Freitag, 15. Oktober 2021

Liebeskunst

Liebeskunst

Liebeskunst verbindet was uns als
Wesen erst besonders macht die
Liebe mit der Kunst als Fähigkeit
Dabei über sich hinaus zu wachsen
Kunst ist jede Tätigkeit von Menschen
Die auf Wissen Übung Wahrnehmung 
Vorstellung und Intuition gegründet ist
Also alles Tun was nicht 
Durch Funktionen festgelegt ist
Liebe ist ein starkes Gefühl mit inniger
Tiefer Verbundenheit zu einer 
Person oder mehreren die den bloßen
Zweck oder Nutzen zwischenmenschlicher Nähe übersteigt sich durch tätige Zuwendung
Zum anderen ausdrückt wo wir halt
Irgendwie liebevoll miteinander sind
Weil wir der anderen gut wollen
Was aber ist die Liebeskunst
Fragt sich der Dichter auf dem Diwan
Denkt an Ovid der dazu schrieb vor
Nun wohl über 2000 Jahren in Rom
Wo er Herren wie Damen riet wie sie
Die Liebe des anderen gewinnen 
Warum es auch ein Kriegsdienst sei
In dem Mann sich den Befehlen
Der Angebeteten ganz unterwirft
Er unterscheidet dabei das wie
Des Kennenlernens vom wo
Woran sich die Kunst der Erhaltung
Als dauerhaftes Glück in einer
Partnerschaft anschließt wobei
Er Damen rät den Mann eifersüchtig
Zu machen was mich befremdet eher
Aber vielleicht unterscheidet sich da
Der Italiener vom Germanen mehr
Bei dem die Frau mächtiger war 
Als im patriarchalen Rom noch
Wie er dem Herren zum steten
Kampf im Kriegsdienst um die Gunst
Der Geliebten dringend rät wovon
Heute alle Erfahrung eher abrät
Weil ein zuviel eher weniger noch
Bewirkt als große Gelassenheit
Die Neugier der Damen weckt
Die wenn sie Interesse haben
Zwar gern umworben werden
Aber zu leichte Eroberungen
Traditionell wertlos bald finden
Auch leugnen beide Seiten gerne
Alle Spiele um lieber von echtem
Gefühl wie Aufrichtigkeit zu schwärmen
Was selten anfänglich zum Zug kommt
Doch die Thesen des Ovid die manch
Gültiges noch enthalten wie vieles
Anderes nicht in unsere Kultur passt
Hier dahingestellt auch wenn sein
Schluss dass der sich gemeinsam
Geschenkte Höhepunkt das größte
Glück der Lust sei zumindest zeigt
Die Römer waren weiter als die
Christen es meist bis heute sind
Zu schätzen wussten was gut tut
Scheint die wahre Kunst der Liebe
Das bedingungslose Gönnen mir
Was keine Spiele um Gunst braucht
Die nur konventioneller Konkurrenz
Wie der Anbahnung dienen dabei
Von der hohen Kunst der Liebe aber
Welche erwartungslos gut will weit
Entfernt in triebhaften Niederungen
Die pubertärer Liebe eher gleichen
Sich also kunstlos vergnügt um
Schnelle Befriedigung zu finden
Dabei ist die höchste Kunst jene
Welche selbstlos sich verschenkt
Um aus geschenkter Befriedigung
Diese zu ziehen weil sie gönnt was
Der Liebe höchstes Glück bleibt
Aber vielleicht wächst diese Liebe
Erst wo wir über schnelle Lust hinaus
Im reiferen Alter gewachsen sind
Während Ovid es der Jugend riet
Die noch umeinander kämpft wie
Ihren Platz im Leben sucht während
Die Liebe im Alter über sich hinaus
Weit wachsen kann auch wenn
Manche Frau die Tiefe der Lust
Erst jenseits der vierzig entdeckt
Wie weit über sich hinaus wächst
Ist was Liebe trägt für mich Gunst
Die stets bedingungslos gönnt
Wohin wohl wenige nur gelangen
Bezeugt Eifersucht das Gegenteil
Des besitzen wollen was doch zu
Kleinlich ist es Liebe zu nennen
Die höchste Kunst erst zeigt wo
Sie völlig selbstlos gut auch will
Betrachte ich jedoch die Menschen
Sind sie weit entfernt noch von
Echter Selbstlosigkeit wollen eher
Befriedigung finden wie Zuwendung
Die sie im Gefühl bestätigt während
Liebe ohne an sich zu denken
Der Geliebten gut will was als
Gefühl der Gnade genug ist das
Liebesleben zu genießen

jens tuengerthal 15.10.21

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