Lektürentagebuch 12.5.25
Vom großen Mädchen das Weihnachten
Lieber allein verbringt schrieb ganz
Wunderbar zärtlich Franz Hessel der
Ihre Erinnerung als Ich-Erzähler beschreibt
Wie sie es als Kind so sehr liebte vom
Vater an Weihnachten durch den
Dunklen Raum zu den Leuchtenden
Kerzen am Weihnachtsbaum geführt
Zu werden was ihr wichtiger war als die
Geschenke und das ganze Fest welches
Doch dabei schnell allen Glanz verloren
Für eine gewöhnliche Zeremonie dann
Wie sie es als jüngstes Nesthäkchen
Immer bei der verheirateten Schwester
Deren Kleider sie einst auftrug nun feierte
Warum es dieses Jahr aber nicht ging
Seltsam genug war sie für mich dabei
Mit dem Erzähler Hessel identisch also
Ein großer Junge der sich erinnert
Obwohl sie die Kleider der Schwester
Wie sie es selbst noch beschreibt
Immer aufgetragen hatte dann aber
Traf sie kurz vor dem Fest einen
Ex der Schwester der sie auch
Gut erinnerte wie dazu erkannte
Ein älterer Doktor und Diplomat war
Ihr bei nächster Gelegenheit gleich
Einen Antrag machte den sie als
Nur Nachfolgerin der Schwester
Natürlich ablehnte und wie sie
Darum das Weihnachtsfest bei
Der Schwester dann ablehnte
War er doch dort auch eingeladen
Hatte mit der Schwester alles schon
Besprochen und geplant gehabt
Da blieb sie doch lieber für sich
Dieses abgetragene Kleid der
Schwester wollte sie nicht mehr
Tragen sagte sie auf ihrem nun
Spaziergang laut zu sich dann
Wollte sie lieber in Lumpen gehen
Darüber erschrak sie und dachte
Weihnachten lieber ganz für sich
So schön wie früher wurde es nie
Dramatisch ging es bei Flaubert im
Buchwahn zu wo er erst die Leute
Vom Tod des schönen Studenten
Aus Salamanca erzählen hört
Dann als er gerade in seiner
Bibliothek die Kerzen entzündet
Die Menschen auf der Straße
Feuer rufen hört was er sofort
Beim Blick in den Himmel sieht
Schnell läuft er hin und sieht den
Laden seines Konkurrenten in
Flammen stehen und lächelt
Dann nimmt er eine Leiter
Steigt im das brennende Haus
Sucht während um ihm alles
Schon einzustürzen beginnt
Mit letzter Kraft findet er noch
Einen Raum und dort die Bibel
Die er unter seine Jacke steckt
Zum Fenster läuft und so rettet
Draußen wälzt er sich im Graben
Die Flammen an seinen Kleidern
Zu ersticken und geht dann zurück
In seine Bibliothek als der Rächer
Es bleibt offen inwieweit der dabei
Lächelnde Mönch im Bücherwahn
Für all dies verantwortlich war oder
Sich nur am Unglück anderer freute
Dramatisch erzählt wie der Sammler
Im Wahn übermenschliches leistet
Bleiben wir Leser verwirrt zurück
Wie weit ging er für Bücher wirklich
Die Grenzen des Realen wie einer
Welt die scheinbar aus Träumen stammt
Überschreitend macht der Bücherwahn
Möglich was unvorstellbar schon schien
jens tuengerthal 12.5.25
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