Samstag, 8. Juni 2019

Glücksdauer

Nach Jacques der Fatalist von Denis Diderot

Glück ohne Dauer
Wird Vergnügen nur genannt
Sagt der Fatalist

Vergnügen einfach
Genießen genügt manchen
Macht Leben leichter

Nichts ist von Dauer
Also alles Vergnügen
Genießen wir es

jens tuengerthal 7.6.2019

Endesdank

Am Ende danken
Für auch wunderbare Zeit
Macht zufriedener

Ein gutes Ende
Liegt mir im Wesen näher
Als Rache und Hass

Habe tange gekämpft
Aber nun losgelassen
Was sich gut anfühlt

Dankbar und glücklich
Für neue Erfahrung auch
Alles ist gut so

Fliegen lassen macht
Frei für ein Leben danach
Schenkt beiden Zukunft

Komme was wolle
Keine muss ersetzt werden
Es bleibt einmalig

jens tuengerthal 7.6.2019

Freitag, 7. Juni 2019

Depressionsglück

Eine Depression lässt dich erst
Das Glück des Lebens wirklich
Schätzen wie die Schönheit des
Moments danach voll auskosten

Manchmal noch wellenweise kommt
Die große Traurigkeit wieder über mich
Trauere ich um meine große Liebe
Wider alle Vernunft und vorige Verse

Doch wie nach einem schweren Sturm
Ebben die Wellen langsam ab sind nicht
Mehr so hoch und stark mich nochmal
Völlig aus dem Leben zu werfen

Wer die große Traurigkeit die alles dann
Um dich hässlich und furchtbar macht
Noch nicht kennt mag glücklich damit sein
Doch wer es kennt kann um so mehr genießen

Diese Chance genutzt zu haben als mich
Der Schmerz und die Verzweiflung ergriffen
Das Leben mir völlig wertlos erschien ohne
Die wunderbarste Frau der Welt war gut

Es hat mir gezeigt wie tief ein Mensch
In sich versinken kann auch in völliger
Hilflosigkeit monatelang wie gelähmt ist
Sich am kleinsten Lichtstrahl noch hält

Als mir irgendwann klar wurde es ist gut so
Du siehst sie besser nie wieder nach allem
War das Gefühl der Liebe noch nicht weg
Sondern wogte noch einmal viel höher

Unvorstellbar schien mir ein Leben ohne
Ihre süßen Füße zu küssen oder mich um
Sie bei ihren Zusammenbrüchen zu sorgen
Zärtlich neben der Liebsten einzuschlafen

Noch immer während ich dies schreibe
Pocht schmerzvoll die Erinnerung weiter
Liebe lässt sich keinen Abgang befehlen
Auch wenn es nun Gründe genug gibt

Doch genieße ich dabei einen feinen Tee
Der Vanilleduft erinnert an ihren Schoß
Den ich zwei Jahre genießen durfte
Was doch ein relativ langes Glück war

Länger hätte ich es vermutlich nicht mehr
Ertragen wäre wahnsinnig geworden
Unter ihren wechselnden Stimmungen
Die dauernd alles infrage stellen mussten

Gestehe mir die Trauer um Schönes zu
Nehme mir Zeit den Schmerz zu heilen
Um die große Freiheit wieder zu genießen
Die sich in Momenten schon wieder zeigt

Hätte ich mich von ihr getrennt wofür ja
Vernünftig betrachtet immer viel sprach
Hätte ich mir zwar viel Leid erspart aber
Wäre um die tiefe Erfahrung gekommen

Leide nicht gerne am Herzbruch bin kein
Masochist und hätte lieber gänzlich darauf
Verzichtet im Leben doch ist es ein Glück
Zu wissen wie tief Liebe gehen kann

Es gab wie es war keine Chance mehr
Glücklich zu werden wir waren gefangen
In der Hölle der Mißverständnisse aus der
Uns nur der harte Bruch befreien konnte

Ob sie leichtlebig und oberflächlich ist
Mit wenig Tiefgang den nächsten angelt
Was mit ihrer Schönheit ein Kinderspiel
Ist für mich inzwischen egal geworden

Dank dieser Liebe bin ich um eine große Erfahrung
Reicher geworden kenne das Leben in
Völliger Dunkelheit ohne die kleinste Hoffnung
Wenn sogar deine Liebe auf dich einschlägt

Habe es überlebt was mir lange unglaublich schien
Immer wenn ich dachte ich wäre jetzt völlig am Ende
Kam ein noch größerer Schmerz aber auch
Dieser schaffte es nicht mich umzubringen

Bin tausende Kilometer voller verzweifelter Gedanken
Gelaufen und stand an mancher Brücke schon allein
Wie wertvoll wird da das erhaltene Leben
Völlig egal ob sie diese Gefühl je wert war

Die Depression gab mir somit die Chance
Über meine mir bekannten Schwächen
Hinauszuwachsen sie mir einzugestehen
Wie zu spüren dass ich dennoch liebend gönne

Aus dunkelsten Tälern wieder ans Licht zu kommen
Ist erstmal berauschend und blendend doch mehr
Noch lehrt es mich über Lebenskräfte
Die ich mir ungeprüft nie zugetraut hätte

Erniedrigt gehasst und völlig am Boden zerstört
Wieder aufzustehen und das Licht zu sehen was
Auch in der tiefsten Finsternis irgendwo scheint
Ist nicht einfach gewesen aber stärkt ungemein

Was soll mir noch im Leben passieren denke ich
Nichts könnte schmerzvoll schlimmer sein
Dabei ist sie mir fast völlig egal geworden
Mit ihrem hässlich kalten Benehmen und allem

So war auch diese Episode meines Lebens
In dem ich dem Tod schon in vielen Formen
Sehr nah begegnet bin eine Bereicherung
Die mich über mich hinaus wachsen ließ

Dankbar auch ihr für diese großen Gefühle
Versöhnt mit allem was war möchte ich auch
Die gefühlt große Liebe nicht mehr kleinreden
Egal was sie oder andere dazu noch meinen

Bin über mich hinaus gewachsen und fürchte
Nichts mehr weil alles danach nur besser ist
Bin nicht mehr gefangen in meinen Ängsten
Sondern kann mein Leben frei gestalten

Als hätte ich durch diese grausame Trennung
Wie meine unendlichen Zweifel am Leben ein
Zweites Leben geschenkt bekommen nun oder
Vielleicht auch das dritte oder vierte inzwischen

Dieses neue Leben kann ich frei gestalten
Wenn langsam die Kräfte zurückkehren
Muss vor nichts mehr weglaufen sondern lieber
Darüber schreiben um Erfahrung zu teilen

Depressionen sind etwas ganz furchtbares
Sie zerstören alles in dir und nehmen jede
Hoffnung aus dem Rest Leben aber sie zu
Überwinden zeigt dir erst all deine Kräfte

Habe vieles verstehen gelernt endlich was
Immer befremdlich mir eigentlich schien
Dadurch meinen Horizont sehr erweitert
Wofür ich dankbar bleiben möchte

Niemand konkretes auch ihr nicht aber
Dem Leben was doch stärker war als
Die Hoffnungslosigkeit nach dem Fall
Was gerade glücklich zufrieden macht

Sie war der Auslöser und quälte mich
Schlimmer und grausamer noch weiter
Aber es war meine Sache allein aus der
Eigene Kraft mich langsam wieder befreit

Kann und werde ohne sie leben will es auch
Sie spielt bei diesem Glück keine Rolle mehr
Wurde ein Stück meiner Liebesgeschichten
Wird irgendwann noch Literatur auch werden

Weiß nun ich kann alles schaffen auch wenn
Kein Wille mehr da war ging es noch weiter
So werde ich weiter meinen Weg nun gehen
Diese wunderbare Welt täglich zu genießen

jens tuengerthal 7.6.2019

Putzplan

Putzen zu planen
Hilft wieder Ordnung finden
Vor allem in sich

Es schöner haben
Macht Leben genussreicher
Gutes ist einfach

Ohne einen Halt
Blieb alles lange liegen
Zeit es zu ändern

jens tuengerthal 7.6.2019

Gewohnheitsfrei

Gewohnheit macht unfrei
Schafft immer gleiche Muster
Wiederholt einfach

Freiheit genießen
Könnte gute Gewohnheit
Wieder mir werden

Zu lange unfrei
Musste ich mich wieder an
Freiheit gewöhnen

Nun endlich befreit
Vom Terror der Gewohnheit
Als liebender Mann

Alles genießen
Was Leben einem schenkte
Erfordert Übung

Übe noch etwas
In Freiheit glücklich zu sein
Wird täglich leichter

jens tuengerthal 7.6.2019

Glücksgewöhnung

Glück ist gewöhnlich
Außergewöhnlich oder
Schon Normalität

Genieße nach Jahren
Im Ausnahmezustand nun
Normale Ruhe

Nichts könnte schöner
Gerade scheinen als so
Unaufgeregt sein

jens tuengerthal 7.6.2019

Donnerstag, 6. Juni 2019

Lustautonomie

Autonom werden
Wie Montaigne es empfiehlt
Umfasst auch die Lust

Genießen können
Aber nicht abhängig sein
Ist große Freiheit

Komisch daran ist
Es macht einen zum Wixer
Aber völlig frei

jens tuengerthal 6.6.2019

Lebenslachen

Über das Leben
Lieber täglich lachen statt
Darunter leiden

Manches ist absurd
Bleibt ewig unverständlich
Ist also ein Witz

Alles erklären
Oder verstehen wollen
Macht nur unglücklich

jens tuengerthal 6.6.2019

Teelust

Feinen Tee machen
Der in Ruhe genossen
Welten dir öffnet

Dafür Zeit nehmen
Um schon die Zubereitung
Zu Zelebrieren

Meditation und
Hochgenuss dann in einem
Glücklich mit allem

jens tuengerthal 6.6.2019

Gewitterflaneur

Bin beim schlimmsten Unwetter
Mit meinem Schirm in kurzer Hose
Raus um um den Platz zu flanieren
Das schöne Leben im Regen genießen

Nach wenigen Metern schon durfte ich
Einer jungen schönen Russin bereits
Unter meinem Schirm Asyl gewähren
Die sich sogleich vertraut einhakte

Vielleicht war diese sinnliche Nähe
Eher dem Unwetter geschuldet als
Der zufälligen Sympathie aber schön
War beides verbunden um so mehr

Verirrte mich in meiner Besserwisserei
Sogleich auf dem Weg zu ihr konnte
Aber mit ihr am Ende bei einer Umarmung
Herzlich darüber noch lachen

So hatte sich der kleine Spaziergang
Ungeplant etwas verlängert was doch
Ein Glück für mich jedenfalls war und
Wir freuen uns nun auf ein Wiedersehen

Dann noch im nachlassenden Regen
Ohne Donnergrollen alleine wie zuvor
Geplant beschwingt um den Platz flaniert
Durch dann wieder dampfende Straßen

Noch mit dem Zeitungsverkäufer geplaudert
Der mir seine große Tochter gleich vorstellte
Mit dem Späti-Besitzer Worte gewechselt
Einige Damen in Cafés angelächelt

Wie schön das Leben beim Unwetter
Werden kann wenn alle erleichtert
Endlich von großer Hitze am liebsten
Nackt im Regen tanzen würden

jens tuengerthal 6.6.2019

Gewitterlauschen

Nackt nach der Hitze
Erlösendem Gewitter nun
Lauschen macht glücklich

Alles fließt herab
Wind stößt böenweise zu
Kühler Erfrischung

Donner nimmt Spannung
Welche endlich Erlösung
Gewitter wie Sex

jens tuengerthal 6.6.2019

Sexhumor

Humor beim Sex
Ist erregender noch als
Die beste Technik

Das ineinander
Finden bleibt immer komisch
Ein Steckspiel eben

Lachen können hilft
Immer besonders wo es
Peinlich sonst würde

jens tuengerthal 6.6.2019

Lustkomik

Ist Sex noch komisch
Oder ernst zu nehmen
Als der Höhepunkt

Über Sex lachen
Weniger ernst zu nehmen
Lockert uns dabei

Unser tierisches
Verhalten komisch finden
Ist zivilisiert

Amüsant daran
Wie schematisch es abläuft
Immer wieder gleich

Gestöhn im Verlauf
Verkündet guten Erfolg
Gerne vorgetäuscht

Darüber lachen
Macht tierisches erst menschlich
Nimmt Sex seinen ernst

jens tuengerthal 6.6.2019

Liebeskomik

Ist Liebe komisch
Oder als bloßes Gefühl
Die reine Wahrheit

Gerne glauben wir
Liebe sei letzte Wahrheit
Obwohl nur Gefühl

Gefühle wechseln
Aussagen darüber sind
Relativ gültig

Alle Worte zu
Ewiger Liebe gelten
Zeitlich relativ

Liebe weniger
Ernst nehmen gefährdet die
Großen Gefühle

Wer Liebe ernst nimmt
Geht schnell verloren aber
Wer nicht verliert sie

Es bleibt hoffnungslos
Unvernünftig darüber
Zu lachen befreit

jens tuengerthal 5.6.2019

Mittwoch, 5. Juni 2019

Relativkomisch

Wie komisch ist
Die Relativität der
Letzten Wahrheit doch

Vollkommen sicher
Ein ganzes Leben lang hielt
Nur relativ kurz

Fraglich was länger
Jemals gültig noch wäre
Als große Liebe

Ist wirklich alles
Zeitlich relativ nur wahr
Fragt sich was noch bleibt

Versprechen lieber
Für sich behalten entbehrt
Späterer Lügen

Darüber lachen
Befreit vom Aberglauben
An Mädchenworte

jens tuengerthal 5.6.2019

Nichtslachen

Über nichts lachen
Wenn eine die alles war
Plötzlich Nichts wurde

Überall geblockt
Um unsichtbar zu werden
Löste sich in nichts auf

Statt Mutmaßungen
Über hysterisches Nichts lachen
Befreit unendlich

jens tuengerthal 5.6.2019

Sommerstimmung

Ein Sommerabend
Bei letzter Hitze am Platz
Dämmern genießen

Damen mit Fächern
Wedeln sich Erholung noch
Vor rosa Himmel

Stimmung gelöst
Heiteres plaudern über nichts
Aber engagiert

jens tuengerthal 5.6.2019

Elendshumor

Some things in life are bad,
They can really make you mad,
Other things just make you swear and curse,
When you're chewing life's gristle,
Don't grumble,
Give a whistle
And this'll help things turn out for the best.
And...

Always look on the bright side of life.
[whistle]
Always look on the light side of life.
[whistle]

Wenn du mal ganz am Ende bist
Nichts mehr schlimmer kommen kann
Du nicht mehr kannst oder willst dann
Lach über dich und dein ganzes Elend

Keiner muss immer die gute Seiten
Des Lebens fühlen oder sehen denn
Manchmal ist das Leben einfach elend
Aber dann lach lieber statt zu heulen

Schlimmer konnte es nicht mehr kommen
Dachte ich im Elend verlorener Liebe nun
Hoffte es würde aufwärts gehen aber dann
Sprang mein Nachbar einfach in den Tod

Geht mich nichts an seine freie Entscheidung
Wenn er denn noch so frei überhaupt war
Aber das nehme ich immer lieber noch an
Um ihm am Ende seine Würde zu geben

Keine drei Meter vor meinem Schlafzimmer
Das ich so lang mit der Liebsten noch teilte
Wo ich sie jede Nacht sehnsüchtig vermisse
Sprang er von oben zu seinem Ende vorbei

Das Leben hat manchmal einen ziemlich
Schwarzen Humor denke ich heute dazu
Außer darüber zu lachen hilft nichts mehr
Wie über mich und meine Todessehnsucht

Nicht mehr lebenswert schien mir alles
Wusste nicht wie ich es aushalten sollte
Während sie schon glücklich verliebt war
Wurde ich zur lächerlichen Witzfigur nur

Über Witzfiguren kannst du heulen wenn
Du es gerade zufällig bist oder lachen
Hab mich für Lachen entschieden über die
Immer unmögliche Liebe zu einem Mädchen

Es geht tatsächlich immer noch viel schlimmer
Wollte es kaum glauben auch vorstellbar war
Solch inneres Elend in toter Wüste mir nie
Rettete mich immer mit der nächsten schnell

Betrachte lächelnd das Elend und überlege was
Der nächste Streich gegen meine Contenance
Sein wird und wie ich es schaffen werde dazu
Noch lächelnd vom Feld eines Tages zu gehen

Vielleicht ist das Leben nur ein langer Witz
Auf dessen Pointe wir bis zum Ende warten
Dann kommt zwar auch nichts mehr für uns
Aber auch das hat ja irgendwie schon Humor

Du musst nicht immer auf die gute Seite schauen
Darfst auch elend leiden und mal jammern wie ich
In Versen seit Monaten um meine verlorene Liebe
Aber irgendwann solltest du über dich dabei lachen

Als ich an meinen Nachbar dachte überlegte ich
Sollte ich das nun auch einfach tun weil doch alles
Gefühlt immer schlimmer nur wurde es gar keine
Perspektive mehr für mich gab und lachte darüber

Klar fühle ich mich genauso elend jeden Tag wieder
Liebe die wunderbarste Frau die sich wie eine Hure
Billig mir gegenüber verhielt noch so sehr was aber
Grund genug ist endlich darüber auch zu lachen

Solche Geschichten stehen zu tausenden in der
Weltliteratur und werden mit Sicherheit noch viele
Geschrieben aber eigentlich ist die ganze Liebe
Doch ein Witz und ich eine komische Figur

Glaubte an große Liebe und für immer und ewig
Wie wir es uns immer wieder versprochen haben
Nun weiß ich wie lang die Ewigkeit wirklich ist
Grund genug auch ewiges Elend zu verlachen

Lebe und habe widerwillig lange nur überlebt
Genug Menschen sterbend gepflegt lange Zeit
Selbst dem Tod schon wirklich entsprungen
Sollte ich über das Elend einfach lachen

Es kann immer noch schlimmer kommen
So erwarte ich neue Schläge gelassener
Ob sie meine Liebe je wert war ist ganz egal
Alle tragischen Liebesgeschichten sind komisch

Am Ende überleben wir irgendwie lachend
Oder sterben halt jammernd weil wir uns
Im beschränkt kleinen Elend zu ernst nahmen
Da kann ich doch besser nur drüber lachen

jens tuengerthal 5.6.2019

Befriedigungsglück

Befriedigung scheint
Geteilt mir als höchstes Glück
Allein in Ordnung

Umgekehrt wäre
Ehrlicher weil natürlich
Jeder für sich bleibt

Lügen der Liebe
Aufdecken ist Aufklärung
Also Befreiung

jens tuengerthal 5.6.2019

Verbesserung

Was gut tut noch mehr
Genießen statt sich quälen
Tut immer besser

Nach Verbesserung
Streben heißt immer wachsen
Übe mich darin

Leben könnte so
Über mich hinaus wachsen
Als ein Hochgenuss

jens tuengerthal 5.6.2019

Harmoniestreben

Es ist natürlich
Nach Harmonie zu streben
Zumindest mit sich

Manche Harmonien
Erzeugen miteinander
Laute Mißtöne

Wichtiger noch als
Erzwungene Harmonie
Ist Einklang mit sich

jens tuengerthal 5.6.2019

Ordnungsliebe

Ordnung zu schaffen
Gibt Leben Freiheit wieder
In klarem Rahmen

Chaos ist genial
Aber nur als Gegenüber
Innerer Ordnung

Räume gerne auf
Leben endlich zu führen
Statt verführt zu sein

jens tuengerthal 5.6.2019

Liebesklar

Große Liebe bleibt
Kleine verschwindet wieder
Leben ist einfach

Kleine Liebe scheint
Manchmal größer als wirklich
Will nicht verschwinden

Was gegen Willen
Bleibt kompliziert unnötig
Einfaches Leben

jens tuengerthal 5.6.2019

Zuversicht

Überlebt haben
Gibt unendlich Zuversicht
Alles wird besser

Was nicht schlimmer geht
Kann nur noch besser werden
Führt allein aufwärts

Alles durchlitten
Jede Hoffnung verloren
Kommt bald Land in Sicht

jens tuengerthal 4.6.201

Dienstag, 4. Juni 2019

Nahtoderfahrung

Heute Nacht während ich mich
Im Bett schreibend enttäuschte
Über die verlorene große Liebe
Sprang mein Nachbar in den Tod

Er war wohl sofort tot wurde nur
Von der Polizei entfernt die noch
Die Spuren mit Sand verwischte
Den der Hausmeister auffegte

Hätte auch ich sein können war
Der erste Gedanke als ich es
Vom Nachbar dem Künstler
Betroffen erzählt bekam

Fragte mich dann laufend gleich
Ob ich es nicht hätte sein sollen
Der doch schon lange genug hat
Sich aber für das Leben entschied

Hörte den Knall und die Geräusche
Danach deutlich aber dachte mir nur
Es wird die frühe Müllabfuhr sein was
Ja irgendwie treffend diesmal war

Es wurden die Reste eines Menschen
Der nicht mehr sein wollte entsorgt und
Die Spuren beseitigt damit das Leben
Seinen Lauf ungestört nehmen kann

Der Tod kam mir so ungeahnt ganz nah
Hörte ihn sogar die Treppe zuvor noch
Hochgehen hätte es vielleicht verhindern
Können sagte ich mir etwas vorwurfsvoll

Wollte nichts von draußen mehr hören
In der Nacht und ging nicht ans Fenster
War damit beschäftigt mein Leben noch
Durch die Enttäuschung doch zu retten

Glaube nicht an höhere Zeichen oder
Sonstige himmlische Kräfte die mir
Damit etwas sagen wollten vielleicht
Das Leben ist mir wichtiger als ihm

Ob er Gründe dafür hatte oder einfach
Krank und damit hilflos war weiß ich
Nicht aber ich respektiere ihn als frei
Muss ihn dazu nicht krank reden

Verstand den Wunsch nicht mehr
Zu sein viel zu gut nach Monaten
Mit immer unerträglichem Schmerz
Was immer es war er hat es hinter sich

Sich währenddessen für das Leben
Zu entscheiden und den Tod dafür
Zu ignorieren als wenige Meter weiter
Er ihn wählte zeigt mir meine Kraft

Ignorierte den nahen Tod der mich
Nur als aufgeregte Erzählung viele
Stunden später einholte und es war
Gut so sich endlich zu enttäuschen

Gründe lieber zu sterben finden sich
Depressiv immer leicht wenn du alles
Was du liebtest verloren hast aber ich
Habe bewusst nun das Leben gewählt

Wie leicht könnte ich wieder schwanken
Trotz der endlich Enttäuschung blieb ja
Der große Schmerz in mir erhalten steht
Die Leichtigkeit noch auf dünnem Eis

Der Nachbar der den Tod nun wählte
Zeigt mir nur wie nah ich ihm auch war
Wie dankbar ich für meine Kraft sein kann
Es auch ohne Hoffnung auszuhalten

So feiere ich endlich enttäuscht nun
Lieber das Leben ganz nüchtern bei
Rosentee in der Stammbar am Platz
Was hab ich nochmal Glück gehabt

Leid tun mir Tote nicht sie sind ja
Nicht mehr und also frei von allem
Sehr leid tun mir die Angehörigen wie
Die Freundin wenn sie nicht Grund war

Leben kommt und geht wieder manchmal
Geht es ganz schnell und das Nichts
Kommt dir näher als geahnt während
Du dich für dein Leben entscheidest

Es stellen sich keine weiteren Fragen
Er hat sich entschieden ist nicht mehr
Auch das ist Ausdruck unserer Freiheit
Sie respektieren wahrt die Würde uns

Ganz nah kam mir der Tod heute der
Einfach alles in Nichts verwandelt aber
War trotz immer noch Schmerzen nicht
Irgend verlockend mehr mir wie gut

jens tuengerthal 4.6.2019

Zufriedenheiter

Mit sich zufrieden
Gegen niemanden kämpfen
Hält länger heiter

Als höchstes Gut die
Zufriedenheit ehren statt
Immer mehr wollen

Liebe kommt und geht
Zufriedenheit bringt dauerhaft
Mehr sicheres Glück

jens tuengerthal 4.6.2019

Erledigt

Alles erledigt
Zeit endlich zu gesunden
Sich Gutes zu tun

Nachsichtig zärtlich
Wieder mit mir lieber sein
Statt Schatten jagen

Bei großer Hitze
Lieber viel Ruhe wählen
Ende kommt allein

jens tuengerthal 4.6.2019

Perspektivwechsel

Die Perspektive
Wechseln eröffnet neue
Horizonte stets

Wodurch alles uns
Weniger dramatisch scheint
Tragödie erst wird

Wie wenig genügt
Dinge zu ändern kann viel
Relativieren

jens tuengerthal 4.6.2019

Montag, 3. Juni 2019

Platzstimmung

Viele Tische sind belegt
Vorm Café das Nachts zur
Bar hier am Platz wird
Von Innen klingt Musik

Menschen plaudern fröhlich
Kenne wenige heute hier
Kaum Paare eher getrennt
Geschlechtlich unter Freunden

Viele Männer auch mit Bärten
Damen sommerlich leicht noch
Nach großer Hitze und Gewitter
Zwei Damen vor mir reden englisch

Seltsam fremd und belanglos
Scheint mir diese vertraute Welt
Sitze als Flaneur nur daneben
Gänzlich ungerührt beobachtend

Kühler Wind weht angenehm
Um den Platz rauscht durch die
Hier Bäume hörbar die Damen
Reiben sich fröstelnd die Arme

Menschen beschäftigen sich mit
Einander um nicht allein zu sein
Doch scheint dies oft nur Ersatz
Für eine Suche nach irgendwas

Junge blonde Dame die Haare
Hochgesteckt im süßen Kleid
Gestreift raucht elektrisch etwas
Nervös bis er breirschultrig kommt

Völlig verändert dann ihr Verhalten
Haltung Lächeln und Gesten zeigen
Sie will gewollt werden im immer
Gleichem Spiel der Geschlechter

Erschreckend fast wie schlicht
Auf den ersten Blick durchschaubar
Dieses Spiel immer läuft und er redet
Ruhig zur Sache lässt sie zappeln

Dann kommt eine Dame wie er zuvor
Aus dem Haus hier begrüßt ihn innig
Sie eher nebenbei redet mit ihm und
Gibt ihm einen Schlüssel nebenbei

Die andere die zuerst da war sichtlich
Nervös spielt an ihrem Ohr und legt
Eine Hand zur Beruhigung in ihren
Schritt die Beine noch auseinander

Inzwischen schlug sie die Beine über
Ihre Hand immer wieder in den Haaren
Sucht sie Nähe über den Tisch mit ihren
Darauf ausgestrecktem Armen noch

Er ignoriert es und reagiert körperlich
Gar nicht wie ein muskulöser Fels
Während sie mit den Händen redet
Sich immer wieder irgendwo berührend

Sie spricht immer engagierter wobei
Sie zwischendurch ihre nackten Beine
Streichelt und macht ihm endlich den
Erwartbaren Vorschlag den er ignoriert

Ein etwas tumber Kerl denke ich doch
Macht er instinktiv alles richtig sie so
Völlig gelassen immer nervöser macht
Das immer gleiche Spiel mit alten Rollen

Erkenne die ewig gleichen Muster die
Du beteiligt völlig ignorierst als seist du
Blind und blöd durch die Lust geworden
Wende mich gelangweilt davon ab

Was weiter bei den beiden passiert
Ist klar und folgt dem immer Drehbuch
Genau wie der später Sex sich meist
Langweilig wiederholt auch ähnelt

Wie fremd ist dies Spiel mir geworden
Wie schlicht durchschaubar sind Frauen
Die nach uralten Mustern reagieren
Und wir glauben immer es sei einmalig

Männer spielen ganz entsprechend
Mit Erfahrung und gelassen lassen sie
Die Damen erstmal zappeln die sich
Umgekehrt zieren wo er sich bemüht

Frage mich ob ich jemals noch Lust
Auf diese immer gleichen Spiele habe
Es mich nicht schon vorab langweilt
Oder der Trieb dann stärker wird

So sitze ich als ferner Beobachter hier
Bemerke wie fremd mir diese Welt ist
Frage mich was ich noch wollen solte
Und weiß es doch eigentlich genau

jens tuengerthal 3.6.2019

Lebenswellen

Wollte nie Semann werden
Kann Seegang nicht leiden
Wird mir sofort übel bin halt
Landratte und Büchermensch

Nun werde ich ständig seit
Monaten hin und her geworfen
Geht es hoch und runter mit
Den schmerzenden Gefühlen

Fühle mich längst völlig verstört
Suche Halt in der Literatur doch
Gegen die wilde Natur hilft kein
Denken sie kommt einfach ungefragt

Wut wechselt mit Verzweiflung doch
Eines bleibt immer über allem noch
Präsent das Gefühl großer Liebe
Die alle Vernunft lange leugnete

Habe es aufgegeben zu leugnen
Bin ein Opfer hilfloser Liebe die
Kein Echo mehr findet ungehört im
Nichts der Belanglosigkeit verhallt

Weiß keine Hilfe daraus und es hilft
Kein Leugnen der Gefühle die immer
Größer als alles und stärker sind
Nehme sie nun als Leuchtturm mir

Große Liebe ist für immer dachte ich
So will ich es weiter glauben auch wenn
Der Leuchtturm im Nebel neuer Liebe
Längst für immer verschwunden scheint

Liebe eben unglücklich und muss nun
Den verbleibenden Rest Leben damit
Leben statt es zu leugnen was mich nur
Wahnsinniger noch immer wieder machte

Die Wellen von Liebe und Leben kann ich
Nie kontrollieren oder beherrschen sie sind
Stärker als alles und jeder Kampf um meine
Freiheit endete nur in größerer Verzweiflung

Wollte nie wieder ohne sie leben oder sein
Muss es nun wohl den Rest des Lebens
Darüber verzweifelt zu sein ist völlig normal
Nicht mehr zu leiden wäre lächerlich lieblos

So halte ich mich in künftigen Stürmen
Die Liebe und Leben in mir auslösen nun
An den Leuchtturm der Liebe der da ist
Was ich auch tat ihn zu ignorieren

Dann weiß ich zumindest warum ich nun
Traurig und etwas verzweifelt bin auch am
Leben und dem weiter so zweifle weil ich
Alles was ich als Traum liebte verlor

Habe bei dieser wunderbaren Frau wohl
Allen Grund ein Leben lang zu trauern
Statt die nächsten zu besteigen oder
Schmerzvolles Unglück zu verdrängen

Es ist was es ist sagte Erich Fried einst
Über die Liebe und so ist sie wie sie ist
Kommt als Sturm der Natur über uns
Gegen den wir uns nie wehren können

Ertrage möglichst vom sicheren Land aus
Diese Stürme denn Semann werde ich nie
Dann zumindest überrascht mich der Schmerz
Nicht mehr unerwartet und schwankend

Wieder und wieder wird es lange wohl noch
Wellenweise kommen und mich quälen was
Leben zur Hölle dann macht doch so ist es
Zumindest weiß ich ehrlich was los ist mit mir

In den Phasen zwischen den Stürmen kann ich
Endlich wieder genießen und lesen und dichten
Wie es meinem Wesen so ganz entspricht und
Vielleicht werden diese Zeiten immer länger

Kapituliere vor der größeren Kraft der Natur
Lasse sie ihres Weges ziehen wie sie ist
Versuche mich irgendwie dabei zu retten
Die Liebe ist eben stärker als alles

jens tuengerthal 3.6.2019

Hilflos

Um so mehr ich mir sage
Sie war meine Liebe nie wert
Desto stärker kommt das Gefühl
Dass sie die einzige immer ist

Habe sie an einen anderen längst
Verloren sollte einfach vergessen
Doch die Liebe wird immer größer
Besiegt alle Erfahrung und Vernunft

Nie gab es eine wunderbarere Frau
Gönne meinem Nachfolger sein Glück
Hoffe er weiß es auch zu würdigen
Anders als ich hilfloser Idiot zuvor

Vernünftige Gründe wegzulaufen gab es
Von Anfang an genug doch wiegen sie
Nichts gegen die Größe der Liebe die
Für mich einfach unsterblich bleibt

Will und kann sie nicht schlecht reden
Auch wenn sie Fehler wie wir alle hat
Täte ich alles sie wieder zu gewinnen
Weil die Liebe alles übrige besiegt

Packte eine kleine Kiste mit Sachen
Von ihr und für sie die ich hinterlege
Um sie nicht mehr sehen zu müssen
Weil ich dafür noch zu schwach bin

Schreibe ihr nichts mehr dazu von
Liebe und Verzweiflung damit sie
Frei ihr neues Leben genießen kann
Möchte ihr alles Glück gönnen

Sie wird diese Verse wohl nie lesen
Muss sich nicht um mein Leid kümmern
Soll ihren Weg ungestört gehen von
Alter verlorener und verspielter Liebe

Diese Liebe war mein Lebenstraum
Er wird es nun auch ehrlich bleiben
Egal was sie tut und wen sie liebt
Muss ich mit dem Verlust nun leben

Habe es selbst verschuldet durch
Fehler die ich zu spät bereute auch
Wenn sie sich unmöglich verhielt
Danach und alles auch auslöste

Das Geständnis endlos großer Liebe
Befreit mehr als Lügen der Vernunft
Warum sollte ich nicht weiter lieben
Wenn ich mir doch immer sicher war

Sie war die Richtige für ein Leben
Zumindest für mich leider war ich es
Für sie nicht und konnte nicht genügen
Verstehe schmerzvoll gestanden ihre Flucht

Natürlich war sie viel zu jung noch
Muss noch lange Erfahrung sammeln
War rasend eifersüchtig und trieb mich
In den Wahnsinn und trotzdem liebe ich

Liebe sie mehr als ich dachte dass ich
Je lieben könnte kann sogar darum ihr
Nun ihr hoffentlich Glück gönnen bleibe
Nur hilflos einsam verlassen zurück

Weiß keinen Ausweg aus dem Unglück
Als wäre sie unerwartet gestorben doch
Lebt sie nun ohne mich glücklicher wohl
Was meine Schuld ein Leben lang bleibt

Spüre wie aus der Aufgabe aller Vernunft
Dem Geständnis immer noch großer Liebe
In seiner ganzen Ehrlichkeit Kraft mir wächst
Für das nun entleerte Leben ohne sie

Der Plan mit dem Bücherturm war gut
Entspricht einem Teil von mir ganz auch
Wenn eine Hälfte weiter leidet wie ein
Gequälter Hund ständig heulen könnte

Spüre tief in mir die Tränen während
Draußen wilder Donner schon grollt
Sie werden wie immer nicht kommen
Bleibe hilflos es gibt keine Lügen mehr

An die große eine Liebe zu glauben ist
Wunderbar auch wenn es zugleich mich
Unendlich traurig macht weil ich sie nie
Mehr glücklich wohl leben werde können

Habe mit aller Liebe versucht zu kämpfen
Doch kämpfende Liebe ist schon längst tot
Gehofft sie würde unseren Traum erinnern
Doch kommt da nichts mehr an mich

Lasse sie nun endgültig los und frei damit
Sie ohne mich glücklich sein kann egal was
Aus mir ohne sie noch eimal werden kann
Bleibe alles verloren hilflos allein zurück

Zumindest am Ende ganz ehrlich gewesen
Diese wunderbare Frau war jedes Leiden wert
Werde diese schöne Liebe nie vergessen
Auch wenn wir viel zu oft unglücklich waren

Aus einer Depression sich zu befreien geht nie
Solange du dich über ihre Gründe noch belügst
Weiß nicht ob ich nun weiter wirklich komme
Zumindest weiß ich was ist und wen ich liebe

Leben kann dennoch wunderbar wieder sein
Allein das erlösende Gewitter nun ein Traum
Nach drückender Hitze des Tages befreit es
Wie ich mich von allen Lügen endlich löste

Bin ein Liebender und hatte die eine gefunden
Wollte nichts anderes mehr und konnte es
Dennoch nicht halten weil ich zu hilflos war
Zumindest das habe ich am Ende gelernt

War es die große Liebe wird wie irgendwann
Vielleicht zurückkehren oder auch nicht weil
Das Leben manchmal seltsame Spiele spielt
Hilflos schaue ich zu und erspüre was kommt

jens tuengerthal 3.6.2019

Seinsleichtigkeit

Wie unerträglich
Ist die Leichtigkeit des Sein
Ohne Liebe noch

Nach Monaten schon
Völlig vom Verlust betäubt
Scheint alles schwerer

Offenbar jedoch
War Leiden bloße Täuschung
Meiner Phantasie

Alles Gewicht nur
Illusion meiner Ängste
Ihr zuzustimmen

Reale Hölle
Grund genug beiden zur Flucht
Sie war nur schneller

Konkurrenz also
Bloß lächerlicher Platzneid
Einzig Drama Grund

Zeit für ernsthaftes
Abhaken und abheften
V wie Verflossen

Sein wird wieder leicht
Flügel wachsen ganz allein
Liebe verflogen

Wie unwichtig die
Eben noch große Liebe
Plötzlich werden kann

Sage es mir ernst
Endlich auch zu glauben was
Vernunft mir erzählt

Lächel mich dabei
Freundlich amüsiert an als
Etwas Verrückten

Normal lieben ist
Langweilig und gefühllos
Aber erleichternd

jens tuengerthal 3.6.2019

Teelieferung

Tee ist geliefert
Worden Genuss also auch
Künftig gesichert

Kleinigkeiten schon
Können Leben glücklicher
Machen als gedacht

Tee ist sicher nie
Nur Kleinigkeit für mich doch
Genossen viel mehr

jens tuengerthal 3.6.2019

Musikwühlen

Musik wühlt mich auf
Darum höre ich keine
Für gewöhnlich mehr

Musik weckt Gefühl
Das macht sie so wunderbar
Berührt ungefragt

Litt nach den Konzert
Wieder am Leben wie mir
Mehr als je zuvor

Wie große Dinge
Dadurch in mir geschehen
Kann ich genießen

Nur das Ergebnis
Der einsame Rest Leben
Bleibt unerträglich

Weiß nicht mehr wohin
Stille ewige Wohltat
Einfach zu sterben

Fliehe vor Musik
Überalles geliebte
Tötete mich fast

So gleicht mein Leben
Gänzlich geliebter Musik
Liebe bringt mich um

Liebe ist Leben
Alles fließt immer weiter
Belüge ich mich

Stelle den Ton ab
Lebe nun lautlos weiter
Ohne die Liebe

Höre es im Kopf
Klänge der Erinnerung
Verlorener Liebe

Existieren heißt
Das Leben ohne Gefühl
Wie ohne Musik

jens tuengerthal 3.6.2019

Sonntag, 2. Juni 2019

Dankbarkeit

Große Dankbarkeit
Für alles zu fühlen macht
Grenzenlos glücklich

Große Gefühle
Erleben können daran
Zu wachsen tut gut

Nach dunkler Hölle
Durch Sommersonne laufen
Genügt manchmal schon

Sonne ging unter
Gefühle verflogen nur
Erinnerung bleibt

Mit Erinnerung
Glücklich weiter zu leben
Verschönert alles

Schaue nun dankbar
Wieder wunderbare Welt
Im neuen Licht an

jens tuengerthal 2.6.2019

Lebensgenuss

Leben genießen
Weil es ist voller Gefühl
Traurigkeit und Glück

Intensiv fühlen
Offen für neues endlich
Wieder erleben

Leiden um schönes
Unendlich traurig verlorenes
Doch weiterlieben

Neues kann kommen
Wo Traurigkeit durchlitten
Gefühle befreit

Könnte nun sterben
Alles Große ganz erlebt
Lebe ich weiter

Was immer nun kommt
Kenne mich besser als je
Erwarte nichts mehr

Ganz erwartungslos
Glücklich überrascht werden
Wird noch alles gut

jens tuengerthal 2.6.2019

Weltverbesserer

Über Tom Engel in der Böse Buben Bar

Es gibt die Weltverbesserer
Die immer für etwas leben
Hoffen und bangen egal
Was sie auch tun Gutes wollen

Manchmal lohnt es sich im Elend
An diese Lichter auch zu denken
Um zu sehen wieviel Licht noch
Neben deinem Dunkel scheint

Warme dunkle Klänge des Klaviers
Berühren mich wieder mal ganz tief
Schmerzvoll erwacht Erinnerung
An all die verlorenen schönen Träume

Schon wechseln die Töne wieder
Lassen fröhlich mitwippen endlich
Die große gewonnene Freiheit fühlen
So weckt Tom Engel schönes in mir

Wie leicht zwischen Klängen je nach
Tempo und Takt auch Gefühle wechseln
Offenbart wie klein das Große doch ist
Gemessen am großen Fluss um uns

Plötzlich beschwingt die Beatles
Regen zum Tanzen an und dann
Wieder ganz zart neben bekannter
Melodie rühren mich einzelne Töne

Wie Musik Seiten in uns schwingen lässt
Gefühle in alle Richtungen wirbeln lässt
Zeigt wie lebendig Großes weiter lebt
Macht mich rührig dankbar irgendwie

Ob alle wohl so große Gefühle spüren
Bei den E-Piano Klängen hier frag ich mich
Es ist diese Welt so wunderbar wenn wir
Sie tief nur fühlen und Träume leben

Diesen jugendlichen Rausch nochmal
Mit allem erlebt zu haben macht dankbar
Ein früher heißer Abend im nun Sommer
In der Mitte Berlins bewegt tiefer als geahnt

Ganz romantisch beginnt es wieder
Ein Lied aus Zeiten als du dich noch
In Kneipen verliebt hast ohne dich
Zuvor online gedatet zu haben

Er hofft sie sei so einsam wie er
Sehnsüchtig schauen sie sich an
Ob sie sich auch so verliebt wie er
Singt Tom Engel groß Tom Waits

Wieder die ganz großen Gefühle
Tanzen in mir zwischen Schmerz
Der allertraurigsten Erinnerung
Und dem Glück nun hier zu sein

Wie reich ist dieses Leben manchmal
Was durfte ich alles großes schon fühlen
Welche Welt offenbart sich nun in mir
Voll Erinnerungen an Träume von Liebe

Musik weckt unendlich viel mehr in mir
Als ich gefangen im dunklen Tal noch
Ahnte was lebendig alles existiert nun
Auferstanden durch klingende Welten

Endlich befreit das Leben genießen
Mit all seinen Klängen auch wenn ich
Wieder scheiter ist das Leben zu schön
Es nicht weiter wieder zu lieben

Eine kleine Prinzessin geliebt und
Verloren doch eine Welt gewonnen
Voller Gefühl weiter zu leben sich
Auf neue Wunder wieder zu freuen

Staune wie sehr flüchtige Klänge
Rühren können während sie schon
Über die Straße langsam verklingen
Sitze ich tief gerührt einfach hier

Wie gut tut die Böse Buben Bar so
Romantisch klingend mir und sehe
Im Augenblick die liebe Freundin
Ganz Toms Liedern hingegeben

Solches Glück mit anderen teilen
Bewegt und relativiert alles zugleich
Große Gefühle leben in mir weiter
Wohin immer sie irgendwann ziehen

jens tuengerthal 2.6.2019

Rückzugsfrieden

Montaigne ward 38 als er sich völlig
Von allen Geschäften zurückzog in
Seinen Turm voller Bücher um über
Sich und die Welt nun nachzudenken

Er war Erbe großer Güter die sein
Großvater der Fischhändler noch
Für die Familie einst erwarb und der
Vater noch fleißig mehrte und bebaute

Michel wollte mit all diesen Dingen
Am liebsten nichts zu tun haben um
Sich geistigen Fragen lieber zu widmen
Überließ so viel als möglich seiner Frau

Könige beriet er nur noch ausnahmsweise
Auf deren ausdrückliche Bitte hin manchmal
Aber lieber lebte er nun zurückgezogen mit
Seiner Bibliothek und in Briefen in der Welt

Natürlich ist es auch viel Understatement
Wenn er sich als ahnungslos wie unfähig
Bezeichnet für alltägliche Geschäfte von
Denen er einfach nichts verstehen wolle

Er könne kaum einen Kohl von einem Salat
Unterscheiden wisse als Winzer nicht was
Es für guten Wein am Ende alles bräuchte
Wisse kein Ackerwerkzeug zu benennen

So hatte Michel Möglichkeiten und Mittel
Den geistigen Rückzug zu leben als Herr
Von Montaigne der vieles anderen überließ
Was wünschte ich mir solch ein Leben doch

Wer sich heute nicht alltäglich um nerviges
Auch kümmert erwacht bald erschrocken
Weil wir überall verwaltet und kontrolliert
Längst Opfer lebenslanger Bilanzen wurden

Kann mit ähnlicher Ignoranz ausgestattet
Sehr wohl bezeugen dass dies teuer wird
Einen zum Kohlhaas machen könnte schnell
Weil uns Nichtigkeiten alle Freiheit rauben

Einen Rückzugsfrieden mit Büchern finden
Im Turm oder Seitenflügel meiner Bibliothek
Wäre wohl mein Traum vom Leben allein ist
Dies im normierten System nicht vorgesehen

So müssen wir uns heute Wege suchen um
Zum berechenbaren Produkt zu werden was
Eine positive Lebensbilanz sofort vorweist
Nicht erst nach Jahren tiefer geistiger Arbeit

Gute Gedanken brauchen viel Zeit und Ruhe
Stabilität in der Lebensführung auch um sich
Auf wesentliches konzentrieren zu können
Geistige Prioritäten wirklich zu setzen

Ablenkung schon durch eigene Triebe gibt es
Immer wieder genug wie ich Narr mich nun
Zwei Jahre von bloß erträumter Liebe ablenken
Ließ die wie so vieles im Leben echolos blieb

Sich wieder zu konzentrieren um seinen Weg
Zwischen Rückzug und Reflektion zu gehen
Der Gesellschaft deine Gedanken zu schenken
Erfordert innerlich klare Entschiedenheit auch

Dafür konnte mir nichts besseres passieren als
Sich aus dem lächerlichen Spiel um Liebe als
Geteilten Traum wieder zu verabschieden so
Weh es tat so befreiend war es zugleich doch

Eine Frau die ständig Aufmerksam braucht
Sich vernachlässigt fühlt ohne genug Sex
Identität aus Aussehen allein noch zieht kann
Solchen Rückzug vermutlich nie nachvollziehen

Manche Menschen unternehmen ständig etwas
Sie bilanzieren die Welt nach ihrer Nützlichkeit
Durch die jene fallen die lieber nur nachdenken
Auch wenn sie im Ergebnis viel wichtiger sind

Eine Aufgabe im Rückzug zu finden um auf
Lange Sicht zu schreiben und zu denken
Lässt sich gesellschaftlich schwer rechtfertigen
Warum es nun auch Verse darüber gibt

Die Ruhe und Stabilität die eine völlig nervöse
Gemeinschaft dadurch finden könnten wie der
Langfristige Fortschritt sind wertlos und es sollen
Solche Menschen lieber einfach beschäftigt werden

Werde weiter für diesen geistig literarischen Weg
Als langfristig nachhaltigen Vorteil streiten der mit
Seinen Gedanken die Welt wirklich verändern kann
Statt nur ewig die Fassaden neu an zu pinseln

Worauf kommt es uns auf Dauer im System an
Welche Gedanken gestalten die Zukunft und wie
Können jenseits der Institutionen freie Denker sich
Freiräume zur Gestaltung langfristig suchen

Lange boten Klöster vielen Menschen eine Welt
Geistigen Rückzugs doch scheint es albern als
Vernünftig aufgeklärter Mensch den Aberglauben
Als Vorbild für die Zukunft sich wieder zu wählen

Flaneur und Literat der über die Welt nachdenkt
Während er durch seine Stadt wandert und darüber
Schreibt was ihm dazu einfällt wäre genug und es
Fragt sich wer diese Werte gut verkaufen könnte

Das Netz als Plattform mit sozialen Netzwerken
Ein Schlüssel zu dieser Freiheit vielleicht sofern
Es genug gäbe die geduldig diesem Geist folgten
Um neue Gedanken sich entwickeln zu sehen

Erste Gedanken tauchen endlich wieder auf
Wohin es konstruktiv gehen könnte um sich
Auf das wesentliche zu konzentrieren also
Lesen um darüber nachzudenken allein

Aus der Lähmung als Ehemann nun befreit
Was Montaigne ganz nebenbei auch war
Wenn auch weniger überwacht wohl dabei
Sondern eher entlastet lebe ich wieder auf

Der Rückzugsfrieden ist ein künftig wichtiger
Maßstab der Gestaltung glücklichen Lebens
Das nicht um die Welt mehr jettet sondern
Bei sich lieber als hehres Ziel ankommt

Die Zukunft wird nachhaltig sein oder keine
Warum es auch auf die innere Zielsetzung
Im Bewusstseinswandel dabei noch ankommt
Von der Urlaubs-Junkies noch fern sind

Der vorige Woche gefasste Gedanke der neuen
Vom kantschen Geist der Toleranz geprägten
Kultur gehört hier hin wie neue Modelle eines
Sicheren dauerhaft geordneten Miteinanders

Wie verhindert die Demokratie ihre eigene
Abschaffung und Behinderung durch alle
Populisten was setzt diesen vernünftig noch
Schranken für eine freiere Zukunft aller

Können Fachleute und Spezialisten diskutieren
In den gewohnten Mustern oder freie Denker
Unbefangen neu denken um zu gestalten statt
Erwartete Reaktionen immer zu bestätigen

Doch liegt es mir fern hier mit geistigen Produkten
Wie Ergebnissen der Ernte als Bauer zu werben
Ziehe mich einfach zurück und denke weiter nach
Und die Welt kann davon lesen wenn sie mag

Vielleicht gehört Bescheidenheit auch dazu
Sich nicht verkaufen zu müssen als Freiheit
Die geistigen Welten unabhängige Größe gibt
Aber das lässt sich logisch kaum vermarkten

Dieser Weg ist auch dornig und liegt sicher nicht
Jedem der lieber mit anderen sich ständig auch
Über Belanglosigkeiten austauschen möchte doch
Scheint er mit wertvoll genug ihn nun weiterzugehen

Flaneur und Autor zu sein der sich Gedanken macht
Ohne sich damit zugleich vermarkten zu wollen ist
Noch etwas speziell im luftleeren Raum doch muss
Keiner sich für das rechtfertigen was er im Wesen ist

Leider müssen wir es doch tagtäglich um nicht durch
Muster der Begutachtung eines normiert beschränkten
Systems voll realer Idioten zu fallen die eben tun was
Sie sollen um damit gut zu funktionieren auch

Eine Sonderrolle einzunehmen zwischen den Welten
Liberale Freiheiten klar zu verteidigen und wider alle
Autoritären Sichten zu wettern der Freiheit wegen
Als Künstler weder links noch rechts zu sein

Es werden sich Wege finden diesen Weg zu gehen
Irgendwann werden ihn welche schon wertschätzen
Bis dahin mache ich was ich kann und will auch wenn
Viele mich für einen faulen Verrückten dabei halten

Denke es braucht dringend diese Menschen die
Keine Partei nehmen und lieber zwischen Welten
Stehen als sich abzugrenzen als überzeugte Bürger
Konsequent ihr rein geistiges Dasein zu führen

Es braucht geistige Entschleunigung in allem
Die zugleich die Komplexität erfasst jenseits von
Berufsgruppen in die Welt nur zu schauen um
Diese als Ganzes in Zukunft mit zu gestalten

Sollten sich Geist und Erfahrung verkaufen lassen
Die Worte gut vermarkten möge das wer tun der
Genug für beide auch übrig noch ließe was dem
Zwischenzustand eine neue Legitimation gäbe

Hätte nichts dagegen als eher liberaler Geist
Doch soll dies machen wer vermarkten kann
Damit Denker und Dichter das ihre tun können
Statt sich mit lächerlichen Zahlen zu plagen

Doch braucht es Legitimation weder je noch
Irgend weil Zweck an sich ist wovon ich überzeugt
Was ich nun ohne Rittergut leben werde weil
Rückzug und Reflektion mancher nötiger ist

Dies zu erkennen ist eine riesige Freiheit
Nach der zu streben glücklich mich befreit
Weil es alle alberne Rechtfertigung nun
Entbehrlich macht im geordneten Rückzug

jens tuengerthal 2.6.2019

Sexgefühl

Ohne Gefühl für
Einander bleibt Sex öde
Gymnastik allein

Liebe kann stören
Aber sich erspüren hilft mehr
Als alle Technik

Zu viel Gefühl stört
Ohne Gefühl fehlt etwas
Dazwischen kommt es

jens tuengerthal 2.6.2019

Lustfreiheit

Lust frei genießen
Statt immer gehemmt zu sein
Durch Gefühl ein Traum

Dachte lange noch
Sex bräuchte Gefühle
Richtig gut zu sein

Log es mir gerne
Liebeskompatibel vor
Als guter Gatte

Auch Illusionen
Von Gefühl sterben schneller
In der Wirklichkeit

Erotik ist nur
Tarnung der Dummheit für den
Lächerlichen Sex

Onanie aber
Bleibt Liebe an und für sich
Und ewig treu

jens tuengerthal 2.6.2019

BeKloppt

Klopp hat nun einen
Titel gewonnen was wohl
Wert genug steigert

Image oder echt
Verkauft sich Gefühl besser
Als Marke am Markt

Kloppkompatibel
Sind alle die Sympathie
Gerne erwerben

jens tuengerthal 2.6.2019

Erwartungslos

Alles aufgeben
Macht völlig erwartungslos
Was könnte mehr sein

Liebe erst möglich
Ohne jede Erwartung
Hat endlich Freiraum

Sein wird wirklicher
Wo es niemand genügen
Will glücklich zu sein

jens tuengerthal 2.6.2019

Realismuswut

Macht Realismus
Wütend oder ernüchtert
Einfach mal wieder

Sehe ich Frauen
Realistisch wäre ich
Künftig vorsichtig

Betrachte ich sie
Nüchtern und ohne Liebe
Wäre ich empört

Beides aber ist
Völlig unrealistisch
Bei meiner Neigung

So ohne Lösung
Nach Logik oder Vernunft
Schaue ich gern weg

Es änderte nichts
Irgendwas nun zu wollen
Erlebe lieber

Traue keiner mehr
Aber glaube an Liebe
Für einen Moment

Für die Ewigkeit
Leben ganz im Augenblick
Und schnell vergessen

Genuss ist alles
Mehr nur eine Illusion
Ewig sind wir tot

jens tuengerthal 2.6.21019

Naheliegend

Nahles legte Amt
Nieder was naheliegend
Scheint lag Lösung fern

Wer übernimmt nun
Für neue Grabenkämpfe
Uneinig Partei

Linke und Rechte
Schieben einander Schuld zu
Alles wie immer

Wer ist gescheitert
Hier Person oder Partei
Wohl ohne Zukunft

Für Aufbruch opfern
Die Frauenrolle eben
Offenbart vieles

Ein falsches Zeichen
Keine Perspektive mehr
Trauriges Ende

jens tuengerthal 2.6.2019

Freiheitsglück

Welch Glück ist es doch im Café
Am Platz sitzend nett zu plaudern
Mit zwei Damen aus Skandinavien
Die zur rechten sehr nah sitzen

Schnell entspannt sich neugierig
Ein Gespräch miteinander endlich
Gänzlich unbefangen genießen
Was der Zufall der Nacht zaubert

Geistige Nähe über Literatur wie
Die Liebe zu Berlin und das Glück
Gerade hier beieinander zu sitzen
Den Augenblick zu genießen

Zwischendurch plaudern sie wieder
Miteinander auf schwedisch ohne
Das ich nur ein Wort verstünde lebt
Europa im griechischen Café hier

Ein zu lange mit trauriger Erinnerung
An verlorene Liebe und hier geteilte Zeit
Besetzter Ort wird mit sehr erträglicher
Leichtigkeit neu belebt als mir Heimat

In der Freiheit wieder anzukommen
Glück der Begegnung frei genießen
Als Flaneur lauschend beobachten
Berührung sinnlich schön zu erleben

Wie gefangen war meine Natur doch
Was genieße ich die große Freiheit
Nach dunkler Hölle unter Sternen
Am Platz wird Glück wieder fühlbar

Die Welt wird eine völlig andere
Wo wir sie neu betrachten lernen
Scheint wieder zum Verlieben schön
Den Augenblick zu genießen genügt

Alles Verlorene verliert sich im nichts
Seiner immer Leere immer mehr
Während das Leben aufregend neu
Die Zeit wieder frei tanzen lässt

Welch Glück hab ich doch im Café
Am Platz sitzend nett zu plaudern
Mit zwei Damen aus Skandinavien
Die einfach immer näher kommen

jens tuengerthal 1.6.2019

Samstag, 1. Juni 2019

Klimaglaube

Finde Greta toll
Unterstütze ihren Kampf
Zumindest wortreich

Aber ist es auch
Vernünftig was ich glaube
Wissen wir wirklich

Alle Glaubensformen
Verkünden stets Wahrheiten
Selten Wirklichkeit

Können Kinder die
Welt besser heute retten
Als taube Alte

Gefährden wir echt
Klima oder glauben wir
Nur gern gehörtes

Wissenschaft stimmt zu
Teilweise noch zumindest
Wer immer bezahlt

Weniger Heilige
Aber etwas mehr Vernunft
Brächte uns weiter

jens tuengerthal 1.6.2019

Höllentor

Wo es wieder aus
Der Hölle hinausging sei
Hier nun berichtet

Alle Hölle ist
Immer alleine in uns
Wir wählen sie selbst

Aus wie Eingang auch
Suchen wir nach gusto uns
Klar und Wahrheit hilft

Liebe lähmt alles
Vor allem gern die Vernunft
Trübte lang den Blick

Gefühl machte blöd
Im Schatten der Schönheit mich
Ganz zu verlieren

Bewusstsein und Verstand
Ließen Wesen erkennen
Die ich lieber mied

Die Hölle verlässt
Wer seine Ängste verliert
Glücklich sein möchte

jens tuengerthal 1.6.2019

Sehnichts

Nichts sehen wäre
Unendliche Erkenntnis
Das mehr niemals ist

So meine ich nur
Immer wieder nichts dabei
Sehen zu können

Wenig zu wissen
Erkennen wäre genug
Als Nichtsnäherung

jens tuengerthal 1.6.2019

Auslauf

Genug gelaufen
In drei Monaten nun fast
Viertausend schon weit

Fünfzehn Kilo seit
Weihnachten weggelaufen
Ganz ohne Absicht

Liebeskummer kann
Dich völlig auffressen wenn
Du nicht vor wegläufst

War lang genug weg
Endlich wieder zuhause
Genieße ich lieber

Liebe verloren
Erleichterung gewonnen
Alles wurd besser

Laufe nun weiter
Alleine nach meiner Lust
Es zu genießen

Habe gewonnen
Übergewicht verloren
Freiheit kam zurück

jens tuengerthal 1.6.2019

Teefeinschmecker

Tee ist wie gemacht
Für Feinschmecker des Genuss
Sich Zeit zu nehmen

Sorte Menge und
Wassertemperatur sind
Entscheidend zum Glück

Vielfalt genießen
Nach Stimmung mit Ritual
Gibt Leben Rahmen

jens tuengerthal 1.6.2019

Tageshell

Nach Monaten in
Dunkelheit gefangen hat
Licht einem Mehrwert

Vom Vorhang gedämpft
Strahlt hellster Tag hier herein
Bin fast geblendet

Gewöhne mich erst
Langsam an den Überfluss
Im Leben voll Glück

jens tuengerthal 1.6.2019

Sterbenstod

Tote sind egal
Sie sind einfach nicht mehr da
Sterben berührt mehr

Der Übergang macht
Ganz vielen Menschen noch Angst
Er entgrenzt einfach

Schwellen überschreiten
Erfordert immer großen Mut
Ohne zu wissen

So lange wir noch
An ungewisses danach
Glauben bleibt es so

Vorm Nichts muss keiner
Irgend Angst wieder haben
Befreien wir uns

Sterben erleichtert
Am Ende nur vom Leben
Nichts erwartet uns

Sterbenden sagen
Es erwartet euch nur Nichts
Könnte wohl helfen

Wir können Seelen
Glauben oder eben nicht
Sie sind relativ

Ohne ohne Angst
Leben genügt zum Genuss
Freiheit im Nichts

jens tuengerthal 31.5.2019

Tiefenbefreiung

Wie echter Tiefgang
Als Gegensatz befreit bleibt
Einfach erstaunlich

Ein bloß Briefwechsel
Wie ein wenig Lektüre
Ließ tiefer blicken

So wurde wieder
Bewusst was wirklich wichtig
Dauerhaft mir ist

Will nichts schlecht reden
Was ein Traum von Liebe war
Aber wenig blieb

Glaubte lang alles
Glück der Welt nun verloren
Merkte was fehlte

Geistige Welten
Tragen tiefer und weiter
Als Schönheit und Lust je

Es bleibt Erinnerung
An schönen Liebestraum
Friedrich verflogen

jens tuengerthal 31.5.2019

Freitag, 31. Mai 2019

Glaubensfreiheit

Glaubensfreiheit ist
Voraussetzung der Liebe
Sonst bliebe uns nichts

Liebe lebt allein
Vom Glauben an Gefühle
Ohne Beweise

Wäre Liebe Zwang
Entschieden wir uns niemals
Füreinander sonst

Glaubte drum weiter
An meine große Liebe
Fürs ganze Leben

Sie verliebte sich
Lieber neu diesmal besser
So endlich glücklich

Offensichtlich war
Ich keine große Liebe
Gewesen das war’s

Dinge sind einfach
Nüchterner nun betrachtet
Leben geht weiter

Suche nun weiter
Große Liebe irgendwo
Sie war es wohl nicht

Es genügte auch
Kleine ohne Eifersucht
Nur mit Vertrauen

jens tuengerthal 31.5.2019

Liebestraumramsch

Verramsche ich nun
Einen großen Liebestraum
Vernünftig zu sein

Alles erledigt
Keine Gefühle übrig
Zumindest bei ihr

Behalte den Traum
Heimlich als Ideal
Trauriger Liebe

Traumfrau war sie mir
Trotz aller Fehler stets
War glücklich damit

Schreibe lieber nicht
Gegen Schönes böse an
Erinnerung bleibt

Die Liebe ist halt
Von begrenzter Haltbarkeit
Dann wird sie verramscht

So ist das Leben
Wer wollte weiter klagen
Wusste es vorher

Wusste leider nicht
Wie abhängig Liebe macht
Wenn wirklich glücklich

Klüger geworden
Immer noch traurig aber
Nun realistisch

jens tuengerthal 31.5.2019

Liebesheilig

Möchte die Liebe
Viel lieber heilig halten
Statt wirklich sehen

Betrachte ich sie
Nüchtern mit Abstand bliebe
Wenig heiliges

Lüge und Verrat
Gepaart mit Eifersucht sind
Das Gegenteil wohl

Einfach zu wechseln
Völlig unheilig vögeln
Zeigt Realismus

Bodenständig und
Vernünftig ist die Schwäbin
Träumer bleibe ich

Zeit aufzuwachen
Realität genießen
Ohne Heilige

Heilige waren
Immer katholisch mir fern
Wusste ich einmal

jens tuengerthal 31.5.2019

Traumlos

Träumte mir keine
Neue Hölle heute Nacht
Schlief nur traumlos kurz

Erwachte erholt
Ohne Ängste am Morgen
Bloß noch hoffnungslos

Wo Nächte friedlich
Werden Tage vielleicht besser
Denke ich dankbar

Erwartungslos sein
Gedankenlos zufrieden
Wäre mir nichts mehr

Ob Träume besser
Wissen was wir wollen nur
Ungewollt eben

Nichts wurde besser
Aber Gefühl war freier
Ohne Gedanken

Wollte niemals mehr
Ohne ihre Liebe sein
Bin es schon länger

Sein zeigt sich stärker
Besiegt traurige Liebe
Faktisch nicht gefühlt

Träume spiegeln Sein
Liebe verliert sich wieder
Gegen den Willen

jens tuengerthal 31.5.2019

Donnerstag, 30. Mai 2019

Höllenflaneur

Flaneur in Dantes
Höllenkreisen ohne Freund
Lebt stets am Abgrund

Nahm dieser Vergil
Der alte Geister kannte
Wander ich allein

Erschrecke täglich
Über neue Grausamkeit
Die Herzen zerreißt

Habe nur eines
Hoffe drum auf ein Ende
Zu gutgläubig noch

Bin ohne Karte
Kenne mich in der Hölle
Noch lange nicht aus

Irgendwo geht es
In irgendein Paradies
Wüsste ich nur wo

Wandere weiter
Höllenflaneur ganz ohne
Hoffnung voll Liebe

jens tuengerthal 30.5.2019

Idiotenwissen

Der Idiot der selbst
Erkennt wie idiotisch er
Sich verhielt weiß was

Wissen heißt lernen
Eine bessere Zukunft
Gäbe es eine

Vor sich zugeben
Dumme Fehler zu machen
Gibt eine Chance

Klammere mich an
Erkannte Fehler anstatt
Konsequent zu sein

Zumindest sich als
Idioten erkannt bleiben
Falsche Hoffnungen

Hoffnung noch etwas
An sich ändern zu können
Ist halt idiotisch

Weiter zu lieben
Macht Leben besser
Auch für Idioten

jens tuengerthal 30.5.2019

Illusionslos

Noch nicht gegangen
Nur eine Pampelmuse
Anstatt mir gekauft

Ob es nicht besser
Wäre einfach zu gehen
Alle befreiend

Alles verloren
Selbst verschuldet ewige
Dummheit meinerseits

Die Schuld erkennen
Aber an Liebe glauben
Treibt in den Wahnsinn

Keine Befreiung
Der Liebsten alles gönnen
Nur mich aufgeben

Habe längst keine
Illusionen mehr lebe
Anstatt nicht mehr für

Alles durchleiden
Für einen Traum von Liebe
Die du längst verspielt

Irgendwann endet
Auch diese Hölle einmal
Aber ich liebe

Lieben heißt leben
Muss immer weiter gehen
Bis alles endet

jens tuengerthal 30.5.2019

Abgang

Werde nun gehen
Ohne weitere Worte
Ein schnelles Ende

Komme ich wieder
Endet es nicht so einfach
Tiefer ging nicht mehr

Doch weiß ich auch jetzt
Es ist meine Entscheidung
Liebe zu glauben

Könnte genauso
Sie eine Hure nennen
Lügnerin dazu

Befreite mich wohl
Allein mein Leben ohne
Sie bleibt mir wertlos

Konsequent bleiben
Im Erleiden der Liebe
Zeigt sterbend Größe

Bringt nichts im Leben
Aber als Erinnerung
Für Dichter perfekt

jens tuengerthal 30.5.2019

Nichts

Nichts blieb uns übrig
Alles verflogen im Nichts
Austauschbar eben

Einmalig schien mir
Großes für immer zu sein
Liebe ein Wunder

Liebe besagt nichts
Verschwindet bei manchen schneller
Als ein Höhepunkt

Nichts ist stets alles
Aber alles ist nichts wert
Ohne die eine

Einer sollte sich
Alleine genug wohl sein
Dachte ich zuletzt

Nichts ohne Liebe
Alles in einer wollen
Von der gar nichts blieb

Wie tief ist das Nichts
Noch zu versinken ohne
Hoffnung auf etwas

jens tuengerthal 30.5.2019

Schwankungsbreite

Plötzlich schwankte mein
Leben voller Gefühle
Ewig hin und her

War angekommen
Als alles wieder zerfiel
Nichts und Leere blieb

Liebe verloren
Keine Hoffnungen mehr auf
Neue Täuschungen

Frage mich inzwischen
Wie beschränkt wir ertragen
Lebe seltsam noch

Illusion war es
An Liebe kleiner Mädchen
Jemals zu glauben

Aber ohne hat
Alles keinen Wert mehr mir
Bleib ohne Hoffnung

Laufen kann helfen
Hoffte ich noch tausende
Kilometer lang

Nichts ändert sich je
Gleiche Fehler nur gemacht
Alles selbst zerstört

Lass es geh lieber
Endlich in Frieden
Aber für immer

jens tuengerthal 30.5.2019

Lebensnutzen

Wie mache ich mich
Nützlich außer nur für mich
Den bloß Genießer

Verschwinden wäre
Die logischste Option wohl
Wäre nichts jemals mehr

Genießen was ist
Konnte lange genügen
Zum bleiben kein Grund

Genieße nichts mehr
Überlebe nur weiter
Weil es Pflicht mir ist

Leide unter dem
Widerwillen gegen das
Gekaufte Leben

Ökologisch ist
Früher sterben klar besser
Allein es blieb nichts

Auch sozial spräche
Mehr für den endlich Abgang
Manche hassen mich

Allein änderte
Dadurch sich überhaupt nichts
Im ganzen Leben

Bleiben ist einfach
Alternativlos immer
Will es mir scheinen

Also warte ich
Auf ein besseres Ende
Als alles bisher

Leben lohnt sich nicht
Aber sagt’s keinem weiter
Damit nichts passiert

Leben braucht keinen
Nutzen noch Begründung je
Es ist auch ohne

Leben wie Liebe
Sind was sie sind wir können
Sie nur genießen

jens tuengerthal 30.5.2019

Heilusion

Heile Welt ist die
Illusion von träumenden
Narren immer noch

Nichts wird je besser
Schmerzen nehmen weiter zu
Leben ist grausam

Leben beenden
Eine Alternative
Wird verlockender

jens tuengerthal 30.5.2019

Genusssatt

Genug genossen
Gesättigt vom Leben schon
Reicht es nun einfach

Unglücklich immer
Leben willenlos zerstört
Liebe vertrieben

Möchte nur gehen
Habe von allem genug
Wüsste ich nur wie

jens tuengerthal 30.5.2019

Teegenuss

Tee genießen heißt
Aufmerksam feinsinnig als
Genießer zu sein

Vieles ist wichtig
Guten Tee zu bereiten
Tee Wasser viel Zeit

Tee ist stets dezent
Unaufdringlich im Geschmack
Vielfalt dahinter

Teetrinker suchen
Feinsinnige Partner zum
Geteilten Genuss

Blätter entfalten
Leise tieferen Geschmack
Dahinter Welten

jens tuengerthal 30 5.2019

Büchergenuss

Büchergenuss ist
Immer genug zu lesen
Haben genügt mir

Vollkommen glücklich
Zwischen Buchseiten ganz tief
Versunken bin ich

Mit Büchern leben
Lässt Leseerinnerung
Doppelt genießen

jens tuengerthal 30.5.201

Lustgenuß

Lust zu genießen
Ist ein wunderbares Glück
Solang in Freiheit

Gefesselt wird Lust
Zur brutalen Herrscherin
Für freie Geister

Lust genüg uns nie
Alleine auf Dauer nur
Vergessen wir's gern

jens tuengerthal 29.5.2019

Mittwoch, 29. Mai 2019

Untergangsgenuss

Wieder Untergang
Der Sonne genießen lässt
Vieles vergessen

Welche Schönheit noch
Im Untergang liegen kann
Relativiert mehr

Alles vergeht wohl
Allein Erinnerung bleibt uns
Als immer Genuss

jens tuengerthal 29.5.2019

Inselgenuss

Die Museumsinsel
Berlins schönste Schatzkiste
Voller Geschichte

In der Dämmerung
Nur Umrisse zu sehen
Erhöht den Genuss

Die Schätze kennen
Von Museumsbesuchen
Verdoppelt Schönheit

jens tuengerthal 29.5.201

Weingenuss

Einen guten Wein
Vor der Böse Buben Bar
Genießen tut gut

Den Grauburgunder
Im Glas vor mir daneben
Die feine Pfeife

Beides abwechselnd
Genossen ist Leben ein
Genuss in Mitte

jens tuengerthal 29.5.2019

Lebensgenuß

Leben genießen
Aufgabe genug endlich
Sich ganz zu widmen

Keiner anderen
Genügen wollen sondern
Glücklich mit sich

Freue mich darauf
Als immer großer Genießer
Liegt nichts näher

jens tuengerthal 29.6.2019

Genug

Genug gejammert
Um verlorene Liebe
Sich selbst bedauert

Haltung annehmen
Disziplin wieder üben
Leben geht weiter

Leben ist viel mehr
Als kleiner Mädchen Liebe
Flüchtig wie der Wind

Fehler gemacht und
Daraus gelernt dreht alles
Sich immer weiter

Heute ist genug
Morgen endlich ein Aufbruch
Wohin auch immer

Genug ist genug
Gefühl weniger wichtig
Alles heilt allein

jens tuengerthal 29.5.2019

Wahlfreiheit

Habe ich Freiheit
Zu wählen welche Seite
Künftig meine ist

Gefühl zieht weiter
In bekannte Höllen hinab
Verstand will retten

Leben ist vorbei
Diktiert entschieden Gefühl
Will es nicht glauben

Immer wieder noch
In tiefste Hölle fallen
Macht langsam müde

Ginge es einfach
Ginge ich lieber einfach
Schreit laut das Gefühl

Welche Verschwendung
Empört sich letzter Verstand
Erfüll deine Pflicht

Leben wird egal
Wenn Liebe verloren geht
Bleibt wenig übrig

Liebe belächeln
Zu einem kleinen Mädchen
Ohne viel Bildung

Oder heilig halten
Als gestorbene Muse
Beste für immer

Fehler gestehen
Unrecht dafür bedauern
Schuld übernehmen

Wer Verantwortung
Übernimmt kann noch ändern
Zumindest lernen

Versuche alles
Frage mich leider wozu
Weiß keine Antwort

Liebe einfach bin
Darum völlig wehrlos auch
Wie ohne Verstand

Habe schwankend noch
Zumindest Wahlfreiheit
Für den Untergang

jens tuengerthal 29.5.2019

Höllenwanderung

Durch die Hölle gehen ist
Auch wenn du nichts glaubst
Eine heiße Angelegenheit
Mit immer offenem Ausgang

Solange ich wandere denke ich
Bin ich noch lebend unterwegs
Mehr sollte ich nicht erwarten
Fraglich nur wie tief es geht

Wo du völlig erniedrigt schon
Jammernd am Boden liegst
Nichts schlimmeres vorstellbar
Kommt noch etwas unerwartet

Erinnere mich nun beim Höllenritt
Wie lächerlich harmlos nur war
Was ich vorher für grausam hielt
Denn schlimmer geht wohl immer

Verlassen einsam und erniedrigt
Verachtet zurecht und beschämt
Dafür sieht es doch keiner sonst
Ist schlimmste Hölle nur in mir

Schreiend möchte ich durch die
Straßen laufen und mich geißeln
Für meine Dummheit aber keiner
Außer mir wird etwas verstehen

Wahre noch die Fassade außen
Sehe Liebespaare im Himmel
Turteln am Straßenrand die noch
Nicht wissen hier ist die Hölle

Sie schweben im 7. Himmel noch
Sicher kommt bald das Erwachen
Denn real sind wir doch in der Hölle
Zumindest ist ihr Himmel meine Folter

Vielleicht ist alle Hölle nur in mir
Gibt es keinen schlechten Ort hier
Sollte ich lieber nur alle meiden
Die Leben zur Hölle mir machen

Dumm nur eine davon zu lieben
Aber vielleicht ist Erkenntnis der
Spuren der Hölle in mir schon
Ein erster Schritt zum Ausgang

Das Gemüt völlig zerrüttet vom
Täglichen Wechselbad der Gefühle
Zwischen Himmel und Hölle schon
Seit Jahren zuhause ohne Hoffnung

Eines nur hätt und beruhigt mich stets
Wo so tiefe emotionale Hölle ist wird
Höchster Himmel logisch nicht weit sein
Muss nur den Weg ohne Vergil finden

Jenseits der Mitte meines Lebens wird
Es Zeit sich seinen Himmel zu suchen
Bevor die letzten Kräfte schwinden
Es nur noch abwärts gehen wird

Mehr wird es wohl nicht mehr werden
Alles erlebt und voller Gefühl geliebt
Denk ich aus der Hölle dankbar zurück
Lass es fließen und erinnere dich

Vielleicht habe ich dann endlich auch
Die Hölle in mir wieder verlassen um
Zu genießen was ist mehr geht ja nie
Und glaube befreit an nichts mehr

jens tuengerthal 29.5.2019

Tiefer

Wenn du ganz unten
Endlich angekommen bist
Wird alles egal

Erkennst klar deine
Fehler alle bis hierher
Spürst immer tiefer

Wie vernünftig war
Die Liebste wegzulaufen
Vor diesem Idiot

Gratuliere ihr
Zur immer besseren Wahl
Du warst sie nie wert

Ob es noch tiefer geht
Scheint kaum mehr vorstellbar mir
Was weher tun kann

Nun es ertragen
Daraus etwas zu lernen
Könnte mehr helfen

Wer ganz unten ist
Aber kann nur aufsteigen
Schlimmer geht nimmer

jens tuengerthal 29.5.2019

Dienstag, 28. Mai 2019

Kulturweltenweite


Verstehen zu wollen, was die Kultur umfasst, steht am Anfang jeder Beschäftigung mit der Verbindung ihrer separaten Gebiete zu einem Geist, der nachhaltig gestaltet.

Aber kann ich diesen Begriff überhaupt vollständig erfassen oder begrenze ich die Kultur, die sich verbinden soll damit schon wieder, verstieße jede Definition gegen das Ziel der Kulturwelten, die verbinden wollen, um gemeinsam die Welt zu gestalten?

Es umfasst alles, was der Mensch selbst hervorbringt, im Gegensatz zur gewachsenen und von ihm nicht veränderten Natur.

Die helmansche Definition des südafrikanischen Anthropologen, nach der Kultur ein System von Regeln und Gewohnheiten sei, die das Zusammenleben und Verhalten von Menschen leiten, scheint mir schon vorab zu begrenzt, warum ich sie hier verwerfe und als Kind anthropologischen Geistes betrachte, der gerne alles nach seinen Schemen ordnet, was sicher einem Bedürfnis entspricht, aber im Ergebnis unnötig einschränkt, da Kunst ihre tiefste Wirkung gerade mit dem Bruch der Gewohnheiten erreicht.

Doch auch die Hervorbringung in obiger weiterer Definition scheint mir schon fragwürdig, weil dies eine Handlung einschließt, die dem kreativen Akt meist erst lange nach seiner Vollendung folgt und damit ignoriert, was diesen ausmacht.

Kultur fängt im Kopf an und gerade ohne, das schon etwas ist.

Spannend ist aber, dass dies die Tätigkeit des Bauern mit der des Malers oder Dichters gleichsetzt, zumindest beide gleichwertig mitumfasst, auch wenn Landwirtschaft gerade nutzt, was die Natur hervorbringt - auch wenn wir dazu erst das Land kultivieren müssen.

Ob wir darum das Sammeln von Beeren und Wurzeln wie die Nutzung natürlich gewachsener, essbarer Pflanzen als weniger kulturell einstufen, weil sie nur vorhandenes nutzt aber nichts hervorbringt, außer den Einsatz ihrer Kenntnisse, die wiederum eine eigene Kultur wären, scheint mir fraglich.

Sind Sammlervölker weniger kultiviert als Jäger, die durch Tötung von Natur ihre Kultur pflegen. Auch stellte sich mir bei all diesen Definitionen immer die Frage wie nötig diese Abgrenzung ist, ob nicht alles was wir hervorbringen Teil unserer Natur ist, weil wir Bestandteil der gesamten Natur sind.

Es scheint diese Definition also in Teilen vom alten Geist der Schöpfungssagen und anderem Hokuspokus geprägt, die den Menschen als ein Gegenüber der Natur sieht.

Ein von Lené angelegter Park oder Garten ist ganz ohne Frage Teil unserer Kultur, auch wenn die Bäume ganz nach ihrer Natur wachsen, nur in der vom großen Gärtner geplanten Form und Ordnung, die wir als schön empfinden.

Schönheit oder Ästhetik ist eine weitere Frage nach der Weite der Kultur und der Notwendigkeit einer Abgrenzung gegenüber der Definition - scheinen uns doch gerade Menschen als besonders schön, die es nach ihrer Natur sind und nicht durch kreative oder mit großem Grauen sogar operativen Akten gestaltet wurden, wirken solche Menschen im Gegenteil immer unnatürlich und gelten selten als schön.

Inwieweit ist dann das Bild natürlicher Schönheit als Ideal überhaupt noch Ausdruck von Kultur oder ist es nicht viel mehr Bewunderung für die Vollkommenheit der Natur?

Nähmen wir an, es ginge um schlichte Bewunderung der Natur, die ihrer Art entsprechend entstanden sei, könnte der kulturelle Akt allein im ästhetischen Empfinden liegen. Weil wir etwas schön finden und also einen Maßstab unserer Kultur entsprechend setzen, der ja bekanntlich über die Zeiten immer sehr wandelbar war, machten wir die Natur zum Teil unserer Kultur.

Doch ich merke die Grenzen verschwimmen und die Abgrenzung erscheint mir schon fast eher zufällig als konsistent.

Sehe ich mich schließlich immer als Teil der Natur und alles was ich tue als natürlich an, weil es eben meinem Wesen entspricht, verliert die Kultur jeden Rahmen und alle Abgrenzung, ohne das Leben darum weniger schön sein müsste.

Pflege der Natur und ihre Erhaltung könnten wir noch als Kultur definieren, beim natürlichen Rückbau oder dem freien Wachstum der Natur würde es schon schwieriger.

Hat die Kultur noch eine Grenze, wenn ich höchst kultiviert nenne, im Einklang mit der Natur zu leben und neben dieser seinen bescheidenen Raum zu suchen?

Wenn eine Arbeitsgruppe im Labor mit einer genetisch veränderten Kultur von Sporen arbeitet, die durch einen Unfall oder Zufall, wer wollte das schon immer präzise unterscheiden, freigesetzt würden und aufgrund der natürlichen Bedingungen sich immer weiter fast grenzenlos verbreitete, dadurch die umgebende Natur veränderte, mit welcher Wirkung auch immer, es sei sich hier jeder Bewertung enthalten, würde dann die Natur zu einer Kultur oder wäre das eben der Lauf der unvollkommenen menschlichen Natur, die nie alles bedenken kann?

Merke schon, wie alles nachdenken auf immer neue Grenzen stößt, die besser überflüssig würden, damit sich Kultur frei entfalten kann, welche kreative Idee auch immer an ihrem Anfang stand.

Aber auch hier stoße ich schon wieder auf den elenden Schöpfergedanken, insofern wir bei kultureller Gestaltung von einem Schöpfer, der die nur Natur veränderte, ausgehen, ohne dabei überblicken zu können, welche Einflüsse alle auf den Schöpfer als Kreatur der Natur wirkten und wie weit er nur Teil eines komplexen Zusammenspiels verschiedenster natürlicher aber nicht kreativer Kräfte ist.

Die Chaostheorie in der Mathematik denkt über solche Fragen nach und hat versucht, sie berechenbar zu machen, sofern unserem natürlich beschränkten Horizont die auf ein Ereignis einflussnehmenden Parameter überhaupt erkennbar sind.

So komme ich bei jeder Betrachtung auf eine Begrenzung, wie sie meinem beschränkten Horizont eben entspricht. Vielleicht sähe ein größerer Geist noch viel mehr Zusammenhänge, würde die Dinge besser verstehen, woran, angesichts meiner bescheidenen Mittel, geringer Zweifel nur besteht. Doch darf es bei der Sicht auf eine umfassende und verbindende neue Kultur unserer Zeit auf meinen engen Horizont ankommen?

Vielleicht ist die Begrenzung die eigentliche Kulturleistung bisher für uns gewesen. In dem wir einen Raum, geistig oder real, einzäunen und betrachten, was in ihm passiert, bilden wir einen Kulturraum.

So sahen kulturelle Epochen sich häufig durch die Abgrenzung gegenüber vorigen oder anderen Zeitgenossen definiert. Aber genau diesen Weg möchte ich nicht gehen, sondern vielmehr im Geiste des kategorischen Imperativs der Kultur einen möglichst großen Raum geben und darin einen alle verbindenden Gestaltungsrahmen finden.

Die Handlungsmaxime nach Kant, die kategorisch gültig, also über jedem Gesetz steht und diese hässlichen Krücken moralisch überflüssig machte, braucht Toleranz und Menschlichkeit als einzigen Maßstab, den kreativen Raum zu gestalten. Das Jedermanns-Gesetz als Paradoxon ist nur die intellektuelle Anforderung an den einzelnen, der so frei sein will über den Gesetzen zu leben, ob er es auch könnte, bedarf keiner normativen Schranke, genau nicht, weil es dies nicht geben könnte, außer in einer Kultur, die genau das zu ihrer Natur wiederum machte.

Die Abgrenzung von Natur und Kultur erscheint mir zu kurz gedacht und beschränkt unseren Horizont in meinen Augen unnötig, verhindert sogar Erkenntnisse über die Entstehung von Kultur als Teil unserer Natur.

Noch wage ich mich an keine Definition, um nicht den Raum des Denkens und der Suche unnötig zu begrenzen, doch scheint mir gerade das Zusammenspiel von Mensch und Natur bedeutend, ob und wie auch immer dieser dort gestaltet oder wahrnimmt, weil ja auch der Genuß überwältigend schöner Natur eine kulturelle Erfahrung sein kann, die sicher den Horizont erweitert.

Spannend wäre für mich an dieser Stelle noch, wie viel Kultur in der Beschränkung liegt, die sich zwar Grenzen setzt, aber dies tut, um sich dem, was ist, intensiver widmen zu können.

Verlasse etwa, wenn irgend möglich, meine Stadt nicht, weil ich Reisen für ökologisch fragwürdig halte, den Erkenntnisgewinn dabei stark bezweifle, wofür Kant ja ein sprechendes Beispiel ist, von den vielen nichtssagenden Weltenbummlern und ihren bunten Bildern einmal ganz abgesehen. Dennoch bin ich im letzten Jahr allein 6500 km durch die Stadt gelaufen und in diesem schon über 4000 km, also viel zu Fuß unterwegs, als wäre ich ein Reisender, der doch immer da bleibt, wo er herkommt. Habe auf diese Art vermutlich mehr gesehen als die meisten Einwohner der Stadt, die sich gern auf ihre Kieze beschränkt, auch wenn ich nicht weiß, ob es meinen Horizont erweitert oder mich irgendwie weiser gemacht hätte - die Erfahrung der letzten Monate spricht eher dagegen.

Ein möglichst unbegrenzter Begriff von Kultur im Zusammenspiel mit einer Selbstbeschränkung aus Achtung vor der Natur und zur Erhöhung der Chancen auf innere Erfahrung, könnte am Anfang der Suche nach einem neuen Begriff der Kultur für eine veränderte Gegenwart sein, der auf verschiedene Fragen Antworten sucht und dabei kreativ gestaltet.

So würde die Kultur stärker individualisiert und vom Zwang einer Bewegung und ihrer normativen Vorgaben entfernt. Gestalter oder Künstler einer solchen kulturellen Bewegung könnte danach jeder sein, der im kantschen Sinne über Moral und ihre normativen Grenzen reflektiert und sich aus Lust und moralischer Verantwortung eine lokale Beschränkung auferlegt - ohne dies in Dogmen kleiden zu wollen oder Vorschriften zu machen, geht es um den Ansatz, auch sich im eigenen Raum zu gestalten und die völlige Freiheit dabei jenseits aller nur formalen Normen zu haben.

Die Bewegung #Flugscham, die ich moralisch sehr unterstützenswert finde, aber darum geht es hier nicht, beschränkt sich auf moralische Vorschriften für andere oder sich, war mir nach dem kategorischen Imperativ und meiner Definition von Freiheit eher weniger gefällt und genau das würde einer kulturellen Bewegung schon vor ihrem Beginn Grenzen auferlegen, die eine Entwicklung behinderten.

Das Netz wird eine wichtige Basis dieser grenzenlosen lokalen Kultur mit ihrer ressourcenorientierten Ethik der Nachhaltigkeit, die sich keinem politischen Programm und keiner Partei zuordnen sollte, auch wenn manche Brücken hier oder dort sehen mögen. Um überall zu sein und da zu bleiben, weil es keine ständige Bewegung mehr braucht, außer für unseren Körper, also unsere Natur, in unserem Umkreis.

Es ist ein Anfang und eine Suche nach einem Aufbruch, um einen neuen Weg zu finden, der Grenzen nicht mehr braucht und einen kulturellen Raum ohne diesen bilden kann, der einer neuen auch moralischen Kreativität, die unserer Zeit entspricht, statt Beschränkung und Definition möchte ich diesen Raum zuerst öffnen und dann sehen, wie eine kreative Bewegung um die Welt daraus werden kann, die neu für sich und doch in wichtigem verbunden kreativ gestaltet. Es könnte in Zeiten politischer Polarisierung ein wichtiger Aufbruch sein, um den Geist der Vernunft und den kreativen Raum der Freiheit für die Zukunft zu retten.

Es möge sich jeder anschließen, dem diese Idee entspricht und der ihr folgen kann, um künftig gemeinsam zu gestalten, eine kreative Kraft ohne Grenzen der Genres oder Länder zu werden.
Haben wir den Mut, die kreative Gestaltung der Zukunft in die Hand zu nehmen und die Welt entsprechend schöner zu machen, wir können alles erreichen.

jens tuengerthal 28.5.2019

Perspektivsuche

Nachdem du schon alles aufgabst
Neue Perspektiven zu suchen macht
Leben aufregend und schön wieder
Weil doch mehr als nichts noch bleibt

Erstaunlich scheint mir heute schon
Wie wenig genügt hatte mich ganz
Aus der Bahn zu werfen als sei die
Liebe nicht das immer gleiche Spiel

Wie oft schon ein Leben versprochen
Wie häufig alle Versprechen gebrochen
Könnte Bewusstsein der Wiederholung
Doch langsam eigentlich lehrsam sein

Angst vor Einsamkeit und Alter von einer
Wunderschönen jungen Frau genommen
Zu bekommen ist traumhaft genug länger
Daran festzuhalten als einem noch gut tat

Im plötzlichen Wechsel aus totalem Nichts
Weil nichts von allen Träumen mir noch blieb
Zu völliger Freiheit als Hochgenuss will ich
Die Euphorie noch besser etwas bremsen

Sich bremsen müssen statt sich mühsam
Nur zum weiterleben aufzuraffen ist eine
Völlig neue Welt die es zu gestalten gilt
Mit Geschichten um darvon zu erzählen

Aus dem Schatten zu treten für die Idee
Der Verbindung von Aufklärung und neuer
Verantwortung in der Demokratie als große
Perspektive zur Gestaltung der Zukunft

Zugleich Formen zu finden in denen die Kunst
Wieder als Ganze den Weg stützt wie zuletzt
In der unrühmlichen und traurigen Romantik
Aber auch im Jugendstil noch ein wenig wohl

Habe Mut alle Möglichkeiten zu denken sie
Neu gestalten statt nur Besitzstände weiter
Zu wahren in alter Manier der Gewohnheit
Was es wirklich für die Zukunft noch braucht

Welche Ideen nehmen wir künftig noch mit
Wie soll Gesellschaft funktionieren damit
Sie Freiheit und Funktionalität gut vereint
Mit welchem Gefühl wollen wir noch leben

Weiterhin Angst vor dem Untergang wie
Der Klimakrise oder kreative Gestaltung
Zum konstruktiven Ergebnis doch lieber
Weil es mehr Kräfte frei setzt vernünftig

Schwebe ein wenig im leeren Raum noch
Genieße die Freiheit zur Gestaltung sehr
Die neue Welten öffnet und verbindet
Denke auf der Suche endlich wieder frei

Was trüge eine neue Kunst Musik Dichtung
Wohin ginge unsere Reise wenn wir doch
Besser immer weniger Reisen sollten um
Zu erhalten was ist es mehr zu genießen

Weniger Bewegung zwischen den Welten
Sondern Suche nach Glück vor Ort was
Über bloßes Biedermaier hinaus aus sich
Endlich ungehemmt Neues auch fände

Reisen in innere Welten ohne Esoterik
Oder seichte Meditation dazu um echte
Tiefe zu erfühlen ganz real zu erleben
Statt wie blöd außen nur zu rasen

Merken beim ersten nachdenken schon
Wie sich Welten verknüpfen lassen um
Konsistent geschlossen sie zu denken
Ihrer eigenen Kreativität Raum zu geben

Es steht noch manches im tiefen Nebel
Doch nach dunkler trister Hölle zu lange
Klart es wieder herrlich vernünftig auf
Lebe wieder und gestalte meine Welt

Wie ich Jahre und ein Leben überhaupt
Ohne verbringen könnte beschränkt auf
Sehr lustvollen Sex immer wieder ist mir
Schon wieder ein unergründliches Rätsel

Die Perspektive der Freiheit gestaltet
Den Raum meines Lebens endlich neu
Statt in Schranken fremder Träume noch
Gefangen suche ich meine Welt wieder

So beginnen die Tage nach der Befreiung
Mit Aufbruch in dem was mich ausmacht
Gestaltend kreativer Geist der endlich sein
Leben wieder für Kunst und Zukunft einsetzt

Dankbar für diese Befreiung fast gerührt
Von der wachsenden Energie suche ich nun
Wege sie kreativ konstruktiv zu nutzen damit
Zukunft eine Farbe und Richtung bekommt

Leben ist manchmal wirklich erstaunlich
Wie wir uns aus der Hölle des hohlen Nichts
Befreien können um wieder zu gestalten weil
Uns irgendwann dieses bewusst auch wurde

Lebe in einer Epoche des Umbruchs und kann
Sie nun wieder mitgestalten und suche nach
Formen die Kräfte dabei optimal verbinden statt
In alte Konkurrenz nur zu treten wieder

Wundere mich und staune wie viel ein
Perspektivwechsel im Leben bewegt
Alles vorige nichtig und klein scheint
Oberflächlich langweilig verglichen war

Ziele und Wege sind Perspektiven die
Helfen eine Zukunft zu gestalten in der
Wir über Grenzen in uns hinausgehen
Neue Zeiten kreativ zu gestalten

Ach und am Ende bin ich der Auslöserin
Der ganzen großen inneren Krise dankbar
Was sie durch ihren Abgang in Bewegung
Wieder setzte wenn auch ohne Absicht

Alles Gute wünschen und dankbar sein
Auf neuen Wegen sich auch aller guten
Dinge der Vergangenheit zu erinnern ist
Eine der vielen erinnerten Lehren noch

Vielleicht sucht sie eines Tages wieder
Ihre Weltformel zu errechnen und dann
Treffen die kreativen Geister sich wieder
Um für die Zukunft zusammen zu wirken

Es reicht nicht mehr Politik zu machen
Welt in losgelöster Kunst zu betrachten
Mit Wirtschaft das Geld zu verdienen dafür
Sondern es muss natürlich verwachsen

Braucht Welten die verbunden wieder sind
Statt sich separiert nur zu betrachten endlich
Verwoben gemeinsam kreativ zu gestalten

Räume jenseits der Gewohnheit schaffen
Neuem Denken Platz schaffen um endlich
Modelle zu leben die glücklicher machen
Als das ewige nachbellen der Konventionen

Liebe neu denken und Leben wie Kunst
In all ihren Formen um uns endlich Wege
Finden zu lassen die unserer Natur auch
Im Schatten neuer Möglichkeiten entspricht

Jeden Tag werden sich diese Räume nun
Weiter füllen mit Ideen und Kreationen um
Brücken zwischen den Künsten zu bauen
Neue Anregungen im offenen Raum suchen

Endlich eine Aufgabe für die Zukunft wieder
Welten neu denken und gestalten um eine
Kunst unserer Zeit im Konsens zu suchen
Erasmus Ideen darin weiter leben zu lassen

Diese Welt im Spiegel der Geschichte ordnen
Für eine konstruktiv kreative Gestaltung der
Zukunft als gemeinsame Aufgabe wird mich
Für den verbleibenden Rest beschäftigen

Ohne zu wissen wohin die Reise gehen wird
Die am Ort bleibt um die Welt aus den Angeln
Für einen Neuanfang zu heben mit dem Hebel
Eines ganzheitlich offenen Ansatzes geht es los

jens tuengerthal 28.5.2019

Erholsammlung

Wenn du am Ende ganz kaputt bist
Über Monate verzweifelt geliebt hast
Aber nichts bleibt als hohle Leere
Brauchst du erstmal viel Erholung

Dachte ich zumindest doch zugleich
Sprudelt die befreite Energie wieder
Schreiben Lust Lesen Liebe alles
Auf einmal und für das Leben

Aus der dunklen Höhle endlich befreit
Nichts mehr wieder jemals zu wollen
Genießen was ist und kommt genügt
Um sich in Ordnung zu sammeln

Fast fällt es mir schwer mir noch Zeit
Zu nehmen statt einfach loszulegen
Mit endlich bereiter Energie egal wohin
Jedenfalls genießen was mir entspricht

Kleine Einschnitte verändern plötzlich
Die Ewigkeit in der du noch gefangen
Welche nichts Gutes mehr versprach
Kein Genuss je noch werden konnte

Den Blickwinkel ändern und realisieren
Was schon lange offensichtlich war
Lässt voriges alles absurd erscheinen
Und mit einem Lächeln geht es weiter

jens tuengerthal 28.5.2019