Sommerlektürenreise
Während andere durch die Welt
Gondeln nutze ich die Illusion der
Sommerfrische hinter dem guten
Ventilator der das beste Erbe einer
Verlorenen Liebe in diesen Tagen ist
Zeit zur Lektürenreise zu haben
Durch Zeit und Raum lächelnd
Wie liebevoll zugewandt zu wandern
Von Rahel Varnhagens romantischem
Salon mitten in Berlin wie den dazu so
Passenden philosophischen Gedanken
Hannah Arendts ging es weit durch
Raum und Zeit schwebend in das
Alttestamentarische Nildelta wo nun
Joseph kurz vorm Verkauf steht um
Ins Eigentum des Potiphar zu wechseln
Was bei einer literarischen Hauptfigur
Die ganze Absurdität der Sklaverei
Noch einmal verdeutlicht sofern wir
Die Geschichte nicht zu Ende denken
Was Fragen an unser System stellte
Die Marx und Engels noch im schlicht
Totalitären Geist des Absolutismus
Beantworteten statt kritisch zu denken
Was Überzeugungstätern ja selten liegt
Aber sich nicht zu lange bei diesem
Gefährlichen Thema nun aufzuhalten
Wer wollte schon Bombenleger werden
Lieber ein anarchistischer Bankdirektor
Wie Fernando Pessoa ihn beschreibt
Warum ich noch ein wenig nett mit
Elke Heidenreich über Männer in
Kamelhaarmänteln plauderte als sie
Vom farbenblinden Carlo erzählte der
Im Filmbusiness erfolgreich war wo
Weder Geschmack noch Stil zählen
Dann mit Regina Scheer bei den
Liebermanns als jüdischen Berlinern
Die nicht wie Heine konvertierten um
Zumindest Anerkennung zu erhalten
Lieber beruflich erfolgreich waren
Wie der Vater von August Goethe über
Den Anne Weber mit der ich sodann
Ein wenig durch Weimar flaniertw um
Wenn schon beim Dichter noch gleich
Mit Stephen Greenblatt zu Will in der
Welt überzugehen womit große Teile
Jüdisch abendländischer Kultur sich
Auf wenigen Seiten um mich sammelten
Als süßer Happen zwischendurch zu
Proust in la recherche über die Ausflüge
Mit den Swanns gelesen wonach es
Nahe lag noch ein wenig mit Pückler
Als Glücksritter durch London zu reisen
Wie zum guten Ende Simplicissimus aus
Paris gen Köln zu begleiten wo mancher
Sein Herz wohl schon verlor was es mit
Paris gemeinsam hat wie zu staunen
Als ihm sein in der Stadt der Liebe mit
Mühe ervögelter Hurenlohn verloren ging
Was er aber nach Überwindung seiner
Krankheit die glücklich doch nicht die
Französische gelassen in kauf nahm
Zumindest so davon erzählt im wie
Immer nett plaudernden Ton dabei
Womit die heutige Lektürenreise
Nach kurzen Abstechern an viele
Orte endete um gleich noch etwas
Vom guten Herrn Berggruen über
Seinen Freund Monsieur Picasso
Zu kosten in Gedanken irgendwo
Zwischen Nizza und Cannes wo
Der Meister 23 Werke hinterließ
jens tuengerthal 29.7.21
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