Donnerstag, 6. Februar 2020

Berliner Aufklärung IV

Die Berliner Aufklärung lebte nicht
Nur am königlichen Hof Friedrichs
Sondern vielmehr noch in Zeitungen
Die ein selbstbewusstes Bürgertum
Herausgab und die zeitweise auch
Weniger Beschränkungen unterlag
Als in anderen Teilen des Reiches
Mit dem Bürgertum erstarkte auch
Das Zeitungswesen das teilweise
Von den aufklärerischen Kreisen
Mit herausgegeben wurde wie die
Berühmte Berlinische Monatsschrift
Der Mittwochsgesellschaft die durch
Kants Antwort auf die Frage was
Aufklärung sei Geschichte schrieb
Weil diese Definition allgemein wurde
Wie so vieles was der Königsberger
Philosoph schrieb auch wenn sie
Zunächst nur fast wie ein Leserbrief
Am Rande einer Diskussion zur
Zukunft der kirchlichen Ehe aufkam
So wurde eine Randglosse dank
Der Qualität des Autors zu einem
Zentralen Text der Aufklärung überhaupt
Diese Texte der Aufklärung durften
Im Berlin Friedrichs II. relativ ohne
Zensur erscheinen auch wenn es
Gelegentliche Eingriffe noch gab
Die zu großen Skandalen führten
Die Vossische Zeitung entstand
Aus dem ehemaligen Monopolblatt
Der Berlinisch privilegierten Zeitung
Die Christian Friedrich Voss von seinem
Schwiegervater Rüdiger übernahm
Wurde im Volksmund unter dem
Namen Tante Voss berühmt aber
Wandelte dabei auch mehrfach noch
Ihre politische Haltung so stand sie
Unter Voss der Aufklärung nahe
Während sein Schwiegersohn Lessing
Ein Bruder des aufgeklärten Dichters
Sich sehr für Pressefreiheit einsetzte
Die gute alte Tante Voss überraschend
Sogar 1848 der Revolution nahe stand
Was nach dem Erstarken der Reaktion
Wieder korrigiert wurde wofür die alte
Tante Voss viel Spott wieder erntete
Blieb sie doch bis zu ihrem Ende im
Nationalsozialismus ein Blatt des
Liberalen Bürgertums was im heutigen
Berlin kaum eine Rolle leider spielt
Auch dank der Diktatur im Osten
Daneben waren von Friedrich noch
Die Berlinischen Nachrichten von
Staats- und gelehrten Sachen 1740
Gegründet worden die spätere
Spenersche Zeitung die liebevoll
Im Volksmund Onkel Spener hieß
Sie scheiterte am Vorabdruck des
Romans Kinder der Welt von Heyse
Der viele konservative Abonnenten
Empörte was dem nationalliberalen
Blatt seine wichtigsten Leser raubte
Die Gazette littéraire de Berlin wurde
1764 mit Unterstützung Friedrichs II.
Gegründet und berichtete auf
Französisch für die Hugenotten wie
Den König selbst der dort auch teils
Mitteilungen veröffentlichte über das
Literarische Leben in Berlin und Paris
Hielt den Kontakt nach Frankreich was
Nach der Revolution 1792 zum Ende
Des Blattes führte in dem aber zuvor
Noch 1789 die erste Veröffentlichung
Von Alexander von Humboldt erschien
Eine Übersetzung einer botanischen
Abhandlung aus dem lateinischen mit
Anmerkungen des Naturforschers der
Später so berühmt werden sollte
Schon direkt nach seiner Krönung
Hatte Friedrich bemerkt dass Gazzetten
Wenn sie interessant sein sollen nicht
Genieret werden dürfen ließ sogar 1742
Die Zensur vollständig aufheben die zwar
Während der schlesischen Kriege wieder
Eingeführt wurde aber auch dabei noch
So gering wie nur möglich sein sollte
Was die Berliner Blätter freier machte
Als in allen anderen Staaten im Reich
Insbesondere über Themen die der
Aufklärung dienten durfte völlig frei
Berichtet werden was noch ungeahnt
Manch geistige Revolution brachte
Den Geist der Freiheit im Bürgertum
Stärkte auch wenn die Revolution
Von 1848 scheiterte hatte sie doch
Breiten Rückhalt gerade im Bürgertum
So sind Medien und heute eben auch
Soziale Medien ganz wichtig für die
Entwicklung einer Gesellschaft ist
In den Diskussionen der Aufklärung
Die Basis der späteren Reformen?
Schon zu erkennen von der noch
Steinschen Bauernbefreiung bis
Zur Emanzipation auch der Juden
In der später Preußen genannten Mark
Sich dessen in Zeiten bewusst zu sein
In denen die Demokratie wieder auch
Von den Rändern angegriffen wird
Dabei die bürgerliche Mitte weiter
Gegen populistische Extremisten
Zu verteidigen wird entscheidend

jens tuengerthal 6.2.20

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