Freitag, 25. August 2023

Liebeszucker

Liebeszucker

Liebe ist die Süße unseres Seins
Verzaubert grauen Alltag in ganz
Himmelblaue Paradiesgärtlein in
Denen sich die Liebenden dann
Am liebsten einander hingeben
Für Außenstehende wirkt das
Gesäusel der Liebenden schon
Gelegentlich fast klebrig doch
Passt dies gut zum Zucker den
Die Liebe im Leben uns spielt
Zuckrig auch der Vollzug der Liebe
Um das Optimum an Nähe so
Miteinander auszukosten was
Zumindest die Illusion einer
Vereinigung der Gegensätze
Zumindest um die Geschlechter
Ergänzt und wachhält all dies ist
Einfach Zucker und tut gut ohne
Sich um Karies Sorgen zu machen
Naschten wir gesünder viel mehr
Voneinander voller Gefühl um sich
Ausnahmsweise eins zu genießen
Wären viele wohl gesünder

jens tuengerthal 25.8.23

Austrialier

Austrialier

Gestern mit einer so schönen wie
Gebildeten Wienerin vor der so
Oft Höschen Bar gesessen und
Beim Wein ein wenig geplaudert
Was sicher schon ihretwegen der
Rede wert wäre aber hier mehr
Einer Bemerkung von ihr wegen
Der Erwähnung wert war da sie
Sich als Gastarbeiterin in Berlin
Bezeichnete und ich erwiderte
Aber Wien war länger deutsch
Als es in einem anderen Land lag
Was historisch betrachtet das
Heilige Römische Reich später
Deutscher Nationen betrachtend
Zumindest 1000 Jahre gegen die
Zweihundert Jahre stellt die seit
Dem Reichsdeputationshauptschluss
Vergingen der das Reich 1803 dann
Infolge Napoleons auflöste wie die
Wiener ein neues kleineres aber
Multikulturelleres Kaiserreich noch
Für etwas über 100 Jahre gründen ließ
Während der Rest sich 66 Jahre später
Unter Preußens Führung einigte zu einem
Anderen kürzeren Kaiserreich aber das ist
Alles längst Geschichte die spannend auch
In Musils Mann ohne Eigenschaften wieder
Auftaucht im Misstrauen gegenüber
Dem reichen preußischen Juden der an
Der bedeutungsvollen Parallelaktion zu
Ehren des österreichischen Kaisers als
Er das schon nicht mehr war wie ohnehin
Längst gestorben eine Festivität plant
Den Witwer von Sissi zu ehren der
Im Weltkrieg sich verlor in dem aber
Preußen und Österreich noch Seite
An Seite standen wie sie im nächsten
Unter Führung Hitlers wieder eines
Waren doch diese dunkle Epoche
Ignorierend bleibt wir waren länger
Ein gemeinsames Reich was keine
Nation eigentlich war sondern viele
Diese gewannen erst mit dem Ende
Des vorher Reiches an Bedeutung
Was zu unschönen Zwistigkeiten führte
Bis heute im dabei immer wieder so
Lächerlichen Balkan noch doch
Haben wir mit unseren Nachbarn in
Europa mehr gemeinsam als die
Nation je trennen kann die später
Erst gemeinsame Kulturräume
Unsinnig entzweite und wer weiß
Wie sich das glückliche Österreich
Erfolgreich verheiratete in Europa
Dadurch auch mal Weltmacht wurde
Unter dem Habsburger Karl V. in 
Dessen Reich die Sonne nie unterging
Burgund erheiratete was später die
Österreichisch spanischen Niederlande
Schuf von den Kolonien mal abgesehen
Es ging um Familien und ihre Macht wie
Die Aufteilung Europas das heute als
Demokratische Union über allem steht
Kann über nationale Grenzen wie die
Gastarbeiter aus Austria in Berlin nur
Lachen weil was uns verbindet schon
So lange viel mehr ist als uns trennt
Wie der einst höchste Orden des
Hauses Habsburg das Goldene Vlies
Sagenhaft vom Schwarzen Meer noch
Stammte zeigt wie unsere Kulturen
Zusammen gehören und wir lieber
Die Nationen mehr überwänden statt
Die Unterschiede noch zu betonen
Europa ist ein multikultureller Raum
Der in Brüssel verwaltet wird also
Den einst habsburgischen Niederlanden
Die an Austria kamen als Spanien der
Familie Ludwigs XIV. zufiel bis es nach
Vielen Wechseln Belgien nun wurde
Was zu wem gehört scheint mir dabei
Viel weniger wichtig als die Werte eines
Einigen Europas miteinander zu teilen
So sollten Europäer überall wählen
Dürfen wo sie ihre Steuern zahlen
Was die Nationen noch schneller
In den Orkus der Geschichte wieder
Verschwinden ließe und so sagte
Goethe einst der selbst noch im
Heiligen Römischen Reich als
Bürger von Frankfurt geboren wurde
Eine Kaiserkrönung als Knabe noch
Im Römer durch den Großvater der
Mütterlichen Linie miterleben durfte
Zur Nation zu bilden ihr Deutschen
Ihr hofft es vergebens bildet lieber
Freier zu Menschen euch aus was
Europa wie uns besser täte damit
Gastarbeiter Bürger werden egal
Wo sie gerade leben als Teile der
Wichtigeren europäischen Einheit
Hinter der Nationen nur noch ein
Kulturelles Erbe spielen dürfen

jens tuengerthal 25.8.23

Rattenscharf

Rattenscharf

Rattenscharf kann großartig sein
Oder erotisch wie sexuell erregendes
Bezeichnen aus der Jugendsprache
Kommend ist längst Umgangssprache
Für viele geworden und drückt dabei
Begeisterung auch ohne Erotik aus
Kann aber immer auch das meinen
Was dem Wort einen gewissen Reiz
Über nur toll hinaus gibt und so ein
Sinnliches Moment mitträgt auch wo
Es ohne jede erotische Absicht noch
Verwandt wird was für einen eher
Entspannten Umgang mit Erotik
Spricht der dem Leben gut tut
Warum ich gerne rattenscharf
Nutzte klänge es nicht bei mir
Irgendwie fremd kindisch aber
Vielleicht braucht es mehr Mut
Zur Doppeldeutigkeit um beides
Wieder entspannt zu genießen
Denn eigentlich geht es ja immer
Irgendwie um Sex auch wenn wir
Nur sagen das ist großartig so wie
Wir uns nach gutem Sex fühlen
Entspannt toll und erfüllt und so
Begrüße ich diese Doppeldeutigkeit
Weil sie eindeutig in die richtige
Richtung weist das Leben mehr
Auch sinnlich zu genießen

jens tuengerthal 25.8.23

Süßsaures

Süßsaures

Süßsaures ist in der Küche was
Zwei gegensätzliche Elemente zu
Einer harmonischen Speise verbindet
Die aus beidem eine Mahlzeit macht
Die Süße und das Saure ergänzen
Sich dabei zu einem Ganzen was
So ein neues Gemeinsames schafft
In dem beide Elemente noch bleiben
Sehe in diesem Teile des Lebens in
Seiner Vielfalt gespiegelt was nie nur
Süß oder sauer ist auch wenn manche
Das eine oder andere vorzugsweise
Zur Beschreibung gebrauchen könnte
Die geschmackvolle Gemeinsamkeit
Ein guter Rat zur Lebenskomposition
Die Gegensätze vereinen um aus dem
Neuen einen Genuss zu machen der
Besser tut als immer nur nach einem
Zu streben oder das andere zu beklagen
Wozu viele unzufrieden neigen die dann
Lieber vom Paradies noch träumen statt
Sich ihr Leben zu einem zu machen
Was uns am süßesten scheint wird auch
Schnell sehr sauer machen können weil
Es uns weich und zart werden lässt wie
Richtig sauer zu sein auch das Glück
Kleinerer Süße genießen lässt während
Wir dazwischen durch das Leben eben
Balancieren wie wir es gerade können
Ist die Entdeckung wie geschmackvoll
Die Vereinigung beider auch sein kann
Ein guter Weg zu mehr Gelassenheit
Die mehr nach Gemeinsamkeiten sucht
Statt Gegensätze zu postulieren lieber
Vereint was sich gegenübersteht was
Vielfach besser tut als einseitiges
Das auf Dauer immer nervt und so
Lässt es sich süßsauer gut aushalten

jens tuengerthal 25.8.23

Zartbitter

Zartbitter

Zartbitter ist eine Schokolade mit
Hohem Kakaoanteil die auch noch
Dunkle Edelbitter Feinherb Schwarze
Oder Herrenschokolade genannt wird
Wer immer damit angesprochen wird
Sie schmeckt nomen est omen leicht
Bitter und ist weniger süß weißt vor
Allem einen geringen Milchanteil auf
Früher als Kind mochte ich viel lieber
Milchschokolade die heller und süßer
Noch war heute zöge ich bittere vor
Wenn ich je Schokolade noch äße
Was eher mehr als selten vorkommt
Doch was Wort Zartbitter gefällt mir
Weil es zwei Teile vereint die zum
Leben so gut passen das eben nie
Nur süß ist sondern immer auch die
Bitteren schmerzvollen Anteile kennt
Die mit zunehmendem Alter leider
Nicht weniger werden auch wenn
Die Gelassenheit im Ertragen dessen
Mit der Zeit zunimmt wir selten nur
Ob überraschender Bitternis gleich
In Tränen ausbrechen sondern es
Möglichst stoisch hinnehmen wenn
Genug Gemütsruhe vorhanden ist
Weil alles Sein eben endlich bleibt
Was zunehmend spürbar wird
Doch steckt mit der Zartheit welche
Die Bitternis ergänzt in dem Wort
Auch viel Weisheit die uns lehrt
Den Schrecken mit Sanftmut also
Zart zu ertragen um zu genießen
Was uns trotz allem noch bleibt
Auf die Frage wie es geht dazu
Mit muss ja antworten trifft es
Dabei weniger als ein passt schon
Was fast bayerisch anmutet oder
Ein könnte schlimmer sein was
Mit einem Lachen verbunden wird
Wir fügen uns ins was kommt und
Geht und versuchen es dabei noch
Lächelnd zu ertragen wenn Leben
Mal wieder eher zartbitter ist weil
Die Milchschokolade aus ist die
Ohnehin für die Kinder war so
Mag sich mancher nach der Süße
Vergangener Tage noch sehnen
Doch schmeckt uns sind wir einmal
Ehrlich zartbitter heute viel besser
Warum der Wandel des Lebens
Vielleicht weniger schrecklich ist
Als irgendwie altersgemäß halt
Am Ende irgendwie zartbitter

jens tuengerthal 25.8,23

Donnerstag, 24. August 2023

Lustexperimente

Lustexperimente

Lohnen Experimente beim Sex
Oder machen wir lieber immer
Was sich erfolgreich bewährte
Um das Risiko zu minimieren

Vermutlich lohnten nicht alle
Experimente wirklich aber was
Heißt schon lohnen in der Lust
Wenn beide mit Freude dabei
Experimentieren noch mehr
Lust füreinander zu entdecken
Tut das und ist das sicher gut

Auch wenn du irgendwann alles
Was denkbar möglich ist schon
Ausprobiert hast ist es doch mit
Jeder wieder etwas ganz anderes
Warum es sich durchaus lohnt
Den gleichen Unsinn mehrmals
Noch auszuprobieren um so zu
Erspüren wie es miteinander ist

Offenheit ist sicher der allerbeste
Ratgeber für dauerhaft guten Sex
Dennoch lehrt Erfahrung dich
Bestimmte Experimente nicht
Mehrmals auszuprobieren wie
Etwa Sex in der freien Natur was
Für die anwesenden Ameisen wie
Sonstigen Insekten vielleicht ein
Besonderes Erlebnis ist bleibt bei
Mücken in keiner guten Erinnerung
Was mich auch die Wiese hier am
Helmholtzplatz in der Dämmerung
Heute lieber meiden lässt auch
Wenn es sich dort wunderbar
Knutschen und lümmeln lässt
Ziehe ich ganz langweilig heute
Geschützte Räume vor in denen
Ungestört genossen werden kann

Aber das müssen alle vermutlich
Für sich ausprobieren um dann
Zu merken wie es am schönsten ist
Dabei experimentierfreudig dennoch
Zu bleiben scheint mir menschlich
So vernünftig wie lustvoll

jens tuengerthal 24.8.23

Liebesversuche

Liebesversuche

Wie viele Versuche habe ich schon
Unternommen die Liebe zu finden
Wie mit dem was sich dafür fand
Friedlich zu koexistieren was der
Wohl schwierigste Teil des Ganzen
Immer wieder wird auch aufgrund
Nach der Natur gegenläufiger wie
Wie nicht immer zeitlich koinzidenter
Interessen aller Beteiligten was dazu
In unserer Kultur noch in einen auch
Moralischen Rahmen gegossen wurde
Der den Erfolg nicht leichter erreichbar
Macht auch wenn ich nicht unbedingt
Wie einst Loriot noch sagen würde
Männer und Frauen passen nicht
Zusammen nur weil sie zufällig an
Gewissen Orten ineinander passen
Was vernünftigerweise ohnehin von
Der Liebe besser getrennt würde
Aber wer ist schon vernünftig dabei

Dauerhaft erfolgreich war keiner der
Versuche bisher warum es vielleicht
Vernünftig sein könnte die Versuche
Weniger auf Dauer auszurichten als
Geteilte Momente zu genießen was
Schon mehr ist als viele haben die
Sich aus verschiedensten Gründen
In Beziehungen lange einrichteten

Nicht mehr zu wollen macht zumindest
Freier von Erwartungen die immer nur
Enttäuschen können wie Erfahrung lehrt
Dagegen ist es ein ununterbrochenes
Glück sich an dem zu freuen was ist
Ohne gleich mehr oder alles zu wollen

Vielleicht ist es den Versuch wert die
Liebe nicht mehr suchen zu wollen
Sondern liebend Momente zu genießen
Sichere Konflikte vorab zu vermeiden
Überlege ich und finde es entspannter
Als den Traum von großer Liebe die
Kleinen Momente glücklich zu sein

jens tuengerthal 24.8.23

Bürgerkrieg

Bürgerkrieg

Bürgerkrieg nennen wir einen
Bewaffneten Konflikt innerhalb
Eines Staates in dem verschiedene
Gruppen um die Kontrolle der Macht
Wie die Staatsgewalt ringen über
Mehr dazu gibt es bisher keine
Einigkeit oder Definition jedoch
Ist spannend wann Bürger sich
Zum Kampf gegeneinander aufmachen
Was im Gegensatz zu wesentlichen
Elementen des Bürgertums liegt das
Eine friedliche Gemeinschaft ist wie
Ideologie über das auch geschäftliche
Interesse an friedlicher Koexistenz siegt

Was können wir tun um Frieden mehr
Raum zu geben wie den Ausbruch von
Konflikten zu verhindern was mit den
Landfriedensordnungen im Mittelalter
Begann die Fehden verhindern sollten
Warum wir heute ein Gewaltmonopol
Des Staates haben was dieser intern
Mit der Polizei ausübt die für Ordnung
Frieden und Ruhe sorgen soll damit
Konflikte ausschließlich vor Gericht
Auf rechtliche Weise ausgetragen
Werden können statt in Fehden
Deren Opfer selten jene werden
Die diese auslösen das ist eine
Form der Verlagerung von Konflikten
Die zu langer Verzögerung führen
Bis zu einem Urteil hat sich meist
Die große Aufregung längst gelegt

Von daher steckt eine gewisse
Weisheit in dieser Form der staatlichen
Konfliktlösung ansonsten sind Urteile
Aber keine Lösung sondern lehren
Nur das recht haben wollen ein für
Anwälte lohnendes Geschäft ist
Wodurch eine Kaste entstand die
An verlagerten Konflikten verdient
Ohne sich um Lösungen zu bemühen
Was vor allem stehen sollte auch wenn
Versuche der Mediation zunehmen ist
Die Herrschaft der Rechthaber im Land
Noch viel zu groß wäre es besser für
Den Frieden der Bürger wenn sie
Konflikte intern lösen müssten statt
Den Staat darum zu bemühen wie
Dies durch demokratische Entscheide
Lieber täten als durch Urteile oder mit
Mehr Mediation und weniger Klagen

Eine Verlagerung des Krieges in die
Juristische Form stiftet keinen Frieden
Sondern ist eine Fortsetzung des Krieges
Mit anderen Mitteln den wir besser ganz
Vermieden weil er sich für keinen lohnt
Dies bedeutete ein Umdenken um so
Prozesse dauerhaft zu vermeiden wie
Gerechtigkeit in Kompromissen zu suchen
Wagen wir endlich den Schritt weg vom
Bürgerkrieg im Rechtsstaat hin zur
Friedlichen Demokratie im Diskurs
Recht bringt keinen Frieden sondern
Ist stets nur das kleinste Übel dem
Wir besser weniger vertrauten
Als gerechter Verhandlung

jens tuengerthal 24.8.23

Diskriminierungstradition

Diskriminierungstradition

Konservative bekommen Angst
Wenn Gewohnheiten sich ändern
Dagegen begehren sie lautstark auf
Bis es selbstverständlich wurde
Dann verteidigen sie die neue
Tradition als alte Gewohnheit

Genau das beobachten wir beim
Gendern und der Empörung über
Sprachverhunzung durch eine
Endlich auch inklusive Sprache
Die sich bemüht keinen mehr
Mit Worten auszuschließen
Sondern alle einzubeziehen

Natürlich klingt das erstmal
Komisch und wirkt umständlich
Auch in mir als Dichter wehrte
Sich zunächst alles gegen diese
Form der sprachlichen Diktate
Doch zwingt mich keiner dazu
Vielmehr entscheide ich selbst
Wie ich formuliere um somit
Alle ansprechen zu können

So verwende ich seit vielen Jahren
Das Wort “man” nicht mehr weil ich
Es eine ungehörige Diskriminierung
Finde Frau unter Mann als Mensch
Sprachlich mit zu subsumieren was
Viele unachtsam immer noch tun
Doch ich mache darauf aufmerksam
Dezent und ohne Anklage dabei denn
Mensch sollte nicht nur von Mann
Abgeleitet werden womit ich mich
Für eine inklusive Sprache auch
In meiner Lyrik stark mache

Das scheint mir gut so und ist
Obwohl von der Herkunft wie
Vom Wesen her bürgerlich wie
In vielem außer dem Atheismus
Wie dem Anarchismus konservativ
Ein Weg den ich als Dichter gerne
Kreativ nutze um so inklusiv wie
Nur möglich zu schreiben weil es
Eine Frage der Ehre für mich ist
Frauen hoch zu achten wie sie
Sprachlich nicht zu diskriminieren

Tue das weil ich Frauen liebe wie
Als schönsten Teil der Schöpfung
An die ich nicht glaube und die ich
Darum lieber Natur nenne bewundere
Gerne anschwärme wie als Musen
Bedichte wenn es sich so ergibt
Was hoffentlich noch oft sein wird

Vielleicht wäre es für viele leichter
Einen positiven Zugang zur gerechten
Sprache zu finden wenn sie diese
Weniger als staatlichen Zwang
Denn als natürliche Gerechtigkeit
Betrachten würden die auch ihnen
Für ihre Art genauso zukommt bis
Eine gerechte Sprache sich findet
Was seine Zeit dauern wird aber
Es ist gut darum zu ringen wie
Mehr über Worte nachzudenken
Was vielen gut tun könnte

jens tuengerthal 24.8.23

PSpekulation

PSpekulation

Was wir wissen und was wir
Nur vermuten unterscheidet
Realität von bloßer Phantasie
Manchmal verschwimmen sie
Dann einen klaren Blick noch
Zu behalten fällt oft schwer
Besonders im Krieg wo alle
Lügen um anderen zu schaden

Nördlich von Moskau ist ein Jet
Der Wagner Gruppe abgestürzt
Auf der Passagierliste stand der
Chef der Privatarmee Prigoschin
Der vor zwei Monaten noch den
Marsch auf Moskau inszenierte
Zwischenzeitlich im Exil war im
Benachbarten Weißrussland
Es gab bei dem Absturz wohl
Zehn Tote wer diese sind weiß
Bisher keiner mit Gewissheit
Gerade noch meldete sich der
Chef der Söldner aus Afrika
Gestartet waren zwei Jets
Einer identischen Baureihe
Des Unternehmens und genau
Der in dem laut einer Liste der
Kommandeur Prigoschin saß
Stürzte aus unklarer Ursache ab

Alles andere ist bisher Spekulation
Wenn Biden nun mutmaßt es gäbe
Wenig in Russland wohinter nicht
Putin stecke macht es nur deutlich
Wie wenig wir wissen und was wir
Aber umso mehr fürchten wie dem
Russischen Präsidenten zutrauen

Groß sind nun die Spekulationen
Hier wie überall ob es noch eine
Rache durch geheim gehaltene
Informationen geben wird die
Der russischen Führung noch
Gefährlich werden könnte aber
All dies fischt nur im Dunkeln
Der Vermutungen warum es
Müßig scheint hier irgend mehr
Zu schreiben so lange keiner
Weiß wer die Toten dort sind 

Ob wir jemals erfahren werden
Was wirklich passiert ist bleibt
So ungewiss wie alles um Putin
Der gerne James Bond spielt
Nur eines ist dabei gewiss
Es braucht mehr Aufklärung
Wie Freiheit und Rechtsstaat
Was sich nicht auf Putin reimt

jens tuengerthal 23.8.23

Mittwoch, 23. August 2023

Zivilfrieden

Zivilfrieden

Die bürgerliche Gesellschaft ist
Um ihren Wohlstand stets bemüht
Baut sich Häuser mit Gärten die
Mehr der Zierde als der Versorgung
Noch dienen sammelt Kunst oder
In langer Tradition Bücher als
Zeichen der Bildung die der
Schlüssel ihrer Freiheit war
Betreibt Hausmusik wo dazu
Die Neigung besteht wie die
Begabung was nicht alle dazu
Motiviert oder daran hindert
Wozu wir besser schweigen
Sie verfolgt friedliche Zwecke
Weil sie eine Zivilisation aufbaut
Die sie in ihren Familien gerne
An folgende Generationen noch
Weitergeben möchte warum sie
Wie ihre Interessen am besten
Im Frieden noch gedeihen weil
Der Krieg den Handel stört wie
Das bürgerliche Leben daneben
Dennoch stürzte sich die ganze
Bürgerliche Gesellschaft in den
Krieg von 1914 mit vielfach großer
Begeisterung und Erleichterung
Nach Jahren der Spannungen
Die ideologisch national dann
Aufgeladen wurden war das
Erste bürgerliche Interesse in
Ruhe seine Geschäfte zu machen
Erfolgreich verdrängt worden
Die Europäische Union zeigte uns
Wie alte Feindschaften sich im
Geschäftlichen Interesse auch
In Freundschaften verwandeln
So hat die EU einen Zivilfrieden
Der auf einem Markt aufbaut
Wie mit grenzenloser Währung
Eine Einheit wachsen ließ der
Jeder Krieg untereinander fern lag
Darum zeigt sich wie zuerst die
Funktionierende Zivilisation den
Markt schaft der den Frieden im
Geschäftlichen Interesse sichert
Wenn wir wagen ihn zu leben
Wie die Macht der Politik dabei
Durch den Rechtsstaat beschränken
Dessen Fehlen Putin die Macht gab
Einen Krieg zu beginnen ohne sich
Vor Sanktionen noch zu fürchten
Wer endlich ewigen Frieden will
Muss jede Macht begrenzen im
Politischen wie ökonomischen Bereich
Sich durch Verträge aneinander binden
Deren Nichteinhaltung unbezahlbar wird
In einer kultivierten Zivilisation leben die
Bürgerliche Rechte gegen den Staat wie
Durch ihn garantiert wo es nicht um
Sieg oder Niederlage mehr gehen soll
Sondern erfolgreiche Verbindungen die
Jede Macht einzelner beschränken
Frieden ist möglich aber nur zivilisiert
Wie in gegenseitiger Abhängigkeit die
Durch Verträge und eine Währung mit
Größter Anhängigkeit Dauer bekommt
Die Welt kann von Europa lernen wie
Tragen wir den Traum hinaus in diese
Um dauerhaft gemeinsam zu leben

jens tuengerthal 23.8.23

Mordbuch

Mordbuch

Gerade das Buch
Berlin 24. Juni 1922 von
Thomas Hüetlin beendet der
Mit viel Detailwissen den Mord an
Walter Rathenau aufrollt wie die
Sichten und Hintergründe der daran
Beteiligten erläutert was in vielem
Eine kulturhistorische Lehrstunde
Über den Geist in der noch jungen
Weimarer Republik und auch den
Werdegang der Beteiligten war bei
Dem vorher klar war wie es endete
Auch wenn Hüetlin noch ein Kapitel
Anhängte um den politischen Mord
Einzuordnen wie mit den Taten der
Rechten Täter der Gegenwart zu
Verbinden was in vielem lohnend
Wie historisch bereichernd ist nur
Durch den Spiegeljargon des Autors
Getrübt wird der oft zu einseitig
Wie meinungsschwanger beschreibt
Statt neutral zu berichten was war
Dabei zu einer viel zu einseitigen
Verurteilung der alten Eliten des
Kaiserreichs wie etwa der Kadetten
Oder des preußischen Geistes kommt
Den Leser dabei viel zu durchsichtig
In die korrekte Richtung schieben will
Was schade ist und seine sehr gute
Recherche die genügte nicht nötig hätte
Die besser für sich stände um dem Leser
Sich eine Meinung bilden zu lassen die
Weniger schlicht schwarz weiß zwischen
Den bösen Tätern und den Opfern hier
Unterschiede so ein politisches Buch mit
Schlichten Schlagzeilen oft wird was dem
Komplexen Geschehen so wenig gerecht
Wird wie zur Aufklärung beiträgt was es
Anhand der gut recherchierten Fakten
Ohne die sprachlich schlichten Einschübe
Der politischen Beurteilung könnte was
Zu schnell an Propaganda noch erinnert
Die keiner Seite gut tut darum ist es gut
Nach der Lektüre dieses Buches auch
Daran zu erinnern dass ein großer Teil
Der später Hitler Attentäter auch den 
Von Hüetlin so verurteilten Kadettenschulen
Entstammten in der sich Netzwerke des
Vertrauens auch fanden für alle die sich
Ein differenzierteres Bild der Zeit im
Anfang der Weimarer Republik machen
Wollen sei daher die Lektüre von
Ernst Troeltsch empfohlen der in dem
Band Die Fehlgeburt einer Republik
Mit seinen Spektator Beiträgen von
1918 bis 1922 in der Anderen Bibliothek
Erschien oder auch andere kritische
Geister der Zeit wie Walter Benjamin
Franz Hessel oder Alfred Polgar der auch
Ein enger Freund Rathenaus war noch
Neben dem sonst spannenden Buch zur
Lektüre empfohlen sich nicht zu sehr der
Ideologie in Spiegelmanier hinzugeben
Wie ein differenziertes Bild auch der
Bürgerlichen Welten zu bekommen was
Hüetlin wie so vielen nicht gelingt auch
Ein Walter Rathenau war national und
Bejubelte erst den Kriegsbeginn wie
Sein später Freund Ernst Troeltsch der
Den Krieg später nüchtern ökonomisch
Eher betrachtete als einen Kampf um
Wirtschaftliche Ressourcen eher denn
Eine moralische Schlacht was nie zu
Vernünftigen Ergebnissen führt sondern
Sich in Meinungen nur verbeißt die zur
Lösung von Konflikten nichts beitragen
Gut sichtbar aber wird in dem Band
Wie Rathenau in seiner Tätigkeit als
Außenminister um die Freiheit seines
Landes wie einen fairen Weg rang
Was noch mehr gewürdigt werden
Sollte für die Zukunft zu lernen eine
Radikalisierung zu vermeiden was nie
Durch einseitige Polarisierung gelingt
Moralische Verurteilungen klingen gut
Aber machen Außenpolitik schwierig
Wie Kompromisse schwer erreichbar

jens tuengerthal 23.8.23

Coronabewährung

Coronabewährung

Nun bekam ein Richter der
Schulkinder von der damals
Auch in Thüringen geltenden
Maskenpflicht freisprach also
Recht politisch motiviert brach
Was weder in seiner Zuständigkeit
Als Familienrichter lag noch er so
Hätte urteilen dürfen und bereits
Vorher dies beabsichtigt hatte
Was zeigt der Rechtsstaat in
Seiner juristischen Selbstkontrolle
Funktioniert und keiner steht über
Dem Recht was immer ich auch
Persönlich politisch davon halte
Will hier weder das Strafmaß noch
Das Urteil weiter kommentieren
Dazu sind Juristen berufen die
Genug darüber diskutieren werden
Spannend daran finde ich wie nun
Nach Abflauen der ersten großen
Corona Epidemie wie vor der
Möglicherweise nächsten nun
Klargestellt wurde was der Staat
Als notwendig anordnet ist keine
Frage der Meinung sondern für
Alle Bürger verbindlich weil es
Nach Stand der Wissenschaft
Als nötig angesehen wurde
Völlig egal welchem Glauben
Die Eltern der Kinder folgen
Vielleicht wird es leichter die
Beurteilung der Maßnahmen
Künftig nach Maßgaben der
Kompetenten Mediziner eher
Nur noch zu beurteilen statt
Es mit politischen Fragen weiter
Zu vermischen die völlig andere
Interessen hier verfolgen was
Viele naiv nicht bemerkten wie
Ideologisch von Russland noch
Befeuert Unruhe stiften sollte
Es ging nicht um bürgerliche Freiheit
Sondern medizinisch notwendige
Maßnahmen nach aktueller Kenntnis
Mehr ist sachlich nicht möglich
Klar ist nun aber auch geworden
Ein Richter der das Recht bricht
Wie jenseits seiner Kompetenz urteilt
Ist offensichtlich inkompetent im
Rechtsstaat Recht zu sprechen
Egal was ich wozu meine damit
Könnte zum Thema nun alles
Endlich gesagt worden sein
Gut wenn es ein Ende fand

jens tuengerthal 23.8.23

Dienstag, 22. August 2023

Lustkontakt

Lustkontakt

Beim Sex kommen wir uns nah
Näher geht körperlich gar nicht
Als sexuelle Kontakt uns bringt
Der sogar eins werden lässt wo
Auch immer sich dabei ganz nah
Ob Zung an Zung was näher ist
Als die meisten Huren je gehen
Oder Geschlechter verschlungen
Was käuflich zu haben ist
Geht es um körperliche Nähe
Die sich ganz will wie dabei
Einander gut tun möchte wo es
Passt sich Befriedigung schenkt
Auf der Suche nach Erfüllung im
Kurzen Abschnitt des Seins den
Unser Leben zufällig noch füllt
Doch manchmal waren wir uns nah
Innig überall verschlungen ohne
Sich dabei zu berühren wie in
Kontakt zueinander zu treten
Dann befriedigen wir uns nur
Gegenseitig statt miteinander
Hier bleibt der Kontakt quasi
Berührungslos und verweht
Spurlos aus dem Sein auch
Wenn zwei sich ganz nah waren
Ist es nicht mehr als Gymnastik
Gewesen kritisch betrachtet doch
Braucht Lust ex post keine Kritik
Kann genossen werden wie sie ist
Was uns wirklich nah kommt
Entscheidet nicht der Körper
Sondern das Gefühl dabei
Womit die Lust um eine auch
Emotionale Komponente bereichert
Mehr ist als körperlicher Kontakt
Egal wie nah lebt diese nur wo
Es mich auch innerlich berührt
Was seltener vorkommt als in
Unreifer Jugend je geahnt

jens tuengerthal 22.8.23

Liebesnah

Liebesnah

Was kommt näher als die Liebe
Die aufwühlt bewegt und umhaut
In Fesseln schlägt das Leben ganz
Verdreht wie auf den Kopf stellt
Aus einem Gefühl in uns geboren
Mit geheimen Hoffnungen zu gern
Verbunden die ihr Tod so oft sind
Weil sie die Enttäuschung bringen
Welche erwartungslos ausbleibt
Nur wie nah lässt seine Träume
Noch wer keine Hoffnung hegt
Es könnte mehr aus ihnen werden
Als eine nette Liebe für gewisse
Stunden ohne jede Belastung
Was die Liebe zur einer bloßen
Freizeiteinrichtung mit gewissem
Unterhaltungswert dann machte
Die bald belanglos wie ersetzbar
Nichts einmaliges mehr hat aber
Zumindest nicht zu nah kommt
Wozu Liebe gelegentlich neigt
Voller Sehnsucht nach Nähe
Lassen wir die Liebe nicht zu nah
Um bloß nicht verletzlich zu sein
Was die Stabilität dabei erhöht
Möglichst alle Dramen vermeidet
Dabei ist Liebe nur was nah kommt
Näher geht gar nicht mehr als das
Was mein Gefühl aufwühlen kann
Denke ich und halte gern Abstand
Von zu viel davon weil es dann
Immer auch schnell gefährlich wird
Für Freiheit und Gelassenheit was
Kaum eine Liebe je wert war
Zumindest mit Abstand danach

jens tuengerthal 22.8.23

Literabstand

Literabstand

Abstand von den Dingen haben
Statt emotional aufgewühlt nichts
Vernünftiges denken zu können
Scheint mir als Aufklärer immer
Noch erstrebenwerter als ein nur
Sklave meiner Gefühle zu sein
Die oft genug das Schiff der
Letzten Vernunft kapern um als
Freibeuter der Zügellosigkeit sich
Ganz dem Augenblick hinzugeben
Wie völlig die Kontrolle zu verlieren
Als Opfer innerer Bewegungen die
Kein Verstand mehr begreifen kann
Jedenfalls ziemlich unfrei dabei bin
Was ich der inneren Stabilität wegen
Lieber nach Möglichkeit vermeide um
Als Herr meiner selbst mich auch so
Beherrschen noch zu können wie ich
Es will um frei zu bleiben wozu mir
Am besten die Literatur hilft die auch
Wo sie hochemotional manchmal ist
Hilft als Leser Abstand zu wahren
Auch einer der Gründe warum ich
Lieber hunderte Bücher parallel lese
Damit mich keines ganz packt wie
Der Blick mit literarischem Abstand
Kritisch und nicht betroffen noch
Möglich bleibt was manchmal eine
Gratwanderung zu mir auch ist
Deren Ausgang noch offen bleibt
Sich im Familienroman kristallisiert
Zumindest hilft Literatur mir den
Sonst unmöglichen Abstand zu
Immer auch aufgeladenen Themen
Wie Familie halten zu können
Gibt also Abstand und Freiheit
Die für mich die Voraussetzung
Einer aufgeklärt kritischen Existenz sind
Welche das Gefühl so gerne infragestellt
So sind große Emotionen sicher ganz
Wunderbar für innere Erlebnisse doch
Führen sie schnell zur Unfreiheit auch
Die Abhängigkeit vom Kick uns schafft
Der immer noch übertroffen werden will
Welchen ich lesend dann genug habe
Wie mich nicht zu sehr fesseln lasse
Durch die relative Vielfalt meiner
Immer parallelen Lektüre und so
Bin ich ein wenig ungerührter und
Finde den gesunden Abstand der
Gut ist die Dinge zu betrachten
Warum Literatur für mich der
Schlüssel zur Freiheit ist

jens tuengerthal 22.8.23