Sonntag, 28. März 2021

Mikrokosmos


Mikrokosmos

Als ich heute bei Aphonse Karr in
Der Reise um meinen Garten das
Märchen vom Sohn und der Nuss las
Wo der jüngste der Brüder um sich
Erbwürdig zu zeigen dem Vater
Von der Reise ins Ausland nur eine
Nuss mitbrachte was ich schon im
Gedicht zur Glücksvielfalt beschrieb
Wie in der Nuss immer kleiner
Der Same im Kern steckt aus dem
Sich ein Universum der Vielfalt
Als umfassender Kosmos entfaltet
Als vielfarbiger Schal sich zeigte
Wie die Welt in der Natur steckt
Die das Leseglück mir bescherte
Wusste ich schon dass ich mir dazu
Auch philosophische Gedanken
Dringend noch machen wollte
Kündigte es sogar voreilig an
Und will mich nun nicht drücken
Nach Frühstück bis Mitternacht
Zum geistvollen Tee der die
Suche nach dem was die Welt
Im kleinsten wie im großen
Zusammenhält heiß begleitet
Dank Thermos guter Erfindung
Erkennen wie aus dem kleinsten
Teil der Pflanze Vielfalt wächst
Ganz ohne alle Götter nur am
Leben in der Natur orientiert
Die sich geschlechtlich fortpflanzt
Eben Sex hat wie wir die auch ein
Teil der Natur in allem sind voller
Lust sogar ohne alle Vernunft uns
Nach alter Sitte vermehren auch
Wenn lange nicht so vielfältig
Wie jede einzelne Blüte könnte
Steckt in dem Kleinsten das der
Vermehrung dient schon alles
Was das Universum ausmacht
Spiegelt etwa der halbe Satz
Von Chromosomen die Vater
Wie Mutter mitbringen dazu
Etwas ähnliches schon was
Ein Leibnitz zu Beginn noch
Der Aufklärung mit der Lehre
Von den Monaden als Hälften
Meinte die Vereinigung nach
Ihrer Natur suchen aber doch
Im alten Korsett der Gewohnheit
Metaphysisch noch dachte weil
Kein Gott undenkbar noch war
Auch wenn Kant ihn später dann
Moralisch überflüssig machte sogar
Als deantwortenden Schädling
Offenbarte logisch zu Ende gedacht
Hätte der preußische Beamte das
Nie so gesagt was aber unnötig
Vom Kern der alles enthält schon
Nur weg führte und doch fragt sich
Ob was im kleinsten Kern gilt
Nicht nur ein Spiegel des dann
Universellen Prinzips wäre wie es
Der kategorische Imperativ geistig
Als Maßstab aller Moral wurde der
An jedem Ort zu jeder Zeit für
Jeden Menschen gilt und so der
Höchste sittliche Wert wurde sondern
Auch die quasi Weltformel enthielte
Weil das Prinzip der Zeugung mit Sex
Aus dem Kleinsten größte Vielfalt
Entstehen lässt und so alles in einem
Wäre womit der Gedanke von den
Samen und Blüten zur Natur führt
Die altes in einem enthält und zwei
Halbe zum Ganzen erst vereint wo
Das Program der nicht magischen
Zauberformel der Welt einfach in
Nukleinsäuren unterschiedlicher Ladung
Enthalten schon ist sich also quasi im
Subatomaren Welleteilchendualismus
Nur widerspiegelt was Licht ausmacht
Aber dieses schon überwindet auch
Jenseits der dann reinen Energie
Wir sind nicht das eine oder andere
Sondern vielmehr beides zugleich
Und so steckt im Märchen von der
Nuss welche die Vielfalt der Natur
Im Samenkern findet zugleich die
Formel für das Universum weil das
Kleinste wie das Größte eins sind
Und so zeigt Karr in seinem Garten
Ohne den nächsten Umkreis zu
Verlassen wie alles mehr eins ist
Als wir uns beim Blick auf das
Unendliche Weltall vorstellen können
Was mich immer mehr fasziniert
Wie das französische Wort für den
Höhepunkt als kleiner Tod vielmehr
Beschreibt als gipfelnde Lust nämlich
Das Stirb und Werde in der Natur die
Sich erschöpfend schöpft weil alles
Was entsteht zugrunde geht weil
Sein im Fluss des Nichts nur ist
Ohne hier faustisch werden zu wollen
Die bloße Betrachtung der Natur genügt
Zu erkennen wie eins im anderen steckt
Das Universum Sex hat wie die Kerne
Es subatomar genauso auch tun
Mikro und Makro sich spiegeln
Weil alle Natur logisch funktioniert
Gleicht eines dem anderen wie
Schwarze Löcher weiße Riesen
Sein und werden können ist alles
Was wird stete Fortpflanzung ohne
Irgendeinen Schöpfer den allein
Erfand wer Natur nicht erkannt
Die im Kleinen wie im Großen
Alles schon enthält und Goethe
Rotierte nun vor Freude
In allen Farben zugleich

jens tuengerthal 27.3.21

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