Samstag, 10. Juli 2021

Proustata

Proustata

Marcel Proust wäre heute 150 Jahre
Geworden würde wer je so alt aber
Er brachte es lange vorher hinter sich
Seiner mit Jubel und Tatata gedenken
Passt nicht zu seiner Vornehmheit
Doch auf der eigenen Suche nach der
Für immer verlorenen Zeit die sich nur
In den Kellern der Erinnerung wiederfindet
Zieht sich der Dichter mit Verneigung
Hinter den Meister zurück um ihm hier
In Zitaten das Wort zu geben voller
Schöner Erinnerungen an Lesezeit
Mit ihm in wiedergefundener Zeit:

Das wahre Leben, das einzige von uns wahrhaft gelebte Leben, ist die Literatur.

Aus dem Umstand, dass mittelmäßige Menschen oft arbeitsam sind und die intelligenten oft faul, kann man nicht schließen, dass Arbeit für den Geist eine bessere Disziplin sei als Faulheit.

Das Lesen liegt an der Schwelle des geistigen Lebens; es kann uns darin einführen, aber es ist nicht dieses Leben.

Emerson begann selten zu schreiben, ohne vorher ein paar Seiten von Plato zu lesen.

Alle unsere endgültigen Entschlüsse werden in einem sehr vergänglichen Gemütszustand gefasst.

Das Denken erschafft die Welt in jedem Augenblick neu.

Das einzige Paradies ist das verlorene Paradies.

Das einzige, das noch schwieriger ist, als ein geordnetes Leben zu führen: es andern nicht aufzuzwingen.

Das Glück ist gut für den Leib, das Unglück für die Kunst.

Das Verlangen läßt alle Dinge blühen, der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.

Denn nicht nur dadurch, daß man andere, sondern auch daß man sich selbst belügt, verliert man schließlich das Gefühl dafür, wann man eigentlich lügt.

Die Ausnahmen von der Regel machen den Märchenzauber des Daseins aus.

Die Gewohnheit ist eine zweite Natur; sie hindert uns, die erste kennenzulernen, deren Grausamkeiten und deren Zauber sie nicht hat.

Die wirkliche Entdeckungsreise bestehet nicht im Kennenlernen neuer Landschaften, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen.

Einsamkeit hat den großen Vorteil, daß man die Flucht vor sich selbst einstellt.

Frauen sind austauschbare Instrumente für ein stets identisches Vergnügen.

Glücksgefühle sind wohltätig für den Körper, aber die Kräfte des Geistes werden durch Kummer entwickelt.

Wer liebt, sucht nicht das Glück, sondern das Unglück.

Marcel Proust

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