Nachtbus
Heute nach Mitternacht bin ich
Einmal mit dem Nachtbuss vom
Nollendorfplatz in Schöneberg
Bis nach Prenzlauer Berg
Dorthin hatte mich ein Treffen mit
Einer ganz wunderbaren Künstlerin
Gebracht die mich reich noch mit
Ihren zauberhaften Bildern beschenkte
Mit diesem Stapel Bilder kam ich am
Nollendorfplatz an und wartete noch
Eine halbe Stunde auf den nächsten
Nachtbus nach Pankow von dort
Rechts neben mir schaute ein junger
Mutmaßlich indischer Knabe relativ
Laut eine Serie auf seinem Telefon
Links ein Hippie der ganz dringend
Einen Joint brauchte wozu er sich
Papers vom nächsten Bro der dort
Vorbereikam schnorrte ihm dafür auch
Etwas Shit noch anbot also alles fein
Nachtbusse sind spannend auch
Wenn mein Magen nach der Fahrt
Während der ich über die seltsame
Liebe dichtete etwas Ruhe brauchte
Es sind ganz verschiedene Gestalten
Die ich auf dieser Fahrt traf aus sehr
Unterschiedlichen Regionen der Erde
Die meisten starrten auf ihre Telefone
Kaum waren wir losgefahren ging eine
Klappe über der hinteren Eingangstür
Auf der Busfahrer kam zweimal mit
Einer kleinen Tasche und erreichte nichts
Die Tür blieb offen und es blinkte und
Piepte penetrant weiter dann nahm sich
Einer aus einer Herrengruppe ein Herz
Zückte sein Tool und schloss die Klappe
Der Busfahrer freute sich was er auch
Durch den Lautsprecher kund tat was
Aber auch das aufregendste Ereignis
Der Fahrt durch Berlin diesmal wurde
Vom Nolli kamen wir zum Kulturforum
Die anderen Stationen waren noch
Neuland für mich fuhren von da über
Den Potsdamer Platz zum Roten Rathaus
Über dreimal abbiegen und Ampeln bei
Volksbühne und Suhrkamp erreichten wir
Im sich leerenden Bus die Schönhauser
Die hinauf ich Mila Straße dann ausstieg
Am Crossroads vorbei ging es zurück
Zum Helmholtzplatz wollte noch um
Halb drei schnell das Liebesgedicht
Von der Fahrt Posten aber schlief ein
Kurz nur hatte ich auf dem Diwan die
Übelkeit der Fahrt beruhigen wollen
Irgendwann hatte sich alles erledigt
Der Weißburgunder tat sein Werk
Nachtbusse sind wirklich lohnend
Geben ein echtes Gefühl vom Leben
In einer Großstadt in der immer was
Los ist und wer noch wohin will
jens tuengerthal 3.6.25
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