kleinlicher
Persönlicher Rache erschossenen
Dichters und Phantasten zu mir

Eine bilderreiche Sprache mit sich
Mehrfach immer wieder noch
Überschlagenden Adjektiven kreiert
Phantastische Welten sehr üppig

Ist es zu viel was Schulz will der
Alles in detaillierten Varianten für
Hart gesottene Fernseher auch
Bis ins kleinste Detail beschreibt

Ist er wirklich der polnische Kafka
Den ich schon als Böhmen eher
Unlesbar als je genial fand weil
Er mit Sprache nur Bilder malt

Auch das Sanatorium zur Sanduhr
Beide bei Hanser erschienen wie
In schönes Leinen gebunden zeigt
Die Zuckerbäckerklebrigkeit wie es

Die Zimtläden schon im Titel nahe
Legten zu vermuten was einerseits
Die geniale Ironie zeigt die ich in
Polnischer Literatur so liebe doch

Leider andererseits fast unlesbar
Wird in seinem Wahn der sich in
Gebäuden wie in Phantasien weit
Verliert und wer Kafka liebte wird

In Bruno Schulz dessen Meister
Finden der Welten gekonnter noch
Als sein Prager Kollege erfindet
Darin ist er ganz fraglos großartig

Doch konnte ich Kafka nie leiden
Finde ein zu viel der Beschreibung
Eher lästig ziehe Musil und Mann
Kafka und Scholz immer noch vor

Doch jenseits dieses persönliche
Geschmacks bin ich dankbar für
Den Besuch des Dichters Malers
Graphikers in meine Bibliothek

Nur ein weniger wäre hier mehr
An Adjektiven und Beschreibungen
Die den bildenden Künstler zeigen
Wo es den Erzähler mehr bräuchte

Doch werde ich das Zuckerwerk
Des polnischen Dichters weiter in
Homöopathischen Dosen kosten
Mehr wäre wohl schwer erträglich

jens tuengerthal 6.8.24

Endsieg

Endsieg

Endsieg wird ohne
Alle Kämpfe mit Liebe
Für Frieden erreicht

jens tuengerthal 6.8.24

Liebessieg

Liebessieg

Liebe gewinnt stets
Ohne alle Kämpfe mit
Viel Gefühl dafür

jens tuengerthal 6.8.24

Natursieg

Natursieg

Nager nagt Kabel
Am Flughafen durch ohne
Erlaubnis Stillstand

jens tuengerthal 6.8.24