Mittwoch, 8. Februar 2023

Liebermannsende

Liebermannsende

“Ick kann janich so viel fressen, wie ick kotzen möchte”
Max Liebermann am 30.1.1933, dem Tag der Machtergreifung anlässlich des Fackelmarsches der Nationalsozialisten durch das Brandenburger Tor.

Am 8. Februar 1935 starb der große
Berliner Künstler Max Liebermann
Zwei Jahre nach der Machtergreifung
Der Nationalsozialisten in Deutschland
Er sei am Abend um sieben Uhr
Friedlich eingeschlafen nachdem er
Einem seiner letzten Besucher noch
Gesagt hatte er lebe nur noch aus
Hass schaue nicht mehr aus dem
Fenster seines Hauses direkt am
Pariser Platz neben dem berühmten
Brandenburger Tor wolle diese neue
Welt um ihn nicht mehr sehen was
In seiner Rolle als Jude im damals
Nationalsozialistischen Deutschland
Mehr als verständlich war er sah was
Kommen würde voraus während
Viele Deutsche in den nationalen
Taumel fielen und jubelten bis sie
Hitler in den totalen Krieg stürzte
Neben dem er noch die Vernichtung
Der jüdischen Bevölkerung betrieb
Die Liebermann nicht mehr erlebte
Während seine Frau dem drohenden
Abtransport in ein Konzentrationslager
Durch Einnahme von Gift vorbeugte
Im Krankenhaus infolge 1943 verstarb
Als Liebermann starb hatten die
Nationalsozialisten ihn bereits aus der
Akademie der Künste vertrieben deren
Ehrenvorsitzender er lange war die er
Über viele Jahre geleitet hatte als ein
Urberliner Künstler der fest mit der
Stadt und ihren Bürgern verbunden
Sich immer gefühlt hatte der viele
Bilder in seinem Berlin malte wie
Zu den größten Impressionisten zählt
In seinem Haus am Wannsee noch
Ein eigenes Paradies sich schuf das
In vielen wunderbaren Bildern uns
Bis in die Gegenwart erhalten blieb
In der auch das Gartenhaus eines
Der schönsten Museen Berlins ist
Was immer eine Reise wert ist
Am Tag nach dem Reichstagsbrand
Dem 28. Februar 1933 besuchte den
Alten Liebermann noch sein Freund
Harry Graf Kessler bevor er sich auf
Den Weg der Flucht nach Frankreich
Machte und mit diesem kam auf die
Bitte Harrys hin mein Großvater nach
Berlin der da in Güstrow arbeitete als
Landwirtschaftsrat und begleitete den
Grafen der auch als ein unehelicher
Sohn von Wilhelm I. gilt welchen er
Am 9. November 1918 noch als ein
Junger Kadett kennenlernte im damals
Auch gerade revolutionären Berlin wie
Der Großvater mir vor seinem Tod noch
Im Jahre 1991 erzählte damals schon
Hätte Max Liebermann klar gesehen
Was käme und mit den Nazis drohte
So hätten Harry und er noch versucht
Den Maler zu beruhigen doch dieser
War sich sicher und das obige Zitat
Das ihn als echten Berliner zeigte
Belegt diese Weitsicht schon Wochen
Vor dem Reichstagsbrand nachdem
Die Machtergreifung sich zementierte
Der Unrechtsstaat seinen Lauf nahm
Heute lieben die Berliner ihren großen
Künstler Liebermann und ehren ihn
Damals vergaßen sie ihn schnell bis
Der Krieg zeigte was vom Führer wie
Seinem Terror übrig blieb in der am
Ende des Krieges zerstörten Stadt
Vom alten Berlin stand nichts mehr
Kaum ein Haus ist noch übrig vom
Kern der alten Stadt gegenüber der
Insel die früher Cölln hieß heute als
Museumsinsel Weltkulturerbe wurde
Auf der Liebermann dafür heute in der
Alten Nationalgalerie an prominenter
Stelle seinen Ehrenplatz auch hat
Viel erinnerte mein Großvater nicht
Von dem Gespräch was ich doch
Kulturhistorisch sehr spannend fand
Nur wie klar Liebermann voraussah
Was unter Hitler dem Land drohte
An seinen Tod zu erinnern in dem
Bewusstsein unserer Geschichte wie
Der Verantwortung für die Zukunft die
Aus dieser Geschichte wächst ist gut
Um den Feinden der Demokratie mit
Der nötigen Aufmerksamkeit heute
Rechtzeitig zu begegnen denn jene
Weimarer Republik wurde zwischen
Rechten und Linken zerrieben wer
Hass Angst und Gewalt sät ist ein
Feind der Freiheit und des Friedens
Besser hätten die Berliner auf ihren
Liebermann hören sollen um sich
Was er voraussah zu ersparen statt
Die NSDAP an die Macht zu wählen
Auch wenn sie nie eine Mehrheit hatte
Steht Liebermann als ein Mahner der
Sah was kommen würde damit wir
Künftig die Freiheit besser verteidigen
Uns an seinem wunderbaren Blick für
Die Schönheit den er zu Lebzeiten in
Wunderbare Bilder brachte lieber noch
Freuen voller Dankbarkeit für diesen
In Zeiten der Not so weisen Berliner

jens tuengerthal 8.2.23

Achtsamen

Achtsamen

Achtsamkeit ist ein Zustand von 
Geistesgegenwart indem jemand
Hellwach die Verfasstheit seiner
Umwelt seines Körpers wie des
Eigenen Gemüts erfährt ohne
Dabei abgelenkt zu sein oder
Nachzudenken oder zu bewerten
Es ist eine Form der Aufmerksamkeit
Die ein besonderes Bewusstsein zeigt
Was Leiden vermindern kann
Sie spielt in der buddhistischen Form
Der Meditation eine große Rolle
Wird in der Psychotherapie verwandt
In der westlichen Philosophie taucht
Das Prinzip bei Epikur schon auf der
Das Streben nach Lust und Vermeiden
Von Leiden zum Kern seiner Lehre
Machte die er in seinem Garten mit
Frauen und Männern diskutierte da
An dem was ist nur Lust findet wer
Sich seiner selbst bewusst ist wie
Auf die Sicht des anderen achtet
Auf die Spitze trieb die Suche nach
Achtsamkeit Altmeister Kant mit
Seinem kategorischen Imperativ
Wie der Definition was Aufklärung
Ist die sich an das Gewissen also
Das Bewusstsein des aus der
Unmündigkeit Befreiten wendet
Wie auf das achten lässt was ein
Allgemeines Gesetz sein könnte
Also für jeden damit Gültigkeit hätte
Was ein Mitbedenken der Gewissen
Anderer wie deren Bedürfnisse damit
Es allgemein gelten könnte bedeutet
Was da logisch als Ziel begründet um
In Freiheit und Frieden zu leben der
Lehre Buddhas noch überlegen ist
Ginge es um eine Konkurrenz dabei
Die hier entbehrlich sind weil noch
Viel wichtiger sein könnte sich der
Aufgabe bewusst zu werden was
Verantwortliche Geistesgegenwart
Bedeuten kann und wo wir uns von
Dieser mutwillig entfernen um dem
Rausch anderer Bedürfnisse dafür
Lieber zu folgen was wertfrei hier
Als Teil unserer Natur gesehen ist
Wie sehr es Achtsamkeit braucht
Beide im Gleichgewicht zu halten
Könnte künftig spannend werden
Ob das langfristige Überleben zählt
Oder die kurzfristige Lust genügt
Wem mehr Achtsamkeit gebührt
In einer Gesellschaft die sich nun
Gerade geschlechtlich neu sucht
Um achtsam mit dem dazwischen
Umzugehen könnte das Gefühl
Für die Ausnahme die Normalität
Verdrängen ohne zu wissen ob
Das für irgendwen ein Schaden ist
Was oder wer wir dabei sind
Werde ich es aufmerksam verfolgen
Um Achtsamkeit zu üben die im
Bewusstsein der Beteiligten als
Haltung zueinander beginnt
Vielleicht ist dies der Samen
Der ein besseres miteinander
Wie Verständnis blühen lässt

jens tuengerthal 7.1.23

Lustfülle

Lustfülle

Die ganze Fülle der Lust zu kosten
Alles nur denkbare auszuprobieren
Sich zu neuen Höhepunkten noch
Miteinander zu bewegen bringt uns
Zu seliger Erfüllung wenn wir diese
Noch zulassen können und nicht
Vom immer neuen getrieben sind
Möchte lieber Erfüllung finden statt
Getrieben ständig zu sein noch den
Nächsten Gipfel zu besteigen oder
Dazu dabei Varianten zu suchen die
Den ultimativen Kick geben können
Habe alles probiert und es hat mich
Irgendwann nicht mehr erfüllt weil
Alles ging was ich nur je mir träumte
Dafür wuchs die Sehnsucht nach
Dem immer neuen Kick der es noch
Toller und einmaliger diesmal machte
Was neue Bedürfnisse dann weckte
Grenzen überschreiten wollte die mir
Vom Wesen her immer fremd waren
Das Freiheit über alles stellt doch
Wie ich beim Büchersammeln auch
Gerne zwischendurch pausiere um
Den Bestand inniger zu lieben wie
Sich durch die Stapel zu lesen ist
Die Lust nicht am Ende wenn wir
Alles denkbare schon hatten
Sofern wir Erfüllung wagen als
Seligen Zustand ohne Ende der
Sich im Genuss dessen was ist
Begnügt und Zufriedenheit genießt
Nach wilden Jahren kommen die
Des wachsenden Genuss mit der
Die kommt um zu bleiben wie dir
Gut tut wie es ist wie du dann selig
Neben ihr einfach schlafen kannst
Statt neue Varianten des mit noch
Weiter suchen zu müssen endlich
In der Lustfülle erfüllt bist

jens tuengerthal 7.1.23

Lustlachen

Lustlachen

Dürfen wir beim Sex lachen oder
Fühlt sich die andere dann in ihrer
Leidenschaft gestört könnte so ein
Lacher an falscher Stelle die Erotik
Zerstören wie die Lust peinlich 
Enden lassen frage ich mich nicht
Mehr denn alle Erfahrung lehrt das
Lachen die Stimmung immer hebt
Lockert und manchmal sogar erregt
Wo wir nicht nur peinlich gackern
Was kann bei unseren erotischen
Turnübungen nicht alles schief gehen
Wie peinlich kann es dann werden
Wenn wir uns und die Sache dabei
Zu ernst nehmen während wir locker
Lachend jede Situation überspielen
Nehme es inzwischen wie es kommt
Lache lauthals oder dezent wie es
Zur Situation passt wobei ein eher
Vorsichtiger Anfang gut sein kann
Die andere dabei mitzunehmen
Finde Sex schon an sich komisch
Wenn ich nüchtern betrachte wie
Zwei sonst gebildet kultivierte Wesen
Stöhnend aufeinander herumturnen
Wie ihre Körperöffnungen liebkosen
Die sie sonst eher verborgen halten
Sich zuckend verkrampft bewegen
Urschreie von sich geben als ob es
Um den Kern des Seins ginge
Wo die Sache an sich komisch ist
Muss keine denken ich lachte sie aus
Was jede Erotik töten kann während
Ein gemeinsames Lachen über die
Komik des Vorgangs der sich noch
Selbst dabei hoch nimmt eher hilft
Jede Situation lachend zu meistern
Wie das Lachen zum Teil des Genuss
Zu machen statt zu dessen Gegenteil
Wer den Sex zu ernst nimmt leidet
Eher daran nicht zu funktionieren
Steht dabei ständig unter Druck
Statt zu genießen was geschieht
Was ich auf alle Fälle vorziehe
Komme was wolle wenn Sex
Schon zum Lachen reizt ist
Der Umgang mit ihm gelassen
Was allen Beteiligten besser tut
Darüber mit Humor reden hilft
Nach meiner Erfahrung mehr
Als einem Plan zu folgen den
Die Natur zu gerne umwirft
Haben wir lieber Spaß dabei
Wie miteinander ineinander

jens tuengerthal 7.1.23

Liebesscherz

Liebesscherz

Die Liebe ist eine ernste Sache
Keiner sollte Scherze mit ihr machen
Zu tief und groß ist das Gefühl aber
Nie ist die Liebe schöner als lachend
Was voriges irgendwie widerlegt
Vielleicht wäre es besser wenn wir
Die Liebe nicht zu ernst nehmen
Nur könnte das die andere dann
Verletzen die es ernst meint
Mit uns wie mit der Liebe auch
Wenn das vernünftig betrachtet
Eher unvorstellbar mir scheint
Kam es schon vor wie ich doch
Tief verletzt war wenn eine meine
Schwüre ewiger Liebe nicht als
Ernst und ehrlich annahm sondern
Humorvoll wie das übliche Theater
Der Liebe betrachtete wozu ich
Zugegeben auch eher neige wenn
Noch Reste von Vernunft vorhanden
Trotz aller Einmaligkeit neigen wir
Zu Wiederholungen in allem was
Bei zu großem Ernst doch einer
Gewissen Komik nicht entbehrt
Nach mehr als drei großen Lieben
Vielleicht braucht eine Liebe die
Gut tut immer genau die Balance
Zwischen ernst und lachen die
Allen Beteiligten gut tut dabei
Kann vielleicht helfen sich selbst
Nicht zu ernst zu nehmen was
Bei so etwas ernsten wie der
Liebe doch seltsam schwer fällt
Vielleicht habe ich ja noch ein
Paar Jahre es zu lernen um es
Irgendwann besser zu wissen
Aber Besserwisserei ist sicher
Noch gefährlicher für die Liebe
Als Lachen an falscher Stelle
So lasst uns lieber lachen um
Bei der Liebe Freude zu haben
Blödes Ende denk ich dabei aber
Irgendwann ist immer Schluss

jens tuengerthal 7.2.23

Liebesromane

Liebesromane

Mag keine Liebesromane
Es ist selten große Literatur
Meistens eher Kitsch der sich
In erwartbaren Gefühlen verliert
Das Unbeschreibliche beschreibt
Ihm damit seinen Zauber nimmt
Mit ein paar Ausnahmen fällt mir
Dabei ein und ich denke etwa an
Tucholsky in Schloss Gripsholm
Der sogar erotisch teilweise ist
Ohne kitschig zu werden oder
Auch von Kurt Rheinsberg ein
Bilderbuch für Verliebte was die
Spielerisch schönste Liebesgeschichte
War während ich den Werther als eine
Tragische Liebesgeschichte mit selbst
Herbeigeführten Ende nie mochte auch
Wenn Goethe meisterhaft schrieb in dem
Briefroman verzweifelter Liebe der mir
Nie gefiel dafür lebte ich den Werther
Selbst innerlich zu oft zu intensiv kam
Das Extrem mit vielleicht zu nah auch
Sonst sind Liebesgeschichten eher
Weniger erste Wahl für mich weil ich
Die Beschreibung großer Gefühle
Von anderen unangenehm finde
Hab auch im Zauberberg die Nacht
Von Hans und Clawdia eher schnell
Überlesen nicht nur des fehlenden
Französisch wegen sondern weil es
Peinlich mir schien diese so große
Kultur und Sittengeschichte mit so
Gewöhnlichen Gefühlen zu belasten
Dabei war ich jünger noch als Hans
Als ich ihn das erste mal verschlang
Für Liebe gibt es Dichtung die das
Gefühl verdichtet was mir eher liegt
Frage mich nur manchmal ob mein
Leben die letzten 52 Jahre nicht ein
Großer Liebesroman mit zu vielen
Frauen die kamen und gingen war
Es nicht Zeit wäre dieses Thema zu
Den Akten zu legen normal zu leben
Was immer das mit oder ohne Liebe
Dann sein soll überlege ich und weiß
Keine Antwort mehr vielleicht werde ich
Liebesromane lesen wenn irgendwann
Die eigene Liebesgeschichte ein gutes
Ende gefunden hat aber dann ist das
Thema noch weniger relevant weil es
Ohnehin dann ist wie es ist und gut so
Sehe also keinen Grund Liebesromane
Künftig mehr zu lesen lebe sie lieber
Weiter nur mit weniger Drama halt

jens tuengerthal 7.2.23

Dienstag, 7. Februar 2023

Katastrophengründe

Katastrophengründe

Für Erdbeben kann keiner was sie sind
Ereignisse einer übermächtiger Natur
Das Erdbeben in der Türkei ist schrecklich
Vor allem für tausende Menschen dabei
Sind die Toten egal sie sind ja nicht mehr
Von ihnen muss keiner mehr leiden
Doch wichtiger als all die typischen nun
Betroffenheitssaltos wäre es nach den
Gründen zu fragen warum in der Türkei
Jedes mittlere Erdbeben gleich zu einer
Katastrophe mit tausenden Toten wird
Warum so viele aus der Familie Erdogan
Im Baugewerbe tätig sind was boomt
Wenn Genehmigungen einfach sind
Es ist kein Zufall dass dort wo sich
Drei Platten übereinander schieben
Häufiger mal die Erde bebt was so ist
Nur der Tod tausender ließe sich leicht
Durch Kontrollen wie Auflagen verhindern
Geologen warnten mehrfach rechtzeitig
Stattdessen baut der islamistische Onkel
Kanäle und führt Kriege mit Kurden
Errichtet mit Putins Hilfe noch ein
Atomkraftwerk im Erdbebengebiet
Dem haben sie so ins Hirn geschissen
Wie danach dreimal umgerührt dass
Jedes weitere Wort überflüssig hier ist
Ginge es nicht um Menschen sollte
Die Welt den Sultan zappeln lassen
Damit die Türken endlich merken ihre
Probleme haben einen Grund und
Der heißt Erdogan denn fast alle
Tode waren vermeidbar

jens tuengerthal 7.2.23

Vermehrt

Vermehrt

Nach der einst größten Ausstellung
Zu Vermeer in Den Haag haben wir nun
Die allergrösste Ausstellung aller Zeiten
Zum selben Künstler im Rijksmuseum
In Amsterdam und wie gerne sähe ich
Die Pracht und Vielfalt des Meisters
In diesmal 27 statt vorher 22 Gemälden
Reiste ich je noch irgendwo hin
Des Meisters aus Delft der dort im
Barock als Künstler des berühmten
Goldenen Zeitalters der Malerei der
Niederlande was bedingt war durch
Den Aufstieg der Republik der Sieben
Vereinigten Niederlande die sich von
Den spanischen habsburgischen infolge
Der Reformation abgespalten haben
Eine große See wie Handelsmacht wurden
Die Religionsfreiheit Wissenschaft wie
Den Calvinismus als Fundament ihres
Reichtums hatten wie eine neue
Städtische und universitäre Kultur
In Amsterdam und Den Haag hatten
Aus der enormer Reichtum entstand
So waren in der Hochphase der Epoche
Bis zu 700 Maler tätig die um 1650 also
Zwei Jahre nach dem westfälischen Friesen
Etwa 70.000 Gemälde jährlich schufen
Rembrandt van Rijn gilt als Großmeister
Des goldenen Zeitalters doch so zart
Wie ein Jan Vermeer wird er eher im
Grafischen Werk als in den Gemälden
Aus seiner großen Werkstatt die ihn
So vielfältig berühmt wie Zuschreibung
Lange unklar und fraglich blieb
Der Delfter Maler Jan Vermeer lebte
Von 1632 bis 1675 und fiel also voll
In diese Epoche aber hinterließ nur 37
Bekannte Gemälde ob es noch mehr gab
Ist nicht nachweisbar und um so mehr
Stieg später ihr Wert während seine
Frau nach seinem Tod noch Gemälde
Zur Bezahlung einer Brotrechnung nutzte
Könnte sie heute davon ein Leben im
Palast ganz lässig bestreiten weil ein
Vermeer quasi unbezahlbar wurde
Seine bekanntesten Gemälde sind
Heute das Mädchen mit dem Perlohrring
Die Ansicht von Delft wie der Geograph
Wer seine Lehrer waren ist so unklar
Wie vieles aus dem Leben dieses
Meisters des Lichts wie der ruhigen
Friedlichen Stimmungen der nur
Zwei Bilder im Jahr vollendete
Nebenbei noch Kunsthändler war
Seiner Mutter in ihrer Schänke half
Er war wohl hoch angesehen in Delft
Weil er zweimal zum Dekan seiner
Gilde der Künstler und Händler als
Sohn eines Wirts und Händlers gewählt
Wurde er hat zwar bereits zu seinen
Lebzeiten Ruhm gehabt und hohe
Preise für Gemälde erzielt war aber
Dennoch am Ende verarmt und seine
Witwe erhielt von der Versteigerung 
Nichts sondern nur seine Gläubiger
Spannend ist warum seine wenigen
Bilder wann zum großen Hit wurden
Gerade er als Großmeister gilt der
Zum Kult um heile Welten einlud
Die sich in seinen Bildern spiegeln
Quasi ein Vorgänger des Biedermeier
Der vermisste heile Welten zeigte
Waren es die großen Kriege im
Vergangenen 20. Jahrhundert die ihn
Zum Superstar gediegener Gemütlichkeit
Machten in der sich Menschen so
Wohl fühlten wie zuhause aber
Zugleich sein Licht bewundern konnten
Vielleicht ist die neue Liebe zu Vermeer
Wie der Kult um seine wunderbaren Bilder
Ein Kind des Krieges wie der Sehnsucht
Nach Harmonie und Frieden in Zeiten
Von Krieg und Vernichtung Orientierung
Wie Halt und Hoffnung noch gibt was
Gerade angesichts Putins Verbrechen
So nötig wieder scheint um die Angst
Zu besiegen sich am Ende zu freuen
Aber so sehr ich Vermeer liebe auch
Seine übersichtlichen Räume mag
So fern läge es mir mit Massen dafür
Nach Amsterdam zu reisen wie am
Museum Schlange lange zu stehen
Hätte ich sie in der Nacht alleine
Ganz für mich dächte ich vielleicht
Darüber nach ohne eine Reise
So warte ich bis die beiden Berliner
Heimkehren um dann zu genießen
Was ich schon lange liebe von dem
Meister des Lichts im Goldenen Zeitalter
Der für sich schon völlig mir genügt

jens tuengerthal 7.2.23