Dienstag, 11. Februar 2020

Letzte Worte

Über letzte Worte wird viel geredet
Von denen die noch da sind meist
Wer nicht mehr ist sagt nichts dazu
Ob wichtig war was am Ende kam
Scheint mir mehr als fraglich der
Viele in den Tod begleiten durfte
Als Pfleger oder Sanitäter einst
Manche waren schon verwirrt
Andere zumindest benebelt
Weil Tumor oder Unfall sie
Angefressen oder beschädigt
Medikamente sie betäubten
Ihre Worte werden selten nur
Bewahrt und lieber vergessen
Um das gesunde Bild zu erinnern
Manche die aus dem Leben gehen
Hinterlassen Abschiedsbriefe noch
Als Hilferuf erinnert zu werden aus
Dem Bedürfnis nach Unsterblichkeit
Dem auch Testamente gern dienen
Mit denen wir die Dinge nach dem
Tod ordnen wollen als ginge uns
Wenn wir nicht mehr sind noch
Irgendetwas jemals an doch ist
Das Bedürfnis der Menschen stark
Genug sogar absurden Aberglaube
An ein Jenseits wach zu halten wo
Einfach nichts mehr ist was doch
Genug ist damit glücklich zu sein
Werde nichts dazu für mich regeln
Mögen die Reste verwertet werden
Wie es am nützlichsten erscheint
Auch letzte Worte wird es nie geben
Genügend davon lebend hinterlassen
Sollten sich jene die ich liebte einmal
An jene erinnern die ich schenkte
Wenn ich voller Liebe schrieb
War es für ein Leben genug
Die Freiheit wortlos zu gehen
Ist kostbarer als die Illusion
In Erinnerung weiterzuleben
Wenn ich nicht mehr da bin
Darf mir alles egal sein
Noch aber lebe ich
Auch in Worten

jens tuengerthal 10.2.20

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen