Donnerstag, 12. Juni 2025

Lebenslust

Lebenslust

Vielfältig quälen sich die Menschen
Manche nennen es Sport andere
Suchen sexuelle Freude noch am
Kleinen Schmerz aus Gewohnheit

Statt Erfüllung tun sich Menschen
Gerne etwas an was dann keine
Aussicht auf lustvolle Erfüllung hat
Sondern nur Stolz auf die Qualen 

Jene die diese sich heldenhaft
Fühlenden dafür überstanden um
So Anerkennung zu gewinnen ein
Eher schlichtes Marketing wohl

Wie auch die sexuelle Neigung zur
Qual eher auf Störungen hinweist
Verhält es sich beim Sport nicht anders
Sind halt alle etwas bekloppt schlicht

Auch der Dichter dieser Zeilen folgte
Lange gern dem Ruf der Wildnis
Quälte sich Berge hinauf und fand
Sich wunderbar stolz heldenhaft dabei

Heute belächel ich diesen Unsinn
Bei einer Tasse Tee lieber von Ferne
Aus der trockenen Bibliothek oder
Lese von Abenteuern anderer Narren

Das Leben ist relativ kurz und sollte
Jede Minute so sehr wie möglich
Dabei genossen werden um zu tun
Was uns gut tut mehr geht nie

Das Leben hat und braucht keinen
Sinn aber wir können es genießen
So sehr wie nur möglich jeden Tag
Möglichst ohne andere zu stören 

Der Lebenslust ausgiebig folgen
Wie möglichst spurlos wieder von 
Hier zu verschwinden ist für mich
Die menschlichste aller Philosophien

Folgten ihr mehr konsequent und
Lernten dies aufgeklärt zu tun also
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Befreit könnte es eine Zukunft geben

Die Hoffnung darauf aber ist wohl
Zugegeben sehr gering weil es ein
Mindestmaß an Verstand erforderte
Darum genieße ich was bleibt

Darüber dichten könnte zumindest 
Manche Leserinnen anstecken um
Es sich gemeinsam nett zu machen
Also tue ich gerade das bestmögliche

jens tuengerthal 12.6.25

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