Dienstag, 22. August 2023

Gelassenheitsgrenze

Gelassenheitsgrenze

Wie schaffe ich es mich im Zaum
Zu halten wenn Emotionen hoch
Kochen ob nun Euphorie oder Zorn
Fragt sich wer aus einer Familie
Kommt die lange mit Cholerik
Als Naturereignis zu kämpfen hat
Was schenkt echte Gelassenheit
Wie sie heute gefordert wird wo
Alle lächelnd alles kommentieren
Große Emotionen die Ausnahme
Wenn überhaupt sind und wo doch
Einen Skandal schnell verursachen
Wie gerade beim Fußball wieder
Weil keiner sich so gehen lassen kann
Alle lieber unberührt wie aus Teflon
Leicht abwaschbar und folgenlos
Bleiben bloß kein Drama wollen doch
Wann kochen die Emotionen über
Wo hat die Gelassenheit Grenzen
Als ich an der Beerdigung meines
Gerade gestorbenen Vaters eine
Rede in der Kirche hielt war das
Eine gute Übung in Gelassenheit
Dabei wären Emotionen doch da
Wo wenn nicht im Angesicht des
Absoluten Endes so passend
Ist der Wunsch nach Gelassenheit
Komme was wolle eine verfehlte
Marketingstrategie die alle sonst
Hysterie als krank brandmarkt
Uns schlicht cool funktionieren lässt
Überlege ich und habe noch keine
Gültige Antwort gefunden so war
Etwa mein Vater ein ganz großer
Euphoriker der vor lauter Begeisterung
Auch mal zuviel umarmte oder küsste
Dem es aber keiner übel nahm weil er
So echt in seiner Begeisterung war
Wo ich mich um Gelassenheit bemühe
Bin ich nicht mehr ganz authentisch
Sondern jenseits der Grenze schon
Was gefährlich auch werden kann
Es bleibt ein Balanceakt wohl stets
Zwischen echten Gefühlen und dem
Risiko des Absturzes mit ihnen auch
Vielleicht sollte ich mehr riskieren um
Größere Gefühle zu erleben oder doch
Lieber gelassen mit Abstand alles
Nur betrachten statt zu erleben
Was angesicht mancher Dramen
Der Vergangenheit mir sehr viel
Angemessener und vernünftiger
Erscheint doch wer wäre ich ohne
All dies je noch geworden und so
Balanciere ich einfach weiter ohne
Zu wissen wann ich falle

jens tuengerthal 22.8.23

Kusseuphoriker

Kusseuphoriker

Der Präsident des spanischen
Fußballverbandes hat es gewagt
In der Euphorie des Sieges eine
Der Spielerinnen ungefragt auf
Den Mund zu küssen was eine
Form der Belästigung wohl ist
Auch wenn er das sicher nicht wollte
Sondern einfach sein Temperament
Mit der Begeisterung über ihn noch
Durchging und so wenige Minuten
Nach einem aufregenden Spiel die
Menschen so wenig vernünftig wie
Zurechnungsfähig sind wie etwa
Schauspieler oder Musiker nach
Einer gelungenen Premiere die sie
In den Rausch der Gefühle zieht
Was er getan hat war nicht gut
Es ist nötig darüber zu reden
Wie seine Entschuldigung gut war
Was klare Grenzen nun aufzeigt
Doch wollen wir alle Begeisterung
Vorab ausbremsen um nur noch
Kontrolliert einander zu begegnen
Oder sollen wir zwar darüber reden
Um für die Zukunft etwas zu lernen
Klare Grenzen zu ziehen es aber
Auch damit gut sein lassen weil
Begeisterung und Euphorie auch
Mal über die Stränge schlagen darf
Nicht alle sonst Sommerlöcher der
Füllung mit Empörung bedürfen
Der Präsident hat einen Fehler
Gemacht wie sich dafür entschuldigt
Aber wo Fußball emotionslos wird
Um nur beherrscht politisch korrekt
Sich zu verhalten wird ihm viel fehlen
Wichtiger ist darüber zu reden um so
Das Thema der Übergriffigkeit wach
Zu halten statt einen Skandal aus 
Einer geklärten Situation zu machen
Aber besser wäre es denke ich als
Mann dazu dabei zu schweigen
Um den Frauen das Schlachtfeld
Gänzlich zu überlassen wie sich
Dem dann vielleicht Urteil zu fügen
Weil manche Kämpfe so entbehrlich
Wie immer überflüssig auch sind
Da keine dabei gewinnen kann tut
Mann besser daran zu schweigen
Was ich am nun Ende auch tue

jens tuengerthal 22.8.22

Montag, 21. August 2023

Lusteindringling

Lusteindringling

Wie gerne dringe ich voller Lust
Tief in meine Liebste egal wo ein
Um ihr ganz nah zu sein ob nun
Zungig beim Kuss oder Leckend
Wie anderweitig gerne auch ist
Das Gefühl in sie eindringen zu
Dürfen schon Lust genug sonst
Schwache Glieder stehen zu lassen
Zumindest gelegentlich noch mal
Wie als Vorstellung immer wieder
Dabei lasse ich sie gerne über mich
Damit sie es so steuern kann wie
Es ihr genehm ist und gut tut
Nur böse Zungen meinen dies
Werde männlicher Faulheit gerecht
Aber als unterworfener Eindringling
Wird der Akt der Lust egalitär was
Dem Bedürfnis nach Freiheit dabei
Gut tut denke ich und so bleibe ich
Ein Eindringling der Frau dabei 
Gerne sich nah kommen lässt
Was widersprüchlich bleibt aber der
Nunmal Natur gut entspricht warum
Es ohne * hier so bleiben darf

jens tuengerthal 21.8.23

Liebeszeit

Liebeszeit

Was ist die ideale Zeit für die Liebe
Frühe Jugend voller Träume noch
Die gleich alles gibt und nimmt
Mittleres Alter etwas vernünftiger
Aber nicht vollständig desillusioniert
Ab den Fünfzigern eher wo wir uns
Nichts mehr beweisen müssen um
Zu sein wie wir eben sind dafür
Genießen können was dennoch
Es mit uns ein wenig aushält
Trotz längst vieler Eigenarten die
Unflexibel unerträglich machen
Tut die bei Männern abnehmende
Wie bei den Damen zunehmende
Potenz im reiferen Alter ein übriges
Die Liebe erfreulicher wie ohne alle
Spiele für die Beteiligten zu gestalten
Überlege ich und denke jede Liebe
Hat ihre Zeit wie Berechtigung doch
Kann ich aus Erfahrung inzwischen
Die Altersentsprechung empfehlen
Weil es in vielem besser passt wie die
Ungleichzeitigkeit vermeidet auch wenn
Es sexuell da viele Illusionen noch gibt
Gesellt sich gleich und gleich besser
Als große Unterschiede es je tun aber
Auch diese Liebe hat ihre Zeit nur
Gut zu merken wenn diese um ist
Was mir zu lange schwer noch fiel
Sich Zeit für die Liebe zu nehmen
Welche gerade zu uns passt hilft
Quasi zeitgemäß zu lieben egal
Wie alt wir dabei gerade sind

jens tuengerthal 21.8.23

Verzögert

Verzögert

Verzögert ist was länger braucht
Dies kann gewollt sein oder nicht
Schenkt jedenfalls in der Verzögerung
Uns mehr Zeit als gedacht was wir
Nicht immer als Geschenk sehen
Frage mich manchmal ob viele nicht
Glücklicher wären sich für alles mehr
Zeit zu nehmen um sie zu haben
Während andere gerne erledigen
Was zu erledigen ist um sich so
Ohne Verzögerung anderem dann
Widmen zu können was heißt wer
Verzögerung beklagt ist nie bei dem
Was gerade getan wird sondern stets
Beim nächsten Erhofften schon was
Wertungsfrei betrachtet hier sei nur
Sehe ich Verzögerung lieber als
Gewinn statt als Verlust um so
Zu genießen was gerade ist
Vielleicht entdeckt das die
Langsamkeit neu oder gibt
Allem sein Tempo verzögert
Womit wohl alles gesagt ist
Dieses Gedicht ohne alles
Zögern hier beendet wird
Zumindest wären diese Verse
Eine gute Bahnwerbung als
Nebenzweck die mich bisher
Nicht dafür irgend bezahlt
Vielleicht verzögert es sich

jens tuengerthal 21.8.23

Eindringlich

Eindringlich

Eindringlich ist was tiefer geht
Manche halten für bleibend
Was in sie drang auch wenn
Das enttäuschend sein kann
Andere lassen nur an sich
Heran was ihnen nah ist
Womit selten neues kommt
Das System sich quasi selbst
Befruchten muss als autonome
Natur ohne Sexualität die den
Akt der Zeugung erschöpfend
Für jede Art sich wieder sucht
Eindringlich kann schrecklich
Wie viel zu nah kommen auch
Wenn es nur den Geist berührt
Dann wieder können wir uns
Nicht nah genug sein um dabei
Eindringlich die Liebe zu fühlen
Dies ineinander sein als Gipfel
Der schönen Momente wird von
Manchen nur ertragen um des
Anderen erhofften wegen was
Manches uns hinnehmen lässt
Sich eindringlich mit Literatur
Zu beschäftigen heißt auch die
Gedanken des Autors weiter wie
Neu zu denken um sie in sich zu
Holen wo sie so eingedrungen
Sich eine neue Heimat suchen
Näher kommen als jeder Sex
Egal womit wir uns eindringlich
Beschäftigen kommt uns nah
Dies zu wollen macht es wie
In der Lust leichter und schöner
Manche finden es eindringlicher
In einen anderen einzudringen
Andere wenn sie in eingedrungen
Wird ganz unabhängig von der
Natur der Geschlechter tut es gut
Sich dabei geistig näher zu sein
Statt nur körperlich einzudringen
Eindringlich miteinander zu sein
Für egal wie lange Momente um
Dabei zu sein statt nur daneben
Auch wenn dabei wiederum die
Gegensätze helfen zu finden
Warum der Beischlaf als Schlaf
Manchmal eindringlicher klärt
Was zueinander passt als der
Nur sexuelle Beischlaf den viele
Ohne ihn ganz auszukosten doch
Überschätzen im Gegensatz zu
Den Träumen nebeneinander die
Uns weniger vorspielen oft als alle
Die eindringlich glänzen wollen
Es kann lohnen sich eindringlich
Miteinander zu beschäftigen um
Wege und Irrwege zu erkennen
Vor wie nach dem Eindringen

jens tuengerthal 21.8.23

Einsteigen

Einsteigen

Einsteigen vor dem Türen schließen
Empfiehlt sich bei der Bahn wenn sie
Mal kommt oder fährt doch lohnt es
Sonst in einer Gesellschaft die sich
Am Markt zu besiegen versucht um
Mehr zu haben als wir brauchen wie
Damit selten glücklich zu werden
Oder lohnt es sich in ein Thema 
Einzusteigen um es zu verstehen
Manche müssen einsteigen weil sie
Ihren Schlüssel vergessen haben
Oder den Lebensunterhalt mit den
Hart bestraften Einbrüchen bestreiten
Welche selten über den Einstieg in
Dieses Gewerbe öffentlich reden
Weil ihnen sonst Verfolgung droht
Die größten Spezialisten dabei
Verschwinden ohnehin spurlos
Wer gefangen wird machte Fehler
Ist Einsteigen in etwas besser als
Aussteigen aus dem was nicht geht
Wer dabei sein will muss einsteigen
Die lieber außen vor bleiben sind in
Ihr Außenseitertum eingestiegen auch
Wenn dies manchmal verstiegen scheint
Ist Einsteigen noch steigerbar wenn wir
Wagen beieinander einzusteigen also
Uns aufeinander einzulassen was oft
Sehr kompliziert bald wird wenn sich
Die nur relative Passung verdeutlicht
Welche umso älter wir werden desto
Aufwändiger für jeden Beteiligten wird
Um sich auf ungewohntes einzulassen
Muss es schon gute Gründe geben ob
Die Liebe dabei ein tragfähiger ist wird
Selten gefragt wenn wir in sie einsteigen
Was vielfach den Einstieg in eine neue
Beziehung schon zum Ausstieg macht
Aber wer wollte die Hoffnung aufgeben
Endlich wie das Leben ist auch die
Liebe und darum kann der Einstieg
Dennoch sehr lohnend oft sein weil
Wir dann beieinander einsteigen um
Sich so nah wie fern zugleich zu sein
Werde jetzt ins Aussteigen einsteigen
Damit dies Gedicht ein Ende findet

jens tuengerthal 21.8.23

Aussteiger

Aussteiger

Bin ein Aussteiger in vielem
Mache nicht mehr mit was
Alle sonst machen weil ich
Das Gefühl habe anders zu sein
Nicht in das Schema der Norm
Zu passen der sich so viele
Aus Gewohnheit unterwerfen
Wie ich viel zu lange selbst
Die es auch braucht damit die
Gesellschaft ordentlich funktioniert
Wenn alle aussteigen wird es
Schwierig mit dem zusammenleben
Andererseits sollten es mehr tun
Um etwas zu ändern am System
Was viele krank und unglücklich
Schon lange macht warum wir
Besser aus dem Trott aussteigen
Doch tue ich es noch angepasst
Nicht zu sehr aufzufallen auch
Wenn Berlin vieles zulässt um
Sich in Freiheit zu verwirklichen
Statt nur zu fragen was es kostet
Oder wem konkret einbringt weil
Alles bilanziert werden muss
Was Grund genug zu gehen wäre
Braucht es auch Aussteiger die
Gegenläufig leben um denen im
Hamsterrad ihr Sein zu spiegeln
Wie eine Alternative zu suchen
Auch können Aussteiger nur sein
Wenn es etwas gibt aus dem sie
Aussteigen sonst wäre es müßig
Anders sein zu wollen was viele
Im Laufe des Lebens wieder zum
Einstieg ins System brachte ohne
Etwas geändert zu haben weil das
Was funktioniert dominant ist wer
Sich dagegen stellt stark sein muss
Weil anders sein auch einsam im
Strom der Masse macht warum
Glücklich ist wer als Aussteiger
Wie Montaigne einst auch eine
Kleine Bibliothek bei sich hat um
Seinen Geist wach zu halten der
Zu gerne stromlinienförmig sich
Dem Fluss der Masse anpasst
Manche Aussteiger gehen in die
Einsamkeit der Wälder wovon ich
Früher noch träumte doch heute
Als Aussteiger mitten in der sonst
So eilig geschäftigen Großstadt
Anders zu sein ist die geistige
Herausforderung die das Leben
Gegen den Strom spannend hält
Es geht nicht darum Jünger zu
Rekurrieren für den Weg der
Freiheit und Aufklärung den ich
Gegen normierte Anpassung noch
Kritisch denkend suche ohne ein
Impfgegner Reichsbürger oder sonst
Wahnsinniger zu werden sondern
Bei sich zu bleiben wie zugleich
Ein kritischer Spiegel zu sein ob
Das moralisch gut oder besser ist
Als der Weg der Mehrheit kann ich
Letztlich nicht beurteilen aber es
Scheint mir nötig zu sein diesen
Weg zu gehen der meiner ist
Wohin immer er mich führt
Dichtend oder liebend am Berg
Bin ich da und lange weg

jens tuengerthal 21,8.23

Sonntag, 20. August 2023

Naturausbruch

Naturausbruch

Natur neigt zu Ausbrüchen
Was sie uns in vielem zeigt
Vom Vulkanausbruch über
Quellen Fluten Stürme hin
Zu Orgasmen und anderen
Höhepunkten des Seins mit
Denen anstrengende Natur
Uns auch belohnen kann um
Das Wechselspiel zu genießen
Was sie uns mit ihren sonst
Überraschenden Ausbrüchen
Auch immer wieder zumutet
So könnte scheinen als gleiche
Das Verhältnis der Natur zum
Menschen einer Ehe mit ihren
Glücksmomenten und Grauen
Was aber auch ein Hinweis auf
Unsere Natur sein könnte die
Wenn sie bei sich ist eben zu
Ausbrüchen neigt die dann im
Chaos enden was der Natur
Auch so gut entspricht aber
Vielleicht sollten wir Ausbrüche
Als Teil der Natur sehen dann
Scheinen sie ganz natürlich wie
Wir gelassen mit der nur Natur
Umgehen können statt sie je
Moralisch beurteilen zu wollen

jens tuengerthal 20.8.23

Lustnatur

Lustnatur

Welche Lust liegt in meiner Natur
Wo folge ich ihr noch und was
Verbiegt sie ganz konventionell
Geht es dabei um Stellungen eher
Oder um Harmonien miteinander
Was tut sich dabei besonders gut
Warum reagiere ich auf manche
Mehr als auf andere dabei wie
Diese mit mir schönste Erfüllung
Finden oder es nur nett war
Liegt all das in unserer Natur
Werden wir beim Sex vollständig
Von Hormonen gesteuert um zu
Können was sonst absurd schiene
Aber nach der Natur nötig ist wie
Einander auch gut tut dabei sogar
Das Immunsystem stärkt wie die
Denkbar meisten Kohlehydrate
Auf dem Höhepunkt verbrennt
Das schönste nur denkbare
Erlebnis sein kann was sogar
Lesen mit feinem Tee gelegentlich
Wenn es wirklich gut ist mal
Noch schlagen kann aber das ist
Natürlich meist nur graue Theorie
Spannend ist es mit der Zeit zu
Merken was sexuell harmoniert
Wer eher sportlich dabei war
Wo es in höhere Sphären ging
Die fast unbeschreiblich sind
Warum hier sogar die Lektüre
Mit ihrem entspannten Vorrang
Grenzen wie ein Ende findet
Bin ich ganz bei meiner Natur
Wo ich einfach loslassen kann
Es einander von alleine läuft
Findet gute Natur sich selbst
Oder ist der Weg zur Natur der
Lust eine lebenslanges Lernen
Mit schönen Gipfeln dazwischen
Was sich mit den Jahren wandelt
Um einander neu zu entdecken
Überlege ich und das scheint mir
Ziemlich plausibel warum passt
Was harmonisch zusammenklingt
Wie gleichen Bedürfnissen folgt
Einander Erfüllung zu schenken
Vielleicht ist das Glück genug
Um lustvoll zu leben

jens tuengerthal 20.8.23

Naturliebe

Naturliebe

Welche Liebe entspricht meiner
Natur worin findet sich diese eher
Gibt es eine Naturliebe mit der
Wir harmonisch liebevoll existieren
Alle Kämpfe ein Ende finden
Weil wir uns liebevoll gut wollen
Miteinander Erfüllung dann finden
Wovon vermutlich alle träumen
Ist dieses Ideal der Liebe völlig
Unrealistisch oder doch möglich
Wo wir unserer Natur entsprechend
Lieben sich beides gut ergänzt
Menschen sich vom Wesen gut tun
Wie einander Erfüllung schenken
Doch ergänzen sich dabei eher
Die Gegensätze zum Ganzen
Oder liebt es sich besser ähnlich
Was liegt meiner Natur näher
Wie wählte ich wenn ich nur der
Natur als Neigung folgte wäre das
Überhaupt möglich oder illusionär
Folgt die Natur schlicht dem Trieb
Was hat Liebe mit diesem zu tun
Wie weit überwindet sie ihn gerade
Wird aber am schönsten wo sie
In Harmonie sich mit ihm erfüllt
Es scheint kompliziert mit der
Natur der Liebe wie ihrem dann
Verhältnis zu Neigung und Prägung
Freue mich wenn es irgendwo
Dazwischen Momente passt wie
Sich gut tun kann vielleicht kommt
Das der wechselhaften Natur die
Sich immer entwickelt sehr nah
Aber ehrlich gesagt weiß ich
Nicht mal genau was Liebe ist
Wenn ich es weiß sag ich es
In Versen versprochen aber
Die Suche ist nicht schlecht
Kann ich nach 52 Jahren der
Verwirrung durch sie sagen

jens tuengerthal 20.8.23

Naturleben

Naturleben

Ist ein Naturleben eines mit der
Uns umgebenden Natur oder
Eines von dieser was wohl für
Jede Art des Seins zutrifft das
Mit seiner Natur leben muss
Wie sie eben ist doch scheint
Die Menschheit zu lange nur
Von der Natur gelebt zu haben
Was deren  eben erschöpfliche
Ressourcen dem Ende nahe
Längst brachte wie das Klima
Infolge kippen lässt was manche
Bis heute nicht verstanden haben
Die noch durch die Welt jetten
Als sei nicht jeder Flug einer zuviel
Warum die Aufgabe der Zukunft für
Uns alle nun sein wird wieder mehr
Mit der Natur zu leben damit diese
Wieder in ein sich erneuerndes wie
Gesundes Gleichgewicht kommt das
Leben gedeihen und wachsen lässt
Zu lange sahen wir uns gegenüber
Der Natur wie der Erde die wir als
Ort der Ausbeutung betrachteten
Aber wir sind ein Teil von ihr wie
Unser Leben an ihren Ungleichgewicht
Leidet geht es uns umgekehrt gut
Wo wir um Ausgleich uns bemühen
Nun ist es höchste Zeit für alle
Umzudenken um nicht durch ihre
Existenz noch mehr Schaden im
Globalen Gleichgewicht anzurichten
Eine Aufgabe die sich an jeden
Menschen richtet seine Leben dem
Einklang mit der Natur unterzuordnen
Statt weiter von dieser zu konsumieren
Ohne gleiches zurückzugeben was
Natur an Kraft und Leben braucht
Also so viele Bäume wie möglich
Zu pflanzen die von uns verbrauchte
Luft reinigen und Leben damit retten
Kohlenstoffoxide besser binden wie
Spalten können als alle Erfindungen
Wenn die Menschheit weiter leben
Will muss sie mit der Natur endlich
Ein achtsames Leben führen statt
Diese blind auszubeuten was jeder
Im Sinne kategorischer Verantwortung
Wie Freiheit bei sich anfangen kann
Um so konkret Verantwortung für die
Welt von der wir alle leben endlich
Zu übernehmen es geht nicht um
Ein schlichtes zurück zur Natur
Sondern eine Bilanz dessen was
Angerichtet und gerettet wird um
Von einem guten Leben zu reden
Machen wir uns auf den Weg dahin

jens tuengerthal 20.8.23

Realitätsverlust

Realitätsverlust

Lese ich die Nachrichten ist das
Menschliche Leben ein Grauen
Wie eine Aneinanderreihung von
Sich übertreffenden Katastrophen
Auch wenn gelegentlich positive
Oder neutrale Meldungen etwa
Aus dem Sport dies noch etwas
Für die Konsumenten auffangen
Wollen ist die Wirklichkeit selten
Ein Genuss global betrachtet
Sondern eine Reihe der Schrecken
Von denen ich lieber nichts hörte
Frage mich was ich als mündiger
Bürger hören wollen muss um
Informiert genug zu sein über die
Welt und ihre Irrwege wie den
Gang in die Zukunft vielleicht auch
Drohende Katastrophen rechtzeitig
Noch erkennen zu können oder ist
Es besser die Realität auszublenden
Um was bleibt noch zu genießen
Statt mit der Wirklichkeit zu hadern
Fraglich wäre dann zwar in welcher
Welt lebt wer unter solchem dann
Realitätsverlust leidet wie wir es
Pathologisch gerne beschreiben
Alles andere krank zu nennen
Aber manchmal frage ich mich
Ob dieser nicht glücklicher macht
Diejenigen weniger leiden an dem
Was unsere Welt macht wie sie ist
Weil sie sich diese so machen wie
Sie ihnen gefällt was ich doch eher
Konstruktiv kreativ finde nach dem
Pippi Langstrumpf Prinzip sich seine
Welt so zu machen wie sie gefällt
So könnte der Realitätsverlust
Am Ende ein Gewinn sein der
Uns vielfältig glücklicher macht
Ich bin da mal weg aus der
Sonst nur Wirklichkeit
In meiner Welt

jens tuengerthal 20.8.23

Zwischenräume

Zwischenräume

Zwischenräume des Seins sind
Manchmal die zentralen Orte auch
Wenn auf sie selten Licht fällt
Sie ein Schattendasein führen
Ist die große Kunst auf der Suche
Nach Glück diese Schlüsselstellen
So angenehm wie möglich sich zu
Machen um mehr zu genießen was
Bleibt und ist dabei blühen in den
Unentdeckten Zwischenräumen oft
Die schönsten Blüten auf dem Weg
Zur Zufriedenheit die gerne als nur
Mauerblümchen übersehen am dann
Wegesrand unbeachtet bleiben was
Schade um ihre Schönheit doch ist
Während wer sie zu genießen weiß
Bewusst auf das kleine Glück achtet
Was diese Räume erfüllen kann 
Die dann alles weitere tragen da sie
Als Zwischenräume die Verbindung
Zu Größerem immer sind hat wer hier
Genießen lernt mehr vom Sein als
Jene die immer mehr wollen statt
Das Glück dort zu genießen wo
Es sich uns im Kleinen zeigt wie
Die Perlen schönster Lust oft im
Verborgenen noch liegen lohnt der
Blick auf die Zwischenräume mehr
Als viele zu schnell noch ahnen
Die weniger je erreichen kaum
Zufrieden sein werden was die
Zwischenräume ganz schenken
Wo wir sie beachten

jens tuengerthal 20.8.23

Erschöpft

Erschöpft

Gerade in schwüler Hitze um den
Helmholtzplatz geschlichen um 
Etwas frische Luft zu schnappen
Was im Berliner Sommer leider
Eine Illusion ist die wieder Hitze
Erschöpft und träge hängen die
Menschen vor den Cafés haben
Auch leicht bekleidet längst genug
Von der Hitze aber wer wolle nun
In Aussicht des bald Herbst klagen
Über den nochmal Sommer der mit
Der Hitze des Klimawandels auch
Nach Berlin zurückgekehrt ist
Nun hinter dem Ventilator auf dem
Diwan lässt es sich beim Tee noch
Aushalten aber die Natur erschöpft
Umso mehr desto extremer sie wird
Immer mehr Menschen fallen der
Hitze und Klimaextremen zum Opfer
Wie die Natur mit diesen Extremen
Ihre Erschöpfung von der Gattung
Mensch zeigt die das Gleichgewicht
Durch ihre falsche Einstellung stört
Noch immer meinen Menschen wir
Könnten grenzenlos aus der Natur
Schöpfen was wir bräuchten wie
Zerstören wie es uns gefällt doch
Hat die Massen an Menschen wie
Unser Lebensstil die Natur auch
So erschöpft wie ihre Fähigkeit
Zur Erneuerung und Erholung
So sind alle voneinander erschöpft
Bei Erschöpfung wäre es wohl am
Besten innezuhalten um sich zu
Erholen statt weiter zu machen
Die Ressourcen des Seins sind
Erschöpft warum es uns nun
Immer mehr erschöpft lassen
Wir es ruhig angehen um der
Erschöpfung entgegenzuwirken
Genießen wir was uns bleibt
Lieber in Ruhe mit weniger
Die Erschöpfung zeigt uns
Was nun dringend geboten ist

jens tuengerthal 20.8.23

Samstag, 19. August 2023

Sommerplatzlust

Sommerplatzlust

Dicht gedrängt wie leicht
Bekleidet tummeln wir uns
Vor den Bars am Helmholtzplatz
Mit viel Glück gerade noch einen
Freien Platz vor der Höschen Bar
Mit einem bebrillten jungen Mann
Mit weißer langer Jeans und dazu
Pünktchensocken gefunden was
In Anbetracht der Enge hier
Lächelnd übersehen werden kann
Rechts neben mir eine sehr
Ausladend redende Amerikanerin
Im sehr kurzer Jeans Shorts mit
Einem so weiten Top dass sie es
Zwischen ihren großen Gesten
Immer wieder zurecht zieht damit
Ihr nicht ganz kleiner Busen wie
Hier nun üblich ohne BH nicht
Der Schwerkraft folgend aus
Dem Top springt was ein lustiger
Kontrast zu ihren Worten ist die
Sich über sexuelle Belästigung
In Europa aufregen wobei ich
Ihren gerade noch im Zaum 
Gehaltenen Busen nicht so
Empfinde aber eine gewisse Komik
Ist nicht zu leugnen dabei
Dazu trägt sie Birkenstock
Und dreht American Spirit
Direkt gegenüber unter dem Baum
Drei Damen in langen Sommerkleidern
Die sich immer wieder um Aufmerksamkeit
Der Herren bemühen aber auch als
Ein Tisch frei wird nicht wechseln
Sie sind bis auf die mittlere eher
Keine auffälligen Schönheiten aber
Wirken apart und gebildet also 
Interessanter als viele der sonst
Sternchen hier die gesehen
Werden wollen lüften nur
Gelegentlich ihre weiten Kleider
Zeigen Bein und etwas mehr
Was aber wenig Neugierde beim
Flaneur als Beobachter weckt
Sie sind zwar auf der Suche
Aber leicht genervt mit sich
Beschäftigt dann ziehen sie
Nach genug Klagen über die
Unbequeme Holzbank doch um
An den hier Ecktisch links der Tür
Unter dem Barschild nun dezent
Beleuchtet mögen sie das Ziel
Ihrer unerfüllten Sehnsüchte finden
Ihre Unzufriedenheit vorher 
Machte sie nicht sehr attraktiv
Aber auf der Bank entspannen sie
Die attraktivste aber vermutlich
Am wenigsten intellektuelle der drei
Raucht was aber der sichtbaren
Leere hinter der Fassade so wenig
Füllung gibt wie sie hat um ihr zu
Tiefes Dekolleté zu füllen was sie
Nicht weniger attraktiv macht aber
Die Leere weiter oben nicht ändert
Am elegantesten mit Flasche und Glas
Geht die unscheinbarste der drei um
Die damit deutlich Klasse zeigt aber
Ansonsten werden die drei auch
Wenn ich noch lange hier über sie
Schreiben könnte nicht spannend
Warum es Zeit ist dies Gedicht
Zu beenden und zu sehen ob
Noch aufregendes hier passiert
Während die größte der drei
Immer wieder meinen Blick sucht
Dem ich schreibend ausweiche
Ohne unhöflich zu wirken während
Die Amerikanerin neben mir mit
Zu langen Fingernägeln auf ihrem
Telefon klickend schreibt steht
Die Luft unter der Markise hier
Der Wein geht zur Neige es ist
Zeit das Gedicht zu beenden
Inzwischen zeigt die attraktivste
Der drei zumindest viel Bein
Was dem Titel doch noch eine
Gewisse Berechtigung gibt
Ansonsten schwitzen wir hier
Vor uns hin im wieder Sommer
Was die entblößten Beine ohne
Sexuelle Umwege erklärt aber
Nun kamen Wein und Wasser
Die Nacht geht einfach weiter

jens tuengerthal 19.8.23