Lektürentagebuch 3.6.25
Lese nie andere Kritiken während du
Ein Buch in liest das dir zusagt außer
Du bist schon am Zweifeln dann kann es
Die eigenen Gedanken gut unterstützen
Die neue Thomas Mann Biografie von
Tillmann Lahme lese ich gerade gerne
Was zu seiner Geburtstagswoche passt
Die ganz der Lektüre um ihn gewidmet ist
Die Rezensenten beklagten sich enttäuscht
Wie er aus nichts neuem einen angeblich
Skandal inszeniert den es bei Mann nie
Gab weil das nicht sein Stil gewesen wäre
Wer je den Tod in Venedig oder auch
Tonio Kröger las erfährt da nichts neues
Dennoch liebte er seine Katia und war
Der Tochter Pringsheim auch treu
All dies stellt auch niemand infrage
Warum seine längst bekannte Neigung
Zum Jubiläum ausgeschlachtet wird
Habe ich bis heute nicht begriffen
Wie er seine Neigungen im Werk als
Künstler beschrieb zählt für mich mehr
Als eine peinliche Skandalisierung die
Keine Erkenntnisse fördert noch je zu
Thomas Mann als Künstler und Mensch
Passte der keinem Skandal sich suchte
Sondern eine großbürgerliche Existenz
Als Lebenshaltung gern gediegen pflegte
Einer der seinen Kindern dafür auch beim
Ausleben ihrer Sexualität Freiheiten ließ
Die er selbst sich nie nahm warum ein
Skandal nur dem Marketing dienen soll
Las diese Rezension und war darob so
Frustriert wie von Breloer der noch mit
Lauwarmen Tönen diese Sehnsucht zu
Imaginieren versuchte was nie gelang
Kurz davor lieber weiter nur die gute
Werktreue Biografie von Borchmeyer
Lieber zu lesen statt in eine neue
Pseudoskandalfalle hier zu tappen
Las dennoch weiter über Jugend wie
Schule von Thomas und Heinrich das
Leiden der Eltern an dem Söhnen wie
Den schnellen Krebstod des Vaters
Es ist weiter gut geschrieben ohne die
Neigung zu übertreiben oder auch
Den große Skandal anzukündigen
Liest sich flüssig und wohlinformiert
Solange es dabei bleibt und Lahme
Nicht wie Breloer der halt vom Film
Nur kommt schwüle Dramen inszeniert
Ständig darum übertreiben muss
Sondern fein wie gut begründet erzählt
Lese ich weiter und ignoriere die Kritik
Wer immer da sein Hühnchen rupfte
Mit dem Autor und seinen Quellen
Der Borchmeyer bleibt dabei sicher
Konkurrenzlos gut für das Werk
Doch scheint Lahme das Leben
Bisher sehr gut in Details zu fassen
Wie war der Mensch und was trieb ihn
Zu seinem Werk ist für mich als selbst
Autor die spannendere Frage stets
Als was wer beim onanieren dachte
So gerne ich immer wieder über Sex
Wie alles dazugehörige auch rede
Gelegentlich dichte früher es auch
Selbst mit Leidenschaft noch trieb
So wenig schätze ich es wenn dies
Zum Problem oder Skandal gemacht
Werden soll der keinem weiter hilft
Außer denen die damit Geld verdienen
Natürlich hatte Thomas Mann eine
Besondere Neigung zu schönen wie
Sinnlichen Knaben überall lesbar mit
Dieser auch innerlich wohl gerungen
Doch hat er eine Entscheidung für
Seine Frau Katia und seine Familie
Getroffen die es zu respektieren gilt
Statt Neigungsskandale zu inszenieren
Noch schlimmer sind daher all jene
Die das erfundene Unterbewusstsein
Auslegen wollen wenn im Werk was
Beim Autor zählen sollte alles steht
Bleibe gespannt ob Lahme weiter
So wissenschaftlich korrekt wie
Dabei journalistisch gut schreibt
Dann wäre das Marketing verzeihlich
jens tuengerthal 3.6.25
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