Mittwoch, 28. Oktober 2015

Kulturgeschichten 023

Sachsenlösung

Für die Sachsen schämt sich das Land
Zumindest die zuvielen Rechten die dort
Wieder marschieren im Gleichschritt der
Vorbeter Lügenpresse zu laut grölen

Dass die Sachsen aufständisch sind
Gegen christliche Werte hat Tradition
Auch wenn sie nun vorgeblich noch
Das Abendland retten wollen

Retten vor der muslimischen Invasion
Die sie angesichts von bisher bloß
Promilleanteilen der Bevölkerung dort
Fürchten ohne ihr Aussterben zu merken

Fragten wir just noch wie Merkel wohl
Eine Lösung für die aufständischen
Stämme dort finden könnte sehen wir
Wie schon lange sich darum bemüht wird

Karl der Große erließ bereits am 28.10.797
Das Capitulare Saxonicum auch wenn dies
Zunächst die Niedersachsen vom selben Stamm
Betraf sind manche Regelungen bis heute weise

Es ersetzte viele drakonische Todesstrafen
Durch Geldstrafen was heute noch zeitgemäß
Scheint ergänzt um die Gleichberechtigung
Der Sachsen mit den anderen Völkern

Zuvor hatte er den Sachsenaufstand noch
Mit Gewalt niedergeworfen und die mit dem
Schwert christianisierten Sachsen wieder
Zum Kirchenzehnten gezwungen

Dies geschah mit Gewalt und sehr blutig
Zugleich ließ er ihnen nun einen Teil
Ihres Gewohnheitsrechtes um des Friedens
Willen damit sie nicht wieder Kirchen plünderten

Waren doch die widerspenstigen Sachsen
Aus trotz zum heidnischen Glauben
Zurückgekehrt worauf Karl mit teils
Deportation oder dem Schwert reagierte

Woran wir sehen können wie die Sachsen
Auf Erfahrung ihres Stammes zurückgreifen
Wenn sie sich vor dem IS fürchten der den
Islam verbreitet wie Karl das Christentum

Doch jenseits seltsamer Parallelen die sich
Wohl verbieten meinen doch die Verteidiger
Des Abendlandes eher das Gegenteil heute
Zeigte sich aber Sachsen spurte danach gut

Auch wenn der Konflikt lokal noch bis 804
Im Frankenreichsteil Sachsen weiterging
Wirkte die Kombination von Strenge mit
Aktiver Integration langfristig besser

Aus der Geschichte schlicht zu übertragen
Verbietet die Vernunft und keiner würde
Gemetzel unter Pegiden sich wünschen
Doch Härte gepaart mit Integration wirkte

Terroristen so nennen und sich klar noch
Abgrenzen vom dort Rassismus wie es
Karl vom Heidentum tat ist die Basis
Auf der Frieden gesucht werden sollte

Nachdem wir nun über 1218 Jahre mit
Den Sachsen im Reich leben sollten wir
Auch diesen Irrsinn überstehen sofern
Gegen Aufstände hart vorgegangen wird
jens tuengerthal 28.10.15


Netzneutralegal

Die EU garantiert die Netzneutralität und
Hebt sie lobbykonform gleich wieder auf
Da alles möglich ist bleibt alles egal
Nichts ändert sich und bleibt wie es ist
jens tuengerthal 28.10.15

Vom Glück

Weiß nicht was das große Glück ist
Zusammen in der Herbstsonne sitzen was
Warmes trinken macht glücklich genug
jens tuengerthal 28.09.15

Dienstag, 27. Oktober 2015

Kulturgeschichten 022

Sachsenkrieger

Die Sachsen benehmen sich schlecht
Marschieren bei Pegida und Legida dem
Vorbestraften Kriminellen hinterher der Angst
Vor kriminellen Ausländern verbreiten will

Ähnlich übel empfangen sie immer noch
Die Vertriebenen die zwangsweise kamen
Ihr entmenschtes Land neu zu beleben
Weniger als aus Flucht vor dem Tod

Die Zuflucht im menschlich geleerten Sachsen
Noch suchen müssen da zugewiesen denn
Es können ja nicht alle nach Berlin wo es
Vor den Ämtern dafür zu hart hergeht

Sie zeigen sich damit als typische
Osteuropäer denen Wohlstand näher liegt
Als Grundrechte sonst die mehr fürchten
Zu kurz zu kommen wieder wie sie meinen

Gehört Sachsen zu dem Polen gehörte
Mehr zum slawischen Osten dem die
Kultur des Abendlandes ferner blieb
Zum moralisch unterentwickelten Europa

Eine Sonderrolle nahm das damals
Tal der Ahnungslosen schon in der noch
Professionell antifaschistischen DDR ein
Gänzlich ohne Westfernsehen auf Linie

Ob Pegida noch Ergebnis von voriger
Ahnungslosiskeit ist oder doch eher
Am Mangel der Bildung überhaupt
Den Sachse innewohnt ist egal

Die auch sprachlich separierte Region
Sind ein eigener Schlag seit 1000 Jahren
Wie schon der Salier Heinrich IV erfuhr
Der sie am 27.10.1075 barfuß unterwarf

Natürlich war nicht der Kaiser barfuß
Sondern mussten am Ende zu langer
Kriege diese so vor ihm kriechen
Um doch keine Vergebung zu erlangen

Der Kaiser über den wir jüngst schrieben
Der sich seit Canossa mit Erniedrigung
Bestens persönlich auskannte wusste
Warum er den Stamm so erniedrigte

Er hatte vorher schon seine Burgen
Zur Beruhigung der Aufständischen dort
Schleifen lassen kaum errichtet doch
Immer noch war Ruhe in Sachsen

Das Land der besorgten Bürger die sich
Zu freundlich heute Asylkritiker nennen
War immer schon widerständig wohl
Dem Terrorismus näher als dem Kaiser

So ersetzte der aus Erfahrung kluge
Kaiser dortige Fürsten durch importierte
Erniedrigte die Verlierer so deutlich
Dass sie keinen Aufstand mehr wagten

Nicht verheimlichen will aber der Berliner
Dass es sich beim Ersatz um Schwaben
Handelte was manch Berliner doch den
Aufstand verständnisvoll belächeln ließ

Doch war dies noch bevor Mecklenburg
Überhaupt christianisiert schon wurde
Slawische Völker mit eigener Kultur
Noch den wilden Osten beherrschten

Nur Sachsen war gut christlich auch
Kurfürstlich länger schon unklar nur
Worauf Kultur dort wurzelte an der Elbe
Doch gab und gibt es sie unstrittig

Elbflorenz gar nannten Besucher Dresden
Fasziniert von dort zarter Schönheit
An den Ufern der Elbe und denke ich an
Die Geliebten dort widerspreche ich nicht

Auch wenn sich nichts verallgemeinern
Noch lässt hat der Ort im Gegensatz zur
Dort noch Mundart erstaunlich viel Kultur
Wieder entwickelt im Elbtal wie in Leipzig

Ob dies an der Besetzung mit Schwaben
Anno 1075 noch lag bleibt eher unklar
Geschadet hat der Schwabe Späth der
Zur Wende heim wechselte auch nicht

Es scheint nun als wäre es nötig dem
Aufmüpfigen Volk einen vorzusetzen
Der es demokratisch auf Kurs bringt
Wie Heinrich 1075 nach Sachsenkriegen

Auch wenn es dem Salier kaum je um
Demokratie noch ging ist doch deutlich
Wie der Kaiser durchgriff um noch die
Ordnung im Reich zu wahren

So wird sich wohl mancher fragen ob
Die Kanzlerin nicht auch heute besser
Mit den aufständischen Sachsen strenger
Umginge wider die peinliche Nazibrut

Wohl möchte keine die Pegiden auch
Barfuß vor ihr erniedrigt stehen lassen
Doch wünschte mancher klare Worte
Zu den Werten des Grundgesetzes

Wieder stehen die Sachsen auf gegen
Die Ordnung und stiften Unfrieden wider
Den humanistischen Geist der Verfassung
Stellen wir uns aufrecht dem entgegen

Es braucht kein Verständnis für Neider
Rassisten und Zukurzgekommene hinter
Der menschlichen Politik steht eine große
Mehrheit - Sachsen erniedrigt sich selbst

Es gibt auf der Suche nach dem Weg
In und aus einer Krise immer wieder
Streit und Ängste warum es so nötig
Jetzt ist dafür gerade einzustehen

So kann uns die Geschichte lehren
Das aufständische Stämme im Osten
Manchmal deutliche Grenzen brauchen
Damit die Freiheit gewahrt wird
jens tuengerthal 27.10.15


Kulturgeschichten 021

Nationenträume

Manche in Europa sorgen sich
Um ihre Nation und was aus ihr
Werden wird unter dem Ansturm
Der Fremden aus andern Kulturen

Um so jünger die Nation als solche
Desto größer die Angst vor dem
Verlust dieses luftigen Ideals das
Nichts ist als ein begrenztes Sein

So sind es wieder die Grenzen
Um die sich manche fürchten die
Lieber nicht teilen wollen aus Sorge
Dabei zu kurz zu kommen immer

Die Polen wählten aus dieser Angst
Wieder die Partei des überlebenden
Kartoffelkönigs die Europa nichts als
Ärger nationaler Eitelkeit brachte

So haben die Ungarn es gewählt
Mit ihrem Zaunkönig Orban der sich
Nicht scheut sich lächerlich noch zu
Machen beim aufblasen ohne Antwort

Deutschland ist hier wie selten gespalten
Auf der einen Seite stehen ängstliche
Pegiden Christsoziale Aufbruchsreste
Mehr oder weniger nationaler Gesinnung

Von den Verrückten mit Glatzen sei hier
Gar lieber geschwiegen da diese ohnehin
Jenseits jedes Diskurses stehen weil ihr
Einziges Argument Gewalt noch ist

Auf der anderen Seiten die große Mehrheit
Der Bürger die in Verantwortung unserer
Geschichte sich bemühen im Alltag noch
Zu helfen wo sie können Leid zu lindern

An der Spitze dieser Humanisten steht
Noch immer die Kanzlerin die sogar
Selten viel Humor zeigt wie jüngst
Zu Nürnberg im Dialog mit dem Volk

Als zwei sich dort melden um ihr
Gegen den Ministerpräsidenten dort
Volle Zustimmung zu signalisieren
Lächelt sie und meint nun wären sie 3

Die Nation ist ein seltsames Gebilde
Erst im 19. Jahrhundert bildete sie sich
Jenseits von Frankreich und den USA
Erst langsam als eher Unglück heraus

Was wurde den Nationen nicht alles
Über die Jahre zugeschrieben desto
Enger die Menschen im eigenen Saft
Nur kochten je mehr meinten sie noch

Goethe schon riet den Deutschen sich
Lieber freier zu Menschen zu bilden als
Zur Nation auf die sie vergebens hofften
Nach Kaiserreich und vor Preußen

Hörten die Deutschen besser auf ihre
Dichter wäre ihnen wie der Welt wohl
Manches Unheil erspart geblieben doch
Noch immer raunen wir nur hintergründig

Ob souveräner Nationalstaat nun wirklich
Oder nur Büttel des großen Bruders durch
Verträge geknechtet wie diese es eben tun
Wie wir nicht seit dem Ring erst wissen

Mag dabei völlig egal sein wenn längst die
Nation schon aufgab was sie ausmacht
Bevor sie souverän wurde im Bündnis
Mit den Nachbarn die dies fürchteten

Die Verträge von Maastricht als Wurzelwerk
Der nun EU sind das Ende aller Nationen
Auch wenn manche noch brauchen dies
Vollen Bewusstseins zu realisieren

Den Nationalstaat macht aus allein über
Krieg und Frieden zu entscheiden wozu es
Der Finanzhoheit ohne Frage bedarf wie
Alle Kaiser zuvor schon lernen mussten

Ein Karl V. der sich seine Krönung als
Auch noch Kaiser teuer erkaufte mit den
Krediten der Fugger zu Augsburg lernte
Dies schnell wie keiner schon vorab also

Karl V. regierte noch über ein Reich das
Heute viele separate Nationen um den
Globus wie in Europa sind die doch nur
So souverän sind wie das Geld reicht

Manche Teile seines Reiches gehörten
Noch zu Italien das zerrissen war lange
Nach Auflösung des römischen Reiches
Zwischen verschiedenen Kronen

Den Norden regierte er teils als Erblande
Des Hauses Habsburg oder gar nicht wie
Venedig und lange dauerte es bis er auch
Die eiserne Krone der Langobarden trug

Der Kaiser des heiligen römischen Reiches
Ließ sogar wir berichteten gerade erst davon
Seine Truppen in Rom marodieren beim
Sacco di Roma das er beschützte eigentlich

Zumindest als Kaiser des heiligen römischen
Reiches in der Nachfolge Karls des Großen
Mehr noch als Ritter des Goldenen Vlies der
Die Christhenheit beschützen sollte nach außen

Doch machten Päpste einst mehr noch Politik
Mischten sich ein als Herren ihres Landes
Beriefen sich auf erfundene Götter als höhere
Legitimation und wurden so behandelt

Der Gottesstaat blieb Staat und Souverän
In Italien noch lange geschützt von den je
Verschiedenen Nationen die ihre Nähe zum
Erfundenen Gott dem Volk offenbaren wollten

Spät erst bildete sich Italien zur Nation erst
Unter Garibaldi im Risorgimento das sich
Am 26. Oktober 1860 auf einen König einigte
Dafür auf die Macht in beiden Sizilien verzichtete

Risorgimento bezeichnete dabei die Bewegung
Die nach dem Wiener Kongress von 1815-1870
Die Vereinigung der souveränden Staaten dort
Zu einem Nationalstaat Italien erstrebten

Durch Unabhängigkeitskriege erkämpft
Rief sich die junge Nation 1861 als konstitutionelle
Monarchie neu aus die dann 1870 mit der
Eroberung des Kirchenstaats vollendet wurde

Die Aufstände richteten sich im Süden
Gegen die Bourbonen als Herrscher
Über das Königreich beider Sizilien
Im Norden gegen das Haus Habsburg

Die Revolution begann im Königreich
Beider Sizilien und wurde organisiert
Durch den freimaurerähnlichen Bund
Den Carbonari als revolutionärer Elite

Guiseppe Mazzini schließlich organisierte
Den noch Geheimbund erfolgreich neu
Aufmerksame Leser werden den Namen
Schon aus Manns Zauberberg kennen

Sein Motto das heute aufhorchen lässt
War Italien schafft es alleine für ein freies
Italien das in einem Europa der Völker
Einst aufgehen sollte dem wir näher sind

Diesem Geheimbund Junges Italien
Der zum Vorbild vieler später wurde
Schloss sich auch Guiseppe Garibaldi
Der noch immer Nationalheld bald an

Versuche Garibaldis wie Manzinis
Die Republik 1848 zu gründen scheiterten
Woraufhin beide flohen doch wuchs
Damit das nationale Bewusstsein

Unter Napoleon III. kam es zu einer
Stärkung der Einigungsbewegung
Mit dem Sieg in der Schlacht von
Solferino war die Lombardei gewonnen

Venetien blieb da noch habsburgisch
Doch war der Friede von kurzer Dauer
Volksabstimmungen bestätigten den
Wunsch nach einer großen Einigung

Nach 5 Jahren Exil in den USA kehrte
Garibaldi zurück nach Italien landete
Mit seiner 1000 Mann starken Truppe
Der Mille aus Freiwilligen in Sizilien

Er eroberte zunächst Palermo
Sodann Neapel und vertrieb den
Damit letzten Bourbonen von dort
Stand bereits kurz vor Rom damit

Dies wurde dem Haus Savoyen
Das den Königsanspruch durch
Die Rothemden gefährdet sah
Doch zuviel und sie griffen ein

Sie vereinbarten mit Napoleon III.
Die Eroberung auch Umbriens wie
Sonstiger Ländereien wenn Rom
Dafür noch unangetastet bliebe

Nach dem Sieg gegen die Truppen
Des Papstes vereinigten sich die
Von König Viktor Emanuel II. mit
Denen der Freischärler Garibaldis

Dann kam es am eben 26.10.1860
Zum legendären Treffen bei dem
Garibaldi Viktor Emanuel begrüßte
Als nun König von Italien vorab

Bis zum folgenden März noch
Dauerte es bis der König es auch
Wurde zu Turin was schon vorher
Hauptstadt der Savoyer war

Giuseppe Garibaldi spielte auch
In der Freimauerei eine wichtige
Rolle in Italien und im Bunde
Als geistiger Reformer dort

Die Entwicklung des Nationalstaates
Aus nationalrevolutionärer Bewegung
Heißt heute noch Garibaldi-Lösung
Anders als die durch Reformen von oben

Die Ideen Manzinis wie Garibaldis
Sind im Europa der EU weitgehend
Realisiert worden mehr noch als sich
Beide damals wohl träumten

Dennoch laufen die Staaten noch immer
An nationalen Krücken wieder wird
Über neue Grenzen im grenzenlosen
Europa voller Angst naiv debattiert

Naiv weil wir es besser wissen doch
Es keine einfachen Antworten gibt
Auf nationale Fragen zwischen Staaten
Es fast so komplex ist wie in der Liebe

Naiv auch weil das Europa der EU
Den Nationalstaat de facto beerdigte
Mit der Währungsunion wurden die
Ahnungslosen Staaten postnational

Dies bedauern die Anhänger der
Nationalen Vergangenheit während
Es die Europäer bejubeln so wurde
Aller Nationalismus zur nur Folklore

Ein Stück Kulturgeschichte wie die
Geschichte der Nationen über die
Hier berichtet wurde deren Sein
Aber immer nur Fiktion blieb

Eine tödliche Fiktion für zuviele
Grenze in noch immer manchen
Köpfen und Kohl und Mitterand
Verdanken wir dessen Ende

Wer in Europa noch für nationale
Interessen gegeneinander kämpft
Hat die EU logisch nicht verstanden
Wird den Schaden davon haben

Das wofür Garibaldi und Manzini
Noch einig kämpften ist Geschichte
Der Nationalstaat ist nur noch Folklore
Wovon sie träumten wird Realität

Fragt sich nur wann die Nationalisten
Als geistige Ritter der Vorzeit endlich
Erkennen gegen Windmühlen noch
Anzukämpfen an allen Grenzen

Eines nur literarisch zum Ende noch
Eine Rolle spielt diese Bewegung auch
In Tomasi di Lampedusas großen Roman
Der Leopard als Lektürenempfehlung

Hellsichtig sind die Worte dieses Romans
Die er zur Revolution spricht von der hier
Berichtet wurde im Angedenken des just
Treffens von Garibaldi mit dem König

"Wenn wir nicht auch dabei sind, bescheren die uns die Republik. Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muß sich alles ändern."
jens tuengerthal 26.10.15




Montag, 26. Oktober 2015

Wurstkrebs

Wurst und rotes Fleisch erzeugen Krebs
Sagt zumindest die WHO inzwischen
Was niemand wundert der sah wie
Tiere gehalten und verarbeitet werden
So käme es auch auf die Menge an aber
Vermutlich entscheidender ist die Haltung
Die wir dazu einnehmen heute und künftig
jens tuengerthal 26.10.15

Begrüßung

In Sachsen werden Neuankömmlinge nun
Mit Äpfeln beworfen weil leider Flüchtlinge
In Hessen stecken sie ihre Häuser an
Manche nennen es Willkommenskultur
jens tuengerthal 26.10.15

Herbstlust

Die Lust wächst im Herbst wie immer
Nur die Umgebung wird dabei anders
Wir haben länger was vom ausziehen
jens tuengerthal 26.10.15

Herbstfrühling

Wenn es im Herbst plötzlich Frühling wird
Finden einsame Blüten ihr Zuhause
Zwischen bunten Blättern zart sichtbar
jens tuengerthal 25.10.15

Sonntag, 25. Oktober 2015

Christenkanzlerin

Merkel bleibt beim christlichen Ideal und
Verliert dafür Zustimmung in der Partei
So funktioniert Christdemokratie
jens tuengerthal 25.10.15

Kulturgeschichten 020



Abendlandsretteter

Während Hogesa durch Köln marschiert
Auf der Suche nach möglichst Randale
Was sonst wollten Hooligans noch je
Verstecken sie sich hinter der Rettung
Des Abendlandes wie jene Pegiden
Die montäglich marschieren im Osten der
Weniger rot als beschissen bräunlich ist

Was macht das Abendland noch aus
Dessen Überfremdung die Schläger
Fürchten wie die Nachbeter der klar
Rechtsradikalen Animateure östlich
Haben die vermeintlich empörten Bürger
Je selbständig kritisch denken gelernt
Hat es noch Werte und wenn welche

Die es verteidigen wollen als christilich
Gegen die vermeintliche Bedrohung
Durch einen Islam den es bei ihnen nur
In Promillezahlen gibt haben weniger
Christentum um sich als Indien je hatte
Noch wohl die Werte des Christentums
Überhaupt verstanden ginge es um dieses

Das unzufriedene Volk schlägt sich untereinander
Mal sind die einen gut dann die andern böse
Den anderen scheint es logisch umgekehrt
Inmitten die Polizei als Feind beider gern
Die Bullen genannt könnten Kulturverteidiger
Hier mehr sein als all die Schläger die nur
Wie richtig auch immer Randale suchen

Ist die Reduktion so einfach und können
Der schwarze Block und die Hooligans
Gleichgesetzt werden nach der Wirkung
Oder müssen die Rassisten unterschieden
Werden von denen die das Gute wollen
Müsste nicht jeder Demokrat entschieden
Etwas gegen Salafisten hier haben

Bedroht der Islam wirklich Europa
Weil verängstigte Flüchtlinge vor dort
Fanatischen religiösen Kriegern fliehen
Vernichtet sich dieser dort nicht selbst
Indem er die Eliten zu uns fliehen lässt
Was immer ich vom Aberglauben halte
Macht dieser flüchtige mir keine Angst

Es gab Zeiten da der Islam Europa
Mehr als nur bedrohte sondern noch
Vielmehr erfolgreich eroberte wie
Einst in Spanien oder bis vor die Tore
Wiens das sich mühsam nur hielt
Dank des tapferen Max von Baden

Viel früher aber noch suchte der Islam
Von Spanien aus womöglich schon
Nach Frankreich vorzudringen um auch
Den Norden zu erobern wie die einen
Ängstlich schon lange verkünden was
Sogar literarisch von Houellebequ jüngst
Thematisiert als irgendwie unklar was

Es war noch vor dem großen Karl 732
Dessen Großvater um genau zu sein
Der noch Hausmeier der Merowinger
Karl Martell schlug in der Schlacht von
Tours und Poitiers am vermutlich denn
Mehr wissen wir nicht so genau noch
25.10.732 die Araber aus Spanien zurück

Das diese Schlacht im arabischen noch
Schlacht an der Straße der Märtyrer heißt
Macht sie bedeutender als sie vermutlich
Je für die Zeitgenossen war die sie kaum
Erwähnen denn als Fußnote am Rande
Außer sie verfolgen eine Absicht damit
Etwa ihren Stamm zu erheben

Gerne wurde lange vor allem im sehr
Nationalen vergangenen und vorvergagenen
Jahrhundert dieser Schlacht gedacht
Als Rettung des Abendlandes vor dem
Islam der es vermutlich nie bedrohte
Woran die Erzähler mehr Interesse hatten
Als an der Aufdeckung der Wirklichkeit

Jede Geschichtsforschung färbt diese ein
Nach ihrem Gusto wie aus ihrer Sicht
Daran ändert die lauterste Absicht nichts
Das Bewusstsein macht es wohl etwas
Besser allein es hilft nicht weiter bei der
Erkenntnis was war sind wir immer
Auf unseren Horizont angewiesen

Dieser Ausflug könnte fast spannender
Noch werden als das eigentliche Thema
Ob die Märsche der heute ängstlichen
Idioten den Heldentaten des Karl Martell
Von einst eher gleichen oder deren Gegner
Vielmehr das Abendland heute verteidigen
In seinen Werten und was diese sind

Doch führt uns die bloße Selbstreflexion
Nicht weiter als diese es immer tut wo
Sie sich ausgiebig im Spiegel betrachtet
Zur geistigen Onanie ob der eigenen doch
Bedeutung uns wird die sie nie hat da das
Denken über etwas nie die Sache selbst ist
Noch das Bewusstsein Tatsachen ändert

Das wir uns mit der einen oder anderen
Sicht je wohler fühlen mag sein hilft aber
Wenig weiter insofern es nur subjektiviert
Keine allgemeine Aussage mit mehr an
Wahrheitsgehalt aufstellen kann doch
Zumindest kann der Geschichtsschreiber
Bekennen es aus Leidenschaft zu tun

Lassen wir dahinstehen ob es je eine
Wahre Sicht der Dinge geben kann
Welche mehr für sich hat ob nicht auch
Die Wirklichkeit aus Sicht der Teilnehmer
Nur öde eingefärbte Natur ist die jeden
Geist dahinter vermissen ließe denn
Erlaubt ist was gefällt mehr nicht

Unstrittig gilt Karl Martell als Verteidiger
Des Abendlandes bis heute auch wenn
Er selbst sich eher zufällig als Sieger
Einer Schlacht sah vor der er sich
Lange zu drücken versuchte während
Sie für die anderenen gelaufen war
Bevor sie für ihn richtig begann
Wir wissen wenig genaues um
Diese berühmte Schlacht bei der
Angeblich das Abendland gerettet
Wurde vor islamischer Bedrohung
Auch wenn es mehr so scheint als
Habe sich ein Angreifer zurückgezogen
Nachdem die Sache für sie erledigt war

Der Norden damals noch weitgehend
Unkultiviertes wildes Land war für die
Söhne Mohameds offensichtlich nicht
So interessant dass sie alles taten
Ihn doch noch zu erobern sondern es
Bei dem für ihren Heerführer tödlichen
Ausflug bewenden ließen künftig

Die Verteidiger des Abendlandes wären
Danach von ihrem Gegner mitten in der
Schlacht aus ihrer Sicht im Stich gelassen
Worden weil diese es nicht wert fanden
Sich für dies kühle Land weiter umzubringen
Wie die Römer ihren Limes zogen irgendwo
Genügten die Pyrenäen den Muselmanen

Wo keine echte Bedrohung fehlt es am
Echten Heldentum auf das dann später
Karl der Große seinen Stamm pflanzte
Der als Karolinger Europa mehr prägte
Als die irgendwie gewonnene Schlacht
Seines Großvaters gegen die Nachbarn
Die historisch wohl unbedeutend ist

Spannender ist das die Franken damals
Von Truppen der Langobarden wie auch
Der Friesen untertützt wurden die nicht
Gerade Nachbarn waren was aber die
Strategische Verzögerung der Schlacht
Durch Karl Martell logisch erklärt er hoffte
Wohl die Friesen kämen noch an

So wie einst Wellington es über 1000 Jahre
Später bei Waterloo über die Preuße sagte
Als er meinte er hoffe es werde Nacht und
Diese unter Blücher kämen was sie taten
So spielte Karl Martell in Aquitanien einst
Auf Zeit und gewann damit erstaunlich
Vor allem auch für ihn selbst wohl

Die reinen Zahlen der Schlacht lesen sich
Hochdramatisch zunächst werden aber
Relativert vor der Geschichte im Detail
So standen 15.000 abendländische Krieger
Deren 20.000 der Muslime gegebüber
Erstere verloen 1-2000 Mann während
Letztere 5000 einfach liegen ließen

So gesehen war die Rettung des Abendlandes
Für den Islam teurer als für die Christenheit
Sehen wir davon ab dass die Eroberer
Bereits Tours geplündert hatten zuvor
Nichts sonst erwateten mehr aber dafür
Ihren Anführer liegen lassen mussten
Unklar wie gut dieser dafür ersetzt wurde

Keiner weiß heute genaues wann und wo
Die Schlacht stattfand nur irgendwie eben
Bei Tours und Poitiers wird vermutet
Was auch für das Datum noch gilt wo
Zwischen 18. und 25. noch geschwankt wird
Was logisch dann auch für den Verlauf gilt
Niemand weiß wirklich etwas ganz genau

Aber für Helden des Abendlandes
Braucht es sichtbar weniger Fakten
Oder saubere Zuverlässigkeit dazu
Genügt ein gutes Gefühl irgendwie
Ganz genau wie 2006 beim einst
Sommermärchen das vielleicht auch
Wie alles im Leben gekauft wurde

Vermutlich verhält es sich mit den
Helden wie mit den Verteidigern
Des Abendlandes in der Regel
Die es tun reden nicht viel darüber
Während die anderen mehr reden
Als je leisten nur in Erscheinung
Gern öffentlich treten dafür

Als während der Schlacht noch
Die ersten 7 Tage nur mit Geplänkel
Vergingen da Karl auf die Verbündeten
Wartete genügte dies den Arabern
Ihre Beute bereits gen Süden
Zu bringen so dass es nur noch
Um die Ehre vermutlich ging

Als es endlich Zur Schlacht kam
Griffen wohl die Araber zunächst
Die Langobarden an wurden aber
Unter Verlusten zurückgeschlagen
Dabei fiel auch ihr Anführer wohl
Beide Seiten zogen sich dann
In der Dämmerung ins Lager zurück

Als die Verbündeten am nächsten Tag
Das Lager der Araber erstürmten
Hatten diese es bereits verlassen
Nur die Leiche ihres Anführer sowie
Einige Fahnen zurückgelassen
Waren den Weg der Märtyrer gegangen
Wie sie es in ihrer Chronik nannten

Der spanische Verfasser der
Mozarabischen Chronik stellte dort
Den Arabern die Europenses noch
Gegenüber ohne von einem geeinten
Abendland je auszugehen wie sich
Später in der Geschichte zeigte wo
Franzosen sich mit diesen verbündeten

Die Schlacht geriet fast in Vergessenheit
Bis Edward Gibbon einer der bedeutendsten
Britischen Historiker der Aufklärung in
Aufstieg und Fall des römischen Imperiums
Der Schlacht epochale Bedeutung zumaß
Gar meinte es gäbe längst in Paris wie
In London Moscheen sonst gälte der Islam

Dies bezweifeln die modernen Historiker
Die der Schlacht um Konstantinopel 718
In der die Araber geschlagen wurden
Noch größere Bedeutung zumaßen
Byzanz über Jahrhunderte zum Schutzschild
Europas gegen das Kalifat damit wurde
Dem beständige Angriffe noch galten

Dagegen waren die gelegentlichen Beutezüge
Gen Frankreich strategisch völlig unbedeutend
Wird die Schlacht nur historisch noch
Verklärt ohne auch für Zeitgenossen
Je diese Bedeutung besessen zu haben
Andererseits nannten auch die Muslime
Dies die Schlacht der Millionen Tränen

Bis heute hält sich auf beiden Seiten
Hartnäckig der Aberglaube von der
Rettung des Abendlandes dessen
Eroberung wohl nie geplant war
Was mit nationaler Verklärung mehr
Als mit Fakten zu tun hat wie es
Auch bei den heutigen Rettern ist

Hogesa demonstrierte weit unter Erwartung
Zu Köln während sich die Mehrheit dort dem
Entschieden entgegenstellte nur massives
Polizeiaufgebot einen Zusammenstoß
Diesmal verhindern konnten alles relativ
Friedlich zu Ende ging nur eben besser
Vorbereitet als beim ersten Versuch

Randale ging mehr von linken Autonomen
Wohl aus als von Hooligans die nur noch
Vereinzelt Feuerwerkskörper warfen
Fraglich bleibt nur wer dort die Werte
Des Abendlandes verteidigt oder nicht
Wovon eine Gefahr für den Frieden
Hier derzeit ganz real ausgeht

Bei bereits über 550 fremdenfeindlichen
Anschlägen in diesem Jahr wird klar
Wer den inneren Frieden im Abendland
Mit Gewaltphantasien und Lügen beflügelt
Wo die Ordnung in Gefahr ist die doch
Der Staat zu wahren verspricht warum
Klar sein sollte gegen wen es geht

Die vorgeblichen Retter des Abendlandes
Gefährden das tolerante Miteinander
In Europa wie den Frieden im Land um eine
Radikale Minderheit mit Gewalt durchzusetzen
Dagegen muss deutlich Position bezogen
Wie in der Bekämpfung vorgegangen werden
Das Abendland ist nur von innen gefährdet
jens tuengerthal 25.10.15



Kulturgeschichten 019


Friedensvernunft

Auf Messers Schneide balancieren wir
Heute zwischen Krieg und Frieden noch
In Syrien wo viele uneins gegen einen
Feind kämpfen und manche auch noch
Gegeneinnader dabei untereinander

Zwischen Russland und den USA ist
Mancher Grund in der Ukraine noch
Strittig auch wenn es nur die Ukraine
Anginge fühlen sich viele als Retter
Berufen mit logisch pekuniärem
Interesse dort auch welches hinter
Der wechselseitigen Nazi-Benennung
Immer besser versteckt noch wird

In Afghanistan bleibt Amerika doch
Noch länger als gewollt um noch
Zumindest den Anschein von Ordnung
Zu sichern für die Menschen dort
Der Fluchtwelle Einhalt zu gebieten
Nachdem wir dort eingriffen ohne den
Erstrebten Frieden je zu schaffen
Weil sich die Stämme dort länger schon
Bekämpfen als wir Geschichte kennen

In Deutschland beschwören Brandstifter
Einen drohenden Bürgerkrieg den nur sie
Bisher stiften mit Brandstiftungen wie sie
Das Land noch nicht kannte die solange
Weiter zündeln wie nicht auch die hinter
Denen die zündeln zur Verantwortung
Gezogen werden als geistige Brandstifter
Das Land sich vom Bürgerkrieg dort
Mit aller Kraft abwendet und die Täter
Als Feinde im Inneren bekämpft

Der Weg zum Frieden ist lang mit leider
Oft verheerenden Umwegen für viele
Löst der Krieg Völkerwanderungen aus
Braucht der Frieden als Umbruch Zeit
Den wir ihm ungern nur gewähren

Nach 30 Jahren Krieg um Gott oder
Den rechten Weg zu ihm suchte einst
Auch das heilige römische Reich in heute
Hauptsächlich Deutschland Frieden
Konferierte über Jahre dazu bis endlich
Am 24. Oktober 1648 zu Münster der
Westfälische Frieden geschlossen wurde

Vorausgegangen waren dem fünf Jahre
Friedensverhandlungen zu Münster
Der Kaiser mit Frankreich wie Osnabrück
Wo der Kaiser mit Reich und Schweden
Den Frieden der Konfessionen aushandelte
Noch ohne genaue Lösung aber mit dem
Willen es zu schaffen für einen Frieden
Auf den sie alle warteten schon lange


Die Verträge wurden zu Münster im Namen
Von Kaiser Ferdinand III. Ludwig XIV. wie
Christina von Schweden unterzeichnet
Es brach Jubel aus als sich die Nachricht
Im Reich herumsprach in dem die dort
Von Krieg und Seuchen geplagten
Wieder eine Zukunft sahen endlich

Der Westfälische Frieden selbst schrieb
Nur ein Ende der Kampfhandlungen fest
Sowie wichtige Grundsatzentscheidungen
War also von heute betrachtet eher ein
Waffenstillstandsvertrag der jedoch die
Kriegsparteien verpflichtete sich in einem
Friedenskongress auf eine Friedensordnung
Miteinander zu einigen und so wurden
Fragen von Abrüstung wie Entschädigung
Erst in den folgenden Jahren dann
Auf dem Kongress zu Nürnberg geklärt

Dessen Ergebnisse wurden Teil der
Vefassung des Reiches in Zukunft
Was fast 200 Jahre währenden Frieden
Im Reich miteinander erreichte noch
Bis dieses sich dann auflöste unter Napoleon

Der Westfälische Friede war ein Vorbild
Für spätere Friedensverhandlungen
Da er alle Staaten gleichberechtigt erstmals
Behandelte unabhängig von ihrer realen
Macht und Beteiligung im Krieg bisher

Zugleich stabilisierte der pax universalis
Der allgemeine Frieden von
Münster Osnabrück und Nürnberg
Ganz Europa und wurde danach
Zur Orientierung für folgende Frieden
Die sich bis 1789 an ihm orientierten

Der erste Erfolg der Verhandlungen
War schon im Januar 1648 der Friede
Zwischen Spanien und den Niederlanden
Der 100 Jahre Krieg beendete
Die Souveränität der Niederlande
Endlich anerkannte die aus dem Reich
Damit ausschieden als soveräner Staat

Der Friedensschluß schrieb im übrigen
Ein neues Religionsrecht sowie die Rechte
Der Reichsstände gegenüber dem Kaiser
Für ihre Territorien souverän fest

Bevor die so erfolgreichen Verhandlungen
In Münster und Osnabrück begannen
Waren beide Städte entmilitarisiert worden
Damit alle Gesandtschaften freies Geleit
Dorthin ohne Sorge vor Übergriffen erhielten

Die Verhandlungen wurden verschieden geführt
Während zu Osnabrück der Kaiser selbst
Mit den Reichsständen und Schweden verhandelte
Einigte er sich zu Münster mit den Franzosen
Nur unter Vermittlung des Papstes wie Venedig

Getrennt wurden die Verhandlungen um dem
Streit im Rang zwischen Frankreich und den
Schweden vorzubeugen und weil sich die
Protestanten wie die Kurie weigerten
Miteinander schon zu verhandeln

Kaiser Ferdinand hatt sich zuvor noch
Lange geweigert auch die Stände als
Verhandlungspartner zuzulassen weil
Dies gegen sein monarchisches
Selbstverständnis verstieß und so
Zogen sich die Vorverhandlungen
Auch über Fragen der Etiquette
Im Umgang miteinander lang hin

Für die Franzosen verhandelte
Zu Münster Herzog Louis d’Orleans
Sowie noch einige Diplomaten
Die nicht zum Hochadel gehörten

Für Schweden hier in Tradition
Verhandelte auch Johan Oxenstierna
Der Sohn des Reichskanzlers Axel
Der von Anfang an beteiligt war
Woran wir die Generationen die
Im Krieg groß wurden sehen

Kaiserlicher Hauptgesandter zu
Münster war ein Trauttmansdorff
Maximilian mit erstem Namen
Während in Osnabrück ein von
Lamberg ebenfalls Maximilian
Um den Frieden kaiserlich rang

Vermittler waren der Kölner Nuntius
Fabio Chigi der als Papst Alexander VII.
Geschiche noch mehr schrieb als der
Venezianische Diplomat Alvise Contarini

Die Namen der spanischen Verhandler
Waren erwartungsgemäß die längsten
Sind ansonsten im weiteren entbehrlich
Hier darum einfach übergangen

Der Gesandten gab es noch einige
Teils aus fürstlichen Häusern die dort
Für ihre teil kurfürstlichen Auftraggeber
Verhandelten um einen Kompromiss
Am Ende sei nur noch der hier uns
Nächste genannt der Geschichtsschreiber
Adam Adami gesandt der Gesandter
Des Fürstabtes von Corvey war

Während der Verhandlungen wurde noch
Überall im Reich außer in Münster und
Osnabrück weiter gekämpft und die
Lange Weigerung des Kaisers auch die
Reichsstände für die er noch verhandelte
Kraft eigener Autorität zuzulassen wurde
Durch militärische Erfolge der Schweden
Die bis zur einen Seite Prags gingen
Wohl mit etwas Druck also aufgeweicht

Die Verhandlungen endeten erfolgreich
Auch ein zwei Jahre später wohl etwas
Verspätet eingereichter Protest aus Rom
Der sich gegen die Rechte der Konfessionen
Noch sträubte änderte nichts am Erfolg
Was der Papst meine interessierte dort
Gerade keinen mehr derer die endlich
In Frieden miteinander leben wollten
Sich keinen Krieg mehr leisten konnten

Schweden erhielt nach den Verhandlungen
Außer 5 Millionen Talern Entschädigung
Noch Rügen die Odermündung sowie
Deren rechtes Ufer die Städte Wismar
Wie Bremen und Verden was alles noch
Reichslehen blieb das Schweden als dann
Reichsstand auf dem Reichstag vertrat
Mit eigener Stimme künftig dort

Der brandenburger Kurfürst erhielt dazu
Den Rest von Pommern sowie im Tausch
Gegen Vorpommern noch die Bistümer
Magdeburg Halberstadt Minden und Camin

Das Haus Mecklenburg-Schwerin erhielt
Für Wismar die Bistümer Schwerin und
Ratzeburg als kleines Extra und so wurden
Noch einige Klöster und Stifte untereinander
Ausgetauscht und verschoben bis sogar
Der Kaiser auf ewig das Elsass und Breisach
An die Franzosen abtrat und wir sehen später
Wie lang eine Ewigkeit dauern kann denn auch
Metz und Verdun sollten nun ewig französisch
Bleiben wie in Münster ausgehandelt

Dafür bekam die Kurpfalz eine neue Kurwürde
Für den Sohn des Verstoßenen Friedrich V.
Die Eidgenossenschaft und die Niederlande
Wurden unabhängig vom Heiligen Römischen Reich

Abgesehen davon wurde für alles was seit 1618
Geschehen war eine Amnestie festgesetzt
Mit einer Wiederherstellung des kirchlichen
Besitzes auf den Stand von 1624
Als noch 24 Jahre weiter gekriegt wurde
Ohne einen Erfolg für einen am Ende

Kirchlich galten die beiden Konfessionen
Im Reich als vollkommen gleichberechtigt nun
In konfessionell gemischten Reichsstädten
Wurde eine paritätische Verwaltung wie
Regierung eingeführt wie sie in Augsburg
Schon seit 1548 üblich geworden war

So wurde der Westfälische Friede ein
Kompromiss zwischen allen Seiten
Der möglich wurde weil alle bereits
Zu erschöpft waren um weiter noch
Gegeneinander zu kämpfen dazu
Regelte er die Verhältnisse im Reich
Zwischen Kaiser und Ständen neu
Wurde so neben der Goldenen Bulle
Zur neuen Verfassung des Reichs
Er bildete erstmals eine Art von
Völkerrecht und erkannte die damit
Souveränen Nationalstaaten an
Die sich danach herausbildeten
Mit den bekannten Folgen bis heute

Lange wurde der Friede hochgeschätzt
Seine Wirkung bestätigt dies beendete
Er doch für lange Zeit die Kriege
Befriedete die Religionen miteinander
Erst im kleindeutschen Kaiserreich
Wurde der Friede als Schande betrachtet
Die das Kaiserreich zur Beute des damals
Erbfeindes Frankreich machte was die
Nationalsozialisten so noch verschärft
Formulierten mit bekannten Folgen

Heute können wir den Frieden als
Baustein des künftigen Europas sehen
Längstr Erbfreunde mit Frankreich
Seine positive Wirkung auf den auch
Konfessionellen Frieden wertschätzen
In seinem Schatten kritisch sehen wohin
Anfeindungen der Religionen wie sie
Durch Pegida und andere geschieht
Den Kontinent schon einmal führten
Warum die angeblichen Verteidiger
Des Abendlandes nüchtern eher als
Dessen größte Feinde zu sehen sind
Weil sie Zwietracht säen wo Eintracht
Nötiger wäre angesichts der Aufgaben

Der Westfälische Frieden zeigt uns
Das Frieden der halten soll Zeit braucht
Von Kompromissen getragen wird
Sich Krieg am Ende für keinen auszahlt
Eine Amnestie niemanden lebendig macht
Aber ohne ein Weiterleben miteinander
Auch nahezu unmöglich wäre warum
Die Lösung wichtiger ist als was nun
Recht oder gerecht wäre für einen
Um das große Sterben zu beenden
Darum sollte wer eine Lösung sucht
Für die Zukunft Europas und seine
Grenzen sich nicht von kleinen Geistern
Scheuchen oder verängstigen lassen
Diese braucht Zeit und wird immer
Nur ein Kompromiss aller sein
Nur den auch geistigen Brandstiftern
Solten wir die Streichhölzer wegnehmen
Damit der Frieden in Europa hält
jens tuengerthal 24.10.15





Samstag, 24. Oktober 2015

Kulturgeschichten 018

Weltenherrscher

Geht es noch um die Weltherrschaft oder
Sind eher lokale Fragen mit denen sich
Herrscher heute hermuschlagem um
Irgendwie kurzsichtig zu überleben

Einzig verbliebene Weltmacht sind heute
Die USA die beim Versuch die Welt
Zu ordnen mehr mit dem Chaos noch
Beschäftigt sind das sie selbst stifteten

So brennt es zwischen Hindukusch und
Bagdad gelegentlich auch in New York
Um Damaskus von zwei Seiten derzeit
Befeuert wie mühsam noch gelöscht

Russland die riesige Nachfolgerin der
Einst UDSSR in den Grenzen des
Zarenreiches zwischen den Meeren
Sich ausbreitend wäre gern Supermacht

Real lässt es nur die Muskeln spielen
Wie die aufgeblasenen Typen am Strand
Die ein wenig posen vor den Mädchen die
Sie auslachen wie sich ihrer erbarmen

Weltherrscher gab es im Kalten Krieg nicht
Sowenig wie Hitler oder Stalin es wurden
Kein Napoleon dies Ziel erreichte noch
Queen Victoria es im Empire war

Der letzte Weltherrscher in dessen Reich
Die Sonne tatsächlich nie unterging wenn
Sie denn den Glücklichen dort je schien war
Karl V. gekrönt am 23.10.1520 in Aachen

Als er zum Kaiser des heiligen römischen
Reiches wurde war er schon 4 Jahre als da
Karl I. König von Spanien was der 1500 in
Gent geborene also bereits mit 16 wurde

Der Sohn Philipps des Schönen der ganz
Unschön früh starb und darum nie Kaiser
Wurde wie sein Vater Maxilimian I.
Es noch war bis Enkel Karl ihn beerbte

Wurde nach seinem Urgroßvater
Karl dem Kühnen dem Herrscher
Über Burgund benannt der über
Seine Tochter Maria die Gattin

Des letzten Ritters Maximilan I.
Den Habsburgern ihren Hausorden
Vom Goldenen Vlies brachte aber
Wichtiger noch eben Burgund

An Habsburg verheiratete das
Die Niederlande umfasste bis
Ins heute noch Burgund reichte
Als das alte Burgunderreich eben

So wurde auch Karl in Gent in den
Da kaiserlichen Landen geboren doch
Ging sein Reich weiter noch als das
Schon riesige des väterlichen Erbes

Aus dem kaiserlichen Hause Habsburg
Väterlicherseits stammend mit deren
Erblanden in Österreich wie Böhmen
Reicher noch gesegnet durch Burgund

Wurde es unermesslich durch die Ehe des
Schönen Philipp mit der Tochter von
Ferdinand und Isabella jenem Königspaar
Das in seiner Ehe die Krone Spaniens einte

Verband die Häuser Aragon mit Castilien
Schlug mit der Reconquista den Islam
Radikal zurück auf der iberischen Halbinsel
Schickte Christoph Kolumbus auf die Reise

Dieser Suche des neuen Seeweges
Nach Indien der Amerika entdeckte
Die Inkareiche kolonialisierte brachte
Unvorstellbare Goldschätze gen Spanien

So trat Karl V. als Karl I. zunächst das Erbe
Der Mutter an die in die Geschichte als
Johanna die Wahnsinnige einging aber
Von ihrem Sohn geliebt wurde

Wir wissen nicht ob Wahnsinn Liebe
Ausschlösse je oder es dahinstehen
Kann im übrigen weil dieser relativ ist
Nachgesagt wurde er ihr erst nach

Dem Tod ihres geliebten Gatten des
Schönen Philipp der sie in den eben
Wahnsinn zumindest ins Kloster trieb
Was auch ihr Sohn später wählte

So wurde sie nach dem Tod ihres
Vaters eben jenes Ferdinand der
Mit Isabella Spanien einte sowie
Dem Tod ihres Bruders Regentin

Gemeinsam mit ihrem Sohn Karl
Habsburg hatte nicht nur glücklich
Sondern sehr reich geheiratet erbte
Was keiner vorab für die Ehe ahnte

Wurde zum märchenhaften Weltreich
Was Karl nach seiner Abdankung
Zwischen Bruder und Sohn aufteilte
Es hatte zuviel von einem gefordert

Als letzter römisch-deutscher König
War er noch offiziell vom Papst auch
Gekrönt worden 1530 zu Bologna
Nochmal nach der heute Krönung

Diese beruhte auf dem alten Gesetz
Der Kaiserwahl durch die Kurfürsten
Die im Reich frei oder gut bezahlt
Dein neuen Kaiser als ersten wählten

Karl der Universalmonarch sah sich
Als ersten unter den Königen an
Wollte Friedenswahrer sein wie Beschützer
Des Abendlandes vor den Osmanen

Was seltsam schrecklich bekannt
Gerade in unseren Ohren noch klingt
Hatte für den Enkel von Ferdinand
Und Isabella noch reale Bedeutung

Er sah sich als Beschützer der Kirche
Kämpfte mit Franz I. von Frankreich
Der ähnlich dachte um die Vorherrschaft
Gestützt auf kolonialen Reichtum

Im Reich bemühte er sich rege
Um die Stärkung des Monarchen
In der Macht gegenüber den Ständen
Erließ die Constitutio Criminalis Carolina

Diese Peinliche Halsgerichtsordnung
War das erste deutsche Strafgesetzbuch
Wobei Peinlich die Pein als Schmerz
Aus der Strafe meinte nicht die Scham

Sie begründete Strafe aus Schuld
Nicht mehr aus dem nur Erfolg
Einer Tat und legte den nulla poena
Grundsatz erstmals fest im Reich

Nach diesem auch heute noch
Gültigen Grundsatz darf nur die
Tat bestraft werden die vor der Tat
Gesetzlich bereits bestraft wurde

Seine Wahl vor der Krönung in Trier
Hatten die Fugger zu Augsburg
Vorfinanziert womit der Kaiser auch
Schuldner dieser Bankiers wurde

Sein Scheitern gegenüber den
Reichsständen hing mit der just
Beginnenden Reformation zusammen
Deren Ausbreitung er nicht verhinderte

Er wollte die Spaltung überwinden
Ließ darum das Konzil von Trient
Einberufen das aber dann doch der
Anfang der Gegenreformation wurde

Doch scheiterte sein Bemühen um
Einen Ausgleich mit den Protestanten
Mündete sodann im Schmalkaldischen
Krieg den er gerade noch gewann

Zunächst versuchte er nach dem Sieg
Mit dem Augsburger Interim eine Lösung
Durchzusetzen die beiden im katholischen
Sinne vermeintlich gerecht werden sollte

Dies torpedierten die katholischen
Reichsfürsten um die Macht des
Kaisers im Reich zu schwächen
Verweigerten sie die Annahme

Als dann die evangelischen Fürsten
Allein gezwungen werden sollten
Kam es zum Fürstenaufstand der
Fast zu Karls Gefangennahme führte

Die verbündeten Protestanten hatten
Viel Land gewonnen und die übrigen
Katholischen Fürsten hatten nichts
Unternommen um der Macht willen

So kam es am Ende zum
Augsburger Religionsfrieden der
Das cuius regio, eius religio dann
Im ganzen Reich festschrieb

Das hieß das beide Religionen
Gleichbereichtigt waren aber der
Je Landesherr konnte die Religion
In seinem Land für alle bestimmen

Dabei bekamen die Bewohner aber
Das Recht das Land zu verlassen
Sich eine neue Heimat zu suchen
Eine neue Freiheit im alten Reich

Dieser Frieden erwies sich jedoch
Als erstaunlich haltbar befriedete
Das Reich bis 1618 als dann der
Dreißigjährige Krieg ausbrach

Karl hatte den Frieden mit den
Evangelischen Fürsten gebraucht
Um auf deren Hilfe gegen die
Anstürmenden Osmanen zu bauen

Während die Osmanen Ungarn
Bedrohten und Belgrad bereits
Erobert hatten stand Karl im Kampf
Mit der heiligen Liga um Frankreich

Der mit Franz I. geschlossene
Vertrag wurde wirderrufen da er ihm
Nur in Gefangenschaft zugestimmt
Ihn nicht frei geschlossen hätte

Während er sich um Frieden noch
In Italien bemühte wie mit Frankreich
Zogen die Söldner Karls gen Rom
Wo es zum sacco di Roma kam

Die Stadt wurde von Landsknechten
Geplündert der Papst floh in die
Engelsburg und wieder setzte sich
Karl für eine milde Behandlung ein

Diese nutzte ihm erst als auch die
Genueser unter Andrea Doria die
Seiten zum Kaiser wechselten den
Französichen Nachschub unterbachen

Bei den folgenden Verhandlungen kam
Es zum Damenfrieden von Cambrai
Den Margarethe von Österreich mit
Luise von Savoyen aushandelte

Danach verzichtete Frankreich auf
Alle Ansprüche in Italien und den
Niederlanden während Habsburg
Auf Burgund verzichtete

Der Frieden mit dem Papst brachte
Ihm die eiserne Langobardenkrone
Wie die päpstliche Krönung 1530
Als letztem deutschen Kaiser ein

Den Namen Protestanten verdanken
Die den Reformatoren folgenden
Gläubigen im Reich der Protestation
Der Reformierten in Speyer bis heute

Vom Strafrecht bis in viele Teile der
Später Gliederungen Deutschlands
Wirkt Karl der Kaiser in dessen Reich
Die Sonne nie unterging weiter bis heute

Als er zu Brüssel die Abdankung erklärte
Für die Herrschaft der Niederlande die
Er seinem Sohn Philipp übergab hielt er
Eine beeindruckend bescheidene Rede

Das Reich übergab er durch Rücktritt
Seinem Bruder Ferdinand auch wenn
Formal die Kurfürsten noch über die
Wahl entscheiden mussten zog sich
Der universale König schon zurück

Zum Abschluss der Betrachtungen zu
Karls sei hier aus seiner Rede zitiert
Die ein wunderbares Selbstbild geben
Warum dieser Kaiser erinnert wird

Auszug aus der Abdankungserklärung Kaiser Karls V. – Brüssel, 25. Oktober 1555

„Vor vierzig Jahren, am selben Ort, am Vorabend des Dreikönigstages, hat mich der Kaiser, mein Großvater, für volljährig erklärt. Dann wurde ich König von Spanien, dann selbst Kaiser – Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener …“

„Große Hoffnung hatte ich – nur wenige haben sich erfüllt, und nur wenige bleiben mir: und um den Preis welcher Mühen! Das hat mich schließlich müde und krank gemacht. Ihr wisst alle, wie sehr … Ich habe alle Wirrnisse nach Menschenmöglichkeit bis heute ertragen, damit niemand sagen könnte, ich sei fahnenflüchtig geworden. Aber jetzt wäre es unverantwortlich, die Niederlegung noch länger hinauszuzögern. Glaubt nicht, dass ich mich irgend Mühen und Gefahren entziehen will: Meine Kräfte reichen einfach nicht mehr hin. Vertraut meinem Sohn, wie er euch vertraut, seid einig, übt stets Gerechtigkeit und lasset den Unglauben nicht in eure Reihen.“

„Was mich betrifft: ich weiß, daß ich viele Fehler begangen habe, große Fehler, erst wegen meiner Jugend, dann wegen des menschlichen Irrens und wegen meiner Leidenschaften, und schließlich aus Müdigkeit. Aber bewusst habe ich niemandem Unrecht getan, wer es auch sei. Sollte dennoch Unrecht entstanden sein, geschah es ohne mein Wissen und nur aus Unvermögen: ich bedaure es öffentlich und bitte jeden, den ich gekränkt haben könnte, um sein Verzeihen.“

Dieser Kaiser ist nun Geschichte
Seine Bescheidenheit am Ende
Bleibt in Erinnerung auch wenn
Er durch politische Interessen
Immer wieder gebremst seinen
Traum von der universalen
Monarchie nicht in Ruhe leben
Die Früchte seiner Arbeit noch
Genießen durfte zeigt die Größe
Des Rückzuges was bis heute
Erinerungswürdig noch bleibt

Eine Bescheidenheit ob seiner
Fähigkeiten wie seiner Macht
Die nach menschlichen Kompromissen
Noch suchte miteinander

Wir stehen immer mehr Krisen
Wie ihren Folgen gegenüber
All unser Handeln wirkt global
Die Folgen treffen auch uns

Wo Bescheidenheit ob seiner selbst
Mit Verantwortung für die Macht so
Zusammentreffen haben Herrschende
Es zu Lebzeiten immer schwer

Wer im eigenen Land verehrt wird
Den verachten sie dafür in Übersee
Wer Gutes tut findet immer Gegner
Die es ihm übel nehmen politisch

Merkel erfährt dies als ungekrönte
Königin Europas derzeit sehr scharf
Wenn eine Krise herbeigeredet wird
Um eine andere nur zu verdecken

Es sind viele Fronten an denen Europa
Derzeit zu kämpfen hat und bedroht
Wird in Werten und Zukunft dabei sind
Die Vertriebenen Chance nicht Krise

Krisenhaft zeigt sich dagegen im Land
Wie auf dem Kontinent die populistische
Neigung zu einfachen Antworten um die
Rechtsradikalen Kräfte zu befrieden

Wie es für Karl keine einfachen Antworten
Im religiösen Konflikt gab es nur eine
Immer Suche nach Kompromissen war
Steht es auch um das soziale Europa

Wer die eine Grenze schließt wird die
Fliehenden an die andere schicken
Die Kunst der Kompromisse erst
Macht die Staatskunst zu einer

Darum wird es Europa gut tun
Sorgsam und vernünftig auf die
Zu schauen die Antworten suchen
Sie nach der Vernunft bewerten

Wer es sich leicht macht taugt selten
Zu mehr als heißer Luft während
Die mühsam Wege suchen selten
Helden sind auf den ersten Blick

Das Wir schaffen das Mantra aber
Ist kein sich leicht machen sondern
Die schlichte Erkenntnis des eben
Notwendigen was bleibt uns auch

Zu Ende gedacht bedeutete jeder
Andere Weg in Europa den Tod
Vieler Tausend im Mittelmeer
Eine Verlagerung des Elends

Kompromisse werden schwer
Weil Staaten egoistisch handeln
Die Größe weiter zu sehen macht
Erfolgreich und schreibt Geschichte

Der Erfolg Karls V. war seine Größe
Im Kompromiss wie sein zähes doch
Noch Verhandeln im Vertrauen statt
Auf schnelle Siege zu setzen

Die Kanzlerin hat keine schnelle Antwort
Auf die Frage der Vertriebenen außer
Europa schützt jeden Menschen ohne
Ansehen seiner Religion oder Herkunft

Es steht uns ein zähes Ringen bevor
Hoffen wir die Humanisten behalten
Weiter über die Populisten noch die
Oberhand für die Werte Europas
jens tuengethal 23.10.15






Freitag, 23. Oktober 2015

Kulturgeschichten 017

Identifikationsfiguren

Während Europa sich um seine Grenzen
Noch sorgt ohne zu wissen wie weiter
Außer einem noch hoffnungsvollen
Wir schaffen das der Kanzlerin
Nichts hat als Hoffnung auf ein Ende
Der Kriege wie der Flucht
Tagen die Konservativen Europas
Zu Madrid und reden eher mit vielen
Als mit einer Zunge und einzig
Die Stärke der humanistischen dabei
Beruhigt ein wenig für die Zukunft

Während der Ungar noch seine Grenzen
Mit aller Gewalt vor dem Ansturm sichern
Will darum je heftiger der Angriff ist
Wie er die Flucht wohl empfindet
Desto stärker zurückschlagen will
Was immer zurückschlagen nun meint
Gegenüber Wehrlosen auf Durchreise
Appelliert die Kanzlerin an den Humanismus
Das Menschenbild der Aufklärung wie
Es ihr Vorbild Zarin Katharina vertrat
Wonach jeder Mensch der Europa betritt
Es verdient wie ein Mensch behandelt
Zu werden und darum die Lasten alle
Fair untereinander geteilt werden müssen

Gemessen an der Zustimmung so wie
Der Länge der standing ovations ging
Dies Kräftemessen bei den Konservativen
Zugunsten von Merkel aus wie den alten
Werten des Humanismus auf denen unser
Europa gegründet ist und fest steht

Doch wohin tendieren die Völker dieser
Volksparteien einst wenn das immer
Doppelzüngige Spiel weiter geht
Mit dem wir die Kriege fördern
Vor denen die Menschen in den Hort
Des Friedens der nur Waffen verkauft
Fliehen auf der Suche nach Glück
Um zu überleben und Wohlstand wohl
Auch zu finden mit ihrem wenigen
Hab und Gut sich aufmachen

Schon jetzt zerrissen wie die Union
Deren nur so genannter sozialer Teil
In Bayern sich lieber asozial mit dem
Ungarn als mit der Kanzlerin solidarisiert
Wird mit den kommenden Konflikten
Es schwerer werden zu vermitteln
Warum es Europa gerade ausmacht
Für den Humanismus in der Welt
Einzustehen wie es Merkel versteht
Den neuen aus dem Osten dafür
Oft um so viel ferner noch ist
Weil der erlebte Sozialismus wohl
Scheinbar blind für soziales macht
Was christliches Bayern vernünftig
Will bleibt unklar außer meckern

Deutlich aber wurde wie gerade
Im lange atheistischen Osten
Die Sorge um das christliche Abendland
Größer ist als dessen Werte bekannt
Wären oder vertreten würden
So fragt es sich an dieser Stelle
Ob Europa nicht eine starke Figur
An seiner Spitze bräuchte die den Weg
Sieht und die Richtung vorgibt
Um human vernünftig die sonst
Egoisten zusammen zu zwingen
Wie sie es freiwillig nur mühsam tun

Europas Mitte um Deutschland herum
Das selbst im Inneren noch zerrissen
Was das Leben mit den Vertriebenen
Heute und in Zukunft bedeutet
War lange vom Krieg der Religion
Zerrissen der 30 blutige Jahre währte
Länger zwar kämpfen sie nur noch
In Afghanistan um die Herrschaft
Zwischen Gruppen gleichen Glaubens
Der unterschiedlich ausgelegt wird

Das im Heiligen Römischen Reich
Der Protestantismus überlebte
Verdankte sich des Eingreifens
Eines schwedischen Königs
Gustav II. Adolf aus dem Hause
Wasa das nach dem Sieg gegen
Dänemark wieder die Könige
In Schweden stellte bis zur dann
Abdankung von Gustavs Tochter
Der später konvertierten Christina

Gustav Adolf der am 22. Oktober 1617
Zum König gekrönt wurde also noch
Ein Jahr bevor der Dreißigjährige Krieg
Zu Prag ausbrach in dem auch er fiel
War bereits seit 1611 Herrscher bis es
Sechs Jahre später zur Krönung kam

Das Haus Wasa herrschte da noch keine
100 Jahre in Schweden war erst mit
Ende der Kalmarer Union mit der noch
Dänemark dort regierte mit Gustav I.
Überhaupt an die Macht gekommen
Die Kalmarer Union wiederum war noch
Von jener Königin Margarete gegründet
Die sich einst auf der See mit dem just
Beschriebenen Störtebeker herumschlug

Dieser hatte den Protestantismus 1527
Eingeführt und mit den Kirchengütern
Sein Haus bereichert zum größten
Grundbesitzer im Lande gemacht
Gustavs Vater war noch Reichsverweser
Neben dem schwedisch-polnischen König
Sigismund aus dem Hause Wasa
Hatte seinen Verwandten später verdrängt
Seinem Sohn die Krone zu geben

Dessen Krone war also strittig
Zumindest für die polnischen Wasa
Jedoch wollten die protestantischen
Schweden keinen katholischen König
Länger dulden dennoch war schon
Des Vaters Macht nicht unumstritten
Hatten lange Kriege um Livland wie
Mit Dänemark die Finanzen zerrüttet
Es bestanden Konflikte mit dem
Eigenen Hochadel und Spannungen
An den Grenzen genug doch gelang
Es Gustav II. Adolf Schweden zur
Dominierenden Macht des Nordens
Wie zu einem der modernsten Staaten
Des damaligen Europas zu machen

Der Blick auf diesen Staatslenker
Der zwischen religiösen Konflikten
Bitteren Kriegen und wüsten Schlachten
Sein Land so konsolidierte lohnt also
Unbedingt in Zeiten der Krise
Um zu sehen welcher Weg klug wäre

Gustav erhielt auf Wunsch seines Vaters
Eine gründliche humanistische Ausbildung
Hielt bereits mit 15 seine erste Thronrede
Mit seiner Mutter von Holstein-Gottorp
Sprach er nur deutsch unterrichtet wurde
In Latein zusätzlich lernte er Französisch
Niederländisch und Altgriechisch später
Auf den Feldzügen brachte er sich noch
Russisch und Polnisch bei nebenbei

Während des Kalmarkrieges gegen die
Union mit Dänemark war er bereits mit
17 für volljährig erklärt worden um dann
1611 den Thron Schwedens zu besteigen
Zunächst musste er einen ungünstigen
Frieden mit Dänemark schließen sodann
Mit dem Reichstag um Beschlüsse ringen

Durch die finanziell prekäre Lage Gustavs
Bekam der Reichstag in dem alle Stände
Vertreten waren bis zu den Bauern was
Noch völlig einmalig in Europa war aber
Daran lag dass sie ⅓ des Landes besaßen
So musste die Macht zwischen den Ständen
Austarriert werden was sehr produktiv
Dem Reichskanzler Axel Oxenstierna
Mit seinem König über Jahre gelang

Die beiden reformierten Schweden
In den nächsten Jahren grundlegend
Es gab eine unabhängige Gerichtsbarkeit
Bei dem Gesetze Vorrang vor der Person
Des Königs hatten erstmalig
Die Aufgaben des Reichsrats als einer
Regierung neben dem König wurden
Genau und neu geregelt wie auch der
Reichstag mit dem Adel neu geregelt
Rechte und Pflichten verbrieft wurden
Es wurde das Bildungssystem noch
Im humanistischen Geist ausgebaut
Bei der Verwaltungsreform hielt er
Das Gleichgewicht zwischen lokaler
Verwurzelung und zentraler Organisation
Was Steuererhebung und Aushebung
Von Soldaten effektiv ermöglichte
Zentraler Bedarf wurde lokal erfüllt
Bei der Wirtschaftsföderung erreichte er
Durch die Gründung Göteborgs für viele
Einwanderer einen großen Schritt
Seine Sozialgesetzgebung versuchte
Die Armut im Lande zu bekämpfen
Die neuen Armenhäuser verbanden die
Soziale Fürsorge mit Arbeitspflicht

In der Liebe wurde Gustav Adolf leider
Nicht wirklich glücklich ähnlich wie später
Prinz Charles durfte er seine Jugendliebe
Die schwedische Adelige Ebba Brahe
Gegen den Willen seiner Mutter nicht
Heiraten sondern wählte später eine
Tochter des Kurfürsten von Brandenburg
Maria Elenora mit der er zwei Töchter
In wohl schwieriger Ehe hatte von denen
Eine sogar ihn überlebte und beerbte
Jene später Königin Christina

Nebenbei hatte er noch in Holland
Einen unehelichen Sohn mit einer
Kaufmannstocher den er aber damals
Völlig unüblich anerkannte und wofür
Ihm die Hofprediger die Leviten lasen
Galt doch auf Ehebruch in Schweden
Noch die Todesstrafe wie in der Sharia
Für den König von Schweden aber galt
Das Recht wie für jedermann

Bevor Gustav in den Dreißigjährigen Krieg
Eingriff führte er noch für Schweden sehr
Erfolgreiche Kriege mit Polen und Rußland
Wodurch er sich preußische Häfen sowie
Viele Geld aus Steuern erkämpfte

Die siegreiche Ausdehnung der kaiserlich
Katholischen Truppen gen Norden mit der
Ernennung Wallensteins zum Herzog von
Mecklenburg sowie zum General des
Ozeanischen und baltischen Meeres
Bereitete ihm Sorge wie ihn wohl die
Die Schwächung seines dänischen
Konkurrenten Christian IV. zwar freute
Der Tilly und Wallenstein unterlag
Als dort Herzog von Holstein doch war
Ihm zuwider das der Katholizismus
Im Heimatland des Protestantismus
Endgültig obsiegen sollte zusätzlich
Besorgte ihn die Stärkung seines
Verfeindeten Vetters Sigismund III
Wasa in Polen durch den Kaiser
Da diese seine Interessen in Preußen
Gefährdeten warum er auf Seiten
Des dänischen Königs eingriff als
Wallenstein das noch selbständige
Stralsund belagerte woraufhin er
Lebensmittel und Soldaten sandte
Was Wallenstein dazu brachte die
Verlustreiche Belagerung wieder
Abzubrechen was Gustav sich klug
Mit einem Bündnisvertrag mit
Stralsund bezahlen ließ womit sie
Ihre Unabhängigkeit zwar nicht
An den Kaiser verloren aber die
Nächsten 200 Jahre schwedisch blieben

Sein nun Eingreifen in den Krieg ließ
Gustav sich vom Reichstag absegnen
Segelte mit 13.000 Mann gen Peenemünde
Auf Usedom und zwang den Greifen
Bogislaw XIV. den Herzog von Pommern
In ein Bündnis in einer Situation als
Die Lage der Protestanten im Reich
Bereits hoffnungslos war

Die Kosten dieses Krieges sicherte er
Durch einen Vertrag mit Frankreich ab
Das eine zu starke Position des Kaisers
Im Reich verhindern wollte wofür er
Toleranz gegenüber den Katholiken
Versprach an die er sich auch hielt

Die schnelle Eroberung Frankfurts
An der Oder mit der er die kaiserlichen
Truppen binden wollte hatte nicht den
Gewünschten Erfolg da diese dann
Stattdessen Magdeburg besetzten
Mit bekannt kastrophalen Folgen
Die aber die protestantischen Fürsten
So schockierte das er sie zu einem
Bündnis brachte zunächst mit dem
Kurfürstentum Sachsen und Hessen-Kassel

Vereinigt mit dem sächsischen Heer
Schlug er die kaiserlichen unter Tilly
Nach der Absetzung Wallensteins
Vernichtend bei Breitenfeld nahe Leipzig
Dieser Sieg war Ergebnis auch seiner
Modernisierung der schwedischen Armee
Dadurch zerschlug er die Stellung der
Kaiserlichen im Norden Deutschlands
Kehrte die Erfolge Habsburgs um

Im Zug gen Süden eroberte er bald
Mainz und Oppenheim und ließ dort
Eine eigene Festungsstadt die
Gustavsburg errichten deren Vollendung
Er jedoch nicht mehr erleben durfte

Nach der Winterpause in Mainz zog er
Gen Bayern schlug die Habsburger
Wieder vernichtend wobei sogar deren
Heerführer Tilly getötet wurde eroberte
Sodann München und Landshut kampflos
Wodurch sie gegen Kontributionen
Von der Plünderung verschont wurden
Dafür plündete er das Umland aus

Der in der Verzweiflung wieder vom
Kaiser eingesetzte Wallenstein vertrieb
Die Schweden aus bayerischem Kernland
Belagerte den Schweden für 3 Monate
In Nürnberg und zwang sie zur Schlacht
Welche die Schweden als sie im Schlamm
Stecken blieben ergebnislos abbrachen

Nach längerer Verfolgung Wallensteins
Der immer weiter gen Norden auswich
Kam es zur Schlacht bei Lützen im
Heutigen Sachsen-Anhalt während dort
Die schwedischen endlich Boden gegen
Die kaiserlichen gewannen wurde
Gustav II. Adolf in der Schlacht
Bei einem Reiterangriff getötet

Sein Leichnahm wurde geplündert
Sein nackter Körper auf dem
Schlachtfeld zurückgelassen da
Die kaiserlichen nicht wussten wen
Sie da getötet hatten konnte der
Leichnahm noch geborgen werden
Doch den durch die Nachricht
Vom Tode ihres Königs verunsicherten
Schweden gelang es noch die
Schlacht knapp zu gewinnen
Die Leiche des Königs wurde über
Viele Stationen von Wolgast aus
Nach Schweden verschifft

Den Krieg führte sein Reichskanzler
Oxenstierna weiter für Schweden
Im Ergebnis relativ erfolgreich da
Tochter Christina noch ein Kind war

Gustav Adolf wurde von den Protestanten
Als der Löwe aus dem Norden
Idealisiert und sein Tod in der Schlacht
Machte ihn zum Märtyrer was sich erst
Wieder durch zunehmende Greueltaten
Der schwedischen Soldaten wieder
Verdunkelte auch wenn Gustav wohl
Aus religiosen Gründen auch kämpfte
War er in erster Linie ein nüchterner
Machtpolitiker der die schwedische
Herrschaft im Ostseeraum halten wie
Die schwedische Vormacht im Norden
Warum ihn auch ein Bündnis mit dem
Katholischen Frankreich nicht schreckte

Die Figur des idealisierten Heerführers
Der für die unterlegenen Glaubensbrüder
In auswegloser Lage Partei ergriff blieb
In vielen Regionen bis heute erhalten
Ganz anders werden die Schweden
Heute noch in Bayern oder anderen
Katholischen Gegenden gesehen
Wo der Blick auf grausame Beutezüge
Wie brutale Soldaten mit dem etwa
Schwedentrunk zuerst fällt

So steht wie bei Napoleon zugleich
Der Reformer und geniale Feldherr
Neben dem brutalen Kriegsherren
Der gnadenlos verwüstete ohne
Die Bevölkerung zu schonen auch
Sagen der Bevölkerung nach dem
Je Glauben prägen das Bild
In der Erinnerung bis heute
In Deutschland regional verschieden

Für heute wichtiger als die noch
Immer unterschiedliche Betrachtung
Der Geschichte ist aber wie eine
Völlig unterlegene Gemeinschaft
Die protestantischen Reichsfürsten
Durch couragiertes Eingreifen wie
Dann mögliche Erfolge sich wieder
Fand und Deutschland in seiner
Konfessionellen Vielfalt erhielt die
Sich im Westfälischen Frieden zeigt
Ein Miteinander wieder ermöglichte

Schauen wir nach Syrien oder Afghanistan
Sollten wir stärker überlegen wie die
Dort Kriege durch mutiges wie klar
Entschiedenes Eingreifen beendet
Die Unterdrückung beendet wird

Deutschland wäre Habsburg zum Opfer
Gefallen und gänzlich katholisch geworden
Ohne das Eingreifen des Schweden
Vertreibungen wie sie in Frankreich
Die Hugenotten trafen wären dann
Wohl die Folge gewesen und Europa
Wäre heute ein anderes wohl

Das Eingreifen der Schweden aber
Verlängerte auch einen grausamen Krieg
Um viele Jahre immer zu Lasten der
Bevölkerung die jahrelang hier mitten
In Deutschland auf der Flucht war

Wer einen Krieg gegen grausame
Kämpfer von IS oder Taliban führt wird
Die dort Bevölkerung vertreiben die dann
Dorthin flieht wo Ruhe und Frieden noch
Herrschen womit sich die Last der Kriege
Um die Welt verteilt und die Profiteure
So auch ihren Beitrag leisten müssen

Es gibt dort wie damals in Deutschland
Keine einfachen Antworten auf lange
Währende Kriege und Afghanistan lebt
Seit 1979 im Krieg seit also 36 Jahren
Zu Münster und Osnabrück wurde lange
Verhandelt bis es einen Frieden 1648
Endlich wieder gab im verwüsteten Land

Die Parallelen in der Geschichte zeigen
Sich im langfristigen Erfolg und Ansehen
Gegen die kurze Belastungen schnell
Wieder vergessen werden das dabei
Ein Humanist aus Schweden erfolgreich
Vor der totalen Niederlage eingriff könnte
Angesichts der an den Idealen noch der
Aufklärung orientierten Merkel Hoffnung
Auf eine vernünftige Lösung machen

Doch wecken wir keine falsche Hoffnungen
Wer den Krieg riskiert nimmt Flucht in Kauf
Diese ist gut für aussterbende Regionen
Die neu besiedelt werden können wie gerade
Für das nach dem Krieg ausgestorbene
Brandenburg die Besiedelung durch die
Vertriebenen Hugenotten ein Glück war
Wie es dort heute wieder sein kann wie
In Sachsen Thüringen Mecklenburg Anhalt

Dazu braucht es vernünftige Führung wie
Ein Einstehen gegen alle ängstlichen
Fanatiker die lieber aussterben als
Ihr Land sich verändern sehen wollen
Der Krieg bleibt mörderisch doch
Manchmal alternativlos im Schlimmeren

Wer nichts tut wird Opfer der Veränderung
Nur wer gestaltet kann verändern
Wer will das alles so bleibt wie es ist
Unsere Werte in Zukunft erhalten will
Muss ständig ändern um die Dinge
Einer veränderten Zeit anzupassen

Wie Gustav nüchtern auf die eben
Notwendigkeiten blicken um das
Mögliche zu retten dennoch im Geist
Des Humanismus zu handeln ist
Das bessere Rezept in Zeiten der Not
Als einfache Antworten auf komplexe
Fragen die es nie geben wird
jens tuengerthal 22.10.15










Donnerstag, 22. Oktober 2015

Kulturgeschichten 016

Verschwörungspraxis

In Krisenzeiten fürchten viele noch sich
Vor Verschwörungen sehen diese überall
Sich gefährlich nähren aus dem Grund
Den sie der Krise selbst wirr bereiten

Was eine Krise ist und was eine Chance
Wäre dazu spannend zu diskutieren
Zumindest ist was manchen krisenhaft
Erscheint in Wirklichkeit einzig Produkt
Ihrer ängstlichen Phantasien die sich
Gruppendynamisch zu steigern neigen

Es fürchten sich die Sachsen nun etwa
Vor der Invasion des Islam wie drohender
Überfremdung in ihrem Land in das doch
Freiwillig keiner will das sich ländlich
Immer weiter entleert einzig noch durch
Massenhaften Zuzug künftig zu retten
Wäre dächte wer kritisch vernünftig

Auch das sie am wenigsten Muslime
Prozentual zur Bevölkerung haben
Hilft dabei wenig weiter noch
Es wäre ja zu vernünftig wohl dort

Doch zeichnet die Verschwörung aus
Von den naiven Pegiden heute die
Im Geist der NSDAP vor 1933 noch
Durchs sächsische Land marschieren
Bis zu den den Iden des März das
Weniger Vernunft als Angst herrschen
Menschen sich vorm Fremden fürchten
Sich unvernünftig beherrschen lassen

Die Catalinarische Verschwörung im Jahre
66 v.Chr. zeichnete sich vor allem durch ihr
Mißlingen aus und war der Umsturzversuch
Des Senators Lucius Sergius Catilina gegen
Die  Republik die vor allem durch Ciceros
Reden gegen Catilina bekannt wurde

Mitglied der Verschwörung waren neben
Catilina noch 5 Senatoren sowie 5
Mitglieder des Ritterstandes Roms

Die Geschichte der Verschwörung
Begann vermutlich schon im Jahre
66 v.Chr. als Catilina nach einem
Prozess nicht als Bewerber für das
Amt des Konsuls nicht zugelassen wurde

Jedoch wurden die stattdessen noch
Gewählten Bewerber kurze Zeit später
Wieder wegen Bestechung angeklagt
Und mussten ersetzt werden durch zwei
Die auch noch ihre Ankläger waren
Darum soll sich eine erste Verschwörung
Gebildet haben an der auch Catilina
Schon beteiligt gewesen sein soll

Wer hier nicht an die FIFA denkt
An Blatters und Platinis Freundschaft
Die sich in geldschweren Diensten zeigte
Lebt eher wohl im alten Rom als noch
In der Gegenwart die heute viele solche
Geschichten zu erzählten hätte von
Strauß bis Barschel über Kohl und mehr
Von Beckenbauer und Niersbach noch
Lieber ganz zu schweigen als Märchen

Als Catilina 63 wieder kandidieren durfte
Unterlag er nach heftiger Agitation dann
Cicero und Hybrida gab jedoch nicht auf
Und warb für das folgende Jahr bei den
Wählern mit Zinssenkungen sowie für
Schuldner mit Rückzahlungserleichterungen
Wofür ihn Cicero dann sozialrevolutionärer
Umtriebe öffentlich bezichtigte

Als Catilina daraufhin im Senat verkündete
Wenn einer seine Existenz in Brand setzen
Wolle werde er nicht mit Löschen sondern
Mit Abreißen des ganzen Baus antworten
Wandte sich die Stimmung gegen ihn
Er verlor die Wahl erneut und begann
Mit dem Plan der Verschwörung

Es wurden Truppen ländlich ausgehoben
Die vor Rom zusammengezogen werden
Sollten um nach geplanter Brandstiftung
Strategisch wichtige Punkte zu besetzen
Zugleich sollten missliebige Optimaten
Ermordet werden

Jedoch war Cicero von Fluvia der Geliebten
Eines Verschwörers informiert worden
Sofort informierte er den Senat den er
Zu einem Beschluss dängte der aber
Ausblieb da die Senatoren die Beweise
Noch für untauglich hielten und so
Dauerte es noch einen Monat bis er
Mit stichhaltigeren Beweisen den Senat
Von der notwendigen Abwehr des
Mörderischen Vorhabens überzeugte

Der Senat beschloss von Cicero nun
Informiert den Notstand auszurufen
Die Stadt und das Land durch eigene
Truppen zu sichern warum die bereits
Geplanten Mordanschläge nicht mehr
Stattfinden konnten wie gedacht

Catilina sah sich sodann der Anklage
Wegen politischer Gewalt gegenüber
Bot an sich in freiwillige Geiselhaft
Auch bei Cicero zu begeben der
Jedoch ablehnte wofür ein anderer
Schließlich einsprang der jedoch wohl
Nicht streng bewachte warum Catilina
Weiter den geplanten Mord an Cicero
Organisieren konnte der jedoch dank
Der Warnung wieder Flavias fehlschlug

Cicero versuchte nun in seiner ersten
Rede gegen Catilina vor dem Senat
Diesen anzuklagen wie aus der Stadt
Werfen zu lassen jedoch hatte er keine
Ultimativen Beweise für die Verschwörung
Pokerte darum blind relativ hoch
Erreichte aber zumindest das Catilina
Die Stadt freiwillig verließ
Was Cicero am nächsten Tag dem Volk
Von Rom in der 2. catilinaischen Rede
Als zwingend notwendig erläuterte

Als Catilina dann zum Staatsfeind wird
Durch Erklärung des Senats auf Drängen
Des Cicero während Catilina und seine
Anhänger in den Provinzen Unruhe stifteten
Sich jedoch mit ihrer schlechteren Armee
Nicht den Marsch nach Rom zutrauten
Ändert dies noch nicht viel in Rom
Weil Beweise für eine Verhaftung
Noch nicht zu finden waren bis dann
Cicero wieder der Zufall des Glücks
In die Hände spielt als sich ein
Keltischer Stamm der von den
Verschwörern bestochen werden sollte
An ihn wandte ließ er die Verschwörer
Durch die trickreich verlangte schriftliche
Bestätigung der Garantien für ihre
Mithilfe in die Falle laufen um sie
Sodann sogleich zu verhaften

Cicero ließ um jeden Zweifel noch
Auszuschließen die abgefangenen
Briefe veröffentlichen und hielt noch
Seine dritte catilinische Rede
Die das Volk wie den Senat nun
Endgültig von der Schuld der
Verschwörer überzeugen sollte

Spannend wird es um die Verschwörung
Wiederl als es um die Hinrichtung der
Gefangenen Verschwörer geht
Während Cato und Cicero sich
Im Senat für die sofortige Hinrichtung
Aussprachen war Cäsar der später
Als Feldherr noch bekannter wurde
Wie dem Kaiser seinen Namen lieh
Aber das ist einen andere Geschichte
Für eine lebenslange Freiheitsstrafe
Die einen weiteren Prozeß in wieder
Ruhigeren Zeiten ermöglichte

Diesen wollte Cicero aber verhindern
Zugleich mochte er jedoch nicht die
Verantwortung für die Hinrichtung
Alleine tragen sondern diese teilen
Obwohl er mit der konsularischen
Notstandsverordnung gedurft hätte
Die diktatorische Vollmachten gab
Welche jedoch mit dem Recht
Jedes römischen Bürgers kollidierten
Sich bei drohender Todesstrafe
In direkter Rede an das Volk zu wenden
Wovor sie sich angesichts der noch
Drohenden Unruhen noch mehr wohl
Fürchteten als sie sich sicher waren
Hier richtig moralisch zu urteilen

So stritten Cicero und Cato mit Cäsar
im Senat über Leben und Tod der
Inhaftierten Verschwörer und am Ende
Doch waren sich alle einig dass der
Aufruhr niedergeschlagen werden musste
Warum sich konsequent Cato doch
Durchsetzte da bei Cäsars Vorschlag
Noch irgendwann ein Prozeß drohte
Den keiner mehr wollte um dort den
Aufrührern keine Plattform zu geben
So wurden alle gefangenen Catilinier
Am nächsten Tag noch hingerichtet

Catilina selbst dagegen zog sich
Nach Gallien zurück um von dort aus
Weiter neu organisiert zu agieren
In der Schlacht bei Postoria wurde er
Von zwei Heeren des Senats gestellt
Zog gegen die Übermacht zur Schlacht
Ins Feld und blieb dort liegen oder fiel
Wie Militärs das Sterben gern nennen
Womit sich diese Verschwörung um
Bestechung und manches mehr erledigte

Der Blick aus alte Rom und seine langen
Debatten über die Rechte der Republik
Zum Durchgriff gegen ihre Feinde öffnet
Den Blick für unsere Zeit in der auch die
Institutionen der Demokratie vielfach noch
Bedroht werden von ihren Feinden
Die Politiker aufhängen möchten oder
Lieber noch die Angst vor Fremden
Als einigendes Band beschwören

Betrachten wir um was es ging bei
Catilinas Aufstand gegen Cicero
Wie seine Angst vor Ausgrenzung
Wird mancher wohl an Barschel
Noch denken und die Badewanne
Oder an das Sommermärchen
Das wohl gut bezahlt wurde einst
Fraglich nur ob noch legal

Die Demokratie ist schlecht zumal
Sie nur so gut ist wie ihre Teilnehmer
In immer wieder schlechtem Zustand
Nur ändert daran niemand etwas der
Dafür die Demokratie wie ihre Werte
Infragestellt statt sich gemeinsam
Noch zu bemühen um Aufklärung
Die Freiheit einzig bringt durch das
Für jede Demokratie nötige
Selbständige Denken des Einzelnen
Als aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Befreites Wesen zu erlernen

Verschwörungen taugen weder als Theorie
Noch ganz praktisch zum Diskurs sonden
Sind stets das Ende der Debatten wohl
Warum wer auf sie setzt nie glaubwürdig ist
Wie alle die von Lügenpresse schwadronieren
In der Demokratie noch nicht ankamen
Weil sie deren Institute nicht achten
Sowenig wie Pegiden die Grundrechte
Die sie aus horizontaler Angst infrage
Stellen mit beschränktem Horizont
Weil die Werte des Abendlandes
Dessen widerlicher Abschaum sie sind
Nicht dadurch verteidigt werden können
Dass wir sie verspielen und aufgeben

Catilina scheiterte an der Republik Roms
Auch wenn diese an die Grenzen des noch
Demokratischen Rechts ging dafür ob aber
Merkel und ihr “Wir schaffen das”-Mantra
Genügen wird den Osten zu befrieden
Wird daran liegen inwieweit die Politik
Sich rechtzeitig deutlich abgrenzt
Terroristen auch Terroristen nennt
Wo sie den Staat gefährden darum
Keine nähe zu den Pegiden und keine
Verharmlosung des rechten Terrors
Dagegen mit Gewalt vorgehen entscheidet
Über den Bestand der Demokratie künftig
Rom lehrt Weitblick in der Reaktion
jens tuengerthal 21.10.15