Mittwoch, 17. Mai 2023

Anstand

Anstand

Anstehen mit Würde zeigt Anstand
Was heute kostbarer mir scheint
Während Drängeln normal wurde
Nehme ich mir gern die Zeit meine
Würde so einfach zu pflegen weil
Wenig einfacher mir scheint als
In Ruhe abzuwarten was mir 
Noch Zeit schenkt die Drängler
Zu verlieren fürchten nehme ich mir
Für meine Würde mit Anstand
Im gelassenen Anstehen wie
Warten was kommt wenn es
Soweit ist oder ich dran bin
Alles was ich brauche
Denke ich und habe dadurch
Statt Ärger über die Schlange
Etwas für mich gewonnen
Also lohnt Anstand
Denke ich dabei
Relativ gelassen

jens tuengerthal 16.5.23

Dienstag, 16. Mai 2023

Zurückhaltung

Zurückhaltung 

Zurückhaltung ist kein weniger
Sondern in lauten Zeiten vielmehr
Eine Haltung der Bescheidenheit
Die denen gut steht die Klasse
Genug haben ohne diese noch
Lautstark beweisen zu müssen
Es wächst aus dem weniger an
Lärm ein mehr an Charakter wie
Wert der den Umgang kostbar
Für die Umgebung macht 
Wer es schätzt war es wert
Alles andere zieht vorbei
Im immer Lärm der Umgebung
Höre gerne genau hin wo wenig
Lärm ist weil oft mehr bleibt
So lässt die Zurückhaltung
Mehr übrig als sie zeigt
Offenbart eher ein Universum
Von Stil und Klasse wenn sie
Auf Geist und nicht auf Leere
Beruht aber dann wäre es
Ohnehin besser zu schweigen
Weil von nichts Nichts kommt
Und halte mich im übrigen
Zum Thema zurück

jens tuengerthal 16.5.23

Schmidtschnauze

Schmidtschnauze

"Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen."
Von Schmidt auf Anfrage bestätigt in einem Brief vom 26. Februar 2009 an die Fachschaft Sozialwissenschaften St.-Ursula-Gymnasium Attendorn. Schmidt will das "damals aber nicht mit Blick auf Willy Brandt formuliert" haben. Ein Jahr später äußerte er im Interview mit Giovanni di Lorenzo, wahrscheinlich habe er den Satz "in einem Interview gesagt. Das muss mindestens 35 Jahre her sein, vielleicht 40. Da wurde ich gefragt: Wo ist Ihre große Vision? Und ich habe gesagt: Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen. Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage." (ZEITmagazin 4. März 2010)

"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
Im Interview mit Giovanni di Lorenzo, ZEITmagazin 25. März 2010 Nr. 13


"Der eine ist links, der andere ist rechts. Aber vergleichbare Populisten sind Lafontaine und Le Pen schon."
Im Interview mit Kai Diekmann, Walter Mayer und Hans-Jörg Vehlewald Bild am Sonntag 15. September 2008


"Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe."
Zeit Online, 23. Juli 2008


"Ich traue inzwischen überhaupt keinem Geheimdienst mehr. [...] Das sind arme Schweine. Die leiden unter zwei psychischen Krankheiten: Die eine Krankheit beruht darauf, dass sie für das, was sie tatsächlich leisten, niemals öffentliche Anerkennung bekommen. Es ist unvermeidlich so, sie müssen ja im Verborgenen arbeiten. Das deformiert die Seele. Die andere Krankheit beruht darauf, dass sie tendenziell dazu neigen, zu glauben, sie verstünden die nationalen Interessen des eigenen Landes viel besser als die eigene Regierung. Diese letztere Krankheit ist der Grund dafür, dass ich ihnen nicht traue."
Interview mit Giovanni di Lorenzo. DIE ZEIT, 30. August 2007, zeit.de

"Der Rechtsstaat hat nicht zu siegen, er hat auch nicht zu verlieren, sondern er hat zu existieren!"
Interview mit Giovanni di Lorenzo. DIE ZEIT, 30. August 2007, zeit.de


"Nichts ist wichtiger als Seelsorge für Menschen in Not. […] Für mich ist nichts unwichtiger als Theologie."
Im Gespräch mit Hans Küng über den Weltethos, 2007, YouTube

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
Die Zeit, Nr. 18/2004, 22. April 2004


"Das Schneckentempo ist das normale Tempo jeder Demokratie."
DIE ZEIT, 19. Oktober 2003


"Wollen wir denn auch noch Weltmeister im Jammern werden?"
In: "Weil Deutschland sich ändern muss" DIE ZEIT 22/2003 22. Mai 2003


"Je mehr direkte Entscheidungen durch das ganze Volk, um so unregierbarer das Land!"
Handeln für Deutschland: Wege aus der Krise, Rowohlt, 1993, S. 136,

"Mir scheint, daß das deutsche Volk – zugespitzt – 5 Prozent Preisanstieg eher vertragen kann als 5 Prozent Arbeitslosigkeit."
Interview mit Helmut Schmidt am 27. Juli 1972 in Bonn, in Teilen abgedruckt in der Süddeutschen Zeitung vom 28. Juli 1972 (Nr. 171), S. 8

Schmidtschnauze

Am 16. Mai 1974 wählte der Bundestag
Helmut Schmidt zum Bundeskanzler als
Nachfolger des wegen der Guillaume
Affäre zurückgetretenen Willy Brandt
Schmidt wurde am 23. Dezember 1918
In Hamburg geboren er war von 1974
Bis 1982 Regierungschef einer damals
Sozialliberalen Koalition und der fünfte
Bundeskanzler der Bundesrepublik
Deutschland ab 1961 war er als Senator
In Hamburg für die Polizei zuständig
Dabei war er Krisenmanager während
Der schweren Sturmflut von 1962 was
Seinen Ruf als Macher noch weit über
Hamburg hinaus begründete später
Wurde er von 1967 bis 1969 Vorsitzender
Der SPD Bundestagsfraktion danach
Von 1969 bis 1972 Verteidigungsminister
Wie von 1972 bis 1974 Finanzminister
Er genoss als Elder Statesman nach
Seinem Rücktritt aufgrund des an der
FDP gescheiterten Misstrauensvotum
Ein hohes Ansehen weltweit und war
Autor wie bis zu seinem Tod 2015
Mitherausgeber der Zeit immer ein
Kettenraucher der Mentholzigaretten
Liebte aber vor ihrem Verbot starb
Seinen Spitzname Schmidtschnauze
Erhielt er weil er als Abgeordneter im
Bundestag bei seiner ersten Rede 1957
Sich vorstellte er sei der Mann mit der
Schnellen Schnauze später hat er
Versucht diesen Spitznamen wieder
Loszuwerden seriös zu wirken aber
Diese kleben bekanntlich besser als
Jeder Klebstoff und so blieb er für
Viele der Kanzler Schmidtschnauze
Ein hochgeschätzter Altkanzler

jens tuengerthal 16.5.23

Farbenleere

Farbenleere

Wer kennt nicht Goethes Farbenlehre
Auf die sich viele gern berufen um den
Naturwissenschaftler im Dichter noch
Als vielfältiges Genie hervorzuheben
Doch was war physikalisch dran an
Den Experimenten des Geheimrats
Am 16. Mai 1810 werden die beiden
Bände zur Farbenlehre erstmals von
Cotta’schen Verlagsbuchhandlung in
Tübingen publiziert die der Autor
Johann Wolfgang von Goethe für
Wichtiger hielt als all seine Lyrik weil
Sie Newton widerlegen würden wie
Der Dichter im Experiment selbst
Herausgefunden haben will dabei war
Goethes Absicht die Farben nicht nur
Physikalisch oder ästhetisch darzustellen
Sondern sie in ihrer Gesamtheit als
Phänomen zu erfassen dabei erhielt er
Jedoch Anerkennung nur für den Teil
Der sich mit der Farbwahrnehmung
Beschäftigt irrte aber vollkommen
In dem Teil den er für am wichtigsten
Noch hielt der Widerlegung Newtons
So meinte Goethe noch zu seinem
Eckermann auf alles was er literarisch
Geschaffen habe bilde er sich nichts ein
Aber das er als einziger zu den Farben
Etwas rechtes zu sagen wisse darauf
Tue er sich etwas zugute und so hielt
Sich auch sein Freund der Physiker
Helmholtz mit Verrissen höflich zurück
Die Farbenlehre besteht aus einem
Didaktischen einem polemischen wie
Einem historischen Teil so bemühte
Sich Goethe auch noch um Anerkennung
Durch den genialen Göttinger Lichtenberg
Der seinen Thesen jedoch nicht zustimmte
Wichtig ist die Farbenlehre trotz seiner
Irrtümer weil sie Goethes ganzheitlichen
Ansatz in der Naturbetrachtung wie den
Willen zur Erfahrung durch Experimente
Dokumentiert er irrte jedoch schon in der
Annahme dass weißes Licht nicht aus
Verschiedenen Farben zusammengesetzt
Sei sich diese erst aus der Wechselwirkung
Mit Dunkelheit und anderen Farben ergäbe
Er belegte damit seine Neigung eher der
Anschauung vor der Abstraktion den Vorrang
Zu geben woraus er dann auch seine
Farbpsychologie ableitete die zumindest
Noch diskutiert wurde wie interessant ist
Sein Verständnis von der Einheit der Natur
Dokumentieren konnte auch wenn unser
Großer Dichter dadurch kein Physiker wurde
Vieles der Farbenlehre eben Dichtung blieb
Wie Helmholtz schrieb der Goethe schätzte
Ging es diesem darum den unmittelbaren
Sinnlichen Eindruck als Wahrheit weiter zu
Beweisen auch wenn er dabei logisch irrte
Immerhin regte der Dichter eine Diskussion
Weiter an und versuchte mit Experimenten
Wege der Erkenntnis der Natur zu erfahren
Im Ergebnis war der von ihm entdeckte
Mittelohrknochen aber naturwissenschaftlich
Bedeutender als diese leere Farbenlehre
Was seiner Größe als Dichter aber keinen
Abbruch tut im Gegenteil sie sogar noch
Im ungewohnten Bereich deutlich mehrt

jens tuengerthal 16.5.23

Erlesen

Erlesen

Erlesen ist was kostbar ist
Wie besonders ausgewählt
Die Welt meiner Bücher ist es
Für mich als Leser der noch
Viel schönes vor sich hat
Längst in einer erlesenen
Welt glücklich leben darf
Leben ist mehr als Bücher
Keine Frage es gibt ja auch
Noch Liebe und Lust wie
Deren erstrebenswerte Erfüllung
Aber für sich betrachtet ist
Lesen das größte Glück
Was mir als Leser viele
Welten öffnet ohne sich
Dafür bewegen zu müssen
Schlafe gerne zwischen Büchern
Die meine Träume begleiten
Lebe als Leser und Autor
Am liebsten zwischen den Seiten
Der Bücherwelt ohne dabei
Je zu fürchten draußen noch
Etwas zu verpassen

jens tuengerthal 15.5.23

Lebenserfüllung

Lebenserfüllung

Was macht ein erfülltes Leben aus
Überlege ich auch im Schatten des
Todes meines Vaters der ein großes
Erfülltes Leben aus meiner Sicht hatte
Als Arzt Familienvater Kunstsammler
Was mich für ihn freut wie das Ende
Dankbar betrachten lässt doch wie
Ist es für mich der andere Wege ging
Für Literatur und Liebe intensiv lebte
Das Leben mehrfach geschenkt bekam
Denke dankbar an meine Lieben wie
Was ich alles erleben durfte in den
Über 50 Jahren meines Lebens
Fühle mich erfüllt von intensiven
Erlebnissen die ich schreibend
In Lyrik zu verwandeln suche
Bin weder reich noch berühmt
Aber glücklich das zu tun was
Erfüllung mir dichtend schenkt
Goethe dichtete einst noch im
Elsass zu lieben welch ein Glück
Geliebt zu werden ich verdient
Es nicht was ich so nicht weiß
Aber wie erfüllend es war
Geliebt worden zu sein schon
Als Kind von den Eltern wie
Später auf vielfältige Art hat
Das Leben reichlich erfüllt
Denke ich heute dankbar
Mehr kann nicht sein also
Schaue ich auf ein erfülltes
Leben dankbar zurück
Gespannt was noch kommt
Oder wer vielleicht auch

jens tuengerthal 15.5.23

Montag, 15. Mai 2023

Frühlingserwachen

Frühlingserwachen

Mit jedem Frühling erwacht in der Natur
Das Geschlecht mit seinem lustvollen
Streben nach Paarung unabhängig
Vom Wunsch nach Fortpflanzung ist
Dies die Zeit des Aufbruchs wie der
Vereinigung mit dem anderen um so
Teil des Rhythmus des Jahres zu sein
Sich erwachender Lust hinzugeben
Wie einander dabei gut zu tun doch
Während die Natur dabei auf nur eine
Jahreszeit sich beschränkt kann das
Frühlingsgefühl im Menschen über
Sein ganzes Leben wie unabhängig
Vom Zeitpunkt im Jahr auftreten
Denke ich dankbar und glücklich
Geben wir ihm diese große Chance
Aus diesem Reichtum zu schöpfen
Dies im gerade wieder Frühling im
Einklang mit der Natur zu tun macht
All das Blühen und Bilden noch viel
Schöner für alle Verliebten warum
Auch wir der Natur zu gerne folgen
Ohne uns auf sie beschränken je
Zu wollen oder zu müssen beim
Umgang mit natürlichen Trieben
Die kommen wie es ihnen gefällt
So betrachte ich den Frühling
Dankbar über dies grenzenlose
Lustvolle Glück von uns Menschen

jens tuengerthal 15.5.23

Schnitzlersalat

"Es fließen ineinander Traum und Wachen, Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends. Wir wissen nichts von anderen, nichts von uns. Wir spielen immer, wer es weiß, ist klug."
Paracelsus

"Aus dem Werke manches Dichters spüren wir wohl heraus, dass er irgendwie und irgendwo ein Genie ist, nur leider gerade nicht in seiner Dichtung."
Buch der Sprüche und Bedenken

"Ja, wenn eine Schlacht gewonnen wäre dadurch, daß man den lautesten Trompeter wegschießt!"
Aphorismen und Betrachtungen

"Das Wichtigste im Verkehr mit Menschen: ihnen ihre Ausreden wegräumen."
Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass

"Ich liebe mein Vaterland nicht, weil es mein Vaterland ist, sondern weil ich es schön finde. Ich habe Heimatgefühl, aber keinen Patriotismus."
Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass

"Weiche hundert Schritte ab vom gebahnten Pfad, und du findest dich allein. Und wenn du einem begegnest, weißt du nicht, ob er die Einsamkeit sucht wie du oder auf Raub ausgeht." - Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass

"Wer einmal völlig begriffen hat, dass er sterblich ist, für den hat eigentlich die Agonie schon begonnen."
Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass

"Wer Materie sagt, sagt Geist, ob er es will oder nicht. Denn sie wäre überhaupt nicht vorstellbar ohne Geist. Und wer Geist sagt, sagt Materie, denn ohne Materie könnte er es nicht sagen, nicht einmal denken."
Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass

"Wie eilig ordnet sich Geschehnes ein."
Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass

"Bereit sein ist viel, warten können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles." 
Buch der Sprüche und Bedenken

"Die Eigenschaften unserer Nebenmenschen sind uns immer nur ihrer qualitativen Bedeutung nach offenbar; und es ist nie vorzusehen, bis zu welchem Grad irgendeine Eigenschaft unter bestimmten Umständen sich zu entwickeln vermag."
Buch der Sprüche und Bedenken

"In den Beziehungen zwischen Menschen gibt es so wenig einen Stillstand wie im Leben des Einzelnen."
Buch der Sprüche und Bedenken

"Jeder Dichter ist Realist und Idealist, Impressionist und Expressionist, Naturalist und Symbolist zugleich, oder er ist überhaupt keiner."
Buch der Sprüche und Bedenken

"Wie sinnlos die Welt dir erscheinen mag, vergiss nie, dass du durch dein Handeln wie durch dein Unterlassen dein redlich Teil zu dieser Sinnlosigkeit beiträgst."
Buch der Sprüche und Bedenken

"Der Enthusiast fühlt sich seiner Sache niemals ganz sicher, daher sein unstillbarer, lästiger Drang, Gefährten seiner Begeisterung zu werben. Der Skeptiker hingegen bedarf stets einer gewissen Isoliertheit, denn schon der Umstand, dass er einen Gefährten seines Zweifels findet, vermag ihn an diesem irre zu machen."
Rikola-Almanach

"Aufgabe der Erziehung wäre es, den metaphysischen Hunger des Menschen durch Mitteilung von Tatsachen in weisem Maß zu stillen, statt ihn durch Märchen, was ja die Dogmen sind, zu betrügen."
Zurückgelegte Sprüche

"Die Probleme der Sittlichkeit liegen auf dem Gebiet der Verantwortung, die der Sitte auf dem der Tradition."
Zurückgelegte Sprüche

"Ein ernster Mensch sein und keinen Humor haben, das ist zweierlei."
Zurückgelegte Sprüche

"Heilige hat es immer gegeben, niemals aber noch einen Menschen, der das Recht gehabt hätte, einen andern Menschen heilig zu sprechen."
Ungedrucktes (in: Österreichische Dichtergabe, Wien 1928)

"Horch auf die Verleumder, so wirst du die Wahrheit über dich erfahren."
in: Österreichische Rundschau, 9. September 1905

"Nicht die Psychoanalyse ist neu, sondern Freud. / Sowie nicht Amerika neu war, sondern Columbus. Psychoanalyse gab es immer; jeder Arzt, jeder Dichter, jeder Staatsmann, jeder Menschenkenner mußte es sein, war es unbewußt oder automatisch."
Über Psychoanalyse

"Was soll mir das Geschwätz, ich habe mich in meinem Leben nicht um Politik gekümmert." 

„Was hilfts Dir mein Freund. Sie kümmert sich um Dich, in jedem Augenblick Deines Lebens." aus Aphorismen und Notate,

Alle Zitate nach Arthur Schnitzler


Schnitzlersalat

Was soll der Dichter zum Dichter sagen
Der so klug über das Sein redete vielleicht
Dass am 15. Mai 1862 Arthur Schnitzler in
Wien geboren wurde der Arzt Erzähler und
Dramatiker gilt als einer der bedeutendsten
Vertreter der Wiener Moderne die mit seinen
Texten entscheidend mit prägte er kam als
Sohn eines Arztes zur Welt und wuchs in
Der Wiener Leopoldstadt auf seinem Vater
Einem der beliebtesten Ärzte unter den
Bekannten Wiener Künstlern seiner Zeit
Gelang so der Aufstieg worauf sie dann
In den 1. Bezirk umzogen direkt gegenüber
Der Oper wo viele seiner Patientinnen
Ihrer künstlerischen Arbeit nachgingen
Arthur machte seine Matura schon mit
Auszeichnung und studierte dann dem
Wunsch des Vaters gemäß Medizin was
Der Dichter hier dem gleichen Wunsch
Nicht folgend leider nicht tat er publizierte
Viel im medizinischen Bereich auch in der
Von seinem Vater gegründeten Zeitschrift
Zwar verfasste Schnitzler bereits als Kind
Literarische Texte aber seine öffentliche
Literarische Tätigkeit intensivierte er erst
Ab 1888 also mit Mitte zwanzig dabei
Waren Gedichte Einakter und Einakter
Publiziert wurden sie in der Zeitschrift
An der schönen blauen Donau um diese
Zeitung wie in Caféhäusern fanden sich
Gleichgesinnte zusammen die bald als
Jung Wien bekannter wurden er war mit
Hugo von Hofmannsthal wie Hermann Bahr
Enger befreundet nach dem Tod seines
Vaters verließ er die Klinik und eröffnete
Eine eigene Praxis mit der Uraufführung
Seiner Liebelei mit Adele Sandrock als
Christine wurde Schnitzler schlagartig
Berühmt und sein Ruf als Theaterdichter
War in Europa begründet die nächsten
Stücke waren weniger erfolgreich 
Doch löste seine bekannte Erzählung
Leutnant Gustl 1900 einen gehörigen
Skandal aus so wurde ihm sein Rang als
Offizier ein Oberstabsarzt der Reserve
Wegen Lächerlichmachung der k.u.k. Armee
Aberkannt für den nächsten Skandal
Sorgte dann das Drama Reigen wobei
Die darin geschilderten Gespräche vor
Wie nach dem Geschlechtsverkerhr als
Pornographie beschimpft wurden die
Beiden Themen Heereskritik und Erotik
Machten ihn zum Ziel der Antisemiten
Schnitzler selbst dokumentierte in seinem
Tagebuch mehrere oft parallel geführte
Beziehungen zu verschiedenen Frauen
Bis er die Schauspielerin Olga Gussmann
Schließlich 1903 heiratete ein Jahr nach
Der Geburt ihres ersten Kindes mit Beginn
Des ersten Weltkrieges ging das Interesse
An Schnitzler zurück weil er nicht zu den
Kriegstreibern und Bellizisten gehörte
Die Uraufführung des Reigen in Berlin
Wie später in Wien führte zu neuen
Skandalen wie Prozessen wegen
Erregung öffentlichen Ärgernisses die
Aber zugunsten Schnitzlers ausgingen
Danach verbat er die Aufführung was
Sein Sohn erst 1982 wieder aufhob
Nach dem Freitod seiner Tochter die
Mit 17 einen italienischen Offizier mit
Einverständnis ihrer Eltern heiratete
Verstärkte er seinen Rückzug noch
Er starb 1931 an einer Gehirnblutung
Wollte keine Kränze und wo möglich
Das billigste Grab damit das gesparte
Geld dem Spital zugewendet würde
Schnitzler brachte wie auch Freud
Tod und Sexualität zur Sprache was
Skandale immer wieder auslöste ihn
Zum wichtigen Wegbereiter einer
Befreiteren Moderne machte

jens tuengerthal 15.5.23

Lustshow

Lustshow

Wieviel Show steckt in der Lust
Sollte sie je authentisch sein
Was bleibt uns ohne Spiel noch
Von der albernen Gymnastik
Frage ich lieber nicht weil es
Den Respekt fehlen ließe vor
Liebevollem Miteinander wie
Lustvolle Momente nur noch
Lächerlich machte aber was
Schlichter Sex nüchtern sonst
Ist weiß ich auch nicht aber
Egal wie ist gut was gut tut
Also auch die nur Show die
Beim Sex abgezogen wird
Wie wirklich die Wirklichkeit
Ist will ich dabei lieber nicht
Wissen und glaube gerne
Die stöhnende Schöne dort
Sei meiner Verführung erlegen
Oder hingerissen vor Lust
Die sie mit mir genießt auch
Wenn fühlbar ist was passiert
Tut manche Illusion besser als
Der nüchterne Blick dabei der
Neurologisch erklärt was ist
Wie es technisch funktioniert
Dann gebe ich mich ihr hin
Nehme die ganze Show ernst
Zumindest so lange bis es
Wieder zu Ende ist aber
Dann ist auch egal
Was mal echt war
Lasse es dahinstehen
Genieße lieber weite

jens tuengerthal 14.5.23

Liebeslügen

Liebeslügen

Lügen wir für die Liebe
Oder ist diese Wahrheit
Die ja eigentlich immer
Erfindung eines Lügners ist
Überlege ich und finde es
Schwierig darauf zu antworten
Wollen wir gerade in der Liebe
Nicht gerne belogen werden
Um damit glücklich zu sein
Soll unsere Liebe uns sagen
Wenn sie uns gerade völlig
Bescheuert oder hässlich findet
Oder schweigen wir dann lieber
Um der Liebe Zeit zu lassen
Lügen wir dann nicht nur um
Gut zu tun statt weh
Ist das nicht liebevoll
Was ist wahres wert
Wenn es nur weh tut
Denke ich und überlege
Ob wahre Liebe dann
So das wahre sein kann
Oder wir auch da lügen
Wenn es mal nötig ist
Weniger weh zu tun als
Liebevoll lieber gut
Schon verschwimmen
Grenzen wie Vorsätze
In einem Brei aus Lügen
Aber verliebt tut es gut

jens tuengerthal 14.5.23

Eurotrotz

Eurotrotz

Trotz Brexit
Trotz Ukrainekrieg
Oder vielleicht auch wegen
Bewährt sich Europa
Trotz Ungarn und Polen
Haben Nationen keine Zukunft
Manche merken es erst
Wenn es sie nicht mehr gibt
Europa bleibt trotzdem
Weil es grenzenlos gut ist

jens tuengerthal 14.5.23

Sonntag, 14. Mai 2023

Wählerisch

Wählerisch

Noch sind die Wahlen nicht ausgezählt
Weder in der Türkei noch in Bremen
Doch manches zeichnet sich schon ab

Im Norden zeigt sich eine Stärkung der
Demokratischen Mitte wie auch eine
Radikale Gruppe von 20% am Rand
Die der Demokratie mit ihrem eher
Schlichten Populismus mehr schaden
Als je konstruktiv mitwirken können
Keiner mit Vernunft braucht das
Warum sie nicht Teil einer Regierung
In einem Land sein sollten wie es
Berlin gerade vormachte denn die
Beteiligung der Radikalen nutzt nur
Den Populisten und schadet der Mitte
Welche eine Mehrheit eigentlich hat
Von der Populisten lautstark ablenken
Es geht um die Leitung der Verwaltung
Nicht um irgendwelche Visionen wer
Solche hat sollte zum Arzt gehen
Wie Helmut Schmidt einst sagte
Die welche suchen können Drogen
Besser nehmen statt radikal zu wählen
Bremen sollte sich darum besser um
Populisten egal wo zu schwächen
Auf eine Koalition der Mitte einigen
Die diesen das Wasser abgräbt aber
Sachlich gute Arbeit macht was die
Einzige Aufgabe der Verwaltung ist
Es war eine Landeswahl die mit der
Bundespolitik weniger zu tun hatte
Sollte darum nicht überbewertet werden
Auch wenn die SPD sich nun freut
Die Grünen sich ein wenig grämen
Die FDP nicht unzufrieden sein wird
Sollte Aufgabe sein den radikalen Rand
Durch gute Arbeit wiederzugewinnen
Wie ein Bündnis der Mitte zu finden

In der Türkei scheint es noch zu früh
Für feste Voraussagen woher sich die
Wandelnden Zahlen dort auch speisen
Scheint inzwischen deutlich zu werden
Dass Erdogan keine absolute Mehrheit
Im ersten Wahlgang gewinnen konnte
Vielleicht seine Abwahl bald bevorsteht
Was eine Freude für Europa wäre aber
Vermutlich schwierig wird nach der
Diktatur der Religiösen friedlich zur
Neuen Regierung zu finden aber es ist
Ein gutes Zeichen wenn Erdogans
Macht des Aberglaubens bröckelt
Die Türkei sich demokratisch befreit
Wenn nicht täten sie mir sehr leid
Für die verlorenen Jahre dort

Aber noch ist wenig gewiss und so
Warte ich ab und tue was ich am
Liebsten im politischen heute tue
Enthalte mich lächelnd und hoffe
Auf einen Sieg der Vernunft im
Geist der Aufklärung weil es nicht
Um Ideale dabei geht sondern um
Schlicht stupide Verwaltung nur
Was manche im Eifer vergessen
Diese sollte nur durchschnittlich
Wie dem Mehrheitswillen entsprechend
Erledigen was nötig ist aber nicht
Zu viel von der Kultur ablenken
Die uns erst kultiviert macht
Politik zeigt zu oft das Gegenteil

jens tuengerthal 14.5.23

Europeinlich

Europeinlich

Gestern lief wieder dieser so
Schreckliche Schlagerwettbewerb
Genannt ESC den manche lieben
Warum ich dazu nicht weiter urteile
Auch wenn ich dabei lieber an die
Escape Taste denke um zu fliehen
Letztes Jahr sah ich es für die Ukraine
Schon dies eine mal war uneträglich
Wird mir nicht nochmal passieren
Habe es natürlich nicht gesehen
Werde es nie wieder wohl sehen
Muss keine Meinung dazu haben
Aber peinlich und schrecklich daran
Wie für Europa ist wie nebenbei die
Nationalen Aversionen ausbrechen
Sich in Sozialen Netzwerken völlig
Ungehemmt ihren Weg suchen
Voller Hass und Missgunst die
Überholt geglaubten Vorurteilen
Viel zu viel Raum noch gibt wenn
Deutsche sich benachteiligt oder
Gar verfolgt ausgegrenzt fühlen
Wenn ihre schlechtesten Barden
Mal wieder verdient letzter werden
Oder andere ihre Gehässigkeit die
Sich aus nationalen Vorurteilen speist
Mit Freude ausleben zeigt sich wie
Dünn das Eis ist auf dem Europa
In der tumben breiten Masse steht
Es sollte dieser Wettbewerb wie
Alle nationalen Konkurrenzen besser
Abgeschafft werden um lieber mehr
Sich in Gemeinschaft zu üben denn
Nicht nur dass Schlager schrecklich
Wie niveaulos unerträglich sind es
Immer die gleiche Tonmatsche ist
Die dort für Europa noch steht was
Eine populäre Geschmacklosigkeit
Mit Hochkultur leicht verwechselt
Von der wir eigentlich genug hätten
Jedes klassische Orchester Europas
Ist besser als diese Schlageraffen
Aber ich enthalte mich dazu ja lieber
Um nicht die Toren noch zu reizen
Was unerträglich daran einfach ist
Bleibt die nationale Konkurrenz die
Der Schlagerwettbewerb auf dem
Denkbar niedrigsten Niveau noch
Kultiviert und genau das braucht
Unser Europa am allerwenigsten
Führen wir europäische Kultur vor
Zeigen wir was in uns alles steckt
An Geschichte und Geschichten
Aber ersparen wir uns die Konkurrenz
Die den hässlichsten Geist freisetzt
Der Europa mehr schadet als nutzt
Lernen wir von Alice im Wunderland
Lassen wir am Ende alle gewinnen
Zeigen wir uns unsere Kultur aber
Verbieten wir mediale Ausbreitung
Nationaler Schlagerwettbewerbe
Die dem Geist Europas schaden

jens tuengerthal 14.5.23

Europaehren

Europaehren

Präsident Selenskyj nahm heute den
Karlspreis für sich und sein Volk die
Tapferen Ukrainer entgegen die nun
Schon über ein Jahr das freie Europa
Gegen russische Invasoren verteidigen
Damit die europäischen Werte von
Freiheit und Menschlichkeit sichert
Weil in der Ukraine nicht nur ein Land
Sich gegen einen totalitären Krieger
Wehrt sondern Europa sich verteidigt
Werden wir weiter zur Ukraine halten
Wie sie unterstützen bis Russland am
Widerstand hoffentlich bald scheitert
Weil in der freien Welt nicht Gewalt
Über Verträge und Freiheit siegen soll
Was anfangs keiner für möglich hielt
Die Ukraine ist ein Teil Europas wie
Der Präsident in seiner Rede betonte
Dem ist zuzustimmen doch sollten wir
Dabei nicht vergessen dass auf Dauer
Auch Russland ein Teil Europas wie
Der freien Welt werden muss die auch
An der chinesischen Grenze noch nicht
Enden sollte damit die Idee von der
Freiheit aller Menschen am Ende
Gegen Gewalt und Terror siegt
Es ist gut die Ukraine zu ehren
In ihrem Kampf um Freiheit
Bleiben wir dabei konsequent
Tragen wir die Idee von Europa
Weiter um die ganze Welt wie es
Dem Karlspreis würdig wäre

jens tuengerthal 14.5.23