Dienstag, 5. Dezember 2023

Vertrauenszeit

Vertrauenszeit

Braucht Vertrauen einfach Zeit
Wächst es mit dieser oder flieht
Die Möglichkeit dazu immer mehr
Je besser ich jemanden kenne
Wie die natürliche Unzuverlässigkeit
Welche der Natur schlicht folgt
Reich an Vertrauen ist wer es hat
Arm dran dagegen wem es fehlt
Dafür mit Eifersucht leben muss
Was südliche Europäer wie die
Völker des Balkan gerne kultivieren
Als eine Form des Liebesbeweis
Der nichts als Folter ist aber dort
Mit großer Leidenschaft gelebt als
Bestätigung der Zuneigung dann
Voller Zufriedenheit empfunden wird
Während es nordische Gemüter
Eher seltsam anmutet wie aus
Unbekannten Welten kommend
Wie ich auch schon lernen durfte
Wo ich liebe schenke ich Vertrauen
Wenn es an diesem schon mangelt
Hat die Liebe nie ein Fundament
Es ist dann Zeit zu gehen eher als
Sich um Vertrauen zu bemühen was
Die Basis aller Liebe logisch ist womit
Das Pferd von hinten aufzäumte wer
Mit Liebe Vertrauen retten will was
Als Mangel selbige ausschließt
Was mir absolut logisch erscheint
Schade vielleicht dass die Liebe
Das so selten nur ist es wäre so
Einfach im Umgang miteinander
Darum vielleicht braucht es auch
Vertrauen weil sonst nichts hilft
Wenn es gut geht war es gut
Wo nicht wohl weniger was sich
Darauf könnt ihr vertrauen stets
Mit der Zeit zeigen wird was
Kreis und Verse hier schließt
Es bleibt eine Vertrauensfrage
Nehme mir dafür gerne Zeit

jens tuengerthal 5.12.23

Beharrungskraft

Beharrungskraft

Die Beharrungskraft ist auch so
Ein eher seltsames Wort was viel
Mehr an Erwartung ausdrückt denn
Konstruktiv nötig zu beschreiben
Gibt sie Fähigkeit bei etwas auch
Gegen alle Vernunft zu bleiben
Oder wo mit dieser aber dem
Strom der Mehrheit entgegen
Eher Kraft oder raubt sie diese
Braucht es Kraft um beharrlich
Bei etwas zu bleiben was uns
Näher liegt als anderes oder
Ist wer so wunderbar stur ist
Einfach viel bequemer um sich
Das Umdenken so zu ersparen
Frage ich mich und schaue in
Den Spiegel meiner eigenen
Oft unsinnigen Sturheiten die
Zwar Beharrungskraft genug
Wohl jeder Zeit bewiesen aber
Sonst zu keinem Ziel führten
Als zu bleiben wie ich war
Was kein Verdienst ist wie
Von fraglichem Wert sein könnte
Wie die Beharrungskraft der
Immer noch vielen Antisemiten
Sich gerade wieder düster zeigt
Wenn sie für die Freiheit des
Unterdrückten Palästina sich
Öffentlich noch engagieren ohne
Je den Gedanken dabei zuzulassen
Damit das Spiel der Terrororganisation
Naiv nur mitzuspielen im Chor derer
Die immer einen Feind sich suchen
Hoffe dagegen weiterhin auf die
Beharrungskraft der Ukraine welche
Sich Putins Russland entgegenstellt
Damit uns vor diesem noch schützt
Dort westliche Freiheit verteidigt
Wie meine in der Solidarität mit Israel
Egal wer dort zufällig noch regiert
Den ich nicht gewählt habe was mich
Also eher nichts angeht aber sehe
Beharrungskraft bleibt zweischneidig
Lohnt nicht immer aber schadet sicher
Beim aus meiner Sicht falschen Ziel
Während Flexibilität die Anpassung
Sehr viel leichter macht was ich in
Den Jahren politischen Engagements
Schnell bemerkte ohne es für mich
Umsetzen zu wollen vom Können
Darf ich dabei glücklich schweigen
Da fehlte mir wohl beides eher die
Beharrungskraft in Prozessen wie
Flexibilität wo diese gerade gefordert
Um eine Parteikarriere zu machen
Die auch Beharrungskraft braucht
Während ich nun darauf beharre
In keiner Partei sein zu wollen da
Dies kraftraubend unproduktiv wäre
Was dort engagierte stets bezweifeln
Es bleibt also vielfältig unklar mit der
Beharrungskraft wie ihren Folgen
Auch ob sie nur Kraft fordert oder
Solche auch schenkt konnte ich
Nicht so allgemein herausfinden
Lasse es darum hier dahinstehen
Was von Beharrungskraft zeugt
Die andere Sturheit nennen

jens tuengerthal 5.12.23

Ausdauerlohn

Ausdauerlohn

Führt Ausdauer eher zum Ziel
Oder lässt nur mehr ertragen um
Weiter zu tun was keine Freude
Bringt als es hinter sich zu haben
Das Leben bis dahin aber gerne
Zur Qual sich macht am Ende
Den Ausdauerlohn zu ernten
Der selten mehr als Ehre ist
Die manche sich umhängen
Falls es überlebt wurde was
So wenig sicher ist wie ob die
Ausdauer eine bestimmte Strecke
Laufend zu bewältigen je etwas
Wert ist als konkurrenten Vergleich
Der von niederer Gesinnung zeugt
Eigentlich nur besiegen will wenn
Schon nicht alle anderen so doch
Zumindest den inneren Schweinehund
Kenne keinen der mit Ausdauer bei
Qualen länger oder lustvoller lebte
Als jene die sich lieber gleich der
Lust hemmungslos hingaben was
Ein endliches Vergnügen stets ist
Aber sicher kam den Gequälten ihr
Leben unter Leiden stets länger vor
Wenn auch gelegentlich wiederholbar
Ob also Ausdauer wirklich lohnt
Wüsste ich nicht zu sagen auch
Nachdem ich längere Strecken
Schon flanierte als ein Marathon
Ohne am Ziel vor mir da zu sein
Ansonsten gab es nie Konkurrenz
Wenn ich meist alleine lief was die
Entspanntere Variante immer ist
So lohnt Ausdauer wohl nur in der
Kleingeistigen Konkurrenz die wir
In Massen dann für sportlich halten
Was ich schon aus Prinzip kein
Lohnendes Ziel finden kann weil ich
Weder jemand besiegen noch dabei
Früher kommen möchte sondern
Wenn schon lieber zusammen was
Manchmal viel Geduld erfordert
Mit denen die nur zum Ziel wollen
Statt zu genießen was gerade ist
Insofern bei sich zu bleiben aber
Könnte lohnende Ausdauer sein
Um sich Zeit im Leben zu nehmen
Dabei habe ich große Ausdauer
Nahezu ohne jede Erwartung
Von Hoffnung ganz zu schweigen
Mit den Jahren in Berlin entwickelt
Was beim überleben hier hilft wie
Der seltsam genug dann doch noch
Vollendete Flughafen oder Bahnhof
Bewies die der immobile Poet aus
Prinzip wenn möglich ignoriert was
Wenn alle sich mit Urlaubszielen
Oder dort Abenteuern übertreffen
Ausdauernde Ignoranz erfordert
Die dafür Zufriedenheit schenkt
Wie auf die Dauer Gelassenheit
Als Lohn für anhaltende Sturheit
Die jede Anpassung verweigert
Egal was nun lohnender wäre
Blieben wir doch ausdauernd

jens tuengerthal 5.12.23

Geduldsprobe

Geduldsprobe

Eine Geduldsprobe stellt die
Geduld zeitlich auf die Probe
Kann ein Spiel mit dieser sein
Wir bestehen diese wenn der
Geduldsfaden nicht reißt wir
Fröhlich gelassen bleiben statt
Die Geduld mit jemandem oder
Etwas ungeduldig zu verlieren
Sich Zeit nehmen hilft dabei
Von der wir unendlich viel haben
Wo wir sie uns zu nehmen wagen
Ein schönes Übungsfeld wurde
Mittlerweile die Bahn welche die
Ihrer Kunden beständig wieder
Durch Verzögerungen etwa im
Betriebsablauf auf die Probe stellt
Wer sie nicht mehr hat wird dafür
Durch Mengen anderer auf die
Stauprobe gestellt was noch viel
Unbequemer häufig ist aber nur
Selten so zornige Erwähnung findet
Wie die früher pünktliche Bahn
Andere gehen in Fitness Studios
Um dort ihren Körper mit immer
Gleichen Bewegungen der Geräte
Auf die Probe zu stellen was heißt
Wir würden diesen dort trainieren
Für was auch immer dann noch
Das nicht Laufen und Sex uns
Völlig ausreichend brächte doch
Möchte auch dieser Markt noch
An unserer Geduld verdienen die
Viele für vieles zahlen lässt was
Nüchtern betrachtet schon eine
Geduldsprobe ist die besteht wer
Mitmacht dabei wäre geduldiger
Wer auch gegen den Strom noch
Bei sich bleibt also nicht noch für
Energie die seinen Strom wären
Wir nachhaltig klug erzeugte das
Zappeln bezahlen zu wollen in der
Überzeugung diese Unruhe sei je
Für irgendwas gut als zur Sicherung
Der Arbeitsplätze der Betreiber
Solcher Zappelstudios gewesen
Deren Existenz für mich fast so eine
Geduldsprobe schon ist wie die
Existenz von Einkaufszentren welche
Sich gern englisch Malls nun nennen
Oder Massenaufläufe an Jahrmärkten
Was im Faust noch Volkes Himmel war
Die Römer nüchterner Brot und Spiele
Als mörderische Unterhaltung nannten
Gerade mit der Glühweinhölle auf den
Überall Weihnachtsmärkten sich zeigt
Wo sich in Schunkelstimmung schon in
Vergebung geübt wird was für alle noch
Nüchternen zur Geduldsprobe wird die
Besteht wer im Wahnsinn milde lächelt
Was von Gelassenheit zeugt die als
Ausweis geistiger Größe nun gilt auch
Wo sie bloßer Stumpfsinn noch ist
Dieser entgehen wir durch Rückzug
Leichter als durch ignorante Präsenz
Die eine harte Probe sein kann dann
Wie im übrigen die allermeisten sonst
Gespräche an öffentlichen Orten die
Besser überhört wer noch geduldig
Mit bürgerbewegter Menschheit auch
Künftig gerne bleiben möchte weil
Die Fähigkeit sich nicht aufzuregen
Über Klimaleugner Coronagegner
Wie andere Rechtsradikale die
Mit vergleichbar schlichten Mustern
Auch eine echte Geduldsprobe ist
Meiden wir bestimmte Orte längst
An denen wir sonst unausweichlich
Eine harte Probe bestehen müssten
Nicht nur die Geduld nicht zu verlieren
Fraglich bleibt noch was findet wer sie
Dann doch mit der Vernunft verliert
Wo nichts als Spott zu ernten ist von
All jenen die alles besser wissen aber
Um so einer nicht zu sein enden die
Verse nun besser nicht vor Schluss
Verehrte Leserinnen auf eine doch
Unnötige Geduldsprobe zu stellen
Wo es um Lust an Dichtung geht
Die nichts sonst erfordern sollte
Als Freude an der Sprache

jens tuengerthal 5.12.23

Montag, 4. Dezember 2023

Lustträumer

Lustträumer

Früher war ich ein Lustträumer
Der gerne sich noch erotische
Vorstellungen im Traum ausmalte
Ob wach oder schlafend egal
Jedenfalls noch voller Träume
Was ich unbedingt erleben wollte
Mit einer oder vielen alles zu tun
Heute habe ich alles erlebt was
Traumhaft fern mir einst schien
Habe keine Wünsche mehr offen
Kann dafür den Moment ohne
Jede weitere Hoffnung erleben
In dann immer traumhafter Lust
Weil es unerwartet schön wird
Statt Hoffnung auf mehr zu hegen
Scheint es mir als hätte ich mit
Dem Verlust aller Träume im
Gebiet der Erotik durch die bloß
Gelebte Realität eine neue Welt
Hinter den Träumen in Freiheit
Entdeckt die den Augenblick viel
Sinnlich schöner erleben lässt
Dies finde ich heute traumhaft
Bleibe also ein Lustträumer

jens tuengerthal 4.12.23

Liebesträumchen

Liebesträumchen

Wie gerne lebte ich ein
Kleines Liebesträumchen
Mit ein wenig Romantik
Sich daran zu wärmen
Denke ich ohne die ganz
Großen Dramen die hatte ich
Zur genüge schon eher
Vernünftig aufgeklärt halt
Aber doch liebevoll zärtlich
Miteinander mit einer statt
Vieler die es längst gab was
Doch ganz bodenständig noch
Klingt denke ich wüsste ich nicht
Wie schwer kompatibel es wird
Was nötig wäre dazu es auch
Miteinander auszuhalten aber
Vielleicht lasse ich es darum
Beim kleinen Träumchen der
In Teilen Erfüllung findet dann
Statt alles auf eine zu setzen
Was sehr vernünftig klingt
Wäre die Liebe das nur je
So träume ich weiter ohne
Zu wissen wie sein sollte
Was vielleicht sein könnte
Wüsste nur wer davon 

jens tuengerthal 4.12.23

Literatraum

Literatraum

Das Buch von dem ich träume
Erzählte Kulturgeschichte im
Plauderton nebenbei erlebte
Die Zeiten in Gedanken mit als
Reisender verknüpfte dabei
Alte Sagen mit Kulturgeschichte
Zum Epos über die Zeiten der
Liebe und Lust nicht auslässt
Sondern mit Leidenschaft über
Dies Sein lustvoll erzählte also
Genres und Ebenen verknüpfte
Aufklärung und Erzählung verband
Spielerisch sie ineinander wand
Weil sich eines aus dem anderen
Ganz natürlich logisch ergäbe
Noch fand ich es nie ganz auch
Wenn manche Teile davon sich in
Großen Romanen wie etwa dem
Zauberberg oder dem Mann ohne
Eigenschaften schon finden wie
Bei Proust vieles steht was als
Europäische Kulturgeschichte der
Bürgerlichen Welt in der ich aufwuchs
Wenn auch hundert Jahre später
Gelten kann was dabei noch
Mannsche Ironie mit Bewunderung
Wie Respekt verbindet um so durch
Die Zeit lesend zu reisen welche
Vorfahren die ich noch kannte
Selbst erlebten und merkte dies
Gibt es nicht und alles was ich
Dazu las waren nur Teile dessen
Was ich verbinden will warum ich
Alles irgendwann umwarf was
Zuvor nett erzählt um den Weg
Diesem Ideal folgend zu gehen
Noch weiß ich nicht ob ich dort
Je ankommen werde aber sicher
Wird die Reise mit den Wörtern
Eine aufregende werden zu der
Dann ich mich wieder verabschiede
Um zu verknüpfen was längst lebt
Es könnte bald losgehen sich den
Traum vom Buch zu erschreiben

jens tuengerthal 4.12.23

Weltkonstrukt

Weltkonstrukt

Der Konstruktivist der ich zu gerne
Wäre macht sich die Welt wie sie
Gefällt was an mich die Frage stellt
Wie würde ich die Welt konstruieren
Die mir ganz und gar gefiele wie ein
Zufriedenes Leben ermöglichte dabei
Was vermutlich irgendwo zwischen
Weimarer Klassik und Öko Auenland
Eine Welt voller gesunder Wälder wäre
Die zufrieden mit sich für sich lebte
Genug Ruhe und Zeit zum lesen
Wie Geschichten erzählen fände
Während ich dies nun hier dichte
Überlege was davon ich selbst
Konstruieren wollte und was der
Natur alleine überließe um nicht
Zu stören was ohne mich ginge
Sich lieber mit weniger noch zu
Beschäftigen in meiner Welt um
Mehr Zeit für sich zu finden was
Noch bleibt sich schön zu machen
Erkenne meine beschränkten Kräfte
Wie Fähigkeiten und will mich lieber
Der Literatur widmen statt sich im
Konstruieren der Welt zu verlieren
Was ich Biologen und anderen
Forschern der Natur überließe
Die an sich doch gut funktioniert
Womit meine Welt die ich mir machte
Eine arbeitsteilige wohl wäre was
Bescheidenheit im Großen lehrt
Wie Zufriedenheit im Kleinen ein
Gutes Leben führen lässt aber
Auch erkennen lässt wie gut
Vieles ist was wir längst tun
Worüber ich nicht nachdenken will
Nur mehr Wälder und Büchererhöhlen
Würde ich dazu entwerfen
Als selige Leserparadiese
Davon verstehe ich etwas
Um mit dem Konstrukt wie es ist
Glücklich leben zu können auch
Dankbar für Sexualität und Liebe
Neben Büchern und Dichtung

jens tuengerthal 4.12.23 

Traumwelt

Traumwelt

Wer seinen literarischen Traum lebt
Was ich aus Überzeugung längst tue
Darf sich auch fragen wie sähe denn
Die Traumwelt aus wenn ich sie mir
So real wie möglich erschriebe als
Einen Ort an dem ich gerne lebe

Es wäre eine Welt in Frieden ohne
Kriege Hass und Aberglauben was
Alle Religionen mit umfasste in der
Menschen die Liebe frei lebten statt
Sich in Fesseln ständig zu legen auch
Die lustvolle Natur ausgelebt würde
Zur Freude und Lust der Beteiligten

Natürlich wäre es eine Welt voller Bücher
Die schön gebunden mich umgeben wie
Voller Liebe ohne ewige Leiden an den
Immer enttäuschten Erwartungen eben
Glücklich in Freiheit dabei belesen was
Dem was ich lebe sehr nahe kommt
Denke ich wenn ich amtliche Ärgernisse
So lange wie möglich dabei ignoriere

Träume wirklich werden lassen wie sich
An dem freuen was Wirklichkeit wurde ist
So scheint es mir gerade zumindest 
Der beste Weg glücklich zu bleiben mit
Dem traumhaften Leben was ich lebe
Dankbar genau auch dafür zu sein
So lange es eben so gehen mag
Wie dankbar zu gehen wenn es
Sicher irgendwann dann endet

jens tuengerthal 4.12.23

Lebenstraum

Lebenstraum

Früher hatte ich viele Träume
Wie das Leben werden sollte
Die wenigsten wurden konkret
Vieles zerschlug sich längst
Einiges käme mir abstrus vor
Wie der Weltreisenunsinn etwa
Der leichtsinnig unverantwortlich
Heute nur von Narren geträumt
Nicht mehr in die Zeit passt
Weil sich das was traumhaft
Scheint im Leben wandelt
Mit zunehmendem Alter die
Freiheit von Schmerz überwiegt
Als erhoffte Perspektive ob
Wenn dies alles noch blieb
Es Zeit wäre zu gehen sei
In diesen Versen dahingestellt
Weil es um bleibende Träume
Mehr geht als alles was wieder
Ohne Spuren verschwindet was
Nur kurze Fackel am Horizont
Für wenige Tage uns noch war
Doch blieb immer in mir wach
Der Bücher Geschichtentraum
In dem ich Leser wie Erzähler
Erdachter literarischer Welten
Zwischen den Welten wäre ein
Leben um davon zu erzählen
Lebte wie noch mehr erlas
Eine literarische Welt schuf
In der ich ungestört lebe statt
Sich mit lästigen Plagen des
Alltags noch lange zu quälen
Zwischen Worten mehr lebte
Wie am schönsten diese teilte
Nähere mich dem langsam mit
Vielen Kurven dank der steten
Abneigung gegen Vermarktung
Lebe es zumindest als Leser im
Exklusiven Rückzug inzwischen
Der schönster Genuss mir ist ob
Noch erzählt werden muss wenn
Lesen Glück genug ist ein Leben
Seitenweisen zu füllen frage ich
Noch nicht zu scharf um nicht
Eine Entscheidung zu treffen
Damit Träume weiterleben in mir
Einen Teil davon längst zu leben
In meiner kleinen Bücherhöhle
Die das Paradies mir wurde was
Ein Sammler sich mit Zeit schuf
Der völlige Zufriedenheit schenkt
Es alles ist wie ich es träumte
Macht als Leser mich so dankbar
Dass der Dichter dazu schweigt
Was noch kommen könnte um
Den Traum weiter zu geben

jens tuengerthal 4.9.23

Sonntag, 3. Dezember 2023

Lustquanten

Lustquanten

Gehorcht die Lust wie alle Natur
Den Gesetzen der Quantendynamik
Kommt sie eher schubweise in nur
Schwer vorhersehbaren Schüben
Oder ist sie ein Kontinuum was nur
Stärker oder schwächer je nach
Schlicht äußeren Reizen reagiert
Fragte ich mich nach aller Erfahrung
Gegen den nur sexuellen Reiz allein
Spricht die Erfahrung nach der die
Psychischen Faktoren wichtiger sind
Als bloß optische Reize die zwar eine
Erste Erregung auslösen können aber
Folgenlos bleiben sofern wir nicht
Wollen wie die hormonelle Konstellation
Sich stimulierend dazu ergänzt denn
Wen du nicht riechen kannst der reizt
Auch nie wirklich weil wir in einem
Komplexen System dabei stecken
Für Quanten dagegen spricht dass
Wo erregbar uns alles reizvoll wie
Im weiteren Sinne sexuell scheint
Während andererseits ohne die
Nötige Erregung nichts bliebe
Was reizvoll uns erschiene
Lassen wir der Lust Raum
Wo sie sich uns zeigt aber
Zwingen wir sie lieber zu nichts
Es kommt wie es passt wie
Dann eher von alleine als
Mit terminierter Erwartung

jens tuengerthal 3.12.2

Liebesmachtlos

Liebesmachtlos

Wollte nie wieder Liebeskummer
Der mich fast umgebracht hat
Spielte nur mit der Liebe gerne
Die ich nicht mehr zu nah ließ
Die alten Wunden in Ruhe wie
Ungestört heilen zu lassen doch
Ist jeder Vorsatz Unsinn weil ich
Schlicht machtlos gegenüber dem
Größeren Gefühl bin was sich
Den Raum nimmt den es braucht
Solange ich mit Abstand spielte
War es nicht weiter wichtig
Was kommt um zu bleiben
Das Herz ganz tief berührt
Ohne zu wissen warum dann
Entwaffnet die Vernunft sofort
Gibt keine Hoffnung mehr auf
Sicherheit oder bloße Spiele
Die Liebe ist stärker als aller
Wille macht mich machtlos
Warum ich aus Gründen der
Vernunft wie Erfahrung nun
Beschloss keine hoffnungslosen
Kämpfe mehr zu führen gegen
Das was ist wie es ist

jens tuengerthal 3.12.23

Cellosonahte

Cellosonahte

Warum kommen mir die Sonaten
Für Violoncello von Bach so nah
Bewegen in mir viel mehr als es
Jede andere Musik irgend konnte
Ist es der tiefe warme Klang der
Nah und vertraut sich anfühlt
Die bachsche mathematische
Ordnung in all seinen Stücken
Die das Leben mir spiegeln
Ausdruck der Naturordnung
Wie ein Gegenstück zum sonst
Chaos überall für mich sind
Die Erinnerung an die Liebsten
Welche es einst für mich spielten
Ein ganz vertrautes Gefühl mit
Diesen Tönen gut aufgehoben
Im Sein zu sein überlege ich
Habe keine einfache Antwort
Eher eine Fülle des Wohlgefühls
Wenn ich diesem Bach lausche
Der klanglich perfekt zu mir passt
Nicht weil er religiös auch ist
Sondern eher obwohl weil der
Hokuspokus dem klaren Spiegel
Geordneter Natur bei ihm nicht
Länger mehr schaden kann so
Lasse ich die Sonaten ganz nah
Was gut tut und also gut ist
Vermutlich nur Gefühlssache
Aber ich erforsche mich weiter
Ohne Hoffnung es je ganz
Verstehen zu können

jens tuengerthal 3.12.23

Leserzirkelschluss

Leserzirkelschluss

Bedenke ich die großen Bücher
Die mich prägten und begleiten
Taucht immer wieder die Zeit als
Kontinuum auf gegen das sich
Die Kunst zu erzählen stellt
Warum ich als Leser so sehr in
Momo als Kind schon versank
Wie später in den Buddenbrooks
Im Zauberberg wie natürlich auch
In der Suche nach der verlorenen Zeit
Dem Mann ohne Eigenschaften wie
Vielem mehr was sich mit dem Leben
Wie seinem relativen Tempo beschäftigt
Selbst über die Kulturgeschichte noch
Als Roman der Familie ewig schreibe
Weil dieses Thema mich betrifft wie
In jedem Alter neue Fragen stellt die
Das Denken über die Welt prägen
Also ich mich darin lesend suche
So führt mich gute Lektüre stets
Zu meinen Fragen zurück weil sie
Das Nachdenken über sich anregt
Andere werden anderes entdecken
Weil es ihnen wichtiger ist vielleicht
Was mich darin bestätigt dass gute
Lektüre zum Leserzirkelschluss führt
Antworten auf meine Fragen sucht
Die ich dem Sein stelle wie dieses
Mit seinen Anforderungen mir stellt
Gut ist für mich was mein Denken
Anregt bewegt widerlegt bestätigt
Den Horizont noch erweitert ohne
Irgendwo hin zu müssen weil so
Die Lektüre meinem Wesen eher
Entspricht als die reale Bewegung
Die großen Reisen geistig sind
Wer ankommen will zuerst in sich
Schauen wollte was sich findet
Nur wo nichts ist wer irgendwo
Hin muss dies auszugleichen
Was belegte nicht Reisen bildet
Sondern alleine Lesen was uns
Zu uns zurück führt wie unsere
Fragen an das Sein beantwortet
Die Welt ist längst entdeckt nun
Sollten wir uns lieber entdecken
Wer meint irgendwo hin zu müssen
Hat wohl nicht genug in sich was
Zu entdecken gute Bücher reichen
Die dann zum Leserzirkelschluss
Der wichtigen Fragen uns führt
Ob gegen innere Leere die das
Reisen allein begründete dieses
Je hilft scheint mir eher fraglich
Gute Lektüre hilft mir immer
Wirklich neues zu entdecken

jens tuengerthal 3.12.23

Tempomatismus

Tempomatismus

Der Tempomat regelt für uns die
Geschwindigkeit bei der Fahrt
Frage mich wie es wäre dem Leben
Einen solchen einzubauen um die
Vergänglichkeit zu überlisten sich
Im Schneckentempo nur noch
Fortzubewegen um endlich den
Wunderschönen Augenblick doch
Nicht nur mit Sehnsucht in Versen
Verweilen zu lassen statt sich ohne
Geschwindigkeitsbegrenzung weiter
Durch das Sein hetzen zu lassen
Es zeitlos langsam zu genießen
Weil es immer genug Zeit gibt
Wenn wir wagen sie uns zu nehmen
Warum ich nun beschließe den
Inneren Tempomat zu bremsen
Mehr von allem zu haben denn
Die Zeit drängt nur dann wenn
Wir sie lassen und ihr die Macht
Zur steten Beschleunigung geben
Wer es sein lässt könnte viel eher
Ankommen als alle die am Leben
Vorbei hetzen ohne zu genießen
Was langsam viel länger währt

jens tuengerthal 3.12.23

Zeithaltestelle

Zeithaltestelle

Während die Welt immer schneller
Umeinander hetzt wie überall noch
Gewesen sein will denke ich viel
Nötiger wäre es nun anzuhalten
Da zu bleiben um in aller Ruhe
Zu genießen was ist wie die Zeit
Anzuhalten damit das Leben sich
Wieder entwickeln kann ohne
Irgendwo noch hin zu müssen
Alle Uhren einfach anzuhalten
Wie still zu stehen was uns erst
Begreifen lässt was ist und wie
Schön naheliegendes sein kann
Vielleicht überlege ich liegt auch
Die Zeit in jedem von uns wie
Ihre rasende Vergänglichkeit die
Aufhält wer einfach bleibt ohne
Noch mehr oder etwas zu wollen
Könnte Welt und Klima retten
Warum es mehr um Nichts geht
Als noch etwas zu erreichen
Wagte wer stehen zu bleiben
Versuche mein bestes dabei
Nichts mehr zu wollen wie
Nirgendwo hin zu müssen
Was vielleicht ein Anfang ist
An der Zeithaltestelle künftig
Glücklich da zu bleiben

jens tuengerthal 3.12.23