Sonntag, 13. Januar 2019

Viele Leben

Franzosen sagen zum Höhepunkt
Kleiner Tod daran gemessen wäre
Die meine fraglos eine Unsterbliche
Die mindestens dreimal so oft stirbt

Unsterbliche aber nennen wir Götter
So hat mich wohl eine Göttin erwischt
An die ich eigentlich gar nicht glaube
Die zu erleben aber göttlich stets ist

Dachte immer ich hätte viele Leben
Obwohl ich sicher keine Katze bin
Sie ist dies zum Glück auch nicht
Aber auch sieben überlebte sie schon

Weiß nicht wieviele Leben sie hat
Die Göttin die ich anbete kann aber
Häufiger als ich glauben konnte
Bei zehn höre ich auf zu zählen

Was meine Unsterbliche aber
Endgültig zur Göttin macht ist
Dabei am Ende noch mit mir
Genau zusammen zu kommen

Das ist sicher übermenschlich
Zumindest kenne ich keine sonst
Warum alles andere dir egal wird
Wenn du solch eine Göttin hast

So schlug ich am Fuß ihres Venushügels
Das Basislager meines Lebens auf
Bin mit ihr gekommen um zu bleiben
Frage mich was andere so machen

jens tuengerthal 12.01.2019

Massagelust

Völlig erschöpft lagst du
Vor mir auf dem Bauch
Du hattest lange gearbeitet
Alles tat dir überall weh

Nicht mal ausgezogen warst du
Du frorst und ich sollte dich nun
Bitte nur massieren bloß kein Sex
Gehorsam begann ich damit

Erst den Rücken unter dem Hemd
Du dirigiertest meine Finger dahin
Wo es am meisten weh tat zuerst
Langsam wanderte ich nun hinab

Als ich fast beim Po angekommen
Wolltest du Nacken und Schultern
Fügte mich deinen Wünschen ganz
Massierte dich beidhändig oben

Irgendwann als du etwas entspanntest
Schicktest du meine Hände wieder runter
Wo ich vorsichtig den Po nun lüftete
Was du entspannt stöhnend zuließt

Doch kenne ich dein Stöhnen zu gut
Da war noch nichts von Lust zu hören
Nur Erschöpfung und Verspannung
Die sich massierend langsam löste

Endlich begannst du zu genießen
Wie ich deinen festen Po knetete
Zwischendurch mit einem Finger
Ein wenig das Terrain erkundete

Nachdem ich die Füße massierte
Sollte ich die Oberschenkel versorgen
Streifte das Zentrum deiner Lust
Sah wie sich die Lippen öffneten

Verweilte dort ein wenig zarter
Strich immer wieder über deine
Lippen mit ihrem feuchten Saum
Nur am Rand wo sie sich wölben

Einmal streifte ich sanft die Mitte
Spürte wie deine Perle verborgen
Noch unter ungeöffneten Lippen
Erwartungsvoll angeschwollen war

Während ich immer zarter massierte
Schliefst du dabei völlig erschöpft ein
Streichelte immer zarter um dein Zentrum
Wollte endlich in die nasse Mitte tauchen

Doch ich hielt mich weiter zurück
Dich nicht zu wecken nur einmal
Glitt mein Finger zwischen die Lippen
Die längst erwartungsvoll offen lagen

Wollte dich keinesfalls wecken
Aber dich im Schlaf befriedigen
Wollte ich doch zu gern um dich
Noch entspannter schlafen zu lassen

Immer schon mochtest du es so sehr
Indirekt gestreichelt zu werden und so
Massierte ich die Lippen zart außen
Während du immer nässer wurdest

Plötzlich spannte sich dein Körper an
Fürchtete schon dich geweckt zu haben
Doch die große Lust kam in deine Träume
Du ließt es fließen ohne die Augen zu öffnen

Leckte meine völlig feuchten Finger
Genüsslich ab nachdem ich zuvor noch
Frischen Venusschaum von deinen Lippen
Als mein amuse gueule gekostet hatte

Du stöhntest leiser nur im Traum ein wenig
Schliefst ungestört befriedigt weiter damit
Dein Dichter darüber schreiben nun kann
Kalt war dir dabei sichtbar auch nicht mehr

jens tuengerthal 12.01.2019

Samstag, 12. Januar 2019

Romantikindustrie

Die deutsche Romantik war die
Letzte große einheitliche Epoche
Heißt es von kompetenter Seite
Aber stimmt diese Annahme wirklich

Vieles was die Romantik begann
Wirkte noch später lange nach
Etwa die Innerlichkeit in der
Psychologie eines Sigmund Freud

Es mischten sich verschiedene Stimmungen
Zu einer übergreifenden Idee der Romantik
Die alle Gebiete des Denkens erfasste
Besonders in der Kunst zeigte sich dies

Alle Gattungen der Künste fanden ihre
Besondere romantische Ausprägung die
Vom Schmerz des Untergangs berührt
Leicht ins Tragische auch schwingt

Untergegangen war das alte Reich
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss
Nach Napoleons Siegen und weil es reif
Für den Untergang und zerstritten lang war

Ein Reich was sich auf Karl den Großen
Als mit den Franzosen geteilten großen
Reichsgründer noch berief was schon
An ritterlicher Romantik fast genug wäre

Mit der französischen Revolution war auch
Der alte Ständestaat infrage gestellt worden
Was auf ihn folgen sollte war noch unklar
Die Produktionsbedingungen änderten sich

Während England Kontinuität im Königreich
Wahrte wandten sich die Franzosen ab und zu
Haderten die Deutschen vor allem mit sich
Ob sie überhaupt eine Nation seien könnten

Goethe sprach ihnen das Nationale ganz ab
Dennoch wurde er der große Nationaldichter
Was auch an seiner literarischen Größe lag
Aber mehr noch am günstigen Augenblick

Die Romantiker verehrten den alten Goethe
Besuchten und umschwärmten ihn er ließ es
Etwa bei den Brentanos gern geschehen
Wahrte nur innerlich noch viel Abstand

Schiller wurde lauter gegen die Romantik
Diesen emotionalen Ungeist der die große
Freiheit der Klassik und ihre Würde wieder
Unter Glauben verschwinden ließ

Goethes sicher auch persönliche Zuneigung
Mit den Romantikern zu flirten die ihn verehrten
Als Dichter auch des Werther lehnte sehr viel
Des romantischen Geistes kategorisch ab

Die Romantiker kümmerten die vernünftigen
Einwände ihrer Gegner aus der Klassik nicht
Sie waren ja beseelt vom großen Gefühlt
Wie dem Traum ein Genie zu werden

Parallel dazu kamen einige der Vordenker
Von Schelling bis Schlegel lassen wir Hegel
Als fälschlich überbewertet hier bei Seite
Zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen

Dachten die Evolutionstheorie teilweise
Ihrem Ideal der Entwicklung zum Höheren
Folgend in Teilen voraus wenn auch natürlich
Romantisch verklärt und damit vernebelt

Die vernünftigen Ideen der Revolution wie
Menschenrechte Freiheit Gleichheit blieben
Den im nationalen Stolz ohne eine Nation
Dennoch beleidigten Deutschen verschlossen

Sie wandten sich lieber zurück statt nach vorn
Verklärten die Formen des Mittelalter wobei
Sie gleichzeitig dessen Innerlichkeit ablehnten
Lieber echte Erfahrung statt Kontemplation wollten

Nie fühlte ich mich Schiller näher als in meiner
Ablehnung der Romantik die ähnlich wie die
Reformationszeit mehr Schaden verursachte
Als Nutzen brachte für die geistige Entwicklung

Einerseits denke ich und andererseits weiß ich
Ohne den Geist der Romantik hätte es nie
Die große Innerlichkeit der Moderne gegeben
Hätte ein C.G.Jung keinen Grund gehabt

Der protestantische Antipode half den Römern
Wider alle Vernunft weiter zu bestehen weil
Im Kampf gegen den totalen Untergang
Der Mensch riesige Kräfte entwickeln kann

Die Romantiker gingen auch nach Rom
Wurden malend dort grässliche Nazarener
Die christliche Ideen peinlich verklärten
Ohne eine künstlerische Entwicklung

Andererseits steht in dieser Zeit zwischen
Biedermaier und Empire bei den Möbeln
Auch manch revolutionäres und stieg gar
Ein Marx mit seinem Materialismus auf

Es vermischt sich schon in der Romantik
Die dann zu so grässlichen Formen führte
Die im Wilhelminismus Ausdruck fanden
Mit ihren Gegenpolen vereinnahmte sie

Schwer greifbare Innerlichkeit wabert
Bis heute durch viele deutsche Debatten
Die deutsche Sonderrolle prägte noch
Debatten um die Schuld der Weltkriege

So liegt die Romantik in allen Gebieten
Wie ein schwerer lähmender Fluch auf
Dem deutschen Geist der sich ihr als
Letzter großer Gattung willig unterwarf

Die Diskussion um das Deutschtum
Bis in unsere Tage von Osten her
Zeugt vom romantischen Ungeist
Der nur Passsdeutsche diskriminiert

Die Deutschen die nicht mal eine
Nation waren sahen sich gerne als
Anderen Völkern abstammungsmäßig
Wie im tiefsten Innern überlegen an

Ob die Moderne ihr Antipode wurde
Oder schon der Impressionismus
Der aber gerade die Innerlichkeit
Neuer Art beschwor bleibt unklar

Vieles in der Moderne wurde erst
In der Romantik angedacht bevor
Es in der Kunst Ausdruck fand
Der Geist der Romantik lebte
Romantikindustrie

Die deutsche Romantik war die
Letzte große einheitliche Epoche
Heißt es von kompetenter Seite
Aber stimmt diese Annahme wirklich

Vieles was die Romantik begann
Wirkte noch später lange nach
Etwa die Innerlichkeit in der
Psychologie eines Sigmund Freud

Es mischten sich verschiedene Stimmungen
Zu einer übergreifenden Idee der Romantik
Die alle Gebiete des Denkens erfasste
Besonders in der Kunst zeigte sich dies

Alle Gattungen der Künste fanden ihre
Besondere romantische Ausprägung die
Vom Schmerz des Untergangs berührt
Leicht ins Tragische auch schwingt

Untergegangen war das alte Reich
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss
Nach Napoleons Siegen und weil es reif
Für den Untergang und zerstritten lang war

Ein Reich was sich auf Karl den Großen
Als mit den Franzosen geteilten großen
Reichsgründer noch berief was schon
An ritterlicher Romantik fast genug wäre

Mit der französischen Revolution war auch
Der alte Ständestaat infrage gestellt worden
Was auf ihn folgen sollte war noch unklar
Die Produktionsbedingungen änderten sich

Während England Kontinuität im Königreich
Wahrte wandten sich die Franzosen ab und zu
Haderten die Deutschen vor allem mit sich
Ob sie überhaupt eine Nation seien könnten

Goethe sprach ihnen das Nationale ganz ab
Dennoch wurde er der große Nationaldichter
Was auch an seiner literarischen Größe lag
Aber mehr noch am günstigen Augenblick

Die Romantiker verehrten den alten Goethe
Besuchten und umschwärmten ihn er ließ es
Etwa bei den Brentanos gern geschehen
Wahrte nur innerlich noch viel Abstand

Schiller wurde lauter gegen die Romantik
Diesen emotionalen Ungeist der die große
Freiheit der Klassik und ihre Würde wieder
Unter Glauben verschwinden ließ

Goethes sicher auch persönliche Zuneigung
Mit den Romantikern zu flirten die ihn verehrten
Als Dichter auch des Werther lehnte sehr viel
Des romantischen Geistes kategorisch ab

Die Romantiker kümmerten die vernünftigen
Einwände ihrer Gegner aus der Klassik nicht
Sie waren ja beseelt vom großen Gefühlt
Wie dem Traum ein Genie zu werden

Parallel dazu kamen einige der Vordenker
Von Schelling bis Schlegel lassen wir Hegel
Als fälschlich überbewertet hier bei Seite
Zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen

Dachten die Evolutionstheorie teilweise
Ihrem Ideal der Entwicklung zum Höheren
Folgend in Teilen voraus wenn auch natürlich
Romantisch verklärt und damit vernebelt

Die vernünftigen Ideen der Revolution wie
Menschenrechte Freiheit Gleichheit blieben
Den im nationalen Stolz ohne eine Nation
Dennoch beleidigten Deutschen verschlossen

Sie wandten sich lieber zurück statt nach vorn
Verklärten die Formen des Mittelalter wobei
Sie gleichzeitig dessen Innerlichkeit ablehnten
Lieber echte Erfahrung statt Kontemplation wollten

Nie fühlte ich mich Schiller näher als in meiner
Ablehnung der Romantik die ähnlich wie die
Reformationszeit mehr Schaden verursachte
Als Nutzen brachte für die geistige Entwicklung

Einerseits denke ich und andererseits weiß ich
Ohne den Geist der Romantik hätte es nie
Die große Innerlichkeit der Moderne gegeben
Hätte ein C.G.Jung keinen Grund gehabt

Der protestantische Antipode half den Römern
Wider alle Vernunft weiter zu bestehen weil
Im Kampf gegen den totalen Untergang
Der Mensch riesige Kräfte entwickeln kann

Die Romantiker gingen auch nach Rom
Wurden malend dort grässliche Nazarener
Die christliche Ideen peinlich verklärten
Ohne eine künstlerische Entwicklung

Andererseits steht in dieser Zeit zwischen
Biedermaier und Empire bei den Möbeln
Auch manch revolutionäres und stieg gar
Ein Marx mit seinem Materialismus auf

Es vermischt sich schon in der Romantik
Die dann zu so grässlichen Formen führte
Die im Wilhelminismus Ausdruck fanden
Mit ihren Gegenpolen vereinnahmte sie

Schwer greifbare Innerlichkeit wabert
Bis heute durch viele deutsche Debatten
Die deutsche Sonderrolle prägte noch
Debatten um die Schuld der Weltkriege

So liegt die Romantik in allen Gebieten
Wie ein schwerer lähmender Fluch auf
Dem deutschen Geist der sich ihr als
Letzter großer Gattung willig unterwarf

Die Diskussion um das Deutschtum
Bis in unsere Tage von Osten her
Zeugt vom romantischen Ungeist
Der nur Passsdeutsche diskriminiert

Die Deutschen die nicht mal eine
Nation waren sahen sich gerne als
Anderen Völkern abstammungsmäßig
Wie im tiefsten Innern überlegen an

Ob die Moderne ihr Antipode wurde
Oder schon der Impressionismus
Der aber gerade die Innerlichkeit
Neuer Art beschwor bleibt unklar

Vieles in der Moderne wurde erst
In der Romantik angedacht bevor
Es in der Kunst Ausdruck fand
Der Geist der Romantik lebte

Einheitlich war dieser Geist nie
Von der schwarzen Romantik
Eines Byron oder Novalis hin
Zu romantischen Liederzyklen

Er forschte als Wissenschaftler
Wie die Grimms mit den Märchen
Wähnte sich wogend wohl weiser
Wie Wagner beim Komponieren

Die Romantik so sehr sie das Genie
Als Gott gewollt zufällig erschienen
Beschwor errichtete eine Industrie
Die ihre Ideen der Masse verkaufte

Es bleiben die Bilder der Epochen
So offensichtlich die Dialektik scheint
Durchbrochen und verschwommen
Auch in den jeweils Teilnehmern

Goethe gab ihr Eckermann gegenüber
Keine Zukunft und fand sie eher geistlos
Ließ sich aber gerne von ihne verehren
Wusste den Starkult lange zu nutzen

In dieser rationalen Effektivität im
Romantischen Dichtergewand ist
Der Titan aus Weimar vielleicht
Doch einmal typisch romantisch

jens tuengerthal 12.01.2019

Liebesstabilität

Welchen Wert hat die Liebe noch
Außer Bedürfnisse zu befriedigen
Nähe und körperliche Befriedigung
Als Grundbedürfnis nach der Natur

Liebe kann viel mehr geben als die
Bekannte Form der Triebbefriedigung
Indem sie uns Stabilität und Dauer
Als sicherstes Glück im Leben schenkt

Sex ist ein kurzes Rennen zumeist
Nach dem Höhepunkt erledigt auch
Wenn zuvor traumhaft wunderbar
Bringt er nur zeitweise Befriedigung

Wollte nie im Leben auf den besten
Sex mit meiner Liebsten verzichten
Doch viel kostbarer noch ist für mich
Das Wissen wir wollen uns ein Leben

Stabilität und Kontinuität geben mir
Das Gefühl unerschöpflicher Kräfte
Wie mich Zweifel daran erschüttern
Weil Gewissheit ein Wert an sich ist

Die Richtige gefunden zu haben
Für immer beieinander zu bleiben
Macht so dankbar und zufrieden
Gewinne dadurch unendlich Energie

Es gibt so viele Dinge die verbinden
Wie genauso viele die trennen könnten
Wenn wir uns nicht entschieden hätten
Für immer zusammenbleiben zu wollen

Die Entscheidung also entscheidet mehr
Als alle Natur je verbindet weil ich es will
Warum der Wille füreinander Leuchtturm
Für mich durch alle Zeiten bleiben soll

Nichts brauche ich mehr zum Glück
Als unsere geteilte Liebesstabilität
Die auch perfekten Sex begründet
Weil manchmal einfach alles passt

Vertrauen auf Kontinuität ist Quelle
Von Ruhe und Kraft mir aus der ich
Beflügelt im Alltag gerne schöpfe
Wie Wissen um ein Gefühl

jens tuengerthal 12.01.2019

Sozialneidwert

Neid ist immer schlecht
Er bedeutet Missgunst
Auf das Glück der anderen
Ohne eigenen Mehrwert

Sozialer Neid wird gern geschürt
Von Verbänden die daran verdienen
Dass dieser ausgeglichen wird
Was noch kein sozialer Wert ist

Argument quasi um die Ecke
Könnte sein dass sie sich opfern
Reiche vom Reichtum zu befreien
Deren Gewissen zu beruhigen

Allerdings sind Gesellschaften stets
Stabiler die relativ ausgeglichen sind
Was ein hoher Wert werden könnte
Sofern Instabilität die Mehrheit bedroht

Ohne stabile Strukturen verliert auch
Reichtum seinen Wert da dafür dann
Sicherheit immer teurer werden wird
Warum Gegensteuern wertvoller ist

Ob die Instabilität aus geschürtem Neid
Resultiert oder andere Ursachen hat
Wird wichtig für nachhaltige Abhilfe
Der Voraussetzung von Stabilität

Viele Dinge sind multikausal immer
Was leicht den Überblick verlieren lässt
Für eigentliche Ursachen und Wirkungen
Vor dieser Situation stehen wir auch hier

Sozialer Neid wird politisch gefördert
Zur Erreichung persönlicher Ziele
Wie im Fall Lafontaine schlicht Rache
Was mit Gerechtigkeit getarnt wird

Der soziale Neid hat keinerlei Wert
Er ist und bleibt im Wesen asozial
Sehen wir von der Verbrüderung ab
Die einen sozialen Kontext schafft

Ohne den sozialen Neid aber
Hätte es keine Revolutionen gegeben
Was die einen als Vorteil sehen während
Andere diese ganz natürlich finden

Natur entwickelt sich stets evolutionär
Damit langsam jeder Revolution fern
Sehen wir von Katastrophen mal ab
Den steten Revolutionen der Natur

Warum soll Neid eigentlich schlecht sein
Wäre hier die nächste logische Frage
Für die christliche Werte keine Antwort sind
Weil Aberglaube kein Teil der Natur ist

Neid macht nie zufrieden oder glücklich
Er steigert nur die Missgunst unendlich
Kann keine Zufriedenheit bescheren
Lohnt sich also vernünftig betrachtet nie

So ergibt die Natur viel besser uns ein
Bedürfnis nach sozial gerechtem Ausgleich
Statt es in politischen Glauben zu kleiden
Geht es um tiefere innere Befriedigung

Daraus ließe sich nun eine neue Steuer
Auf Reichtum ganz leicht ableiten was
Das Gegenteil von Vernunft und Freiheit
Aber gut sozialdemokratisch dafür wäre

Wohin uns am Markt Unvernunft führt
Bezahlen noch viele Generationen an
Zinsen für Schulden ihrer Großeltern
Was weniger Neid als Dummheit belegt

Wir sehen darum einen Staat bestehen
Der den höchsten Überschuss je hatte
Aber keinesfalls Steuern senken will
Aus Angst es würde ungerechter

Wo der Staat aber mehr als 10% erhält
Ist es immer schon zu viel außer es geht
Um konkrete Abgaben für eine Leistung
Aber dieses Bewusstsein fehlt hier völlig

Machen wir uns endlich bewusst dass
Vor rituellen linken Sozialneid nötig wäre
Dem Staat engere Schranken zu weisen
Um die Unzufriedenheit zu begrenzen

Nicht Reichtum und Vermögen machen
Menschen auf Dauer glücklich sondern
Zufriedenheit mit sich und dem Alltag
Bei größtmöglicher Freiheit und Sicherheit

Die soziale Marktwirtschaft war dafür gut
Eine geistige Basis der Freiheit zu schaffen
Nun geht es um das Glück der Zukunft
Was wie immer nur ein Kompromiss wird

jens tuengerthal 12.01.2019

Freitag, 11. Januar 2019

Mittelscheitel

Schaue auf die Liebste vor mir
Mit Mittelscheitel und Maske
Zwei Zöpfe links und rechts
Folge dem Scheitel träumend

Wie ich ihren Hals hinab küsse
Der Wirbelsäule züngelnd folge
Bis zur Fortsetzung des Scheitels
In der mittigen Spalte unten

Lecke ihren wunderbaren Po
Erst außen ihn umrundend
Dann zwischen die festen Backen
Stoße ich lustvoll in seine Mitte

Spüre sie ganz geil schon zucken
Während ich das Loch umkreise
Wird ihr Atem immer schneller
Bis ich die Mitte lustvoll liebkose

Von dort ist es nur ein Sprung
Der Zunge über ihren Damm
Ins andere Zentrum der Lust
Was sich feucht mir eröffnet

Bevor ich ihren Saft koste
Massiere ich noch den Damm
Mit fester Zunge bis sie fast
Überläuft vor unbändiger Lust

Endlich gönne ich mir den Traum
Im gegenüberliegenden Scheitel
Lippen auf Lippen mit der Zunge
Tief lustvoll in ihr zu versinken

So lässt mich der obere Scheitel
Vom unteren träumen wo ich sie
Zum Scheitelpunkt der Lust lecke
Bis wir wieder ganz eins werden

Vorher aber liebkose ich noch
Ausgiebig unter den Enden ihrer
Zöpfe die schönsten Brüste der Welt
Welch Glück von seiner Frau zu träumen

jens tuengerthal 11.01.2019

Schneekatastrophentraum

Bayern versinkt langsam im Schnee
Zumindest im Süden schneit es noch
Während Berlin grau regnerisch nur
Vom schönen Weiß nur träumen kann

Den Schnee flächendeckend im Land
Zu verteilen wäre viel schöner doch
Leider gehorchte das Wetter noch nie
Solch ästhetischen Gesichtspunkten

Ob das ungerecht nun ist für uns
Arme Berliner völlig ohne Schnee
Oder ganz normales Wetter halt
Mag an dieser Stelle dahinstehen

Wir haben wenig Einfluss auf die
Kapriolen und Zufälle des Wetters
Könnte es scheinen auch von der
Erderwärmung reden gerade wenige

Dabei ist genau sie die Ursache
Der extremen Ausschläge unter
Denen Menschen vielerorts leiden
Zu viel oder zu wenig ist es immer

Also freue ich mich lieber am grauen
Regen in Berlin statt zu klagen wie
Ungerecht das Wetter verteilt sei
Zu wenig Schnee schadet nicht

Wenn das zu viel nun dazu führt
Dass Skigebiete geschlossen werden
Wäre das sicher gut für das Klima
Womit alles sein Gutes hat

jens tuengerthal 11.01.2019

Liebesnacht

Du schliefst schon längst
Als ich mein Buch zuschlug
Drehtest dich dennoch um
Damit wir erstmal kuschelten
Mehr braucht es auch nicht
Um glücklich zu lieben als
Angekuschelt einzuschlafen

jens tuengerthal 11.01.2019

Notstandsnot

Die Not des Notstandes
Ist politische Propaganda
Mit ihr verlässt Trump nun
Den Boden der Demokratie

Amerika ist stark genug dies
Nicht einfach hinzunehmen
Es dürfte der Anfang vom Ende
Der Ära Trump gewesen sein

So gesehen wirkt der Notstand
Anders als im Jahre 1933 nun
Gegen den der ihn erklärte
Als blinder Mauerfanatiker

jens tuengerthal 11.01.2019

Schulverpflichtung

Schulpflicht ist uns wichtiger
Sogar als geschützter Glaube
Wurde in Straßburg geurteilt
Was gut die Freiheit verteidigt

Europa bekennt sich zu Werten
Die über dem Aberglauben stehen
Aus denen die Schulpflicht resultiert
Welche Chancengleichheit ermöglicht

Damit zeigt sich Europa auch wieder
Ein Stück laizistischer und menschlicher
Weil es die Bedingungen der Freiheit
Nicht elterlicher Willkür ganz überlässt

Es wird die Freiheit der Eltern beschnitten
Ihr Kind allein und religiös zu erziehen
Um die Chancen der Kinder auf Freiheit
Im Sinne europäischer Werte zu stärken

Wie gut wenn Europa auch hier aufpasst
Dem Aberglauben Grenzen zieht um so
Die Chancengleichheit aller zu erhöhen
Es sollte nur konsequent getan werden

Der Geist der Menschenrechte ist stets
Jener der französischen Revolution also
Der Freiheit Gleichheit und Brüderlichkeit
Die sich aus der Natur der Wesen ableitet

In diesem Sinne sind alle Kinder natürlich
Vor religiöser Beeinflussung und Aberglaube
Konsequenter zu schützen als bisher normal
Die Taufe ist danach schon ein Verbrechen

Bisher ist dieser strenge Laizismus noch nicht
Durchsetzbar auch weil Deutschland noch durch
Kirchenverträge gebunden unfrei gläubig agiert
Im Sinne der Menschenrechte wäre es logisch

jens tuengerthal 11.01.2019

Donnerstag, 10. Januar 2019

Netzhass

Der Hass im Netz wächst täglich
Die Möglichkeit der Anonymität
Enthemmt im Alltag friedliche Menschen
Doch was steckt hinter den Worten

Würden alle die Nikole Diekmann
Nun den Tod wünschen oder sie
Vergewaltigt sehen wollen dies auch tun
Wie real sind all diese Entgleisungen

Vermutlich nicht mal der kleinste Teil
Der feigen Hetzer im anonymen Gewand
Traute sich real ähnliches zu sagen
Noch weniger jemand etwas zu tun

Wie aber gehen wir mit Worten um
Die verletzten und Angst machen wollen
Sind es harmlose Meinungsäußerungen
Geistig beschränkter Zeitgenossen

Muss die Demokratie diesen Hass
Einfach ertragen und aussitzen
Wie es die Kanzlerin bisher tat
Die ein Opfer gerade im Osten war

Sollen die Worte ernst genommen
Wie es gegenüber Mündigen gehört
Oder sind es schon Wahnsinnige
Die solchen Hass virtuell verbreiten

Ohne Indizien dagegen wird jeder
Bürger als mündiger behandelt
Ergibt sich schon aus seiner Würde
Die nach Auschwitz Artikel 1 GG schützt

Nehmen wir diese Hasser aber ernst
Müssen ihre Worte Konsequenzen haben
Dann drohen sie mit Mord und mehr
Sind gleich einem Täter zu bestrafen

Es braucht dazu keine neuen Gesetze
Die Anwendung vorhandener genügt
Nur wo wird es Gesinnungsstrafrecht
Was der Rechtsstaat logisch verbietet

Was erreichen wir langfristig wenn wir
Massenhaft Pegida Anhänger einsperren
Weil sie Hass säen oder zum Mord aufrufen
Wird das ländliche Sachsen entvölkert

Abschalten und blocken hilft sicher
Dann ist erstmal ein wenig Ruhe
Bestraft werden auch die Täter damit
Denen dann Aufmerksamkeit fehlt

Bevor wir Lager geistig Verwirrter
Die an Verschwörungstheorien glauben
Oder rechter Radikaler bilden stellt sich
Die Frage nachhaltiger Integration

Gläubige sind mit Vernunft kaum
Erreichbar geschweige denn heilbar
Sie klammern sich an ihren Wahn
Nur wie geht der Rechtsstaat damit um

Habe keinen sicheren Rat dafür außer
Wir müssen mehr miteinander reden
Sofern Kommunikation noch möglich
Doch ohne Vernunft ist es illusorisch

Für mehr Vernunft bräuchte es wieder
Eine radikale Aufklärung die all denen
Die sich fürchten ihre Ängste nimmt
Wie über Hintergründe sachlich aufklärt

Einen großen Teil dieses Wahnsinns
Verursachte russische Propaganda
Von staatlichen Sendern gestreut
Zu leichtgläubig hier aufgenommen

So sehen wir in den vielen Narren
Die blind dem Populismus folgen
Die ersten Opfer des Kalten Krieges
Fraglich ob ihnen noch zu helfen

Ansonsten muss gelten wenn Recht
Noch irgend Gültigkeit beansprucht
Dass wer Verbrechen androht auch
Wegen Versuch sicher strafbar ist

Die Auflösung aller kommunikativen
Sitten gefährdete den Rechtsstaat
Zu sehr sie auf Dauer zu übersehen
Behandeln wir das Netz wie den Alltag

Es wird durchgegriffen und erstmal hart
Aber dann finden wir wieder eine Basis
Überhaupt miteinander reden zu können
Also zurück zur Basis des Rechtsstaates

jens tuengerthal 10.01.2019

Nazireinraus

Eine sagt Nazis raus
Andere sagen dagegen
So etwas sei rassistisch

Sage dagegen wer nicht
Nazis raus haben will
Sondern rein ist Rassist

Die das sagte arbeitet für
Die Öffentlichrechtlichen
Die Nazis Lügenpresse nennen

Wo ist also das Problem
Wenn sie nicht lügen
Kann sie doch nur lügen

Die sich darüber aufregen
Wollen also Nazis verteidigen
Wie sich selbst Lügen zeihen

Was soll ich dazu sagen
Wir haben die Meinungsfreiheit
Nehme diejenigen beim Wort

Wer will heute Nazis rein
Sich selbst Lügner nennen
Damit glaubwürdig wirken

jens tuengerthal 10.01.2019

Mauerressentiments

Die USA stehen staatlich still
Nicht etwa weil es der Arbeiter
Den auch dort keiner fragt so will
Sondern weil es keine Mehrheit gibt

Keine Mehrheit für Mauern
Sagen siegessicher die Demokraten
Keine Mauer für mehr Sicherheit
Plappern Republikaner Trump hinterher

Keine Mauer mehr zu wollen
Hat gute Argumente für sich
Etwa Erfahrung und Freiheit
Eine wollen nur Angst für sich

Der Bauherr der deutschen Mauer
War ein Sachse geboren in Leipzig
Die amerikanische Mauer hat einen
Den die Sachsen von Pegida loben

Dort forderten erstmals im Parlament
Abgeordnete der AfD die Errichtung
Einer Mauer gegen Flüchtlinge hier
Was zeigt Mauern sind immer
Irgenwie sächsisch

jens tuengerthal 10.01.2019

Mindestlohnend

In den USA unter Trump
Zahlt Amazon Mindestlohn
Von sagenhaften 15$ was
Deutschland erstaunen könnte

Auch wenn bundesweit gesetzlich
Weit weniger verpflichtend dort ist
Haben Bewegungen an der Basis
Dort soziale Einsicht wohl beschert

Stattdessen bezahlt unser Staat
Selbständigen Hartz IV Empfängern
Ihre Yoga Studios und gute Löhne
Womit sie Konkurrenz unterbieten

Unser Problem ist nicht Mindestlohn
Sondern der Staat als Konkurrenz
Mit indirektem Sponsoring am Markt
Bürgergeld wäre vielfach gerechter

Nicht zu wenig Sozialstaat macht es
Menschen im Land noch schwerer
Sondern zu viel an falscher Stelle
Statt real vernünftiger Gerechtigkeit

Die Propaganda der Gläubigen des
Starken Staates hat es in Zeiten der
Großen Koalition zu leichtfertig leicht
Zeit privat mehr erreichen zu wollen

jens tuengerthal 10.01.2019

Sexmaleins

Das Einmaleins der Lust
Besagt guter Sex ist selten
Immer gemeinsam einmalig
Vollkommene Erfüllung alles

Alles oder Nichts ist das Ziel
Derer die guten Sex kennen
Weniger wollen wäre gelogen
Mehr ist nicht mehr denkbar

Wer alles hat braucht nichts sonst
Weil alles andere weniger wäre
Warum großes Glück sich genügt
Was immer bescheidener macht

Habe diese größte Glück gefunden
Die Liebste in allem die beste Frau
Die Mann irgend nur finden könnte
Darum fand sie logisch auch mich

Nicht weil ich unbescheiden wäre
Sondern weil alles und nichts erst
Sich vollkommen ergänzen kann
So habe ich alles vor allem in ihr

Nichts mehr brauche ich sonst noch
Lebe weit jenseits aller Konkurrenz
In vollkommener Erfüllung mit ihr
Was unbescheiden bescheiden lässt

Dies unbescheiden bescheiden ist
Ein natürliches Paradoxon was auf
Höchstem Niveau glücklich alles
Übrige völlig entbehrlich macht

Alles in einer zu haben ist mehr
Als mit keiner zufrieden zu sein
Weil es für immer glücklich macht
Was mehr könnte einer brauchen

Woran wir am Ende wieder sehen
Auf eins und null allem kommt es an
Hier nähert sich Informatik der Poesie
Vollkommen glücklich sein ist genug

jens tuengerthal 10.12.2019

Mittwoch, 9. Januar 2019

Taucherglück

Stelle mir gerade glücklich vor
Wie ich zwischen deine Beine
Irgendwann später vielleicht
Langsam lustvoll eintauche
Vom Venushügel herunter
Mittig dein Haar umspielend
Hinab zwischen deine Lippen
Die sich mir feucht schon
Der Zunge folgend öffnen
Tief in dich hineintauche
Von deinem Saft köstlich koste
Um dann die geheime Stelle
Ein Stückchen weiter oben
Mit meiner Zunge zu umspielen
Dein Körper dort antwortet
Der Atem schneller wird
Während ich ganz langsam
Deine Lippen zungig öffne
Die Perle des Glücks zu finden
Sie immer schneller umzüngele
Bis schon dein Becken zuckt
Sie über sich hinauswächst
Dein Körper voller Spannung ist
Endlich genommen zu werden

jens tuengerthal 09.01.2019

Quellglück

Wie glücklich ist wer
Noch an der Quelle sitzt
Deine Lust sprudeln lässt
Zwischen deinen Lippen
Um von ihrem Überfluss
Zungenspitzenweise zu kosten
Bis das Paradies sich öffnet

jens tuengerthal 09.01.2019

Elfenglück

Gleich einem Windhauch
An warmen Sommertagen
Seh ich meine Elfe vor mir
Wie sie mit nahezu nichts
An mir vorüberschwebt
Ihre zarten Kurven zeigen
Die vollkommene Frau
Schöner als alle Träume
Sehnsüchtig schaue ich
Dem schönsten Traum nach
Und traue mich kaum
Das zarte Wesen zu berühren

jens tuengerthal 09.01.2018

Mitteldunkel

Vom Mittelalter zur Renaissance
War wie vom Dunkel zum Licht
Sind viele Menschen überzeugt
Es weitete sich der Horizont

Wie dunkel war die Epoche wirklich
In der die Kirche mit dem Kaiser um
Vorherrschaft und Seelenheil rang
Als ginge morgen die Welt unter

Es gab dunklere Abschnitte dabei
Mit der Pest und den Kreuzzügen
Doch suchte das Mittelalter Spuren
Schon in der Antike mit Vernunft

Ein Friedrich II. von Hohenstaufen
In Sizilien geboren war mit seinen
Kontakten zu den Arabern sicher
Eine Lichtgestalt seiner Epoche

Sein Großvater Barbarossa wurde
Nach seinem Ertrinken in Syrien
Zum unsterblichen Bergbewohner
War im Reich der Welfenbesieger

Was ist mit Karl dem Großen auch
Dem Urvater des heutigen Europas
Dessen Frankenreich schon um 800
Gut deutsch-französisch gedieh

Nach dem Zerfall des römischen Reichs
In Folge von Völkerwanderung und mehr
Schuf er erstmals wieder verwaltete Einheit
Mit noch dazu auch päpstlichem Segen

Schulen von Kirchen geführt aber doch
Immerhin Bildung wieder für viele nach
Dem Zerfall der Kultur infolge zuvor
Untergang Roms an die Barbaren

Es gründete sich auch die Hanse
Als Union stolzer Kaufleute erst
Im Norden von Lübeck aus dann
Immer weiter im unregierten Reich

Texte der Antike gelangten in Klöster
Die sich immer weiter im Reich dann
Verteilten das christianisiert wurde
Mit Schwert und Bibel in der Hand

Hätten nicht die Klöster verborgen
Was vom Wissen der Antike übrig
Ein Lukrez wäre wie so viele wohl
Für immer verschollen gewesen

So gab es zwar die dunkle Herrschaft
Des Glauben genannten Aberglauben
Aber auch den Geist höfischer Minne
Oder die Entstehung völkischer Sagen

Die Canterbury Tales oder Artussagen
Erzählten gewagt von Übertretungen
Der höfischen und biblischen Gebote
Als verbreitet revolutionäre Literatur

Dunkel war es sicher als Heinrich IV.
Auf Knien um Canossa kroch den dort
Papst um Vergebung bittend aber was
Unterscheidet es von heutigen Spielen

Gegrillt werden bis heute Politiker als
Repräsentanten von den Parlamenten
Als Kontrollinstanzen immer wieder
So spielten sie eben damals schon

Hoch moralisch wird argumentiert
Gegen Clinton wie gegen Trump
Mit Lügen wird Macht errungen
Bis heute wie Habsburg damals

Düster erscheinen die Folterkeller
Der Inquisition wie auch die Kunst
Allein Gott zugewandt meist noch
Vom orthodoxen Aberglauben geprägt

Einerseits gab es das Schisma mit
Den Päpsten in Avignon lange Zeit
Andererseits noch eine Kirche bevor
Die Reformation Europa zerteilte

Das Mittelalter errichtete wieder aus
Ruinen des römischen Reiches ein
Neues heiliges christliches Reich
Kämpfte dabei um seinen Glauben

Das Mittelalter endete bereits mit
Dem Untergang von Byzanz durch
Die Eroberung der Muselmanen
Was also noch lange fortbestand

Seit dem 7. Jahrhundert hatte sich
Mit dem Islam eine neue Religion
Im Süden und Osten rasend schnell
Mit leicht kompatiblen Regeln verbreitet

Das Mittelalter war noch feudal regiert
Die Gesellschaft ordnete sich in Ständen
Einheitliche Sprache war noch das Latein
In den Kirchen und unter den Gebildeten

Es selbst sah sich nicht als Mittelalter
Sondern als christliches Zeitalter was
Damit allen anderen überlegen wäre
Mit Chisti Geburt hätte es begonnen

Als Mittelalter benannten es schließlich
Italienische Humanisten die damit ihre
Epoche als Renaissance abgrenzten
Sie Wiedergeburt der Antike nannten

Es waren auch die großen Humanisten
Die den Begriff der dunklen Zeit prägten
In der die römische Kultur ganz unterging
Aus deren Verehrung sie sich definierten

Vorher wäre Zerfall und Untergang nur
Gewesen der erst durch den Aufstieg
Der Antike aus ihren Trümmern durch
Die Humanisten der Renaissance endete

Das Mittelalter jedoch ist mehr als Zerfall
Nicht nur beherrscht vom Aberglauben
Sondern auch Reichserneuerung wie die
Rettung manch antiker Schriften in Klöstern

So gesehen war das Mittelalter nie dunkel
Die Humanisten urteilten großmäulig falsch
Typisch italienisch übertrieben sie eher um
Ihr Handeln besonders kostbar zu machen

Ob dies dem Schutz ihrer Freiheit diente
Dem Wesen der Region eher entspricht
Oder billige Werbung für neues war ist
Für ein Urteil über die Dunkelheit egal

Lichter wurde manches in den Geistern
Der Renaissance dafür manches auch
Rücksichtslos unmenschlich wie es
Etwa männliche Borgias zeigten

Das Mittelalter war europäischer noch
Einige Gebiete um ehemals römische
Territorien waren viel enger verbunden
Die einigende Sprache war das Latein

Der Übergang und die Grenze zur dann
Renaissance ist fließend und strittig ob
Maximilian I. der letzte Ritter noch war
Oder sein Enkel Karl V. als solcher gilt

Manche nehmen lieber den Buchdruck
Andere eher die Eroberung von Byzanz
Einige die Entdeckung Amerikas erst
Oder sogar noch später die Reformation

Spannend sind Epochenwenden wie
Ihre Gegensätze in jedem Fall wohl
Doch scheint es hier relativ fließend
Sind feste Punkte wohl eher irritierend

Auch die Wiederentdeckung des Lukrez
Wird als Beginn der Renaissance heute
Gern nach dem Konzil von Konstanz
Auf dem Jan Hus brannte wohl gesehen

In jedem Fall sind es langsame Prozesse
Die in Deutschland bis heute nicht eintraten
Durch die Unterbrechung der Reformation
Die bis kurz vor die Aufklärung kämpfte

Gut am Fehlen einer echten Renaissance
Weil der mittelalterliche Mönch Luther nur
Seinen Verein ein wenig modernisierte ist
Ist die Chance wieder neu aufzubrechen

Ob die Renaissance wirklich aufbrach
Wie sie in religiösen Kriegen endete
Die Gegenreformation sie erstickte
Wird Thema künftiger Verse noch sein

Das Mittelalter war nicht so dunkel
Wie es die Humanisten abgrenzend
Gerne bezeichneten wie auch die
Renaissance weniger licht war

Auch der fließende Übergang zeigt
Die Dialektik der Epochen steht noch
Auf relativ tönernen Füßen zumindest
Soweit wir Geschichte global betrachten

jens tuengerthal 09.01.2019

Aufklärungsromantik

Auf die Zeit der Aufklärung folgte
Die Gegenbewegung der Romantik
Mit manch geistiger Verwirrung
Wie der Hinwendung zum Mittelalter

Wo vorher Freiheit und Menschenrechte
Im Mittelpunkt standen kam nun Gefühl
Ergänzt um dunkle Ahnungen und Angst
Die vorherbestimmtes Leben verwirrten

Was hat die Romantik positives gebracht
Als gefühlsduselige Innerlichkeit die sich
Lieber mit sich als mit Freiheit beschäftigt
Vielleicht hat sie manche glücklich gemacht

Ist es die natürliche Dialektik einfach
Von Bewegungen die sich diametral
Gegenüberstehen als Selbstzweck
Weil Gegensätze anziehend sind

Die Romantik entdeckte die Märchen
Wie das Gruseln als innere Angst
Wieder was Menschen zum Glauben
Seit ewigen Zeiten schon treibt

Die Aufklärung mit ihrer Enzyklopädie
Wollte mit Wissen und Vernunft lieber
Die Welt logisch erklären statt auf die
Alten Mythen blind noch zu vertrauen

Beide Seiten absolut genommen lassen
Einen Teil des Menschen vermissen
Weder mechanistisch noch magisch
Lässt sich das Sein ganz erfassen

Goethe der dazwischen irgendwie stand
Mit der Aufklärung noch einst aufwuchs
Dafür im Alter mit der Romantik flirtete war
Ihr Großvater schon im Sturm und Drang

Jeder trägt Teile von beidem wohl in sich
Die Märchen sammelnden Brüder Grimm
Waren Wissenschaftler der Göttinger Sieben
Die revolutionär aufgeklärte Ideen vertraten

Denis Diderot der Vater der Enzyklopädie
War in vielem ein romantischer Franzose
Der als klösterlicher Student der Theologie
An Gott mit Hohlbach erst zweifeln lernte

Von Montaigne könnten beide Seiten
Lernen wie gut und frei es sich lebt
Wenn mit und ohne zugleich noch
Nebeneinander existieren dürfen

Sicher war der Renaissancemensch
Montaigne nie ein radikaler Atheist
Andererseits stand der Mensch erst
Für ihn im Mittelpunkt noch vor Gott

Wo Romantiker uns aufklären über
Abgründe der Gefühle sollten wir
Sie lieber unterstützen statt bekämpfen
Der Mensch ist mehr als nur vernünftig

jens tuengerthal 09.01.2019

Dienstag, 8. Januar 2019

Artusethos

Die Ritter am Hof des König Artus
Sind sagenhafte Helden aus Sagen
Viele suchten reale Wurzeln noch
Um britische Identität abzuleiten

Wichtiger als ob es ihn wirklich gab
Scheint heute die Frage seiner Ethik
Was er davon uns für heute mitgab
Wie zentral die Liebe uns noch ist

Bräuchte es wieder ritterlicher Helden
Die Politik mit blutigem Schwert treiben
Sich muskelgestählt und stark abbilden
Wie Putin es noch so gerne zelebriert

Nach Ethos fragte ein Ritter kaum
Wichtiger war ihm stets seine Ehre
Die zu verteidigen er das Schwert
Zu gerne auch tödlich schwang

Der wahre Kern alter Sagen bleibt
So unergründlich wie die Wahrheit
Als absoluter Anspruch der Weisheit
Aber ist er ethisch irgend bedeutend

Wer immer die Sagengestalt auch war
Ein erfolgreicher Krieger wohl sicher
Der seine Offiziere um sich sammelte
Wie später es der Alte Fritz etwa tat

Ob er seine Frau verbrennen lassen wollte
Weil sie ihn mit einem seiner Freunde betrog
Was ihn Lanzelot einst verstoßen ließ oder
Alles ganz anders war ethisch taugt es nichts

Eifersucht und Mord wie die Jagd nach
Drachen und mythischen Feinden die er
Durch magische Hilfe Merlins nur gewann
Taugen als heutiger Ethos eher weniger

Heutige Herrschaft ist nur noch Verwaltung
Von einfach Beamten statt großen Helden
Auch wenn manche Offiziere dazu machen
Sind sie nur Vollzugsorgane geteilter Macht

Etwas absurd unsinniges wie der Brexit
Könnte dem Geist der Artussage noch
Eher entspringen als unsere Mutti Merkel
Die fleißig ordentlich ihre Arbeit erledigt

Wollten wir irgend mörderische Helden
Beschwor etwa Top Gun diesen Geist
Der vernünftig kritisch absurd scheint
Immer mehr schadete als uns nutzte

Ist der Geist ritterlicher Ehre etwas
Das Menschen in der Politik vermissen
Wollen wir statt rationaler Vernunft
Herrscher die als Helden taugen

Spannend ist der Blick auf die
Wurzeln der Heldensage wie der
Um das Schwert Excalibur das
Artus magisch unschlagbar machte

Möglicherweise brachte ein irakischer Kult
Die Sage mit römischen Söldnern ins Land
Die statt einem Altar ein Schwert in der Erde
Als Zentrum ihres Glaubens verehrten

Interessant auch die klaren Bezüge auf
Die damals Völkerwanderung die erst
Angeln und Sachsen auf die Insel brachte
Briten zeitweise in die Bretagne verbannte

Flucht Vertreibung und Kampf um Kultur
Ein Thema das heute noch viele bewegt
Aber bietet Artus Tafelrunde uns Antworten
Die ethisch irgendeine Zukunft noch haben

Sie berichtet vom blutigen Kampf gegen
Eindringlinge und Verteidigung des Landes
Der Sieger gewinnt nur durch Zauberei
Wie der Vater die Mutter magisch raubte

Am Ende wird auch der Held Artus wohl
Ein Opfer der vielen Schlachten auch
Wenn sein Ende wie das Barbarossas
Der schlicht ersoff unsterblich verklärt

Der eine auf Avalon der andere im Berg
Über dem die Raben kreisen wurden
Beide zu unsterblichen Helden erzählt
Als spielten Tote je irgendeine Rolle noch

Auch bei abstrakt philosophischer Sicht
Werden die Ritter nicht mehr zu Helden
Außer für prügelnde Knaben sie waren
Halt Krieger mit tödlicher Erfahrung

Am Ende war fast die ganze Tafelrunde tot
Artus soll bei seiner Schwester auf Avalon
Verschollen sein die ihn auch sexuell pflegte
Was ihn hier zumindest schwer strafbar machte

Auch der nach einigen Versionen versuchte
Mord an seiner Gattin aus Eifersucht auf ihre
Liaison mit Lanzelot durch Verbrennung zeigt
Einen eifersüchtigen missgünstigen Tyrannen

So romantisch der Mythos von König Artus
Wie heldenhaft die Ritter auch beschrieben
Als Helden im Rechtsstaat taugen sie nichts
Wären wohl vorbestrafte Gewaltkriminelle

An eine wilde Rockergang erinnert vieles
Vom Heldenkult dieser ritterlichen Schläger
Weil wir uns kulturell weiter entwickelten
Das Mittelalter eben eine dunkle Zeit war

Wir geben heute Flüchtlingen Asyl statt
In der Politik dem Aberglauben zu folgen
Wie er in der Artussage so bunt auftaucht
Artus ist sicher kein Held unserer Zeit

Sich aber daran zu erinnern wie einst
Aus den Resten des römischen Reiches
Sich europäische Kultur entwickelte mit
Einflüssen auch aus dem Irak tut gut

Es weitet den Horizont über die Enge
Nationalen Denkens hinaus wie es im
Mittelalter geprägt von religiöser Einfalt
Beschränkt und gewalttätig herrschte

jens tuengerthal 08.01.2018

Fingerlich

Wie liebe ich es
Ganz tief in dir
Zu stecken dabei
Deine zuckende Lust
Hier wie dort mich
Überschwemmen
Lassen von allen
Seiten ergötzlich
Bist du mit mir
Überall in dir

jens tuengerthal 08.01.2019

Mittagslust

Manche machen Mittagsschlaf
Kommt bei mir eher selten vor
Dafür schätze ich die Mittagslust
Mal eben wenn einem danach ist

Gestern Mittag habe ich geschlafen
War nach zwei Stunden in der Nacht
Eine selten nötige Ausnahme wohl
Wurde nur schwankend wieder wach

Heute Mittag kam ich vom Termin
Draußen war grautrüber Regen
Als es uns einfach so überkam
Wir ineinander Mittagslust pflegten

Um so feuchter es draußen ist
Desto schöner scheint es drinnen
Wo es mancherorts auch feucht
Aber um so innig wärmer dann ist

Das Wetter ist bei der Mittagslust
Natürlich völlig egal weil diese bei
Jedem Wetter wunderbar gut tut
Feucht draußen tut drinnen besser

jens tuengerthal 08,01.2019

Terrorregion

Ob Mittelhessen nun Terrorregion ist
Fragt sich seit dort ein noch junger
Hacker von der Kriminalpolizei bei
Seinen Eltern geschnappt wurde

Im Gegenteil vermutlich war es nur
Viel Lärm um nichts eines eitlen Jungen
Der sich wichtig machen wollte als
Politische Stimme der Rechten im Netz

Verraten hat ihn seine Eitelkeit wohl
Wie schon der Chaos Computer Club
Gestern laut vermutete der sich davon
Als deduktiv eitel nur distanzierte

Was ist also der Gewinn des Knaben
Der einige Tage durch die Medien ging
Als wäre er ein Spion aus Moskau
Aber nur ein eitler Knabe dann war

Gefängnis und Aufmerksamkeit
Viel Lärm um nichts vermutlich
Wird der AfD wohl noch schaden
Hat sich öffentlich lächerlich gemacht

Mittelhessen bleibt harmlos wie immer
Der vermeintliche rechte Terrorist hat
Sich selbst überführt durch Eitelkeit
Alles weitere ist nicht der Rede wert

jens tuengerthal 08.01.2018

Gewaltpolitik

Wo Politik der Gewalt weicht
Endet die Demokratie schnell
Die auf dem Diskurs basiert
Miteinander logisch redet

AfD und Pegida haben lange
Diese Basis verbal gekündigt
Mit Hass Politik gemacht statt
Jenseits des billigen Populismus

Damit sind sie stark geworden
Kamen bei schlichten Gemütern
Wie Trump und Konsorten gut an
Das Ergebnis war Polarisierung

Was vom rechten Lager verbal
Gegen Rotgrünversifft ausgeteilt
Verstärkte gewalttätige Stimmungen
War weit jenseits allen Diskurses

Darum ist dennoch ein Terrorist wer
Deren Politiker körperlich angreift
Schlimmer noch als diese verbal
Trägt er den Krieg in die Gesellschaft

Gegen Terroristen muss der Rechtsstaat
Entschieden vorgehen auch falls es zur
Verteidigung seiner Feinde geschieht
Weil er stärker als seine Zweifler ist

jens tuengerthal 08.01.2019

Montag, 7. Januar 2019

Liebesherrschaft

Liebe kennt keine Herrschaft
Wer das vergisst liebt nicht
Sondern übt nur Gewalt aus
Den anderen zu beherrschen

Sich gegen solche Macht noch
Verteidigen fällt immer schwer
Weil sie ausweglos ausliefert
Also keine Lösung mehr bietet

Ihre Versöhnung ist nur auf Zeit
Bis bei nächster Gelegenheit alle
Alten Vorwürfe hervorgeholt werden
Um so weiter Macht auszuüben

Liebe verzeiht dennoch alles
Weil Liebe blöd macht sagen
Die vernünftiger nicht lieben
Weil sie heller sieht Liebende

Wer Recht hat weiß nur die Zeit
Vermutlich wie immer keiner ganz
Aber alle ein bisschen schon
Es geht halt um Herrschaft

jens tuengerthal 07.12.2019

Liebesglück

Ist auch Liebesglück zufällig
Hängt es an bloßer Willkür
Können wir es beeinflussen
Oder überfordert uns das

Liebe hängt an komplexen Faktoren
Nie können wir alle im Blick haben
Manchmal passt es dann ist es gut
Manchmal nicht dann eher weniger

Frauen meinen grundsätzlich durch
Wohlverhalten seien Dinge zu ändern
Dies hat meist pädagogische Absicht
Will zumindest den anderen lenken

Männer mit Erfahrung glauben nicht
Sie könnten den Willen einer Frau
Durch ihr Verhalten beeinflussen
Sie nehmen die Dinge halt hin

Wo die hormonelle Harmonie fehlt
Passiert auch bei besten Benehmen
Gar nichts umgekehrt schadet auch
Schlimmstes wenig bei Anziehung

Auch Lust und ihre Erfüllung hängt
An komplexen Faktoren die wir nie
Alle vernünftig überblicken können
Glücklich freue sich wer es mal hat

Wir können immer alles dafür tun
Liebenswerte Menschen zu sein
Doch sagt dies nichts über unser
Liebesglück und sexuellen Erfolg

Liebe ist nicht wirklich vernünftig
Sie hängt an willkürlichem Gefühl
Darauf zu bauen ist sehr riskant
Schlimmer nur es nicht zu tun

jens tuengerthal 07.01.2018

Glückssucher

Wer einzig das Glück sucht
Kann nicht glücklich werden
Sein Ziel hängt nicht an ihm
Bliebe ein Diener des Zufalls

Wer mit allem glücklich sein kann
Wird immer Wege dahin finden
Sein Glück auch zu machen
Indem er die Dinge sein lässt

Es ist eine Gratwanderung mit
Dem Glück zwischen Wille und Weg
Wo der Wille stets mehr schadet
Um einen glücklichen Weg zu finden

Manches bleibt wohl immer paradox
Passt zum meist ungeordneten Leben
Dies können wir als Unglück sehen
Weil jede Ordnung fehlt oder nicht

jens tuengerthal 07.01.2019

Ausgeliefert

Ausgeliefert bist du immer
Wenn nichts mehr geht
Alles was von dir abhängt
Vergebene Mühe wäre

Vor dem gordischen Knoten
Hat Alexander nicht lange
Mehr gewartet oder probiert
Er schlug ihn durch und gewann

Alle Mühe der klügsten Köpfe
War zuvor vergebens gewesen
Ein Hieb zur rechten Zeit aber
Löste alle Probleme auf einmal

Statt langer Grübeleien hilft
Wenn du ausgeliefert bist
Etwas unerwartet anderes tun
Unlösbare Knoten zu lösen

jens tuengerthal 07.01.2018

Montagsdunkel

Am Montagmorgen im Dunkeln
Ist so richtig winterlich noch
Ohne Schnee in dunklen Höfen
Völlig wider die Natur aufzustehen

Winterschlaf liegt da viel näher
Zumindest bis es hell wird statt
Sich den Tag von Uhren diktieren
Zu lassen als Sklaven der Zeit

Schön aber wird es im Dunkeln
Loszugehen um es später dann
Auf dem Weg dämmern zu sehen
Was zumindest ein kleiner Ersatz

Ersatz für das verkaufte Leben
Als Sklaven fremd diktierter Zeit
Zum Zwecke des Gelderwerbs
Fraglich nur Trost oder Ablenkung

jens tuengerthal 07.01.2018

Sonntag, 6. Januar 2019

Leseaussicht

Wenn etwas vor dir liegt
Wovor dir lange graust
Schau auf deine Bücher
Denk was du danach liest

Auch Liebe und Sex sind
Eine wunderbare Aussicht
Doch mit irgend Erwartung
Selten noch wirklich so gut

Darum schaue ich immer
Auf meine Bücher wenn
Unangenehmes vor mir liegt
Dann weißt du warum

Danach in Ruhe zu lesen
Ist eine so schöne Aussicht
Dass sie alles relativiert vor allem
Bücher widersprechen da nie

Also freue ich mich auf meine
Liebsten Bücher um dann wieder
Mit noch mehr Freude zu lesen
Alles geht irgendwann vorbei

jens tuengerthal 06.01.2019

Fettvorbei

Die Fetten Jahre sind vorbei
Verkündet der Finanzminister
Bürger brauchten nicht hoffen
Irgend entlastet zu werden

So redet ein Sozialdemokrat
Die so gern aus vollen Kassen
Nehmen und vom umverteilen
Für eine bessere Welt träumen

Es sei nichts ersichtlich wo
Eine irgend Entlastung möglich
Der Bundesrechnungshof würde
Dies wohl ganz anders sehen

Ob sich die Bürger dies merken
Sollte der seriöse Herr Scholz einst
Kandidat der Sozialdemokratie sein
Gegen Merkels unklaren Nachfolger

Dann folgte auf Schulz Scholz denk ich
Kann mir ein Grinsen nicht verkneifen
Frage mich wie wenig noch möglich ist
Mehr Stimmung als Vernunft wird wählen

Die fetten Jahre sind vorbei höre ich
Frage mich für wen überhaupt denn
Nie waren mehr staatlich sanktionierte
Arme im Land ohne größere Hoffnung

Fett geworden ist unsere Verwaltung
Der politische Überbau allerorts der
Sich gerne noch was genehmigt um
Beim Bürger noch mehr zu holen

Fett ist ein ungesundes System längst
Was dringend abspecken müsste um
Künftig schlank und effektiv zu sein
Aber statt Diät werden Diäten erhöht

Die fetten Jahre sind vorbei sagt mir
Der Finanzminister fett im fetten Amt
Was zugegeben sehr ärgerlich klingt
Ob es überhaupt einer gehört hat

Zur Mäßigung und Sparsamkeit sollte
Der Finanzminister den Staat aufrufen
Stattdessen begründet er nur keine
Steuersenkungen in Zukunft mehr

Es braucht dringend mehr liberale Kräfte
Die auch Freiheit des Bürgers verteidigen
Wenn der Staat es sich zu bequem macht
Nach fetten Jahren mit Wohlstand für ihn

jens tuengerthal 06.01.2019

Weimartraum

Eigentlich hasse ich Reisen
Bin am liebsten Zuhause
Wenn ich nicht flanieren geh
Aber alles hat eine Ausnahme

Mit der Liebsten gen Weimar
Ist unser alter Liebestraum
Wie vieler Goethe Freunde auch
Dafür reise ich sogar freiwillig

Wie oft war ich schon dort
Flaniert im Park an der Ilm
Gestaunt im Goethehaus
Noch ohne Frau oder Plan

Was hab ich lustvollen Goethe
Mit Christiane im Gartenhaus
Schon so oft beneidet um nun
Dem Alten es lüstern gleich zu tun

Der schönen Anna-Amalia Bilder
Sehe ich täglich hier über mir
Endlich wieder zum Greifen nah
Im Rokokosaal für einen Moment

Wie schön sind Ziele und Träume
Wonach wir sehnsüchtig streben
Wenn sich eröffnen neue Räume
Einem altmodischen Dichterleben

Weimar du Hochburg der Musen
Was ziehst du mich so sehr an
Hier küsse ich der Liebsten Busen
Versinke in deiner wie ihrer Mitte

Genug romantisch geschwärmt nun
Hier stehen auch Bauhaus und Buchenwald
Vom Ettersberg weht es wohl eisekalt
Aber unten klebt Weimar im Kitsch

jens tuengerthal 06.12.2019

Prollsport

Ribery proletet ein wenig
Und alle Welt erregt sich
Über sein goldiges Steak
Als habe es kulturellen Wert

Im Prollsport gibt es Proleten
Ist keine wirkliche Neuigkeit
Lassen wir sie lieber kicken
Dass zumindest können sie

jens tuengerthal 06.12.2018

Freiheitsbegriff

Der Hackerangriff gibt gute
Gelegenheit über Freiheit
Wie ihre Grenzen nachzudenken
Was wir noch schützen wollen

Manche meinem Datenraub sei
So etwas wie Hausfriedensbruch
Sie verstehen wesentliches nicht
Betrachten Objekte ohne Folgen

Manche prostituieren sich längst
Selbst in sozialen Netzwerken so
Dass Schutzgrenzen verschwimmen
Doch bleibt ein Unterschied wichtig

Macht die Hure die Beine breit weil
Sie dafür bezahlt wird haben wir da
Keine Vergewaltigung sondern Ehe
Auf Zeit und ein schlichtes Geschäft

Geschäfte schützt die Rechtsordnung
Räuber werden dafür streng bestraft
Der gleiche Vorgang kann zugleich
Gutes Geschäft oder Verbrechen sein

Wem sein geheimster Schatz nun
Geraubt wird der ist quasi wehrlos
Wer Wehrlose angreift handelt als
Mörder falls der andere zufällig stirbt

Wie wir Daten betrachten ist zufällig
Von der Art ihrer Nutzung abhängig
Facebook und Google schenken wir
Wofür andre streng bestraft werden

Für soziale Netzwerke machen wir
Gerne die Beine breit was dafür nun
Als Mord angeklagt wenn ungefragt
Scheint auch viel Lärm um nichts

Wer Daten raubt nimmt damit Freiheit
Leben an Daten zu hängen ist unfrei
So schuf der Räuber erst Bewusstsein
Für die Grenzen unserer Freiheit

jens tuengerthal 06.01.2019

Samstag, 5. Januar 2019

Migrantenstadl

Erst keinen reinlassen
Dann mal schauen wen
Schließlich Frauen und Kinder
Der Migrantenstadl in Italien

Die Bundesregierung nimmt auch
Einige auf ohne sich festzulegen
Wieviele oder welches Geschlecht
Hier gerade noch rein passt

Der Migrantenstadl widert mich an
Wenn es um Menschen in Not geht
Ist die Differenzierung so illegal wie
Das lächerliche Theater der Ablehnung

Jeder Mensch auf dem Mittelmeer
In seeuntauglichen Booten ist in Not
Wer sonst ersäuft muss gerettet werden
Das gebietet uns die Menschlichkeit

Fraglich ob wir alle aufnehmen müssen
Oder nur jene ohne Perspektive aber
Wollen wir nur die Hoffnungslosen hier
Wer entscheidet wahrheitsgemäß darüber

Was wollen wir dabei wirklich als Europäer
Wessen Meinung soll dabei zuerst zählen
Sind Humanisten wichtiger als Nationalisten
Gibt es überhaupt irgendwo eine Meinung

Manche fürchten schon Überfremdung
Sehen ihre Kultur vom Islam bedroht
Andere sehen den christlichen Geist
Durch die Intoleranz längst zerstört

Halte von keinem Aberglauben etwas
Nicht einer taugt zur Problemlösung
Dazu braucht es viel mehr Vernunft &
Nüchterne ökonomische Berechnung

Europa stirbt langsam aus braucht also
Zuwachs von außen ganz dringend der
Ins eigene System integriert werden muss
Das dauert und kostet etwas Reibung

Dieser Prozess wird manches verändern
Auch der islamische Aberglaube wird
Federn lassen im laizistischen Europa
Am Ende rechnet sich nichts als Vernunft

Viel Lärm zu hysterischer Menschen lässt
Natürliche Prozesse dramatischer erscheinen
Als sie je in der Realität sich auswirken
Alles verläuft sich alleine mit der Zeit

Die Kinder der Syrer von heute werden
Morgen für deutsche Renten hart arbeiten
Um sozial wieder aufzusteigen nach ihrer
Flucht aus der elterlichen Heimat einst

Die Ängste und Probleme sind nicht alle
Völlig unbegründet und absurd aber
Es droht auch nicht der Untergang des
Abendlandes wenn Kulturen sich mischen

Homogenität ist biologisch ein Nachteil
Den normale Wanderung alleine ausglich
Die Eiserne Vorhänge aber verhinderte
So beschränkt ist der Geist oft dahinter

Nicht Afrikaner und Araber zu integrieren
Sie mit europäischer Freiheit zu beglücken
Ist Europas größtes Problem der Zukunft
Diese Menschen wollen Erfolg und Frieden

Den beschränkten Geist zu vieler aber
Die hinter dem Eisernen Vorhang noch
Aufwuchsen müssen wir heute integrieren
Wenn Europa eine Zukunft haben soll

Dies wurde 1990 leichtfertig versäumt
Heute zog der Populismus in Europa ein
Dieses Gespenst zu vertreiben wird
Die wichtigste Aufgabe der Zukunft

jens tuengerthal 05.01.2019

Bücherhöhlen

Viele Tiere bauen sich Höhlen
Andere verschlafen es einfach
Gelegentlich in diesen Höhlen
Die mir sehr sympatisch sind

Eine Höhle als Rückzugsort
War schon immer mehr meins
Als ein luftiges Baumhaus oder
Heimatlos vom Wind getrieben

Will nicht in den sonnigen Süden
Vor Winter und Kälte fliehen bin
Lieber am Kamin in meiner Höhle
Gut geborgen mit meinen Büchern

Ein Horror ist mir die Vorstellung
Irgendwohin zu reisen statt treu
In meiner Höhle immer zu bleiben
Nur zwischen Seiten mich zu bewegen

Bin viel bewegt in Bücherwelten
Zumindest las ich von vielem aber
Noch viel mehr werde ich nie lesen
Wie Schund Phantasy oder Liebe

Eine Höhle ist ein beschränkter Raum
Fest gewachsen nicht gemauert wohl
Teil der Natur und ihre Aneignung
Durch unsere Fähigkeit zu genießen

Vielleicht war es der Wind in den Weiden
Eines meiner liebsten Kinderbücher dabei
Was mir meine gute Mutter noch vorlas
Das den Bücherhöhlentraum erweckte

Glücklich macht es mich zu wissen
Nirgendwo mehr hin zu müssen
Genug Bücher um mich zu haben
Wie Tee mich zu wärmen und laben

Der Rückzugsort könnte für mich gern
Unterirdisch noch sein als echte Höhle
Ganz ohne Ausblick in irgendeine Ferne
Alles was ich besuche habe ich hier

Bin dennoch kein Höhlenforscher
Warum sollte ich dorthin streben
Wo Bücher nur mühsam überleben
Meine Höhle wär trocken und warm

Der kleine Hobbit gefiel mir darum
Erinnerte mich an Zwerg Zippelzap
Von dem meine Großmutter noch
Lange Geschichten im Harz erzählte

Aus Höhlen kamen die Urmenschen
In Höhlen dringen wir uns fortzupflanzen
Befriedigung finden wir dort gemeinsam
Die Höhle ein großes Wunder der Natur

In meiner Bücherhöhle bin ich ganz
Glücklicher Mensch und froher Leser
Habe alles in der Welt mir nötige dort
Bücher Tee und hoffentlich Liebeshöhlen

jens tuengerthal 05.01.2018

Geheimnisverwirrung

Was ist überhaupt noch geheim
Wovon weiß jeder was keiner
Haben Geheimnisse einen Wert
In Zeiten virtueller Offenheit

Das Bundeskriminalamt klärt auf
Wenn es um kriminelle Geheimnisse geht
Manche Ämter wussten schon mehr
Bevor die Aufklärer eingreifen konnten

Daten zu veröffentlichen könnte
Grundrechte verletzen zumindest
Für solche sensibel endlich machen
Was dringender als je nötig war

Dankbar für das aktuelle Chaos
Betrachte ich die erregte Stimmung
Frage mich ob einer was merkt
Oder alles weitergeht wie immer

Der elektronische Brief ist ein Brief
Alle elektronischen Daten sind
Wie nicht virtuelle zu schützen
Jede weitere Diskussion ist müßig

Was folglich aber auch hieße jeder
Zugriff darauf würde staatlich begrenzt
Der Schutz würde staatlich gewährt
Keine Geheimdienste an Knotenpunkten

Wollen wir wirklichen Schutz aller
Garantierten Grundrechte oder
Lieber ungar weitereiern bis
Alle Rechte lukrativ verkauft sind

Die kleine Datenkrise kommt gut
Sie erinnert an den Preis der Freiheit
Zeigt was der Staat uns schuldig wäre
Würden Daten grundrechtsgleich geschützt

So stehen uns lustige Zeiten bevor
Fremde Mächte werden verdächtigt
Um eigenes Fehlverhalten zu tarnen
Wie heißt es bei Dinner for one: same…

jens tuengerthal 05.01.2019

Popo-Trump

Trump pokert gerne
Er ist ein Großmaul
Ihn Zocker zu nennen
Trifft den Kern besser

Die Poker-Politik setzt auf
Massive Eskalation statt
Entspannung und Kooperation
Sie lebt vom größten Skandal

Er fasst auch gerne Frauen an
Vorzugsweise kräftig am Popo
Hat Sex mit Porno-Stars um sein
Schmuddel-Image zu pflegen

Gerade eskaliert er wieder massiv
Beim Streit um den Shut-down
Der die USA massiv lahmlegt
Alle Milliarden kosten wird

Eine Perspektive hat er keine
Lösungen sucht er niemals
Außer provozieren kann er nichts
Hoffentlich wird er dabei durchschaut

Ihn beim Wort nehmen
Gegen die Wand laufen lassen
Statt sich darüber aufzuregen
Hilft langfristig allen weiter

Damit die lächerliche Show
Eines impotenten Toupeträgers
Endet muss er nur auffliegen
Stur gegen die Wand rennen

Trump schreit laut nach Schlägen
Das Prinzip seiner Poker-Politik
Abwarten und aussitzen hilft mehr
So bekommt er was er herbeiruft

jens tuengerthal 05.01.2018

Freitag, 4. Januar 2019

Gummihandschuhe

Es hat dich total angemacht
Als ich mit Gummihandschuhen
Ins Bad kam und du mir darum
Schnell die Hose öffnen musstest

Danach hast du mich auch wieder
Angezogen obwohl es eigentlich
Total überflüssig war jetzt wo du
So heiß warst ging es ganz schnell

Nur die Gummihandschuhe hab ich
Vorher wieder ausgezogen sie tropften
Noch vom Abwaschen vorher wie wir
Danach noch mehr von der Lust

So trug ich dich einfach in den Armen
Zum Bett ohne Gummihandschuhe
Du warst auch so schon nass genug
Für den kleinen Ritt durch die Nacht

jens tuengerthal 04.01.2019

Liebesrecht

Niemand hat immer Recht
Jeder irrt sich manchmal
Nur die Liebe liegt richtig
Auch wenn wir falsch lagen

Die Liebe ist nicht rational
Prüfbar oder nur vernünftig
Sie ist immer mehr auch
Wenn sie sich verliert

Dann aber ist sie nicht mehr
Was nicht ist bleibt egal
Richtig ist es trotzdem immer
Lieber zu lieben statt nicht

Habe die große Liebe riskiert
Und größtes Glück bekommen
Nach langer Suche davor
Alles auf eine gesetzt

Wer sich entscheidet kann irren
Nur die Liebe irrt sich niemals
Warum es lohnt bei ihr zu bleiben
Um was ist ganz zu genießen

Habe es zugegeben ganz leicht
Die große Liebe hat mich gefunden
Musste nur liebend bei ihr bleiben
Was mir sofort ganz leicht fiel

Weiß nicht ob es vernünftig war
Nur eine für immer zu wollen
Doch das Gefühl hat entschieden
Was jede Vernunft ausschließt

Wollte ich es vernünftig betrachten
Könnte ich es nicht besser treffen
Also scheint es doch vernünftig
Aber das spielt ja keine Rolle

Die Liebe ist da und stärker als ich
Besonders besiegt sie die Vernunft
Weil ich meine Frau liebe und begehre
Kann ich mir nichts anderes vorstellen

So bestimmt etwas völlig Irrationales
Das ganze vernünftige weitere Leben
Aber glücklich damit sorge ich mich nicht
Sondern genieße geteiltes Gefühl

Weiß nicht ob ich damit Recht habe
Es ist aber auch völlig egal solange
Wir beide damit so glücklich sind
Hat die Liebe ohnehin immer Recht

jens tuengerthal 4.01.2019

Bildhaft

Sah gerade Bilder von dir
Konnte mir gar nicht helfen
Erinnerte mich an die Lust
Da stand er schon weit ab

Momente erinnern aus dem
Reichern Fundus unserer
Erotischen Vita macht Lust
Auf Wiederholung und mehr

Es sind so viele sinnlich
Schöne Momente längst
In mir gespeichert doch
Genügt ein Bild sie zu wecken

Dann möchte ich meine Lust
Groß und fest wie sie ist nur
So tief wie nur möglich in dir
Spüren wie dich lustvoll über mir

Oh du perfekte Traumfrau
Gehöre dir ganz meine Liebste
Als Diener unsere geteilten Lust
Will meine Lust in dich spritzen

Tief ineinander überließen um
Dann lustvoll in diesem Überfluss
Vereint dahin zu sinken ist mit dir
Auch dem Atheisten himmlisches Glück

So bist du mir Himmel und Erde
Zugleich vorne und hinten in allem
Das größte Glück denkbarer Lust
Mein ein und alles immer wieder

jens tuengerthal 04.01.2014

Stattpolitik

Statt Politik lieber Liebe
Macht als Motto glücklicher
Darum wende ich mich nun
Lieber meiner Liebsten zu

Mehr Zuwendung anstatt die
Abwendung zu zelebrieren
Feiert das Glück im Leben
Mehr als Unglück zu bedauern

Was bin ich doch glücklich mich
Leicht und voller Liebe der besten
Aller Frauen zuwenden zu können
Statt irgend an Politik zu denken

Denke an unsere Zärtlichkeiten
Freue mich über unsere Liebe
Träume von unserer heißen Lust
Was genug Tagträume mir schenkt

Würden mehr Menschen die Politik
Mit vier Versen erledigen im Leben
Wären viele lustvoll glücklicher
Zumindest ich bin es gerade sehr

jens tuengerthal 04.01.2018

Fahrverbotsangst

Freie Fahrt für freie Bürger
Ist ein deutsches Lebensmotto
Gegen das alle Fahrverbote
Ganz eklatant verstoßen

Auch wenn nur der AfD diesen
Unsinn falscher Freiheit noch
Laut verkündet sitzt es ganz tief
Im Autofahrerunterbewusstsein

Die Autoindustrie hat die Politik
Soweit bereits im Griff mit dem
Motto Arbeitsplätze haben Vorrang
Dass alle Vernunft flüchtig ist

Die inhärente Lüge hinter diesem Slogan
Ist vergessen wie die der Grenzöffnung
Welche AfD und Pegida dreist erfanden
Es wird als Faktum heute vorausgesetzt

Fürchte ich irgendein Fahrverbot
Nein ganz im Gegenteil werde sie
Gerne begrüßen weil sie mich auch
Nach reichlich Kohlgenuss nie betreffen

Wenn sich herausstellt etwas schadet
Wird nur mit Lügen noch legal betrieben
Wäre vernünftig längst schon verboten
Ist alle Aufregung viel Lärm um nichts

Dann braucht es kein Gejammer
Aus dem armen ländlichen Raum
Der ohne völlig abgeschnitten wäre
Sondern Pläne für endlich Alternativen

Die deutsche Industrie bremst lieber
Verzögert den nötigen Fortschritt
Dabei können wir längst ohne Abgase
Wenn wir nur wirklich wollten

Die Fahrverbotsangst ist nur Spiegel
Des deutschen Wesens was anstatt
Innovativ endlich tätig zu werden
Lieber weiter alles ausbremst noch

Böse sind dabei stets diejenigen
Die sich um Abhilfe kümmern
Täter als solche öffentlich benennen
Geschützt werden hier nur Täter

Angst machen mir keine Fahrverbote
Sondern die alte deutsche Angst die
Innovation und also Veränderung
Mehr fürchtet als den sonst Tod

Alle Diesel sofort verbieten sowie
Alle Verbrennungsmotoren innerhalb
Von Wohngebieten und Ballungszentren
Setzte schnell nötige Innovation frei

Wer darauf setzt schafft die Zukunft
Statt sich noch vor ihr aufzubäumen
Wenn die Vergangenheit längst tot ist
Nur keiner es ihr so direkt sagen will

Gradmesser der Tauglichkeit für die
Zukunft wird die Fähigkeit sein auf
Sich wandelnde Anforderungen eher
Flexibel und kreativ zu reagieren

Wenn VW Daimler BMW und Opel
Als Konzerne nicht bald Antworten
Produzieren werden sie nicht mehr
Länger gebraucht sind entbehrlich

jens tuengerthal 04.01.2018

Bürgerverkehr

Auf den Straßen von Amberg
Herrscht reger Bürgerverkehr
Manche warnen voreinander
Ob zu weitgehender Integration

Wenn die Islamisten saufen
Sind sie wohl keine Muslime
Oder bereits zu gut integriert
Sich von Bayern zu scheiden

NPD Bürgerwehren erinnern
Sehr an die einst Wuppertaler
Scharia Polizei auch wenn den
3 in Warnwesten nichts ferner liegt

Was wiederum uns allen nur zeigt
Lechts wie Rinks alle Extremisten
Lassen sich leicht austauschen
Am Ende stören sie den Frieden

Wer weniger auf die Ränder hört
Ob Sahra vorm Kanzleramt oder
Sonst in Warnwesten unterwegs
Wird in der Mitte Mehrheiten finden

Bürger wollen in Ruhe und Frieden
Möglichst ungestört leben womit
Alles Radikale sich klar verbietet
Keiner braucht heute Bürgerwehren

Ordnungshüter stellt der Staat genug
Sein Monopol allein ist dieser Schutz
Wer dies zu untergraben versucht
Gefährdet die öffentliche Sicherheit

Politik wird in Parlamenten gemacht
Nicht in Warnwesten auf der Straße
Wer das für nötig hält hat Rechtsstaat
Und Demokratie nie verstanden

Dieser Grundsatz gilt logisch auch
Wenn östliche Potentaten bezahlen
Egal ob naher Osten oder ferner
Aus östlicher Taiga gepumpt

jens tuengerthal 04.01.2018

Apfelblase

Platzt die große Blase nun
Die Appel hochschwemmte
Zum wertvollsten Unternehmern
Mit bloß einem Telefonmodell

Variantenreich wurde dies eine
Vermenschelt und gut getarnt
Wie es elitäre Daten sammelte
Im Fankult der Apfelblase

Gutes Design mit elitärer Technik
Machte nahezu nichts zum Hype
Um die Firma in hohler Apfelblase
In Wirklichkeit leicht angefressen

Gegen diese kämpft nun Qualcomm
Lässt den Verkauf landesweit verbieten
Weil zwei Monopolisten ähnlich handeln
Stehen beide auf sehr dünnem Eis

Natürlich sind auch die Rechner der
Gerade leicht angefressenen Firma
Mit angefressenem Apfel exzellent
Zumindest besser und teurer meist

Aber Qualität allein rettet nicht das
Einst wertvollste Unternehmen der
Schnellen Welt der Börsenkurse
Dann hat es sich schon erledigt

jens tuengerthal 04.01.2018

Kriegsverdacht

Gerade wurden Politikerdaten
Veröffentlicht durch Hacker
Aus allen Parteien ausser AfD
Welcher Verdacht liegt da nahe

Wer ist bekannt für seine Hacker
Welches Land betreibt damit Politik
Welche Medien unterstützen die AfD
Wo bekommen Populisten Unterstützung

Welches Land hat keine Perspektive
Außer Rohstoffe zu exportieren
Die keine nachhaltige Zukunft haben
Was denkt wer 1 und 1 zusammenzählt

Linke und rechte Radikale loben gern
Den wichtigen Partner im Osten
Der autoritär geführt Nadelstiche setzt
Gegen eine Demokratie der Mitte

Manche betonen wir könnten nicht
Ohne aber mit scheint schwieriger noch
In Zeiten der Weltmächte ohne Demokratie
Liegt der Verdacht auf Krieg nicht so fern

Nichts genaues sagen weil keiner was weiß
Bleibt schwammig unpräzise in allem noch
Nur verdächtig scheint es irgendwie jedem
Unangenehme Zeiten sehr nah dem Krieg

jens tuengerthal 04.01.2018

Donnerstag, 3. Januar 2019

Bibliothekstraum

Hatte schon als Kind den Traum
Eine eigene Bibliothek zu haben
Die möglichst vollständig alles
Schöne der Bücherwelt versammelt

Mit wunderbaren Lesesesseln
Regalen bis zur Decke die oben
Nur mit Leitern erreichbar waren
Dazu ein brummender Samowar

Am liebsten aus Kirschholz oder
Möglichst dunkel und gediegen
Als Höhle für meine Bücher alle
Rückzugsort aus hektischer Welt

Schöne Buchrücken erträumte ich
Leder oder gutes Leinen die beim
Darüberstreichen zärtlich vertraut
Ein Gefühl von Zuhause geben

Genau so lebe ich schon heute
Von vielen Büchern umgeben
Die Haupteinrichtung sind nur
Von der Bibliothek träume ich noch

Weiß nicht ob ich den Traum jemals
Realisieren kann oder muss denn
Glücklich bin ich ja schon jetzt völlig
Mit dem bisschen Bücher um mich

Aber schön ist es davon zu träumen
Den Traum mit der Liebsten zu teilen
Mit und für Bücher zuerst zu leben
Um ein glücklicher Leser zu werden

jens tuengerthal 03.01.2018

Lusterklärung

Warum habe ich immer mehr Lust
Auf meine wunderbare Liebste die
Doch schon überall erforscht zu haben
Die allergrößte Lust für mich ist

Immer noch muss ich sie nur nackt sehen
Um vor Lust alles aufstehen zu spüren
Was an mir dazu nur aufstehen kann auch
Weckt ihre Abwesenheit größte Sehnsucht

War es mehr als die neue Eroberung
Noch unbekannten Terrains die mich
An ihr so reizte was sie noch täglich
So viel schöner mir scheinen lässt

Normalerweise wird uns langweilig
Was wir schon richtig gut kennen
Sie ganz zu haben scheint mir aber
Jeden Tag aufregend schöner noch

Bei geliebten Büchern kenne ich es
Dass ich einzelne Kapitel wieder lese
Etwa im Zauberberg immer gerne
Aber es doch nie alles wie neu

Ihre nie endende Lust übererfüllt
Alle meine jemals erotischen Träume
Dabei immer mit ihr gemeinsam noch
Kommen zu können ist der Gipfel

So habe ich alle Lust im Leben mit ihr
Gefunden und bin zufrieden glücklich
Habe damit alles im Leben erreicht
Lehne mich zurück und genieße

jens tuengerthal 03.01.2018

Liebeserklärung

Kann ich die Liebe erklären
So ganz vernünftig logisch
Weil sie doch selbstverständlich
Wie nichts sonst mir erscheint

Natürlich habe ich die schönste Frau
Sie ist so klug wie immer aufregend
Erregend schön und dazu spannend
Bietet mir einfach alles ist doch logisch

Auch ist es doch ganz offensichtlich
Jeder der sie sieht versteht sofort
Warum ich mein Herz an sie hängte
Noch dazu liebt sie sogar noch mich

Das Zusammenleben mit ihr hat mein
Leben so viel schöner und reicher
Mit jedem neuen Tag mit ihr gemacht
Noch nie war ich so glücklich erfüllt

Alles an ihr und uns spricht dafür
Dass wir einfach zusammengehören
Wir können uns gut riechen und dazu
Schmecken wir einander noch vollkommen

So ist seit sie mich aussuchte alles
Schöner geworden in meinem Leben
Freue ich mich auf die Zukunft mit ihr
Tut sie mir auch gesundheitlich gut

Doch all diese Gründe wären nichts
Trüge uns nicht die Liebe die sich in
Ihren Folgen vielleicht biochemisch
Messen aber nicht erklären lässt

Die Liebe hängt an der Summe aller
Dinge also der Komplexität unseres
Zusammenspiels was so perfekt passt
Könnten Chaostheoretiker einwenden

Doch auch diese Summe scheint mir
Viel zu wenig zu beschreiben was ich
Für meine geliebte Frau empfinde die
Mehr als alle Träume mir geschenkt

Sie ist logisch meine bessere Hälfte
Warum ich ohne sie halb nur noch bin
Voller Sehnsucht und Glück zugleich
Liebender Untertan ihrer Launen bin

Diesen Zustand nennen wir halt Liebe
Ohne sagen zu können warum oder was
Genau sie ausmacht und trägt was alles
Für den Logiker sehr unpräzise macht

Könnte nun als Aufklärer darunter leiden
Nie ganz genau zu wissen warum sie
Für mich die eine und einfach alles ist
Will es aber lieber unwissend genießen

Vielleicht ist das Glück am schönsten
Wenn wir nicht so genau wissen warum
Es einfach als solches hinnehmen weil
Schöner könnte es ohnehin nie sein

jens tuengerthal 03.01.2018

Wunderfrau

Gibt es die Wunderfrau
An der alle perfekt ist
Oder schließt sich das aus
Weil vollkommen eben
Vollkommen langweilig wäre
Frage ich mich immer
Wenn ich meine betrachte
An der für mich alles stimmt
Die nicht nur perfekt aussieht
Vielfältig hochbegabt ist
Von der Lust bis zur Mathematik
Literatur und Liebe nicht zu vergessen
Und mir nie langweilig wird
Auch wenn ich manchmal wünschte
Es gäbe weniger Aufregung um nichts
Weiß ich doch perfekt wäre langweilig
Und nehme die in allem perfekte
Voller Liebe wie sie ist denn
Eine Bessere gibt es nicht
Als meine heiß geliebte Wunderfrau
Die natürlich heißblütig ist

jens tuengerthal 03.01.2018

Mittwoch, 2. Januar 2019

Asozialverhalten

Wir schimpfen zu gerne
Über Fahrer von Geländewagen
Dabei schaden Flieger viel mehr
Wer selber denkt läuft häufiger

Bei Greenpeace engagierte
Globetrotter betreiben Ablass
Im Wettbewerb asozialer Lügner
Stehen sie mit in führender Position

Touristen sind Opfer von Terroristen
Wird weltweit gerne gewarnt dabei
Ist Tourismus der allerschlimmste
Terrorismus gegen die Natur weltweit

Schreibe auf elektrischen Geräten
Bisher ohne ökologischen Strom
Sagt mir mein Gewissen dabei
Bin ich doch harmlos verglichen

Unser Asozialverhalten ist immer
Noch das größte Problem weltweit
Keine Kinder und weniger Konsum
Sind die Lösung die sie verhindern

Wem steht da überhaupt Kritik zu
Suchen wir Lösungen in der Größe
Oder alternativ individuell im Detail
Was wäre kategorisch heute gut

Selbst wenn ich mich heute korrekt
Verhielte hieße es nicht dass ich es
Auch morgen konsequent noch täte
Weil Ansichten sich auch wandeln

Wenn Entwicklung unser Untergang ist
Werden wir wohl untergehen müssen
Weil uns auch nichts anderes retten kann
Warum Gelassenheit mehr helfen könnte

Wer immer weniger will kann dafür auch
Ein immer besseres Gewissen haben
Was früher nur teurer Ablass gewährte
Aber wie asozial ist es zu verurteilen

Sind diejenigen Menschen schlimmer
Die andere hart verurteilen oder doch
Alle die sich real die Freiheit nehmen
Wider die korrekte Sicht zu meinen

jens tuengerthal 02.01.2018

Gleichheiter

Gleichheit vor dem Gesetz
Wird vom Grundgesetz garantiert
Dahinter sieht es anders aus
Wie der Lohnvergleich zeigte

Jedoch reden wir über bloße Theorie
Real redet kaum einer über Einkommen
Vergleicht sich lieber nicht öffentlich
Wer will schon ein Verlierer sein

Von alleine ändert sich das nicht
Eine Veröffentlichung für alle böte
Faire Abhilfe aber möchte das wer
Lassen wir uns lieber was vormachen

Wer hat kein Interesse an einer
Publikation und warum sollte genau
Geschaut werden dabei und wie
Nehmen sie Einfluss auf Meinung

Vertragsfreiheit soll weiter bestehen
Wer gut verhandelt wird auch belohnt
Nur danach muss veröffentlicht werden
Damit sich Macht und Freiheit ändern

Der öffentliche Dienst muss es immer
Für alle anderen wäre es viel besser
Außer für jede die durch Geheimnisse
An Macht im Hintergrund gewinnen

Ein Publikationserfordernis täte mehr
Für Gleichheit und Fairness als alle
Diskussionen über lächerliche Feiertage
Dann würde sich Leistung wieder lohnen

jens tuengerthal 02.01.2019

Schiebung

Betroffen oder aufgewühlt
Entscheidet heute darüber
Ob sofortige Abschiebung
Politisch gefordert wird

Sogar Gesetze will Seehofer
Verschärfen der aufgewühlt ist
Wenn besoffene Ausländer
Zünftig zu prügeln begonnen

Die Amokfahrt eine Rechten
Der Flüchtlinge umfahren wollte
Macht den Minister nur betroffen
Sieht er seine Beteiligung gar

Abschiebung ohne Gnade kann
Für manche Flüchtlinge tödlich sein
Was dem rasenden Minister egal
Amokfahrten sollen es sogar sein

Wer betroffen von etwas ist weil
Auch durch seine Hetze verursacht
Greift gegen Flüchtlinge hart durch
Ist gegen Rechte aber sprachlos

Radikalisierung muss bekämpft werden
Auf der rechten wie auf der linken Seite
Wer mit Abschiebung droht statt mit Härte
Des Rechtsstaates hat nichts begriffen

Gegen Abschiebung ist nichts zu sagen
Sofern die Voraussetzungen vorliegen
Alles andere verbietet sich von alleine
Darüber reden ist schlicht lächerlich

Der Innenminister vertritt den Rechtsstaat
Sollte nie das Sprachrohr rechter Populisten
Die ihn unterminieren sein darum ist es Zeit
Seehofer nach Bayern abzuschieben

jens tuengerthal 02.01.2018

Dienstag, 1. Januar 2019

Liebesruhe

Wer sich seiner Liebe sicher ist
Wartet durch alle Wogen nur ab
Nach dem Sturm scheint wieder
Die Sonne in deren neuen Licht
Alles wieder viel klarer aussieht
Wolken ziehen ohne einen Willen
Vom Wetter getrieben am Himmel
Wenn der über Berlin heute grau
Kann er morgen schon wieder
Wunderbar blau sein ohne dass
Der Wille etwas daran änderte
Zum Glück bin ich mir ganz sicher
Da stört mich das Wetter nicht

jens tuengerthal 01.01.2019

Leistungsflucht

Will nichts mehr leisten
Nicht in ein System passen
Das ich für so ungesund wie
Meinem Wesen fremd halte

Der Gewinn hoher Leistung
Ist besonders hoher Lohn
Von dem ich Wohlstand
Erwerbe mich freizukaufen

Die Freiheit wiederum habe ich
Längst gegen Wohlstand getauscht
Den zu halten meine Pflicht wäre
Funktionierte ich wunschgemäß

Leiste gern und viel mehr
Nach eigenem Maßstab
Statt in gewöhnlicher Mühle
Arbeite für mich täglich immer

Nicht Leistungsdruck stört mich
Sondern Objekt anderer Interessen
Vor allem ökonomischer Art zu sein
Die meinem Wesen völlig fremd sind

Will nicht haben wollen oder müssen
Um dazuzugehören etwas mitmachen
Gar Urlaub und Reisen gut finden
Oder kurzlebigen Moden hinterherlaufen

Möchte mit weniger glücklicher sein
Betrachte Bescheidenheit als Ethik
Die nachhaltig wie sozial ausgleicht
Keine Leistung ist die höchste mir

Werde ich nun mit Ende vierzig wieder
Ein bockiger Punk der pubertär eher
Gegen alles wie alle und für nichts ist
Oder konzentriere ich mich nur

Wie ich in Liebe und Sex längst keine
Vielfalt mehr suche um vollkommen
Glücklich und erfüllt zu sein dabei
Wird Einfalt mir immer mehr

Ein früherer Klassenkamerad von mir
Ist heute Vorstand von Europas größter
Softwareschmiede was gut zu ihm passt
Aber ich ihm um keiner Millionen neide

Die Vorstellung durch die Welt zu jetten
Ständig in Geldfragen wichtig zu sein
Wäre ein Horror in allem für mich
Sogar Schriftstellerruhm stieße mich ab

Ist wer sich Ruhe und Frieden allein sucht
Kein Interesse am rasenden Fortschritt hat
Ein grauenvoller Egoist oder ein Vorbild weil
Weniger nie mehr ist nur mehr Wert wird

jens tuengerthal 01.012018

Singulär

Singulär ist ein Dasein
Was nicht austauschbar
Also nicht nur einmalig
Sondern unersetzlich
Zumindest für irgendwen
Was natürlich niemand
Auf Dauer zu wünschen
So liegt zwischen Anspruch
Und Wirklichkeit die Realität
Mehr als der Singular je war

jens tuengerthal 01.01.2018

Silvesterbeschäftigung

Silvester habe ich um Mitternacht
Abgewaschen und war gerade
Beim letzten Topf als das alte Jahr
Ganz nebenbei verschwand

Danach war mir danach zu lesen
Bei fest geschlossenen Fenstern
Ohne den Lärm der Idioten draußen
Leider machte ich genau das nicht

Stattdessen setzte ich mich in eine
Verrauchte Kneipe voller Besoffener
Wunderte mich warum Menschen
Dort freiwillig blieben wie ich auch

Fragte mich was die dort feiern
Ritueller Nummernwechsel wird
Mit hohlen Phrasen begossen
Was ich dort im rauchigen Lärm tat

Älter werden heißt manchmal reifen
Wenn ich nun endlich begriffen habe
Silvester ist einfach ekliges Volksfest
Tangiert es mich hoffentlich nie wieder

Lasse die Massen mit ihrem Lärm
Toben und feiern und freue mich lieber
Abstand in jeder Hinsicht zu halten
In Ruhe bei und mit mir lieber zu sein

Später traf ich noch eine die meinte
Sie sei echte Berlinerin dabei kam sie
Fett und feist bloß aus den westlichen
Vororten des eigentlichen Berlins

Sie belehrte mich mit Handauflegen
Was ich im Leben zu tun hätte dabei
Hätte ich sie lieber angekotzt wäre ich
So betrunken wie sie gewesen

Wenn die Masse richtig feiert um mal
Die Sau als ihren Wesenskern wieder
Rauszulassen offenbart sich manches
Der Leere hinter Volkes wahrem Himmel

Manche verstehen sich sehr gut dabei
Vielleicht Ähnlichkeit vom Wesen her
Andere fremdeln eher mit allem lieber
Um wie ich nicht dazu zu gehören

Gleich und gleich gesellt sich gern
Darum halte ich lieber Abstand da
Einsamkeit ist stets ein Privileg
Wenn Massen fröhlich feiern

Aber Silvester habe ich abgewaschen
Das war sehr gut und sinnvoll noch
Nächstes Jahr plane ich nichts sonst
Keine Beschäftigung ist würdiger

jens tuengerthal 01.01.2018

Weiter So

Nichts ändert sich wirklich
Alle Vorsätze sind müßig
Was vorher nicht ging
Wird nicht plötzlich besser

Neue Jahre sind nur Nummern
Einer willkürlichen Reihung
Ohne inneren Zusammenhang
Es geht irgendwie weiter so

Grau war der Himmel davor
Grauer noch ist er danach
Weil zu viele Idioten zuviel
Egoistischen Unsinn verfeuern

Diesmal weniger Einsätze bei der
Feuerwehr Berlin genau 12%
Eine gute Aussicht für alle
Die noch an Veränderung glauben

Das Leben und der Mensch waren
Vorher schon schlecht und werden
Durch Änderung der Nummer nicht
Besser denn nichts ändert sich

Sich davon nicht rühren zu lassen
Ist das sicherste Rezept zum Glück
Ungerührt betrachte ich darum nun
Das weiter so im immer gleichen

Nichts davon geht mich etwas an
Kaum berührt mich noch irgendwas
Alles vergeht im ewigen Fluss
Nichts ist wert dass es bliebe

Betrachte alles mit viel Abstand
Distanz macht einzig gelassen
Der Schlüssel zum Glück bleibt
In Ruhe bei sich zu bleiben

jens tuengerthal 01.01.2018