Freitag, 14. Juni 2019

Krisenchance

Krise als Chance
Schien wie Eso-Gelaber
Dem kritischen Geist

Erst in der Krise
Merkst du plötzlich wie wichtig
Der Sichtwechsel wird

Ein Neuanfang
Aus unerwartetem Nichts
Wurde mir Chance

Wenn alles wegbricht
Wovon du lange geträumt
Bist du völlig frei

Die Freiheit sehen
Statt das Nichts fürchten macht die
Krise zur Chance

jens tuengerthal 14.6.2019

Lebensplan

Diener der Sache
Als Lebensaufgabe gibt
Langfristig genug

Welche Sache ist
Weniger fraglich als Wege
Die zum Ziel führen

Danach zu suchen
Ein guter Lebensplan nun
Wird wohl schreibend sein

jens tuengerthal 14.6.2019

Earl Green

Zarter Sencha mit
Einem Hauch Bergamotte
Blätter öffnen sich

Von grünem Tee mit
Aroma träumen schien mir
Gegen die Natur

Heute kennt meine
Natur ihre Leidenschaft
Ohne Konvention

jens tuengerthal 14.6.2019

Teeleben

Feiner Tee gleicht dem
Leben wird immer besser
Mit jedem Aufguss

jens tuengerthal 14.6.2019

Donnerstag, 13. Juni 2019

Glücksgleichgewicht

Mit sich Innerlich
Ins Gleichgewicht kommen
Öffnet Glück Wege

Gleichgewicht heißt auch
Nach keiner Seite fallen
Stabil zu stehen

Mit sich zufrieden
Sich wieder lieben lernen
Glücklich zu werden

Große Aufgaben
Füllen die Leere in mir
Hoffentlich wieder

Es sich vornehmen
Ein guter Anfang endlich
War dringend nötig

Zurück zu meiner
Natur als Genießer so
Finden hilft weiter

Alles wird besser
Zeit heilt hoffentlich Wunden
Irgendwann endlich

Zwinge mich dazu
Weil alternativlos wenn
Leben weiter will

Alles ist gut so
Besser als vorher sicher
Sage ich mir laut

So lange bis ich
Endlich fühle was Verstand
Schon lang predigt

Leere blieb ohne
Verlorenen Liebestraum
Der für immer war

Träume enden beim
Aufwachen immer plötzlich
Weiß ich eigentlich

Fülle die Leere
Mit mir um endlich wieder
Genießer zu sein

jens tuengerthal 13.6.2019

Glücksfreiheit

Sind wir frei zum Glück
Oder bloß Gefangene
Unseres Gefühls

Liebe macht unfrei
Wo nicht erwidert immer
Schlimmer als alles

Freiheit aber heißt
Stets selbstbestimmt zu leben
Unabhängig sein

Zufriedenheit als
Glück macht unabhängig
Von allen Launen

Wählte darum die
Zufriedenheit statt der Liebe
Macht mich glücklicher

Ohne zu hassen
Zu gehen wäre hohe
Kunst dabei immer

In sich zu ruhen
Ist Voraussetzung aller
Zufriedenheit auch

jens tuengerthal 13.6.2019

Liebesglück

Macht Liebe glücklich
Oder im Gegenteil so
Unglücklich wie nie

Habe mit Liebe
Größtes Glück schon erfahren
Wie Unglück auch

Das Leiden an ihr
War immer schlimmer noch als
Jedes Glück zuvor

Quantitativ lohnt
Liebe sich also eher
Weniger zum Glück

Qualitativ schon
Nichts ginge tiefer wohl
Mit stets Risiko

Vernünftig wäre
Auf Zufriedenheit lieber
Mehr zu vertrauen

Leider lieben wir
Selten vernünftig allein
Meist mehr mit Gefühl

jens tuengerthal 13.6.2019

Glückswahl

Wählen wir das Glück
Oder dieses Glückliche
Ganz ohne Willen

Ist es nur Zufall
Oder Gestaltungswille
Was wenn willenlos

Tat alles dafür
Glücklich immer zu bleiben
Wurde unglücklich

Hatte nicht gewählt
War bloß ausgesucht worden
Für zwei Jahre Glück

Verschwand dann spurlos
Ohne Worte und Gründe
Hatte wohl genug

Dieses Unglück war
Nach langem Leiden meine
Befreiung zum Glück

Lasse mich treiben
Genieße das Mögliche
Glaube an nichts mehr

jens tuengerthal 13.6.2019

Lebensaufgaben

Gibt es überhaupt
Lebensaufgaben oder
Suchen wir sie nur

Manche geben auf
An Aufgaben gescheitert
Wurde Leben nichts

Glücklich zu leben
Wäre Aufgabe genug
Ein Leben lang schwer

Besser Leben so
Genießen können wie es
Sich täglich neu zeigt

Am Ende bleibt nur
Wenig als Glück uns übrig
Zumindest etwas

Was bleibt zu suchen
Glücklich damit zu leben
Aufgabe mir nun

jens tuengerthal 13.6.2019

Zufriedenheitsglück

Mit sich zufrieden
Beginnt alles Glück der Welt
Ohne ist wenig

Endlich wieder nun
Zufriedenheit zu üben
Genügt zum Glück

Wäre es einfach
Müsste ich nicht üben bleibt
Lebensaufgabe

jens tuengerthal 13.6.2019

Teegewohnheit

Trinke immer Tee
Häufig den gleichen manchmal
Wechsel ich aber

So wird Gewohnheit
Wieder was besonderes
Gegen den Rhythmus

Tee zu genießen
Wurde feste Gewohnheit
In meinem Alltag

jens tuengerthal 13.6.201

Mittwoch, 12. Juni 2019

Sommererotik

Hat der Sommer mehr
Erotik als andere
Zeiten im Leben

Leicht bekleidet
Wird Lust viel schneller geweckt
Nur die Hitze bremst

Schwitzende Leiber
Träumen von Vereinigung
Aber tun wenig

Trägheit gegen Trieb
Siegt nicht immer die Natur
Da hilft Abkühlung

Lust sucht im Sommer
Neue Wege gern langsam
Und endet doch gleich

Schnelle Erregung
Wird durch Hitze ausgebremst
Im Ergebnis gleich

jens tuengerthal 12.6.2019

Sommerkleider

Damen in Kleidern
Lassen ihre Figuren
Vom Stoff umspielen

Männer betrachten
Erfreut Frauenfiguren
Träumen sich weiter

Die Sommerstimmung
Gibt tiefere Einblicke
Voll zarter Hoffnung

jens tuengerthal 12.6.2019

Reingewaschen

Nach dem Unwetter
Ist Berlin reingewaschen
Klare Luft am Platz

Wieder vorm Café
Genieße ich einen Tee
Rosen zur Pfeife

Endlich abgekühlt
Passt heißer Tee wunderbar
Rundet Stimmung ab

jens tuengerthal 12.6.2019

Genießerglück

Bin ein Genießer
Das macht dauerhaft glücklich
Freue mich daran

Genießen können
Ist Talent und hohe Kunst
Manche können nie

Leide auch manchmal
Eine gewisse Zeit sehr
Aber dann ist gut

Und jedes Leiden
Erhöht den Genuß danach
Nur immer weiter

Genießer zu sein
Erfasst das ganze Leben
Freude an allem

Vorbild war dabei
Immer mein Vater er ist
Großer Genießer

Bin völlig anders
Aber im Genuss ähnlich
Das ist wunderbar

jens tuengerthal 12.6.2019

Unwetterlich

Dunkel wurde es
Der Donner grollt laut
Erster Regen fällt

Feuerwehr fährt schon
Hörbar erste Einsätze
Das Unwetter kommt

Sturmwarnung kam noch
Für Windstärke zwölf dazu
Blitze zucken hell

Eine Stimmung wie vorm
Weltuntergang um den Platz
Wind fegt durch den Hof

Wolken rasen stumm
Über den grauen Himmel
Beobachte es

Ein kleiner Ausschnitt
Himmel über dem Fenster
Zum Hof meine Welt

Natur erleben
Die voller Kraft alles
Verweht passt perfekt

Nach dem Unwetter
Wird alles neu erstehen
Genieße es nur

Leben wie Wetter
Erträgt manche Stürme auch
Dann geht es weiter

jens tuengerthal 12.6.2019

Wortartisten

Wortartisten sind
Beweglich in der Sprache
Über Abgründen

Turnen mit Verben
Um Vorliebe der Nomen
Wie Adjektive

Satzungeheuer
Erlegen sie entschlossen
Zum Punkt zu kommen

jens tuengerthal 12.6.2019

Perspektivsuche

Will endlich wieder
Mit Perspektive suchen
Für bessere Sicht

Lange wie gelähmt
Endlich von allem befreit
Liegt Zukunft vor mir

Mein Können fördern
Die Talente auskosten
Schöne Aussichten

jens tuengerthal 12.6.2019

Regenlauschen

Lausche dem Regen
Himmel leuchtet von Blitzen
Eine wilde Nacht

Traumhaft einschläfernd
Plätschert der Regen im Hof
Schließe die Augen

Glücklich nun im Bett
Genieße laute Natur
Fern grollt noch Donnerl

jens tuengerthal 11.6.2019

Geschlechterbeziehung

Beziehung die sich
Geschlechtlich nur finden kann
Hinterlässt Leere

Dies zu vermeiden
Laden wir sie emotional auf
Gefühl verdeckt es

Die sexuelle
Abhängigkeit macht unfrei
Verdrängen wir gern

Beziehung ohne
Lust sucht gern einen Ersatz
Kann funktionieren

Nach der Natur ist
Trieb auf Befriedigung aus
Wenig finden sie

Beziehung braucht für
Dauer immer mehr als
Lust und ein Gefühl

Genießen was ist
Genügt völlig wenn beide
Zufrieden damit

jens tuengerthal 11.6.2019

Geschlechterregeln

Gelten strenge Regeln
Bei der Annäherung von
Geschlechtern immer

Variieren sie
Zwischen den Menschen jeweils
Nach dem Charakter

Unterschiedlich wie
Alle Menschen eben stets
Sind Bedürfnisse

Dennoch ist vieles
Auf dem Weg zum Sex ähnlich
Dieser ohnehin

Wir ignorieren
Die stete Wiederholung
Für Spannung gerne

Manche betonen
Das Besondere immer
Trotz Wiederholung

Viele der Frauen
Denen ich mal näher kam
Wollten genau das

Bei Sex mit Gefühl
Ist Besonderheit noch viel
Wichtiger als sonst

Das Tempo bei der
Annäherung ist wichtig
Nie ungeduldig

Zu gelassen gilt
Als Desinteresse schnell
Verspielt es wieder

Zu ehrgeizig löst
Eher immer Abwehr aus
Mittelweg ist Gold

Regeln gelten nach
Kultur unterschiedlich streng
Reden hilft dabei

Wo der Trieb stärker
Besiegt er alle Regeln
Treibt zueinander

Darauf zu warten
Erfordert Geduld die sich lohnt
Der Rest ist egal

Vieles lohnt wenig
Darum warte ich heute
Lieber viel länger

Ungeduld bekommt
Immer wieder schlechten Sex
Der entbehrlich ist

Keine Regel gilt
Immer in allen Fällen
Es zählt erfühlen

Natur sucht Wege
Zueinander wenn es passt
Von ganz alleine

jens tuengerthal 11.6.201

Dienstag, 11. Juni 2019

Geschlechterspiele

Warum spielen wir
Geschlechtlich interessiert
Immer in Rollen

Folgen stets Mustern
Die Erwartung entsprechen
Ist das natürlich

Wäre es anders
Besser oder würde dann
Sex schnell langweilig

Vermutlich gehört
Das Spiel zur Illusion die
Sex erst spannend macht

Würden wir wollen
Kämpften wir nicht mehr darum
Sex zu bekommen

Sex wird zum Wunder
Weil so absurd errungen
Statt einfach Vollzug

jens tuengerthal 11.6.2019

Geschlechtertrennung

Männer und Frauen
Sitzen heute getrennt
Im Gespräch vertieft

Beide Seiten sind
Natürlich gelöster im
Gespräch als gemischt

Was will die Natur
Warum spielen wir immer
Wo wir uns mischen

jens tuengerthal 11.6.2019

Vorgewitter

Vor dem Gewitter
Bei ersten Tropfen
Noch angekommen

Leuchtender Himmel
Wie erste Blitze lassen
Wildes erwarten

Schwitzende Spannung
Der Schweiß rinnt wartet auf die
Endlich Abkühlung

jens tuengerthal 11.6.201

Schatzgenuß

Wie gut tut es nun
Seinen Schatz zu genießen
Glücklich mit sich

In mir fand sich mehr
Als ich im Dunkeln ahnte
Bin dafür dankbar

Alles Glück der Welt
Beginnt in einem selber
Sich wieder freuen

Genieße erstmal
Ausgiebig alles Gute
Was sich dort noch fand

In neuen Welten
Als eigener Entdecker
Fand sich immer mehr

Sich kennenlernen
In allen seinen Stärken
Hilft über Schwächen

jens tuengerthal 11.6.2019

Schatzsuche

Bin nun auf Schatzsuche
Will aber keinen neuen
Auch keinen alten

Suche lieber die
Schätze in mir zu schätzen
Glücklich zu bleiben

Sich wertvoll finden
Ist der Anfang allen Glücks
Statt ewig zweifeln

Was schätze ich nun
Besonders immer an mir
Was davon bin ich

Die Bücherliebe
Verbunden mit der Schreibkunst
Bei kritischem Geist

Menschenliebe bis
Zur Selbstaufopferung auch
Mit nötigem Maß

In der Liebeskunst
Genug Erfahrung heute
Völlig gelassen

Der suchende Geist
Der über den Dingen gern
Antworten sich sucht

Das gesammelte
Wissen über Geschichte
Für breiten Kontext

Bei allem immer
Zusammenhänge suchen
Menschen verbinden

Das Bürgerliche
Mit Thomas Mann zu schätzen
Haltung zu wahren

Liberaler Geist
Der die Freiheit verteidigt
Gern am Staat zweifelt

Gerne Genießer
Des Lebens schöner Dinge
In allen Formen

Stets umweltbewusst
Um nachhaltig zu leben
Zum Verzicht bereit

Langsamkeit schätzen
Ruhe genießen können
Nichts übereilen

Guter Vorleser
Der nicht nur seiner Tochter
Aus Büchern vorlas

Lang Krankenpfleger
Mit viel Einfühlung dabei
Für die Sterbenden

Genug wohl erstmal
Diesen Schatz zu genießen
Zufrieden zu sein

jens tuengerthal 11.6.2019

Traumhaft

Wenig geschlafen
Von Alpträumen noch verfolgt
Ganz verschwitzt erwacht

Nachts sind wir wehrlos
Gegen alle Gedanken
Die Vernunft verdrängt

Wieder gut schlafen
Wäre Voraussetzung für
Eine Gesundung

Leben ist traumhaft
Bewußt richtig betrachtet
Ein Horror real

Jenseits der Träume
Bleibt verschlafen weniger
An schönen Zielen

Ängste besiegen
Alpträume zu verdrängen
Wäre ein Anfang

Leben ist traumhaft
Gut ausgeschlafen verliebt
Nicht immer allein

jens tuengerthal 11.6.2019

Montag, 10. Juni 2019

Seinsreichtum

Wie reich ist mein Sein
Allen Zweifeln zum Trotz doch
Was blieb mir alles

Finde schon alles
Zum Glück nötige in mir
Schaue ich nur hin

Eine Welt voller
Gedanken getragen nur
Vom freien Willen

Die Fähigkeit zu
Genießen und den Genuss
Auch zu verschenken

Dies zu würdigen
Heißt Leben wirklich lieben
Chancen zu nutzen

Lieben zu können
Wie darum auch zu leiden
Belegt mein Talent

An große Liebe
Weiter glauben zu wollen
Zeigt mir meine Kraft

Erfüllung beim Sex
Finden und schenken können
Ein großes Geschenk

Vor diesem Reichtum
Dankbar will ich genießen
Was Leben schenkte

jens tuengerthal 10.6.2019

Seinswille

Weiter sein wollen
Keine Voraussetzung zu
Können aber Grund

Grund genug weiter
Darum täglich zu kämpfen
Bleiben zu können

Sein ist natürlich
Beschränkt darum sollten wir
Nutzen was noch ist

Wieder genießen
Wie wunderbar Sein sein kann
Ist Hoffnung genug

Irgendwann vielleicht
Wird Wille wieder stärker
Dann lohnte es sich

Die bloße Hoffnung
Muss gerade genügen
Ist noch mehr als Nichts

jens tuengerthal 10.6.2019

Seinsohnmacht

Gegenüber dem
Nichts bleibt Sein ohnmächtig nur
Wie wehrlos zurück

Was tun gegen nichts
Was nur einem alles war
Anderen egal

Besser vergessen
Wäre weise Devise
Gegen das Gefühl

Mit klarem Verstand
Erkennen wie wertlos du
Wurdest schmerzt weiter

Gegen die Ohnmacht
Aufstehen sich befreien
Könnte noch helfen

Mit Willensfreiheit
Hätte ich einen Schlüssel
Wollte ich etwas

Kämpfe noch gegen
Die Macht dunkler Geister die
Aus dem Nichts kamen

jens tuengerthal 10.6.2019

Seinsverständnis

Sein verstehen hilft
In Freiheit zu gestalten
Statt Opfer werden

Wo wir nichts wissen
Können wir nichts verstehen
Bleiben stets hilflos

Keine Aufklärung
Ohne bewusstes Wissen
Wie Streben danach

Vernünftig weiß ich
Was allein mir wichtig ist
Kann selbst gestalten

Hinter nichts fürchten
Wir alles aus Unwissen
Obwohl nur Nichts ist

Was immer nichts war
Wäre nie wichtig allein
Ohne sein Schweigen

So verschwindet was
Einmal alles mir war im
Hohlen Nichts nun

Verständnis hilft mir
Gefühl zu kontrollieren
Freiheit zu sichern

Ihre Macht war nur
Stille über dem Nichts
Ohne noch Gefühl

jens tuengerthal 10.6.2019

Seinszuständig

Bin für mein Sein nun
Alleine nur zuständig
Funktioniert besser

Noch in Beziehung
Drückten wir beide täglich
Uns um die Pflichten

Der andere soll
Erstmal auch etwas machen
Verhindert vieles

Aufgeräumt geputzt
Schöner als je gemeinsam
Machte ich es mir

Dinge zu machen
Statt verschieben tut besser
Einfache Einsicht

Wer es sich im Sein
Nicht mehr schöner macht hat schon
Alles verloren

Immer zuständig
Für mein Glück zu sein befreit
Leben nachhaltig

jens tuengerthal 10.6.2019

Seinsgründe

Braucht Sein je Gründe
Oder genügt es an sich
Auch glücklich zu sein

Lange machte mich
Anderes Sein unglücklich
Verzweifelt liebend

Sein war abhängig
Darum unglücklich mit sich
Brauchte erst Freiheit

Liebe gab meinem
Sein vermeintlichen Sinn der
Mit dieser verflog

Habe keinen Grund
Für das Sein je gefunden
Genieße nur noch

Sein ist eine Lust
Wo wir genießen können
Was völlig genügt

Liebe das Leben
Genieße jeden Moment
Mehr Sinn gibt es nie

jens tuengerthal 10.6.2019

Freiheitsinstinkt

Folgt Freiheit Instinkt
Oder trägt sie der Wille
Nach ihrer Natur

Freiheit entscheidet
Zwischen Möglichkeiten um
Damit zu wählen

Ist dies angelegt
Schon in der Natur oder
Lernen wir es erst

Manche fühlen sich
Von Wahlfreiheit überfordert
Entscheiden nicht gern

Andere könne
Ohne Freiheit nicht leben
Kämpfen auch dafür

Entspricht der Wille
Zur Freiheit unsrer Natur
Sucht sie instinktiv

Freiheit erfordert
Die bewusste Entscheidung
Der Instinkt niemals

Instinkt zu folgen
Reagiert nach der Natur
Ohne Entscheidung

Dem Bauch vertrauen
Scheint uns natürlich zu sein
Ignoriert Freiheit

Wollen wird sollen
Ohne Entscheidung dafür
Wir entmenschen uns

Dennoch liegt beides
In unserer Natur schon
Wille wie Triebe

Was uns dominiert
Offenbart unser Wesen
Vielen unbewusst

Strebe nach Freiheit
Im vollen Bewusstsein meiner
Auch engen Grenzen

Gefühl und Triebe
Verdrängen immer gerne
Unsere Freiheit

Das Bewusstsein dessen
Hält beide im Gleichgewicht
Was mir nun genügt

jens tuengerthal 9.6.2019

Naturinstinkt

Ist Instinkt Natur
Will einfach überleben
Es gut zu haben

Wohin gehört dann
Gefühl das daran zweifelt
Aus der Verzweiflung

Instinkt und Gefühl
Widersprechen sich gerne
Was ist natürlich

Wenn Gefühl krank macht
Ist Krankheit dann auch Natur
Hilft ihr der Instinkt

Brauchen wir Willen
Krankheit zu überleben
Folgt dies dem Instinkt

Was will die Natur
Oder ist sie willenlos
Reagiert allein

Ist Freiheit Natur
Gehört Wille dann dazu
Gegen den Instinkt

Instinkt will leben
Gefühl nun lieber sterben
Wohin wollen wir

Soll Gefühl sterben
Auch gegen seinen Instinkt
Fürs Überleben

Ist Leben wollen
Ein natürlicher Instinkt
Vom Willen geführt

Hilft Vernunft Natur
Gegen Instinkt des Gefühls
Zu überleben

Auf langer Suche
Sind Fragen ohne Antwort
Bleibt vieles offen

jens tuengerthal 9.6.2019

Sonntag, 9. Juni 2019

Liebesinstinkt

Folgt das Gefühl ganz
Allein dem Instinkt oder
Müssen wir wollen

Manche glauben fest
Liebe sei Bestimmung nur
Ganz ohne Willen

Ob durch die Natur
Oder höhere Mächte
Ist dabei egal

Spüre die Liebe
Auch gegen alle Vernunft
In mir noch brennen

Liebe ist unfrei
Wenn allein instinktiv
Aber macht glücklich

Habe die Liebe
Der Vernunft folgend verspielt
Was vernünftig war

War völlig unfrei
Aber fühlte mich besser
Nicht so verloren

Instinkt will wieder
Vernunft und Wille niemals
Wieder Sklaverei

Manche suchen sich
Lieber Ablenkung anstatt
Wie ich früher auch

Kann die Zeit heilen
Oder sterben wir vorher am
Geborchenen Herz

Genieße Freiheit
Täglich etwas mehr langsam
Zwinge mich dazu

Überlebe ich
Findet sich auch die Liebe
Irgendwann wieder

jens tuengerthal 9.6.2019

Instinktwille

Entspricht der Instinkt
Unserem Willen besteht
Keinerlei Problem

Spannend wird es da
Wo sie sich widersprechen
Oder aussschließen

Was ist natürlich
Wem beugen wir uns lieber
Wille oder Trieb

Wille reflektiert
Instinkt reagiert allein
Reflexartig noch

Wille dem Instinkt
Stärker zu folgen könnte
Willen begrenzen

Wird Willensfreiheit
Durch mehr Instinkt
Zugleich schon beschränkt

Viele Fragen sind
Offen zwischen beiden
Welten bis heute

jens tuengerthal 9.6.2019

Genussordnung

Um dauerhaft zu
Genießen was ist braucht es
Auch Ordnung in sich

In sich aufräumen
War aller Freude Anfang
Um Platz zu haben

Am Ende steht die
Zufriedenheit als Hochgenuss
Im geteilten Glück

jens tuengerthal 9.6.201

Lebensplan

Zum Neubeginn ist
Alles offen im Leben
Welch große Freiheit

Statt nichts mehr nun aus
Allem seinen Weg wählen
Eröffnet Chancen

Mein Lebensplan ist
Alles mehr zu genießen
Genügt vorläufig

jens tuengerthal 9.6.2019

Casanovatraum

Numerisch den Meister der Lust
Der immer die Liebe auch suchte
Längst eingeholt fragte ich mich
Was nun kommt und wie weiter

Casanova schrieb im Alter jammernd
Auf Schloss Dux in Böhmen seine
Berühmten Lebenserinnerungen
Bedauerte keine Frau mehr zu haben

So wollte ich nie enden dachte ich
Band mich an jede möglichst für
Immer verlobte mich viermal ohne
Bis jetzt eine geheiratet zu haben

Die Ehe als normierter Bund ist meist
Der Tod von Liebe und Lust denke ich
So gesehen war wohl alles richtig so
Fraglich bleibt nur die Einsamkeit

Gerade bei der letzten Liebsten noch
Deren Schönheit und Lust alles übertraf
Schien mir die Ewigkeit schöner Traum
Die es in der Liebe real nie geben kann

Wirklich wurde es mir unter Zweifeln
Zum alles dominierenden Alptraum
Der mich als unfreien Sklaven hielt
Ohne den Willen sich zu befreien

Ist diese Entwicklung ganz typisch
Oder eher ihrem Alter geschuldet
Das natürlich wechselhaft unstet ist
Wo ich das Gegenteil mir wünschte

Alle Erfahrung hat mir gezeigt desto
Fester ich eine Liebe im Leben hielt
Um so mehr ich innerlich auf sie baute
Desto schneller verschwand sie auch

Wo ich dagegen eher unschlüssig noch
Freiheit und Lust einfach genoss wuchs
Tiefere Bindung ohne Schmerzen mir
Unklar blieb nur ob dies kausal war

Bei der letzten großen Liebe wollte ich
Aus Erfahrung klüger es besser machen
Bemühte mich daher um Gleichgewicht
Was sie im Ergebnis endgültig vertrieb

Viele Jahre älter als meine Liebste
Schien dies nachhaltige Denken mir
Einzig vernünftige Antwort zu sein
Auf den Verlust der Spannung davor

Doch ist Liebe weder planbar noch
Verhalten sich alle gleich auch wenn
Viele Menschen ihre Muster stets
Wiederholen auch im Unglück

Was im Ergebnis richtig war weil es
Beide aus unfreier Liebe befreite war
Lang genug beredet wurde führte
Zur Frage was nun und in Zukunft

Kenne das Vorbild des alternden
Casanova zur Genüge fand es stets
Abstoßend und niemals ein Vorbild
Weil er nicht glücklich sein konnte

Möchte nicht jammernd einst enden
Wie Casanova alle Verluste bedauern
Sondern zufrieden glücklich nur sein
Doch kann die Liebe dahin führen

Zufriedenheit mit sich scheint mir
Heute wichtiger als nur die eine
Auch wenn mit ihr alles traumhaft
Was Wirklichkeit logisch nie zulässt

Schaue befreit auf mein Leben nun
Zurück und denke du hattest alles
Was Mann emotional wie sexuell
Sich nur träumen konnte schon

Wo alles schon war ist es nun Zeit
Sich daran zu freuen und davon zu
Erzählen statt sich übertreffen noch
Oder irgend mehr noch zu wollen

So hat es Casanova getan leider
Nur im jammernden Ton weil ihm
Die Hand nicht das Weib ersetzte
Er sich noch übertreffen gern wollte

Das liegt mir inzwischen völlig fern
Hatte alles und muss mir nichts mehr
Beweisen bin mit mir befreit zufrieden
Liebe findet sich wenn nur wo frei

Wollte nie ein Casanova im Leben sein
Dachte Familie zu gründen um darin
Als treuer Gatte glücklich zu werden
Was mir nur zeitweise vergönnt war

Von aller Erfahrung gesättigt heute
Würde ich noch das gleiche wollen
Nur ohne Sorge etwas zu verpassen
Weil Familie meiner Natur entspricht

Zugleich genieße ich die Einsamkeit
Nach gescheiterter Gemeinsamkeit
Nun um so mehr auch und will nichts
Ändern außer mehr zu genießen was ist

Ohne jede Erwartung an das Leben
Genieße ich geschenkte Momente
Was mir wichtiger scheint heute als
Die Erfüllung des Casanovatraum

jens tuengerthal 9.6.2019

Samstag, 8. Juni 2019

Freiwille

Wie frei ist Wille
Wirklich oder nie als nur
Opfer des Gefühls

Spielt Zufall dabei
Eine wichtige Rolle
Völlig willenlos

Genügt Annahme
Freien Willens als Grund für
Willensfreiheit uns

Kämpfte um Freiheit
Nicht mehr als Gefühlsopfer
Lächerlich zu sein

Fand nur Unfreiheit
Bei verlorener Liebe
Entschied dagegen

Gestalten wollen
Anfang großer Freiheit nun
Ausdruck des Willens

jens tuengerthal 8.6.2019

Lebenskunst

Leben als Genuss
Gestalten schöpft ein Kunstwerk
Kaum einer kann es

Neige dazu noch
Etwas zu vermissen statt
Zufrieden zu sein

Übe darum täglich
Zufriedenheit erhalten
Harte Arbeit noch

Nur funktionieren
Als Systemteil ist eher
Anpassung als Kunst

Wie viele passen
Lieber täglich sich ohne
Nachdenken bloß an

Echte Lebenskunst
Schöpft aus sich Zufriedenheit
Gestaltet danach

Nachhaltig glücklich
Leben als Willensakt ist
Höchstes Ziel dabei

jens tuengerthal 8.6.2019

Lustglück

Ist Lust einfach Glück
Oder mehr Haltung dazu
Lustvoll genießen

Lust erscheint uns nie
Nach Plänen ordnungsgemäß
Kommt eher spontan

Ob wir genießen
Bleibt eine Haltungsfrage
Also stets beides

jens tuengerthal 8.6.2019

Absolutismist

Ist immer aller
Absolutismus einfach
Weil absolut Mist

Wer immer alles
Besser weiß irrt häufiger
Lehrt die Erfahrung

Am Ende bleiben
Relativ betrachtet mehr
Chancen zum Genuss

jens tuengerthal 8.6.2019

Glücksrelativität

Glück ist relativ
Begrenzt seiner Natur nach
Nichts bleibt für immer

Leben ist begrenzt
Keiner kann ewig leben
Wir sind vergänglich

Das größte Glück ist
Alles genießen können
Wie es eben ist

jens tuengerthal 8.6.2019

Lebensleichter

Das Leben leichter
Als Vergnügen zu nehmen
Genügt wohl zum Glück

Sich nun vergnügen
Könnte glücklicher machen
Als noch zu hoffen

Hoffnung auf Dauer
Bleibt ewig unerfüllt doch
Weil nichts Dauer hat

jens tuengerthal 7.6.2019

Glücksdauer

Nach Jacques der Fatalist von Denis Diderot

Glück ohne Dauer
Wird Vergnügen nur genannt
Sagt der Fatalist

Vergnügen einfach
Genießen genügt manchen
Macht Leben leichter

Nichts ist von Dauer
Also alles Vergnügen
Genießen wir es

jens tuengerthal 7.6.2019

Endesdank

Am Ende danken
Für auch wunderbare Zeit
Macht zufriedener

Ein gutes Ende
Liegt mir im Wesen näher
Als Rache und Hass

Habe tange gekämpft
Aber nun losgelassen
Was sich gut anfühlt

Dankbar und glücklich
Für neue Erfahrung auch
Alles ist gut so

Fliegen lassen macht
Frei für ein Leben danach
Schenkt beiden Zukunft

Komme was wolle
Keine muss ersetzt werden
Es bleibt einmalig

jens tuengerthal 7.6.2019

Freitag, 7. Juni 2019

Depressionsglück

Eine Depression lässt dich erst
Das Glück des Lebens wirklich
Schätzen wie die Schönheit des
Moments danach voll auskosten

Manchmal noch wellenweise kommt
Die große Traurigkeit wieder über mich
Trauere ich um meine große Liebe
Wider alle Vernunft und vorige Verse

Doch wie nach einem schweren Sturm
Ebben die Wellen langsam ab sind nicht
Mehr so hoch und stark mich nochmal
Völlig aus dem Leben zu werfen

Wer die große Traurigkeit die alles dann
Um dich hässlich und furchtbar macht
Noch nicht kennt mag glücklich damit sein
Doch wer es kennt kann um so mehr genießen

Diese Chance genutzt zu haben als mich
Der Schmerz und die Verzweiflung ergriffen
Das Leben mir völlig wertlos erschien ohne
Die wunderbarste Frau der Welt war gut

Es hat mir gezeigt wie tief ein Mensch
In sich versinken kann auch in völliger
Hilflosigkeit monatelang wie gelähmt ist
Sich am kleinsten Lichtstrahl noch hält

Als mir irgendwann klar wurde es ist gut so
Du siehst sie besser nie wieder nach allem
War das Gefühl der Liebe noch nicht weg
Sondern wogte noch einmal viel höher

Unvorstellbar schien mir ein Leben ohne
Ihre süßen Füße zu küssen oder mich um
Sie bei ihren Zusammenbrüchen zu sorgen
Zärtlich neben der Liebsten einzuschlafen

Noch immer während ich dies schreibe
Pocht schmerzvoll die Erinnerung weiter
Liebe lässt sich keinen Abgang befehlen
Auch wenn es nun Gründe genug gibt

Doch genieße ich dabei einen feinen Tee
Der Vanilleduft erinnert an ihren Schoß
Den ich zwei Jahre genießen durfte
Was doch ein relativ langes Glück war

Länger hätte ich es vermutlich nicht mehr
Ertragen wäre wahnsinnig geworden
Unter ihren wechselnden Stimmungen
Die dauernd alles infrage stellen mussten

Gestehe mir die Trauer um Schönes zu
Nehme mir Zeit den Schmerz zu heilen
Um die große Freiheit wieder zu genießen
Die sich in Momenten schon wieder zeigt

Hätte ich mich von ihr getrennt wofür ja
Vernünftig betrachtet immer viel sprach
Hätte ich mir zwar viel Leid erspart aber
Wäre um die tiefe Erfahrung gekommen

Leide nicht gerne am Herzbruch bin kein
Masochist und hätte lieber gänzlich darauf
Verzichtet im Leben doch ist es ein Glück
Zu wissen wie tief Liebe gehen kann

Es gab wie es war keine Chance mehr
Glücklich zu werden wir waren gefangen
In der Hölle der Mißverständnisse aus der
Uns nur der harte Bruch befreien konnte

Ob sie leichtlebig und oberflächlich ist
Mit wenig Tiefgang den nächsten angelt
Was mit ihrer Schönheit ein Kinderspiel
Ist für mich inzwischen egal geworden

Dank dieser Liebe bin ich um eine große Erfahrung
Reicher geworden kenne das Leben in
Völliger Dunkelheit ohne die kleinste Hoffnung
Wenn sogar deine Liebe auf dich einschlägt

Habe es überlebt was mir lange unglaublich schien
Immer wenn ich dachte ich wäre jetzt völlig am Ende
Kam ein noch größerer Schmerz aber auch
Dieser schaffte es nicht mich umzubringen

Bin tausende Kilometer voller verzweifelter Gedanken
Gelaufen und stand an mancher Brücke schon allein
Wie wertvoll wird da das erhaltene Leben
Völlig egal ob sie diese Gefühl je wert war

Die Depression gab mir somit die Chance
Über meine mir bekannten Schwächen
Hinauszuwachsen sie mir einzugestehen
Wie zu spüren dass ich dennoch liebend gönne

Aus dunkelsten Tälern wieder ans Licht zu kommen
Ist erstmal berauschend und blendend doch mehr
Noch lehrt es mich über Lebenskräfte
Die ich mir ungeprüft nie zugetraut hätte

Erniedrigt gehasst und völlig am Boden zerstört
Wieder aufzustehen und das Licht zu sehen was
Auch in der tiefsten Finsternis irgendwo scheint
Ist nicht einfach gewesen aber stärkt ungemein

Was soll mir noch im Leben passieren denke ich
Nichts könnte schmerzvoll schlimmer sein
Dabei ist sie mir fast völlig egal geworden
Mit ihrem hässlich kalten Benehmen und allem

So war auch diese Episode meines Lebens
In dem ich dem Tod schon in vielen Formen
Sehr nah begegnet bin eine Bereicherung
Die mich über mich hinaus wachsen ließ

Dankbar auch ihr für diese großen Gefühle
Versöhnt mit allem was war möchte ich auch
Die gefühlt große Liebe nicht mehr kleinreden
Egal was sie oder andere dazu noch meinen

Bin über mich hinaus gewachsen und fürchte
Nichts mehr weil alles danach nur besser ist
Bin nicht mehr gefangen in meinen Ängsten
Sondern kann mein Leben frei gestalten

Als hätte ich durch diese grausame Trennung
Wie meine unendlichen Zweifel am Leben ein
Zweites Leben geschenkt bekommen nun oder
Vielleicht auch das dritte oder vierte inzwischen

Dieses neue Leben kann ich frei gestalten
Wenn langsam die Kräfte zurückkehren
Muss vor nichts mehr weglaufen sondern lieber
Darüber schreiben um Erfahrung zu teilen

Depressionen sind etwas ganz furchtbares
Sie zerstören alles in dir und nehmen jede
Hoffnung aus dem Rest Leben aber sie zu
Überwinden zeigt dir erst all deine Kräfte

Habe vieles verstehen gelernt endlich was
Immer befremdlich mir eigentlich schien
Dadurch meinen Horizont sehr erweitert
Wofür ich dankbar bleiben möchte

Niemand konkretes auch ihr nicht aber
Dem Leben was doch stärker war als
Die Hoffnungslosigkeit nach dem Fall
Was gerade glücklich zufrieden macht

Sie war der Auslöser und quälte mich
Schlimmer und grausamer noch weiter
Aber es war meine Sache allein aus der
Eigene Kraft mich langsam wieder befreit

Kann und werde ohne sie leben will es auch
Sie spielt bei diesem Glück keine Rolle mehr
Wurde ein Stück meiner Liebesgeschichten
Wird irgendwann noch Literatur auch werden

Weiß nun ich kann alles schaffen auch wenn
Kein Wille mehr da war ging es noch weiter
So werde ich weiter meinen Weg nun gehen
Diese wunderbare Welt täglich zu genießen

jens tuengerthal 7.6.2019

Putzplan

Putzen zu planen
Hilft wieder Ordnung finden
Vor allem in sich

Es schöner haben
Macht Leben genussreicher
Gutes ist einfach

Ohne einen Halt
Blieb alles lange liegen
Zeit es zu ändern

jens tuengerthal 7.6.2019

Gewohnheitsfrei

Gewohnheit macht unfrei
Schafft immer gleiche Muster
Wiederholt einfach

Freiheit genießen
Könnte gute Gewohnheit
Wieder mir werden

Zu lange unfrei
Musste ich mich wieder an
Freiheit gewöhnen

Nun endlich befreit
Vom Terror der Gewohnheit
Als liebender Mann

Alles genießen
Was Leben einem schenkte
Erfordert Übung

Übe noch etwas
In Freiheit glücklich zu sein
Wird täglich leichter

jens tuengerthal 7.6.2019

Glücksgewöhnung

Glück ist gewöhnlich
Außergewöhnlich oder
Schon Normalität

Genieße nach Jahren
Im Ausnahmezustand nun
Normale Ruhe

Nichts könnte schöner
Gerade scheinen als so
Unaufgeregt sein

jens tuengerthal 7.6.2019

Donnerstag, 6. Juni 2019

Lustautonomie

Autonom werden
Wie Montaigne es empfiehlt
Umfasst auch die Lust

Genießen können
Aber nicht abhängig sein
Ist große Freiheit

Komisch daran ist
Es macht einen zum Wixer
Aber völlig frei

jens tuengerthal 6.6.2019

Lebenslachen

Über das Leben
Lieber täglich lachen statt
Darunter leiden

Manches ist absurd
Bleibt ewig unverständlich
Ist also ein Witz

Alles erklären
Oder verstehen wollen
Macht nur unglücklich

jens tuengerthal 6.6.2019

Teelust

Feinen Tee machen
Der in Ruhe genossen
Welten dir öffnet

Dafür Zeit nehmen
Um schon die Zubereitung
Zu Zelebrieren

Meditation und
Hochgenuss dann in einem
Glücklich mit allem

jens tuengerthal 6.6.2019

Gewitterflaneur

Bin beim schlimmsten Unwetter
Mit meinem Schirm in kurzer Hose
Raus um um den Platz zu flanieren
Das schöne Leben im Regen genießen

Nach wenigen Metern schon durfte ich
Einer jungen schönen Russin bereits
Unter meinem Schirm Asyl gewähren
Die sich sogleich vertraut einhakte

Vielleicht war diese sinnliche Nähe
Eher dem Unwetter geschuldet als
Der zufälligen Sympathie aber schön
War beides verbunden um so mehr

Verirrte mich in meiner Besserwisserei
Sogleich auf dem Weg zu ihr konnte
Aber mit ihr am Ende bei einer Umarmung
Herzlich darüber noch lachen

So hatte sich der kleine Spaziergang
Ungeplant etwas verlängert was doch
Ein Glück für mich jedenfalls war und
Wir freuen uns nun auf ein Wiedersehen

Dann noch im nachlassenden Regen
Ohne Donnergrollen alleine wie zuvor
Geplant beschwingt um den Platz flaniert
Durch dann wieder dampfende Straßen

Noch mit dem Zeitungsverkäufer geplaudert
Der mir seine große Tochter gleich vorstellte
Mit dem Späti-Besitzer Worte gewechselt
Einige Damen in Cafés angelächelt

Wie schön das Leben beim Unwetter
Werden kann wenn alle erleichtert
Endlich von großer Hitze am liebsten
Nackt im Regen tanzen würden

jens tuengerthal 6.6.2019

Gewitterlauschen

Nackt nach der Hitze
Erlösendem Gewitter nun
Lauschen macht glücklich

Alles fließt herab
Wind stößt böenweise zu
Kühler Erfrischung

Donner nimmt Spannung
Welche endlich Erlösung
Gewitter wie Sex

jens tuengerthal 6.6.2019

Sexhumor

Humor beim Sex
Ist erregender noch als
Die beste Technik

Das ineinander
Finden bleibt immer komisch
Ein Steckspiel eben

Lachen können hilft
Immer besonders wo es
Peinlich sonst würde

jens tuengerthal 6.6.2019

Lustkomik

Ist Sex noch komisch
Oder ernst zu nehmen
Als der Höhepunkt

Über Sex lachen
Weniger ernst zu nehmen
Lockert uns dabei

Unser tierisches
Verhalten komisch finden
Ist zivilisiert

Amüsant daran
Wie schematisch es abläuft
Immer wieder gleich

Gestöhn im Verlauf
Verkündet guten Erfolg
Gerne vorgetäuscht

Darüber lachen
Macht tierisches erst menschlich
Nimmt Sex seinen ernst

jens tuengerthal 6.6.2019

Liebeskomik

Ist Liebe komisch
Oder als bloßes Gefühl
Die reine Wahrheit

Gerne glauben wir
Liebe sei letzte Wahrheit
Obwohl nur Gefühl

Gefühle wechseln
Aussagen darüber sind
Relativ gültig

Alle Worte zu
Ewiger Liebe gelten
Zeitlich relativ

Liebe weniger
Ernst nehmen gefährdet die
Großen Gefühle

Wer Liebe ernst nimmt
Geht schnell verloren aber
Wer nicht verliert sie

Es bleibt hoffnungslos
Unvernünftig darüber
Zu lachen befreit

jens tuengerthal 5.6.2019

Mittwoch, 5. Juni 2019

Relativkomisch

Wie komisch ist
Die Relativität der
Letzten Wahrheit doch

Vollkommen sicher
Ein ganzes Leben lang hielt
Nur relativ kurz

Fraglich was länger
Jemals gültig noch wäre
Als große Liebe

Ist wirklich alles
Zeitlich relativ nur wahr
Fragt sich was noch bleibt

Versprechen lieber
Für sich behalten entbehrt
Späterer Lügen

Darüber lachen
Befreit vom Aberglauben
An Mädchenworte

jens tuengerthal 5.6.2019

Nichtslachen

Über nichts lachen
Wenn eine die alles war
Plötzlich Nichts wurde

Überall geblockt
Um unsichtbar zu werden
Löste sich in nichts auf

Statt Mutmaßungen
Über hysterisches Nichts lachen
Befreit unendlich

jens tuengerthal 5.6.2019

Sommerstimmung

Ein Sommerabend
Bei letzter Hitze am Platz
Dämmern genießen

Damen mit Fächern
Wedeln sich Erholung noch
Vor rosa Himmel

Stimmung gelöst
Heiteres plaudern über nichts
Aber engagiert

jens tuengerthal 5.6.2019

Elendshumor

Some things in life are bad,
They can really make you mad,
Other things just make you swear and curse,
When you're chewing life's gristle,
Don't grumble,
Give a whistle
And this'll help things turn out for the best.
And...

Always look on the bright side of life.
[whistle]
Always look on the light side of life.
[whistle]

Wenn du mal ganz am Ende bist
Nichts mehr schlimmer kommen kann
Du nicht mehr kannst oder willst dann
Lach über dich und dein ganzes Elend

Keiner muss immer die gute Seiten
Des Lebens fühlen oder sehen denn
Manchmal ist das Leben einfach elend
Aber dann lach lieber statt zu heulen

Schlimmer konnte es nicht mehr kommen
Dachte ich im Elend verlorener Liebe nun
Hoffte es würde aufwärts gehen aber dann
Sprang mein Nachbar einfach in den Tod

Geht mich nichts an seine freie Entscheidung
Wenn er denn noch so frei überhaupt war
Aber das nehme ich immer lieber noch an
Um ihm am Ende seine Würde zu geben

Keine drei Meter vor meinem Schlafzimmer
Das ich so lang mit der Liebsten noch teilte
Wo ich sie jede Nacht sehnsüchtig vermisse
Sprang er von oben zu seinem Ende vorbei

Das Leben hat manchmal einen ziemlich
Schwarzen Humor denke ich heute dazu
Außer darüber zu lachen hilft nichts mehr
Wie über mich und meine Todessehnsucht

Nicht mehr lebenswert schien mir alles
Wusste nicht wie ich es aushalten sollte
Während sie schon glücklich verliebt war
Wurde ich zur lächerlichen Witzfigur nur

Über Witzfiguren kannst du heulen wenn
Du es gerade zufällig bist oder lachen
Hab mich für Lachen entschieden über die
Immer unmögliche Liebe zu einem Mädchen

Es geht tatsächlich immer noch viel schlimmer
Wollte es kaum glauben auch vorstellbar war
Solch inneres Elend in toter Wüste mir nie
Rettete mich immer mit der nächsten schnell

Betrachte lächelnd das Elend und überlege was
Der nächste Streich gegen meine Contenance
Sein wird und wie ich es schaffen werde dazu
Noch lächelnd vom Feld eines Tages zu gehen

Vielleicht ist das Leben nur ein langer Witz
Auf dessen Pointe wir bis zum Ende warten
Dann kommt zwar auch nichts mehr für uns
Aber auch das hat ja irgendwie schon Humor

Du musst nicht immer auf die gute Seite schauen
Darfst auch elend leiden und mal jammern wie ich
In Versen seit Monaten um meine verlorene Liebe
Aber irgendwann solltest du über dich dabei lachen

Als ich an meinen Nachbar dachte überlegte ich
Sollte ich das nun auch einfach tun weil doch alles
Gefühlt immer schlimmer nur wurde es gar keine
Perspektive mehr für mich gab und lachte darüber

Klar fühle ich mich genauso elend jeden Tag wieder
Liebe die wunderbarste Frau die sich wie eine Hure
Billig mir gegenüber verhielt noch so sehr was aber
Grund genug ist endlich darüber auch zu lachen

Solche Geschichten stehen zu tausenden in der
Weltliteratur und werden mit Sicherheit noch viele
Geschrieben aber eigentlich ist die ganze Liebe
Doch ein Witz und ich eine komische Figur

Glaubte an große Liebe und für immer und ewig
Wie wir es uns immer wieder versprochen haben
Nun weiß ich wie lang die Ewigkeit wirklich ist
Grund genug auch ewiges Elend zu verlachen

Lebe und habe widerwillig lange nur überlebt
Genug Menschen sterbend gepflegt lange Zeit
Selbst dem Tod schon wirklich entsprungen
Sollte ich über das Elend einfach lachen

Es kann immer noch schlimmer kommen
So erwarte ich neue Schläge gelassener
Ob sie meine Liebe je wert war ist ganz egal
Alle tragischen Liebesgeschichten sind komisch

Am Ende überleben wir irgendwie lachend
Oder sterben halt jammernd weil wir uns
Im beschränkt kleinen Elend zu ernst nahmen
Da kann ich doch besser nur drüber lachen

jens tuengerthal 5.6.2019

Befriedigungsglück

Befriedigung scheint
Geteilt mir als höchstes Glück
Allein in Ordnung

Umgekehrt wäre
Ehrlicher weil natürlich
Jeder für sich bleibt

Lügen der Liebe
Aufdecken ist Aufklärung
Also Befreiung

jens tuengerthal 5.6.2019

Verbesserung

Was gut tut noch mehr
Genießen statt sich quälen
Tut immer besser

Nach Verbesserung
Streben heißt immer wachsen
Übe mich darin

Leben könnte so
Über mich hinaus wachsen
Als ein Hochgenuss

jens tuengerthal 5.6.2019

Harmoniestreben

Es ist natürlich
Nach Harmonie zu streben
Zumindest mit sich

Manche Harmonien
Erzeugen miteinander
Laute Mißtöne

Wichtiger noch als
Erzwungene Harmonie
Ist Einklang mit sich

jens tuengerthal 5.6.2019

Ordnungsliebe

Ordnung zu schaffen
Gibt Leben Freiheit wieder
In klarem Rahmen

Chaos ist genial
Aber nur als Gegenüber
Innerer Ordnung

Räume gerne auf
Leben endlich zu führen
Statt verführt zu sein

jens tuengerthal 5.6.2019

Liebesklar

Große Liebe bleibt
Kleine verschwindet wieder
Leben ist einfach

Kleine Liebe scheint
Manchmal größer als wirklich
Will nicht verschwinden

Was gegen Willen
Bleibt kompliziert unnötig
Einfaches Leben

jens tuengerthal 5.6.2019

Zuversicht

Überlebt haben
Gibt unendlich Zuversicht
Alles wird besser

Was nicht schlimmer geht
Kann nur noch besser werden
Führt allein aufwärts

Alles durchlitten
Jede Hoffnung verloren
Kommt bald Land in Sicht

jens tuengerthal 4.6.201

Dienstag, 4. Juni 2019

Nahtoderfahrung

Heute Nacht während ich mich
Im Bett schreibend enttäuschte
Über die verlorene große Liebe
Sprang mein Nachbar in den Tod

Er war wohl sofort tot wurde nur
Von der Polizei entfernt die noch
Die Spuren mit Sand verwischte
Den der Hausmeister auffegte

Hätte auch ich sein können war
Der erste Gedanke als ich es
Vom Nachbar dem Künstler
Betroffen erzählt bekam

Fragte mich dann laufend gleich
Ob ich es nicht hätte sein sollen
Der doch schon lange genug hat
Sich aber für das Leben entschied

Hörte den Knall und die Geräusche
Danach deutlich aber dachte mir nur
Es wird die frühe Müllabfuhr sein was
Ja irgendwie treffend diesmal war

Es wurden die Reste eines Menschen
Der nicht mehr sein wollte entsorgt und
Die Spuren beseitigt damit das Leben
Seinen Lauf ungestört nehmen kann

Der Tod kam mir so ungeahnt ganz nah
Hörte ihn sogar die Treppe zuvor noch
Hochgehen hätte es vielleicht verhindern
Können sagte ich mir etwas vorwurfsvoll

Wollte nichts von draußen mehr hören
In der Nacht und ging nicht ans Fenster
War damit beschäftigt mein Leben noch
Durch die Enttäuschung doch zu retten

Glaube nicht an höhere Zeichen oder
Sonstige himmlische Kräfte die mir
Damit etwas sagen wollten vielleicht
Das Leben ist mir wichtiger als ihm

Ob er Gründe dafür hatte oder einfach
Krank und damit hilflos war weiß ich
Nicht aber ich respektiere ihn als frei
Muss ihn dazu nicht krank reden

Verstand den Wunsch nicht mehr
Zu sein viel zu gut nach Monaten
Mit immer unerträglichem Schmerz
Was immer es war er hat es hinter sich

Sich währenddessen für das Leben
Zu entscheiden und den Tod dafür
Zu ignorieren als wenige Meter weiter
Er ihn wählte zeigt mir meine Kraft

Ignorierte den nahen Tod der mich
Nur als aufgeregte Erzählung viele
Stunden später einholte und es war
Gut so sich endlich zu enttäuschen

Gründe lieber zu sterben finden sich
Depressiv immer leicht wenn du alles
Was du liebtest verloren hast aber ich
Habe bewusst nun das Leben gewählt

Wie leicht könnte ich wieder schwanken
Trotz der endlich Enttäuschung blieb ja
Der große Schmerz in mir erhalten steht
Die Leichtigkeit noch auf dünnem Eis

Der Nachbar der den Tod nun wählte
Zeigt mir nur wie nah ich ihm auch war
Wie dankbar ich für meine Kraft sein kann
Es auch ohne Hoffnung auszuhalten

So feiere ich endlich enttäuscht nun
Lieber das Leben ganz nüchtern bei
Rosentee in der Stammbar am Platz
Was hab ich nochmal Glück gehabt

Leid tun mir Tote nicht sie sind ja
Nicht mehr und also frei von allem
Sehr leid tun mir die Angehörigen wie
Die Freundin wenn sie nicht Grund war

Leben kommt und geht wieder manchmal
Geht es ganz schnell und das Nichts
Kommt dir näher als geahnt während
Du dich für dein Leben entscheidest

Es stellen sich keine weiteren Fragen
Er hat sich entschieden ist nicht mehr
Auch das ist Ausdruck unserer Freiheit
Sie respektieren wahrt die Würde uns

Ganz nah kam mir der Tod heute der
Einfach alles in Nichts verwandelt aber
War trotz immer noch Schmerzen nicht
Irgend verlockend mehr mir wie gut

jens tuengerthal 4.6.2019

Zufriedenheiter

Mit sich zufrieden
Gegen niemanden kämpfen
Hält länger heiter

Als höchstes Gut die
Zufriedenheit ehren statt
Immer mehr wollen

Liebe kommt und geht
Zufriedenheit bringt dauerhaft
Mehr sicheres Glück

jens tuengerthal 4.6.2019

Erledigt

Alles erledigt
Zeit endlich zu gesunden
Sich Gutes zu tun

Nachsichtig zärtlich
Wieder mit mir lieber sein
Statt Schatten jagen

Bei großer Hitze
Lieber viel Ruhe wählen
Ende kommt allein

jens tuengerthal 4.6.2019

Perspektivwechsel

Die Perspektive
Wechseln eröffnet neue
Horizonte stets

Wodurch alles uns
Weniger dramatisch scheint
Tragödie erst wird

Wie wenig genügt
Dinge zu ändern kann viel
Relativieren

jens tuengerthal 4.6.2019

Montag, 3. Juni 2019

Platzstimmung

Viele Tische sind belegt
Vorm Café das Nachts zur
Bar hier am Platz wird
Von Innen klingt Musik

Menschen plaudern fröhlich
Kenne wenige heute hier
Kaum Paare eher getrennt
Geschlechtlich unter Freunden

Viele Männer auch mit Bärten
Damen sommerlich leicht noch
Nach großer Hitze und Gewitter
Zwei Damen vor mir reden englisch

Seltsam fremd und belanglos
Scheint mir diese vertraute Welt
Sitze als Flaneur nur daneben
Gänzlich ungerührt beobachtend

Kühler Wind weht angenehm
Um den Platz rauscht durch die
Hier Bäume hörbar die Damen
Reiben sich fröstelnd die Arme

Menschen beschäftigen sich mit
Einander um nicht allein zu sein
Doch scheint dies oft nur Ersatz
Für eine Suche nach irgendwas

Junge blonde Dame die Haare
Hochgesteckt im süßen Kleid
Gestreift raucht elektrisch etwas
Nervös bis er breirschultrig kommt

Völlig verändert dann ihr Verhalten
Haltung Lächeln und Gesten zeigen
Sie will gewollt werden im immer
Gleichem Spiel der Geschlechter

Erschreckend fast wie schlicht
Auf den ersten Blick durchschaubar
Dieses Spiel immer läuft und er redet
Ruhig zur Sache lässt sie zappeln

Dann kommt eine Dame wie er zuvor
Aus dem Haus hier begrüßt ihn innig
Sie eher nebenbei redet mit ihm und
Gibt ihm einen Schlüssel nebenbei

Die andere die zuerst da war sichtlich
Nervös spielt an ihrem Ohr und legt
Eine Hand zur Beruhigung in ihren
Schritt die Beine noch auseinander

Inzwischen schlug sie die Beine über
Ihre Hand immer wieder in den Haaren
Sucht sie Nähe über den Tisch mit ihren
Darauf ausgestrecktem Armen noch

Er ignoriert es und reagiert körperlich
Gar nicht wie ein muskulöser Fels
Während sie mit den Händen redet
Sich immer wieder irgendwo berührend

Sie spricht immer engagierter wobei
Sie zwischendurch ihre nackten Beine
Streichelt und macht ihm endlich den
Erwartbaren Vorschlag den er ignoriert

Ein etwas tumber Kerl denke ich doch
Macht er instinktiv alles richtig sie so
Völlig gelassen immer nervöser macht
Das immer gleiche Spiel mit alten Rollen

Erkenne die ewig gleichen Muster die
Du beteiligt völlig ignorierst als seist du
Blind und blöd durch die Lust geworden
Wende mich gelangweilt davon ab

Was weiter bei den beiden passiert
Ist klar und folgt dem immer Drehbuch
Genau wie der später Sex sich meist
Langweilig wiederholt auch ähnelt

Wie fremd ist dies Spiel mir geworden
Wie schlicht durchschaubar sind Frauen
Die nach uralten Mustern reagieren
Und wir glauben immer es sei einmalig

Männer spielen ganz entsprechend
Mit Erfahrung und gelassen lassen sie
Die Damen erstmal zappeln die sich
Umgekehrt zieren wo er sich bemüht

Frage mich ob ich jemals noch Lust
Auf diese immer gleichen Spiele habe
Es mich nicht schon vorab langweilt
Oder der Trieb dann stärker wird

So sitze ich als ferner Beobachter hier
Bemerke wie fremd mir diese Welt ist
Frage mich was ich noch wollen solte
Und weiß es doch eigentlich genau

jens tuengerthal 3.6.2019

Lebenswellen

Wollte nie Semann werden
Kann Seegang nicht leiden
Wird mir sofort übel bin halt
Landratte und Büchermensch

Nun werde ich ständig seit
Monaten hin und her geworfen
Geht es hoch und runter mit
Den schmerzenden Gefühlen

Fühle mich längst völlig verstört
Suche Halt in der Literatur doch
Gegen die wilde Natur hilft kein
Denken sie kommt einfach ungefragt

Wut wechselt mit Verzweiflung doch
Eines bleibt immer über allem noch
Präsent das Gefühl großer Liebe
Die alle Vernunft lange leugnete

Habe es aufgegeben zu leugnen
Bin ein Opfer hilfloser Liebe die
Kein Echo mehr findet ungehört im
Nichts der Belanglosigkeit verhallt

Weiß keine Hilfe daraus und es hilft
Kein Leugnen der Gefühle die immer
Größer als alles und stärker sind
Nehme sie nun als Leuchtturm mir

Große Liebe ist für immer dachte ich
So will ich es weiter glauben auch wenn
Der Leuchtturm im Nebel neuer Liebe
Längst für immer verschwunden scheint

Liebe eben unglücklich und muss nun
Den verbleibenden Rest Leben damit
Leben statt es zu leugnen was mich nur
Wahnsinniger noch immer wieder machte

Die Wellen von Liebe und Leben kann ich
Nie kontrollieren oder beherrschen sie sind
Stärker als alles und jeder Kampf um meine
Freiheit endete nur in größerer Verzweiflung

Wollte nie wieder ohne sie leben oder sein
Muss es nun wohl den Rest des Lebens
Darüber verzweifelt zu sein ist völlig normal
Nicht mehr zu leiden wäre lächerlich lieblos

So halte ich mich in künftigen Stürmen
Die Liebe und Leben in mir auslösen nun
An den Leuchtturm der Liebe der da ist
Was ich auch tat ihn zu ignorieren

Dann weiß ich zumindest warum ich nun
Traurig und etwas verzweifelt bin auch am
Leben und dem weiter so zweifle weil ich
Alles was ich als Traum liebte verlor

Habe bei dieser wunderbaren Frau wohl
Allen Grund ein Leben lang zu trauern
Statt die nächsten zu besteigen oder
Schmerzvolles Unglück zu verdrängen

Es ist was es ist sagte Erich Fried einst
Über die Liebe und so ist sie wie sie ist
Kommt als Sturm der Natur über uns
Gegen den wir uns nie wehren können

Ertrage möglichst vom sicheren Land aus
Diese Stürme denn Semann werde ich nie
Dann zumindest überrascht mich der Schmerz
Nicht mehr unerwartet und schwankend

Wieder und wieder wird es lange wohl noch
Wellenweise kommen und mich quälen was
Leben zur Hölle dann macht doch so ist es
Zumindest weiß ich ehrlich was los ist mit mir

In den Phasen zwischen den Stürmen kann ich
Endlich wieder genießen und lesen und dichten
Wie es meinem Wesen so ganz entspricht und
Vielleicht werden diese Zeiten immer länger

Kapituliere vor der größeren Kraft der Natur
Lasse sie ihres Weges ziehen wie sie ist
Versuche mich irgendwie dabei zu retten
Die Liebe ist eben stärker als alles

jens tuengerthal 3.6.2019

Hilflos

Um so mehr ich mir sage
Sie war meine Liebe nie wert
Desto stärker kommt das Gefühl
Dass sie die einzige immer ist

Habe sie an einen anderen längst
Verloren sollte einfach vergessen
Doch die Liebe wird immer größer
Besiegt alle Erfahrung und Vernunft

Nie gab es eine wunderbarere Frau
Gönne meinem Nachfolger sein Glück
Hoffe er weiß es auch zu würdigen
Anders als ich hilfloser Idiot zuvor

Vernünftige Gründe wegzulaufen gab es
Von Anfang an genug doch wiegen sie
Nichts gegen die Größe der Liebe die
Für mich einfach unsterblich bleibt

Will und kann sie nicht schlecht reden
Auch wenn sie Fehler wie wir alle hat
Täte ich alles sie wieder zu gewinnen
Weil die Liebe alles übrige besiegt

Packte eine kleine Kiste mit Sachen
Von ihr und für sie die ich hinterlege
Um sie nicht mehr sehen zu müssen
Weil ich dafür noch zu schwach bin

Schreibe ihr nichts mehr dazu von
Liebe und Verzweiflung damit sie
Frei ihr neues Leben genießen kann
Möchte ihr alles Glück gönnen

Sie wird diese Verse wohl nie lesen
Muss sich nicht um mein Leid kümmern
Soll ihren Weg ungestört gehen von
Alter verlorener und verspielter Liebe

Diese Liebe war mein Lebenstraum
Er wird es nun auch ehrlich bleiben
Egal was sie tut und wen sie liebt
Muss ich mit dem Verlust nun leben

Habe es selbst verschuldet durch
Fehler die ich zu spät bereute auch
Wenn sie sich unmöglich verhielt
Danach und alles auch auslöste

Das Geständnis endlos großer Liebe
Befreit mehr als Lügen der Vernunft
Warum sollte ich nicht weiter lieben
Wenn ich mir doch immer sicher war

Sie war die Richtige für ein Leben
Zumindest für mich leider war ich es
Für sie nicht und konnte nicht genügen
Verstehe schmerzvoll gestanden ihre Flucht

Natürlich war sie viel zu jung noch
Muss noch lange Erfahrung sammeln
War rasend eifersüchtig und trieb mich
In den Wahnsinn und trotzdem liebe ich

Liebe sie mehr als ich dachte dass ich
Je lieben könnte kann sogar darum ihr
Nun ihr hoffentlich Glück gönnen bleibe
Nur hilflos einsam verlassen zurück

Weiß keinen Ausweg aus dem Unglück
Als wäre sie unerwartet gestorben doch
Lebt sie nun ohne mich glücklicher wohl
Was meine Schuld ein Leben lang bleibt

Spüre wie aus der Aufgabe aller Vernunft
Dem Geständnis immer noch großer Liebe
In seiner ganzen Ehrlichkeit Kraft mir wächst
Für das nun entleerte Leben ohne sie

Der Plan mit dem Bücherturm war gut
Entspricht einem Teil von mir ganz auch
Wenn eine Hälfte weiter leidet wie ein
Gequälter Hund ständig heulen könnte

Spüre tief in mir die Tränen während
Draußen wilder Donner schon grollt
Sie werden wie immer nicht kommen
Bleibe hilflos es gibt keine Lügen mehr

An die große eine Liebe zu glauben ist
Wunderbar auch wenn es zugleich mich
Unendlich traurig macht weil ich sie nie
Mehr glücklich wohl leben werde können

Habe mit aller Liebe versucht zu kämpfen
Doch kämpfende Liebe ist schon längst tot
Gehofft sie würde unseren Traum erinnern
Doch kommt da nichts mehr an mich

Lasse sie nun endgültig los und frei damit
Sie ohne mich glücklich sein kann egal was
Aus mir ohne sie noch eimal werden kann
Bleibe alles verloren hilflos allein zurück

Zumindest am Ende ganz ehrlich gewesen
Diese wunderbare Frau war jedes Leiden wert
Werde diese schöne Liebe nie vergessen
Auch wenn wir viel zu oft unglücklich waren

Aus einer Depression sich zu befreien geht nie
Solange du dich über ihre Gründe noch belügst
Weiß nicht ob ich nun weiter wirklich komme
Zumindest weiß ich was ist und wen ich liebe

Leben kann dennoch wunderbar wieder sein
Allein das erlösende Gewitter nun ein Traum
Nach drückender Hitze des Tages befreit es
Wie ich mich von allen Lügen endlich löste

Bin ein Liebender und hatte die eine gefunden
Wollte nichts anderes mehr und konnte es
Dennoch nicht halten weil ich zu hilflos war
Zumindest das habe ich am Ende gelernt

War es die große Liebe wird wie irgendwann
Vielleicht zurückkehren oder auch nicht weil
Das Leben manchmal seltsame Spiele spielt
Hilflos schaue ich zu und erspüre was kommt

jens tuengerthal 3.6.2019

Seinsleichtigkeit

Wie unerträglich
Ist die Leichtigkeit des Sein
Ohne Liebe noch

Nach Monaten schon
Völlig vom Verlust betäubt
Scheint alles schwerer

Offenbar jedoch
War Leiden bloße Täuschung
Meiner Phantasie

Alles Gewicht nur
Illusion meiner Ängste
Ihr zuzustimmen

Reale Hölle
Grund genug beiden zur Flucht
Sie war nur schneller

Konkurrenz also
Bloß lächerlicher Platzneid
Einzig Drama Grund

Zeit für ernsthaftes
Abhaken und abheften
V wie Verflossen

Sein wird wieder leicht
Flügel wachsen ganz allein
Liebe verflogen

Wie unwichtig die
Eben noch große Liebe
Plötzlich werden kann

Sage es mir ernst
Endlich auch zu glauben was
Vernunft mir erzählt

Lächel mich dabei
Freundlich amüsiert an als
Etwas Verrückten

Normal lieben ist
Langweilig und gefühllos
Aber erleichternd

jens tuengerthal 3.6.2019

Teelieferung

Tee ist geliefert
Worden Genuss also auch
Künftig gesichert

Kleinigkeiten schon
Können Leben glücklicher
Machen als gedacht

Tee ist sicher nie
Nur Kleinigkeit für mich doch
Genossen viel mehr

jens tuengerthal 3.6.2019

Musikwühlen

Musik wühlt mich auf
Darum höre ich keine
Für gewöhnlich mehr

Musik weckt Gefühl
Das macht sie so wunderbar
Berührt ungefragt

Litt nach den Konzert
Wieder am Leben wie mir
Mehr als je zuvor

Wie große Dinge
Dadurch in mir geschehen
Kann ich genießen

Nur das Ergebnis
Der einsame Rest Leben
Bleibt unerträglich

Weiß nicht mehr wohin
Stille ewige Wohltat
Einfach zu sterben

Fliehe vor Musik
Überalles geliebte
Tötete mich fast

So gleicht mein Leben
Gänzlich geliebter Musik
Liebe bringt mich um

Liebe ist Leben
Alles fließt immer weiter
Belüge ich mich

Stelle den Ton ab
Lebe nun lautlos weiter
Ohne die Liebe

Höre es im Kopf
Klänge der Erinnerung
Verlorener Liebe

Existieren heißt
Das Leben ohne Gefühl
Wie ohne Musik

jens tuengerthal 3.6.2019

Sonntag, 2. Juni 2019

Dankbarkeit

Große Dankbarkeit
Für alles zu fühlen macht
Grenzenlos glücklich

Große Gefühle
Erleben können daran
Zu wachsen tut gut

Nach dunkler Hölle
Durch Sommersonne laufen
Genügt manchmal schon

Sonne ging unter
Gefühle verflogen nur
Erinnerung bleibt

Mit Erinnerung
Glücklich weiter zu leben
Verschönert alles

Schaue nun dankbar
Wieder wunderbare Welt
Im neuen Licht an

jens tuengerthal 2.6.2019

Lebensgenuss

Leben genießen
Weil es ist voller Gefühl
Traurigkeit und Glück

Intensiv fühlen
Offen für neues endlich
Wieder erleben

Leiden um schönes
Unendlich traurig verlorenes
Doch weiterlieben

Neues kann kommen
Wo Traurigkeit durchlitten
Gefühle befreit

Könnte nun sterben
Alles Große ganz erlebt
Lebe ich weiter

Was immer nun kommt
Kenne mich besser als je
Erwarte nichts mehr

Ganz erwartungslos
Glücklich überrascht werden
Wird noch alles gut

jens tuengerthal 2.6.2019

Weltverbesserer

Über Tom Engel in der Böse Buben Bar

Es gibt die Weltverbesserer
Die immer für etwas leben
Hoffen und bangen egal
Was sie auch tun Gutes wollen

Manchmal lohnt es sich im Elend
An diese Lichter auch zu denken
Um zu sehen wieviel Licht noch
Neben deinem Dunkel scheint

Warme dunkle Klänge des Klaviers
Berühren mich wieder mal ganz tief
Schmerzvoll erwacht Erinnerung
An all die verlorenen schönen Träume

Schon wechseln die Töne wieder
Lassen fröhlich mitwippen endlich
Die große gewonnene Freiheit fühlen
So weckt Tom Engel schönes in mir

Wie leicht zwischen Klängen je nach
Tempo und Takt auch Gefühle wechseln
Offenbart wie klein das Große doch ist
Gemessen am großen Fluss um uns

Plötzlich beschwingt die Beatles
Regen zum Tanzen an und dann
Wieder ganz zart neben bekannter
Melodie rühren mich einzelne Töne

Wie Musik Seiten in uns schwingen lässt
Gefühle in alle Richtungen wirbeln lässt
Zeigt wie lebendig Großes weiter lebt
Macht mich rührig dankbar irgendwie

Ob alle wohl so große Gefühle spüren
Bei den E-Piano Klängen hier frag ich mich
Es ist diese Welt so wunderbar wenn wir
Sie tief nur fühlen und Träume leben

Diesen jugendlichen Rausch nochmal
Mit allem erlebt zu haben macht dankbar
Ein früher heißer Abend im nun Sommer
In der Mitte Berlins bewegt tiefer als geahnt

Ganz romantisch beginnt es wieder
Ein Lied aus Zeiten als du dich noch
In Kneipen verliebt hast ohne dich
Zuvor online gedatet zu haben

Er hofft sie sei so einsam wie er
Sehnsüchtig schauen sie sich an
Ob sie sich auch so verliebt wie er
Singt Tom Engel groß Tom Waits

Wieder die ganz großen Gefühle
Tanzen in mir zwischen Schmerz
Der allertraurigsten Erinnerung
Und dem Glück nun hier zu sein

Wie reich ist dieses Leben manchmal
Was durfte ich alles großes schon fühlen
Welche Welt offenbart sich nun in mir
Voll Erinnerungen an Träume von Liebe

Musik weckt unendlich viel mehr in mir
Als ich gefangen im dunklen Tal noch
Ahnte was lebendig alles existiert nun
Auferstanden durch klingende Welten

Endlich befreit das Leben genießen
Mit all seinen Klängen auch wenn ich
Wieder scheiter ist das Leben zu schön
Es nicht weiter wieder zu lieben

Eine kleine Prinzessin geliebt und
Verloren doch eine Welt gewonnen
Voller Gefühl weiter zu leben sich
Auf neue Wunder wieder zu freuen

Staune wie sehr flüchtige Klänge
Rühren können während sie schon
Über die Straße langsam verklingen
Sitze ich tief gerührt einfach hier

Wie gut tut die Böse Buben Bar so
Romantisch klingend mir und sehe
Im Augenblick die liebe Freundin
Ganz Toms Liedern hingegeben

Solches Glück mit anderen teilen
Bewegt und relativiert alles zugleich
Große Gefühle leben in mir weiter
Wohin immer sie irgendwann ziehen

jens tuengerthal 2.6.2019

Rückzugsfrieden

Montaigne ward 38 als er sich völlig
Von allen Geschäften zurückzog in
Seinen Turm voller Bücher um über
Sich und die Welt nun nachzudenken

Er war Erbe großer Güter die sein
Großvater der Fischhändler noch
Für die Familie einst erwarb und der
Vater noch fleißig mehrte und bebaute

Michel wollte mit all diesen Dingen
Am liebsten nichts zu tun haben um
Sich geistigen Fragen lieber zu widmen
Überließ so viel als möglich seiner Frau

Könige beriet er nur noch ausnahmsweise
Auf deren ausdrückliche Bitte hin manchmal
Aber lieber lebte er nun zurückgezogen mit
Seiner Bibliothek und in Briefen in der Welt

Natürlich ist es auch viel Understatement
Wenn er sich als ahnungslos wie unfähig
Bezeichnet für alltägliche Geschäfte von
Denen er einfach nichts verstehen wolle

Er könne kaum einen Kohl von einem Salat
Unterscheiden wisse als Winzer nicht was
Es für guten Wein am Ende alles bräuchte
Wisse kein Ackerwerkzeug zu benennen

So hatte Michel Möglichkeiten und Mittel
Den geistigen Rückzug zu leben als Herr
Von Montaigne der vieles anderen überließ
Was wünschte ich mir solch ein Leben doch

Wer sich heute nicht alltäglich um nerviges
Auch kümmert erwacht bald erschrocken
Weil wir überall verwaltet und kontrolliert
Längst Opfer lebenslanger Bilanzen wurden

Kann mit ähnlicher Ignoranz ausgestattet
Sehr wohl bezeugen dass dies teuer wird
Einen zum Kohlhaas machen könnte schnell
Weil uns Nichtigkeiten alle Freiheit rauben

Einen Rückzugsfrieden mit Büchern finden
Im Turm oder Seitenflügel meiner Bibliothek
Wäre wohl mein Traum vom Leben allein ist
Dies im normierten System nicht vorgesehen

So müssen wir uns heute Wege suchen um
Zum berechenbaren Produkt zu werden was
Eine positive Lebensbilanz sofort vorweist
Nicht erst nach Jahren tiefer geistiger Arbeit

Gute Gedanken brauchen viel Zeit und Ruhe
Stabilität in der Lebensführung auch um sich
Auf wesentliches konzentrieren zu können
Geistige Prioritäten wirklich zu setzen

Ablenkung schon durch eigene Triebe gibt es
Immer wieder genug wie ich Narr mich nun
Zwei Jahre von bloß erträumter Liebe ablenken
Ließ die wie so vieles im Leben echolos blieb

Sich wieder zu konzentrieren um seinen Weg
Zwischen Rückzug und Reflektion zu gehen
Der Gesellschaft deine Gedanken zu schenken
Erfordert innerlich klare Entschiedenheit auch

Dafür konnte mir nichts besseres passieren als
Sich aus dem lächerlichen Spiel um Liebe als
Geteilten Traum wieder zu verabschieden so
Weh es tat so befreiend war es zugleich doch

Eine Frau die ständig Aufmerksam braucht
Sich vernachlässigt fühlt ohne genug Sex
Identität aus Aussehen allein noch zieht kann
Solchen Rückzug vermutlich nie nachvollziehen

Manche Menschen unternehmen ständig etwas
Sie bilanzieren die Welt nach ihrer Nützlichkeit
Durch die jene fallen die lieber nur nachdenken
Auch wenn sie im Ergebnis viel wichtiger sind

Eine Aufgabe im Rückzug zu finden um auf
Lange Sicht zu schreiben und zu denken
Lässt sich gesellschaftlich schwer rechtfertigen
Warum es nun auch Verse darüber gibt

Die Ruhe und Stabilität die eine völlig nervöse
Gemeinschaft dadurch finden könnten wie der
Langfristige Fortschritt sind wertlos und es sollen
Solche Menschen lieber einfach beschäftigt werden

Werde weiter für diesen geistig literarischen Weg
Als langfristig nachhaltigen Vorteil streiten der mit
Seinen Gedanken die Welt wirklich verändern kann
Statt nur ewig die Fassaden neu an zu pinseln

Worauf kommt es uns auf Dauer im System an
Welche Gedanken gestalten die Zukunft und wie
Können jenseits der Institutionen freie Denker sich
Freiräume zur Gestaltung langfristig suchen

Lange boten Klöster vielen Menschen eine Welt
Geistigen Rückzugs doch scheint es albern als
Vernünftig aufgeklärter Mensch den Aberglauben
Als Vorbild für die Zukunft sich wieder zu wählen

Flaneur und Literat der über die Welt nachdenkt
Während er durch seine Stadt wandert und darüber
Schreibt was ihm dazu einfällt wäre genug und es
Fragt sich wer diese Werte gut verkaufen könnte

Das Netz als Plattform mit sozialen Netzwerken
Ein Schlüssel zu dieser Freiheit vielleicht sofern
Es genug gäbe die geduldig diesem Geist folgten
Um neue Gedanken sich entwickeln zu sehen

Erste Gedanken tauchen endlich wieder auf
Wohin es konstruktiv gehen könnte um sich
Auf das wesentliche zu konzentrieren also
Lesen um darüber nachzudenken allein

Aus der Lähmung als Ehemann nun befreit
Was Montaigne ganz nebenbei auch war
Wenn auch weniger überwacht wohl dabei
Sondern eher entlastet lebe ich wieder auf

Der Rückzugsfrieden ist ein künftig wichtiger
Maßstab der Gestaltung glücklichen Lebens
Das nicht um die Welt mehr jettet sondern
Bei sich lieber als hehres Ziel ankommt

Die Zukunft wird nachhaltig sein oder keine
Warum es auch auf die innere Zielsetzung
Im Bewusstseinswandel dabei noch ankommt
Von der Urlaubs-Junkies noch fern sind

Der vorige Woche gefasste Gedanke der neuen
Vom kantschen Geist der Toleranz geprägten
Kultur gehört hier hin wie neue Modelle eines
Sicheren dauerhaft geordneten Miteinanders

Wie verhindert die Demokratie ihre eigene
Abschaffung und Behinderung durch alle
Populisten was setzt diesen vernünftig noch
Schranken für eine freiere Zukunft aller

Können Fachleute und Spezialisten diskutieren
In den gewohnten Mustern oder freie Denker
Unbefangen neu denken um zu gestalten statt
Erwartete Reaktionen immer zu bestätigen

Doch liegt es mir fern hier mit geistigen Produkten
Wie Ergebnissen der Ernte als Bauer zu werben
Ziehe mich einfach zurück und denke weiter nach
Und die Welt kann davon lesen wenn sie mag

Vielleicht gehört Bescheidenheit auch dazu
Sich nicht verkaufen zu müssen als Freiheit
Die geistigen Welten unabhängige Größe gibt
Aber das lässt sich logisch kaum vermarkten

Dieser Weg ist auch dornig und liegt sicher nicht
Jedem der lieber mit anderen sich ständig auch
Über Belanglosigkeiten austauschen möchte doch
Scheint er mit wertvoll genug ihn nun weiterzugehen

Flaneur und Autor zu sein der sich Gedanken macht
Ohne sich damit zugleich vermarkten zu wollen ist
Noch etwas speziell im luftleeren Raum doch muss
Keiner sich für das rechtfertigen was er im Wesen ist

Leider müssen wir es doch tagtäglich um nicht durch
Muster der Begutachtung eines normiert beschränkten
Systems voll realer Idioten zu fallen die eben tun was
Sie sollen um damit gut zu funktionieren auch

Eine Sonderrolle einzunehmen zwischen den Welten
Liberale Freiheiten klar zu verteidigen und wider alle
Autoritären Sichten zu wettern der Freiheit wegen
Als Künstler weder links noch rechts zu sein

Es werden sich Wege finden diesen Weg zu gehen
Irgendwann werden ihn welche schon wertschätzen
Bis dahin mache ich was ich kann und will auch wenn
Viele mich für einen faulen Verrückten dabei halten

Denke es braucht dringend diese Menschen die
Keine Partei nehmen und lieber zwischen Welten
Stehen als sich abzugrenzen als überzeugte Bürger
Konsequent ihr rein geistiges Dasein zu führen

Es braucht geistige Entschleunigung in allem
Die zugleich die Komplexität erfasst jenseits von
Berufsgruppen in die Welt nur zu schauen um
Diese als Ganzes in Zukunft mit zu gestalten

Sollten sich Geist und Erfahrung verkaufen lassen
Die Worte gut vermarkten möge das wer tun der
Genug für beide auch übrig noch ließe was dem
Zwischenzustand eine neue Legitimation gäbe

Hätte nichts dagegen als eher liberaler Geist
Doch soll dies machen wer vermarkten kann
Damit Denker und Dichter das ihre tun können
Statt sich mit lächerlichen Zahlen zu plagen

Doch braucht es Legitimation weder je noch
Irgend weil Zweck an sich ist wovon ich überzeugt
Was ich nun ohne Rittergut leben werde weil
Rückzug und Reflektion mancher nötiger ist

Dies zu erkennen ist eine riesige Freiheit
Nach der zu streben glücklich mich befreit
Weil es alle alberne Rechtfertigung nun
Entbehrlich macht im geordneten Rückzug

jens tuengerthal 2.6.2019

Sexgefühl

Ohne Gefühl für
Einander bleibt Sex öde
Gymnastik allein

Liebe kann stören
Aber sich erspüren hilft mehr
Als alle Technik

Zu viel Gefühl stört
Ohne Gefühl fehlt etwas
Dazwischen kommt es

jens tuengerthal 2.6.2019

Lustfreiheit

Lust frei genießen
Statt immer gehemmt zu sein
Durch Gefühl ein Traum

Dachte lange noch
Sex bräuchte Gefühle
Richtig gut zu sein

Log es mir gerne
Liebeskompatibel vor
Als guter Gatte

Auch Illusionen
Von Gefühl sterben schneller
In der Wirklichkeit

Erotik ist nur
Tarnung der Dummheit für den
Lächerlichen Sex

Onanie aber
Bleibt Liebe an und für sich
Und ewig treu

jens tuengerthal 2.6.2019

BeKloppt

Klopp hat nun einen
Titel gewonnen was wohl
Wert genug steigert

Image oder echt
Verkauft sich Gefühl besser
Als Marke am Markt

Kloppkompatibel
Sind alle die Sympathie
Gerne erwerben

jens tuengerthal 2.6.2019

Erwartungslos

Alles aufgeben
Macht völlig erwartungslos
Was könnte mehr sein

Liebe erst möglich
Ohne jede Erwartung
Hat endlich Freiraum

Sein wird wirklicher
Wo es niemand genügen
Will glücklich zu sein

jens tuengerthal 2.6.2019

Realismuswut

Macht Realismus
Wütend oder ernüchtert
Einfach mal wieder

Sehe ich Frauen
Realistisch wäre ich
Künftig vorsichtig

Betrachte ich sie
Nüchtern und ohne Liebe
Wäre ich empört

Beides aber ist
Völlig unrealistisch
Bei meiner Neigung

So ohne Lösung
Nach Logik oder Vernunft
Schaue ich gern weg

Es änderte nichts
Irgendwas nun zu wollen
Erlebe lieber

Traue keiner mehr
Aber glaube an Liebe
Für einen Moment

Für die Ewigkeit
Leben ganz im Augenblick
Und schnell vergessen

Genuss ist alles
Mehr nur eine Illusion
Ewig sind wir tot

jens tuengerthal 2.6.21019

Naheliegend

Nahles legte Amt
Nieder was naheliegend
Scheint lag Lösung fern

Wer übernimmt nun
Für neue Grabenkämpfe
Uneinig Partei

Linke und Rechte
Schieben einander Schuld zu
Alles wie immer

Wer ist gescheitert
Hier Person oder Partei
Wohl ohne Zukunft

Für Aufbruch opfern
Die Frauenrolle eben
Offenbart vieles

Ein falsches Zeichen
Keine Perspektive mehr
Trauriges Ende

jens tuengerthal 2.6.2019

Freiheitsglück

Welch Glück ist es doch im Café
Am Platz sitzend nett zu plaudern
Mit zwei Damen aus Skandinavien
Die zur rechten sehr nah sitzen

Schnell entspannt sich neugierig
Ein Gespräch miteinander endlich
Gänzlich unbefangen genießen
Was der Zufall der Nacht zaubert

Geistige Nähe über Literatur wie
Die Liebe zu Berlin und das Glück
Gerade hier beieinander zu sitzen
Den Augenblick zu genießen

Zwischendurch plaudern sie wieder
Miteinander auf schwedisch ohne
Das ich nur ein Wort verstünde lebt
Europa im griechischen Café hier

Ein zu lange mit trauriger Erinnerung
An verlorene Liebe und hier geteilte Zeit
Besetzter Ort wird mit sehr erträglicher
Leichtigkeit neu belebt als mir Heimat

In der Freiheit wieder anzukommen
Glück der Begegnung frei genießen
Als Flaneur lauschend beobachten
Berührung sinnlich schön zu erleben

Wie gefangen war meine Natur doch
Was genieße ich die große Freiheit
Nach dunkler Hölle unter Sternen
Am Platz wird Glück wieder fühlbar

Die Welt wird eine völlig andere
Wo wir sie neu betrachten lernen
Scheint wieder zum Verlieben schön
Den Augenblick zu genießen genügt

Alles Verlorene verliert sich im nichts
Seiner immer Leere immer mehr
Während das Leben aufregend neu
Die Zeit wieder frei tanzen lässt

Welch Glück hab ich doch im Café
Am Platz sitzend nett zu plaudern
Mit zwei Damen aus Skandinavien
Die einfach immer näher kommen

jens tuengerthal 1.6.2019

Samstag, 1. Juni 2019

Klimaglaube

Finde Greta toll
Unterstütze ihren Kampf
Zumindest wortreich

Aber ist es auch
Vernünftig was ich glaube
Wissen wir wirklich

Alle Glaubensformen
Verkünden stets Wahrheiten
Selten Wirklichkeit

Können Kinder die
Welt besser heute retten
Als taube Alte

Gefährden wir echt
Klima oder glauben wir
Nur gern gehörtes

Wissenschaft stimmt zu
Teilweise noch zumindest
Wer immer bezahlt

Weniger Heilige
Aber etwas mehr Vernunft
Brächte uns weiter

jens tuengerthal 1.6.2019

Höllentor

Wo es wieder aus
Der Hölle hinausging sei
Hier nun berichtet

Alle Hölle ist
Immer alleine in uns
Wir wählen sie selbst

Aus wie Eingang auch
Suchen wir nach gusto uns
Klar und Wahrheit hilft

Liebe lähmt alles
Vor allem gern die Vernunft
Trübte lang den Blick

Gefühl machte blöd
Im Schatten der Schönheit mich
Ganz zu verlieren

Bewusstsein und Verstand
Ließen Wesen erkennen
Die ich lieber mied

Die Hölle verlässt
Wer seine Ängste verliert
Glücklich sein möchte

jens tuengerthal 1.6.2019

Sehnichts

Nichts sehen wäre
Unendliche Erkenntnis
Das mehr niemals ist

So meine ich nur
Immer wieder nichts dabei
Sehen zu können

Wenig zu wissen
Erkennen wäre genug
Als Nichtsnäherung

jens tuengerthal 1.6.2019

Auslauf

Genug gelaufen
In drei Monaten nun fast
Viertausend schon weit

Fünfzehn Kilo seit
Weihnachten weggelaufen
Ganz ohne Absicht

Liebeskummer kann
Dich völlig auffressen wenn
Du nicht vor wegläufst

War lang genug weg
Endlich wieder zuhause
Genieße ich lieber

Liebe verloren
Erleichterung gewonnen
Alles wurd besser

Laufe nun weiter
Alleine nach meiner Lust
Es zu genießen

Habe gewonnen
Übergewicht verloren
Freiheit kam zurück

jens tuengerthal 1.6.2019

Teefeinschmecker

Tee ist wie gemacht
Für Feinschmecker des Genuss
Sich Zeit zu nehmen

Sorte Menge und
Wassertemperatur sind
Entscheidend zum Glück

Vielfalt genießen
Nach Stimmung mit Ritual
Gibt Leben Rahmen

jens tuengerthal 1.6.2019

Tageshell

Nach Monaten in
Dunkelheit gefangen hat
Licht einem Mehrwert

Vom Vorhang gedämpft
Strahlt hellster Tag hier herein
Bin fast geblendet

Gewöhne mich erst
Langsam an den Überfluss
Im Leben voll Glück

jens tuengerthal 1.6.2019

Sterbenstod

Tote sind egal
Sie sind einfach nicht mehr da
Sterben berührt mehr

Der Übergang macht
Ganz vielen Menschen noch Angst
Er entgrenzt einfach

Schwellen überschreiten
Erfordert immer großen Mut
Ohne zu wissen

So lange wir noch
An ungewisses danach
Glauben bleibt es so

Vorm Nichts muss keiner
Irgend Angst wieder haben
Befreien wir uns

Sterben erleichtert
Am Ende nur vom Leben
Nichts erwartet uns

Sterbenden sagen
Es erwartet euch nur Nichts
Könnte wohl helfen

Wir können Seelen
Glauben oder eben nicht
Sie sind relativ

Ohne ohne Angst
Leben genügt zum Genuss
Freiheit im Nichts

jens tuengerthal 31.5.2019

Tiefenbefreiung

Wie echter Tiefgang
Als Gegensatz befreit bleibt
Einfach erstaunlich

Ein bloß Briefwechsel
Wie ein wenig Lektüre
Ließ tiefer blicken

So wurde wieder
Bewusst was wirklich wichtig
Dauerhaft mir ist

Will nichts schlecht reden
Was ein Traum von Liebe war
Aber wenig blieb

Glaubte lang alles
Glück der Welt nun verloren
Merkte was fehlte

Geistige Welten
Tragen tiefer und weiter
Als Schönheit und Lust je

Es bleibt Erinnerung
An schönen Liebestraum
Friedrich verflogen

jens tuengerthal 31.5.2019