Mittwoch, 16. Februar 2022

Coronafrei

Coronafrei

Unter höchsten Infektionszahlen
Die vorher zum Lockdown führten
Beschließen Bund und Ländern die
Wende zurück zur Freiheit was erst
Paradox scheint ist gut so weil es
Das Vertrauen in den Rechtsstaat
Stärkt der auf Veränderung reagiert
Freiheitsrechte wieder stärkt wenn
Leben nicht mehr so gefährdet ist
Und das ist der traurige Beigeschmack
Zu den endlich Lockerungen auf die
Wir alle so sehnlich gewartet haben
Es werden weiter Menschen sterben
An und mit Corona weil es keinen
Absoluten Schutz geben kann wir
Mit dem Tod leben müssen auch
Wenn er uns eigentlich nichts angeht
Lockerungen und Öffnungen sind gut
Sie geben uns wieder eine Perspektive
Auf das Leben nach Corona solange
Es gut geht und keine gefährlichere
Neue Variante auftaucht um so mehr
Braucht es nun ein Maßnahmenpaket
Was künftig den Schutz sichert also
Schnell und flexibel reagieren kann
Wenn neue Katastrophen es fordern
Berechenbare Regelungen damit sich
Auch die Wirtschaft darauf einstellen
Kann kein ungeregeltes Chaos herrscht
Es war das erste mal und darum wurden
Fehler gemacht lernen wir nun daraus
Könnte der Virus uns fitter machen

jens tuengerthal 16.2.22

Dienstag, 15. Februar 2022

Friedensgedenken

Friedensgedenken

„So endigt der blutige Krieg, der ganz Europa umzuwälzen drohte, und in dem doch keine Macht, mit Ausnahme von Großbritannien, ihr Gebiet um einen Fußbreit erweitert hat"
Friedrich II.

Der Hubertusburger Frieden wurde am
15. Februar 1763 auf den sächsischen
Schloss Hubertusburg geschlossen zwischen
Preußen Österreich und Sachsen als den
Drei Hauptparteien im siebenjährigen Krieg
Auf deutschem Boden bei dem am Ende
Nichts erreicht wurde und keine Partei
Ihre Kriegsziele durchsetzen konnte
Außer Preußen die den Zustand aus den
Ersten beiden schlesischen Kriegen hielten
Dabei aber gegen das Reich Österreich
Frankreich wie Russland allein kämpften
Durch den rechtzeitigen Tod der Zarin
Wie durch viele Zufälle rettete sich Preußen
Behielt dass bereits eroberte Schlesien um
Das es Maria Theresia zuerst dabei ging
Doch fielen allein auf preußischer Seite
Über 160.000 Mann hoch war die Zahl
Der zivilen Opfer auch in Sachsen noch
Auf den Schlachtfeldern des Krieges der
Zwischen Frankreich und England um die
Ganze Welt ausgefochten wurde doch
Hatten auch die Briten die als Sieger erst
In Indien und Amerika schienen von wo
Sie die Franzosen verdrängten nur eine
Beschränkte Zeit ihr großes Imperium
Kein Ergebnis stand im Verhältnis zu
Den Opfern welche die Kriege kosteten
Politisch hatte Preußen dazu gewonnen
Wurde die fünfte Großmacht in Europa
Was die Basis für das Reich von 1870
Legte welches zugleich auch schon
Der Anfang vom Ende Preußens war
Was in den Weltkriegen unterging im
Jahrhundert danach ohne einen Ersatz
Im politischen Gleichgewicht zu finden
Wie immer wir den Fortgang bewerten
Zeigt schon der Hubertusburger Frieden
Deutlich Krieg lohnt sich nie auch wenn
Potentaten kurzzeitig Grenzen verändern
Bleibt von diesen nur dunkle Erinnerung
Ob Putin seine Taten überlebt zeigt die Zeit
Die Geschichte wird spätestens richten
Was vielen Unsinn leicht relativiert

jens tuengerthal 15.2.22

Traumlust

Traumlust

Welche Lust wäre wirklich traumhaft
Frage ich mich nach einem Leben
Voll lustvoller Begegnungen die sich
Gefühlt immer wieder übertrafen wofür
Dankbar zu sein mich glücklich macht
Auch wenn es am Ende immer wieder
Um das gleiche dabei irgendwie geht
War doch jede Begegnung anders
Schafft es mein Geist immer wieder
Vorzugaukeln gerade jetzt wäre es
Das allertollste jemals erlebte was
Der Schlüssel zur traumhafen Lust
Mir eher scheint als alle Technik oder
Sonst erotische Idealvorstellungen
Denke traumhaft ist jene Lust die
In dem Moment sich traumhaft anfühlt
Darum einzig und einmalig erscheint
Was ich dadurch beeinflussen kann
Dass ich ihr genau so begegne also
Ohne jede Erwartung und Vorstellung
Sich an dem freuend was gerade ist
Weil die Frau in meinem Arm nun die
Allerschönste für mich ist was genügt
Miteinander traumhafte Lust zu teilen
Während die Frage nach dem was
Traumhaft oder am tollsten wäre nur
Sicher enttäuschte Erwartungen bringt
Denen niemand genügen kann warum
Obige Frage unbeantwortet bleibt da
Traumhaft die Lust im Moment ist

jens tuengerthal 15.2.22

Taubenliebe

Taubenliebe

Liebe keine Tauben
Habe nichts gegen sie
Mag sie für den Frieden
Aber um Tauben geht es
In diesem Gedicht nicht
Fragte mich ob die Liebe
So taub wie blind macht
Wir verliebt auf nichts hören
Was die Erfahrung uns sagt
Die Vernunft ohnehin stumm wird
Wo Sehnsucht nacheinander ruft
Was alle verliebte Erinnerung nur
Bestätigt warum es gut sein kann
Sehend und hörend nachzudenken
Wie es zu schaffen wäre dass keine
Unserer Stimmen verstummt wie
Wir nicht taub werden für alles was
So erwartbar wie immer kommt aber
Für sich Alleinherrschaft beansprucht
Die Liebe ist schrecklich totalitär
Es ist wunderbar verliebt geblendet
Die Liebste als Schönste zu sehen
An Liebesschwüre zu glauben die
Immer für alle Ewigkeit versichern
Alles bliebe so schön wie es ist auch
Wenn jeder weiß alles ändert sich
Immer weil es lebendig ist also im
Fluß auch die Liebe sich wandelt
In neuer Gestalt wieder auftaucht
Die Blendung hilft uns Hindernisse
Zu überwinden die Vernunft sieht
Taubheit lässt Misstöne ertragen
Vielleicht liebten viele glücklicher
Lebten sie es weniger alternativ
Als mit beiden im Gleichgewicht
Schreibe ich und denke es klingt
Weise auch wenn die Liebe dann
Macht was sie will und es gut so ist
Warum es gut war darüber zu dichten
Auch wenn es nie etwas ändert
Verbessert es die Erinnerung an
Das was Liebe sein könnte die
Ganz glücklich macht und nicht
Nur ein Rausch des Gefühls ist

jens tuengerthal 15.2,22

Wellenweise

Wellenweise

Corona kommt wellenweise
Das schlimmste scheint vorüber
Für diesen Winter sofern nicht
Bald Deltaomikron kommt dann
Geht es wieder von vorne los
Noch besteht Hoffnung aber
Ohne aber geht es leider nicht
Es wäre Zeit etwas zu lernen
Nicht immer die die gleichen
Probleme jedes Jahr wieder
Auftauchen zu sehen ohne eine
Angemessene Reaktion zu haben
Bürgern Freiheit zurückgeben ist
Pflicht des Staates und gut so
Maßnahmen strategisch planen
Ist ganz dringend darum geboten
Ein halbes Jahr geht schnell vorbei
Statt immer nur zur Not gerade
Noch zu reagieren vorausschauend
Impfpflicht und Umbauten umsetzen
Wer langfristig berechenbar plant
Wird weniger Widerstand ernten
Wellen kommen und gehen aber
Verantwortung in Kontinuität bleibt

jens tuengerthal 15.2.22

Kriegslügen

Kriegslügen

Im Krieg wird gelogen
Aus taktischen Gründen
Den Gegner zu verunsichern
Ihn als gefährlich zu zeigen
Was harte Maßnahmen rechtfertigt
Andere Absichten zu unterstellen
Als dieser auch lügend bekundet
So gesehen war längst Krieg
Um die Ukraine an deren Grenze
Putin gefährlich Schach spielte
Keiner weiß was er wirklich will
So wenig wie er sich auf den Westen
Ohne Zusicherung verlassen will
Wer aus welchen Gründen dort log
Die Gefahr noch größer machte
Wird aus Sicherheitsgründen von
Beiden Seiten wohl unklar bleiben
Natürlich hat Putin provoziert
Von der Misere im Land abzulenken
Wie die Amerikaner übertrieben
Wer nun nicht auch lügen will
Sagt am besten nichts dazu
Es wäre nur Propaganda
Also endet das Gedicht hier
Lieber ohne Meinung dazu

jens tuengerthal 15.2.22

Montag, 14. Februar 2022

Ambett

Ambett

Stell dir vor all deine Geliebten die du mal 
Hattest erschienen plötzlich an deinem Bett
Dichtete eine leidende Margarete Steffin
Für ihren Geliebten Bertolt Brecht der
Nicht nur viel weniger schlicht links selbst
Dichtete als seines gut verkaufte
Was wiederum Florian Illies in seinem
Buch Die Liebe in Zeiten des Hasses
Den eine Liebste mir schenkte die ich
Fast so schlecht behandelte wie Brecht
Seine Frauen wie Liebsten immer wieder
Parallel oder der Reihe nach wie es passte
Was mir nur wirklich leid tut was den
Schlechten Dichter von armen unterscheidet
Habe moralisch nichts gegen Polygamie
Finde nur Sozialismus geistlos lächerlich
Eine zu beschränkte Anpassung noch
Wer ein großes Herz hat soll es teilen
Liebe meine Musen auch alle sehr
Dankbar für ihre gelegentlich Gunst
Aber der Gedanke sie kämen alle
Auf einmal an mein Bett macht Angst
Nicht nur weil der Altbau unter über
500 noch zu ächzen begänne worüber
Der Gentleman besser wohl schwiege
Nicht weil sie einzeln gewichtig wären
Sicher die wenigsten sondern mehr
Weil Summe eben Masse macht
Was kein Verdienst sondern Mangel zeigt
Nähmen wir es diesmal ganz genau
Viel mehr noch weil ich nicht wie Brecht
Je Frauen hatte würde fast sagen keine
Eher hatten sie mich denen ich zu gern
Für das Privileg ihre Mitte zu küssen
Mein Herz vor die Füße warf was
Eher mich als sie wehrlos machte
Weil ich nie Frauen vernaschte
Noch sie einfach konsumierte
Sondern immer eher anbetete
Will nicht behaupten dass jede
Dabei mit ganz neuen Worten
Das Vokabular was die Mitte umkreist
Ist wie diese Enge der Natur beschränkt
Aber immer ganz bei jeder aus voller
Überzeugung sie in der Minne verehrend
Was manche sich heute verbitten
Denen ich selten je näher kam aber
So gesehen macht der Satz der
Margarete Steffin mir keine Sorgen
Kämen alle die ich hatte blieb es einsam
Versammelten sich alle vorm Diwan
Denen ich dort nah sein durfte
Die mich damit in der Hand hatten
Würde es eher relativ voll hier
Kaum würde ich einer gerecht
Mit nur zwei Händen wie einer Zunge
Darum bleibe ich lieber alleine nun
Bevor eine kommt die alle holt
Wie es einzeln immer besser war
Als in lustvollen Gruppen am Rande
Kollektiver Lächerlichkeit je die schon
Müßig machte dafür aufzustehen noch
Hier wie dort denn es war nie die Summe
Ein Ziel sondern stets die Einzelne nur
Als angebetete Muse mir Herrin der
Sinne zumindest auch ohne alle Spiele
Der Herrschaft in der Lust zu schätzen
Weil ich viel lieber wie Casanova es tat
Die Frauen wirklich als solche liebe
Liebe jede für sich gewollt für immer
Was alle Zahlen logisch relativiert
Es ging ja immer nur um die eine
In ihrer vielfältigen Gestalt die das
Reiche bunte Wesen der Frau als
Göttin meiner Lust an ihrer zeigt
So stellte nur Eifersucht wie Konkurrenz
Was beides mir völlig fremd sein soll
Um mein Bett herum die erste zu sein
Vor anderen zu stehen was mir eher
Fremd ohne Liebe erscheint der ich
Alle als eine lieber liebe und verehre
Weil es nicht um Konkurrenz geht
Sondern um unbegrenzte Liebe die
Der anderen absolut gut will darum
Denke an Brecht und wie fremd
Der olle BB immer mir blieb dessen
Liebeslyrik ich noch gelten ließ
Aber er ist einfach schlecht in allem
Ideologisch totalitär wie in der Liebe
Konkurrent ohne wirkliche Liebe
In zeitweiser Gunst was dem Poeten
Vom Helmholtzplatz fremder als alles ist
Der nie Frauen hatte den aber manche
Mit ganzem Herzen in de Hand hatte
Manche werden weiter den BB verehren
Dem bleibe ich lieber fern weil ich
Die Frauen liebe und verehre
Nicht zur Entleerung benutze

jens tuengerthal 14.2.22

Sonntag, 13. Februar 2022

ALovesong

ALovesong

Gerade den wunderbaren Film A Love Song
Im Rahmen der Berlinale in Gegenwart von
Einer ganz zauberhaften Ex gesehen die
Auch die Karten für uns organisiert hatte
Was eine Magie eigener Art wohl hat
Wie zum DDR Charme versprühenden
Kino International in der Karl Marx Allee
In eisiger Sonne vom Berg gelaufen
Was schon Glück für sich war
Wenig konnte besser zu diesem so
Lapidaren langsamen Film passen
Als diese Nachbarschaft von einer
Verlorenen Liebe wohin immer sie ist
Dahingestellt ob Liebe sich je verliert
Oder mehr der Energie gleicht sich
Also nur im System verwandelt
Im Ambiente einer untergegangen Welt
Corona bedingt mit Abstand sitzend
Damit bloß nicht zu viel Nähe aufkommt
Bei dieser großen Liebesgeschichte
Voller enttäuschter Hoffnungen die
Vom großen Glück träumt um sich im
Nichts bezaubernder Landschaft wieder
Zu verlieren und weiter zu ziehen wie
Zurück allein in der Sonne den Berg
Hinauf zu laufen danach den Kopf
Voller Bilder denn Worte fallen nicht viel
In diesem leisen langsamen Film
Ein einsamer See inmitten einer
Nordamerikanischen Landschaft an dem
Faye zwischen Vogel- wie Sternbeobachtung
Ihre Tage verbringt im Wohnwagen hausend
Die wunderbar von Dale Dickey gespielte
Einsame Frau mittleren Alters lebt mit
Der Natur holt sich die Krebse mit einer
Reuse aus dem See kocht sie nur
Um sie mit den Fingern gebrochen
Ohne alle Zivilisation noch dabei
Am Campingtisch zu essen zum Bier
Aus der Dose ansonsten hat sie nur
Zwei Büchet eines über Vögel für
Beobachtungen am Tag sowie eines
Über Sterne für den Blick in die Nacht
Sowie ein Radio mit Love Songs
Sie wartet auf Lito ihre Jugendliebe
Mit dem sie ein schmerzvoller Verlust
Vor vielen Jahren verbindet und sie
Wartet lange immer wieder enttäuscht
Vergebens wobei sich immer wieder
Komische Szenen abspielen die an
Leningrad Cowboys oder die großen
Roadmovies erinnern nur hier am See
Auf dem Platz No. 7 bewegt sich nichts
Nur Sehnsucht und Hoffnung wachsen
Dann finden sich Witwe und Witwer
Hier könnte ein klassischer Liebesfilm
In wunderbaren Sonnenuntergängen
Am immer See enden aber hier erzählt
Max Walker-Silverman weiter von
Vergebener Hoffnung wie Schmerz
Erzählt von der Kraft der Liebe wie
Der immer Enttäuschung voll Wehmut
Den Dale Dickey mit viel Tiefe spielt
Ein großer Film der einen in seine
Welt zieht und zeigt wie die Liebe
Die wir voller Hoffnung erwarten
Sich lapidar im Nichts verliert es
Für einen Moment nett war mehr nicht
Was vielleicht genügt das Leben wie
Seine konzentrierte Erscheinungsform
In der Liebe voll Sehnsucht zu lieben
Weil nichts von Dauer ist aber der
Schöne Moment gute Erinnerung
Genug für die Zukunft schenkt
Vielleicht lehrt es so viel mehr über
Die Liebe als jeder Ratgeber
Sie kommt und geht und dann
Fahren wir irgendwann weiter
Mehr ist es vermutlich nie
Nach schönen geteilten Stunden
Mit der Ex auf Abstand dort
Hatten wir genug Glück auch
Zurück schien die Sonne

jens tuengerthal 13.2.22

Liebesfreier

Liebesfreier

Ist eine Liebe die nicht ganz
Ausschließlich will und ist noch
Eine oder gar keine gewesen
Weil scheinbar austauschbar
Gar freier die einzig wahre
Frage ich mich beim Blick auf
Viele Versuche des miteinander
Wann ist Liebe bedingungslos
Verdient was dies nicht ist je
Den Namen Liebe überhaupt
Frage ich mich und sehe real
Meist nur noch Kompromisse
Welche zusammen bleiben
Lassen ohne dabei glücklich
Werden zu können weil es nur
Das geringere Übel als sonst
Einsamkeit zu sein scheint
Worauf viele nur lernen mit
Kompromissen zu leben die
Von der Liebe die bedingungslos
Gut will weit entfernt ist aber
Anpassung an Umstände sehr
Erleichtert als wäre das ein Wert
Aber zumindest scheint es viele
Im Ego zu befriedigen was es
Leichter macht es zu verkaufen
Statt sich ehrlich zu fragen ob
Nicht unser Ego die Liebe mehr
Behindert als eine Chance gibt
Machen wir es wie immer weiter
Nennen unfreie Beziehungen
Liebe die nicht mehr gönnen kann
Warum Eifersucht nie ein Zeichen
Von Zuneigung zum anderen ist
Sondern Verlustängste ausdrückt
Die weniger gönnen will als fürchtet
Nicht genug für sich zu bekommen
Diese Liebe hat keine Perspektive
Wir nennen sie dafür heute Ehe
Als staatlich organisierte Moral
Welche Sexualität einst normierte
Zeit dies endlich zu überwinden
Um in Freiheit wirklich zu lieben
Also bedingungslos zu gönnen
Fragelich nur ob es wer könnte

jens tuengerthal 13.2.22

Leerplanmantra

Leerplanmantra

Schulen haben Lehrpläne
Damit feststeht was dort nach
Regeln der Vernunft gelehrt
Werden soll was zu lernen ist
Wie sich jedem erschließt
Eher nach Aberglaube dagegen
Klingt das momentane Mantra
Des Offenlassens um jeden Preis
In Zeiten von Corona die längst
Schulen zu Infektionsherden
Gemacht haben deren Folgen
Bisher noch unabsehbar sind
Auch wenn es scheint als ob die
Momentan dominante Variante
Omikron Kindern weniger schadet
Ist dies in der Folge so ungewiss
Wie in der breiteren Wirkung denn
Zwar ermöglichen offen gelassene
Schulen den Eltern zu arbeiten was
Den Steuerempfänger Staat freut
Eltern wie Lehrer aber in einem Maß
Gefährdet dass jedes weiter so nun
Unverantwortlich wie asozial ist
Wir schützen nicht die Familien
Sondern machen sie zum Risiko
Statt die Zukunft der Gesellschaft
Ist deren Keimzelle heute infolge
Kurzsichtiger Politik zur Gefahr
Geworden auf die wir völlig planlos
Reagieren ohne gute Belüftung
Oder anderes weiter zu verfolgen
In der Hoffnung es möge gut gehen
Wird das ewige Mantra gebetet was
Keine sachliche Grundlage mehr hat
Was verdecken hilft dass wir nach
Dem ersten Lockdown nichts taten um
Es für die Zukunft zu verbessern denn
Präsenzunterricht mag viel besser sein
Kinder auch Kinder brauchen um gut
Lernen zu können wie selbst nicht vom
Problem der Erkrankung betroffen zu sein
Aber wenn es nicht geht sollten wir lieber
Nachhaltig am Ersatz arbeiten statt ein
Fast religiöses Mantra weiter zu beten
So planlos lösen wir kein Problem je
Weil infizierte Kinder Eltern anstecken
Wie Lehrer zusätzlich noch gefährden
Schadet das Mantra auf Dauer mehr
Beten hat noch nie geholfen um ein
Problem in der Natur zu lösen da es
Allein der Psyche der Betenden dient
Aber in der Sache nichts ändert
Dafür mag es auch gut sein wenn
Keine andere Hilfe in Sicht ist aber
Eine Virusinfektionswelle heute mit
Mantras und Gebeten zu bekämpfen
Ist unaufgeklärt dreist absurd
Nutzen wir das Netz lieber um
Sicherheit für alle zu schaffen
Statt dem Aberglauben zu frönen
Macht endlich die Schulen dicht
Wie Kitas und ähnliche Orte alle
Sorgt für guten Onlineunterricht
Gebt vernünftige Antworten statt
Verlogene Mantras zu beten

jens tuengerthal 12.2.22

Aufmarschpläne

Aufmarschpläne

Russland will keinen Krieg
Sagt das offizielle Russland
Marschiert nur an der Grenze
Zur Ukraine aus Spaß auf um
Zu zeigen was sie können wie
Als Erben der UDSSR wieder
Alte Größe zu beweisen an allen
Denkbaren Orten von Land
Wie sogar Meer inzwischen
Russland könnte sich keine
Imperialen Spiele mit dem Westen
Leisten hinge dieser nicht noch
Am russischen Gashahn was
Zeigt das sicherste Mittel gegen
Russischen Imperialismus ist
Energiepolitische Unabhängigkeit
Solange sie drohen können wie
Die Mittel dazu von uns bekommen
Sind die Saltos der Empörung eher
Lächerlich als zielführend und wer
Etwas erreichen will fängt da an
Wo es langfristig am wehesten tut
Alles andere ist nur viel Lärm um
Nichts und wird nichts ändern denn
Demokratisch war der Osten nie
Wird es nicht solange die alten Kader
Mit unserer Energiegier bezahlt werden
Ob das einen Krieg in Europa wert ist
Bei dem keiner noch gewinnen kann
Sollten wir uns vorher überlegen um
Russland zur Freiheit zu bringen
Erinnern wir uns besser daran wie
Der Kalte Krieg gewonnen wurde
Nicht über Annäherung sondern durch
Irrsinnig teure Aufrüstung im Weltraum
Es würde Europa besser tun hier zu
Investieren statt auf Gas zu hoffen

jens tuengerthal 12.2.22 

Lebensmotto

Lebensmotto

Fromme Seelen, fromme Herzen,
Himmelssehnend, lebenssatt;
Euch ist rings ein Thal der Schmerzen,
Eine finst're Schädelstatt!
Mag in schreckenden Gesichten
Bang vor mir das Schicksal steh'n;
Nie soll mich der Schmerz vernichten,
Nie zerknirscht und reuig seh'n!

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

Leben – Meer, das endlos rauschend
Mich auf weiten Fluten trägt:
Deinen Tiefen freudig lauschend
Steh' ich sinnend, stummbewegt.
Stürzt Gewittersturm, der wilde,
Jauchzend sich in's Meer hinein,
Schau' ich in dem Flammenbilde
Meines Lebens Wiederschein.

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

Liebe – von der Welt geächtet,
Von dem blinden Wahn verkannt,
Oft gemartert, oft geknechtet,
Ohne Recht und Vaterland;
Fester Bund von stolzen Seelen
Den des Lebens Glut gebar,
Freier Herzen freies Wählen,
Vor der Schöpfung Hochaltar!

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

Und so lang' die Pulse beben,
Bis zum letzten Athemzug,
Weih' der Liebe ich dies Leben,
Ihrem Segen, ihrem Fluch!
Schöne Welt, du blühend Eden,
Deiner Freuden reicher Schatz
Giebt für alle Schicksals Fehden
Vollen, köstlichen Ersatz!

Freiem Lieben, freiem Leben,
Hab' ich ewig mich ergeben!

Louise Aston

Samstag, 12. Februar 2022

Saloménisch

Saloménisch

Glaubt mir, die Welt wird euch nichts schenken. Wenn ihr ein Leben wollt - so stehlt es.

Liebend unternehmen wir aneinander gleichsam Schwimmübungen am Korken, während derer wir so tun, als sei der Andere als solcher das Meer selber, das uns trägt.

Wir werden in der Liebe, Hingabe, ja uns selber geschenkt, wir werden uns in ihr präsenter, umfänglicher mit uns selbst vermählter als zuvor, und nichts anderes als dies ist ihre echte Wirkung, ihre Lehens- und Fremdwirkung.

Der Mensch, der die Gewalt besaß, uns glauben und lieben zu machen, bleibt zutiefst in uns der königliche Mensch, auch noch als späterer Gegner.

Lou Andreas-Salomé (1861-1937)

Lou Andreas-Salomé wurde am 12.2. 1861
In St. Petersburg geboren als Louise von Salomé
Sie verstarb 1937 in Göttingen zwischendurch
Lebte und liebte die Autorin und Psychoanalytikerin
Die von Nietzsche bis Rilke so manchem klugen
Kopf den selbigen völlig verdrehte ihr Vater war
Ein Hugenotte der in Petersburg bis in den
Generalstab aufstieg um dort geadelt zu werden
Sie wurde wohlhabend gebildet groß und sagte
Von sich sie wisse immer egal was sie tue das
Hinter ihr Arme wären sie aufzufangen falls
Sie einmal fallen sollte dabei wuchs sie mit
Russisch Französisch und Deutsch auf
War dazu der Liebling ihres Vaters der sie
Früh den selbstbewussten Umgang mit
Großen Persönlichkeiten auch lehrte
Mit 16 verweigerte sie die Konfirmation
Trat sogleich aus der Kirche sogar aus
Wählte dann aber ein holländischen Pastor
Als ihren ersten Lehrer der Philosophie
Literatur wie Religion der ihr auch den
Lebenslangen Spitznamen Lou gab
Der Pastor Hendrik Gillot galt als ein
Brillanter und kultivierter Dandy zugleich
Dafür reiste sie mit 18 mit ihrem Lehrer
Nach Holland um sich dort von ihm doch
Noch konfermieren zu lassen worauf ein
Heiratsantrag des Lehrers folgte der seine
Frau für Lou verlassen wollte aber diese
Lehnte ab und brach den Kontakt ab da ab
Ein Jahr darauf zog sie mit ihrer Mutter
Nach Zürich wo sie Gasthörerin wurde für
Philosophie wie Theologie aber schon nach
Zwei Jahren mit der Mutter nach Rom zog
Sie bekam durch Empfehlung dort Zugang
Zum Kreis um Malwida von Meysenburg
Einer Frauenrechtlerin und Pazifistin bei
Der Paul Rée und Friedrich Nietzsche als
Gäste verkehrten wobei sich Paul sofort in
Lou verliebte um ihre Hand anhielt aber
Abgewiesen wurde jedoch dafür eine
Freundschaft gewann auch Nietzsche
Verfiel Lou sofort den sie ebenso abwies
Aber als Freund wie Rée willkommen hieß
Sie strebte eine Dreieinigkeit mit beiden als
Arbeitsgemeinschaft dafür an um in dieser
Freundschaftlich zusammenzuleben was
An der Eifersucht der Männer scheiterte
Die sich nicht auf ihre Rollen festlegen
Lassen wollten von Lou bei einem neuen
Heiratsantrag Nietzsches entstand das
Berühmte Foto bei dem Lou die beiden
Männer vor einen Karren spannte aber
Auch dieser Antrag wurde abgewiesen
Dafür mischte sich Nietzsches Schwester
In die Angelegenheiten ihres Bruders um
Sich über Lous skandalöses Verhalten bei
Den Festspielen in Bayreuth zu empören
Worüber sich Nietzsche empörte aber auch
Darunter immer mehr litt die Beziehung
Der beiden endete als Lou grußlos nach
Einem letzten Dreiertreffen aus Leipzig
Abreiste worauf Nietzsche ein Drama voll
Eifersucht entfachte was dazu führte dass
Sie sich nie wieder sahen dafür schrieb Lou
in dem Buch Nietzsche in seinen Werken 1894
Über das schwierige Verhältnis wobei
Anna Freud später bemerkte damit habe
Lou schon die Psychoanalys vorweggenommen
Der psychisch zusammengebrochene Nietzsche
Wurde sei 1889 von Mutter und Schwester
Zurückgezogen gepflegt in seinem Wahnsinn
Lou und Paul lebten bis 1885 drei Jahre in
Berlin freundschaftlich zusammen wobei
Rée 1901 bei einem Bergunfall starb von dem
Unklar blieb ob es ein Suizid gewesen ist
Im Jahre 1886 lernte Lou den Orientalisten
Friedrich Carl Andreas kennen der seinen
Heiratsantrag mit einem Suizidversuch noch
Dramatisch unterstrich warum sie sich 1887
Auf die Ehe unter Bedingungen einließ wobei
Hauptsache war die Ehe nie zu vollziehen also
Dem sexuellen Kontakt zuzustimmen jedenfalls
Stimme Andreas dem zu vielleicht in der Hoffnung
Sie werde es nicht dauerhaft ernst meinen was
Eine Täuschung war wie sich zeigen sollte
Dabei gab es immer wieder Eifersuchtsszenen
Wegen ihrer Beziehungen zu anderen Männern
Dennoch verweigerte er mehrfach die Scheidung
Lou hatte ein offizielles Leben mit Ehemann wie
Wissenschaftlicher Arbeit wie ein inoffizielles mit
Verschiedenen Liebhabern warf aber ihrem Mann
Dessen Beziehung zu ihrer Haushälterin vor aber
Pflegte zugleich dass dieser entsprungene Kind
Nachdem die Mutter früh starb und setzte es
Als ihre Haupterbin ein so erwies sich die Ehe
Unter unkonventionellen Bedingungen als sehr
Haltbar und für beide gut so auch als sie nach
Der Berufung von Andreas nach Göttingen zogen
Vorher war sie mit verschiedenen Intellektuellen
Im Berliner Kreis verbunden zu dem auch der
Friedrichshagener Dichterkreis wie der später
Freundeskreis der Freien Volksbühne gehörte
Die personell fast identisch waren wo sich
Schriftsteller und Naturfreunde zusammenfanden
Um ein zwangloses Leben zu führen sowie Dichtung
Wie Theater im Sinne des Naturalismus zu erneuern
Dazu gehörten Richard Dehmel Gerhart Hauptmann
Knut Hamsun wie Frank -Wedekind und Strindberg
Sie war mit vielen dieser Herren auch über das
Gemeinsame Nacktbaden hinaus eng verbunden
Besonders Gerhart Hauptmann war sehr beeindruckt
Von ihr und ihrem Schaffen so untersuchte sie etwa
Die Dramen Ibsens die die Volksbühne eröffneten
Unter dem Blickwinkel Ehe beschaffen sein muss
Um der Selbstverwirklichung besonders der Frauen
Genug Raum zu lassen ihr Buch zu Ibsens Frauen
Gestalten erhielt darum ungeteilten Beifall
Als Lou ihre Freundin Frieda von Bülow in
München besuchte wurde ihr bei Freund
Jakob Wassermann Rilke vorgestellt der
Da noch ein unbekannter Autor war
Rilke der damals 21 Jahre alt war
Vergötterte die 36 jährige Lou Salomé
Folgte ihr als sie zurückging nach Berlin
Als Lou bei Rilke der russich lernte um
Ihr näher sein zu können eine immer
Größere Abhängigkeit feststellte schickte
Sie ihn allein auf eine Reise nach Italien
Sie unternahmen zwei Reisen nach Russland
Sie verleugnet sich schließlich wor Rilke
Um wieder Zeit für sich zu finden
Auf einer Schwedenreise begann Lou ein
Verhältnis mit dem 15 Jahre jüngeren
Nervenarzt und Freudianer Poul Bjerre
Sie traf über ihn Sigmund Freud auf
Einem Psychoanalytischen Kongress in
Weimar der von nun an für 25 Jahre die
Hauptbezugsperson für sie wurde wobei
Sie hoffte ihre eigene Psyche so zu verstehen
Sigmund Freud hielt sehr viel von Lou so
Wurde ihre platonische Beziehung für ihn
Zum wichtigen Diskurs so begann auch ihre
Freundschaft zu Anna Freud einer der Töchter
Sie starb im Jahre 1937 in Göttingen wo
Am nächsten Tag die Gestapo ihre große
Bibliothek beschlagnahmte da die von ihr
Betriebene Psychoanalyse jüdisch wäre

jens tuengerthal 12.2.22

Montag, 7. Februar 2022

Liebesworte

Liebesworte

Wann und wie beginnt Liebe
Wo liegt der Anfang davon
Welches sind ihre Worte
Wir haben uns verliebt
Vom ersten Moment an
Ist die typische Zauberformel
Was wunderbar sich anfühlt
Nennen uns Liebste im also
Superlativ der ausschließlich
Gerne gelesen von uns wird
Ob das schon Liebe ist oder
Lieber noch nicht so genannt
Werden sollte um nicht zur
Last der Erwartung für zarte
Blüten zu werden ist unklar
Was wenn nicht alles will die
Liebe wenn sie da ist oder wie
Wenig taugen halbe Sachen
Dabei denke ich einerseits
Will die Liebe beschwören
Habe andererseits Angst
Vor den Fesseln der Liebe
Die voller Erwartung noch
Jede zarte Blüte erdrücken
Weil keine erfüllen kann je
Was andere sich träumen
Ist lieb haben wie gut wollen
Viel schöner glücklich zu bleiben
Ohne Fesseln und Grenzen
Auch wenn etwas unverbindlich
Ist gut was liebevoll gut tut
Vielleicht wagen wir eines Tages
Von Liebe zu reden ohne uns
Gefangen oder erdrückt zu fühlen
Solange was uns weiter verbindet
So liebevoll lustvoll schön ist bleibt
Der Name völlig egal alle Zeit
Dankbar bin und bleibe ich für
Das Glück einer Begegnung
Wo wir weiter uns gut tun
Werden wir nah uns bleiben
Was mehr könnte Liebe je als
Gut tun und glücklich machen
Wie fern sind ihr alle Fesseln
Flieg in meine Arme Liebste
Weil du frei dazu bist will ich
Immer ihr sagen können wenn
Es ist was es ist

jens tuengerthal 7.2.22