Montag, 25. Januar 2021

Coronasophie XXV


Das Gleichmaß der Tage die
Auch ohne etwas vergehen
An denen nichts unternommen
Werden muss weil nichts geht
In Zeiten des Lockdown als
Lesen und ein wenig flanieren
Bringt eine magische Reduktion
Plötzlich wurde mir so klar wie
Nie zuvor warum Kant so lebte
Wie es seiner Philosophie ganz
Entsprach und warum ein so
Riesiges geistige Gebäude ein
Immer weniger an Bewegung
Im nur außen braucht weil es
Genug schon in sich bewegt
Warum mir Humboldt wendend
Mehr vor der Anschauung derer
Von und über die Welt heute
Graut die nur alles ansehen wollen
Statt es innerlich zu begreifen
Verantwortungslos noch reisen
Statt endlich innezuhalten um
Zu begreifen was Freiheit heißt
Sittlich moralisch betrachtet
Warum diese Zeit eine große
Chance im absurden Nichts
Bietet etwas zu entdecken
Was reicher macht als aller
Gewohnter sonst Überfluss
Auch an Gesellschaft weil es
Erkennen lässt worauf jedem
Konsumbedürfnis zum trotz
Der Kern des Seins beruht
Nicht der guten Unterhaltung
Oder schneller Lust allein
Sonderm dem guten Gewissen
Moralisch richtig zu handeln
Was nicht heißt korrekt nach
Beliebiger Vorschrift des Staates
Die nie moralisch sein kann
Sondern nur stupiden Gehorsam
Gegen Sanktionen einfordert was
Ethisch völlig wertlos stets ist
So gibt das erzwungene Innehalten
Viel mehr als die sonst Ablenkung
Die Chance sich fast wie Kant einst
Ganz auf die Gewissensfreiheit zu
Konzentrieren um für sich alleine
Festzustellen wieviel Glück in der
Freiheit liegen kann die nichts mehr
Über sich hat als das eigene Gewissen
Warum das weniger mir mehr wird
Weil es von vielen Zwängen befreit
Die sozialer Alltag mit sich bringt
Keine Unternehmung erfordert wie
Die Chance gibt sich ganz auf das
Eigene Gewissen zu verlassen
Als unabgelenkter Maßstab der
Völlige Freiheit schenken kann
Was einem gewöhnlich abgelenkt
Viel weniger bewusst wird auch
Jetzt vermutlich vielen noch
Völlig absurd vorkommt die
Endlich wieder was wollen
Was sie gerade nicht sollen
Andere Leben zu schützen
Doch wer diese Zeit nutzt
Sein Gewissen als frei zu
Erkennen handelt nicht mehr
Aus Zwang sondern folgt allein
Seinem Gewissen noch ist also
Mündig und befreit im Sinne
Der Aufklärung erst was als
Große Chance dieser Zeit
Erkannt das mehr an Nichts
Zum Tor der Freiheit macht
Was es nun zu nutzen gilt
Sapere aude carpe diem

jens tuengerthal 24.1.21

Sonntag, 24. Januar 2021

Wortwechsel


Als erstes kamen die Boatpeople
Aus dem fernen Asien gerettet
Von einem deutschen Schiff auch
Wurden die Flüchtlinge des damals
Vietnamkrieges aufgenommen um
Hier angelandet als Asylanten sich
Im Land gut zu integrieren keinen
Widerstand weckend in noch gut
Überschaubarer Menge danach
Bergannen langsam Rechte die
Worte Asyl wie Flüchtling neu zu
Instrumentalisieren für ihre Zwecke
Der rassistischen Abgrenzung
Weckten sie Neid Missgunst bis Hass
Der nach der Wiedervereinigung teils
Auf sehr fruchtbaren Boden auch fiel
Weil alles Fremde noch fremder
Nach dem Untergang der DDR als
Sozialistischem Musterländle ohne
Perspektive außer Diktatur von
Gnaden der UDSSR in der SBZ zu
Werden und 40 Jahre zu bleiben bis
Bestraft weil doch zu spät gekommen
Dann zeigte Mutti aus dem Osten
Der es lange keiner zutraute mit ihrem
Wir schaffen das was wirklich möglich
Nun redeten manche von einer Flut
Fürchteten den Untergang des Abendlandes
Oder schlimmer für sie noch dessen
Islamisierung zuerst in Sachsen was
Manche Bürger wieder bewegte um
Als rechte Retter zu erscheinen doch
Behielt Mutti recht und die Rechten
Stürzten sich als Freiheitskämpfer
In den Widerstand gegen die bei
Grassierender Pandemie nötigen
Massnahmen zum Schutz aller
Wurden also offensichtlich asozial
Saßen nach der Flüchtlingskrise
Die nie wirklich eine wurde aber 
Längst in Parlamenten von wo sie
Weiter populistisch Misstrauen säten
Zumindest schafften sie es das kein
Irgendwie Gutwilliger mehr Flüchtling
Oder Asylant sich zu sagen traut so
Haben rechte Populisten eine üble
Herrschaft über die Worte ergriffen
Sogar der unverdächtige Deutschlandfunk
Nennt Bootsflüchtlinge heute nicht mehr
So sondern Migranten was falsch wertet
Es sind Menschen in Not die Rettung
Wie Zukunft in Europa erhoffen wofür
Keiner als nur Migrant sein Leben
In Nußschalen noch riskieren würde
Ohne Not das Paradies verließe was
Afrika für die Menschheit einst war
Es geht um Flüchtlinge die hier Asyl
Wie damit eine Zukunft suchen da
Wer die Bedingungen nicht erfüllt
Ohnehin nicht mehr bleiben kann
Ist die Benennung als Migranten
Ein fragwürdiger politischer Akt
Der von der Verteidigung der
Festung Europa zeugt die ihr
Weniger gut zu Gesicht steht
Nach vorheriger Ausbeutung auch
Afrikas zu Kolonialzeiten darum
Müssen wir klar sagen diese
Boatpeople der Gegenwart sind
Flüchtlinge und Migration ist erst
Eine Frage die nach der Rettung
Auf uns zukommt aber nicht um
Die zu benennen die Hilfe brauchen
Weil sie auf der Flucht sind
Warum auch immer es so ist
Sich nicht von rechten Populisten
Die Sprache diktieren lassen zeigt
Freiheit und Stärke und genau so
Muss das Thema in Europa künftig
Diskutiert werden weil zur Freiheit
Gehört Verfolgten Asyl zu gewähren
Aber diese auch so zu nennen
Wie nötig Europa ganz bald auch
Wieder Migration braucht ist eine
Andere offen zu diskutierende Frage
Dabei sind viele östliche Länder
Noch völlig unterentwickelt aber
Es dürfen auch nicht die Fehler
Der Geschichte wiederholt werden
Migration braucht Integration in ein
Wertesystem der Gemeinschaft
Wie das funktioniert muss künftig
Gestritten werden damit wir einen
Gemeinsamen Weg finden auch
Was den Export unserer Werte
In andere Weltregionen betrifft
Wie Wohlstand angeglichen wird
Um Flucht unattraktiv zu machen
Es gibt sehr viel in der Welt zu tun
Zum Glück ist nun der Verrückte
Aus Washington weg was etwas
Hoffnung auf friedlichere Zeiten
Machen könnte doch dazu gehört
Auch Ehrlichkeit in den Worten
Nennen wir Flüchtlinge so die
Unsere Hilfe brauchen statt von
Migration dabei zu reden was
Dem rassistischen Vokabular
Wie der Besetzung der Sprache
Unnötig nur Vorschub leistet
Es braucht nicht Refugees oder
Migranten genannt zu werden
Weil es dem Rechtsstaat eine
Ehre ist Asyl zu gewähren wie
Flüchtlinge in Not zu retten

jens tuengerthal 24.1.21

Ausschlussliebe


Wir sind Weltmeister darin
Kriterien zu finden die eine
Beziehung oder Gefühle gar
Von vornherein ausschließen
Sind längst neurotische Allergiker
Vor dem Wagnis von zuviel Nähe
Die schmerzhaft werden könnte
Was unsere Funktionsfähigkeit
Beeinträchtigen könnte darum
Leiden wir lieber atändig etwas
Am nicht erfüllten Traum weiter
Statt je wieder am gescheiterten
Versuch der ein Wagnis erfordert
Die Liebe nach dem vorherigen
Ausschluss was alles gar nicht geht
Ist erwartungsgemäß beschränkt
Logisch zeitlich wie folglich emotional
Passt darum so gut zu den meisten
Horizonten was sich ergänzt weil
Es um die Form geht gemeinsam
In der Horizontalen zu landen die
Noch mit etwas Strass ausgeschmückt
Damit es nie nur um das eine geht
Was ja alle gerne vorab ausschließen
Auch wenn böse Zungen sagen wer
Gegen ONS ist offenbare damit nur
Wie genusslos langweilig es im Bett
Mit ihnen meist wäre was ich hier
Dahinstehen lasse da zu wenige je
Horizontal gemeinsam genießen
Alles weniger der Rede wert ist
Der wenigste Sex wichtig wird
Zumindest ist wer etwas ausschließt
Weniger der Aufmerksamkeit würdig
Während wer nichts für unmöglich hält
Mit offenen Armen ohne Erwartung
Zumindest die Liebe nicht vorab
Schon verhindert wie die Königinnen
Des Ausschluss ihr unzufriedenes
Leben lang ob es dann auch so
Unbefriedigend war wie es scheint
Ist mir dann meist schon egal weil
Wer lieber zuerst ausschließt schon
Besondere Qualitäten braucht nicht
Durch meine Netze zu rutschen
Wer sich lieber abgrenzt statt öffnet
Führt im Ergebnis nur ins Dunkel
Dagegen steht im hellsten Lichte
Wer wohl gewählt genießt so ist
Voriger Ausschluss für mich ein
Sicheres Ausschlusskriterium der
Erwartungsgemäßen Langeweile
Womit ich mich überführte

jens tuengerthal 24.1.21

Dateabsage


Es schneit und regnet in Berlin
Ist grau kalt und ungemütlich
Um 15h hast du ein Date zum
Spaziergang an der Spree
Lieber bliebst du auf dem Diwan
Blick in Bücher oder zum Kamin
Denkst du noch beim Tee
Dann sagt die Schöne ab weil
Es ihr zu ungemütlich sei heute
Du denkst dankbar ja genau
Aber schreibst wie schade und
Meld dich wenn du Lust hast
Und schiebst sie gedanklich
Schon ins Archiv wo sich dann
Vermutlich keiner je mehr meldet
Kommt die nicht kommt irgendeine
Andere irgendwann wenn es passt
Es ist wunderbar beliebig auch 
Wenn du noch dachtest ich mochte
Ihr Lächeln doch so sehr zumindest
Auf dem Foto ohne zu wissen ob
Oder wie sie es bearbeitet hatte
Wobei sie etwas alternativ aussah
Vielleicht war auch alles echt
Was weißt du heute schon noch
Welch oberflächliches Spiel denk ich
Aber manchmal lohnt es sich auch
Und ob jetzt weiss ich ja nicht
War dennoch ganz erleichtert
Hab trotzdem gelogen
Höfliches Bedauern geheuchelt
Weil Frau das gerne erwartet
Sich toll und wichtig zu fühlen
Das Gefühl schenk ich ihr noch
Bevor ich sie wieder vergesse
Wie so viele von denen ich nie
Erfahre ob es schade drum ist
Sich toll fühlen genügt heute
Manchmal lebt sich besser
Ohne sicheres Wissen
Alles übrige ergibt sich
Von alleine oder nie
Dann ist auch egal

jens tuengerthal 24.1.21

Samstag, 23. Januar 2021

Liebessklaven


Manche unterwerfen sich
Um der Liebe willen einer
Sklaverei der Gefühle als
Wären sie nie mündig oder
Freie Menschen gewesen
Kann das ruhig sagen
War selbst viel zu lange einer
Der sich um der Liebe willen
Den Launen der Liebsten
Gerne und willig unterwarf
Zu ihrem Sklaven sich machte
Ohne eine sexuelle Neigung
Zu Spielen der Unterwerfung
Die ich eher lächerlich finde
Was nach meiner Überzeugung
Das Gegenteil von Liebe ist
Die nur in Freiheit den Namen
Überhaupt verdient weil sich
Nur freie Menschen auch frei
Füreinander entscheiden können
Während eine Abhängigkeit dies
Logisch ausschließt und dennoch
Ist sie für Liebende relativ normal
Nicht immer gleich in Todesnähe
Aber doch als freiwillige Beschränkung
Unserer Freiheit die wir hinnehmen
Oder noch unfreier versteckt ausleben
Was besonders im Bereich sexueller
Treue vielfach praktiziert noch wird
Dahingestellt ob eine solche nötig
Oder sinnvoll zum Erhalt der Liebe
Sein kann oder ihr eher schadet
Da die moralische Begründung aus
Den Kirchen mir zwar albern erscheint
Aber offene Beziehungen mir meist
Nicht glücklicher vorkamen gerade
Die gewollte Treue wunderschön ist
Weil sie ausschließlich glücklich macht
Gibt was Liebe so besonders erhält
Vieles Varianten längst ausprobiert
Würde ich die Treue immer vorziehen
Da sie den Schatz der Liebe mehr
Wertschätzt als der ständige Wechsel
Sogar die Illusion wach halten kann
Sexualität sei nicht primär körperlich
Überzeugt glauben lässt es sei mit
Liebe viel schöner als ohne sie was
Dann auch körperlich so empfunden
Unlust auf alles andere auslöst die
Abstruse Gegenreaktion bei der
Das Hirn den Körper dominiert
Wie auch moralische Prinzipien sich
Auf die sexuelle Neigung auswirken
So bin ich als großer Bruder schon
Von klein auf darauf konditioniert worden
Für nackte Schöße nichts zu empfinden
Was sich für den Vater einer Tochter
Natürlich noch bestätigte und so
Empfinde ich aller Mode zum Trotz
Beim Blick auf einen nackten Schoss
Sexuell eher nichts was sich auch
Körperlich entsprechend auswirkt
Womit die Verbindung von Sex mit
Liebe logisch auch entsprechend
Wirkt denn wer es verbunden kennt
Dem scheint der Rest nur sportlich
Wenn überhaupt noch interessant
Wie du wenn einmal alles probiert
Sexuelle Varianten für überschätzt
Halten wirst die nur noch nötig hat
Wem diese Erfahrung bisher fehlt
Sich darum mehr Moden unterwirft
Statt der eigenen Natur zu folgen
Was ich die male mit mehreren Frauen
Noch jedesmal etwas befremdet dachte
Weil alles Besondere dabei fehlte denn
Intimität als Schatz hat nur intim wert
Der in Gruppen schnell verloren geht
Ein rein sportlicher Akt übrig bliebe
Der ihn betrachtend nur komisch wirkte
Aber weg von der sexuellen Sklaverei
Bei der sich manche zu sehr bemühen
Ob um Anerkennung oder Befriedigung
Ist dabei egal weil beides noch auf
Seine Art meist eine Rolle spielt 
Ist die Sexualität wichtiger als eine
Form des Ausdrucks von Liebe wie
Inwieweit diese zur Sklaverei führt
Nicht weil Hingabe dies stets ist
Sondern weil wir unfrei dabei agieren
Wenn hoffentlich natürlich triebhaft
Selten reflektiert vernünftig handeln
Da im richtigen Moment wie mein
Großvater es gerne sagte das Hirn
Im Hintern sitzt und schieben hilft
Wir also in diesem Bereich auch der
Natur gemäß nicht so frei handeln
Wie es Kant als aufgeklärt definierte
Warum eine völlige Befreiung die
Also stets reflektiertes Verhalten
Voraussetzte die sexuelle Fähigkeit
So sehr beschränkte zweckwidrig
Wohl wäre da der Lust wie ihrer
Befriedigung dann eher abträglich
Zu viel denken dabei schadet eher
Potenz wie Befriedigung nachhaltig
Was Erfahrung vielfach bestätigte
Wie Kenner lächelnd anerkennen
Doch fragt sich am Ende ob es mit
Der Liebe so viel anders sein kann
Als mit dem Sex zumindest was
Antrieb und Entscheidung betrifft
Die wir aus tiefstem Gefühl gern
Haben statt vernünftig reflektiert
Was zwar vielen Beziehungen wohl
Eher zuträglich wäre aber doch seit
Der Romantik spätestens zumindest
In deren Heimat Deutschland völlig
Verpönt ist auch wenn die staatliche
Form organisierter Liebe genannt Ehe
Vom Gegenteil zu zeugen scheint
Sogar wenn die dazugehörige Branche
Alles tut dies vergessen zu machen
Um das Fest der Liebe zu zelebrieren
Wobei gesagt werden kann wenn eine
Liebe solchen Unsinn übersteht der
Ihrem Wesen und der Freiheit völlig
Zuwider ist übersteht sie wohl alles
Also eher dialektisch betrachtet was
Dafür spräche der Ehe einen etwa
Einjährigen kostenfreien Widerruf
Zu gestatten was die Haltbarkeit
Vermutlich deutlich noch erhöhte
Aber das sind nur vernünftige also
Kritische Gedanken zur Form der
Organisation einer Ehe die nichts
Mit dem vorgeblich nötigen Gefühl
Zu tun haben für das ich Freiheit
Für absolut notwendig halte oder
Besser sollte ich am Ende sagen
Halten möchte denn auch wenn
Die Freiheit der Entscheidung
Logisch eine Bedingung ist 
Ohne welche Liebe eigentlich
Nicht möglich sein sollte 
Lieben viele auch völlig unfrei
Und werden damit glücklich
Was mir bisher immer nur
Zeitweise relativ unfrei gelang
Womit am Ende die Frage bleibt
Ob die Liebe die Freiheit wert ist
Die ich nicht beantworten kann
Fraglich nur wäre was sonst
Und so sind die glücklichen
Sklaven der Liebe wohl noch
Weniger zu bedauern als die
Unglücklich einsamen so frei
Sie theoretisch sein mögen

jens tuengerthal 23.1.21

Identitätsfreiheit


Wie frei wählen wir unsere Identität
Sind wir dabei stets Sklaven unserer
Herkunft wie der Gene die uns völlig
Ungefragt prägen und was kann der
Geist noch frei gestalten um selbst
Auch eine eigene Identität zu bilden
Die uns mehr entspricht als das nur
Erbe unserer Abstammung oder ist
Schon der Versuch sich zu lösen
Illusionär weil es den eigenen Kern
Auch im biologischen Sinne als das
Genetische Programm im Kopf leugnet
Sah mich früh als Europäer und tat
Dies in der Überzeugung damit
Auch in der Tradition meiner Familie
Irgendwie zu stehen was mir die
Identifikation viel leichter machte
Obwohl der Urgroßvater vor Verdun fiel
War der Großvater nach Paris gegangen
In den wilden 20ern noch
Hatte dort studiert gelebt geliebt
War als Offizier der Reichswehr
Wiedergekehrt als einer der Frankreich
Immer liebte auch später als dann
Diplomat für die NATO er der nie
Wirklich diplomatisch war später
Für diese auch in Brüssel mit CD
An den rostigen französischen Wagen
Kenne es mehr aus Erzählungen noch
Die Mutter später sehr engagiert im
Deutsch- französischen Freundschaftsverein
War der Weg zur Europa-Loge des GO
In Strassburg für mich fast klar obwohl
Kaum ein Wort französisch sprechend
Später in Berlin wuchs in mir noch das
Preußische Element meiner Identität
Der Großvater als kaiserlicher Kadett
Die andere Großmutter mit dem dann
Thronlosen Kronprinzen befreundet
Im hanseatischen Bremen klassenbewusst
All das prägte mich auch genetisch
Dazu enge Freunde aus den alten
Offiziersfamilien wurde die kulturelle
Bindung in Berlin bald schwarzweiß
War ich je frei das zu ändern etwa
Mit der zeitweisen Verirrung als
Sproß bürgerlicher Familien in die SPD
Die mir immer seltsam fremd blieb
Was macht Identität wirklich aus
Wieviel bestimme ich davon selbst
Was macht schon die Erziehung aus
Wie wirkt diese bei der Partnerwahl
Warum wusste ich eigentlich gleich
Die vermeintlich große Liebe die
Gefühlt das zeitweise sicher war
Wäre eine unmögliche Partie für
Den ältesten Sohn meiner Eltern
Weil sie wie andere auch ihr Besteck
Nicht halten konnte wie erwartet
Warum es natürlich nie gut gehen konnte
War Liebe je größer als Klasse
Wo ist dabei noch meine Freiheit als
Sklave einer nur noch irrealen Klasse
Die ich lange selbst ablehnte bis ich
Thomas Mann und Joachim Fest las
Die Nähe der Identität sich offenbarte
Was davon habe ich je selbst gewählt
Wo bin ich hineingeboren und was
Hat diese Illusion noch mit meiner
Realität als Flaneur in Berlin zu tun
Ob das Leben dies je beantwortet
Weiss ich bis heute nicht aber
Spannend bleiben die Wege dahin
Weil sie viel über das Wesen der
Identität nach der Natur verraten

jens tuengerthal 23.1.21

Grundrechtsverkehrt


In Zeiten von Corona läuft lesbar
Bei einigen etwas eher verkehrt
Unklar noch ob als Folge dieser
Infektion oder nur Verwirrung
Sie diskutieren ernsthaft ob die
Eingeschränkten Grundrechte
Wieder zu gewähren seien weil
Dies gegen Gleichheit verstieße
Die Bürger empören könnte aber
Grundrechte sind Rechte die
Jedem Bürger zustehen außer
Er hat sie persönlich verwirkt
Bei Staatsangehörigkeit oder Strafe
Das hat mit Gleichheit nichts zu tun
Ihre Beschränkung braucht einen Grund
Wo der wegfällt wird diese illegal
Also bekommen Geimpfte keine
Vorrechte sondern schlicht Grundrechte
Das was ihnen natürlich zusteht
Die rechtlich da sind wenn der Grund
Der Beschränkung wegfällt
Ob dem so ist klärt die Wissenschaft
Über mehr muss keiner reden
Wer dagegen aus Gründen einer
Erfundenen Egalität Grundrechte noch
Weiter beschränken will verletzt die
Gleichheit weil er Ungleiches gleich
Behandelt wie die Würde aller
Denen er die Unterscheidung
Nach Gebotenheit nicht zutraut
Wer sich hier also verkehrt auf
Gleichheit beruft verletzt damit
Grundrechte viel mehr warum
Sich vor Verteidigern der Gleichheit
Die dafür Grundrechte verletzen
Jeder hüten sollte sie sind die
Größere Gefahr als eine gebotene
Ungleichbehandlung je ist

jens tuengerthal 23.1.21


Freitag, 22. Januar 2021

Retterliebe


Aus der Erinnerung eines Retters, der sich verlor aber irgendwo wiederfand.

Wollte immer ein Retter sein
Schon bei der Freiwilligen Feuerwehr
Später auf dem Rettungswagen auch
Über Jahre nebenbei im Krankenhaus
Retten machte mich glücklich dabei
Dem Vorbild des Vaters wohl folgend
Einem Arzt aus Überzeugung aber
Noch mehr und intensiver wollte ich
Immer meine geliebten Frauen retten
Ob ihnen Gefahr drohte oder nicht
War ich gern ritterlich zur Stelle
Als Zuhörer voller Verständnis bis
In Zeiten des Online-Dating mir
Auffiel dass ich fast ein Abo auf
Frauen mit traumatischen Erlebnissen
Missbrauch Vergewaltigung ungeliebt
Suizidgefährdet schwer depressiv bis
Schizophren oder spirituell hatte alles
Irgendwann mal dabei und bekam ich
Immer ganz ausführlich auch erzählt
War verständnisvoll bis engagiert
Doch der große Traum des Retters
Wurde die Liebe zu einer sehr
Jungen Dame die alle Register zog
So war ich ihr Retter der sie so
Manches mal von tödlichen Plänen
In allen denkbaren Varianten
Die Romantik wäre neidisch
Abhielt und zu jeder Zeit bereit
Telefonierte täglich viele Stunden
Als Retter voller Verständnis wie
Voller naiver Liebe die alles glaubte
Was die Prinzessin ihm vormachte
Versuchte durch größte Vorsicht 
Ihre Eifersucht zu vermeiden die
Dennoch anfallsweise kam weil
Gegen psychische Störungen keine
Vernunft je helfen kann war dann
Wenn ein Anfall bei ihr begann
Voller Sorge weil sie gedroht hatte
Verließe ich sie brächte sie sich um
Wer wollte daran auch schuld sein
War ein überreizter Schatten nur
Des Flaneurs noch der immer
Seine Prinzessin retten wollte
Bis sie einen anderen hatte
Ihn nicht mehr brauchte was den
Retter völlig verzweifeln ließ dabei
Hatte er sie mit letzter Vernunft
Rausgeworfen gehabt davor
War aber danach voller Sorge
Wieder angekrochen gekommen
Jedenfalls verzweifelte der Retter
Völlig am Leben das ihm ohne
Die ewig bedürftige Prinzessin
Leer und sinnlos schien statt
Sich an der Freiheit zu freuen
Irgendwann merkte auch ich
Wie gut das Leben ohne sie war
Deren Rettersklave ich lang blieb
Schaue auf die Geschichte heute
Mit Sicherheitsabstand genug
Lache über manches nur noch
Wie Nächte im Krankenhaus
Für nichts als mehr Aufmerksamkeit
Die sich durch ihr Leben stets zog
Als größte kleinste aller Drama-Queens
Fiel auf das Retterschema danach
Noch einige male herein wollte
Der Alkoholikerin helfen wie den
Vergewaltigungsopfern wieder Lust
An der Liebe zärtlich schenken
Bis ich eine Norddeutsche traf
Die groß war und keine Rettung
Brauchte noch wolle auch nicht
Heiraten Verloben oder Beziehung
Sie rettete mich ganz nebenbei
Vor völliger Verzweiflung auch
Seitdem muss ich niemand mehr
Retten auch nicht vor sich selbst
Natürlich täte ich immer alles
Wenn eine Liebste in Gefahr
Aber erstmal rettete ich mich
Davor liebender Retter zu sein
Nicht lebensnotwendig gebraucht
Aber ziemlich gern gemocht zu sein
Lebt sich irgendwie viel besser
Irgendwann erzähl ich die Geschichten
Von denen die es taten wie jenen
Die erfolgreich damit drohten
Anderen die es erfolglos taten
Wie von mir der über allem
Retten sich verloren hatte
Es ist tragisch und also komisch
Denk ich und schüttel den Kopf
Wie nah der Wahnsinn doch
Manchmal schon liegt ohne
Genau zu wissen was noch
Normal ist und denke an Werther
Das liebste Buch der Prinzessin
Die mir nie wieder eine wird
Was ich nie ausstehen konnte
Bis sie mich dazu machte
Mag es immer noch nicht
Goethe schrieb viel besseres
Schüttel den Kopf und lache
Endlich befreit über das Stück
In meines Lebens Erinnerung
Nun bin ich ein geretteter Retter
Denk ich was für ein Theater
Liebe halt was soll ich sagen
Mit Abstand eher komisch

jens tuengerthal 22.1.21

Onlinezensur


Sehr spät aber doch endlich
Reagieren Online Netzwerke
Sperren Nutzer die weiterhin
Verschwörungstheoretien oder
Hass verbreiten um nicht als
Plattform zur Verbreitung
Dieser absurden Gedanken
In Haft genommen zu werden
Heute sperrte Youtube den
Unter neuen Rechten wie den
Üblichen Antisemiten auch 
Geschätzten Ken Jebsen weil
Sein Gedankengut Verwirrung
Stiftet zum Hass aufruft wie
Die Verschwörungstheorien
Durch Unsinn verbreitet
Diese werden sich neue von
Russland betriebene Plattformen
Suchen und dort in einer Parallelwelt
Leben wie es die Qanon Jünger tun
Ob diese Räume kontrollierbar sind
Oder es ein Abdriften der von Putin
Nach Kräften gestärkten Feinde
Der Demokratie geben wird 
Stellt die Frage ob diese Zensur
Nicht eine illegale Welt fördert
Eine Art Darknet politischer Irrer
Denen Russland Raum gibt um
So den virtuellen Kalten Krieg
Weiter zu führen den wir dann
Weniger unter Kontrolle haben
Als wenn es wie bisher in den
Sozialen Netzwerken verbreitet
Doch schreckt die Illegalität wohl
Eine größere Mehrheit ab was
Wichtiger als direkte Aufsicht
Vor allem sollte keiner glauben
Die Geheimdienste hätten nicht
Knotenpunkte des Netzes unter
Ihrer irgendwie auch Kontrolle
Würden die Propaganda Angriffe
Von russischer Seite endlich als
Kriegerische Akte mit dem Ziel
Politischer Destabilisierung durch
Den Ex KGB Offizier Putin gewertet
Statt im Neuland überrascht zu sein
Sich erst hinterher zu empören
Könnten die radikalen Kräfte die
Soziale Netzwerke nun sperren
Besser und klar isoliert werden
Auch die Offenlegung der längst
Nicht mehr geheimen Taktik des
Kreml könnte dabei helfen die
Reihen im Westen zu schließen
So gefällt mir die Zensur der
Abwegigen Meinungen nicht
Doch wer im Krieg naiv bleibt
Verspielt die Freiheit gegen
Feinde die sie missachten
Es braucht mehr Aufklärung
Über undemokratische Propaganda
Klare Grenzen des Zulässigen um
Einen Reinfall wie Trump künftig
Hier zu verhindern wie Putin
Deutlich Grenzen aufzuzeigen
Ein KGB-Mann versteht nur die
Sprache der Macht wie er als
Zar der UDSSR seit Jahren
In allen Netzwerken uns zeigt
Darum braucht es Onlinezensur
Die eigentlich ekelhaft ist aber
Einen Tumor am Herzen noch
Mit unserer Freiheit zu füttern
Wäre mehr als naiv und Typen
Wie Jebsen oder die AfD wie
Andere Populisten werden so
Deutlich an den Rand gedrängt
Wer sie unterstützt ist ein Feind
Der Demokratie sagen wir es
Klar und deutlich und wer unsere
Feinde mit Propaganda unterstützt
Führt Krieg gegen die Freiheit
Nach dem Krieg gegen Terror
Wird der gegen die Feinde der
Freiheit die nächste Aufgabe
Der freie Westen hat schon einmal
Die Sowjetunion geschlagen mit
Aufmerksamkeit und Geduld
Mit Putins Russland wie China
Könnte das gleiche gelingen
Nur sein wir uns immer bewusst
Sie nutzen unsere stärkste Waffe
Die Freiheit durch Propaganda
Der Naivlinge folgen gegen uns
Dagegen ist die Onlinezensur
Relativ harmlos noch aber
Gerade nötig und effektiv um
Sie später überflüssig zu machen
Keiner sollte Krieg mit Russland
Oder China suchen auch auf
Lange Sicht ist Partnerschaft
Besser und sicherer aber wer
Mit Russland ins Bett geht
Sollte nicht naiv sein wie
Gasgert sich lange zeigte
Die freie Welt sollte wie
Russland Propaganda nur
Umgekehrt der Freiheit betreiben
Wie allen Feinden Grenzen zeigen
Besser und reifer wäre anders
Doch solange der Osten unfrei ist
Im Westen Spaltung betreibt über
Populistische Schachfiguren noch
Verteidigt der Westen die Freiheit
Zur Not auch mit Onlinezensur

jens tuengerthal 22.1.21


Trennungsfreiheit


Wir sind heute frei uns zu trennen
Hängen auch eine ganze Familie
An ein unsicheres Gefühl dem aber
Nicht zu folgen böser Verrat wäre
Weil Empfindung wie Befindlichkeit
Der Kern des Seins uns scheinen
Werther wählte wie Romeo und Julia
Den Tod aus unerfüllter Liebe die
Kein Leben für sie mehr wert war
Was ich einerseits nie verstand
Werther für einen Idioten hielt
Ziemlich unerträglich zu lesen
Andererseits zu gut kenne weil ich
So intensiv mit allem fühle was
Das übervolle Herz nur hergibt
Womit ein Leben nichts scheint
Andererseits tat mir keine derer
Für die ich Finales für Momente
Erwog je gut auf Dauer waren
Alle katholisch und eifersüchtig
Von mir vergöttert voller Zweifel
Aber zu wenige die Statistik für
Eine brauchbare Aussage noch
Missbrauchen zu können nur
Mehr als drei zumindest aber
Spannend bleiben auch die
Gründe oder Nichtgründe
Welche zum Wahnsinn trieben
So machte mir unergründliches
Was unausgesprochen blieb oft
Jahrelang unsinnige Gedanken
Also infolge damit mich unfrei
War vorher absolutistisch ganz
Mit Versprechen von Ewigkeit
Die zu nichts wieder wurden
Mit heiligen Eiden versichert
Während Klarheit frei blieb
Die Trennung leichter nahm
Dabei vernünftig reagierte was
Beiden die Freiheit erhielt die
Zur Trennung heute üblich
Wir trennen uns gerne wenn
Wir nicht finden was wir suchen
Auch wenn dieser Grund keiner ist
Sondern bloß bestätigt dass Erwartung
Immer der Tod jeder Liebe ist weil
Diese nur enttäuscht werden kann
Halten den Satz dennoch viele mit
Verstand für vernünftig verständlich
Obwohl er in sich negiert was sie suchen
Wie weit dies daran liegt dass die meisten
Unfrei und unmündig im Sinne Kants sind
Mag dahinstehen sofern die Trennung
Unsere stärkere Natur bestätigt die stets
Weitersucht ohne ankommen zu können
Weil dann der Bindungswille mit dem
Potential zur Verbesserung nur eine
Schlecht getarnte Lüge gegenteilger
Natur offenbarte die nur fortsetzt was
Ihr entspricht und dies moralisch tarnt
Also wie meist Moral ausschließlich
Zur Beruhigung des Gewissens nutzt
Was moralisch wie inhaltlich wertlos
Auch gelassen wesen könnte aber
Schmierige Gewohnheit wurde die
Selten ehrlich sein kann aber wie
Wenig Menschen erkennen noch
In ihrem Leben was sie wirklich wollen
Folgen liebee gewohnten Mustern
Gerade bei Liebe und Beziehung
Und so sind wir frei uns zu trennen
Mit der Hoffnung alles würde besser
Bis wir uns eingestehen alles bleibt
Immer gleich in allen Beziehungen
Weil wir eben Teil davon sind was
Jede weitere Suche entbehrlich macht
Lieber Kompromisse eingehen lässt
Denn die Kunst ist heute nicht mehr
Sich zu trennen was jeder schon
Ein paar dutzend mal tat sondern
Trotzdem zusammenzubleiben was
Geduld Toleranz Fleiß erfordert aber
Wir machen es uns lieber leicht
Nennen es dann Freiheit statt
Zu sehen schon die Erwartung
Verhindert dauerhafte Liebe
Welche Ergebnis von Arbeit ist
Was keiner wohl lesen will
Darum enden diese Verse
Hier ohne alles nur zur
Systematischen Klarstellung
Es ging um Freiheit nicht um Liebe

jens tuengerthal 22.1.21

Coronasophie XXIV


Im Lockdown inzwischen eingerichtet
Wird die Reduktion zur Gewohnheit
Immer mehr kommen mit weniger
Besser klar als vorher vermutet
Was viele positive Folgen nun hat
Natürlich jammern übliche Kandidaten
Was nichts ändert als vielleicht ihre
Stimmung das ist selten der Fall
Kenne Menschen die benutzen ihre
Umwelt als geistigen Mülleimer um
Ausgejamnert befreit aufzuleben
Denen nutzt öffentliche Jämmerlichkeit
Der Rest ist nur ein Lautsprecher der
Destruktion die keinem nutzt auch wenn
Viele meinen Klagen sei wichtig für
Die geistige Hygiene halte ich das eher
Für eine Ausrede sich hängen zu lassen
Leben schrecklich oder sinnlos finden
Was es seinem Wesen nach logisch ist
Kann völlig in Ordnung sein dafür gibt es
Mehr Gründe als umgekehrt immer aber
Jammern ändert nichts als das Klima
In der damit verschmutzten Umgebung
Wem es nicht gefällt ziehe die Konsequenz
Was mit Epikur betrachtet in Ordnung ist
Keiner muss Sein wer aber ist genieße
Warum ich dazu neige was ist lieber
Zu loben um es möglichst zu genießen
Was mir bei der Reduktion im Lockdown
Sehr leicht fällt weil der Büchermensch
Bei sich in seiner Bibliothek die Welt
Zu Gast hat in der er lesend flaniert
Verweisen begierig noch folgend
Also keine Einschränkung empfindet
Das Ende des Tourismus in dieser Phase
Als sozial und ökologisch sinnvoll begrüßt
Sich damit wohl fühlen kann wie es ist
Natürlich meint der Leser des Candide
In der besten aller Welten zu leben
Was schnell messianisch werden kann
Wovon alle Vernunft also abrät doch
Festzustellen wie sich ein ganzes Land
In ganz großer Mehrheit der Kanzlerin
Wie ihrem von Vernunft geprägten Weg
Anschließt eher die Länderchefinnen
Für ihren ewigen Trotz verspottet ist
Wirklich beeindruckend bei einer noch
Zustimmung von fast 80% für real
Nervig einschneidende Maßnamen
Zeigt wie weit die Vernunft schon kam
Wie klug und kritisch viele denken
Also aufgeklärt handeln im Sinne Kants
Was ich einen Grund zu jubeln finde
Da es uns dem ewigen Frieden noch
Näher bringt als noch zu hoffen gewagt
So zeigt Corona wowie eine zu großteils
Aufgeklärt kritische Bevölkerung nur zu
Kleinen Teilen für das Geschwätz der
Covidioten anfällig ist womit es uns
Viel besser geht als bisher den USA
Nun bleibt nur zu hoffen dass auch
Geimpft noch das Bewusstsein der
Reduktion als Gewinn übrig bleibt
Wir auch klimatisch wie sozial weiter
Vorbildlich verantwortlich handeln
Das Ideal der persönlichen Reduktion
Wie Kant es mit viel Freude vorbildlich
Lebte zum allgemeinen Ideal zu machen
Die Welt wird viel besser wenn wir sie
Vernünftig frei dorthin lassen statt über
Fehlendes nur zu jammern woran sich
Zeigt was weitere Gedanken noch lohnt
Warum Corona der Philosophie gut tut
Weil es Raum gibt für eine Haltung
Die aufgeklärt vernünftig Erfolg bringt
Statt hohler populistischer Phrasen
Offenbart wer aufgeklärt also mündig
Sich verhält und wer unfrei noch ist
Der Lockdown wird irgendwann enden
Doch behalten wir besser was gut war
In Zeiten schwerer Not um frei zu sein
Die Zukunft mit Lust zu gestalten

jens tuengerthal 22.1.21

Liebesgewissheit


Liebe ist völlig irrational
Wäre sie vernünftig fehlte
Ihr was Gefühl ausmacht
Gewissheit ist auf Evidenz
Beruhende Sicherheit was
Zu einem Gefühl nicht passt
Daran scheitern so viele
Beziehungsversuche in die
Sich vollen Herzens noch
Gestürzt wird die aber vor
Der Realität kapitulieren
In der Vernunft herrscht
Damit Zusammenspiel
Auf Dauer funktioniert
Bei dem als erstes zu oft
Die Lust verloren geht
Weil Gefühl und Alltag
Mit seinen Zwängen sich
Relativ schlecht verträgt
Ob die Liebe organisch
Der Lust wirklich gut tut
Den hormonellen Reiz erhöht
Mag hier dahinstehen weil
Wer je Lust mit Liebe genoss
Weiss daran reicht nichts
Warum die Biochemie hier
Im Ergebnis egal sein kann
Was so schön ist wird nie
Falsch sein egal was die
Hormone an Reiz produzieren
Vor allem aber nimmt Gefühl
Dem Sex alles Lächerliche
Was er als Sport gesehen
Wohl hat auch wenn die Lust
Dies zeitweise gut verbirgt
Finde ich Sex ohne Liebe
Oder eine ihrer Vorformen
Eher sportlich wie auf Dauer
Ohne den Reiz des Neuen
Doch eher langweilig während
Es mit über Jahre und länger
Aufregend bleiben kann auch
Aus dem Bedürfnis einem
Geliebten Menschen ganz
Nah bis zu eins zu sein
Und was dies Wunder trägt
Ist ein Gefühl von Gewissheit
Dass wir uns unserer Liebe
Sicher dabei sind obwohl es
Keinen vernünftigen Grund
Für diese Sicherheit gibt als
Ein irgendwie geteiltes Gefühl
Was nur ein Gedanke ist der
Durch den Körper gegangen
Um uns so echt zu scheinen
Weil er eben überall spürbar
Wirklichkeit zur Gewissheit
Wurde die Liebe ausmacht
Was die paradoxe Verbindung
Von Liebe und Gewissheit schafft
Geht eigentlich nicht aber geht doch
Weil sie scheinbar alles kann ohne
Eines Beweises zu bedürfen da
Es ist was es ist und damit
Gewissheit genug

jens tuengerthal 21.1.21


Donnerstag, 21. Januar 2021

Asozialfrei


Welche Freiheit ist verträglich 
Mit der Freiheit der anderen
Der kategorische Imperativ ist
Der logische Maßstab hierfür
Handle also stets so dass
Dein Handeln Gesetz für
Jedermann oder Frau sein könnte
Wer dagegen verstößt
Handelt logisch asozial
Weil das globale Gesetz
Der Gerechtigkeit als einziger
Maßstab immer gültig bleibt
Allein tauglich ist Probleme
Mit globalen Auswirkungen
Dauerhaft friedlich zu lösen
Danach wäre konsequent
Globaler Tourismus immer
Unmoralisch also asozial
Egal was ich dabei tue
Oder mit welcher Haltung
Weil keiner wollen kann
Dass jeder überall hin reist
Aus klimatischen gesundheitlichen
Wie sozialen Gründen
Eine Minderheit nur ihre
Privilegien als Luxus
Auf Kosten der Armen pflegt
Die gemeinsame Welt damit
Wirkungsvoll weiter zerstört
Wir haben die Freiheit so
Asozial zu leben weil wir es
Uns leisten können fraglich
Ist ob die Menschen frei sind
Ihr Handeln so zu bewerten
Oder sie in der Masse unfrei
Werden moralisch zu urteilen
Wofür viel Erfahrung spricht
Weil Anpassung nötig ist um
Nicht zu vereinsamen und so
Könnte die Billigung eines
Eigentlich asozialen Verhaltens
Sozial positiv wirken weil wer
Gegen die Gewohnheit der
Mehrheit handelt einsam wird
Dies verursacht Unfreiheit
Werde nicht jedem ständig
Vorhalten dass sein Reisen
In der Wirkung asozial ist
Weil ich bedürftig auch nach
Sozialen Kontakten bin was
Moralisch unfrei macht da
Wir frei sind asozial zu sein
Lebt besser wer sich anpasst
Zumindest etwas weniger einsam
Fraglich nur ob wer asozial handelt
Also moralisch Gebotenes missachtet
Noch frei sein kann oder sich stets
Unmündig verhält und also seine
Unfreiheit im Sinne der Aufklärung
Damit beweist aus der es keinen
Ausweg zur Freiheit mehr gibt
Als die Erkenntnis der Unmündigkit
Wir sind also so frei asozial zu sein
Aber sind wir es damit unfrei was
Mitleid erregen könnte wäre nicht
Jeder selbst verantwortlich frei zu sein
Sofern mündig und also frei woran
In gewohnter Anpassung Zweifel
Wohl in vieler Hinsicht bestehen
Wenn diese provokanten Gedanken
Zum Nachdenken wen anregen
Ist erstmal genug gewonnen
Im Sinne der Freiheit

jens tuengerthal 21.1.21

Freiheitsillusion


Wir halten uns gern für frei
Aber waren wir es je
Sehen die Freiheit als die
Entscheidende Bedingung
Auf der Suche nach Erfüllung
Ohne zu merken wie fern
Aller Freiheit ist wer sich
Noch Hoffnungen macht
Der Illusion einer besseren
Welt hinterherläuft die Traum
Also unerreichbar ewig bleibt
Statt zu genießen was ist
Auf etwas besseres hoffen
Was mit Wachstum der Summe
Der Erinnerungen immer
Unwahrscheinlicher wird
Macht logisch unfrei und
So verhindern wir konsequent
Den Genuss des Glücks was
Zur Illusion von Freiheit passt

jens tuengerthal 21.1.21

Mittwoch, 20. Januar 2021

Liebeshoffnung


Die Liebe lebt von der Hoffnung
Des erfüllten Traumes den wir
Sehnlicher als alles erwarten
Dabei wissen wir eigentlich die
Erwartung als Kind der Hoffnung
Ist der logische Tod der Liebe
Weil keiner außer für Momente
Unsere Erwartungen erfüllen kann
Die Enttäuschung vorprogrammiert ist
Dennoch klammern wir uns an den
Gedanken der völligen Erfüllung
Die uns ewig weiter suchen lässt
Ohne je finden zu können wovon
Wir in innerer Einsamkeit auch noch
Neben den Gefährtinnen für Momente
Träumen um endlich anzukommen
Tun aber das Gegenteil und bleiben so
Immer unterwegs statt irgendwo zu sein
Darum reisen viele so gerne weil das
Eigentlich asoziale unterwegs sein
Noch die Hoffnung weiter nährt irgendwo
Dem Ideal nahe zu kommen was keiner
Der Erwartung wegen je erreichen kann
Da die selbsterfüllende Prophezeiung
Sich stets traurige Bestätigung sucht
Warum ich lieber alle Hoffnung auf
Glückliche Liebe längst aufgegeben
Um mich vom möglichen in der nur
Realität lieber angenehm überraschen
Zu lassen statt jede Hoffnung schon
Unter dem Gewicht der Erwartung
Ersticken zu lassen was natürlich
Im Umkehrschluss wieder nur eine
Erwartung indirekt sein könnte aber
Zumindest die mir dabei mildeste
Von allen nur denkbaren eben ohne
Jede Hoffnung noch auf Liebe die
Am Ende sowieso immer recht hat
Gebe so hoffnungslos zumindest
Der Liebe ein wenig Hoffnung

jens tuengerthal 20.1.21


Gnadenrecht


Gnade vor Recht ergehen lassen
Erscheint vielfach gerecht wo Recht
Formell gilt aber damit persönlich
Ungerecht auf Menschen wirkt
Es ist ein altes Königsrecht was
Den Repräsentanten der Demokratien
Statt früher Monarchen heute zusteht
Egal wie sinnvoll oder unsinnig es ist
Während bei Trump sich nur bestätigt
Hier herrschte ein mafiöser Unternehmer
Der verbrecherische Freunde schützt
Scheint es beim Bundespräsidenten
Eher wohl abgewogen und geprüft
Kommt eher selten vor um somit
Der Gerechtigkeit Raum zu geben
Ohne den Rechtsstaat auszuhöhlen
Was Trump noch zum Abschied schafft
Später erst werden wir erfahren ob der
Pate sich und seine Familie begnadigte
Wie der Rechtsstaat mit diesen Taten
Künftig umgehen soll damit es wieder
Um Gerechtigkeit statt Vetternwirtschaft
Geht oder ist dieser monarchische Akt
Schlichtweg völlig überholt heute wo
Es Verfassungsbeschwerden gibt
Der EUGH wie die EMRK auch die
Geltung der Menschenrechte prüfen
Gnade Ausdruck von Herrschaft ist
Die nicht zu Demokratie wie Rechtsstaat
Noch passen können weil sie auch
Von einem Rechtsgefühl ausgehen
Was so wenig von Belang sein sollte
Wie gesundes Volksempfinden das
Ein Terminus der Nationalsozialisten
Die mehr mit Gefühl als Vernunft ihre
Terrorherrschaft begründeten einst war
Doch zeigt sich am Gnadenverhalten
Der Präsidenten der USA wie sehr
Die erste moderne Demokratie noch
Im absolutistischen Denken feststeckt
Es braucht keine Gnade vor Recht
Sofern der Rechtsstaat ungerecht ist
Muss er demokratisch reformiert werden
Niemand steht über dem Recht mehr
Ob es einen Gott darüber gibt der
Für Gerechtigkeit sorgt ist ein nur
Privater Aberglaube der staatlich
Völlig unverbindlich bleiben muss
Mit Recht vor Gnade stünde Trump
Auch auf Bundesebene viel bevor
Jenseits aller Schadenfreude über
Den peinlichen ungebildeten Mann
Mit dem sich viele ihm ähnliche so
Gerne noch einmal identifizierten 
Täte dies der Gerechtigkeit besser
Die das Wort Recht inmitten trägt
Sich daran allein messen muss
Doch sind die USA die bis heute
Die Todesstrafe vollziehen wie
Dafür jede Gnade ablehnen fern
Von einem modernen Rechtsstaat
Der Menschenrechte respektiert
Auch dessen sollte Europa sich
Immer lieber bewusst sein um
Sich weder westlich noch östlich
Einer Illusion hinzugeben die zwar
Tradition hat aber keine Gnade
Mehr im Rechtsstaat verdient

jens tuengerthal 20.1.21


Gefühlsfreiheit


Gefühle sind Gedanken
Die durch den Körper wandern
Um wieder Gedanken zu werden
Also frei und fliegend während
Sie uns zunehmend beherrschen
Beherrschen wir uns um nicht
Unfreies Opfer zu werden
Lassen die Vernunft herrschen
Die ein logischer Gedanke ist
Auch ganz gegen das Gefühl
Den intuitiven Körpergedanken
Schönste wie schrecklichste Gefühle
Von großer Liebe bis tiefen Hass
Waren nur flüchtige Gedanken
Bis sie durch den Körper gewandert
Uns ewig wahr erscheinen
So werden nur Ideen wahr
Weil der Körper es uns zeigt
Was immer Wirklichkeit ist
Scheint die Liebe ein mächtiger
Gedanke zu sein der uns fesselt
Was wir dann Glück nennen als
Nur noch Gedankengefangene
Ist die Freiheit in Untersuchungshaft
Bis wir wieder klar denken können
Dahingestellt ob es sich lohnt

jens tuengerthal 20.1.21


Dienstag, 19. Januar 2021

Nähesehnsucht


Bin zufrieden in meiner Bibliothek
Mit genug guten Büchern lässt sich
Auch Corona ganz gut überstehen
Zumindest wird es nie langweilig
Das einzige was manchmal fehlt
Sind Nähe und Zärtlichkeit noch
Mehr als Sex die Befriedigung
Geht auch ganz allein nur Nähe
Ist nicht ersetzbar mit etwas sonst
Da fehlt es jemanden im Arm
Zu halten oder sich sonst nah
Auch im Alltag zu sein auch wenn
Diese Nähe schnell zuviel wird
Gerade ist sie was wirklich fehlt
Besonders in einsamen Nächten
Kann mit guten Büchern auf alles
Verzichten nur weibliche Nähe
Ist ewig unersetzlich wohl 
Auch im Schlaf fehlt sie sehr
Gute Bücher lenken gut ab
Ersparen dir allen Stress den
Ständige weibliche Nähe meist
Mit sich bringt aber sie füllen
Nicht die Leere im Bett die
Je länger desto schmerzhafter
Aber liebe denke ich nicht daran
Erinner den damit Stress zu gut
Lese nun weiter um nicht noch
Zu vermissen was nicht mehr ist
Einsamkeit macht wunderbar frei
Manchmal nur hätte ich gern mehr
Nähe und weniger allein aber die
Bücher helfen über Schwachheit hinweg
Das ist vermutlich besser so

jens tuengerthal 19.1.21


Bartab


Nun geht Corona an den Bart
Der vielleicht nur eine Mode ist
Aber auch ein Stück Freiheit
Sich nicht rasieren zu müssen
Guter Teil des Home Office ist
Doch sei dieser Wildwuchs im
Gesicht heute ein Risiko für
Die eigene Sicherheit weil die
Masken nicht sitzen würden
Ist die neueste These der Forschung
Erste Bürgermeister haben schon
Eine Bartab Challenge gesetartet
Die Herren zur Rasur zu motivieren
Und bei sich Hand angelegt wenn
Dies dazu führte dass wieder mehr
Frauen Schamhaare trügen wäre ich
Zur Diskusion eventuell bereit doch
Jenseits aller Erotik denke ich
Solange ich nur mich gefährde
Werde ich mutig so weiterleben
Weil mein Bart keinen was angeht
Der Grad staatlicher Kontrolle
Beginnt gerade etwas zu weit zu gehen
Meide alle Massen bin meist allein
Zuhause und lebe verantwortlich
Im Rahmen der Regeln aber Bartab
Geht mir ein Stückchen zu nah
Wie die teureren Masken als Pflicht
Zum Wohle der Industrie mir eher
Dreist vorkommen wie unrealistisch
Aber wenn es tatsächlich hilft
Auch nur ein Leben zu retten
Außer meinem meinetwegen
Denn über das eigene Leben
Entscheide ich lieber selbst frei
So bleibt der Bart erstmal dran
Es ist Unsinn jeder gerade These
Auch sofort hinterher zu laufen
Grund genug wachsen zu lassen
Denk ich sogar ein wenig trotzig
Was zeigt die Grenze ist erreicht
Zeit an die Probleme zu gehen
Wie Nahverkehr und Büros statt
Männern die Bärte zu nehmen

jens tuengerthal 19.1.21


Putinnaiv


Naivität gegenüber Russland
Hat sich noch immer gerächt
Historisch betrachtet fiel jeder
Der Russland mit Gewalt allein
Bezwingen wollte der schieren
Größe des Reichs zum Opfer
Napoleon ging es wie Hitler
Fraglich wie der Kalte Krieg
Dann gewonnen werden konnte
Was heute zwischen Polen und
Pazifik auf Dauer gültig ist
Ob sich je etwas änderte
Woran wohl Zweifel bestehen
Putin ist ein Mann des KGB
So regiert er bis heute noch
Hat sich der Zeit angepasst
Was die Waffen betrifft aber
Nie in den Methoden wie der
Offenen Gesellschaft die im
Diskurs ihre Ziele erreicht
Wer sich mit ihm einlässt
Stützt eine Diktatur nach
Sowjetischem Vorbild im
Mantel des Nationalstaats
Darum ist die Pipeline des
Staatskonzerns Gazprom
Als problematisch zu sehen
Naiv aber wäre nun zu meinen
Das Schröder-Projekt sei
Einfach so aufzugeben auch
Wenn die USA endlich wieder
Demokratisch regiert werden
Nach dem peinlichen Trump
Noch naiver ist wer meint
Putin sei ein Demokrat ob
Lupenrein oder nicht der
Herrscher im Kreml ist ein
Autokrat nach sowjetischem Vorbild
Am naivsten aber ist wohl wer meint
Wir könnten ohne oder gegen den
Nachbarn im Osten in Frieden leben
Warum ein Seiltanz noch nötig ist
Der historisch seinesgleichen sucht
Besser wir erinnern uns was 1989
Die UDSSR zum Ende brachte
Wer eigentliche Siegerin war
Für die eine Banane symbolisch
Die DDR betreffend stand wo die
Einheit zumindest Perspektive bot
Auch wenn wenige zufrieden waren
All das fehlte in Russland wo sich
Systemnahe Korruption mit Mafia
Methoden erfolgreich durchsetzte
Ein KGB Mann sich etablierte im
Stil alter Netzwerke die uns täglich
Vorführen er kennt keine Grenzen
Wenn es um seine Macht geht
Finanziert Populisten wie ihre
Medien immer noch erfolgreich
Wird von sich aus nichts ändern
Es ist sein persönlicher Krieg aber
Freiheit und Markt sind stärker als
Dieser postsowjetische kleine Mann
Er hat der Freiheit den Krieg erklärt
Zeit sie von Berlin aus zu verteidigen
Russland war noch nie Demokratie
Sein wir nicht länger naiv suchen wir
Partner die eine Zukunft bieten
Putin ist einer von gestern der
Realistisch als Feind zu sehen ist
Der mit allen Mitteln kämpft die
Im Kalten Krieg noch üblich waren
Behandeln wir ihn mit Vorsicht so
Zeigen ihm Grenzen auf hier 
Wird sich wenn die Russen wollen
Vielleicht schneller etwas ändern
Zumindest ehrlich sollten wir sein
Russland als Diktatur behandeln
Es könnte den Demokraten helfen
Und nie vergessen Putin führt Krieg
Gegen die Freiheit die ihm seine
Geliebte die UDSSR einst raubte
Da geht es um viel Gefühl

jens tuengerthal 19.1.21

Montag, 18. Januar 2021

Lektürenverweisreisen


Liebe Bücher die Verbindungen
Zu anderer Lektüre herstellen
Die dann lesenderweise durch
Eigene wie andere Bibliotheken
Leser streifen lässt in mehr als
Gedanken das tiefe Glück dabei
Empfindet genau das steht auch
Da drüben irgendwo eigentlich
Weiß ich auch genau wo falls
Keiner es entliehen oder verrückt
Wie jetzt beim Lesen von Ahnen
Dem genialen Familienbuch der
Buchpreissiegerin Anne Weber
Was auf Salambo von Flaubert
Oder die Schriften und Thesen
Walter Benjamins zur Kunsttheorie
Verweist die beide hier stehen
Nicht mal weit voneinander der
Benjamin über dem Brockhaus
Neben Ernst Jünger mit Ironie
Flaubert bei den Franzosen was
Keine echte Überraschung wohl
Es sind diese Netze die das Lesen
Im Geist immer weiter spannt wie
Den kritischen Blick auf Geschichte
Erst möglich macht weil sich viele
Geistige Strömungen bedingen
Der unkritische Blick Benjamins
Auf den historischen Materialismus
Wird aus seiner Vita erst als ein
Kontrapunkt zum mörderischen
Faschismus verständlich der ihn
Direkt bedrohte womit sich der
Eigentlich Bürger Benjamin der
Ein Kind des reichen Berliner
Westens war als Jude klarer
In Lebensgefahr verstehen lässt
Auch absurde Relativierung
Durch die Frankfurter Schule
Leuchtet in diesem Licht ganz
Anders als eben Glaube an das
Gute was noch retten könnte
Blenden Gläubige alle Zweifel aus
Was sie bis heute erfolgreich taten
Wie die Polarisierung in den USA
Durch einen dummdreisten Lügner
Leider deutlich belegte was zeigt
In Literatur wie ihrer kritischen
Reflexion liegen die Brücken auch
Zur Lösung aktueller Konflikte wie
Dabei der Umgang etwa mit den
Corona-Leugnern die lieber sterben
Statt ihren Irrtum zuzugeben was
Zeigt wohin uns Fanatismus führt
Woran das Nachdenken über Ahnen
Von Anne Weber großen Anteil hat
So gibt Lektüre auch jenseits der
Wunderbaren Reisen durch die Zeit
Wie die eigene kleine Bibliothek
Als Kompass eine Orientierung für die
Wichtigen Fragen der Gegenwart
Verweisen geistig zu folgen ist die
Wohl schönste Art zu verreisen
Für Leser die Bücher lieben

jens tuengerthal 18.1.21