Montag, 30. Juni 2025

Lektürentagebuch 30.6.25

Lektürentagebuch 30.6.25

Noch in der Nacht oder der gerade
Bereits sehr frühen Morgendämmerung
Franz Hessel und über ihn gelesen im
Band über die zwei Flaneure in Berlin

In Alter Mann dem so wunderbaren
Romanfragment ging es wieder in 
Gedanken nach Bayern und wie
Er dort allein Großvater sein durfte

Lella war mit ihren beiden Männern
Was Hessel aus Erfahrung kannte 
Der dies Modell selbst zeitweise mit
Seiner Frau und seinen Freund lebte

Der Freund war Henri-Pierre Roché
Die Frau war Helen Grund die er bei
Seinem ersten Aufenthalt in Paris 
Kennenlernte und über die dann

Roché den Roman Jules et Jim
Schrieb der durch die Verfilmung
Von Truffauts 1962 bekannt wurde
Die wiederum Franz Hessel auch

Wieder in das literarische Bewusstsein
Als großen Autor rückte der schon 
Zuvor mit Franziska zu Reventlow wie
Deren Partner zu dritt zusammenlebte

Ob in dieser WG tatsächlich alles
Sexuelle außen vor blieb wie es Hessel
Im Kramladen des Glücks andeutet
Scheint bei Fanny eher zweifelhaft

Jedenfalls war Lella mit ihrem Mann
Wie dem französischen Freund nach
München gefahren und der Großvater
Machte großväterliches mit Kaspar 

Liebevoll schildert Franz Hessel der
Vater von Stephane Hessel hier die
Erlebnisse auf Wald und Wiesen wie
In der Gastwirtschaft schließlich noch

Ein nur kurzer Abschnitt der aber im
Licht des biographischen Hintergrundes
Eine ganz andere Bedeutung noch erhält
Auch den liebevollen Vater Hessel zeigt

Egal ob Kaspar nun der später bekannte
Sohn Stephane war oder der erste Ulrich
Der aufgrund Zangengeburt behindert war 
Sind beide Söhne Kriegskinder noch

Spannend ist wie das typisch auch 
Autobiografische seiner Romane im
Hier Spätwerk die Perspektive wechselt
Er zum Vater und Beobachter wird


In dem Kapitel Rankestraße 4 oder
Schwannecke wird die Weinstube
Stephanie die der Schauspieler
Viktor Schwannecke dort eröffnete

Als Zentrum der Kulturszene uns
Vorgestellt an der heute nur noch
Die Einfahrt zum Parkhaus von
Karstadt sich traurig befindet

Diese Ecke in der auch Rowohlt
Saß für den Hessel einst noch
Als Lektor und Organisator der
Autorenabende agierte war ihm 

Zu seiner Zeit dort bis 1938 also
Wohlbekannt und hier trafen sich
Künstler und Kritiker zusammen
Über das auch Zuckmayer schrieb

Auch Hessel berichtet noch vom
Seiteneingang den Schwannecke
Für die seinen dort morgens hätte 
Die Stammgäste dort sind berühmt

Von Egon Erwin Kisch Trude Hesterberg
Max Reinhardt bis Ödon von Horvath
Verkehrte und soff dort zu gerne die
Geistige Elite der jungen Republik

Es ist wunderbar Hessel zu lesen
Wie dabei auch noch literarisch in
Seine biografischen Details einzutauchen 
Die vieles erst deutlich machen

Welche Figuren zeichnete der Autor
In seinen Romanen getreu nach dem
Leben welche Rolle spielten sie wer
Verkehrte auch in der Weinstube dort

Überraschend schön liest sich so noch
Ergänzt um biografische Studien zu
Hessel und seinen Damen dies Buch
Im Schatten der wiedergekehrten Liebe

Wie auch Hessel nach der Trennung
Wieder mit Helen Grund später Hessel
Zusammenfand der Berliner Journalistin
Die er als Pariser Romanze kennenlernte 

Eine verlorene und eine wiedergefundene
Liebe die sie über Jahre gemeinsam lebten
Auch mit ihren beiden Kindern taucht viel
Von Helen in der Tochter Lelle wieder auf

So schreibt Hessel aus der Perspektive
Zumindest mit dessen Blick seine eigene
Liebesgeschichte zu dritt mit seinem
Besten Freunde Henri Pierre hier Claude

Das beinahe erotische Empfinden etwa
Was gegenüber der Tochter verfehlt war
Gilt seiner lange geliebten Ehefrau
Die er mit dem besten Freund teilte 

Die verschwimmende Grenze zur nur
Wirklichkeit aus der er literarische Räume 
Voller Schönheit erst schuf fasziniert
Weil er sie gelegentlich lächelnd verwirrt

So verwirrt der Dichter hier auch etwas
Zugegeben verwirrt die Perspektiven
Der Bücher mit biografischen Details
Aus unterschiedlichen Quellen noch

Lasse darum hier lieber auch noch
Die persönlichen Details einer ganz 
Seltsamen Liebesgeschichte mit auch
Einem früher besten Freund hier weg

Verstehe das selber noch nicht ganz
Wozu wir nichts sagen können aber
Sollten wir lehrt die Erfahrung lieber
Schweigen sich nicht zu blamieren

Weiß nicht ob manche Liebe am Ende
Unsterblich bleibt oder erst der Tod
Beendet aber staune wie nah die
Große Literatur dem Leben kommt

jens tuengerthal 30.6.25

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