Leserglücksreise
Welch Glück ist es ein Leser zu sein
Mit Büchern durch Raum und Zeit
Reisen zu können ohne sich vom Ort
Sei es der Sessel oder Diwan bei egal
Welchem Wetter wegbewegen zu müssen
Wie ich heute wieder im Wechsel der
Bände während vor dem Fenster die
Wetter von Frühlingssonne zu Unwetter
Wechselten wanderte ich noch von der
Renaissance zur Aufklärung reiste
Lesend um die Welt mit Humboldt oder
Spürte Scharlatanen hinterher mit der
Klugen Greta de Francesco reiste
Mit dem Ehepaar Gondela mal wieder
Nach Braunschweig wo sie über die
Dort dunkle mittelalterliche Enge noch
Spotteten aber erinnerte mich zugleich
An meinen Besuch bei meiner dort
Liebhaberin vor vielen Jahren als
Mittelalterliches Stadtfest war und wie
Treffend Enge zu Braunschweig passt
Wo ich verliebt überlegte hinzuziehen
Was wie eine andere Welt scheint
Denke ich nur an die Enge dort gegen
Die großzügige Weite Berlins auch
Ohne zu erörtern ob sich diese auch
Im Horizont derer dort spiegelt war es
Eine zeitweise Verwirrung mit wenig
Erinnerung die wieder verlog trotz
Des groß begonnenen Traums dort
Oder vielleicht wegen aber egal da
Ohne jede literarische Bedeutung
Aber zumindest weckte die Lektüre
Auch für Sekunden die Erinnerung
So kamen zu den Reisen der anderen
Noch die in meine Geschichte hinzu
Auch bei Alexander Humboldt dem
Wie ich wenig Schläfer der immer gern
Mehr gemacht hätte und alles was
Möglich war wissen wollte stets
Neugierig durch die Natur ging aber
Zugleich den Blick für die große
Verbindung suchte warum ich auch
In seinen Kosmos noch hinein las
An meinen Vater mich erinnerte der
Auch als Tausendsassa neugierig durch
Die Natur immer streift sogar mit 80 noch
Immer die Welt verstehen und erklären
Wollte so lang ich mich erinnere und so
Ist Lektüre von Alexander Humboldt
Auch eine Reise in meine Kindheit
Verstehe ich plötzlich warum mich
Seine Art die Welt zu erklären auch
Abschreckte wie zugleich faszinierte
Wie Alexander von Humboldt mir
So nah und zugleich auch fern war
Womit ich einen neuen Blick auch auf
Die eigenenen Wurzeln warf was
Ein weiteres Glück des Lesens ist
Was den Horizont auch für den Blick
Nach Innen immer weiter öffnet also
Die Welten zeitlich wie räumlich ganz
Im Kleinen wie im Großen bereist
Früher sagte ich noch ich reise
Nicht gern auch aus ökologischen
Gründen heute wurde mir klar
Eigentlich reise ich ständig weiter
Als die ganzen Weltenbummler die
Nur an der Oberfläche ihr dreckiges
Spiel namens Tourismus spielen und
Dabei zerstören was sie zu lieben nur
Vorgeben es für sich zu erobern
Neben den Touren in den Köpfen
Der Autoren und ihrer Protagonisten
Reise ich lesend auch immer tiefer
In mich wie zu mir noch was Lektüre
Zum grenzenlosen Glück mir macht
Denke ich dankbar voller Vorfreude
Auf die nächsten Seiten Lektüre
jens tuengerthal 13.3.21
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